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Lukullus, der Koloss


 
 
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Rike Charlotte
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 56
Beiträge: 251
Wohnort: In den Wäldern des Einhorns


Beitrag11.05.2015 17:06
Lukullus, der Koloss
von Rike Charlotte
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Lusas Zauberladen
Lukullus, der Kollos auf der Suche nach den Regenbogenfarben

Kapitel 1 – Wiedersehen mit Kawumm

Das kleine Kräutersträußchen gab einen betörenden Duft von sich, und so legte Mathias es unter sein Kopfkissen. Manchmal, wenn alles ganz ruhig war, holte er es hervor und roch andächtig daran. Zwar hatte er dabei schon so manches Mal "Zauberer Lusa" geflüstert, jedoch hatte er dies nie laut ausgesprochen. Das wäre ja auch Quatsch gewesen, schließlich gab es keine Zauberei!
Heute Nacht jedoch träumte er von seinen vergangenen Abenteuern mit Noel, Lale, Timmy und dem Zauberer Lusa. Ganz unverhofft sprach er es dabei laut aus: "Zauberer Lusa!" Mit einem riesigen "Kawumm!", das einem Kanonendonner glich, landete er in Lusas Burgmauern. Mit ihm schlug etwas ein, das ungleich größer und schwerer war. Es zerstörte an der Einsturzstelle die Burgmauern bis auf ihre Grundfeste.
Wütendes Gebrüll riss Mathias endgültig aus dem Schlaf. Er reckte und streckte sich und fiel dabei durch ein großes Loch in der Burgmauer direkt auf einen Trümmerhaufen in Zauberer Lusas Küche.
"Wer stört Zauberer Lusas Ruhe?", schrie der große Zauberer ungezügelt. Dann sah Lusa, der noch vor Sekunden friedlich in seinem Schaukelstuhl geschlummert hatte, das große Loch in Wand und Decke: "Wer zerstört Zauber Lusas Burg?" schrie er nun noch lauter, nachdem er eine Schrecksekunde überwunden hatte. "Ich bin es!", piepste Mathias erschrocken, obwohl er sich nicht vorstellen konnte, dass er die Burgmauern zerstört hatte. Da fiel Lusas Blick auf etwas Großes, Buntes, Rundes. Verwirrt nahm er die bunte Kugel in Augenschein, bevor er auch nur daran dachte, Mathias zu begrüßen. "Wir haben schon geglaubt, wir würden dich niemals wieder sehen! Schön, dass du endlich Zeit für uns hast! Aber was hast du uns da mitgebracht? Was ist das für ein Ding?", fragte er ihn.
"Und so groß! Größer als... als... Ich weiß nicht, es ist jedenfalls riesig! Und sieh dir meine Burgmauern an...". Die Küchentür ging auf und Noel und Lale kamen herein. Sie staunten nicht schlecht über die regenbogenfarbige Kugel, die den Schaden angerichtet hatte. Da begann die große Kugel zu knarzen, zu knurren und zu stöhnen. Lusa machte einen Satz rückwärts, während Mathias noch immer benommen stöhnend auf den Trümmern der Burgmauern saß.
"Mathias!", rief Noel und kletterte auf den Trümmerhaufen, um ihm beim Aufstehen zu helfen. Zusammen kraxelten sie über das Geröll nach unten. Herzlich umarmte Lale Mathias zur Begrüßung.
"Meint ihr, das Ding ist gefährlich?", fragte Mathias in die Runde. "Woher sollen wir das wissen?", antwortete Lusa, "Du hast von dem Ding geträumt, sag du es uns!" "Ob es wohl Schmerzen hat?", wollte Noel wissen. "Ich glaube, es schnarcht.", meinte Lale. "Hört genau hin!", und tatsächlich klang das Knarzen und Knurren und Stöhnen beinahe wie ein Schnarchen. Dazu kam, dass sich die Kugel überhaupt nicht rührte, also musste sie entweder ohnmächtig sein, oder aber sie schlief tief und fest.
"Wir müssen die Kugel wegräumen, damit ich die Burgmauer reparieren kann.“, sagte Zauberer Lusa. „Willst du sie in einen Käfig zaubern, falls sie gefährlich sein sollte?", fragte Lale. "Vielleicht sollten wir sie wach machen, damit sie einfach von selber weggehen kann.", meinte Mathias vorsichtig. "Sie wach machen...", schnaubte Lusa. "Sie ist ja nicht einmal vom Kanonendonner des Einschlags wach geworden!" "Wir könnten an ihr rütteln,", schlug Lale vor, "denn wer weiß, ob sie sich einfach so wegzaubern lässt. Vielleicht ist sie selber eine Art Zauberding und wir verderben es uns auf diese Weise mit ihr. Dann wird sie wütend und wir haben den Salat!"
"Wir könnten sie vielleicht rollen... Wenn wir Glück haben, merkt sie nicht einmal, dass wir das waren, sondern denkt, sie wäre von selbst ins Rollen gekommen.", meinte Mathias, der nun endlich richtig wach war. "Wir probieren es einfach!", antwortete Lusa. "Wenn das Ding wach wird und gefährlich ist, kann ich es in einen tiefen, Jahrhunderte währenden Schlaf zaubern, bevor es einen von uns angreifen kann.", ergänzte er.
Also kletterten sie alle auf den Geröllhügel, von dem Mathias gerade hinuntergeklettert war und schoben. Sie drückten und schoben und zogen, doch die bunte Kugel rührte sich keinen Zentimeter. Sie war so weich, dass die vier kaum Wiederstand spürten und so schwer wie ein Elefant. Plötzlich machte Noel einen großen Satz zurück: "Sie sieht uns an!" "Ja wirklich! Ich sehe ihre Augen auch!", rief Lale. Und tatsächlich hatte die Kugel himmelblaue Augen aufgeschlagen und beobachtete die Aufräumarbeiten, ohne sich zu rühren. Sie klimperte mit den Wimpern.
"Meint ihr, es ist ein Tier?", fragte Mathias neugierig. "Vielleicht ist es ein Zauberwesen!", antwortete Lusa. "Wer weiß, was du gerade geträumt hast, als du dich hierher gewünscht hast." Wieder klimperte die regenbogenfarbige Kugel mit den Wimpern und stöhnte dabei. "Tut dir was weh?", fragte Noel besorgt. Die Kugel stöhnte nochmals und sprach dann mit weicher Stimme: "Wieso lasst ihr mich nicht schlafen? Ich rolle euch doch auch nicht hin und her, nur, weil ich euch nicht kenne..."
