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josephine Eselsohr
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Rübenach Exposéadler
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Beiträge: 2832
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R 25.03.2015 10:54
von Rübenach
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dann geb ich (aus konsumentensicht) auch mal einen kommentar dazu ab.
wenn ich mir ein buch kaufe, dann kann ich es verschenken, es mir nach dem schenken leihen, es ausleihen, weiterverkaufen, im urlaubshotel für andere gäste in ein regal stellen und und und. wenn ich mir ein e-book kaufe, dann darf ich das alles nicht. solange ein e-book nicht deutlich billiger ist, als ein gedrucktes (und oft kostet es genauso viel, manchmal sogar deutlich mehr als die taschenbuchausgabe), werde ich mir also kein e-book kaufen.
bei allen anderen medien (musik, film) funktioniert das recht gut. aus konsumentensicht erschließt es mir nicht, wieso das bei e-books anders sein soll.
_________________ "Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams |
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Stefanie Reißwolf
Beiträge: 1735
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25.03.2015 12:13
von Stefanie
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Bei Buch ist nur ein Exemplar im Umlauf, während bei Ebooks unbegrenzt Kopien gemacht werden können. Eine Technik, die das Ebook automatisch bei dir löscht, wenn du es weitergibst, gibt es bisher nicht.
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Stern Reißwolf
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Beiträge: 1145 Wohnort: Im Wald
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josephine Eselsohr
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Beiträge: 489
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5982 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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25.03.2015 13:44 Re: Autoren und Verleger gegen Zweitmarkt für E-Books von nebenfluss
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Stern hat Folgendes geschrieben: |
Man möchte offensichtlich den Markt zerstören. |
Wer möchte den Markt zerstören? Und warum denn?
Stern hat Folgendes geschrieben: | Auch der Artikel bläst in das gleiche Horn. |
Der Artikel bläst in überhaupt kein Horn. Dazu müsste er, bzw. sein Autor Stefan Krempl, erst mal eine Meinung vertreten. Das ist aber einfach nur ein Bericht von einer Anhörung von Autoren und Verlegern im Bundestag. Wenn ich da nicht überlesen oder völlig falsch verstanden habe.
******
Ich habe längst beschlossen, der ganzen E-Book-Problematik aus dem Wege zu gehen. Wenn ich meinen Roman veröffentlichen sollte, dann ausschließlich print. Sollte ich damit so gefeiert werden, dass sich jemand die Mühe des Einscannens macht, hat der Erfolg dann wahrscheinlich wenigstens meine kühnsten Träume übertroffen.
Mein letzter Eindruck war, dass die E-Book-Verkäufe zugunsten der analogen Bücher stagnieren, und das freut mich. Ob der einzelne Hipster glaubt, alles in Digitalformaten zu haben sei chic und zeitgemäß, interessiert mich nicht; aus meiner Sicht führen sie vor allem zum Ruin der Kulturschaffenden und damit zum Ruin der Kultur. Kann man in der Musik beobachten: Technische Innovation gepaart mit kulturellem Stillstand = zunehmend Billig-Produktionen aus der Samplefabrik und Me-Toos, seit Musik zunehmend zum Flatrate-Preis als mp3 oder gleich nur noch per Internet-Stream konsumiert wird. Der kausale Zusammenhang ist natürlich schwer nachzuweisen, für mich jedenfalls besteht er.
Wenn sich mit E-Books nur wenig Geld verdienen lässt bzw. das Geschäft wegen der erleichterten Piraterie sogar nach hinten losgehen kann, sind wir als Autoren in keiner schlechten Position zu sagen: "Mein Buch soll ein Buch sein und nicht eine von tausend virtuellen, im Zweifelsfall illegal oder zum Schleuderpreis heruntergeladenen Dateien auf einem Mikrochip".
Wenn jemand fordert, E-Books dürften nicht teurer als 1 Euro sein (warum auch immer mich als Autor dieser Wunsch tangieren sollte), liegt das im Kern sicher daran, dass E-Books gegenüber echten Büchern als minderwertig empfunden werden. Und das sind sie eben auch. Einige Gründe hat Rübenach genannt. Ein weiterer ist die völlige Mühelosigkeit, mit der man sie sich besorgen, mit sich rumtragen und sie wieder löschen kann. So lange der Text nicht gelesen wird, kommt keine Beziehung zwischen Buch und Leser zustande. Es herrscht eine völlige Unverbindlichkeit im Gegensatz zur haptischen Präsenz eines echten Buches.
