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Einstand: Kurzgeschichte Haarige Sache


 
 
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Katharina Stein
Geschlecht:weiblichSchneckenpost

Alter: 35
Beiträge: 12
Wohnort: Wiesbaden


Beitrag01.05.2015 12:20
Einstand: Kurzgeschichte Haarige Sache
von Katharina Stein
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

So auf den Wunsch von dem Forenmitglied "Christof Lais Sperl" hin gebe ich meinen Einstand mit einer Kurzgeschichte namens Haarige Sache.

Es geht um Danny, der Probleme mit seiner Glatze hat, was er alles unternimmt und warum es ihm zum Verhängnis wird lest es bei Interesse selbst.

Es hat Horrorelemente ist aber keine klassische Horrorkurzgeschichte.
Eventuell schriebe ich an der Geschichte auch irgendwann weiter, doch momentan stehen andere Dinge auf meiner Prioritätenliste.

Viel Spaß beim Lesen.
Ich freue mich auch eure Kritik/Feedback.

(Die Absätze sind extra so häufig, dass es im Forum einfacher zu Lesen ist)


Haarige Sache
(c) 2014 Katharina Stein

Es war ein typischer Morgen. Danny Rice stand in seinem Bad, das etwas zu klein für eine Badewanne war und begutachtete sich im Spiegel. Prüfend fuhr er mit den Händen über seinen Bart. Der konnte noch einen Tag auf die Rasur warten. Danach betrachtete er kritisch seine Augenringe, bis sein Blick weiter hoch wanderte.

Auf dem Spiegel waren ein paar Flecken, vermutlich Zahncreme, das Waschbecken wies Härchen von der letzten Rasur auf. Und die Toilette, davon fangen wir lieber erst gar nicht an. Danny Rice führte einen typischen Singlehaushalt nach dem Männerklischee, wobei das bei Danny nicht immer so war. Vielleicht rührte sein Desinteresse am Haushalt einfach daher, dass er es aufgegeben hatte, eine Frau zu finden. Seit fast zehn Jahren war er nun auf der Suche nach der Richtigen, doch es wollte einfach nicht gelingen.

Danny schob den Misserfolg auf seine Haarpracht. Mit 20 Jahren waren seine Geheimratsecken bereits so groß wie seine Handflächen, mit 30 Jahren hatte er bereits eine Glatze. Einzig und allein ein schwacher Flaum zog sich von einem Ohr über den Hinterkopf zum anderen und er fand, dass dies ziemlich bescheuert aussah. Vielleicht lag es aber auch mit daran, dass er sich selbst nicht wohlfühlte. Man strahlt aus, wie man sich fühlt, und das wirkte sich natürlich auch auf die Frauen aus, die er kennenlernen wollte.

Wenn er wie einsam und beleidigt in einer Kneipe oder Disco mit seinem Bier in der Ecke saß, war es klar, dass keine Frau auf ihn zukam, denn er signalisierte allen mit seinem Verhalten und seiner Körpersprache: Hey, lasst mich in Ruhe!

Nun war er 31 Jahre alt, und alle Hausmittel und Werbeprodukte hatten nichts geholfen. Die Glatze blieb hartnäckig, egal ob Haarwuchsmittel für 200 Mark aus der Fernsehwerbung oder das Hausmittelchen von Oma, es half alles nichts.

Frauen vergötterten Rockstars mit langer Mähne und selbst die Fußballer liefen unpraktischerweise mit langen Haaren rum, egal ob sie deshalb Ball oder Gegner nicht sahen. Die Haarpracht musste dem Trend nach lang sein, als Vokuhila oder Fönfrisur, oder auch, wie bei den Ärzten und Toten Hosen, einfach wild in jede Richtung abstehen. Männer wie Dieter Bohlen oder David Hasselhoff wurden vergöttert unter anderem wegen ihrer top gestylten Haarmähne. Doch von all dem konnte Danny nur träumen.

Manchmal machte es ihn sogar richtig wütend und er verstand nicht, warum er so gestraft wurde. In seinem Freundeskreis, auch wenn dieser überschaubar war, kannte er keinen mit Glatze.

Aber egal, es war Samstagvormittag, fast zehn Uhr, und er musste sich fertig machen für das Frühstück mit seiner besten Freundin Angelika. Sie hatte ihn vor drei Tagen angerufen und sich mit ihm zum Essen verabredet. Sie wollte mit ihm über etwas Wichtiges sprechen. Über was, das ahnte Danny schon, denn Angelika sprach zu 99% immer von ihrem Freund Rolf. Die Gespräche langweilten ihn zwar, doch wenigstens kam er so mal vor die Tür, und ihr zuliebe hörte er gerne mal ein oder zwei Stunden einfach nur zu.

Das ein oder andere Mal hatte sich Danny vorgestellt, wie es wäre, mit Angelika zusammen zu sein, denn sie war total lieb. Auf der anderen Seite hingegen war er froh, dass es nicht so war, denn so konnte er frei über alles mit ihr reden, egal welcher Meinung sie war, und er musste keine Gedanken wälzen, etwas falsch zu machen. Zudem hatte Angelika ganz schön einen an der Waffel. Ob er sie 24 Stunden am Tag ertragen könnte, war fraglich. Sie war nicht bösartig verrückt, aber Danny war sich sicher, dass es auf Dauer zu anstrengend für ihn wäre. Deswegen war es ganz gut, dass sie einfach nur seine beste Freundin war. Außerdem wollte sie sowieso nichts von ihm in sexueller Hinsicht wissen. Selbst als sie noch keinen Freund hatte, haben die beiden nicht einmal an so etwas wie eine Beziehung oder Affäre gedacht. Besser war das, sonst wären sie bestimmt nicht schon seit zwölf Jahren befreundet.

Eine halbe Stunde später wartete Danny - frisch geduscht und angezogen - vor dem Restaurant. Hier in Wiesbaden gab es weit und breit die besten Waffeln, und das in allen Variationen, egal ob herzhaft oder süß. Dazu hielt die Karte zusätzlich eine große Auswahl an Obst und Likören bereit. Der Kaffee war auch nicht schlecht, aber es gab besseren, doch sie waren ja wegen der Waffeln hier und natürlich, um sich zu unterhalten.

Ungeduldig trat Danny von einem Fuß auf den anderen, denn es war kalt und seine Zehen kribbelten bereits. Der Atem wurde als weißer Nebel ausgestoßen. Die Straßen waren vollgestopft mit Menschen, die alle hastig ihre letzten Weihnachtseinkäufe tätigen mussten. Er beobachtete das Treiben skeptisch, und jetzt, als er den Atem aller Leute sah, wurde ihm auf einmal eine etwas ekelhafte Sache bewusst, denn er fragte sich, wie viel Atem man wohl von anderen Menschen in so einer Menge wieder einatmete. Der Gedanke musste schnell wieder abgeschüttelt werden, bevor ihm der Appetit auf die lecker duftenden Waffeln verging.