"Entschuldige bitte vielmals, verehrte... mh... Kugel!", begann Mathias, "Wir wussten einfach nicht, wie wir dich von der Unfallstelle entfernen sollten. Wir möchten nicht, dass du hinunterstürzt!" "Unfallstelle?", wiederholte die Kugel fragend und fing an, sich zu regen. Sie plusterte sich auf und schüttelte sich, so dass sie ganz fedrig aussah. "Ich bin übrigens Arkus Lukullus Pluvius", stellte sie sich vor.
 "Ihr könnt mich "Lukullus, der Kollos", oder einfacher "Lukullus" nennen. Das nur, damit ich mich nicht mehr "Kugel" nennen lassen muss!", schnaufte der Kollos beleidigt. Obwohl Lukullus sich jetzt weiter reckte und streckte, sah er noch immer wie ein regenbogenfarbiges Federknäuel aus. "Woher kommst du?", fragte Noel neugierig. "Ich komme aus dem Land Qwertzuiopü!", antwortete Lukullus stolz. "Es ist das schönste Land der Welt! Die Farben sind einfach herrlich!" "Wo liegt das Land Qwertzuiopü?", fragte Noel weiter. "Es liegt zwischen den Ländern Phantasma und Vulkanoidu.", schnaufte Lukullus verächtlich. "Habt ihr denn überhaupt keine Erdkunde in euren Schulen hier?"
"Ich bin gerade eingeschult worden.", antwortete Noel. "Ich gehe auf eine Zwergenschule, denn es gibt hier keine andere Grundschule. Wir haben viele Fächer wie "Pilzkunde", "Elfensprache Basiskurs", "Weisse Magie Grundkurs" und noch vieles mehr. Aber Erdkunde kenne ich nicht."
"Kannst du bitte von der Mauer runterkommen, bevor die Trümmer in sich zusammenbrechen?", unterbrach Mathias nun. "Ja, so schnell wie möglich, damit ich den Schaden endlich reparieren kann!", brummte Lusa schlecht gelaunt. "Schule hin oder her - das Reparieren von kaputten Mauern habt ihr sicher nicht gelernt!" Gemächlich erhob sich der große, runde Lukullus, streckte sich - und sah aus wie ein pummeliger Drache! Allerdings hatte er keine Schuppenhaut, so wie normale Drachen, sondern ein ebenso prächtiges wie pludriges Federkleid, das in allen Regenbogenfarben leuchtete! Leichtfüßig hüpfte er von einem Felsbrockenvorsprung zum nächsten und breitete dabei immer wieder winzig kleine Flügelchen aus. Lale begann zu lachen. Wieder schnaubte Lukullus verächtlich:
"Hab du selber überhaupt erst einmal Flügel, bevor du über die eines anderen lachst. Die sind fürs Gleichgewicht, und schau,", sagte er stolz und schwebte die letzte Stufe hinab, "auch fürs Schweben sind sie geeignet!"
Als er endlich bei den anderen in der ramponierten Küche stand, hörten die vier Freunde ein lautes Knurren. "Wir können zu meinen Eltern ins vegetarische Restaurant gehen, wenn du Hunger hast.", schlug Noel vor. "Vorausgesetzt, du magst vegetarisch essen.", merkte Mathias vorsichtig an und machte einen Schritt zurück. "Aber ja!", freute sich Lukullus, "ich esse ausschließlich Pflanzen, schöne, bunte, köstliche Früchte und Pflanzen!" "Aber zuerst wird die Mauer repariert!", grollte Lusa und rief: "Refice Murum!" „Diesmal muss es mit Latein gehen, dann kann ich mir die Reimerei ersparen!", grummelte er, und tatsächlich war der Schaden beseitigt!
In Lusas Zauberladen hatten sich seit Mathias erstem Abenteuer mit Zauberer Lusa, Lale und Noel einiges verändert:
Zauberer Lusa hatte Noels Eltern hergeholt. Sie eröffneten ein vegetarisches Restaurant, das außer des leckeren Essens noch andere Attraktionen wie zum Beispiel ein riesiges Meerwasserbecken mit kleinen und großen Fischen und dem melancholischen Hummer Ralf zu bieten hatte. Lusa selber schrieb nun erfolgreich Koch- und Pflanzenbücher für Kinder, kochte Marmeladen und Salben, fertigte Kräutereien und verkaufte seine Produkte direkt im eigenen Zauberladen. Außerdem gab er Kurse für die Kinder in weißer Magie, im Gärtnern und im Kochen.
Auch Lale war in Zauberer Lusas Zauberladen geblieben und hatte sich häuslich eingerichtet. Sie hatte ein Pony-In eröffnet, ein Hotel für abenteuerlustige und erholungsbedürftige Huftiere. Ein Pferde-Putz-und-Schrubb-Service war inklusive! Auf dem Weg zum Restaurant kamen die Freunde an dem Pony-In vorbei und sahen Timmy lustig mit den Zwergponies über die Wiese galoppieren. Sie winkten und riefen und so gesellte sich Timmy zu ihnen und begrüßte seinen Freund Mathias aufs Herzlichste.
Schon von Weitem konnten sie das gemütliche vegetarische Restaurant, das in einem riesigen Butterpilz untergebracht war, sehen. Sie betraten es durch die gläserne Eingangstür und wurden sofort von Noels Eltern freundlich begrüßt. Sie nahmen an einem leeren Tisch Platz und blätterten in der Speisekarte. "So so!", murmelte Lukullus immer wieder. "So so!", ahmte Noel ihn nach. "Ist denn nichts dabei, was dir schmecken könnte?" "Aber ja!", antwortete Lukullus. "Es ist nur... Es ist nur... Es ist alles gekocht! Daran bin ich nicht gewöhnt. Wir essen eigentlich alle Speisen roh. Gekocht sieht es ganz anders aus.", studierte er gründlich die Bilder in der Speisekarte. "Was isst du denn zuhause am liebsten?", fragte Noels Vater, ein kleiner, freundlicher Mann, der eine blendend saubere Kochschürze trug. "Am liebsten esse ich die Farben rot und grün gemischt mit einem feinen blau. Also zum Beispiel: feenrote Bohnen mit kirschroten Tomaten an froschgrünem Blattsalat mit unkenblauem Kraut. Als Nachtisch dann himmlischrote Erdbeeren mit einem Hauch vanilleweisser Vanille! Köstlich!", schwärmte Lukullus. "Das ist kein Problem. Wir machen dir einen Salatteller mit Bohnen und Tomaten und deinen Lieblingsnachtisch. Aber du solltest vielleicht auch einen Hauptgang essen. Wie wäre es mit einer Gemüselasagne. Da sind ebenfalls deine Lieblingszutaten drin: rote Tomaten, grüner Spinat und weisse Sauce." Lukullus nickte sehr zufrieden: "Das klingt alles wirklich gut. Ich werde euer Lasagne-Dings probieren!". Noel war begeistert, dass man ein paar leckere Gerichte für Lukullus gefunden hatte. Ihr Vater nahm nun auch die restlichen Bestellungen auf und ging dann in die Küche.
