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fancy Schmuddelkind
Alter: 64 Beiträge: 2758 Wohnort: Im sonnigen Süden
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14.03.2015 15:34
von fancy
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Hallo,
prinzipiell finde ich die Idee, einen Mini-Kurz-Krimi zu verfassen nicht schlecht.
Ein paar Dinge sind mir aufgefallen:
Zitat: | Die Nachricht vom Tod des Abtes verbreitete sich in panischem Flüsterton während der Laudes. |
Beinhaltet Panik nicht immer Angst um sich selbst?
Wikipedia sagt:
Zitat: | ist ein Zustand intensiver Angst vor einer tatsächlichen oder angenommenen Bedrohung. |
Wenn die Leute tatsächlich panisch reagieren, müsstest du erklären, warum das so ist.
Zitat: | Sein Blick huschte hilflos über den Nachttisch mit dem leeren Weinglas und dem Teller mit der Orangenschale. |
Welche Hilfe hätte der Blick denn erwarten können? Brillengläser?
Zitat: |
„Er hat sogar noch seine Orange gegessen …“ |
Was ist daran bemerkenswert? Die aß er ja scheinbar öfter. Ansonsten hätte der Teller wahrscheinlich auch nicht dort gestanden, oder?
Irgendwie schrammst du haarscharf an den Vorgaben, die Spirale nicht in einem Nebensatz abzuhandeln. Trotzdem hat mir die Story gefallen und landet bei mir in der oberen Hälfte.
2 Punkte von mir.
Liebe Grüße
fancy
_________________ Don't start doing things, just do them. Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach! (Me)
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)
https//mlpaints.blogspot.com |
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Mermaid Leseratte
Beiträge: 143
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14.03.2015 18:05
von Mermaid
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Ein Postkartenkrimi, gut ausgedacht, gut erzählt. In diesem Wettbewerb mal etwas ganz anderes.
Von mir 3 Punkte.
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Nihil { }
Moderator Alter: 34 Beiträge: 6039
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14.03.2015 20:38
von Nihil
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Hallo Unbekannt,
einen Krimi mit so wenig Wörtern zu erzählen, ist schwierig, und manches muss dabei wohl zwangsläufig unter den Tisch fallen etwa das Motiv des Täters oder die Art, wie dieser überführt wird. Ob eine linksspiralig abgeschnitte Orangenschale als belastendes Beweismaterial ausreicht, wage ich zu bezweifeln, aber das stört mich hier gar nicht. Schon der Titel lässt mich diesen Text eher als Persiflage auf Umberto Ecos Roman lesen und davon unabhängig funktioniert er auch so auf engem Raum ganz gut. Im Zentrum steht hier außerdem eine interessante und mutige Spirale, die mal was anderes ist als bloß eine Treppe (auch wenn ich Orangen ganz anders schneiden würde), da sehe ich über das eine oder andere hinweg.
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Piratin Exposéadler
Alter: 58 Beiträge: 2186 Wohnort: Mallorca
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15.03.2015 16:51
von Piratin
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Hallo Inko,
tolle Geschichte, prima Umsetzung des Themas und in kurzen Worten eine komplette Krimigeschichte gepackt. Gefällt mir richtig gut und ist bestimmt vorne dabei.
Viele Grüße
Piratin
_________________ Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen. |
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Gießkanne Volle Kanne ungeduldig
Alter: 21 Beiträge: 655 Wohnort: Nicht mehr in deiner Welt
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17.03.2015 21:50
von Gießkanne
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Lieber Mensch vor dem Computer, Laptop oder was auch immer ... ja, ich bin sprachlos!
Ich finde deinen Text einfach megasuperheftigkrassextremmontermäßig fantastisch, weil du eine sehr originelle Idee gehabt hast, sie unglaublich gut umgesetzt hast und ... wie kann man so eine geniale Idee gehabt haben, diesen mysteriösen "Fall" auch noch aufzudecken? Linksdrehend! Holy sheet!
Was ich mir noch gewünscht hätte ist, dass du diesen Text gleich beim Weltmeistertextpreis (Gibt's das? ) eingereicht hättest - du hättest ganz bestimmt gewonnen!
Besondere Beobachtungen:/
Ich bin sprachlos.
