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Gast
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17.02.2015 18:18 Straße von Gast
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Er saß, im Dunkeln sah er Schatten oder war das nur Einbildung?
Vor ihm lag eine breite Straße, Augen starrten auf das Licht am Ende. Dieser Weg lag vor ihm, kam auf ihn zu, durchdrang ihn, um hinter ihm reglos zu verharren. Füße standen auf dem Boden, der Trampelpfad gab sich kaum zu erkennen, und doch führte er ihn. In die Zukunft, oder in die Vergangenheit, das war seine Frage. Die Wildnis um ihn herum wucherte, flüsterte ihm Worte zu von Leben und Tod, sangen die Stimmen in seinem Kopf. Helle Strahlen vom Ende des Weges treffen auf die Glasscheiben der Wolkenkratzer, die in den makellos blauen Himmel wachsen, und finden von dort ihren Weg zurück in die Augen, doch dort schaffen sie nur einen Eindruck von Dunkelheit, der durch die leuchtenden Farben seiner Umwelt nur verstärkt wird. Und er wird bewegt, er wird aufgestanden, auf die Beine, die ihm nicht gehören, gehorchen, es ist ihm verboten, zu wollen.
Luft strömt aus seiner Lunge, bewegt seine Stimmbänder, ein Ton entsteht, mit aller Kraft presst er ihn aus sich heraus in das Licht am Ende des Weges. Er schreit sich seine Seele aus dem Leib, seine Freunde verschlucken jeden Ton bevor er seine Lippen verlässt, bevor die Lippen ein Wort bilden können. Alle schweigen, alles Ruhe, nur er wird geschwiegen und verschwiegen sind seine Freunde über seine Gedanken, die sie denken, die ihm gedacht werden.
Er ist kein Mensch, ihm ist es verboten, zu sein, er ist der einzelne Regentropfen inmitten eines Ozeans aus Feuer scheinen seine Gedanken verbrannt zu werden, und sein tonloser Schrei begutachtet die Asche. Die Beine werden ihm gelaufen, den Trampelpfad entlang, der so breit wie eine Straße ist, aber doch von Bordsteinen überwuchert wird. Die Glasscheiben der Wildnis reflektieren die, Dunkelheit in ihm lodern die Flammen. Hochhäuser strecken ihm ihre Äste entgegen, wiegen sich im Wind.
Du wirst die Straße entlang gegangen, dir wird der Schatten der Sonne auf dem Gesicht gespürt, dir wird die Kälte auf der Haut gefühlt. Wie fühlst du dich?
Stell dir dich vor, inmitten einer Wildnis voller Gebäude, auf einem geteerten Trampelpfad.
Du hörst Stimmen durch die Stille, Tiergeräusche, trockener Wüstensand liegt auf deiner Zunge, er hat einen Geschmack wie salzige Seeluft, du riechst Blumen und Parfums, Kleidung schmiegt sich an deinen nackten Körper, du siehst das Dunkellicht am Ende der Trampelstraße, umgeben von Wildgebäuden. Du wirst vorwärts gegangen, in das Licht, du wirst geführt, du wirst existiert, geboren, du wirst gelebt, getötet, geliebt, vergessen.
Du hast das Ende Deines Weges erreicht, und schaust nun in das Licht, Du gehst hinein, Du bist erleichtert, endlich aus dieser verwirrenden Welt fliehen zu können. Du weißt, für Dich beginnt nun eine neue Zeit, und Du schaust in das Licht, und Du siehst ein junges Mädchen vor einer Brücke sitzen, umgeben von Dunkelheit. Du weißt, Du kannst ihr helfen, und Du gehst immer weiter auf sie zu, bis Du das Licht wieder verlässt.
Du gehst auf das Mädchen zu, und gehst in sie hinein, fühlst Dich wie sie. Für Dich hat eine neue Zeit begonnen.
Du sitzt, im Dunkeln siehst Du Schatten oder ist das nur Einbildung?
Vor Dir liegt eine breite Straße, Augen starren auf das Licht am Ende. Dieser Weg liegt vor Dir, kommt auf Dich zu, durchdringt Dich, um hinter Dir reglos zu verharren.
Das soll (Dein) sein!
Das soll Dein Leben sein?
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Magnus Soter Eselsohr
Alter: 64 Beiträge: 284
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17.02.2015 19:23 Re: Straße von Magnus Soter
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Hallo Flori,
dein Text liest sich schwierig. Du hast viel zu viele Kommas, die du besser durch Punkte ersetzen solltest. Stellenweise scheinen noch größere Pausen notwendig. Da könnten dann Gedankenstriche sinnvoll sein.