Noel sprang auf und hüpfte zu dem riesigen Meerwasserbecken, das ganz hinten in die Wand des Butterpilzes eingelassen war: "Wollt ihr Ralf kennen lernen? Ralf ist ein großer, blauer Hummer, die sind extrem selten!" Die anderen folgten ihr zu dem Becken und starrten fasziniert hinein. Hinten in einer Ecke neben einem großen Stein saß tatsächlich ein blauer Hummer. Noel klopfte vorsichtig an das Glas und versuchte, Ralf zu locken: "Komm Ralf, schau mal her, wir haben Gäste. Das da ist Lukullus, der ist genauso selten wie du!".
Ralf blies die Backen auf und rührte sich nicht.
"Hallo Ralf!", sagte Lukullus. "Glaub ihr kein Wort. Ich bin hier vielleicht selten, aber zu Hause, in Qwertzuiopü, sind wir viele. Gibt es vielleicht auch ein Land, in dem es viele von deiner Sorte gibt?". Ralf zwinkerte und blies wieder die Backen auf. "Vielleicht ist er einsam?", fragte Mathias.
"Das kann sein.", meinte Noel. "Er war in einer Fischlieferung. Als uns die großen Fische für das Becken geliefert wurden, war Ralf dabei. Er spricht nicht mit uns und tut auch sonst nicht viel. Vielleicht hat er Heimweh?"
"Vielleicht sollten wir auf die Suche nach anderen blauen Hummern gehen?", fragte Noel in die Runde. Mathias nickte: "Nun bin ich schon hier, da möchte ich auch ein Abenteuer mit euch erleben." "Und hier die leckere Gemüselasagne und Salatteller für alle!", rief Noels Mutter, und stellte das duftende Mittagessen auf den großen Tisch.
Lukullus war begeistert und bestellte direkt nach der Lasagne noch bunte Tortellini mit Käse überbacken und Kartoffel-Champignon-Gratin und Pizza und überbackenen Blumenkohl und aß und aß und aß. Plötzlich sagte Noel: "Du siehst irgendwie anders aus, Lukullus... so... blass! Was ist denn mit deinen Farben passiert?" Sie führte ihn wieder zu dem großen Meerwasserbecken, an dessen Rückseite ein großer Spiegel angebracht war. Lukullus nahm sich in Augenschein: "Ja, ich sehe blass aus. Habt ihr vielleicht noch einen anderen Spiegel?".
…Sie schleppten…
Er drehte und wendete sich und wurde immer unsicherer: "Ob es wohl am Essen liegt?" "Ja,", meinte auch Mathias, "vielleicht liegt es daran, dass du so viel Gekochtes gegessen hast. Iss doch einfach noch einen riesigen Salat hinterher, vielleicht hilft es ja und du siehst wieder aus wie vorher."
Tatsächlich waren die leuchtenden Regenbogenfarben des Drachen plötzlich blass und verwischt.
Lukullus stürmte zu ihrem Tisch zurück und verlangte einen Riesensalat mit allen Zutaten, die er zuvor gekocht gegessen hatte. Er bekam eine Salatplatte, die Noels Eltern zu zweit tragen mussten.
Nachdem er alles restlos verputzt hatte, sah er in die Runde: "Und, hat es gewirkt? Bin ich wieder so schön leuchtend bunt wie vorher?" Traurig schüttelten seine neuen Freunde die Köpfe. Zauberer Lusa sagte: Ich kann versuchen, es mit Zauberei wieder hinzubekommen. Das wird allerdings schwierig, weil ich nicht alle deine Farben vorrätig habe. Die müssen sämtlich in den Zaubertrank. Das sind Hunderte von Farbtönen. Wir müssen herausfinden, welche fehlen und dann Dinge sammeln, die genau diese Farbe haben. Vielleicht finden wir ja einen zweiten Koloss. Ich werde den Großmeister der Zaubertränke der Weißen Magie, Gerhard Klötzl, konsultieren. Vielleicht weiß der Rat." Schnell brachen die Freunde auf.
Der freundliche Großmeister empfing sie sofort und umarmte seinen alten Freund Lusa: "Wir sind schon zusammen zur Schule gegangen und auch die Weiterbildung zum Meister der weißen Magie haben wir gemeinsam besucht!", erzählte er den Freunden und rückte seinen spitzen, kamelfarbenen Hut zurecht. "Außerdem sind wir Kollegen in der Schriftstellerei!" Die Freunde erklärten, welches Problem sie zu ihm brachte. Lukullus drehte und wendete sich und erklärte immer wieder, wie sein Federkleid zuvor ausgesehen hatte. Eine Träne lief über seine Wange. "Solange uns die fehlenden oder verwaschenen Farben als Zutaten für den Zaubertrank fehlen, können wir sie auch nicht zurückzaubern.", erklärte Großmeister Gerhard. "Wir müssen einen gesunden Koloss finden, dessen Federn wir in den Zaubertrank werfen können, oder aber andere Gegenstände, die die gewünschten Farben haben. Wir sollten den Druiden Nanus befragen, welcher Weg nach Qwerzuiopü der beste ist." "Ich kenne den Druiden Nanus!", sagte Noel erleichtert. "Er wohnt in der Zwergensiedlung, in der ich zur Schule gehe und gibt uns auch Unterricht in "Kräuterkunde““. Sie zeigte mit dem Finger in eine Richtung und die Freunde wollten schon los laufen, als der Großmeister "Moment!" rief. "Ihr müsst ihm etwas mitbringen, wenn ihr etwas von ihm wollt. Ihr braucht ein Geschenk! Veneficus Nanus wird euch keinen Zauber schenken. Wenn ihr ihm Misteln mitbringt, magische Misteln selbstverständlich, dann wird er euch empfangen."
"Und woher bekommen wir magische Misteln?", fragte Mathias rasch, denn Lukullus hatte schon wieder feuchte Augen. "Ich leihe euch meine magische Sichel und ihr schneidet im Baum grüne Misteln. Dabei müsst ihr Folgendes aufsagen: "Visci herba virens medicor!", und das mindestens dreimal! Nur so entfalten die Misteln ihre volle Heilwirkung." Der Großmeister nahm eine Sichel, die einen goldenen Schimmer um sich herum verbreitete, von der Wand. Er übergab sie Lukullus, der daraufhin einen kleinen Hüpfer machte. "Sei die weiße Magie mit euch!", wünschte Großmeister Gerhard.