Kurz darauf kam Angelika um die Ecke, und beide begrüßten sich freundlich mit einer Umarmung. Es war eine dieser besonderen Freundschaften zwischen ihnen. Es war egal, ob man sich erst gestern oder vor einem halben Jahr das letzte Mal gesehen hatte, die Herzlichkeit und das Vertrauen waren immer gleich. Vor allem war keiner von ihnen sauer, wenn über längere Zeit kein Treffen zustande kam, und es war jedes Mal, als hätten sie sich erst gestern gesehen. Unerschütterliches Vertrauen.

„Hallo Angelika.“
„Hallo Danny. Wie geht es dir, Großer?“
Angelika war nur knapp 1,50 Meter und sie musste sich auf die Zehenspitzen stellen, wenn sie den 1,90 Meter Danny umarmen wollte. Er hingegen musste sich trotz ihrer Bemühungen jedes Mal herunterbeugen.
„Ja, es läuft. Und bei dir?“
„Ich habe dir wunderbare Neuigkeiten zu berichten, doch lass uns erst einmal rein gehen und etwas bestellen, bevor wir hier draußen noch erfrieren. Wir können uns dann in aller Ruhe beim Essen unterhalten.“
„Ja klar.“
Ganz gentlemanlike hielt er ihr die Tür auf und reichte ihr die drei Stufen hinauf in das Restaurant seine Hand als Stütze. Sie machte einen kleinen Knicks, und beiden stand ein Lächeln im Gesicht, als sie das Restaurant betraten. Ein Außenstehender hätte sie wahrscheinlich für ein glückliches Paar gehalten, denn sie funktionierten super zusammen, doch beide wussten ganz genau, was sie waren und was nicht.

Die Bedienung führte sie zu einem freien Tisch. Als sie beide ihre Jacken abgelegt und sich auf ihren Stühlen niedergelassen hatten, setzten sie ihre Unterhaltung fort. Angelika bestellte sich einen großen Kakao mit Sahne und zwei XL Waffeln mit Käse. Danny hingegen war mehr für etwas Süßes, deshalb bestellte er sich die Waffeln klassisch mit Puderzucker und dazu ein kleines Wasser.

„Also erzähl mal, Danny, was gibt es neues bei dir? Wir haben uns jetzt bestimmt drei Monate nicht gesehen.“
„Hm. Es gibt nichts Neues. Alles beim alten wie immer.“
„Keine Frau? Keine Veränderung im Job? Nichts?“
„Nein, nichts. Ich arbeite immer noch für die Versicherung als Sachbearbeiter, habe keine Frau kennengelernt und ein Haustier habe ich mir auch nicht angeschafft. Ich hatte zwar mal kurz über ein Goldfischglas nachgedacht, aber habe mich noch nicht dazu entschlossen. Wegen der Verantwortung, weißt du?“
Danny grinste schelmisch. Plötzlich prusteten beide vor Lachen los.
„Ich finde deinen trockenen Humor nach wie vor geil, Danny.“
„Welchen Humor?“, fragte Danny und versuchte, wieder emotionslos zu schauen, doch es gelang nicht und er hatte nach weniger als einer Sekunde ein breites Lächeln im Gesicht.
„Dann erzähl du aber jetzt mal, Angi, was gibt‘s denn bei dir Neues?“
Angelika fiel sofort mit der Tür ins Haus: „Die erste Neuigkeit ist, dass Rolf und ich im Frühjahr heiraten werden und ich wollte dich fragen, ob du mein Trauzeuge sein willst.“
Das war direkt. So war Angelika meistens, egal um was es ging, selbst bei peinlichen Dingen. Gerade als er antworten wollte, kam die Kellnerin und stellte ihre Getränke auf den Tisch. Beide bedankten sich knapp.
„Klar will ich dein Trauzeuge werden. Aber findest du das nicht etwas zu schnell? Ihr seid doch erst...“, fing Danny an zu grübeln. „Wie lange war das nochmal?“
„Anderthalb Jahre“, entgegnete Angelika. „Nein, ich finde es nicht zu früh. Willst du denn die zweite Neuigkeit nicht hören?“
„Doch klar, schieß los!“
„Wir bekommen ein Baby.“
„So ein richtiges?“
„Ja klar, ein richtiges! Sei doch kein Idiot.“
„Aber du siehst noch gar nicht schwanger aus.“
„Ich bin ja auch erst im dritten Monat. Männer!“, fügte sie mit einem Grinsen hinzu. „Es kommt erst im Sommer auf die Welt, doch wir wollen bis dahin eine richtige Familie sein - so mit allem Drum und Dran.“
„Das hätte ich mir bei dir nie vorstellen können.“
„Dafür hab ich mir das bei dir schon vor zehn Jahren vorstellen können. Doch mit Anfang Dreißig bin ich ein bisschen ruhiger geworden und dann verschieben sich eben die Prioritäten.“
„Wie meinst du das, du könntest das dir bei mir schon seit zehn Jahren vorstellen?“
„Ganz einfach, ich hab mir immer gedacht, dass du der Typ bist, der sich eine Frau sucht, ein Haus kauft und dann Kinder in die Welt setzt. Ganz spießig. Zu deinem Job als Sachbearbeiter bei einer Versicherung würde das alles passen.“
„Ich hätte ja nichts dagegen, doch es scheitert schon daran, eine Frau zu finden!“
„Oh, entschuldige. Ich habe das nicht böse gemeint. Bitte nimm mir das nicht übel, ich habe einfach nicht darüber nachgedacht. Danny, du weißt doch, dass mein Mund manchmal schneller ist als mein Kopf.“

Es kam zu einer dieser unangenehmen Pausen, die sich keiner gerne in einem Gespräch wünscht. In dem Laden war es sehr warm und gemütlich. Der leckere Geruch nach frisch gebackenen Waffeln schwebte in der Luft, und Danny wäre fast im Sitzen eingeschlafen. Die Müdigkeit überkam ihn plötzlich und er musste gähnen. Nicht nur das, auf einmal schweiften seine Gedanken ab und er zwang sich dazu, die Augen aufzuhalten und zuzuhören.