Und wenn jemand sagt, Autoren würden eh genug verdienen, meint er damit natürlich nicht dich, josephine. Der meint Nina George, Nele Neuhaus und wessen Titeln sonst noch in Stapeln in den Buchhandlungen so rumliegen, die entsprechend auch als E-Book Bestseller werden.
Denn auch die Idee, die Erleichterungen des E-Book-SP führe zu einer bunteren, vielschichtigeren Literatur, ist in erster Linie eine romantische Vorstellung. Unterm Strich ist das Gegenteil der Fall - wo Kultur nicht mehr Last sein darf, physischen Platz beanspruchen darf, Gewicht haben darf, wo keine Bäume mehr dafür gefällt werden, da sinkt die Wertschätzung, und damit Sorgfalt und Qualität.
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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josephine Eselsohr
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Beiträge: 489
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J 25.03.2015 13:48
von josephine
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Rübenach hat Folgendes geschrieben: | dann geb ich (aus konsumentensicht) auch mal einen kommentar dazu ab.
wenn ich mir ein buch kaufe, dann kann ich es verschenken, es mir nach dem schenken leihen, es ausleihen, weiterverkaufen, im urlaubshotel für andere gäste in ein regal stellen und und und. wenn ich mir ein e-book kaufe, dann darf ich das alles nicht. solange ein e-book nicht deutlich billiger ist, als ein gedrucktes (und oft kostet es genauso viel, manchmal sogar deutlich mehr als die taschenbuchausgabe), werde ich mir also kein e-book kaufen.
bei allen anderen medien (musik, film) funktioniert das recht gut. aus konsumentensicht erschließt es mir nicht, wieso das bei e-books anders sein soll. |
Ich finde, du übersiehst da eine Kleinigkeit. Wenn ich ein Buch verkaufe, dann geht es von meinem Besitz in den Besitz der Käufers über, somit habe ich es nicht mehr. Ein E-Book, dass ich weitergebe, besitze ich aber als Datei noch. Somit habe ich es nicht verkauft oder verliehen, sondern vervielfältigt.
_________________ Das Internet eröffnet die Möglichkeit, uns das gesamte Wissen der Welt anzueignen. Und was machen wir daraus? Wir laden uns Bilder runter und streiten mit Fremden.
I’m glad I can talk to you about fictional characters as if they were real and have you still think I’m sane.
Obstacles are put in your way to see if what you want is really worth fighting for |
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Rübenach Exposéadler
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Beiträge: 2832
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R 25.03.2015 13:53
von Rübenach
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josephine hat Folgendes geschrieben: | Rübenach hat Folgendes geschrieben: | dann geb ich (aus konsumentensicht) auch mal einen kommentar dazu ab.
wenn ich mir ein buch kaufe, dann kann ich es verschenken, es mir nach dem schenken leihen, es ausleihen, weiterverkaufen, im urlaubshotel für andere gäste in ein regal stellen und und und. wenn ich mir ein e-book kaufe, dann darf ich das alles nicht. solange ein e-book nicht deutlich billiger ist, als ein gedrucktes (und oft kostet es genauso viel, manchmal sogar deutlich mehr als die taschenbuchausgabe), werde ich mir also kein e-book kaufen.
bei allen anderen medien (musik, film) funktioniert das recht gut. aus konsumentensicht erschließt es mir nicht, wieso das bei e-books anders sein soll. |
Ich finde, du übersiehst da eine Kleinigkeit. Wenn ich ein Buch verkaufe, dann geht es von meinem Besitz in den Besitz der Käufers über, somit habe ich es nicht mehr. Ein E-Book, dass ich weitergebe, besitze ich aber als Datei noch. Somit habe ich es nicht verkauft oder verliehen, sondern vervielfältigt. |
nein, ich habe an keiner stelle von kopieren gesprochen. sondern vom weitergeben der datei. sei es entgeltlich, unentgeltlich oder auf zeit.