Schnell verabschiedeten sie sich von ihm und brachen in Richtung Zwergensiedlung auf. Noel führte sie zur Hütte des Druiden. Eine runde Hütte, die aus feinen und groben Zweigen zusammen gefügt und mit einem Dach aus Eichenblättern gedeckt war, stand etwas abseits einer Ansammlung ähnlicher kleiner Hütten. Höflich klopften sie an die kleine Tür. Ein grantiges Knurren war die Antwort: "Wer stört mich da beim Brauen des Zaubertranks? Wer wagt es?" Doch dann schien das goldene Leuchten der Sichel durch die geschlossene Tür des Druiden: "Die goldene Sichel... sie haben die goldene Sichel mitgebracht!" Mit diesen Worten riss Veneficus Nanus die Tür so heftig auf, dass sie in den Scharnieren wackelte und knarzte. Sofort erkannte der Druide Noel und auch Timmy und Lale waren ihm bekannt.
"Mit herzlichen Grüßen von Großmeister Gerhard. Wir sollen damit Misteln schneiden und Euch davon geben, verehrter Druide.", sagte Lukullus und beugte sich zu dem dicken Mann hinunter, der einen Kopf kleiner war als Noel und rote Kleidung samt spitzem Hut trug. "Wir brauchen einen Zaubertrank, der ..." "Ich sehe schon.", brummte Veneficus und strich über seinen bodenlangen, weißen Bart. "Deine Farben sind verblasst. Das wird nicht einfach werden. Wir können dir nur die Farben zurückzaubern, die ihr zusammentragt. Wir müssen einen Zaubertrank brauen aus den Farben, die ihr mitbringt und den Misteln, die ihr mit der goldenen Sichel geschnitten habt. Bevor ich euch aber nach Qwertzuiopü schicke, damit ihr dort die bunten Federn eines anderen Koloss‘ sammeln könnt, würde ich euch raten, das Orakel Fatua im Vulkan Ignis zu befragen. Es wird euch sagen können, ob ihr es bis zum Tor schafft, oder ob eine Gefahr auf euch lauert."
"Wo finden wir das Orakel?", fragte Mathias. "Erst einmal werden wir Misteln schneiden!", sagte der Druide Nanus scharf. "Wer von euch möchte auf den Baum klettern?", fragte er in die Runde. Sofort erhob sich Lukullus: "Ich flattere hinauf und Noel, die die leichteste ist, schneidet auf meinem Rücken sitzend die Misteln." Schon kletterte Noel auf den bunten Drachen. Als sie aber auf seinem Rücken saß, fragte sie zweifelnd: "Was sind Misteln? Die haben wir im Unterricht noch nicht durchgenommen.", und auch die anderen sahen sich fragend an. "Misteln sind runde, grüne Büsche, die auf Bäumen wachsen.", erklärte Druide Veneficus Nanus geduldig. "Dort oben zum Beispiel!", zeigte er auf die Baumkrone einer großen Fichte.
"Was sollen wir doch gleich sagen, während wir die Misteln schneiden?", fragte Lukullus verunsichert. "Visci herba virens medicor!", rief der Druide. Nun begann Lukullus mit seinen kleinen Flügeln schlagend langsam und wackelnd den Flug in die Baumkrone. Noel krallte sich in sein Federkleid und drohte mal links, mal rechts vom schwankenden Lukullus zu stürzen. "Ich bin so froh, dass du so sportlich bist!", wiederholte Mathias laut, was er schon in ihrem letzten Abenteuer gerufen hatte, als Noel von den angreifenden Schlingnymphen sprang. Zentimeterweise stieg Lukullus auf, sich mit den kleineren Vorderpfoten immer wieder an Ästen und Zweigen festhaltend und unten mit den starken Hinterpfoten abstützend. Endlich erreichten sie einen der Mistelbüsche. Noel hielt sich daran fest und rief laut: "Fisi herba firlenzmedika!", als sie sah, wie sich der Druide den Bauch hielt vor Lachen. "Komm, Noel, wir rufen es zusammen!", schlug Veneficus Nanus dann glucksend vor. "Visci herba virens medicor", rief nun auch Noel, die gleichzeitig versuchte, etwas von dem Mistelbusch abzuschneiden. Glücklicherweise war die Sichel sehr, sehr scharf, so dass es ihr schon beim zweiten Versuch gelang und sie ein paar Zweige in den Händen hielt. "Visci herba virens medicor!", rief sie noch einmal und dann noch ein drittes Mal. "Reicht das schon?", rief sie hinunter. "Noch ein kräftiger Schnitt, und ihr habt genug.", antwortete Druide Veneficus nun viel weniger streng und mit einem breiten Lächeln im Gesicht.
Noel schnitt noch ein paar kräftige Äste der Mistel ab. Sie warf die geschnittenen Misteln hinunter und steckte den Griff der Sichel in den Hosenbund, so dass sie beide Hände frei hatte, um sich wieder an Lukullus' weichem Federkleid festhalten zu können. Anschließend landeten beide sicher auf dem Boden. Gemeinsam gingen Nanus und die fünf Freunde zurück zur Druidenhütte. Während Mathias, Noel und Lale gebückt durch die Tür passten, musste Lukullus draußen bleiben. Er reckte seinen langen Hals durch die Tür bis fast zur Feuerstelle vor. Während die Hütte von außen winzig wirkte, war der Wohnraum im Inneren riesig groß. Die Feuerstelle war in der Mitte platziert. Sie diente als Kochstelle, zum Brauen der Zaubertränke und zum Heizen. Die Höhe des Raumes reichte gerade aus, so dass Mathias sich nicht den Kopf an der Decke stieß. Obwohl es draußen sommerlich warm war, lagen in der runden Feuerstelle ein paar glühende Holzscheite, auf ihr stand ein großer Kessel. Die Freunde machten es sich gemütlich, während Nanus ein paar der Mistelzweige kopfüber hoch über die Glut hängte: „Zum Trocknen“, murmelte er vor sich hin. „Wo finden wir denn nun das Orakel?“, fragte Lale ungeduldig, denn Lukullus sah jetzt, da er keine Beschäftigung mehr hatte, gleich wieder viel trauriger aus. „Das Orakel findet ihr im Inneren des Vulkans Ignis. Ihr müsst auf den Vulkan steigen und dann vom Vulkanrand innen hinunter. Seid ruhig und vorsichtig, sonst wird der Vulkan aktiv und ihr werdet von ihm ausgespien und bis ins Meer geschleudert! Ich gebe euch einen Kompass mit, der euch die Richtung zum Vulkan Ignis anzeigt. Denkt auch an eure Wünscheruten, denn die Reise wird zwei Tage dauern und ihr werdet Proviant und Decken brauchen. Ich sage euch außerdem einen Spruch gegen Gaukelays, die überall auf Opfer lauern. Tahir habt ihr ja bereits kennengelernt und wisst, wie gefährlich die Gaukelays sind. Doch ihre Macht kann gebrochen werden. Sie können euch weiter locken und euch folgen, euch aber nicht mehr verführen. Hört:

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Diamond
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D


Beiträge: 280



D
Beitrag18.06.2016 18:54

von Diamond
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Hallo,

ich habe begonnen, Deine Geschichte zu lesen. Mir gefällt, dass Du flüssig schreibst, es lässt sich gut lesen.
Ich habe gesehen, dass diese Geschichte für AK 6 - 10 angelegt ist, und da stelle ich mir direkt nach dem ersten Satz die Frage, ob das Adjektiv "betörend" für Kinder dieses Alters wirklich gut gewählt ist? Ich würde es durch eine kindgerechte Beschreibung ersetzen oder komplett weglassen.
Ansonsten kenne ich mich in der Kinderliteratur zu schlecht aus, als dass ich Dir zu Deiner Geschichte konstruktiv helfen könnte. Deshalb möchte ich mich da mit weiteren Ausführungen zurückhalten, aber ich finde, dass Du auf jeden Fall weiter schreiben solltest, denn die Story scheint interessant zu sein.

VG Diamond
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Rike Charlotte
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Beitrag19.06.2016 14:44

von Rike Charlotte
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Hi Diamond,
freut mich sehr, dass mein Schreibstil dir gefällt und die Story Potential hat!
Betörend könnte ich vielleicht ersetzen durch blumig. Das würde mir gefallen und es wäre viel verständlicher, denke ich.
Ich habe den Text in der Zwischenzeit fertig geschrieben, weiss aber noch nicht, ob ich ihn einem Verlag schicken sollte.
Vielen Dank für deine Rezi und lG
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Uwe Helmut Grave
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Beitrag19.06.2016 15:29

von Uwe Helmut Grave
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Rike Charlotte hat Folgendes geschrieben:
... weiss aber noch nicht, ob ich ihn einem Verlag schicken sollte.

Einem? Am besten gleich mehreren - in der Schublade faulenzen Texte nur herum; sobald sie alt genug sind, sollen sie gefälligst arbeiten.


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Rike Charlotte
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Beiträge: 251
Wohnort: In den Wäldern des Einhorns


Beitrag19.06.2016 15:34

von Rike Charlotte
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Laughing  da hast du auch wieder Recht. Ich habe nur etwas Sch..ss, es mir mit den Verlagen mit einem schlechten Text zu verderben, weil ich noch zwei andere Texte für Kinder in Arbeit habe, die wie ich glaube, etwas besser werden. Aber ich sollte mich trotzdem mal an ein Expose begeben und den Kleinen auf die Reise schicken...
Vielen Dank für den freundlichen Stupser Smile
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herzstück
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Beiträge: 10



Beitrag20.06.2016 19:24

von herzstück
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Hallo Rike,

auch auf die Gefahr hin, mich mit meinem ersten Kommentar hier gleich unbeliebt zu machen, möchte ich trotzdem sagen, dass ich mit der Geschichte überhaupt nicht zurecht komme. Mag sein, dass die Altersgruppe, für die du schreibst, fitter und schneller im Denken ist als ich, aber ich finde schon gleich den Anfang mehr als verwirrend.
Zudem finde ich allein den Textblock an sich schon einigermaßen abschreckend. Ein paar Absätze wären hilfreich und einfach eine bessere optische Gliederung in der Form, dass du bei den Dialogen jedem Sprecher eine neue Zeile zukommen lässt.

Im ersten Moment dachte ich, dass dies die Fortsetzung einer anderen Geschichte ist, die ich dann aber nicht kenne. Wenn dem so sein sollte, dann laufen meine Anmerkungen u. U. ins Leere. Daher jetzt nur ein paar Anmerkungen zum Anfang.

Mit dem Kräutersträußchen hat es ja wohl eine besondere Bewandtnis, nur kommt (mir) die nicht deutlich genug hervor. Ich weiß jetzt nicht, inwieweit Kinder dieses Alters mit Kräutersträußchen vertraut sind, könnte mir aber vorstellen, dass sie damit nicht viel am Hut haben. Ich denke, dass es da eine Erklärung bräuchte, in welcher Verbindung sozusagen das Sträußchen mit dem Zauberer steht.

Mathias liegt in seinem Bett, träumt, wütendes Gebrüll reißt ihn endgültig aus dem Schlaf - trotzdem schläft/träumt er aber weiter? Sorry, aber da bin ich wohl grad etwas behäbig im Denken, das erschließt sich mir jetzt nicht wirklich.