„Denkst du immer noch, dass das Problem...“, begann Angelika, doch sie wurde von Danny unterbrochen: „Ja, ich denke immer noch, dass es an dieser verdammten Glatze liegt.“
Angelika senkte den Blick. Die Waffeln wurden ihnen vor die Nase gestellt, was beide ebenfalls nur mit einem leisen - Danke - quittierten.
„Ich glaube nicht, dass das an deiner Glatze liegt, ich glaube viel mehr, dass es an dir liegt und du deine Glatze nur vorschiebst. Du könntest öfter mal raus gehen und wenn du offener wärst, dann hättest du bestimmt schon eine Frau kennengelernt.“ Angelika schaute Danny nachdenklich an. „Das letzte Mal habe ich dich beobachtet und es sah aus, als hättest du den ganzen Abend beleidigt in einer Ecke gesessen. So kommt keine zu dir.“
„Netter Versuch! Ich weiß ganz genau, dass es an meinen Haaren liegt, beziehungsweise an meiner Glatze.“
„Wenn du meinst“, gab sie zurück und biss ein großes Stück von ihrer Waffel ab.
„Ja, ich meine“, antwortete Danny und tat es ihr gleich.
„Was hast du denn schon alles probiert? Wegen deinen Haaren meine ich“, fragte Angelika mit halbvollem Mund.
„Alles! Glaub mir. Haarwasser, sämtliche Cremes und Sprays, Hausmittelchen von Oma, überteuerte Sachen aus der Apotheke, noch teurere Mittel aus dem Fernsehen. Alles, was man in einem Drogeriemarkt so findet. Selbst im Bioladen habe ich mir ein, zwei überteuerte Sachen geholt, doch nichts hat geholfen. Sogar eine Haartransplantation half nicht lange. Es ist einfach zwecklos.“
„Wenn du ohnehin schon so verzweifelt bist, dann könntest du auch mal zum Heiler gehen.“ Angelika rückte mit ihrem Stuhl näher an den Tisch. „Meiner Tante hat er sehr geholfen. Der kann die meisten Dinge durch Handauflegen diagnostizieren und mit winzigen Tabletten heilen. Der Typ ist einfach klasse, und du hast ja nichts zu verlieren.“
Danny schaute skeptisch, sagte aber nichts.
„Sollte es da auch nicht klappen“, führte Angelika fort, „dann solltest du dir wirklich nochmal Gedanken machen, ob Haare so wichtig sind, oder ob du sie nur überschätzt.“
Es war nicht das erste Mal, dass die beiden ein Gespräch darüber führten. Angelika konnte gar nicht mehr zählen, wie oft es bei ihm immer wieder um dasselbe Thema ging.
„Ich glaube aber nicht ein so ein Hui-Buh Voodoo Zauberzeug.“
„Das ist kein Voodoo Zauberzeug. Es ist ein Heiler und er hat wirklich besondere Fähigkeiten. Ich habe meine Tante das letzte Mal begleitet und weißt du, was passiert ist?“
„Was? Er hat geschwebt oder geleuchtet.“
„Nein, so ein Quatsch!“ Sie ignorierte seinen sarkastischen Kommentar. „Ich glaube, du hast ein total falsches Bild davon. Ich habe ihn ganz normal begrüßt, indem ich ihm die Hand gegeben habe und als ich zu meiner Tante gesagt habe, dass ich draußen warte und eine rauche, weißt du, was er dann zu mir gesagt hat?“
„Das Rauchen ungesund ist und Krebs verursachen kann? Wow, die Erkenntnis des Jahrhunderts.“
„Jetzt wirst du aber gemein“, sagte Angelika grinsend und erzählte dann weiter: „Er hat zu mir gesagt, dass Frauen in meinem Zustand nicht rauchen sollten, und ich fragte ihn irritiert: Welcher Zustand? Dann sagte er mir, ich sei in der achten Woche schwanger. Du glaubst gar nicht, wie schnell mein Kinn auf meine Brust geklappt ist. Ich wollte es nicht glauben, doch als zu Hause mein Teststäbchen unmissverständlich preisgab, dass ich schwanger bin, musste auch ich meine Meinung über solche Quacksalber überdenken.“
„Das ist wirklich interessant“, entgegnete Danny nun etwas neugieriger.
„Soll ich für dich einen Termin ausmachen?“ Angelika sah ihre Chance, ihn zu überzeugen. „Dann können wir gemeinsam dorthin fahren. Es ist auch nicht so weit, nur etwa 25 Kilometer. Ich hab eine Visitenkarte bei mir, dann kannst du auch selbst einen Termin ausmachen, wenn dir das lieber ist.“
„Ja, du kannst mir ruhig die Karte geben. Wenn ich Zeit habe, kann ich es ja mal ausprobieren.“
Er tat desinteressiert, und obwohl er die vergeblichen Versuche leid war, sagte ihm irgendwas in seinem Inneren, dass er es ausprobieren sollte. Dankend nahm er das Kärtchen entgegen.


Zwei Stunden später stand Danny in seiner Wohnung und drehte die Karte zwischen seinen Fingern hin und her. Jetzt kam ihm die Idee auf einmal gar nicht mehr so toll vor wie noch gegenüber Angelika. Ihre Lippen hatten ihn gefesselt und in einen Bann gezogen, als sie von Mister - er musste nochmal auf die Karte schauen, denn der Name wollte einfach nicht in seinem Kopf hängen bleiben - als sie von Mister Yoruba sprach.

Er lehnte seinen Kopf an die kühle Wand über dem Telefon und dachte nach. Anrufen wollte er auf jeden Fall. Einen Versuch war es wert, doch er wusste einfach nicht, was er sagen sollte. Hallo Herr Yoruba, kann ich mal wegen meiner Glatze bei ihnen vorbei kommen, kam ihm in den Sinn, doch das klang irgendwie dämlich. Er dachte noch eine Weile an die Wand gelehnt nach und entschied sich dann dazu, einfach einen Termin auszumachen. Er könnte ohnehin am besten vor Ort klären, ob ihm Mister Yoruba - klang wie ein Kaugummi - helfen konnte.

Er wählte die Nummer, doch beim ersten Freizeichen legte er wie ein verliebter Teenager, der seine Angebetete angerufen und es sich spontan doch wieder anders überlegt hatte, wieder auf. Warum auch immer. Danny schüttelte über seine Unvernunft den Kopf und wählte erneut die neunstellige Nummer. Nach dem dritten Freizeichen hob ein Mann ab.

„Hallo?“
„Hallo, Danny Rice hier. Sind sie Mister...“ Er musste wieder auf die Visitenkarte schauen. „Mister Yoruba?“
„Ja.“
„Ich bräuchte einen Termin bei ihnen.“
„Ich weiß und sie haben Glück, denn vor etwa zwei Minuten hat eine Kundin ihren eigenen abgesagt. Wenn sie wollen, dann können sie Morgen um elf Uhr zu mir kommen. Sie sind ja ein richtiger Glücksjunge.“ Man konnte seine Fröhlichkeit fast durch den Telefonhörer spüren.
„Ja, ja. Was sie nicht sagen. Gut, bis Morgen dann.“
„Wissen sie, wo sie mich finden?“
„Ja, die Adresse steht ja auf ihrer Karte.“
„Um es dir einfacher zu machen, Danny“, er wechselte einfach ohne zu fragen vom Sie zum Du, „wenn du eine alte Tankstelle siehst, da wohne ich. Sieht zwar etwas runtergekommen aus, doch drinnen ist es richtig gemütlich. Komm dann einfach rein, die Tür ist immer offen.“
Ein Klicken in der Leitung, dann tut - tut - tut.
Ohne ein Wort des Abschieds hatte Mister Yoruba einfach aufgelegt. Danny hängte den Hörer auf die Gabel und wunderte sich, doch was sollte man von einem mysteriösen Heiler schon erwarten?


