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I.J. Melodia
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 39
Beiträge: 102
Wohnort: Freiburg


Beitrag06.04.2015 14:25
Verzeihen
von I.J. Melodia
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Verzeihen

Zwischen Zunge
und meinem Herz
grabe ich nach Worten
Lege sie uns dann
auf feuchte Augen
und hauchdünn unter
Haut und Seele

2010



_________________


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Gast







Beitrag07.04.2015 11:46

von Gast
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Hallo I.J. Melodia!

Das ist sicher kein schlechtes Gedicht; trotzdem fühle ich eine leichte Unzufriedenheit, weil es mir scheint, es verlässt sich zu sehr darauf, dass die alten, bis zum Gehtnichtmehr mit allem möglichen aufgeladenen Begriffe - Herz, Seele - schon ihre Wirkung tun werden.

Hm ... Das ist jetzt wahrscheinlich ungerecht dem Text gegenüber. Da es aber mein Leseeindruck ist, schicke ich den Beitrag trotzdem ab.

Gruß,

Ferdi
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firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
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Beitrag07.04.2015 23:35

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Ich habe auch etwas Probleme. Irgendwie klingt das, wenn ich aber genauer hinschaue, stellen sich mir so Fragen wie:

Zwischen Zunge
 und meinem Herz
 grabe ich nach Worten

DAS GEHT MIR NOCH EIN, DIE DISKREPANZ ZWISCHEN WAS FÜHLEN UND FORMULIEREN


 Lege sie uns dann
 auf feuchte Augen

DIE FEUCHTEN AUGEN VERSTEHE ICH GAR NICHT. WEINT WER?. ABER ICH WÜSSTE NICHT, WIESO.

 und hauchdünn unter
 Haut und Seele

UND NUN SIND DIE WÖRTER ETWAS HAUCHDÜNNES UNTER HAUT UND SEELE! GEWORDEN!

Was soll ich mir unter "unter Seele" vorstellen. Das macht mir echt Probleme.
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Eredor
Geschlecht:männlichDichter und dichter

Moderator
Alter: 32
Beiträge: 3416
Wohnort: Heidelberg
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Traumtagebuch
Beitrag08.04.2015 03:04

von Eredor
Antworten mit Zitat

Hallo,

ich schließe mich den anderen an.
Das Gedicht gefällt mir, es ist gut geschrieben, aber mir ist's zu glatt. Wie ferdi schon sagte:

Zitat:
trotzdem fühle ich eine leichte Unzufriedenheit, weil es mir scheint, es verlässt sich zu sehr


Das fettgedruckte ist für mich der Knackpunkt. Das Gedicht verlässt sich zu sehr auf Dinge, die schon immer in der Lyrik funktioniert haben. Der Text traut sich nichts.
Und das ist es auch, was mir fehlt: Ein Wagnis. Einen Text, der ausbricht.

Wie gesagt, das ist ein gutes Gedicht. Aber irgendwas fehlt.

LG Dennis


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- Lütfiye Güzel
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Sylvia Aljana
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 38
Beiträge: 58
Wohnort: Im schönen Lahntal


Beitrag08.04.2015 07:38

von Sylvia Aljana
Antworten mit Zitat

für mich drücken die Zeilen folgendes aus:

ich suche nach Worten
um damit die Tränen zu trocknen,
an deren Entstehen ich nicht unschuldig bin.

Verzeihen kann man ja nur etwas, was schief gelaufen ist. Harsche Worte in einem Streit zum Beispiel.
Ich muss gestehen, ich habe das Gedicht vor Tagen schon gesehen, aber da war mein Kopf noch zu voll und ich habe beim ersten überfliegen einfach gar nichts empfunden.
Jetzt mit etwas Ruhe und Zeit ist es sehr schön.


_________________
"Ja, diese Welt der Träume hatten sie wohl gefunden, doch schien Fenia nie bedacht zu haben, dass es neben all den schönen, hoffnungsvollen und guten Träumen auch die Träume gab, die aus den dunklen Teilen der Seele erwuchsen."