Beim ersten Satz war ich gleich raus. Im ersten Moment dachte ich, es sollte sicherlich "Er saß im Dunkeln" heißen, denn "Er saß" ist nicht wirklich ein Satz. Genau das soll es aber sein, wie ich dann erkannte. Hinter "saß" muss in diesem Fall nämlich ein Punkt, oder du musst den Satz umstellen. Hinter "Schatten" wiederum müsste ein Komma stehen.
Dann gibt es mitten im ersten Absatz einen Wechsel der Zeitform. Du wechselst vom Präteritum in das Präsens.
Hab jetzt nur bis dahin gelesen. Der Text scheint mir lyrisch angehaucht zu sein. Deshalb möchte ich ihn nicht inhaltlich beurteilen, weil mir das nicht so liegt.
Lieben Gruß!
_________________ Ich bin der Klaus. |
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Gast
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17.02.2015 21:22
von Gast
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@Magnus Soter Danke für Deine schnelle Einschätzung!
Der Text sollte auch schwer zu lesen sein, es soll kein einfacher, mal schnell überfliegbarer Text sein, sondern ein wenig zum Nachdenken anregen. Aber danke, ich werde ein paar Pausen einfügen.
Der erste Satz war eigentlich eine Überschneidung von vielen Sätzen, wie ich es im Text noch einmal verwendet habe. "Er saß im Dunkeln." "Im Dunkeln sah er Schatten." "Sah er Schatten, oder war das nur Einbildung?"
Ich denke, mit einem Komma (Plural: Kommata;)) hinter Schatten, wie Du sagtest, wird das einfacher verständlich.
Der Fehler in der Zeitform ist mir selbst beim wiederholten Lesen nicht aufgefallen, das wird natürlich ausgebessert.
Ja, wie bereits gesagt; der Text soll zum Nachdenken anregen.
Aber vielen Dank, dass Du Dir trotzdem die Zeit genommen hast, mir Deine Meinung zu sagen:P
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Magnus Soter Eselsohr
Alter: 64 Beiträge: 284
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17.02.2015 22:28
von Magnus Soter
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Zitat: | Komma (Plural: Kommata;)) |
Da bist du nicht auf dem neusten Stand. Heute geht auch Kommas.
_________________ Ich bin der Klaus. |
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Magnus Soter Eselsohr
Alter: 64 Beiträge: 284
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17.02.2015 22:35
von Magnus Soter
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Verrätst du mir noch, was du da beschreibst? Ist es eine Nahtoderfahrung, oder liege ich da ganz daneben?
_________________ Ich bin der Klaus. |
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Gast
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18.02.2015 13:36
von Gast
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@Magnus Soter Ich finde aber, dass "Kommata" einfach schöner klingt als "Kommas"
Das wäre sicher eine Möglichkeit, was man in diesem Text sehen könnte...
Da es mich sehr interessiert, was andere Leser hier herauslesen, verstecke ich meine eigentliche Intention einfach mal, lesen auf eigene Gefahr; könnte zum Verlust der eigenen Fantasie beim Lesen des obigen Textes führen!
--SPOILER--
Ich beschreibe hier das Leben als Straße, die dem Menschen passiert... Er ist dabei komplett passiv, solange er sich nicht bewusst dagegen entscheidet. Seine Gedanken "werden ihm gedacht" kann man als Kritik an allem verstehen, was die Meinungsfreiheit einschränkt und/oder die Gedanken beeinflusst. Der einzige Moment, in dem der Mensch in obigem Text selbst frei entscheiden kann, ist der Tod, das Licht am Ende der Straße. Doch selbst da unterliegt man Versuchungen, und wird somit wieder durch das Leben geführt, es ist eine Art ewiger Kreislauf. Diesen gilt es zu durchbrechen und über diese Meinung meinerseits nachzudenken... Soll so Dein Leben sein? Warum sitzt Du untätig herum, und lässt das Leben einfach geschehen? Warum willst Du nicht bewusst aus diesem Schema ausbrechen?
Das waren im Groben meine Gedanken.--SPOILER ENDE--
Wer an mehr interessiert ist, was ich womit beschreiben wollte, der darf sich gern an mich wenden![/u][/i]
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Magnus Soter Eselsohr
Alter: 64 Beiträge: 284
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18.02.2015 20:05
von Magnus Soter
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Zitat: |
Ich beschreibe hier das Leben als Straße, die dem Menschen passiert... Er ist dabei komplett passiv, solange er sich nicht bewusst dagegen entscheidet. Seine Gedanken "werden ihm gedacht" kann man als Kritik an allem verstehen, was die Meinungsfreiheit einschränkt und/oder die Gedanken beeinflusst. |
Hm ...