Am nächsten Tag stand Danny wieder seinem Spiegelbild gegenüber. Dieses Mal kam er nicht mehr an einer Rasur vorbei. Lustlos nahm er den Rasierer und setzte an, nachdem er sein Gesicht fein säuberlich mit Schaum eingepinselt hatte. Normalerweise reichte ihm eine Trockenrasur, doch wenn er sich richtig gut fühlen wollte, dann rasierte er nass. Allerdings nicht mit einem normalen Rasierer, den man in jedem Laden kaufen konnte, sondern mit dem alten Rasiermesser von seinem Opa. Gute deutsche Handwerksarbeit, nicht so ein Billigding, was nach drei-, viermal benutzen auseinanderfällt und man dann Messer und Griff einzeln in der Hand hält. Es war richtig robust, das unzählige Schärfen hatte die Klinge zwar dünn gemacht, doch sie funktionierte einwandfrei. Perfekt, um es mit den Worten von Danny Rice zu sagen.

Man kann sich fragen, ob es gefährlich war. Für ihn war es das jedenfalls nicht, seit mehr als sieben Jahren hatte er sich nicht mehr mit dem Messer beim Rasieren geschnitten, und das will was heißen. Zwischendurch hatte er natürlich auch normale Nassrasierklingen ausprobiert, doch sie waren kein Vergleich zu Opas Messer. Rasch hatte er sich mit ein paar geschickten Bewegungen die komplette Gesichtsbehaarung sauber entfernt. Er spülte die Rasierklinge kalt ab und stellte sie zurück in ihren Platz. Dann spritzte er sich ebenso kaltes Wasser ins Gesicht, um die Schaumreste abzuwaschen und um dem Start in den Tag einen letzten Schub zu geben. Es gab kein besseres Mittel, um wach zu werden als kaltes, klares Wasser.

Nur noch Zähneputzen und dann würde er pünktlich bei seinem Termin sein. Seltsam dass Mister Yoruba auch am Sonntag arbeitete, doch das fiel ihm erst auf, als er los wollte. Doch was wusste er schon über Heiler? Oder Handaufleger? Nichts – deshalb versuchte Danny, sich keine weiteren Gedanken darüber zu machen.


Pünktlich um fünf vor elf kam er an der alten Tankstelle an. Er parkte zwischen zwei Sockeln, auf denen ehemals Zapfsäulen gethront hatten. Die Tankstelle sah noch älter als ihr Vorplatz aus. Er kam sich nicht mehr wie mitten in Deutschland vor, sondern so, als hätte man eine uralte Tankstelle aus Mexiko, die mitten in der Wüste lag, hier her teleportiert. Sie passte überhaupt nicht zu den umliegenden Betongebäuden, doch keiner, der vorüberging, schien die alte Bruchbude mit Blicken zu würdigen. Es war, als würde ihnen jemand einreden: Hier gibt es nichts zu sehen!

Seltsam. Danny schüttelte den Kopf und ging in Richtung Tür, bis er bemerkte, dass der merkwürdige Laden gar keine Tür hatte. Einzig und allein ein Perlenvorhang trennte das Draußen von dem Drinnen. Vorsichtig klopfte er an den Holzrahmen des Eingangs, doch als keiner antwortete, musste er an die Worte von Mister Yoruba denken: Die Tür ist offen, komm einfach rein.

Ohne weiter auf eine Antwort zu warten, betrat er den ehemaligen Tankstellenshop. Die Jalousien aus Holz waren heruntergezogen, die Luft roch abgestanden und staubig. Er musste einen Moment warten, bis er in dem muffigen Loch etwas sehen konnte, denn hier drinnen war es dunkel, während draußen die Sonne am wolkenlosen Himmel schien. Als sich seine Augen an das Zwielicht gewöhnt hatten, sah er einen alten Mann in dem Durchgang hinter der Theke stehen. Die Regale, die im Laden standen, waren mit allem möglichen Plunder vollbeladen. Für ihn waren keine zwei zusammengehörigen Dinge zu erkennen.