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josephine Eselsohr
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Beiträge: 489
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J 25.03.2015 14:13 Re: Autoren und Verleger gegen Zweitmarkt für E-Books von josephine
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Zitat: |
Ich habe längst beschlossen, der ganzen E-Book-Problematik aus dem Wege zu gehen. Wenn ich meinen Roman veröffentlichen sollte, dann ausschließlich print. ... |
Die Problematik ist natürlich dann gegeben wenn du im Kleinverlag oder Selbst veröffentlichst, denn mit Print allein erreichst du nur einen Bruchteil der Leserschaft, und das ist natürlich auch schade. Aber das weißt du ja selbst.
Zitat: | Mein letzter Eindruck war, dass die E-Book-Verkäufe zugunsten der analogen Bücher stagnieren, und das freut mich. |
Wäre schön, aber ich denke das betrifft eher die Verlagsbücher, dazu stagnieren E-Books auch, weil geschätzte 50-70% der Ebooks geklaut werden und somit nicht in dieser Statistik auftauchen. Aber auch das weißt du bestimmt.
Zitat: |
Ob der einzelne Hipster glaubt, alles in Digitalformaten zu haben sei chic und zeitgemäß, interessiert mich nicht; aus meiner Sicht führen sie vor allem zum Ruin der Kulturschaffenden und damit zum Ruin der Kultur. |
In diesem Punkt hast du meine absolute Zustimmung.
Zitat: | Kann man in der Musik beobachten: Technische Innovation gepaart mit kulturellem Stillstand = zunehmend Billig-Produktionen aus der Samplefabrik und Me-Toos, seit Musik zunehmend zum Flatrate-Preis als mp3 oder gleich nur noch per Internet-Stream konsumiert wird. Der kausale Zusammenhang ist natürlich schwer nachzuweisen, für mich jedenfalls besteht er. |
dito
Zitat: | Wenn sich mit E-Books nur wenig Geld verdienen lässt bzw. das Geschäft wegen der erleichterten Piraterie sogar nach hinten losgehen kann, sind wir als Autoren in keiner schlechten Position zu sagen: "Mein Buch soll ein Buch sein und nicht eine von tausend virtuellen, im Zweifelsfall illegal oder zum Schleuderpreis heruntergeladenen Dateien auf einem Mikrochip". |
Aber wenn du keinen Verlag findest, der es dir in den Buchladen stellt, sind deine Chancen einfach denkbar schlecht. Der E-Bookmarkt ist an sich ein guter Markt, würde er nicht von Piraterie und Flatrates unterwandert.
Zitat: | Wenn jemand fordert, E-Books dürften nicht teurer als 1 Euro sein (warum auch immer mich als Autor dieser Wunsch tangieren sollte), liegt das im Kern sicher daran, dass E-Books gegenüber echten Büchern als minderwertig empfunden werden. Und das sind sie eben auch. Einige Gründe hat Rübenach genannt. |
Das ist schade, denn in einem E-Book steht derselbe Inhalt wie im Print
Zitat: |
Ein weiterer ist die völlige Mühelosigkeit, mit der man sie sich besorgen, mit sich rumtragen und sie wieder löschen kann. So lange der Text nicht gelesen wird, kommt keine Beziehung zwischen Buch und Leser zustande. Es herrscht eine völlige Unverbindlichkeit im Gegensatz zur haptischen Präsenz eines echten Buches. |
Ich habe auch schon Bücher in den Müll geworfen, selten zwar, aber ich habe es getan.
Zitat: | Und wenn jemand sagt, Autoren würden eh genug verdienen, meint er damit natürlich nicht dich, josephine. Der meint Nina George, Nele Neuhaus und wessen Titeln sonst noch in Stapeln in den Buchhandlungen so rumliegen, die entsprechend auch als E-Book Bestseller werden. |
Das war gemein. Nein, ich habe mich in dem Artikel nicht angesprochen gefühlt und mich in eine Reihe der von dir genannten Autorinnen gestellt. Obwohl auch mein Debütroman, erschienen in einem kleinen Verlag eine Woche nach Veröffentlichung auf wirklich vielen Piratenseiten zu finden war, und das obwohl mich kein Mensch kannte und vereinzelt sogar danach gefragt wurde. Das ist trotzdem bitter.
