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Wie viel von euch ist drin ...

 
 
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BiancaW.
Geschlecht:weiblichMotivationsschubse


Beiträge: 824
NaNoWriMo: 68946



Beitrag14.03.2015 07:47
Wie viel von euch ist drin ...
von BiancaW.
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

in euren Romanen, Erzählungen, Geschichten usw.?

Interessiert mich mal, wie „nahe“ ihr euren Texten seid.

Ist die Hauptfigur wie ihr oder frei erfunden? Kommen Partner, Kinder, Freunde, Haustiere, Lieblingsschauspieler, blöde Chefs mit rein oder eure Hobbys und Lieblingsorte?

Ich finde, man schreibt einfacher über Dinge, die man kennt. Sehe es aber als Herausforderung, sich auf das Unbekannte einzulassen, gerade weil man sich hineindenken muss und eventuell intensiver recherchieren, z. B. bei historischen Romanen.

Meine weiblichen Hauptfiguren sind frei erfunden, Aussehen und Charaktereigenschaften passend zur Story, da habe ich keine reale Person vor Augen. Bei den Helden ist immer ein guter Schuss Traummann dabei Wink Nebenfiguren sind ebenfalls Phantasie. Wenn es passt, spielt ein Hund mit und meine Leidenschaft für schnelle Autos und die Liebe zum Meer versuche ich auch zu bedienen.

Dann mal los, ich bin gespannt auf eure Antworten.
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Langelo
Geschlecht:männlichWortedrechsler
L

Alter: 25
Beiträge: 53
Wohnort: Köln


L
Beitrag14.03.2015 09:42

von Langelo
Antworten mit Zitat

Ich denke man kann es gar nicht verhindern, dass generell immer viel von einem selbst in seine Texte miteinfließt. Aber die Frage ist ja nicht ob sondern wie viel.
Ich übernehme gerne Charakterzüge, Besonderheiten oder einen Teil des Aussehens von Personen, die ich kenne. Eine ganze Person habe ich allerdings noch nicht "kopiert", das wäre ja zu einfach Very Happy
Aber es sind eben oft Kombinationen. Man kann ja nur über etwas schreiben das man kennt  und da unser Gehirn nichts 100% neues erschaffen kann, also nur was es kennt zu etwas neuem zusammenfügt, ist es gar nicht zu verhindern, dass man seinen Texten "nahe" ist.

Aber natürlich müssen Menschen in meinem Umfeld stets vorsichtig sein mich nicht zu verärgern, sonst können sie sich bald in einer unschönen Figur in meinen. texten wiederfinden Wink
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medizynicus
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 477
Wohnort: Bad Dingenskirchen


Beitrag14.03.2015 09:44

von medizynicus
Antworten mit Zitat

...früher war mein Haupt-Protagonist meist männlich, ungefähr so alt wie ich und überhaupt mir ziemlich ähnlich.

Inzwischen bin ich dazu übergegangen, ihm immer ein paar Eigenschaften zu verpassen, die ihn bewusst von mir unterscheiden. Und: auch einige Nebenfiguren haben einiges von mir. Und von Freunden, Bekannten oder Personen, die mir über den Weg gelaufen sind und die ich "spannend" finde.

...und das Meer und schnelle Autos spielen auch ab und zu mit.... Wink
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Beka
Geschlecht:weiblichExposéadler


Beiträge: 2370



Beitrag14.03.2015 10:18

von Beka
Antworten mit Zitat

Meine Hauptfiguren sind erfunden, wobei ich  nach Abschluss des Manskripts gemerkt habe, dass bei meiner männlichen Hauptfigur doch einige Eigenschschaften meinesn Mannes eingflossen sind ( u.a. die Neigung, sich mit Vorgesetzten anzulegen und mit dem Kopf durch die Wand zu gehen, wenn er sich im Recht glaubt.)

Bei den Nebenfiguren fließen schon eher Bekannte mit ein.
Der Concierge im "Grand Hotel" aus den "Albatrossen" ist eine Verbeugung vor einem Concierge in dem Hotel, in dem ich vor Jahren gearbeitet habe, und der ein ganz feiner Mensch ist.

