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Einar Inperson Reißwolf
Beiträge: 1675 Wohnort: Auf dem Narrenschiff
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12.03.2015 21:52
von Einar Inperson
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doppelt
_________________ Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch
Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis
si tu n'es pas là, je ne suis plus le même
"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer |
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Nihil { }
Moderator Alter: 34 Beiträge: 6039
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13.03.2015 19:49
von Nihil
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Hallo Unbekannt,
du machst in deinem Text die Spirale der Gewalt zum zentralen Thema. Die Idee, ein Lexikon der Gewalt zu erstellen, dessen Einträge wie auf magische Weise Realität werden, kann, glaube ich, auf so kurzem Raum nicht richtig umgesetzt werden. Da bleibt vieles vage (Wer ist „er“? Wer hat ihm den Auftrag gegeben?) oder bleibt unstimmig – etwa dass die ausgedachten Beispiele sich am nächsten Tag dann auch genau so ereignen, ohne Veröffentlichung des Buchs? Da wäre es m.M.n. besser gewesen, tatsächlich eine Fantasy-Geschichte hieraus zu machen und von einem verfluchten Buch zu schreiben, das die dunkelsten Geschichten wahr werden lässt. Mir ist das insgesamt leider schon zu oft dagewesen, als Idee.
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rieka Sucher und Seiteneinsteiger
Beiträge: 816
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14.03.2015 14:40
von rieka
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Aus Mangel an Erfahrung werde ich mich beim Kommentieren auf wenige Punkte beschränken:
Das Motiv ist mit der Erstellung des Buches ‚Spirale der Gewalt‘ und der zunehmenden Verinnerlichung seiner Arbeit im Prota getroffen
Der Text wirkt auf mich raffiniert, gewürzt mit einer Prise Unheimlichkeit, bzw. Diabolik.
Gut aufgebaut. Klar, einfach, aber eindringlich geschrieben.
Runder, flüssiger Handlungsstrang
‚Ebensoviel‘ wird m.M. nach getrennt geschrieben.
Der Text gehört zu meinen Favoriten.
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Mermaid Leseratte
Beiträge: 143
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14.03.2015 17:42
von Mermaid
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Eine spannende Idee, die Umsetzung ist weitgehend solide. Die „aus seiner Tastatur geflossene Straftat“ gefällt mir. Der Plot hätte vielleicht eine längere Geschichte verdient.
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Mardii Stiefmütterle
Alter: 64 Beiträge: 1774
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14.03.2015 20:20
von Mardii
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Hallo Postkarte,
beim Lesen ergreift mich der Eindruck einer eckigen Spirale. D. h. der Text läuft nicht ganz rund. Vielleicht liegt es an einer gewissen sprachlichen Ungenauigkeit, die auch das Verständnis erschwert. Hier:
Zitat: |
Der Zeitrahmen war ziemlich eng bemessen für dieses umfangreiche Werk. Für einige Begriffe musste er unter Leute gehen, für andere reichten Medien-Berichte und Bücher aus. |
Ich sehe dahinter eine gewisse sprachliche Abschleifung, die durch die Übernahme gesprochener Sprache in die Schriftsprache kommt.
lg Mardii
_________________ `bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully |
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Piratin Exposéadler
Alter: 58 Beiträge: 2186 Wohnort: Mallorca
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15.03.2015 16:36
von Piratin
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Hallo Inko,
der Konflikt am Anfang mit sich selbst – das ist fein und die Idee, die dahintersteht mit der sich erfüllenden Prophezeiung ist geschickt mit der Spirale als Sog in den Untergang verwoben. Gefällt mir, erinnert mich ein wenig an „Schrecken der Medusa“ und ist in den Punkten dabei.
Viele Grüße
Piratin
_________________ Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen. |
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Abari Alla breve
Alter: 43 Beiträge: 1838 Wohnort: ich-jetzt-hier
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16.03.2015 16:48
von Abari
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Das ist witzig-locker geschrieben, fast wie aus dem Leben.
Nur der dritte Absatz ist ein wenig surreal, man könnte fast denken, da ist das Göttliche etwas zu weit getrieben.
Das geht ja garnicht in so einer lebensnahen Geschichte.
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femme-fatale233 Füßchen
Alter: 31 Beiträge: 1913 Wohnort: München
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19.03.2015 12:40
von femme-fatale233
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Hat mich zum Schmunzeln gebracht, wenngleich die Entdeckung, die er macht, ein bisschen zu offensichtlich beschrieben wird. Da verschenkst du viel Potential.
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Amaryllis Forenschmetterling
Alter: 38 Beiträge: 1380
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19.03.2015 22:32
von Amaryllis
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Liebe/r Inko,
leider hat es dein Text bei mir nicht in die Punkteränge geschafft. Das tut mir sehr leid, weil ich deinen Text eigentlich auch sehr gern gelesen habe, weil ich finde, dass du das Thema gut und innovativ umgesetzt hast.
Leider fehlt mir ein wenig die Nähe zu deinem Protagonisten, ich bekomme fast gar nicht mit, was während des ganzen Prozesses in ihm vorgeht, wie er sich fühlt.