Aus "Der Stern von Erui - Heimkehr"
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I.J. Melodia
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 39
Beiträge: 102
Wohnort: Freiburg


Beitrag08.04.2015 14:24

von I.J. Melodia
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo allerseits!

@ferdi: ich gebe dir vollkommen recht mit den alten und klischeehaften Begriffen. Genau deshalb habe ich sie gewählt. Herz --> in diesem kurzen Text die umfassendste Beschreibung für alle Begriffe, die mit hineinspielen; Liebe, Gefühle etc. darunter kann sich jeder etwas vorstellen. Dasselbe gilt ebenso für Seele; Gemüt, Geisteszustand etc.
Und sie tun doch ihre Wirkung, oder? smile

Aber nein, es ist nicht ungerecht dem Text gegenüber, wenn du das so ließt. Ist deine Impression des Gedichts.
Ist auch schon etwas älter und damals fand ich es spannend altgediente Worte bzw. eine etwas archaische Sprache in meinen Texten zu verwende. So zusagen als Symbiose von alt und neu.


@firstoffertio: ist es wichtig, weshalb das LI und das DU weinen bzw. geweint haben? Zusammen mit dem Titel sollte es, so dachte ich, eigentlich klar sein, dass es sich um "Beziehungsprobleme" im weitesten Sinn handelt. Das "hauchdünn" soll Zärtlichkeit; Vorsicht beschreiben. Schließlich wollen die Worte wohlbedacht sein.
Gut damit wäre meine obige Meinung, dass jeder sich etwas unter Seele vorstellen kann, schon widerlegt Wink Eben das Gemüt, den Geisteszustand, oder in diesem Fall auch als Synonym für die Beziehung. Bitte nicht im religiös-spirituellem Sinn lesen! Niemals!

 
@Eredor: Eigentlich habe ich oben schon alles gesagt... was mir gerade spontan einfällt (vielleicht was das damals sogar unterbewusst so gedacht...): Muss sich das Gedicht etwas trauen, gar ausbrechen? Würde es dem darin beschriebenen Bild nicht vollkommen entgegenwirken?
Irgendwie muss ich meine Wortwahl ja rechtfertigen Laughing


@Sylvia Aljana: So kann man es auch formulieren, ja!  


Allen danke für das Lesen und Kommentieren (sowie den Lob)!

LG


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Gefühlsgier
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 31
Beiträge: 421



Beitrag08.04.2015 17:45

von Gefühlsgier
Antworten mit Zitat

Mir gefällt das Gedicht mit seiner Aussage gut. A die Zärtlichkeit, die du hineingelegt hast, entgeht mir nicht.

Trotzdem fehlt auch mir hier etwas, was mich weiter berührt zurücklässt. Und trotzdem wirkt es nach...


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"Exhaustion pays no mind to age or beauty. Like rain and earthquakes and hail and floods."
Haruki Murakami - "Dance Dance Dance"

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But I, I've learned nothing
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out the poison blood of failure
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Eredor
Geschlecht:männlichDichter und dichter

Moderator
Alter: 32
Beiträge: 3416
Wohnort: Heidelberg
Das silberne Stundenglas DSFx
Goldene Harfe Pokapro III & Lezepo I