Die Schwester meines Protagonisten gleicht der Tochter einer Nachbarin. Deren vier und meine drei Kinder haben jahrelang zusammen gespielt. Das Mädel war die Älteste im Trupp und hatte immer das Kommando. lol


_________________
*Die Sehnsucht der Albatrosse*
*Das Geheimnis des Nordsterns*
*Die Tochter der Toskana*
*Das Gutshaus in der Toskana*
*Sterne über der Toskana*
*Der Himmel über Amerika - Rebekkas Weg*
*Der Himmel über Amerika - Esthers Entscheidung*
*Der Himmel über Amerika - Leahs Traum*
*Anita Garibaldi - Ein Leben für die Freiheit*
*Bergleuchten*
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BiancaW.
Geschlecht:weiblichMotivationsschubse


Beiträge: 824
NaNoWriMo: 68946



Beitrag15.03.2015 18:55

von BiancaW.
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Interessante Antworten … ich hatte eher mit „meine Hauptfigur ist wie ich, nur schöner und reicher" gerechnet  lol

@medizynicus
schleichst du auch regelmäßig beim Porschehändler rum? Wink
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Slaavik
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 509



Beitrag15.03.2015 19:03
Re: Wie viel von euch ist drin ...
von Slaavik
Antworten mit Zitat

BiancaW. hat Folgendes geschrieben:

Ist die Hauptfigur wie ihr oder frei erfunden?


Ich hatte schon beides. Erstes, ist sicherlich einfacher, um sich in die Figur hineinzuversetzen. Aber Zweites, ist sehr viel besser, um einen tatsächlichen Überblick zu bewahren. Sich hineinversetzen zu können ist gut, Abstand zu wahren und einen guten Überblick zu bewahren, jedoch manches mal besser.

BiancaW. hat Folgendes geschrieben:
Kommen Partner, Kinder, Freunde, Haustiere, Lieblingsschauspieler, blöde Chefs mit rein


Nein, niemals. Ich schreibe nicht, um mein Leben zu verarbeiten, Frust abzubauen, oder welche Gründe es auch immer gäbe dies zu tun.

BiancaW. hat Folgendes geschrieben:
eure Hobbys und Lieblingsorte?


Dinge zu verwenden die man kennt, ist natürlich einfacher. Es spart viel Recherche.

BiancaW. hat Folgendes geschrieben:
Bei den Helden ist immer ein guter Schuss Traummann dabei


Interessant. Ich habe persönlich niemals, einen Traumparter in einer Geschichte zusammengebastelt. Egal in welcher Ausprägung.


_________________
I don't care what model it was. No vacuum cleaner should give a human being a double polaroid.

Bonvolu alsendi la pordiston? Lausajne estas rano en mia bideo! And I think we all know what that means.

I'm not sure the flashlight is gonna kill that tank.
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Belfort
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 641
Wohnort: tief im Herzen


Beitrag15.03.2015 19:41

von Belfort
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Ich wage mal zu behaupten, dass eine Geschichte, in der gar nichts von einem selbst steckt, keine gute Geschichte ist.

Ich meine damit nicht, dass die Hauptfigur so sein soll wie man selbst oder die selbe Haarfarbe / den selben Beruf hat. Aber die Gefühle, von denen man schreibt, die muss man kennen - wie soll man sie sonst beschreiben?

In meinen Figuren tauchen viele Eigenschaften auf, die ich an mir selbst oder an anderen Leuten schonmal erlebt habe - neu kombiniert. Auch tatsächliche Erlebnisse, Marotten, Kindheitserlebnisse, Träume, Konflikte, Eindrücke die ich mal erlebt habe oder von denen ich gehört habe, fließen in die Geschichte ein. Ich schreibe auch nur über Orte, an denen ich schon mal war, zur Not fahre ich vorher nochmal hin und schaue mir an, wie es dort aussieht. Manchmal kann das Internet helfen, mitunter gibt es umfangreiche Fotosammlungen oder Videos von Orten, an denen Szenen spielen...
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medizynicus
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 477
Wohnort: Bad Dingenskirchen


Beitrag15.03.2015 23:02

von medizynicus
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@Bianca: Nee, Porsche ist mir viel zu ungemütlich und viel zu laut. Mit sanfter Klassik im Ohr an so einem vorbeizuziehen, das hat Stil!

....oder halt einfach ein wenig aufs Gas treten und wegfahren, wenn so ein  Porschefahrer einen von hinten anblinkt...
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Rollreiner
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 37
Beiträge: 19



Beitrag15.03.2015 23:25

von Rollreiner
Antworten mit Zitat

Mmh, ich versuche immer krampfhaft Figuren zu bauen, die möglichst weit von mir selbst weg sind.

Besonders beim Helden sollte man darauf auch achten, denke ich. Denn genau das zeichnet einen Helden ja aus: Das er bereit ist die Dinge zu tun, die man selbst nicht tut.

Bei Antagonisten dagegen versuche ich ganz gern meine eigenen Schwächen zu übertreiben und in ihm zu verbauen. Das macht es einfacher, ihn nachvollziehbar darzustellen - für mich zumindest.