Zitat:
"Wer stört Zauberer Lusas Ruhe?", schrie der große Zauberer ungezügelt. Dann sah Lusa, der noch vor Sekunden friedlich in seinem Schaukelstuhl geschlummert hatte, das große Loch in Wand und Decke: "Wer zerstört Zauber Lusas Burg?" schrie er nun noch lauter, nachdem er eine Schrecksekunde überwunden hatte.

Das klingt für mich recht umständlich. Warum erzählst du das nicht linear?
Erst schlummert Lusa im Schaukelstuhl, dann wird seine Ruhe gestört und er schreit. Ebenso sieht er dann das Loch, überwindet eine Schrecksekunde und schreit erneut.

Zitat:
Da fiel Lusas Blick auf etwas Großes, Buntes, Rundes. Verwirrt nahm er die bunte Kugel in Augenschein, bevor er auch nur daran dachte, Mathias zu begrüßen. "Wir haben schon geglaubt, wir würden dich niemals wieder sehen! Schön, dass du endlich Zeit für uns hast! Aber was hast du uns da mitgebracht? Was ist das für ein Ding?", fragte er ihn.
"Und so groß! Größer als... als... Ich weiß nicht, es ist jedenfalls riesig! Und sieh dir meine Burgmauern an...".

Wer glaubte, dass er wen nicht mehr wiedersehen würde?
Wer hat wem was mitgebracht?

Dabei belasse ich es erst einmal. Ich meine aber, dass da noch einiges an Überarbeitung nötig wäre.

Anmerken möchte ich noch schnell, dass du bei der wörtlichen Rede eine falsche Interpunktion verwendest. Nur ein Beispiel herausgegriffen:
Zitat:
"Ich glaube, es schnarcht.", meinte Lale.

Der Punkt nach schnarcht hat in dem Fall hier nichts zu suchen.

P.S.:
In der Überschrift schreibst du Koloss richtig, in der Folge steht da dann immer wieder Kollos Smile

Nichts für Ungut.


_________________
herzlichst
herzstück
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Rike Charlotte
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 56
Beiträge: 251
Wohnort: In den Wäldern des Einhorns


Beitrag20.06.2016 19:36

von Rike Charlotte
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Herzstück,
mit einer Rezi kannst du dich bei mir nie unbeliebt machen Smile
Ja, es ist die Fortsetzung von 'Mathias` Wünsche für den Zauberer Lusa', sorry, dass das nicht deutlich wurde. Sorry auch für das Verwirrspiel mit den Kolossen, sehr peinlich Embarassed
Inhaltlich muss ich deine Anmerkungen erst sacken lassen, dazu werde ich mich noch äußern.
LG, Rike
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ArtFaulII
Wortedrechsler


Beiträge: 95
Wohnort: Baumhaus


Beitrag21.06.2016 13:48

von ArtFaulII
Antworten mit Zitat

Hallo Rike,

ich finde die Geschichte eigentlich sehr schön und konnte mir an vielen Stellen gut vorstellen, wie die Kinder über das Bild lachen, dass du ihnen in den Kopf zauberst. Den Stil fand ich im Großen und Ganzen auch sehr passend, deswegen nur ein paar Anmerkungen, die mir aufgefallen sind:

Mathias: als ich den Text gelesen habe, habe ich mir Mathias als Jungen vorgestellt, ca 10 Jahre. Dann habe ich quasi in der "Vorgeschichte" nachgeguckt und gelesen, dass Mathias ein Kinderbuchautor ist, also durchaus schon erwachsen! Das hat mich dann überrascht. Ich glaube, wenn es eine Kindergeschichte werden soll, wäre es besser, als Hauptfigur auch ein Kind zur Identifikation zu nehmen und um den Kindern mit der Geschichte einen erwachsenenfreien Raum zu geben, der nur ihnen gehört. Und statt einem erwachsenen Kinderbuchautoren vielleicht eher einen Jungen mit ganz viel lebendiger Phantasie zu nehmen.
Aber ich weiß ja nicht, was du für die weitere Entwicklung der Geschichte geplant hast, es soll ja ein ganzes Buch werden, wenn ich das richtig verstanden habe. Ich schreibe das nur, weil ich da, nachdem ich diesen Ausschnitt gelesen habe, wirklich überrascht war!

Zitat:
"Wer stört Zauberer Lusas Ruhe?", schrie der große Zauberer ungezügelt. Dann sah Lusa, der noch vor Sekunden friedlich in seinem Schaukelstuhl geschlummert hatte, das große Loch in Wand und Decke: "Wer zerstört Zauber Lusas Burg?" schrie er nun noch lauter, nachdem er eine Schrecksekunde überwunden hatte.


Hier finde ich es auch eher störend, dass er schreit, dann friedlich war, dann wieder schreit.

Zitat:
"Ich bin gerade eingeschult worden.", antwortete Noel. "Ich gehe auf eine Zwergenschule, denn es gibt hier keine andere Grundschule. Wir haben viele Fächer wie "Pilzkunde", "Elfensprache Basiskurs", "Weisse Magie Grundkurs" und noch vieles mehr. Aber Erdkunde kenne ich nicht."


Hier hatte ich das Gefühl, dass du eher Informationen über Noel abladen willst. Und das stört mich in der wörtlichen Rede ziemlich.
Wenn du die Informationen einstreuen willst, würde ich das zumindest umformulieren, in etwa so: "Ich bin gerade eingeschult worden", antwortete Noel stolz, "und meine ist die beste Zwergenschule von allen! Und wir lernen ganz viel über Erde! Wo die beste Erde zum Pilze wachsen ist, wo man magische Steine finden kann, wo man die besten Tunnel gräbt…"
Das ist nur, um zu verdeutlichen, was ich meine. Ich dachte, auch wenn sie Erdkunde nicht hat, wie wir es aus der Schule kennen, wird sie in einer Zwergenschule sicher viel über Erde lernen und dann eher denken, dass das gemeint ist.


Achja, und am Anfang hatte ich das so verstanden, dass der Koloss aus Mathias Phantasie mitgekommen ist? Wieso kennt dann der Druide Koloss so gut und weiß, dass seine Farben verblasst sind und was zu tun ist, etc? Müssten nicht alle auf so ein unbekanntes erstaunliches Wesen mit mehr Überraschung/Erstaunen und vielleicht sogar wissenschaftlicher Neugier reagieren?

