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Julia1993 Schneckenpost
J Alter: 30 Beiträge: 13
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Ron Swanson Klammeraffe
Alter: 33 Beiträge: 802 NaNoWriMo: 4094 Wohnort: Gütersloh
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12.05.2015 18:37
von Ron Swanson
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Hallo Julia,
ich das mit der Stadt sollte kein Problem darstellen.
Und was die Personen betrifft... da musst du vorsichtig sein!
Ich habe einmal gelesen, dass du die Eigenschaften dieser Personen aufteilen solltest und sie unbedingt anders heißen müssen. Und anders aussehen natürlich auch.
Mache aus einem Jungen ein Mädchen oder umgekehrt...
Am besten wäre es, wenn sie sich gar nicht erst darin wiederfinden.
Warum nimmst du nicht einfach eine komplett andere Stadt?
Das wäre auf jeden Fall sicherer.
LG
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Julia1993 Schneckenpost
J Alter: 30 Beiträge: 13
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Nayeli Irkalla Reißwolf
Alter: 41 Beiträge: 1084 Wohnort: Ruhrgebiet
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12.05.2015 18:55
von Nayeli Irkalla
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Wenn du dir Figuren ausdenkst, die lose auf verschiedenen realen Personen beruhen, aber anders heißen, anders aussehen und auch anders handeln, bist du normalerweise auf der sicheren Seite.
Ein Tipp dazu:
Mach zu der Figur eine Zeitleiste. Was sie wann und wie erlebt hat. Und achte darauf, dass diese Sachen oft von den realen Figuren abweichen. Dann wirst du beim Schreiben ganz von allein feststellen, dass die ausgedachte Figur ein Eigenleben entwickelt und sich immer stärker von den Leuten unterscheidet, die dich inspiriert haben.
_________________ Lange, bevor die Menschen Spiegel erfanden, erzählten sie sich Geschichten und träumten. |
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Belfort Klammeraffe
Beiträge: 641 Wohnort: tief im Herzen
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14.05.2015 12:52
von Belfort
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Ein sehr interessantes Thema!
Letztlich lässt sich wahrscheinlich jeder Autor von realen Personen zu seinen Romanfiguren inspirieren. Ich denke, nur so ist es auch möglich, "lebendige" Figuren zu erschaffen, die echt wirken.
Aber das ist wirklich ein heikles Terrain - man muss sehr aufpassen. Es gab den Fall "Esra" von Maxim Biller, der einen Roman schrieb, in dem sich seine Exfreundin wiedererkannte und einen Gerichtsbeschluss erwirkte, nach dem der Roman nicht veröffentlicht werden durfte. Das kann man hier nachlesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Esra_(Roman)
Sich von realen Menschen inspirieren zu lassen, dürfte bei nicht prominenten Personen weniger schlimm sein als bei prominenten. Entscheidend ist auch, welche Rolle die Person im Roman einnimmt und ob sie sich im Zweifel verunglimpft fühlen könnte. Wenn Du zum Beispiel Deinen Zahnarzt so genau beschreibst, dass andere Patienten ihn wiedererkennen könnten (etwa durch die genaue Beschreibung seines Wartezimmers, seines Äußeren, der Lage seiner Praxis und einiger spezieller Eigenarten wie eine besonders auffällige Brille oder die Eigenart, beim Bohren immer schmutzige Witze zu erzählen) - und wenn Du dann auch noch diesen Zahnarzt zum Mörder machst oder behauptest, er habe gar keine richtige Ausbildung, sei ein Hochstapler und habe niemals Zahnmedizin studiert - dann musst Du mit einer Unterlassungsklage dieses Zahnarztes rechnen, womöglich sogar mit einer Schmerzensgeldklage. Denn das wäre für ihn geschäftsschädigend.
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Julia1993 Schneckenpost
J Alter: 30 Beiträge: 13
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Kalliope_mosella Wortedrechsler
K
Beiträge: 82
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K 24.05.2015 15:11
von Kalliope_mosella
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Wie soll man sich das denn vorstellen? Schreibst Du, als Beispiel, einen Krimi mit S. Gabriel als Privatermittler? Oder einen Liebesroman um A. Merkel?
Oder geht die fiktive jugendliche Heldin mit ihrem Schwarm zu einem Grönemeyer-Konzert?
Ernsthaft gefragt: Welche Rolle haben denn die Prominenten in deiner Geschichte?