Das ein wenig vom eigenen Charakter in jedee Figur einfliesst, dass kann man, glaube ich, nicht verhindern.

Was bei mir immer dabei ist, sind Lieblingsschauspieler. Das macht es mir viel einfacher, passende Dialoge zu schreiben. Einfach Augen schließen und denken "Was würde Indiana Jones dazu sagen..."
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Seraiya
Geschlecht:weiblichMondsüchtig


Beiträge: 924



Beitrag15.03.2015 23:34

von Seraiya
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Also meine Figuren sind mir nicht besonders ähnlich. Die Hauptfiguren erst recht nicht.
Trotzdem findet man viel "ich" in meinen Sachen. Aber sehr verstreut. Moralvorstellungen, Gedanken zu Glauben, Krieg, Kompromissbereitschaft, Gedanken über Liebe und vieles mehr. Ich denke, es ist schon viel darin, was mich ausmacht, aber niemals alles in einer Person, so, dass man jemanden mit mir identifizieren könnte und das würde ich auch nicht wollen.
Was ich aber möchte, ist etwas vermitteln. Deswegen schreibe ich unter anderem und deswegen bringe ich nicht nur meine eigenen Ansichten, sondern auch viele andere mit ein.

Partner, Kinder, Freunde usw. kommen bei mir nicht vor und das finde ich auch gut so. Ich erfinde gerne Charaktäre, die es in meinem Leben nicht gibt und vermutlich auch niemals geben wird.


Liebe Grüße,

Seraiya


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nothingisreal
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3994
Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag16.03.2015 00:26

von nothingisreal
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Interessanter Thread.

Ich habe eine Person, die ein ähnliches Aussehen hat wie ich. Doch vom Charakter ist sie das, was ich gerne sein würde. Zu mindestens teilweise. Einige ihrer Eigenschaften sind abgrundtief falsch. So könnte ich nicht handeln.

Ohne es zu wollen, hat ein anderer Charakter ein paar Eigenschaften meines Freundes abbekommen. Weil es seine Figur abrundete.

Ich denke, jeder Prota ist ein Teil von uns oder unserer Familie etc.. Auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen.


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Tjana
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 63
Beiträge: 1786
Wohnort: Inne Peerle


Beitrag16.03.2015 01:22

von Tjana
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Schöne Frage für einen neuen Faden.

Ich gehöre auch zu denen, die bessere Worte zu finden meinen, wenn sie etwas selbst erlebt haben oder sehr mögen. Deshalb habe ich auch viel Eigenes  sehr versteckt eingeflochten, oft nur ganz kleine Dinge, aber auch ganze Erlebnisse.  Bei  den Figuren ist es dagegen ganz unterschiedlich. Die meisten sind bei mir vollkommen erfunden, aber einen Charakter habe ich aussehen lassen, wie eine bekannte, existente Person. So ein Typ zum Anhimmeln halt. Als ich den habe sterben lassen, musste ich doch tatsächlich schlosshundmäßig heulen, so sympathisch war er mir durch sein Wesen geworden, obwohl ich ihm das ja nur angedichtet hatte.

Fazit: Den Anstoß geben oft Teile von mir oder meinem Umfeld und dann entwickeln sie ein Eigenleben.


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Wir sehnen uns nicht nach bestimmten Plätzen zurück, sondern nach Gefühlen, die sie ins uns auslösen
In der Mitte von Schwierigkeiten liegen die Möglichkeiten (Albert Einstein)
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Lionne
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 49
Beiträge: 449

Ei 8


Beitrag16.03.2015 07:45
Re: Wie viel von euch ist drin ...
von Lionne
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BiancaW. hat Folgendes geschrieben:
Ist die Hauptfigur wie ihr oder frei erfunden? Kommen Partner, Kinder, Freunde, Haustiere, Lieblingsschauspieler, blöde Chefs mit rein oder eure Hobbys und Lieblingsorte?


Nicht die Lieblingstorte, aber die Lieblingsgummibärchen Laughing Kleine Details nehme ich sehr gerne aus dem realen Leben. Die Realität ist ja sowieso manchmal verrückter als man's sich ausdenken könnte.

Ich hatte mal einen Protagonisten, der hattte seine Haupteigenschaften von mir. Einfach extremer ausgeprägt. Für dieses MS fand ich leider bislang keinen Verlag. Was ja schon sehr viel sagt Rolling Eyes   na ja, die Geschichte ist auch definitiv noch zu wenig ausgegoren wink

Meine jetzige Protagonistin ist so ziemlich das Gegenteil. Obwohl: ich bin überzeugt, dass unsere Helden immer ein bisschen was von uns in sich tragen. Es sind ja unsere Gedanken, die wir in sie hineinlegen.


