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Christof Lais Sperl Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 930 Wohnort: Hangover
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19.07.2015 13:15 Leichtigkeit von Christof Lais Sperl
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Schöne Arbeit. Leichtigkeit des Seins ohne auf Tiefgang zu verzichten. Prickelnd lockere, brillierende, frische Sprache, chaPeau. Danke. LG cls
_________________ Lais |
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Tape Dispenser Eselsohr
T
Beiträge: 272
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T 19.07.2015 18:23
von Tape Dispenser
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Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben: |
... Und wo Andere derart im Sprachduktus der sogenannten Literaturszene, in der alles nur Material für Podiumsdiskussionen ist, auch die Werke anderer Lyriker nur dazu taugen, als Einstiegspunkt in eine Podiumsdiskussion zu dienen, wo Andere also derart darin gefangen sind, dass sie schon auf die Frage, warum sie ihre Notizen handschriftlich anfertigten, antworten, ein handgeschriebener Zettel eröffne ihnen einen Raum, gebe den Ideen einen Ort vor – da antwortet David, er notiere alles in seinem iPhone, denn handschriftliche Notizen habe er immer verlegt, und es sei ärgerlich gewesen, wenn dann die Ideen für seine Gedichte verlorengegangen seien. Und damit ist alles gesagt. |
Ich oute mich hiermit mal als alter Kulturbanause.
Der Absatz erinnerte mich an einen Artikel, der von einem Professor handelte, der Studenten kritisierte, wenn sie ihre Arbeiten mit allzuviel Schachtelsätzen und Fremdwörtern verklausulierten, um ihr Nichtwissen nicht allzu offensichtlich werden zu lassen. Frei nach dem Motto: Irgendwo in diesen Sätzen wird schon die Wahrheit stecken.
Und leider sehe ich weite Teile des Kunstbetriebes (nicht nur der Literatur), in genau dieser Situation. Ohne Auseinandersetzung mit diesem Literaturbetrieb kann man sich den Zugang mit Intelligenz oder eigenem Erfahrungsschatz nicht mehr zugänglich machen.
Und genau deswegen habe ich schon lange die Lust verloren, mir dieses Wissen - falls man es denn überhaupt erwerben kann - denn oft genug kommt es mit vor, als wäre es ein reines credo - anzueignen.
Konkretes verliert in diesem Betrieb stets gegenüber dem Abstrakten.
Und alle machen mit. Nicht selten sind ja diejenigen, die da am lautesten klatschen (oder verreissen), diejenigen, die als nächstes auf der Bühne stehen. Gnade uns Gott, wenn jeder die Sachen verstehen würde!
Ich denke, Hape Kerkeling hat es mit "Hurz" ja schön auf den Punkt gebracht.
Der Bericht und deine Gedanken dazu waren für mich vermutlich anregender, als wenn ich selber dabei gewesen wäre.
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Klemens_Fitte Spreu
Alter: 41 Beiträge: 2902 Wohnort: zuckerstudio waldbrunn
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21.07.2015 08:04
von Klemens_Fitte
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Da habt ihr ja einen Faden wiederbelebt, der zwar noch nicht allzu alt, mir inzwischen aber etwas fremder als manch anderer meiner Texte ist, aus unterschiedlichen Gründen.
@ CLS:
Danke für das Lob.
@ Tape Dispenser:
Mir wird, zugegebenermaßen, bei dieser Rückmeldung etwas unwohl, obwohl der Text sie natürlich genau so provoziert. Vielleicht – unabhängig davon, ob dein Kommentar in diese Richtung zielt – habe ich Bedenken, dass meine Polemik, die sich natürlich mehr auf den "Überbau" dieses Kulturbetriebs als auf die darin geschaffenen Werke bezieht, sozusagen als Blaupause für eine Kritik an "verkopfter" oder "abgehobener" Textproduktion, die sich unmittelbarer Verständlichkeit entzieht, dienen kann.
Der Vergleich mit wissenschaftlichen Arbeiten hängt für mich etwas schief, weil wissenschaftliches Schreiben eine andere Form von Klarheit und Verständlichkeit verlangt.
Ich habe kein Problem damit, mich einem literarischen Text mehrmals zu nähern, mich auf ihn einzulassen, und solange ich diese Annäherung nicht auf die Suche nach einem Schlüssel, das Aufdecken einer im Text versteckten Bedeutung reduziere, sondern als tatsächliche Begegnung mit einer fremden und doch in ihrem Wesen vertrauten Entität begreife, bereitet mir dieser Prozess ein nicht nur intellektuelles, sondern vor allem auch intuitives Vergnügen.
In meinem Text wollte ich lediglich zum Ausdruck bringen, wie mir diese Begegnung durch so manche als "unecht" wahrgenommene Perversion des Überbaus "Kulturbetrieb" vergällt wird. Das nur als szs präventive Klarstellung.
Gruß,
Klemens
_________________ 100% Fitte
»Es ist illusionär, Schreiben als etwas anderes zu sehen als den Versuch zur extremen Individualisierung.« (Karl Heinz Bohrer) |
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