Zitat: | Denn auch die Idee, die Erleichterungen des E-Book-SP führe zu einer bunteren, vielschichtigeren Literatur, ist in erster Linie eine romantische Vorstellung. |
Es führt nicht zu Vielschichtigkeit, aber es eröffnet Möglichkeiten. Aber ich glaube wirklich, wenn es so weitergeht mit den illegalen Downloads, Flatrates etc. werden einige Autoren das Handtuch schmeißen. Ich denke jeder hier weiß, wie viel Zeit und Arbeit in einem Roman steckt, egal in welcher Form er veröffentlicht wird. Und was dann damit geschieht ist wirklich Raub und sonst nichts.
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josephine Eselsohr
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Rübenach Exposéadler
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R 25.03.2015 14:21
von Rübenach
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josephine hat Folgendes geschrieben: | Rübenach hat Folgendes geschrieben: |
nein, ich habe an keiner stelle von kopieren gesprochen. sondern vom weitergeben der datei. sei es entgeltlich, unentgeltlich oder auf zeit. |
Das würde ich auch begrüßen, leider gibt es diese Möglichkeit nicht. Durch eine Weitergabe müsste die Datei dann bei dir gelöscht werden. Wäre das technisch machbar wären wir einen großen Schritt weiter. Vielleicht ist es auch machbar wird nur nicht praktiziert. Keine Ahnung. |
natürlich gibt es diese möglichkeit. ich kann eine datei doch verschieben? aber: ich darf sie nicht weiterverkaufen.
und einige autoren und verlage wollen, das dass so bleibt.
aus dem verlinkten artikel:
Die "Internet-Piraterie" bei E-Books sei an sich bereits ein großes Problem, erklärte die Autorin Nina George am Montag in einem Fachgespräch der Grünen im Bundestag. Ein legaler Wiederverkauf digitaler Bücher, fürchtete sie, "könnte uns die ganze Scheiße noch ein bisschen erschweren".
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josephine Eselsohr
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Rübenach Exposéadler
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R 25.03.2015 14:37
von Rübenach
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josephine hat Folgendes geschrieben: | Rübenach hat Folgendes geschrieben: |
Das würde ich auch begrüßen, leider gibt es diese Möglichkeit nicht. Durch eine Weitergabe müsste die Datei dann bei dir gelöscht werden. Wäre das technisch machbar wären wir einen großen Schritt weiter. Vielleicht ist es auch machbar wird nur nicht praktiziert. Keine Ahnung. |
Ja, aber ist es sollte technisch so weit möglich sein, dass du das Ebook wirklich nur weitergeben kannst und nicht vervielfachen. Mit deiner Methode bleibt es auf Vertrauensbasis mit dem Leser. Ich persönlich hätte kein Problem damit, wenn ein E-Book weitergegeben werden kann wie ein Print. Also ich gebe es dir, dafür löscht es sich auf meinem Reader. Du gibst es mir zurück und es löscht sich auf deinem. Das größte Problem habe ich persönlich mit den Piraten und Flatrates. |
das mag sein, aber darum geht es in dem verlinkten artikel doch nicht.
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josephine Eselsohr
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Rübenach Exposéadler
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Beiträge: 2832
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R 25.03.2015 14:50
von Rübenach
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aber vielleicht besteht doch ein zusammenhang zwischen legalem veräußerungsrecht und illegaler piraterie?
wieder aus dem heise-artikel:
"Suizidale Tendenzen" in der Buchbranche machte Till Kreutzer von iRights aus, da sich diese gegen alles sperre, "was die Leute haben wollen". Ein Zweitmarkt für E-Books würde seiner Ansicht nach "Piraterie bekämpfen", da er attraktivere legale Angebote schaffe.
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josephine Eselsohr
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Rübenach Exposéadler
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Beiträge: 2832
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R 25.03.2015 15:25
von Rübenach
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Ist Nina George unrichtig zitiert worden? Hat sie sich anders geäußert?