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Legende
Geschlecht:männlichWortedrechsler


Beiträge: 61
Wohnort: Autorenhimmel


Beitrag16.03.2015 09:30

von Legende
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also, meine Personen sind  nicht absichtlich nach Vorbildern aus meinem Umfeld gestaltet: wie Kollegen, Bekannten, Familie oder Freunden. Und auch nicht nach dem, wie ich bin.

Meine Geschichten und Personen richten sich eher nach meiner Vorstellung, nach meinen Ideen von dem, was ich beschreiben will. Sie entspringen meiner Fantasie. Manchmal sind sie so wie ich will, manchmal eher nicht. Dabei habe ich schon einige Züge von Personen nach Vorbildern gestaltet, von denen ich gelesen habe. So habe ich an Jules Verne, Mark Twain und Wilhelm Busch gedacht, bei einigen Personen. Dabei war ich weit entfernt davon, etwas zu kopieren, oder nachzuahmen. Ich hatte immer eine eigene Geschichte und Personen nach meinen Wünschen, ob sie nun gute oder schlechte Eigenschaften hatten.
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Ron Swanson
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 33
Beiträge: 802
NaNoWriMo: 4094
Wohnort: Gütersloh


Beitrag06.04.2015 17:07

von Ron Swanson
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Also von mir selbst...da sind schon einige Eigenschaften, verteilt auf mehrere Charaktere drin. Laughing

Auch die Gruppe agiert, so wie ich es kenne.
Das ist aber eher unbewusst passiert ^^
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Gast







Beitrag06.04.2015 18:45

von Gast
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Ich schreibe immer Protagonisten mit Charakterzügen, welche ich gerne hätte oder niemals haben möchte. Niemals welche, mit meinen eigenen, denn die sind stink langweilig.
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Gefühlsgier
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 31
Beiträge: 421



Beitrag12.05.2015 10:12

von Gefühlsgier
Antworten mit Zitat

Ashcloud hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Ich schreibe immer Protagonisten mit Charakterzügen, welche ich gerne hätte oder niemals haben möchte.


Diese Herangehensweise hat auch etwas für sich. Manchmal wünschte ich, mir würde da auch so viel einfallen.

Das Problem bei mir ist, dass ich immer, aus oft unbewusst, sehr viel von mir reinnehme(Charakter der Protas und Antas haben zum Teil meine oder die Wesenzüge bekannter Menschen oder Erlebnisse und Arten, mit etwas umzugehen etc...), und den Blick für das Wesentliche schnell verliere und deswegen oft unnötige Fehler oder Wiederholungen reinbaue, weil ich so "geflasht" von meinen eigenen Gedanken und Erinnerungen bin, die das von mir Geschriebene in mir selbst auslöst und es mir schwer fällt, eine leichte Distanz dazu aufzubauen, um am Schluss kritisch daraufgeschauen(siehe: Fehler und Wiederholungen sowie sonstige Redundanzen).

Allerdings habe ich auch einmal komplett andere Dinge versucht, nach dem Motto: "mach mal was Glückliches mit einem richtig klischeehaften Happy End und einer Familie, die einen Reigen um den Weihnachtsbaum tanzt". Auch solche Dinge habe ich anderen mal vorgelesen und man hat genau gemerkt, dass es sie nicht "gepackt" hat. Wenn ich stattdessen "voll dabei" bin, dann kommt es mir manchmal fast so vor, also ob danach eine andächtige Schweigeminute eingelegt wird und man sieht in den Gesichtern, ohne mich selbst in den Himmel heben zu wollen, dass es doch etwas ausgelöst hatte. Gerade wenn man liest, betont man dann ja auch anders (zumindest wird mir das gesagt, was ich aber auch nicht bewusst mache)


_________________
"Exhaustion pays no mind to age or beauty. Like rain and earthquakes and hail and floods."
Haruki Murakami - "Dance Dance Dance"

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Some people live in Hell
Many bastards succeed
But I, I've learned nothing
I can't even elegantly bleed
out the poison blood of failure
"Swans - Failure"

~

semidysfunktional
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Ruby Smith
Geschlecht:weiblichReißwolf

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Beiträge: 1180
Wohnort: Kenten


Beitrag22.05.2015 08:54

von Ruby Smith
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Oha... lol2 Ich muss mich schuldig bekennen! wink

In meinen Charakteren steckt so viel aus mir und meinem Leben, dass es verboten sein sollte mich überhaupt schreiben zu lassen (okay, das war jetzt wahrscheinlich doch ein bisschen übertrieben). XD

Aber ehrlich gesagt orientieren sich meine Charaktere wirklich an vielen Personen die ich kenne, bzw. wie ich diese Personen die ich kenne sehe. Also kurz gesagt an meinem Bild, was ich von meinen Freunden und Bekannten habe.
Natürlich gibt es auch den ein oder anderen Charakter, der erfunden ist und rein aus meiner Fantasie entspringt.
Außerdem auch ein paar Charaktere die eine lebende Person zum Vorbild haben, aber sich irgendwann ein wenig verändert haben und mittlerweile nur noch in bestimmten Teilen realen Personen entsprechen. Der Rest ist angedichtet, oder verändert.


