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[Arbeitstitel] Die Depression hat mich bestimmt - jetzt bin ICH dran!


 
 
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Balisto
Erklärbär

Alter: 42
Beiträge: 2
Wohnort: ha´nooofa!


Beitrag19.01.2014 20:19
[Arbeitstitel] Die Depression hat mich bestimmt - jetzt bin ICH dran!
von Balisto
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Nabend zusammen,

auf gehts. Ne Packung Mut aus dem Automaten gezogen, ein wenig Drängelei aus dem Hintergrund und hier der erste Auszug. Es gibt sicher schon ne Menge mehr, aber ich will die "magische Grenze" der Wortanzahl nicht überstrapazieren. smile


_____

Es gibt Momente im Leben, da zweifeln wir alle mal. Ich habe diesen Moment genau jetzt. Ja, genau jetzt. Ich schreibe diese ersten Zeilen und bin mir nicht sicher, ob es wirklich richtig ist, ob es gut wird und ob ich auch hinterher alles bedacht habe, was ich bedenken muss. Seit Tagen belese ich mich nun mit Informationen, wie ich mir das vernünftige Schreiben noch beibringen kann. Aber warum? Ganz einfache Sache: Mich hat gerade nach anfänglicher Motivation einfach der Mut verlassen, die Angst vorm Versagen schleicht sich heimlich ein und ich würde am liebsten aufhören. Es gibt doch schon so viele Bücher mit Erfahrungsberichten, Tipps, Lebenshilfen und Biografien – die ich auch noch gelesen habe. Warum um Himmels Willen sollte ich denn nun auch noch mitmachen? Weil ich es möchte, weil ich es kann und weil es mir hilft - weil es meine Geschichte wird. Hier wird nichts mehr geschönt und ausgeschmückt.

Erster Absatz geschafft. Direkt, offen, ehrlich und ohne Umschweife. So kann es weitergehen. Ich möchte an dieser Stelle auch direkt an-merken, dass ich euch ab hier konsequent duzen werde, das macht es mir einfacher und ich möchte die große Distanz nicht haben, wenn ich euch schon ein Stück mit auf meinen Weg nehme. Einverstanden? Sehr gut. In meinen Texten werden sicher auch Kraftausdrücke, Flüche und ähnlich belastende Sachen vorkommen, nicht immer, aber ich nutze sie. Dieses Leben – mein Leben – war streckenweise keine Blümchenwiese und dafür gibt es auch keine Girlanden, die das besser machen. Scheiße ist nun mal Scheiße und bleibt Scheiße. Punkt.

Gut, dann ist das geklärt. Nun wollt ihr hier noch bestenfalls erfahren, wer ich eigentlich bin, richtig? Wie wäre es mit einer Vorstellungsrunde, ein kleiner Stuhlkreis? Wir nehmen ein Wollknäuel, werfen uns das zu, sagen kurz wer wir sind und „vernetzen“ uns so?

Argh! Wahrscheinlich würde mich genau das wieder in eine Gefühlswelt treiben. Ich hasse es, ja ich hasse es (alternativ: ich mag es nicht. Aber genau das will ich ja nicht sagen!), weil ich diese Runden schon so oft im Leben hatte und jeder da sich was zurechtbiegt. Da ihr mir gerade die Wolle an den Kopf geworfen habt, hier meine Antworten: Ich bin Herr B.!

Herr B. heißt im normalen Leben Markus, ist aktuell - Stand heute - 32 Jahre alt, sitzt auf dem Sofa und grübelt nebenbei noch immer, ob er das hier wirklich schreiben soll. Herr B. – also, ich habe mir vor gut einem halben Jahr ein Herz gefasst und angefangen einen Blog zu schreiben. Ein öffentliches Tagebuch, über den „Furz“ in meinem Kopf, meine Erlebnisse, die täglichen Stolpersteine, das falsch programmierte Unterbewusstsein und all den Veränderungen auf dem Weg in ein Leben, das mich glücklich macht. Ab jetzt ist es vorbei mit der Fantasterei einer wunderschönen Welt. Mein Kopf und ich. Ein Theaterstück in zu vielen Akten. Freunde waren wir bis heute nicht, aber wir lernen uns endlich kennen.

verbockt! Was das bedeutet? Nun, ich habe mich bewusst für den Titel entschieden, weil es ein ironisches Wortspiel mit meinem Namen und meiner Vergangenheit ist. Machen wir uns aber auch nichts weiter vor, “verbockt” ist auch ein Synonym für den Zustand, den die Krankheit “Depression” mir in den Kopf setzt.