„Komm“, sagte der alte Mister Yoruba und winkte Danny zu sich her, doch als er sich nicht direkt in Bewegung setzte, sagte der Alte erneut: „Komm, Danny. Komm zu mir, hier hinten rein. Dort behandele ich meine Patienten. Du kannst dich später noch ein wenig umsehen wenn du willst, doch jetzt komm zu mir.“
Danny nickte und folgte dem alten Mann, der wie eine Mischung aus Hippie, Indianer und Vietnamese aussah, in das Hinterzimmer, welches nicht wie erwartet wie eine behelfsmäßige Arztpraxis aussah, sondern mehr wie ein Wohnzimmer.
„Setz dich in den Sessel“, forderte ihn Mister Yoruba auf und setzte sich dann ihm gegenüber. Getrennt wurden sie nur durch einen kleinen Glastisch, der etwa genauso hoch wie die Sitzfläche der alten, staubigen Sessel war. Als sich Danny auf dem Ohrensessel niederließ, wirbelte Staub aus den Polstern auf, den man in den Sonnenstrahlen, die durch das vernagelte, kaputte Fenster fielen, sehen konnte.
„Du bist wegen deiner Haare gekommen, stimmt das?“, fragte der Alte, als er die Hände gefaltet und sich zu Danny nach vorne gelehnt hatte.
„Ja, das bin ich. Es ist wie ein Fluch.“
„So etwas solltest du nicht leichtfertig sagen, denn du bist dir bei weitem nicht bewusst, was ein Fluch ist und was für eine Tragweite er haben kann. Also sprich besser nicht über Dinge, von denen du keine Ahnung hast. Bist du dir sicher, dass du mehr als alles auf der Welt wieder Haare haben willst, denn an deinen Haaren liegt die Misere deines Lebens mit Sicherheit nicht.“
„In Ordnung, ich rede nicht über Flüche, von denen ich keine Ahnung habe, und sie reden nicht über die Misere meines Lebens, von der sie keinen blassen Schimmer haben. Ich weiß, wo meine Probleme liegen und meine Haare sind das größte von allen, also lassen sie uns nicht lange über mich reden und kommen wir zur Sache. Können sie mir helfen? Und wenn ja, was wird mich der Spaß kosten?“ Danny runzelte seine Stirn. „Ehrlich gesagt, ich habe schon so viel Geld in Dinge investiert, die nicht funktioniert haben, da machen hundert Mark mehr oder weniger auch nichts mehr aus.“
„Es wird funktionieren und sie geben mir einfach so viel, wie sie für angemessen halten.“
„In Ordnung, das hört sich fair an. Also wie können sie mir helfen?“
„Es ist ganz einfach.“ Er holte einen kleinen Beutel aus seiner Tasche und leerte seinen Inhalt auf den Glastisch, der als einziges in dieser Bude staubfrei zu sein schien, wie auch immer das möglich war. Aus dem Beutel fielen zwölf kleine Samen, etwa so groß wie Mohnkörnchen.
„Soll ich die mir etwa auf den Kopf pappen?“, fragte Danny etwas zynischer, als er es eigentlich beabsichtigt hatte.
„Nein. Du sollst dir jeden Montag eins unter die Zunge legen. Morgen fängst du damit an. Aber nur eins, das ist wichtig. Niemals alle auf einmal. Diese Samen darf man wirklich nur in homöopathischen Dosen verwenden. Alles andere würde zu einer Katastrophe führen. Wenn du sie unter deine Zunge legst, musst du kurz warten. Sie lösen sich von alleine auf.“ Er schaute Danny ernst in die Augen. „Also wie oft sollst du sie nehmen und wie viele?“
„Ich hab ihnen schon zugehört. Ich soll jeden Montag eine nehmen, zwölf Wochen lang wenn ich richtig gezählt habe, und niemals mehr.“
„Korrekt. Nach zwei Wochen müsste sich ein erster neuer Flaum auf deiner Schädelmitte zeigen, nach sechs Wochen müsstest du volles Haar besitzen. Doch es ist wirklich wichtig. Auch wenn du mit den Augen rollst, nimm die Sache ernst. Jeden Montag, nur eine.“
„Versprochen.“
Es herrschte kurze Stille zwischen beiden. Mister Yoruba nahm ein kleines Röhrchen, sammelte die Medizin ein und verkorkte es mit einem kleinen Plastikdeckel. Danach hielt er Danny das Röhrchen hin, der es dankend aber ebenso skeptisch entgegennahm.
„Was bin ich ihnen schuldig?“, fragt er höflich.
„Nur was du geben willst, mein Junge.“
Er drückte dem alten Mann einen Zwanzigmarkschein in die Hand, bedankte sich nochmal und verschwand, ohne den Laden eines weiteren Blickes zu würdigen.
Zuhause angekommen telefonierte er erst einmal mit Angelika und erzählte ihr alles, was passiert war. Er wusste nicht, was er über Mister Yoruba denken sollte. Ob er ihn für einen Scharlatan, Betrüger oder einen Heiler halten sollte. Jedenfalls konnte es nicht schaden, wenn er seine schwarzen Wunderkügelchen ausprobieren würde. Das fand er jedenfalls und Angelika war derselben Meinung.


Am nächsten Morgen - es war Montag - stand Danny wieder von seinem Spiegel und begutachtete sich. Dieses Mal war er allerdings früher dran als am Wochenende, denn er musste ja schließlich zur Arbeit. Ein kurzer Blick - alles so wie immer.
Skeptisch schaute er die dunklen Kügelchen in dem Röhrchen an. Er überlegte kurz und sagte schlussendlich zu seinem Spiegelbild: „Alles oder nichts!“
Danach öffnete er das Röhrchen und kippte sich den kompletten Inhalt unter die Zunge. Die bitteren Kügelchen schienen schlagartig den ganzen Speichel seines Mundes aufzusaugen, und eine Trockenheit wie in der Wüste breitete sich schlagartig in ihm aus. Jemand schien ein Band um seine Kehle zu legen und zuzuziehen, sodass sich Danny an den Hals greifen musste. Er begann zu husten und ihm wurde schwindelig. Das letzte, was er sah, war sein verschwommenes Spiegelbild, was zu grinsen schien, während er zu Boden auf die kalten Fliesen sackte und das Bewusstsein verlor. Er konnte nur noch denken, er sei sicher, jetzt sei sein Leben vorbei. Das war es nun. Bye, Ciao, Adieu.

Als er die Augen öffnete, roch er den penetranten Uringeruch seines Toilettenvorlegers. Ich kann nicht tot sein, schoss ihm als erstes durch den Kopf, es sei denn im Himmel stinkt es nach Pisse. Vorsichtig richtete er sich auf. Als alles in Ordnung war, blickte er auf die Uhr, um festzustellen, dass er fünf Minuten ohne Bewusstsein gewesen war. Doch irgendwie war die Erinnerung an das Geschehene verschwommen, so als hätte er das alles vielleicht nur geträumt. Doch es half alles nichts, er musste sich aufraffen, die Zähne putzen und zur Arbeit gehen. Der Rest des Tages verlief ereignislos, wie immer.

 
Am nächsten Morgen traute Danny seinen Augen kaum. Als er verschlafen in sein Spiegelbild blickte, traf ihn fast der Schlag. Er konnte einfach nicht glauben, was er dort sah, denn es war nicht sein gewohntes Danny Spiegelbild, es sah mehr so aus, als hätte jemand ein Poster von Reinhold Messner nach einer Alpenüberquerung ohne Schere und Rasierer auf seinen Spiegel geklebt.

Ungläubig betastete er sein Gesicht und dann seinen Kopf. Die Haare oben auf seinem Kopf, seinem ganzen Kopf, nicht nur der ursprünglich verbliebene Kranz, hatten ungefähr drei, und sein Bart zirka zwei Zentimeter über Nacht zugelegt. Und nicht nur ein bisschen - die Haare waren voll und stark. Selbst bei seinen Augenbrauen hatte er das Gefühl, sie seien ein wenig buschiger geworden. Nun brauchte er mehr Zeit als ursprünglich eingeplant, um sich zu rasieren. Doch das machte ihm nichts aus. Auch nicht, dass er zum allerersten Mal zu spät zu Arbeit kommen würde. Es war ihm egal. Sein Traum war endlich in Erfüllung gegangen, das war die Hauptsache, jetzt würden sich alle anderen Träume von selbst erledigen, davon war er überzeugt.

Glatt rasiert und mit nach hinten gekämmten Haaren machte er sich stolz auf den Weg zur Arbeit. Seine Schultern hatte er straff nach hinten gerichtet, sie hingen nicht wie sonst nach unten. Den Kopf trug er aufrecht, fast ein bisschen eitel, sonst ließ er ihn immer hängen, als wolle er auf alle Fälle Acht auf Hundehaufen geben.
Jeder schaute ihn an und Danny war sich sicher, die Leute waren zum ersten Mal begeistert von ihm, nahmen ihn zum ersten Mal so richtig wahr. Jetzt würde es bestimmt schnell gehen, bis er Frau und Kinder hatte. Auch auf der Arbeit staunte jeder über seine Erscheinung.
Was Danny allerdings nicht wusste, war, dass sie nicht beeindruckt waren, sondern nur nach ihm schauten, weil er sich so schnell verändert hatte, viel zu schnell. Brigitte aus der Buchhaltung dachte, als er vorbei ging: Auffälliger kann eine Perücke auch nicht sein. Gestern noch Glatze, Herr Rice, und heute eine Mähne wie irgendein billiger Schauspieler. Dass sie sich nicht schämen.