Das nur so auf den ersten Blick smile

Wie gesagt, sonst fand ich die Geschichte sehr schön! Auch die Figur des kugelrunden Plüschfederdrachen ist für eine Kindergeschichte sehr hübsch. Aber gerade der kam mir manchmal ein bisschen zu kurz, vielleicht kann man auch seinen Charakter ein bisschen mehr durchscheinen lassen? ZB dass er ein totaler Vielfraß ist und nur an Essen denkt oder furchtbar stolz auf sich und seine Art, wie es in dem ersten Abschnitt war, als er seinen kleinen Flügel verteidigt hat?

Aber gerne mehr davon und du solltest die Geschichte wirklich mal einem Verlang anbieten, schöne Idee!
Und ich bin natürlich gespannt, was es jetzt mit dem blauen Hummer auf sich hat wink

Liebe Grüße,

Arty
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Rike Charlotte
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Beitrag21.06.2016 16:02

von Rike Charlotte
pdf-Datei Antworten mit Zitat

herzstück hat Folgendes geschrieben:
Hallo Rike,

auch auf die Gefahr hin, mich mit meinem ersten Kommentar hier gleich unbeliebt zu machen, möchte ich trotzdem sagen, dass ich mit der Geschichte überhaupt nicht zurecht komme. Mag sein, dass die Altersgruppe, für die du schreibst, fitter und schneller im Denken ist als ich, aber ich finde schon gleich den Anfang mehr als verwirrend.
Zudem finde ich allein den Textblock an sich schon einigermaßen abschreckend. Ein paar Absätze wären hilfreich und einfach eine bessere optische Gliederung in der Form, dass du bei den Dialogen jedem Sprecher eine neue Zeile zukommen lässt.

Das habe ich inzwischen mehrfach gesagt bekommen und den Text dahingehend überarbeitet, hatte den neuen Satz aber nicht veröffentlicht, weil ich ja über Monate gar keine Rezi hatte. In diesem Punkt hast du also Recht smile

herzstück hat Folgendes geschrieben:

Im ersten Moment dachte ich, dass dies die Fortsetzung einer anderen Geschichte ist, die ich dann aber nicht kenne. Wenn dem so sein sollte, dann laufen meine Anmerkungen u. U. ins Leere. Daher jetzt nur ein paar Anmerkungen zum Anfang.

Mit dem Kräutersträußchen hat es ja wohl eine besondere Bewandtnis, nur kommt (mir) die nicht deutlich genug hervor. Ich weiß jetzt nicht, inwieweit Kinder dieses Alters mit Kräutersträußchen vertraut sind, könnte mir aber vorstellen, dass sie damit nicht viel am Hut haben. Ich denke, dass es da eine Erklärung bräuchte, in welcher Verbindung sozusagen das Sträußchen mit dem Zauberer steht.  

Das Kräutersträußchen gibt der Zauberer Higgeldy Piggeldy nach dem ersten Abenteuer mit nach Hause, damit er jederzeit wieder ins Zauberland zurückkehren kann. Dazu muss er lediglich am Sträußchen riechen und gleichzeitig "Zauberer Lusa" aussprechen. Zur Erklärung: Higgeldy Piggeldy hieß zuerst Zauberer Lusa, den Namen habe ich in der Zwischenzeit geändert.

herzstück hat Folgendes geschrieben:
Mathias liegt in seinem Bett, träumt, wütendes Gebrüll reißt ihn endgültig aus dem Schlaf - trotzdem schläft/träumt er aber weiter? Sorry, aber da bin ich wohl grad etwas behäbig im Denken, das erschließt sich mir jetzt nicht wirklich.

Hm - das finde ich jetzt nicht schlimm oder verbesserungswürdig, wenn ich im Tiefschlaf liege, kann man auch Kanonen neben mit abschießen. Ich denke darüber noch mal nach.

herzstück hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
"Wer stört Zauberer Lusas Ruhe?", schrie der große Zauberer ungezügelt. Dann sah Lusa, der noch vor Sekunden friedlich in seinem Schaukelstuhl geschlummert hatte, das große Loch in Wand und Decke: "Wer zerstört Zauber Lusas Burg?" schrie er nun noch lauter, nachdem er eine Schrecksekunde überwunden hatte.

Das klingt für mich recht umständlich. Warum erzählst du das nicht linear?
Erst schlummert Lusa im Schaukelstuhl, dann wird seine Ruhe gestört und er schreit. Ebenso sieht er dann das Loch, überwindet eine Schrecksekunde und schreit erneut.

absolut richtig!

herzstück hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Da fiel Lusas Blick auf etwas Großes, Buntes, Rundes. Verwirrt nahm er die bunte Kugel in Augenschein, bevor er auch nur daran dachte, Mathias zu begrüßen. "Wir haben schon geglaubt, wir würden dich niemals wieder sehen! Schön, dass du endlich Zeit für uns hast! Aber was hast du uns da mitgebracht? Was ist das für ein Ding?", fragte er ihn.
"Und so groß! Größer als... als... Ich weiß nicht, es ist jedenfalls riesig! Und sieh dir meine Burgmauern an...".

Wer glaubte, dass er wen nicht mehr wiedersehen würde?
Wer hat wem was mitgebracht?

Ist das verständlicher, wenn man "Lusa" durch Higgeldy ersetzt und weiß, dass Mathias und Higgeldy alte Kumpel sind??

herzstück hat Folgendes geschrieben:
Dabei belasse ich es erst einmal. Ich meine aber, dass da noch einiges an Überarbeitung nötig wäre.


herzstück hat Folgendes geschrieben:
Anmerken möchte ich noch schnell, dass du bei der wörtlichen Rede eine falsche Interpunktion verwendest. Nur ein Beispiel herausgegriffen:
Zitat:
"Ich glaube, es schnarcht.", meinte Lale.

Der Punkt nach schnarcht hat in dem Fall hier nichts zu suchen.