Die Erfahrungen der letzten Jahre machen mir unmissverständlich deutlich, dass ein Teil von mir unablässig damit beschäftigt ist, meine Depression auszublenden, unsichtbar, vergessen zu machen – sowohl meiner Umwelt, aber vor allem mir selbst gegenüber. Indem ich schreibe, will ich mich zwingen, selbst Fremden gegenüber die Krankheit eingestehen zu müssen – oder positiv formuliert: Ich nehme mir den Druck, jemandem etwas vormachen zu müssen, denn jeder ist ja nur eine Google-Suche von der Wahrheit entfernt. Gleichzeitig werde ich so immer wieder daran erinnert, über die Krankheit nachzudenken, mir meinen Zustand ins Bewusstsein zu rufen und so besser damit umzugehen.
_____


Im Grunde ist es das Vorwort, was ich so gern nutzen würde.

LG
Balisto

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EWJoe
Geschlecht:männlichEselsohr
E

Alter: 65
Beiträge: 274
Wohnort: A-2384 Österreich Breitenfurt bei Wien


E
Beitrag21.01.2014 12:19
Re: [Arbeitstitel] Die Depression hat mich bestimmt - jetzt bin ICH dran!
von EWJoe
Antworten mit Zitat

Servus Balisto,

Dein Titel, wie auch Dein Text, klingen nach einem Hilfeschrei. Grundsätzlich ist es gut sich schlimme Gedanken von der Seele schreiben zu wollen. Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass 70% aller Schreiber sich selbst oder andere in irgendeiner Form therapieren möchten. Daraus ging viel Weltliteratur hervor, schließlich kann nur jemand schreiben, der etwas zu sagen hat.
Als Einleitung halte ich den Text weniger passend. Er ist eher ein Motivationsschreiben und passt weniger in ein Lebenshilfebuch. Aber vielleicht war dies weniger Deine Absicht.

Natürlich ließe sich zum Text auch noch einiges sagen, aber der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt. (Konfuzius) Den bist Du damit gegangen. Bravo!


Schreibe also ruhig weiter, der Seele tuts jedenfalls gut und Du wirst sicher einigen aus der Seele sprechen. Daneben erlernst Du auch das Handwerkszeug des Schreibers, was ja auch eine gute Motivation ist.

LG
EWJoe



_____


_________________
Kulissen schiebt man gerne vor die Wahrheit, verdeckt sie auch durch viel Theater. Nur Backstage offenbart sie sich.
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Lotta
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 58
Beiträge: 260
Wohnort: Wunderland


Beitrag22.01.2014 09:22

von Lotta
Antworten mit Zitat

Hallo Balisto,

erstmal, die Idee finde ich gut, denn psychische Erkrankungen sind leider in unserer Gesellschaft immer noch sehr mit Stigma behaftet.
Deine Intention erkenne ich und deine Sprache verstehe ich. Deine Gefühle kommen bei mir an. Ich bin wie du Anfänger, aber mit der Materie kenne ich mich ein wenig aus. Von daher bin ich gespannt, wie es weitergeht.
Ich kann die Authenzität "von Balisto" erkennen. Es lohnt sich allemale, das Werk zu Ende zu bringen.
Die Zeit bringen Erfahrungen und nichts ist umsonst, das ist z.B. meine Philosophie.

Was ich nicht ersehen kann, soll der gesamte Text in den Prolog?
Sprichst du nun mit dem Forum oder gehört es schon ins Buch?

Der Text muss auf alle Fälle überarbeitet werden. Die Struktur und die Übergänge sind verwirrend.

Ich mache mich mal an deinem Text zu schaffen, aber bitte, Geduld.

Liebe Grüße, Lotta
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Balisto
Erklärbär

Alter: 42
Beiträge: 2
Wohnort: ha´nooofa!


Beitrag22.01.2014 09:25

von Balisto
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Guten Morgen,

danke fürs Feedback. Ja, das ist der eigentlich Prolog, runtergeschrieben und nicht groß geändert. Die persönliche Ansprache soll sich weiter durchziehen. Schreibfehler seh ich jetzt auch schon genügend. smile Ich bin gespannt auf den "Umbau".