Und ein schiefes Bild ist mir auch noch aufgefallen: der Schädel, der von Gänsehaut überzogen wird, das kenn ich zumindest von mir selbst nicht, dass man auch am Kopf Gänsehaut bekommen kann. Aber gut, ich war noch nie in so einer Situation. Trotzdem bin ich drüber gestolpert.
Liebe Grüße,
Ama
_________________ Mein Leben ist ein Scherbenhaufen...
Aber ich bin der Fakir. |
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Ithanea Reißwolf
Alter: 34 Beiträge: 1062
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20.03.2015 13:13
von Ithanea
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Die Idee gefällt mir gut, ein Lexikon zu Kriminalität und Gewalt und ein Schreiber, der zunehmend Spaß daran findet, sich abscheuliche Vorfälle auszudenken. Die schlimmsten Lexikoneinträge hebt er sich für den Schluss auf und scheint sie direkt zu zelebrieren. Ich würde zu gern mal den konkreten Auftrag und Auftraggeber sehen.
Die Spirale erkenne ich nur im Titel des Buchs und in dem Sog, der den Lexikonschreiber in dieses Thema zu ziehen scheint. Ich weiß nicht, ob ich das als zentral bezeichnen kann.
Insgesamt gern gelesen.
_________________ Verschrieben. Verzettelt. |
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Nordhesse Gänsefüßchen
N
Beiträge: 32
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N 20.03.2015 17:03
von Nordhesse
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Der Text hat mir gut gefallen. Schön zu lesen mit einer klasse Steigerung zum Ende hin.
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anderswolf Reißwolf
Beiträge: 1069
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20.03.2015 17:09
von anderswolf
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Das Motiv des Herbeischreibens der Zukunft ist nicht neu, insofern brauchte es schon mehr Innovation in der Gestaltung des Textes, um den Leser bei Laune zu halten. Die nicht textinhärente Logik (wenn sich der Lexikalist die zu beschreibenden Worte aussuchen kann, warum muss er dann mit Weltkrieg und Selbstmord enden?), der selbst nach mehrmaligem Lesen sich nicht erschließende zugrundeliegende Auftrag, der am Ende vielleicht doch eher eine Selbstbeschäftigungstherapie ist, die Mechanik des Lexikons, die mal zwei Einträge zum selben Buchstaben ("I für Inzest oder IS") zulässt und dann wieder nicht ("[für Anschlag] opferte er den Lexikoneintrag zu Alibi"), all das wirft Fragen auf, die der Text weder beantwortet noch wahrscheinlich der Autor beantworten könnte, denn der Text wirkt nur grob durchdacht und nur in Eile überarbeitet. Ansonsten bleibt der Text abstrakt, emotionslos, oberflächlich, unspezifisch, alles wird erklärt, nichts wird gezeigt. Könnte man dem Leser die Sucht des Schreibenden nach immer neuem Leid, immer tieferen Abgründen und vielleicht irgendwann auch einer gewissen Sättigung und Überdrüssigkeit des Lexikalisten zeigen, dann fiele vielleicht auch die Konsequenz, nämlich dem menschlichen Übel und dem eigenen Leben ein Ende zu setzen, nicht ganz so aus dem Rahmen. Da dies in einem so begrenzten Rahmen schwer zu zeigen ist, wäre vielleicht genau der Moment des Hamsterkaufs interessant, denn in der Interaktion mit anderen Menschen liegt immer die Möglichkeit, einem Protagonisten Farbe zu geben und ihn samt innerem Konflikt zu beleuchten.
Null Punkte.
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seitenlinie Reißwolf
Beiträge: 1829
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20.03.2015 18:04
von seitenlinie
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Der Text erinnert ein bisschen an Kafka. Die Fantasie des Autos wird zur Spirale einer selbsterfüllenden Prophezeiung,
an der er am Ende selbst zu Grunde geht.
Die Idee gefällt mir, die Umsetzung gelingt anfangs gut. Der Erzähler gleitet teilweise in die Innensicht der Figur, wir
spüren auch die Zuspitzung. Bis zum Punkt „Er war fasziniert“ gelingt das, dann fällt der Schluss aber etwas ab.
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Dienstwerk Reißwolf
Alter: 55 Beiträge: 1254 Wohnort: Gera/Markkleeberg
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21.03.2015 18:18
von Dienstwerk
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Vielen lieben Dank an alle Kommentatoren und die hilfreichen Tipps.
Wenn ich richtig gezählt habe, dann haben sich echt alle 30 Teilnehmer die Mühe gemacht, jeden einzelnen Text unter die Lupe zu nehmen. Das finde ich toll. Auch meine Platzierung genau in der Mitte ist perfekt. Nicht gut, aber auch nicht schlecht und völlig gerechtfertigt für einen Mini-Text, den ich erst zwei Stunden vor Einsendeschluss begonnen habe.
Mal sehen, ob ich vom nächsten Wettbewerb etwas eher Wind bekomme.
LG, Claudia
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