Traumtagebuch
Beitrag08.04.2015 17:48

von Eredor
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Hi nochmal,

das Problem an altgedienten, abstrakten Begriffen wie Herz, Seele etc. ist immer, dass sie in der heutigen Zeit nur noch Chiffren sein können - vermutlich sogar schon immer Chiffren waren. Wenn sich jeder etwas unter einem Begriff vorstellen kann, etwas grundlegend Individuelles, dann ist das ein schlechter Begriff für die Lyrik.
Was ich an Lyrik so sehr liebe, ist dass sie neue Richtungen aufzeigt. Gute Lyrik sollte mit Worten das hinbekommen, was bewusstseinserweiternde Drogen schaffen: man liest den Text, wird von ihm total umgekrempelt, neu aufgebaut und in einer Art wissenden Verwirrung zurückgelassen. Man weiß, dass sich der Text auf etwas zubewegt, etwas Unbeschreibliches tangiert, man weiß aber auch gleichzeitig, dass kein Text dieses Unbeschreibliche jemals erreichen kann. Auch hier wieder meine Meinung: wenn ein Gedicht zu 100% etwas beschrieben hat, was eigentlich nicht zu beschreiben ist, dann ist es kein gutes Gedicht mehr.
Bei deinem Text habe ich letzteres Gefühl: er beschreibt alles und lässt mir keinen Raum mehr für Gedanken. Bei mir bleibt nichts hängen, ich lese den Text und kann danach wieder glücklich in mein Brötchen beißen, ohne dass ein Gedanke zurückbleibt, oder eine Atmosphäre. Wagt sich der Text etwas, stellt er mir ein kohärentes Bild entgegen, das ich nicht sofort nachvollziehe, dann denke ich darüber nach. Natürlich sollte das kein totales Quatsch-Bild sein. Gute Lyrik kann den Leser berühren, bevor er sie verstanden hat.
Begriffe wie Herz und Seele müssen in einen neuen Kontext gebracht werden, bevor sie eine Berechtigung im Text bekommen. Wenn Eichendorff davon schreibt "und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus", dann ist das ein atemloses Bild. Bei dir fehlt diese Verbindung. Ich weiß nicht, was eine Seele ist. Kann etwas unter einer Seele sein? Natürlich verstehe ich, was das bedeuten soll. Aber ich kann es nur verstehen und selbst nicht weiterdenken.
Das habe ich glaube ich schon viel zu oft gesagt, und mittlerweile ist es auch zu einem wunden Punkt geworden: Lyrik, die man ein mal lesen, verstehen kann und deshalb nie wieder lesen muss, bildet keine Kontraposition zum Zeitgeschehen, das von ebenjenen leichten Eindrücken dominiert wird, keine Gegenposition zum schnellen Wechsel der Aufmerksamkeit und einer daraus resultierenden sich dezimierenden Aufmerksamkeitsspanne. Und wenn Lyrik, oder Kunst im allgemeinen, keine Gegenposition mehr bildet, stirbt sie aus.
So viel von mir,

und natürlich musst du deinen Text nicht bis aufs Äußerste verteidigen. Das Forum ist ja hauptsächlich nicht für Lob gedacht, sondern soll jedem User neue Richtungen aufzeigen. So gesehen ist jedes einzelne Feedback Gold wert - man muss es nur mit seinen eigenen Ansichten abgleichen, dann findet sich immer ein neuer Weg. Aber du schreibst ja selbst, dass dieser Text ein wenig älter ist; da hat man ja keine so fundamentale Bindung mehr zum Inhalt.

LG Dennis


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I.J. Melodia
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 39
Beiträge: 102
Wohnort: Freiburg


Beitrag09.04.2015 16:14

von I.J. Melodia
pdf-Datei Antworten mit Zitat

@Gefühlsgier: Das freut mich, dass es so (wie es sollte) bei dir ankommt. Aber jetzt wäre ich schon neugierig, was dir genau fehlt...


@Eredor: Also prinzipiell sehe ich es mit der "neuen Richtung" etc. ähnlich wie du, auch wenn ich mir nicht sicher bin, weshalb du mir hier einen "wie-habe-ich-Lyrik-zu-empfinden-Crashkurs" gibst, um es mal extrem überspitzt zu formulieren. Denn schließlich bleibt alles was Kunst ist irgendwo immer auch Geschmackssache. Ja, man kann zwischen schlechter und guter Lyrik/Literatur etc. unterscheiden. Aber man muss sie nicht mögen. So finde ich z.B. Grass furchtbar und die von dir genannte Zeile Eichendorffs weitaus "kitschiger" als meine. Und sooo schlecht ist mein Gedicht nicht (hat auch einen Preis gewonnen). Genug geprahlt...
Ich muss mal Chiffren verteidigen. Wie kann etwas, dass seit jeher funktioniert schlecht sein? Klar, es ist etwas repetitiv, aber wie du auch meintest individuell. Denn a) verwendet nicht jeder Autor die Begriffe auf gleiche Weise und b) jeder Leser kann etwas anderes darunter verstehen. Und dann ist zumindest das sich darüber Gedanken machen doch erreicht. Meinte der Autor das nicht vielleicht anders, als ich es empfinde/wahrnehme? Manchmal ist in einem Gedicht die vermittelte Emotion wichtiger als die Wortkomposition; natürlich im Rahmen. Ob man ein Text wieder ließt oder nicht, hängt meiner Meinung nach nicht ausschließlich von der genannten Gegenposition.