LG
Balisto


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Nicht jeder der schweigt, hat nichts zu sagen. Manchmal fehlt der Mut. Manchmal die Worte. Manchmal die Kraft.
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sirius
Geschlecht:männlichSchneckenpost
S

Alter: 32
Beiträge: 11
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S
Beitrag23.01.2014 21:15

von sirius
Antworten mit Zitat

Ich finde es toll, dass du dir da etwas von der Seele schreibst. Schreiben ist wie eine Therapie, merke ich auch immer wieder. Du schaffst gleich eine sehr persönliche Ebene zum Leser, für Lebenshilfebuch Daumen hoch²

_________________
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firstoffertio
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Beitrag26.01.2014 23:43

von firstoffertio
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Also mich nimmt das gleich mit. An Lebenshilfebuch dachte ich gar nicht. Eher an einen Roman. Wenn es das, und Biographie und Lebenshilfe für andere sein kann, um so besser. Aber ich fand das jetzt erst mal als Text sehr clever gemacht.
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag29.01.2014 11:17

von Constantine
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Hallo Balisto,

Dein Vorwort liest sich prima, sehr flüssig und vom Ton her locker und natürlich, sprachlich nicht zu gekünstelt. Thema ist Depression und Situationen im Leben, die dazu geführt haben, aber nicht schwermütig, sondern mit einer distanzierten Leichtigkeit, eventuell einer gewissen Objektivität/mentaler Verarbeitung, geschrieben, weil der Prota nun mit einem anderen Blickwinkel/Standpunkt an die Sache rangeht.
Wenn ich nicht wüsste, dass du es als Ratgeber planen würdest, hätte ich es auch für den Beginn eines Romans gehalten, der auf die Lebensgeschichte des Protagonisten einstimmt. Eine Mischung aus Ratgeber, Biographie und Roman, von den Elementen her passt es für mich.

LG,
Constantine
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Jojo1958
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 65
Beiträge: 21
Wohnort: Bamberg


Beitrag27.04.2015 16:30
*freu*
von Jojo1958
Antworten mit Zitat

Hallo Balisto,

ich freue mich Dein Posting gefunden zu haben. Für mich liest es sich sehr gut. Und ich hoffe noch mehr lesen zu dürfen.

lg Jojo


_________________
Nur nicht aufgeben
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Wegbegleiter
Gänsefüßchen


Beiträge: 46
Wohnort: Chemnitz


Beitrag28.04.2015 21:01

von Wegbegleiter
Antworten mit Zitat

Hallo Balisto, bitte schreiben Sie weiter. Der Prolog ist etwas zu lang für meinen Geschmack. Das muss aber nichts heißen. Ich kann jedenfalls dem Gefühl folgen. Also. Schreiben Sie bitte weiter. Herzlich Wegbegleiter

_________________
Wir befinden uns alle auf einem Weg. Nur. Manche bleiben stehen.
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sohndeslupus
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 31
Beiträge: 187
NaNoWriMo: 25495



Beitrag29.04.2015 10:39

von sohndeslupus
Antworten mit Zitat

Hallo Balisto,
ich finde es auch gut, das du über dieses Thema schreibst.

Mir ist dein Beitrag aufgefallen, da ich selbst mit psychisch Erkrankten gearbeitet habe. Dabei habe ich mir immer wieder gedacht, das es gut für einige wäre ihre Erfahrungen aufzuschreiben.
Damit will ich nicht sagen, dass ich deinen Prolog nur als Selbsttherapie sehe, im Gegenteil, ich finde ihn auch unterhaltsam und gut zu lesen. Ich glaube das du damit nicht nur das Interesse von Betroffenen wecken kannst, sondern das du das Thema Depression auch bei anderen gut rüber bringen kannst.

Das war mein erster Feedbackversuch Smile ich hoffe ich habe dir damit weitergeholfen.

lg
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Michel
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Beitrag29.04.2015 17:05

von Michel
Antworten mit Zitat

Gehe ich richtig in der Annahme, dass Du v.a. Textarbeit machen möchtest, sprich: herausfinden, wo es im Text noch hakt? Ohne irgendjemand auf die Füße treten zu wollen, mache ich mir etwas Sorgen, dass hier aus dem Text eine Therapiegruppensitzung wird.
Ich wühl mich morgen mal durch, wenn die Zeit es irgendwie hergibt.
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Klemens_Fitte
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Beiträge: 2937
Wohnort: zuckerstudio waldbrunn


Beitrag29.04.2015 17:09

von Klemens_Fitte
Antworten mit Zitat

Michel hat Folgendes geschrieben:
Ich wühl mich morgen mal durch, wenn die Zeit es irgendwie hergibt.


Bevor du dir die Mühe machst, würde ich erstmal abwarten, ob Balisto überhaupt noch ins Forum schaut. Er war das letzte Mal am 19. Januar des Vorjahres hier eingeloggt.


_________________
100% Fitte

»Es ist illusionär, Schreiben als etwas anderes zu sehen als den Versuch zur extremen Individualisierung.« (Karl Heinz Bohrer)
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