Doch davon ahnte Danny nichts, er genoss einfach die Aufmerksamkeit, auch wenn sie aus anderen Gründen da war, als er es in seinem Wahn vermutete.
Abends ging er etwas trinken und er hatte sogar ein Gespräch mit einer Frau, doch nach dem dritten oder vierten Drink, den er sich und ihr ausgegeben hatte, fragte sie, ob er für 50 Mark Sex mit ihr haben wollte, und so stolperte Danny nur halb anstatt ganz niedergeschlagen nach Hause und legte sich leicht betrunken schlafen.

 
Als er am nächsten Morgen wach wurde und vor den Spiegel trat, bekam er einen Schreck, nicht vor Freude, es war ein richtiger Schock. Seine Haare waren etwas länger als Schulterlänge. Auf seiner Brust, auf der er noch nie Haare hatte, wucherte es auf einmal. Sein Bart hätte in weiß anstatt braun dem Nikolaus gut gestanden und seine Augenbrauen hatten den Großteil seiner Stirn eingenommen. Wenn das so weiter gehen würde, dann könnte er sich bald den Wecker eine Stunde früher stellen, um sich fertig für die Arbeit zu machen. Vielleicht sogar zwei Stunden, denn er musste sich ja auch noch die Haare schneiden, woran er die letzten zehn Jahre keinen Gedanken verschwenden musste.

 
Von Tag zu Tag wurde es allerdings schlimmer. Immer schlimmer.

Am Donnerstagmorgen wurde Danny nicht wie sonst von seinem Wecker geweckt. Er wurde wach, weil er kaum noch Luft bekam, so wie man aufwacht, wenn einem jemand die Nase im Schlaf zuhält. Instinktiv öffnete er den Mund und versuchte einzuatmen, wobei er keine Luft sondern Haare einsog.
Luft! Er brauchte Luft zum Atmen. In Panik sprang er aus dem Bett und tastete sich, so schnell es möglich war, ins Bad. Er knipste das Licht an und versuchte, etwas zu sehen. Er sah nichts außer Dunkel und Haaren. Es war beklemmend. Danny betastete sich und seine Panik stieg ins Unermessliche und vermischte sich mit Verzweiflung, als er nichts als Haare fühlte. Voller Grauen wühlte er in seinem Gesicht herum und wollte seine Nase oder seinen Mund freilegen, um Luft zu bekommen, sonst würde er über kurz oder lang qualvoll an seinen eigenen scheiß Haaren ersticken.
Hastig griff er am Waschbecken entlang und erfühlte Opas Rasiermesser, doch als er es mit den zitternden Händen packen wollte, fiel es zu Boden. Schnell ließ er sich auf die Knie fallen und suchte blind den Fliesenboden ab, bis er kurz vor seiner Ohnmacht das Messer zu fassen bekam. Gekonnt klappte er es auf und schnitt sich Büschel für Büschel die Haare aus dem Gesicht. Zuerst legte er den Mund frei und wollte dann bei seiner Nase fortsetzen, was er aufgab, weil er merkte, dass seine eigenen Nasenhaare sie verstopften. Doch man konnte ja auch prima durch den Mund atmen. Danach befreite er seine Augen, und als er endlich in den Spiegel blicken konnte, wurden seine Knie weich und er musste sich am Waschbeckenrand abstützen.
Es war nicht Reinhold Messner, der ihn dort anstarrte, sondern Chewbacca, ein sehr haariges, liebes Monster aus Star Wars.
Danny Rice hatte sich in ein haariges Monster verwandelt und er fühlte, wie seine Haare weiter wuchsen. Immer und immer schneller. Kaum hatte er sein Gesicht freigeschnitten, wucherte es schon wieder zu. An seinem Körper war er zwar behaart, doch es war nicht so schlimm wie auf seinem Kopf. Wenigstens waren seine Hände immer noch haarfrei.

Bald war der ganze Boden im Bad von Haaren bedeckt und es wurden immer mehr. Er war nicht mehr Herr der Lage, denn die Geschwindigkeit, mit der seine Haare wuchsen, schien exponentiell zuzunehmen. Kurz darauf musste er wieder nach Luft ringen. Es war das schlimmste Gefühl seines Lebens und er drohte zu ersticken. Da tat Danny das einzig Sinnvolle, was ihm in seiner Panik einfiel.
Ob er wollte oder nicht, er musste sich skalpieren, um zu überleben. Doch nicht nur seinen Skalp müsste er lassen, wenn er leben wollte. Er müsste von seinem gesamten Kopf die Haut abziehen, sodass man die wunderschönen unbehaarten Muskeln und Sehnen sehen könnte, genauso wie bei den präparierten Leichen aus der Körperweltenausstellung. Es war seine einzige Chance und er wollte überleben, jetzt war es zu spät für Reue. In seinem ganzen Kopf übernahm der Überlebensinstinkt das Kommando, Vernunft und Verstand klinkten sich aus.

Zuerst setzte er das Messer seines Opas unterhalb des Kinns an, dann neben den Ohren…

Als er fertig war, konnte er wieder durchatmen. Er ließ die nasse, glitschige und auf der anderen Seite behaarte Haut fallen und atmete erleichtert tief ein und aus. Danny schaute in den Spiegel. Ein haar- und hautloses Monster ohne Augenlieder grinste ihn an. Er war zufrieden mit seinen blutverschmierten, roten Muskeln und den weißen Sehnen. Selbst die Hauptschlagader, die zu seinem Hirn führte, lag frei und unverletzt da und pumpte unaufhörlich das lebensnotwendige Blut in seinen Kopf. Man sah, wie sie arbeitete, poch - poch - poch, und er wurde immer ruhiger.