Okay, das war jetzt viel und hartnäckig verteidigt... so viel dazu Wink liegt aber an der durchaus noch vorhandenen Bindung zum Text.
Aber, ich finde es super, dass du dich damit so auseinandersetzt. Immer gut wenn man so viele Meinungen und Ideen wie möglich hört. Und sorry falls das jetzt zu weit ging.  


LG euch beiden


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Eredor
Geschlecht:männlichDichter und dichter

Moderator
Alter: 32
Beiträge: 3416
Wohnort: Heidelberg
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Goldene Harfe Pokapro III & Lezepo I


Traumtagebuch
Beitrag10.04.2015 22:31

von Eredor
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Hallo Melodia,

Zitat:
auch wenn ich mir nicht sicher bin, weshalb du mir hier einen "wie-habe-ich-Lyrik-zu-empfinden-Crashkurs" gibst,


Du fragtest mich zuvor:

Zitat:
Muss sich das Gedicht etwas trauen, gar ausbrechen? Würde es dem darin beschriebenen Bild nicht vollkommen entgegenwirken?


Und ich habe dir geantwortet. Um einen Crashkurs hast du mich nicht gebeten, also hab ich dir auch keinen gegeben.

Zitat:

Und sooo schlecht ist mein Gedicht nicht (hat auch einen Preis gewonnen). Genug geprahlt...


Mit einem Preis brauchst du mir erst gar nicht kommen lol2 Hier geht es um Textarbeit, da könnte auch der leibhaftige Rilke im Lyrik-Feedback posten, und je nachdem würde ich auch seine Gedichte kritisieren. Nicht, weil ich ihn für schlecht halte oder mich gar für besser, sondern weil Textarbeit immer subjektiv ist und nur ein Feedback einer Person darstellt. Demnach sage ich hier einfach nur meine Meinung zu deinem Text und überlasse natürlich dir, ob du damit etwas anfangen kannst oder nicht. Jeder hat seine eigenen Ziele, deines kenne ich nicht. Deshalb kann's auch möglich sein, dass dir meine Kritik bei diesem Text unbrauchbar vorkommt.
Sollte ich dir den Eindruck vermittelt haben, dass ich dein Gedicht schlecht finde, hab ich mich wohl wieder an irgendwas festgeredet: Der Text ist gut gemacht. Trotzdem lege ich meinen Maßstab hier bei der Jury eines Literaturpreises, bspw. dem Leonce und Lena Preis an, und frage mich: würde die Jury diesen Text gut finden? Und ich bin mir ziemlich sicher, dass so ein Text von denen in der Luft zerrissen würde. Vermutlich aus obigen Gründen, nämlich weil, wie auch Gefühlsgier sagt, etwas fehlt.
Was genau mir fehlt, habe ich dir in meinem letzten Beitrag versucht, aufzufalten.

Zitat:
Ich muss mal Chiffren verteidigen. Wie kann etwas, dass seit jeher funktioniert schlecht sein?