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josephine Eselsohr
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Beiträge: 489
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J 25.03.2015 15:42
von josephine
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Es wurde nur ein einziger Satz von ihr zitiert, der einmalig das "S-Wort" enthielt, ihre ganzen Ausführungen wurden unterschlagen. Laut post von Nina George auf Facebook erhält sie mittlerweile sogar schwer beleidigende E-mails deswegen. Die eine Hassmail auf das sich untenstehendes post bezieht, will ich hier nicht einstellen, es fielen so primitive Wörter, dass man sie nicht wiederholen kann. Ich finde, alle Autoren sollten sich mit Frau George solidarisieren, die für uns alle für das Urheberrecht kämpft.
Sie hat sich auf Facebook dazu geäußert.
Untenstehendes ist ein Zitat von Nina George. Sie schreibt, es darf ruhig geteilt und verbreitet werden, deswegen stelle ich es hier ein. Falls das gegen die Forumsregeln verstößt, dann einfach wieder löschen.
„WAS SIE BEI HEISE NIEMALS LESEN WERDEN: Ich kann gerne meine Argumentation, die garantiert "Sch****"-freie Wortwahl enthält, hier verkürzt zur Verfügung stellen. In Langform gibt es sie auch als Word-Dokument bei mir auf Bitten per PN, sowie bald auf fairer-buchmarkt.de zum Nachlesen. Der Zweitmarkt im Digitalen hat - neben der berechtigten Frage: wieso darf ich das nicht verkaufen was ich - gefühlt - gekauft habe, wieso darf ich ein eBook nicht weiter veräußern, wie ein Holz-Buch? – andere Herausforderungen (eine davon ist, dass man auch nur eine Lizenz erwirbt und nicht die Datei ins Eigentum übergeht; was im Übrigen auch schon "ausgepreist" ist. eBooks kosten im Durchschnitt ein Viertel weniger als das Holzbuch). Ich habe über das eBook-Thema ca. 25 Minuten referiert mit sehr viel Abwägungen und Verständnis für die Wünsche mancher EBookkäuferinnen, auf Heise.de wird natürlich nur populistisch und falsch zitiert (Heise eben). Leider sprechen gegen einen digitalen Zweitmarkt: - eBooks altern nicht, sie bleiben ewige Neuware; die Datei altert nicht, anders als das Trägermedium Papier. Das ist nach ein bis zwei Wiederverkäufen nicht mehr verkaufbar. Anders die Datei. Sie ist ewig verkaufbar, konvertierbar. - um zu sichern, dass ein gelesenes eBook vom Erstrechner gelöscht wird, ist umfassende Kontrolle und ein intensives DRM nötig. Will ich meine Leser kontrollieren? - auch Wasserzeichen, selbstauflösene eBooks oder "Alterungs- oder Selbstzerstörungsprozesse" "(wie Kreutzer vorschlug, eine Art "burn after reading") würde dennoch bedeuten, dass der Zweitmarkt den Erstmarkt bedroht und letztlich kannibalisiert. Flohmarktware ist bah, aber eBooks sind viril, praktisch, und viel leichter zu kopieren, weiter zu geben. Ich weiß von den "sich selbst löschenden eBooks" der Bibliotheken, die beruhen aber auf einem anderen System. - auch ein ID-Streaming-Modell, das garantiert, dass Erstbesitzer wirklich vom gekauften legalen eBook "befreit" werden, hieße: ein Buch wird gekauft und eben durch seine digital gleichbleibende hohe Qualität problemlos für ewig weiter verkaufsfähig gehalten. Menschen warten dann, bis ein eBuch wieder im Zweitmarktpool auftaucht, und kaufen doch eben nicht "neu", es sei denn, sie wollen das Werk behalten. Warum das nicht verstanden wird, dass solche nachvollziehbaren Prozesse den Erstmarkt zerstören, weiß ich nicht. Denn NIEMAND hat uns angeboten, uns beim Zweitmarkt zu beteiligen. Ich habe mehrmals im Plenum nachgefragt. Wiederverkauf von unserer Quasi-Neuware soll ohne AutorInnenbeteiligung von Statten gehen. - auf die Idee eines Netzpolitikers, dass Verlage doch die Zweitmarktplattformen aufbauen sollten, fragte der HoCa-Mann, warum er bittesehr dieselbe Ware zweimal verkaufen sollte, nur ohne Autorenbeteiligung?! - Amazon und Apple haben übrigens bereits Patente auf Secondhand-Distribution