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Christof Lais Sperl
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 62
Beiträge: 942
Wohnort: Hangover
Der silberne Roboter


Beitrag01.05.2015 13:49
Schön
von Christof Lais Sperl
Antworten mit Zitat

Gern gelesen und unterhaltsam. Aufbeiniges komme ich später noch zurück. Lg cls

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Lais
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Papa Schlumpf
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 64
Beiträge: 373
Wohnort: Friedersdorf


Beitrag01.05.2015 18:19

von Papa Schlumpf
Antworten mit Zitat

Liebe Katharina,
mit einem Copyright-Vermerk impliziert man, ein ausgereiftes Produkt zu präsentieren. Das kann ich hier leider nicht erkennen.
Deine Geschichte liest sich flott, durchaus interessant und ideenreich. Nur das Vokabular erscheint ein wenig mager. Statt die unendlichen Möglichkeiten unserer Sprache zu nutzen verwendest Du in ansehnlicher Weise die Verben "haben" und "sein", Du gebrauchst sie in einem Umfang, der den Klang Deiner Sätze auf Dauer beliebig macht. Ich weigerte mich, den Text so auf die Bühne zu bringen oder auch nur (vor) zu lesen.
Ein paar Beispiele:
Zitat:
Es war ein typischer Morgen.
empfinde ich nicht gelungen. Als Anfang schon gar nicht, und das liegt nicht am Inhalt. Trotzdem stellte ich hier schon den Bezug zum Protagonisten her, denn dieser Morgen verlief in typischer Weise für Danny. Seine Nachbarn könnten das für sich anders erleben. Also, das "sein" steht unnötiger Weise am Anfang.
Zitat:
etwas zu klein für eine Badewanne war
um einer Badewanne Platz zu bieten?
Zitat:
bis sein Blick weiter hoch wanderte.
gehört sicher zu den Geschmackssachen, mir gefällt es nicht, weil es der Alltagssprache zu nahe kommt. "Sein Blick wanderte höher"?
Zitat:
Auf dem Spiegel waren ein paar Flecken,
entdeckte er, sah er, fand er. Aber Dein Danny wirkt hier wie eine mittlere Schlampe, ich wohne auch allein, aber der Zylinder (Toilette) sieht sauber aus, das ändert sich erst, wenn mich die Söhne besuchen. Vielleicht kannst Du Danny etwas weniger Schlamperei, dafür nachlässige Eleganz verleihen?
Zitat:
nicht immer so war.
empfinde ich als unschön. Man könnte komplett anders formulieren, dass es in Dannys Vergangenheit geordnetere Zeiten gab, aber egal wie, Du bleibst dem Leser eine Erklärung schuldig: Wer verließ ihn warum.
Zitat:
aufgegeben hatte,
lässt sich nicht so einfach substituieren, alternativ könnte "nicht mehr suchte" stehen, aber das verändert auch den Sinn und prügelt sich mit der "Suche". "Nicht mehr danach trachtete, ... zu finden"?
Zitat:
Seit fast zehn Jahren war er nun auf der Suche
Ich finde, hier handelt es sich um einen ganz traurigen weil völlig unnötigen Fall. "Seit fast zehn Jahren suchte er nun schon" Manchmal wirkt geradeaus besser als durch zwei Schleifen.
Zitat:
Mit 20 Jahren waren seine Geheimratsecken bereits so groß wie seine Handflächen, mit 30 Jahren hatte er bereits eine Glatze.
Zwei. Mit zwanzig (bitte ausschreiben, macht man so in literarischen Texten) Jahren konnte er seine Geheimratsecken kaum noch mit den Handflächen bedecken, bereits mit dreißig zierte seinen Kopf (Haupt?) eine Glatze.  
Zitat:
und er fand, dass dies
Warum verspürt ihr nur alle solche Angst davor, an solcher Stelle den Artikel zu verwenden? dass das oder bitteschön, dass es. Dieses dies klingt so schrecklich, da verschluckt man sich dran.
Die nächsten zwei Sätze gehören nicht zu den Meisterleistungen, da müsste ich länger drüber brüten, aber "lag aber auch mit daran" solltest Du ins Deutsche übersetzen, und der vierteilige Satz verdiente auch eine etwas weniger schwurbelige Ausführung.
Zitat:
Wenn er wie einsam und beleidigt
weshalb "wie"? Ihm fehlt doch die Gesellschaft. das "wie" kann sich nur auf das "beleidigt" beziehen.
Zitat:
war es klar,
flöge bei mir raus, lieber schriebe ich: "kam selbstverständlich keine Frau ..."
Zitat:
er signalisierte allen mit seinem Verhalten und seiner Körpersprache:
auch die Possessivpronomen und das Füllsel kannst Du streichen. signalisierte (natürlich allen Anwesenden, wem denn sonst?) mit Verhalten und Körpersprache (natürlich seinem, es geht ja um ihn):"
Zitat:
Nun war er 31 Jahre alt, und alle Hausmittel und Werbeprodukte hatten nichts geholfen.
Nun zählte er gerade mal einunddreißig Lenze und alle ... Werbeprodukte brachten keine Besserung. Oder Du lässt es, wie es dasteht. Man kann nicht immer Verzicht üben. Ich ignoriere das jetzt.
Zitat:
egal ob sie deshalb Ball oder Gegner nicht sahen.
Könnte man drüber nachdenken. "nicht sahen" wirkt so ein wenig Naja. "ihnen entging"?
Zitat:
top gestylten Haarmähne.
An dieser Stelle schriebe ich "Frisur" und weiter oben "Fönwelle"
Zitat:
kannte er keinen mit Glatze.
klingt, mit Verlaub, trivial. Unter seinen Freunden gab es keinen, dessen Kopf weniger Haare zierten. Klingt nun, zugegeben, geschraubt. Mach was draus.
Im nächsten Absatz steht: "Sie hatte ... Sie wollte ..." Dass Du das besser kannst, weiß ich. Dann "Über was ..." Worüber. Bitte. Im nächsten Absatz zählte ich achtzeh Formen von "haben" und "sein" und fand das:
Zitat:
er musste keine Gedanken wälzen,
darauf verschwenden. Gedanken sind furchtbar eckig und lassen sich ganz schlecht wälzen.
Zitat:
Außerdem wollte sie sowieso nichts von ihm in sexueller Hinsicht wissen.
Hier wirkt die Satzstellung verwirrend. Die sexuelle Hinsicht parkte ich lieber vor "sowieso". Nach dem folgenden Absatz , muss ich zu meiner Schande gestehen, gab ich auf. Dort steht:
Zitat:
Hier in Wiesbaden gab es weit und breit die besten Waffeln,
Was meinst Du wohl wie lecker die Waffeln in Friedersdorf schmecken. Da drückst Du die Wiesbadener in die Tonne. Aber ich glaube, daran wolltest Du gar keine Zweifel äußern, Dir lag daran, dass sich die zwei vor dem Wiesbadener Lokal mit den wohlschmeckendsten Waffeln trafen, Best of Wiesbaden gewissermaßen. Dann schreib es doch auch hin.
Liebe Katharina, Dein Text lässt sich wirklich lesen, und ich will ihn auch noch bis zum Ende verfolgen, wenn etwas mehr Zeit zur Verfügung steht. Ich ließ mich von Deiner Deklaration "Kurzgeschichte" verführen.
Nimm, was Du brauchen kannst, den Rest mit kühnem Schwung in den Papierkorb. Man liest sich.
P. S.