_________________
I'd like to add some beauty to life. I don't exactly want to make people know more... though I know that is the noblest ambition, but I'd love to make them have a pleasanter time because of me... to have some little joy or happy thought that would never have existed if I hadn't been born.

(Anne Shirley - Anne of Green Gables, Lucy Maud Montgomery)
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Pütchen
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Beitrag22.05.2015 15:35

von Pütchen
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Sehr spannender Thread, den ich auch schon eröffnen wollte lol2 Passt!

Ich hätte Stein und Bein geschworen, dass in den Charakteren in meinem Thriller nichts von mir ist Laughing
Jetzt kommen ständig Freunde und meinen, man erkennt mich im ein oder anderen wieder (Ich hoffe, sie meinen nicht die Folterszenen Shocked ) Lediglich meinen "Computerfuzzi" habe ich einem Freund gewidmet (im Positiven).

Äußerlich besteht keine Ähnlichkeit meiner Charaktere zu mir (das wollte ich meinen Protas nicht antun^^), auch Eigenschaften hätte ich ausgeschlossen, aber ich denke, dass Werte o.ä. sicherlich eine Rolle spielen. Sie übertragen sich wahrscheinlich automatisch auf die Personen, die man im Buch mag.
Ich wurde auch darauf angesprochen, ob der Name (Alex) meines Protas (Meeresbiologe/Tauchlehrer) auf meinen ersten Tauchlehrer zurückzuführen ist. Bewusst war das überhaupt nicht, aber vielleicht hat da mein Unterbewusstsein mitgespielt - es würde einiges zu dem Charakter passen (wie auch die ansprechende Statur als Sportler) Laughing

Bei den Schauplätzen bin ich allerdings gerne in vertrautem Gebiet. Ich habe alle selbst erforscht (auch für die neuen Projekte extra noch mal vor Ort recherchiert), da ich es gerne mag, wenn dann beim Schreiben der Film der Umgebung vor meinem Auge abläuft.


_________________
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"Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken."
(Isaac Newton, 1642-1726)

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Gast







Beitrag22.05.2015 21:02

von Gast
Antworten mit Zitat

Es sollte wirklich mal eine Schreibübung geben, welche darauf abzielt, über einen Protagonisten zu schreiben, der den Charakterzügen des Autors nicht ansatzweise entspricht. Würde mich wahnsinnig interessieren, was alles dabei herauskäme. Lässt es sich dann holprig lesen, werden Logikfehler eingebaut, sind Dinge nicht mehr richtig nachzuvollziehen?

Hat man einmal den Dreh bei solchen Sachen raus, begibt man sich auf eine ganz spannende Reise in die Welt des "anderen". smile
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Ron Swanson
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 33
Beiträge: 802
NaNoWriMo: 4094
Wohnort: Gütersloh


Beitrag22.05.2015 22:52

von Ron Swanson
Antworten mit Zitat

Hey, das ist eine coole Idee, Ashcloud smile
Natürlich kann kein Außenstehender genau beurteilen, wie "erfolgreich" die Übung war.^^
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BiancaW.
Geschlecht:weiblichMotivationsschubse


Beiträge: 824
NaNoWriMo: 68946



Beitrag23.05.2015 05:38

von BiancaW.
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Pütchen hat Folgendes geschrieben:


Bei den Schauplätzen bin ich allerdings gerne in vertrautem Gebiet. Ich habe alle selbst erforscht (auch für die neuen Projekte extra noch mal vor Ort recherchiert), da ich es gerne mag, wenn dann beim Schreiben der Film der Umgebung vor meinem Auge abläuft.


Das finde ich auch ganz wichtig. Es gibt zwar Google Earth zum Angucken, aber um die Atmosphäre rüberzubringen, sollte man die Schauplätze kennen. Außerdem hat man so auch immer einen Grund, um an seine Traumziele zu reisen Wink


_________________
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Rescue Heroes Reihe (Bastei Lübbe)
Romina Gold:
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Das Haus der Sehnsucht
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