Spielen sie eine aktive Rolle, oder sind sie Beiwerk, um die Welthaltigkeit zu erhöhen?
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Julia1993 Schneckenpost
J Alter: 30 Beiträge: 13
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Kalliope_mosella Wortedrechsler
K
Beiträge: 82
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Julia1993 Schneckenpost
J Alter: 30 Beiträge: 13
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Kalliope_mosella Wortedrechsler
K
Beiträge: 82
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K 24.05.2015 16:33
von Kalliope_mosella
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Ich bin kein Jurist, und eine rechtssichere Auskunft wird Dir nur ein Anwalt geben können. Ich würde meine Glaskugel bemühen, die sagt, dass das Risiko einer festgestellteRechtsverletzung mit der Menge an "zufälligen" Übereinstimmungen steigt. Wenn Du einen gut aussehenden Mann beschreibst, trifft das ja auf sehr viele Schauspieler zu - ob Du jetzt an Tom Cruise oder an Christoph Waltz dabei denkst, wird man als Leser kaum erraten, es sei denn, du bist im Nebenberuf Phamtombildzeichnerin und beschreibst wirklich jeden Bartstoppel. Aber wenn dann auch noch Geburtstag, und -Ort, Geschwister etc übereinstimmen - dann wird es nach meiner persönlichen Einschätzung haarig und unnötig riskant. Natürlich kannst Du auch sagen, "ist egal, wird der eh nie herausfinden" - aber warum solltest Du? Der Witz beim Shreeiben ist doch hauptsächlich das schöpferische Erfinden
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Belfort Klammeraffe
Beiträge: 641 Wohnort: tief im Herzen
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25.05.2015 16:26
von Belfort
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Wenn Prominente nur "Beiwerk" sind ("Wir verliebten uns auf dem Grönemeyer-Konzert" oder "er hatte Ähnlchkeit mit Tom Cruise") ist es überhaupt gar kein Problem.
In meinem Roman kommen auf diese Weise ca 20 verschiedene Namen vor:
so im Stil von: sie knutschen zur Musik von Charles Aznavour, er findet Frauen sexy, die so hart durchgreifen können wie Ursula von der Leyen, sie behauptet, gemeinsam mit Heike Makatsch zur Schule gegangen zu sein... und so weiter.
Ein Anwalt (danke, M.T.!) hat das gelesen und für unproblematisch befunden.
Ich bin aber ziemlich sicher, dass Du eine real existierende Person nur mit deren ausdrücklichem Einverständnis zur agierenden Figur in einem Roman machen kannst. Warum willst Du denn in Deiner Story auch einen realen Schauspieler zum Protagonisten machen? Du kannst Dir doch locker einen ausdenken! Es gibt ja auch so viele gutaussehende Schauspieler, dass Du Dir das Optische Deines Charakters aus vielen schönen Darstellern zusammensuchen kannst.
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Eugen Erklärbär
E
Beiträge: 2
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E 07.08.2020 14:01
von Eugen
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Weil ich auch einen Roman fertiggestellt habe, in dem meine fiktiven Figuren Affären mit realen Stars haben, habe ich mich diesbezüglich an einen Anwalt gewandt. Ein Auszug seiner Antwort: Der Leser darf das Verhältnis nicht für wahr halten, was ja in meinem Fall dadurch gegeben ist, dass meine Figur ja fiktiv ist. Aber ich werde an dem Thema weiter dranbleiben.
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2779
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08.08.2020 12:32
von Maunzilla
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Selbstverständlich darf man reale Personen erwähnen. Mann darf auch wahre Tatsachen über sie verbreiten, sofern diese nicht geeignet sind, ihren guten Ruf zu schädigen; und Bei prominenten Personen, darf man sogar auch rufschädigende Tatsachen enthüllen, sofern sie der Wahrheit entsprechen.
Wenn es anders wäre, gäbe es die Bildzeitung und etliche ähnliche Publikationen längst nicht mehr und es gäbe weder Biographien noch Enthüllungsbücher und Papparazzi wären alle arbeitslos.