Nicht die Straße passiert dem Menschen, sondern das Leben. Es führt ihn eine Straße entlang, die allerdings Unmengen von Abzweigungen hat. "Seine Gedanken werden ihm gedacht", schreibst du. In der Tat darf man sich fragen, ob es einen freien Willen überhaupt gibt. Das ist nämlich gar nicht so sicher. Aber du meinst das anders, wenn ich dich richtig verstanden habe. Du willst dazu bewegen, nicht auf der Hauptstraße zu bleiben. Das finde ich gut. Ich bin da schon lange nicht mehr drauf, höre aber noch deutlich den Verkehrslärm der Masse. Vielleicht bin ich zu feige, im rechten Winkel zu flüchten. Man könnte sich da schnell verirren ...
_________________ Ich bin der Klaus. |
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Ryrke Wortedrechsler
Beiträge: 50
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20.03.2015 17:37
von Ryrke
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Hi Flori,
ich habe nur eine kleine Sache:
"Du wirst vorwärts gegangen, in das Licht, du wirst geführt, du wirst existiert, geboren, du wirst gelebt, getötet, geliebt, vergessen. "
Diese Aufzählung ist für mich nicht stimmig.
Ich persönlich würde "getötet" ans Ende nehmen.
LG!
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Gast
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20.03.2015 17:59
von Gast
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@Magnus Soter Ja, so kann man das auch sehen;) Ich glaube, ich muss das noch ein bisschen mehr umschreiben, da dieses Bild einer frequentierten Straße ("Verkehrslärm der Masse" schreibst du) nicht dem entspricht, was ich vermitteln wollte.
@Ryrke Danke für diesen Hinweis, aber "getötet steht aus einem Grund nicht am Ende.
Eine der Aussagen des Textes ist das Ewigwährende, der Kreislauf, in dem man sich befindet und auch mit dem Tod nicht entkommt. Daher habe ich bewusst gegen eine dem Leben entsprechende Sortierung der Worte gearbeitet:D
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Magnus Soter Eselsohr
Alter: 64 Beiträge: 284
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21.03.2015 01:58
von Magnus Soter
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Zitat: | @Magnus Soter Ja, so kann man das auch sehen;) Ich glaube, ich muss das noch ein bisschen mehr umschreiben, da dieses Bild einer frequentierten Straße ("Verkehrslärm der Masse" schreibst du) nicht dem entspricht, was ich vermitteln wollte. |
Das war eine Metapher.
_________________ Ich bin der Klaus. |
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Papa Schlumpf Eselsohr
Alter: 63 Beiträge: 374 Wohnort: Friedersdorf
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21.03.2015 21:37
von Papa Schlumpf
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Hallo, Flori,
wie Magnus schon schrieb, Du machst es dem Rezipienten nicht leicht, hinter Deine Intention zu steigen. Dass der beschriebene Weg mit dem eigenen Leben und Erleben desselben eng verknüpft ist, wird schon sehr zeitig erkennbar, aber Deine Schilderung widerspricht in vielem dem "Normalen", gängiger und vielfach gelebter Realität. Aber dafür sind wir ja da, die Grenzfälle und atypischen Erfahrungen auszuleuchten, Exzeption als Aufgabe, um daran die Auswüchse typischer Verhaltensweisen deutlich zu machen.
Naturgegeben kann ein so kurzer Text diesen Problemkreis nur anreißen, aber die ohnehin verwirrenden Bilder würzt Du mit überschneidenden Halbsätzen und jagst die Regeln von Orthografie und Grammatik zum Teufel. Interessant für einen kleinen elitären Kreis, beim Rest erntest Du wohl Kopfschütteln. Texte mit Bedienungsanleitung sind beim breiten Publikum nicht sehr beliebt.
Aber Du kannst schreiben, Du hast ein gewaltiges Talent, beängstigende Gedanken in Worte zu fassen. Ein wenig weniger elitär stünde Dir auch gut zu Gesicht. Und führe Deine Bilder stringent durch, im vorliegenden Text brichst Du irgendwo aus dem Glas-Stahl-Beton-Dschungel aus, um später zurückzukehren.
Ich bin gespannt auf Weiteres.
P. S.
_________________ Nicht alles, was wir bewirken, haben wir auch gewollt. |
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