schon vor Jahren angemeldet und wären die größten Profiteure und Bestimmer des Handels. Schon jetzt wollten sie von Hachette/Bonnier 50 % vom eBookpreis (was sie nicht erhalten haben, aber dennoch mehr als 30 % bekommen). Sie werden auch vom Wiederverkäufer Prozente einnehmen, also für ein und dasselbe Produkt mehrfach kassieren. Will man das? - wir haben das große Problem der paid piracy. Siehe auch FAZ-Artikel von Montag oder das MusikWoche-Dossier von Herwig/Rieck. Schon jetzt schwingen sich Buchpiraten zu digitalen Buchhändlern auf und nehmen Abo-Gebühren für durchschnittlich 110.00 deutschsprachige ILLEGALE eBooktitel. D.h.: Piraten und Uploader verdienen an Produkten die sie nicht finanziert haben. Und ein Wiederverkauf würde es möglich machen, dass auch sie sich mit ihren Dateien, Links und Paketen daran beteiligen. Es kam die Frage auf: ja, aber das ist doch kontrollierbar! Nein. Ist es nicht. Warum sonst gäbe es Piraterie, 80 Bücherportale die weltweit 2 Mio. Titel für nix anbieten? Alle derzeitigen DRM-Sicherungen sind problemlos knackbar. Auch Wasserzeichen. Selbst ein eBook aus einem ID-Portal kann natürlich so aufbereitet werden, dass es als Vorlage in Usenet-Foren oder Antitracker-Torrent-Netzen abgerufen/Angeboten werden kann. D.h. ein Piratenportal , das bereits paid piracy betreibt, könnte nun aus dem Stand heraus einen vor dem Gesetz legalisiertem Zweitmarkt anbieten, wenn der Wiederverkauf so wie gedacht legalisiert würde. Damit wären sämtliche legalen Zweit- und sowieso alle Erstmärkte tot!! Niemand kann das kontrollieren, egal wie schön Herr Kreutzer das redete: es ist ja schon jetzt unkontrollierbar. - eOnly-Autorinnen leben auch vom Longtail. Fällt der mit Zweitmarkt weg – weil die Leser warten, bis es endlich ein halb so teures eBook gibt, das jemand anderer gekauft hat und dann wieder evrkauft – was aber "wie neu" auf den Rechner kommt – haben die digital first Autorinnen keinen Long tail. Es kuriseren dann ständig wieder verkäufliche Dateien herum, d.h. ein Buch, unbegrenzte Leserschaft. Was einerseits freude macht: Hurra, ich werde gelesen - ist andererseits tragisch: Aber ich kann mir davon kein Schreiben mehr leisten. - Vor dem Gesetz sind eBooks juristisch bewertet als elektronische Dienstleistung. Faktisch und wirtschaftlich sind sie Bücher. Sie zum Wiederverkauf fähig zu machen hieße, den Erschöpfungsgrundsatz zu erweitern und damit auch zu ermöglichen, dass Bibliotheken alle eBook zwangslizenzieren lassen können um sie - ebenfalls – zu verleihen. Hier ist immer noch offen, in welcher Höhe das geschehen soll, und was es dafür gäbe. - (Hier war ein Funkloch im ICE, EDIT Ergänzung): Bibliotheken sind es, die nur 4 Cent pro Ausleihe zahlen und nicht mal bereit sind zu sagen, wie viele eBooks genau, wie viele Lavendelzimmer genau (Beispiel) sie eigentlich verleihen. Die VG Wort treibt es für mich ein – zum Glück. - in den Foren Heise hat jemand behauptet, er zahle "Geräteabgaben" auf Tablets und Handies usw. Das Problem ist: nein. Keine der Tablet/Handyindustrien zahlt Geräteabgaben. Sie haben auch keine Rückstellungen vorgenommen. Die VG Wort klagt dagegen seit Jahren. Die ersten Zahlungen sind 2025 zu erwarten. Die gesamte Kulturbranche hat dadurch einen Verlust von 140. Mio. Euro. Im Jahr. Die Industrien weigern sich sogar, mit einem Vertreter der Autorenschaften zu reden. - Das SoftUsedUrteil ist in D mehrfach von Gerichten als nicht anwendbar auf eBooks beurteilt worden, d.h.: eine Software und ein Buch sind nicht dasselbe. Na, da sind wir aber froh . Das EuGH ist da teilweise jedoch anderer Ansicht. - Multilizenzen machen es möglich, EIN ebook auf fünf Geräten zu lesen, eine ID macht es möglich, dass ich mein Buch verleihen kann, wenn ich meiner Freundin erlaube, sich mit meinem ITUNES-pw einzuloggen. Es GIBT also Möglichkeiten, nur andere als mit Holzbüchern. You have to take the