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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Gast
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08.08.2020 19:14
von Gast
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Eugen hat Folgendes geschrieben: | Weil ich auch einen Roman fertiggestellt habe, in dem meine fiktiven Figuren Affären mit realen Stars haben, habe ich mich diesbezüglich an einen Anwalt gewandt. Ein Auszug seiner Antwort: Der Leser darf das Verhältnis nicht für wahr halten, was ja in meinem Fall dadurch gegeben ist, dass meine Figur ja fiktiv ist. Aber ich werde an dem Thema weiter dranbleiben. |
Eine interessante Antwort. Wenn sie richtig ist, bedeutet dies, dass es bei einem Sachverhalt zwei Lösungen gibt.
1. Die eine Gruppe, die sofort erkennt, dass es sich um eine fiktive Beziehung handelt. Der Autor ist fein raus, er durfte seine Geschichte so erzählen, wie er sie erzählt hat.
2. Die andere Gruppe, die naiv ist, und an Beziehung glaubt. Der Autor hat ein Problem.
Lassen wir das Problem gerichtlich klären, dann haben wir eine verbindliche Antwort. Vielleicht sind wir im Falle des Unterliegens ein paar Euro ärmer. Aber so viel war uns unsere Geschichte schon wert.
Eine kleine Randnotiz von meiner Seite: Handelt es sich um eine Person des nicht-öffentlichen Lebens, ist deren Persönlichkeitsrecht im deutschen Recht sehr umfassend abgesichert. Natürlich kann man um eine Einverständniserklärung bitten. Man muss juristisch nur so bewandert sein, eine wasserdichte, also eine gerichtsfeste Erklärung zu formulieren. Dies setzt voraus, dass die Erklärung weder auslegungsbedürftig noch auslegungsfähig ist.
Bei einer Person des öffentlichen Lebens geht der Persönlichkeitsschutz nicht so weit. Ich setze mich als Autor einer geringeren Gefahr aus, wenn ich sie in einem Buch erwähne. Aber auch die Person des öffentlichen Lebens ist nicht vogelfrei. Wohl dem, der über genügend juristischen Sachverstand verfügt, um die juristischen Zweifelsfragen selbst zu klären. Wer nicht zu dieser kleinen Elite von Juristen zählt, lässt besser die Finger davon, wenn er sie sich nicht verbrennen möchte.
Der Hinweis, wenn eine Person in einem guten Licht dargestellt werde, dann müsse sie die Nennung des Namens hinnehmen, ist eine gewagte These. Nicht weniger gewagt ist die Rechtsauffassung, man sei juristisch auf der sicheren Seite, wenn über Tatsachen berichtet werde.
Wer diesen kleinen Hinweis in den Wind schreibt, zeigt außerordentlich großen Mut, der in einer Gerichtsverhandlung oft erstaunlich schnell dahinschmilzt.
Gruß
attingat
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6122 Wohnort: Nullraum
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08.08.2020 19:58
von V.K.B.
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Zitat: | Wer diesen kleinen Hinweis in den Wind schreibt, zeigt außerordentlich großen Mut, der in einer Gerichtsverhandlung oft erstaunlich schnell dahinschmilzt. | Zumal Recht zu haben und Recht zu kriegen leider manchmal auch zwei ganz verschiedene Dinge sind.
_________________ Let the cosmic muse I summoned forth inspire thee …
Warning: Cthulhu may still occasionally jumpscare people … |
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Babella Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 884
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09.08.2020 17:27
von Babella
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Hey Julia, du hast gerade erst angefangen und stehst dir schon im Weg.
Es ist schon in Ordnung, bei seinen Romanhelden an real existierende Personen zu denken. Aber die entwickeln idealerweise im Laufe der Zeit ihr Eigenleben und entfernen sich von ihren Vorbildern. Du siehst da Personen im Geiste vor dir, das heißt aber noch lange nicht, dass die Leserinnen und Leser die nachher wiedererkennen (das kannst du später immer noch an Testlesern erproben). Lange blonde Haare, groß und schlank: Das passt auf Millionen. So zum Beispiel.
In dem Moment, wo du andere Namen wählst, hast du schon eine eigene Persönlichkeit erschaffen. Schreib einfach drauf los und sieh, wie diese Person sich entwickelt. In dieser Zeit erlebst du ja auch manches, und deine Erfahrungen fließen in die Geschichte ein.
Die Namen kann man jederzeit mit Copy&Paste ändern.
Die meisten Geschichten sind schon dutzende Male passiert. Worauf es ankommt ist, sie packend und individuell zu erzählen. Darauf würde ich mich konzentrieren - und dem inneren Zweifler so lange den Mund verbieten.
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