Dann müsstest du ja auch davon ausgehen können, dass sich die Welt seit jeher nicht verändert hat. ^^
Einer der Günde, aus denen Lyrik sich zurzeit in einer schwierigen Phase befindet, ist u.a. auch, dass so ziemlich alle lyrischen Stilmittel von der Fernsehwerbung übernommen worden sind. Man würde es sich schon ziemlich leicht machen, wenn man alle etablierten Kunstgriffe auf das Heute transferiert, ohne sie jemals in Frage gestellt zu haben.
Wie Lyrik sich jetzt aber von der Fernsehwerbung stilistisch abheben kann, ist ein Rattenschwanz. Da gibt es viele Meinungen, und jede einzelne muss in den sauren Apfel beißen und einen Kompromiss eingehen.
Wenn ich jetzt sage, dass Chiffren wie Herz, Seele etc. ohne eine tiefe Bindung mit dem Text nicht mehr funktionieren können, weil sie ein sehr hohes Bildpotenzial haben, dann ist das erst mal nur meine eigene Meinung. Ich denke, wenn wir jetzt weiter darüber diskutieren, werden wir nie fertig. Laughing

Zitat:
Manchmal ist in einem Gedicht die vermittelte Emotion wichtiger als die Wortkomposition; natürlich im Rahmen. Ob man ein Text wieder ließt oder nicht, hängt meiner Meinung nach nicht ausschließlich von der genannten Gegenposition.


Da stimme ich dir vollkommen zu. Nur ging es mir eben darum, dass ich aus oben genannten Gründen die Emotion nicht ganz entfalten kann. Auch wenn ich schon merke, dass da Emotion drinsteckt. Ich schätze, das wird einer der Gründe gewesen sein, aus denen dein Gedicht einen Preis gewonnen hat.

Eins noch:

Zitat:
liegt aber an der durchaus noch vorhandenen Bindung zum Text.


Das hat man in der Diskussion mit dir schon gemerkt (zu weit gegangen bist du aber nicht, keine Sorge). Es wird sicherlich Leute geben, die diesen Text bedingungslos schön finden. Du musst dir aber auch darüber im Klaren sein, dass niemand ein Gedicht schreiben kann, das allen gefällt. So vertritt jeder seine eigene Position, in der Intention, dass daraus auch jeder wieder etwas mitnehmen kann.

So viel von mir, ich schätze es ist alles gesagt,

LG Dennis


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I.J. Melodia
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Wohnort: Freiburg


Beitrag11.04.2015 13:19

von I.J. Melodia
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hey!

Ah, okay... die Fragen waren eher rhetorischer Natur, aber in diesem Fall vergiss einfach was ich geschrieben habe. Falsch verstanden.

Hehe, ja ich weiß, deshalb war das auch als letzter "rettender Strohhalm" gedacht, wobei mir bewusst ist, dass so etwas nicht zwingend zählt. Vor allem hier, wo es um Textkritik geht. Laughing

Was das subjektive Feedback betrifft gebe ich dir recht. Habe ich ja auch schon oben attestiert. Nein, den Eindruck hast du nicht vermittelt.
Okay, gemessen an dem Maßstab: Das Gedicht würde ich da auch nicht einreichen. Vor allem deshalb, weil darin nur um das Vermitteln von Emotionen geht und die Jury mit Sicherheit mehr erwarten würde als nur das. So gesehen mag etwas fehlen; nicht für die Intention die dahinter steckte. Aber vermutlich ist das mein "Problem".

Zitat:
Dann müsstest du ja auch davon ausgehen können, dass sich die Welt seit jeher nicht verändert hat. ^^


 Laughing  nein, so schlimm ist es dann doch nicht. Sicherlich hast du recht, was die "Klischees" betrifft. Aber es kommt halt auch immer darauf an, wie sie eingesetzt werden. Doch wie du schreibst, da können wir ewig weiter reden...

Zitat:
[...]die Emotion nicht ganz entfalten kann[...]


darüber muss ich nachdenken; auch wenn es mit Sicherheit keine Änderungen mehr am Gedicht geben wird. Aber vielleicht mal eine Version 2.0.

Zitat:
zu weit gegangen bist du aber nicht, keine Sorge


da bin ich schon mal beruhigt. Bindungen sind stur^^
Wäre auch langweilig, wenn jedem das Gedicht (egal welches) gefallen würde... und ein klein wenig utopisch Wink

LG


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