Ok! Embarassed

P.S.:
In der Überschrift schreibst du Koloss richtig, in der Folge steht da dann immer wieder Kollos Smile

Nichts für Ungut.[/quote]

Noch mal ganz herzlichen Dank für deine konstruktive Kritik - hab mal wieder in bezug auf meinen Stil einiges gelernt
LG, Rike!
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Rike Charlotte
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Beiträge: 251
Wohnort: In den Wäldern des Einhorns


Beitrag21.06.2016 16:15

von Rike Charlotte
pdf-Datei Antworten mit Zitat

ArtFaulII hat Folgendes geschrieben:
Hallo Rike,

ich finde die Geschichte eigentlich sehr schön und konnte mir an vielen Stellen gut vorstellen, wie die Kinder über das Bild lachen, dass du ihnen in den Kopf zauberst. Den Stil fand ich im Großen und Ganzen auch sehr passend, deswegen nur ein paar Anmerkungen, die mir aufgefallen sind:

Das freut mich sehr und baut mich auf - dann werde ich mir das Geschichtchen doch noch mal vornehmen smile

ArtFaulII hat Folgendes geschrieben:
Mathias: als ich den Text gelesen habe, habe ich mir Mathias als Jungen vorgestellt, ca 10 Jahre. Dann habe ich quasi in der "Vorgeschichte" nachgeguckt und gelesen, dass Mathias ein Kinderbuchautor ist, also durchaus schon erwachsen! Das hat mich dann überrascht. Ich glaube, wenn es eine Kindergeschichte werden soll, wäre es besser, als Hauptfigur auch ein Kind zur Identifikation zu nehmen und um den Kindern mit der Geschichte einen erwachsenenfreien Raum zu geben, der nur ihnen gehört. Und statt einem erwachsenen Kinderbuchautoren vielleicht eher einen Jungen mit ganz viel lebendiger Phantasie zu nehmen.
Aber ich weiß ja nicht, was du für die weitere Entwicklung der Geschichte geplant hast, es soll ja ein ganzes Buch werden, wenn ich das richtig verstanden habe. Ich schreibe das nur, weil ich da, nachdem ich diesen Ausschnitt gelesen habe, wirklich überrascht war!

Das ist eine interessante Anmerkung. Zur Erklärung: Auf die Geschichte bin ich gekommen, weil ich über ein anderes Schreiberling-Forum einen echten Mathias Wünsche kennen gelernt habe, der tatsächlich Kinderbuchautor ist und auch beruflich mit Kindern arbeitet. Das Büchlein ist ihm also quasi auf den Leib geschneidert. Trotzdem könnte es natürlich sein, dass es ein evtl. Verleger genauso sieht wie du. Ich werde mal draüber nachdenken, ob ich Mathias umschreibe in einen kindlichen Mathias. Also quasi dieselbe Person, aber im Kindesalter.

ArtFaulII hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
"Wer stört Zauberer Lusas Ruhe?", schrie der große Zauberer ungezügelt. Dann sah Lusa, der noch vor Sekunden friedlich in seinem Schaukelstuhl geschlummert hatte, das große Loch in Wand und Decke: "Wer zerstört Zauber Lusas Burg?" schrie er nun noch lauter, nachdem er eine Schrecksekunde überwunden hatte.


Hier finde ich es auch eher störend, dass er schreit, dann friedlich war, dann wieder schreit.

Ok, kann ich nachvollziehen!

ArtFaulII hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
"Ich bin gerade eingeschult worden.", antwortete Noel. "Ich gehe auf eine Zwergenschule, denn es gibt hier keine andere Grundschule. Wir haben viele Fächer wie "Pilzkunde", "Elfensprache Basiskurs", "Weisse Magie Grundkurs" und noch vieles mehr. Aber Erdkunde kenne ich nicht."


Hier hatte ich das Gefühl, dass du eher Informationen über Noel abladen willst. Und das stört mich in der wörtlichen Rede ziemlich.
Wenn du die Informationen einstreuen willst, würde ich das zumindest umformulieren, in etwa so: "Ich bin gerade eingeschult worden", antwortete Noel stolz, "und meine ist die beste Zwergenschule von allen! Und wir lernen ganz viel über Erde! Wo die beste Erde zum Pilze wachsen ist, wo man magische Steine finden kann, wo man die besten Tunnel gräbt…"
Das ist nur, um zu verdeutlichen, was ich meine. Ich dachte, auch wenn sie Erdkunde nicht hat, wie wir es aus der Schule kennen, wird sie in einer Zwergenschule sicher viel über Erde lernen und dann eher denken, dass das gemeint ist.

Eine schöne Idee - da habe ich wohl nach dem weltbekannten Telefonbucherzählstil gegriffen Laughing das könnte so ähnlich klingen, wie du es vorschlägst.


ArtFaulII hat Folgendes geschrieben:
Achja, und am Anfang hatte ich das so verstanden, dass der Koloss aus Mathias Phantasie mitgekommen ist? Wieso kennt dann der Druide Koloss so gut und weiß, dass seine Farben verblasst sind und was zu tun ist, etc? Müssten nicht alle auf so ein unbekanntes erstaunliches Wesen mit mehr Überraschung/Erstaunen und vielleicht sogar wissenschaftlicher Neugier reagieren?

Ja, der sollte wohl erst einmal sein magisches Auge befragen, um zu wissen, wo unser trauriger Koloss hingehört!

ArtFaulII hat Folgendes geschrieben:
Das nur so auf den ersten Blick smile

Wie gesagt, sonst fand ich die Geschichte sehr schön! Auch die Figur des kugelrunden Plüschfederdrachen ist für eine Kindergeschichte sehr hübsch. Aber gerade der kam mir manchmal ein bisschen zu kurz, vielleicht kann man auch seinen Charakter ein bisschen mehr durchscheinen lassen? ZB dass er ein totaler Vielfraß ist und nur an Essen denkt oder furchtbar stolz auf sich und seine Art, wie es in dem ersten Abschnitt war, als er seinen kleinen Flügel verteidigt hat?

Aber gerne mehr davon und du solltest die Geschichte wirklich mal einem Verlang anbieten, schöne Idee!
Und ich bin natürlich gespannt, was es jetzt mit dem blauen Hummer auf sich hat wink

Liebe Grüße,

Arty

Das ist wohl noch viel Arbeit, aber da der kurze Text euch ja anscheinend ganz gut unterhalten hat, versuche ich es vielleicht wirklich mal. Ich denke gerade über einen Literaturagenten nach, das scheint ja eine Möglichkeit zu sein, erst mal die Qualität des Textes checken zu lassen.

Auch dir ganz herzlichen Dank und liebe Grüße,
Rike!
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