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Yksin
Schneckenpost


Beiträge: 13



Beitrag01.05.2015 18:30

von Yksin
Antworten mit Zitat

Guten Abend Katharina.

Ich bin mir noch etwas unschlüssig. Die Idee ist nett und erinnert mich an alte X-Faktor Zeiten. Kurze, knackige Geschichten, meist mit einer überraschenden Pointe. Trotzdem fehlt mir etwas. Mich will der Inhalt und die Präsentation einfach nicht mitreißen. Vor allem die Präsentation, also der Schreibstil, wirkt stellenweise noch etwas hilfsbedürftig. Sehr viele Hilfsverben, oft doppeltgemoppelte Informationen und manchmal kommen schwerfällige Beschreibungen vor. Wortwiederholungen sind auch vorhanden. Ich habe mich ein paar Mal gefragt, ob du absichtlich so erzählend schreibst. Aber diese Schreibe hältst du dann nicht konstant durch, denn an manchen Stellen wird es richtig lebendig und vor allem auch gut.

Paar Beispiele (Keine Erbsenzählerei)

Zitat:
Frauen vergötterten Rockstars mit langer Mähne und selbst die Fußballer liefen unpraktischerweise mit langen Haaren rum, egal ob sie deshalb Ball oder Gegner nicht sahen.

Doppeltgemoppelt.

Generell finde ich den Anfang etwas "lahm." Die ganzen vielen Informationen sind eher ein holpriger Lesegenuss. Die Informationen über Angelika hättest du sicherlich auch im Frühstücksabschnitt unterbringen können.

Zitat:
Ungeduldig trat Danny von einem Fuß auf den anderen, denn es war kalt und seine Zehen kribbelten bereits.

Unschöne Formulierung.

Zitat:
Die Straßen waren vollgestopft mit Menschen, die alle hastig ihre letzten Weihnachtseinkäufe tätigen mussten

Hier ein schönes Beispiel. Wenn du den Satz ein wenig anders aufziehst und war streichen würdest, wäre der Satz lebendiger.

Zitat:
Er beobachtete das Treiben skeptisch, und jetzt, als er den Atem aller Leute sah, wurde ihm auf einmal eine etwas ekelhafte Sache bewusst, denn er fragte sich, wie viel Atem man wohl von anderen Menschen in so einer Menge wieder einatmete.

Liest sich auch nicht sooo schön. Fast schon ein wenig kindlich.

Zitat:
Kurz darauf kam Angelika um die Ecke, und beide begrüßten sich freundlich mit einer Umarmung.


Die Grundidee hingegen finde ich gut. Danny schiebt den ausbleibenden Erfolg bei Frauen auf seine Glatze. Er hat schon alle möglichen Mittel ausprobiert und letztendlich geht er zu einem Wunderheiler – obwohl er gar nicht an das ganze „Hui-Buh“ Gerede glaubt. Am Ende erlebt er eine böse Überraschung. Mit der Grundlage gewinnt man sicherlich keinen Kreativitätspreis, aber einer spannenden Story steht nichts im Wege. Du hast recht. Deine Geschichte ist nicht die typische Horrorgeschichte. Nur das Ende ist „horrormäßig“, aber man hätte die Geschichte auch anders beenden können. Sei es nun so wie du oder belehrend, motivierend – es kommt nicht auf die Haare (das Aussehen) an, sondern auf das Auftreten. Letztere hätte MIR besser gefallen.  Du hättest deiner Geschichte mehr Tiefe verliehen. Denn an sich ist das Glatzenproblem bzw. das fehlende Selbstbewusstsein durch irgendwelche Defizite immer ein aktuelles und vor allem spannendes Thema. Jeder Mensch hat irgendeinen Punkt am Körper den er nicht mag. So kann sich wohl jeder Leser mit Danny identifizieren und seine Probleme nachvollziehen.
Dein Weg, der „Horrorweg“, wirkt ein bisschen „billig“. Sei mir bitte nicht böse. Die Kritik richtet sich nur an die Geschichte. Aber in der jetzigen Form reiht sich die Geschichte wirklich zu den X Faktor Filmen. Mich würde interessieren, wie du die Geschichte ohne Wunderheiler schreiben würdest. Also bisschen realistischer, vielleicht auch ein wenig ernster?
Trotzdem hat mich die Geschichte gut unterhalten.
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Katharina Stein
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Beitrag01.05.2015 18:41

von Katharina Stein
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@Papa Schlumpf

Vielen dank für deine Kritik, sie ist wirklich konstruktiv! Sowas brauche ich.
Ursprünglich wollte ich die Geschichte wegen der Länge nicht einstellen, da sie zu lang für eine Kurzgeschichte aber zu kurz für eine Geschichte ist. Doch Christof Lais Sperl meinte ich soll sie einfach mal einstellen.
Das Copyright habe ich nur vergessen zu löschen, da ich von meiner Hompage nur Copy and Paste gemacht hatte. ^^
Die Geschichte ist schon älter, doch sie liegt mir am Herzen, deswegen werde ich mir die Mühe machen sie zu überarbeiten/zu kürzen.


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Katharina Stein
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Beitrag01.05.2015 18:49

von Katharina Stein
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@ Yksin

Vielen Dank für deine Vorschläge.
Das kindliche liegt wahrscheinlich daran, da ich sie vor längerer Zeit geschrieben habe. Doch ich würde mich auch jetzt nicht als erwachsen bezeichnen. ^^
Die Geschichte ohne Wunderheiler schreiben. Ich weiß nicht, ich stehe auf übernatürliche Sachen, andere Dimensionen und unerklärliche Dinge.
Allerdings muss ich Dir rechtgeben, dass man das überflüssige Geplänkel streichen und mehr tiefe reinbringen könnte.
Auch die geringe Abwechslung der Worte usw. könnte ich, wenn ich Zeit habe ändern.

@all

Ich warte jetzt erst einmal ab, ob sich noch weitere Kommentare/Vorschläge/Kritiken einfinden und werden den Text dann spätestens in meinem Urlaub überarbeiten. Da er mir warum auch immer am Herzen liegt. Sonst hätte ich ihn womöglich gar nicht ausgegraben und auf meine Seite gestellt.


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Katharina Stein
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Beitrag01.05.2015 18:50

von Katharina Stein
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Kurze Frage noch an Euch:

Soll ich das Mark in Euro umwandeln oder stört das nicht, wenn es Mark bleibt?


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Papa Schlumpf
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Beitrag01.05.2015 19:11

von Papa Schlumpf
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Aus dem Mark koch Klößchen, die Mark stört vielleicht in zwanzig Jahren. Vielleicht auch nur die Dinos nicht. Frag mal die jüngeren Kollegen. Fröhliche Grüße
P. S.


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