bitter with the sweet. All diese Dinge waren Heise natürlich zu komplex und weniger Trolllecker-Futter. Einmal "scheiße" vor Frau Künast gesagt und du hast den Salat ))))). Herzliche Grüße – Eure Nina George (Und als Abschluss hier noch eine besonders schöne Hass-Email. Bitte die Rechtschreibschwäche nicht beachten, da hat jemand in großer seelischer Not geschrieben:) Dieser Beitrag ist gerne teilbar. Auch gerne mit dem Foto der Hassmail. Herr Schwarz ist ein falscher Name, das wurde bereits überprüft. Digitalen Spuren kann man dennoch folgen, also, lieber Herr "Schwarz": Erstens empfehle ich Ihnen eine Auto-Korrektur für Ihr Mailprogramm und zweitens: Entscheiden Sie sich doch bitte, ob ich nun eine Feministinf***** bin oder eine Scheißdreckschreibe habe. Sie schaffen das. Und viel Glück noch im Leben. Sie hören von den Behörden.“
Nina George
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5982 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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25.03.2015 16:39
von nebenfluss
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Wer falsch zitiert wird, kann laut deutschem Presserecht eine Gegendarstellung einfordern. Warum hat Nina George das nicht getan?
Und auf welche Art soll sie denn überhaupt falsch zitiert worden sein? Darüber schweigt sie sich, soweit ich gelesen habe, aus.
Als ich gesehen habe, dass da Smilies inn ihrer Stellungnahme drin sind, habe ich die Lektüre allerdings abgebrochen. Wer soll das ernst nehmen?
Ich frag mich auch, warum hier als erstes der heise-Artikel verlinkt wird, wenn der angeblich so tendenziös ist? Worum geht es denn nun? Um das Pro und Contra eines Zweitmarktes für E-Books? Oder um einen Feldzug gegen den Heise-Verlag?
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Rübenach Exposéadler
R
Beiträge: 2832
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R 25.03.2015 16:43
von Rübenach
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@josephine
ich frag mich gerade, warum du den heise artikel hier verlinkt hast, wenn er doch so unfair und voreingenommen ist. hättest du uns das nicht in deinem open post mitteilen können?
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josephine Eselsohr
J
Beiträge: 489
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J 25.03.2015 16:51
von josephine
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Ich habe ihn verlinkt, damit die Leute im Forum ihn lesen und sich ihre Meinung dazu bilden können. Genau so wie ich das tue. Ich verlange nicht, dass man mit meiner Meinung konform geht. Ich finde es aber interessant, wie eine Expertenrunde in diesem Artikel wiedergegeben wurde. Frau George wurde nicht falsch zitiert, sondern nur mit einem einzigen Satz aus ganz vielen Dingen, die sie erzählt hat, erwähnt und auch nur deshalb, weil sie darin das "S-Wort" benutzt hat. Wie man zu diesem Thema steht, bleibt jedem selbst überlassen, ich persönlich stimme mit Nina Georges Meinung überein.
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5982 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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25.03.2015 17:32
von nebenfluss
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josephine hat Folgendes geschrieben: | Ich finde es aber interessant, wie eine Expertenrunde in diesem Artikel wiedergegeben wurde. Frau George wurde nicht falsch zitiert, |
Jetzt wird's aber mehr als kafkaesk.
Nina George hat Folgendes geschrieben: | Ich habe über das eBook-Thema ca. 25 Minuten referiert mit sehr viel Abwägungen und Verständnis für die Wünsche mancher EBookkäuferinnen, auf Heise.de wird natürlich nur populistisch und falsch zitiert (Heise eben). |
Nina George war doch auf der Veranstaltung dabei, nicht du?
Und was sie gesagt hat und was nicht, weiß sie (hoffentlich) selbst auch besser.
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