Von mir ganz eindeutig 12 Punkte
Gießkanne
_________________ Die Schlacke einer verbrannten Liebe im Hochofen des Herzens ist ein Nebenprodukt, das man so schnell leider nicht loswird.
Mogmeier |
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sleepless_lives Schall und Wahn
Administrator Alter: 58 Beiträge: 6475 Wohnort: München
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18.03.2015 19:15
von sleepless_lives
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Also, bei mir waren keine Punkte übrig, weil mir hier zu viele Unstimmigkeiten drinnen sind, was bei einem Krimi überhaupt nicht geht. Nicht nur Servatius wird uns einige Fragen beantworten müssen. Aber vielleicht wird das alles später aufgeklärt ...
Der Titel bezieht sich wohl auf den Roman "Der Name der Rose" des Mediavistikexperten und Semiotikprofessors Umberto Eco. Da ist die Latte schon denkbar hoch gelegt, der Roman ist intelligent und kenntnisreich.
Aber was passiert denn nun in der Geschichte?
Es gibt ein Kloster und man darf annehmen, es ist ein katholisches, denn es wird Latein gesprochen. Die Zeit ist irgendwann zwischen 1814, dem Jahr als die Carabinieri eine offizielle Institution wurden, und der Gegenwart. Der Ort ist Italien.
Der Abt ist tot. Offensichtlich plötzlich und unerwartet, denn die Nachricht verbreitet sich unter Panik (hat man Angst vor einer Seuche?). Er war wohl vorher bei guter Gesundheit gewesen. Vielleicht hat man ihn am Vortag noch zufrieden im Genüsegarten spazieren gehen gesehen und den Herrgott einen guten Mann sein lassen, was er er ja in der einen oder anderen Weise meistens tat.
Der Tote sähe doch ganz friedlich aus, meint der Prior. Also doch eher Herzinfarkt oder Schlaganfall vielleicht. Wir nehmen mal an, der Abt liegt auf seinem Bett, auch wenn das nie gesagt wird. Weder der Prior noch der Kellermeister inspizieren den Toten, aber ein Messer, das in der Brust des Verstorbenen steckte, hätten sie wohl trotzdem nicht übersehen oder Würgemale am Hals. Sie interessieren sich mehr für Orangen als die Todesursache. Oder zumindest einer von ihnen: Der Kellermeister fragt nach der "Sanguinello", einer bestimmten Sorte der Blutorange, die 1929 in Spanien entdeckt wurde. Also Zeitrahmen korrigieren, tut aber nichts zur Sache. Man darf annehmen, sie vermuten eine Vergiftung. Es bleibt unklar, was sie zu diesem Verdacht bewegt. Hatte der Abt Feinde?
Der Kellermeister nimmt sein eigenes Messer (läuft er immer mit einem Messer herum?), um nach der Sanguinello zu suchen. Wo ist das andere Messer, fragen wir uns als Leser-Detektive, das mit dem die Orange geschält wurde. Vielleicht steckt es doch im Abt, halt mehr in seinem Rücken. Dann riecht der Kellermeister am Wein und verzieht das Gesicht. Mag er keinen Wein oder nur nicht diese Sorte und Jahrgang? Oder ist es das Gift? Nein, das kann nicht sein, dann hätte der Abt den Wein wohl kaum getrunken. Das Bouquet eines Weines ist doch viel zu entscheidend und wenn der Abt jeden Abend ein Glas Wein trinkt, kennt er den Geruch sehr gut. Spuren eine Kampfes gibt es nicht, also kann er ihm nicht gewaltsam eingeflößt worden sein.
Aus einer fragwürdigen Eingebung heraus weiß der Kellermeister, dass das plötzliche Ableben des Abtes keine natürliche Ursache hatte und dass nur die Mönche des Klosters als Täter in Frage kommen. Er versammelt sie. Sie starren auf Holztische wie zwei Sätze zuvor der Kellermeister auf die Orangenschale aus Porzellan. Verzeihung ... wie auf die Orangenschale auf einem Porzellan-Etwas, das nie erwähnt wird. Es wird festgestellt, dass der Abt seine Abendorange immer selbst schält (oder genauer, geschält hat - er ruhe in Frieden) und dass der Herbarius ihm das Abendessen gebracht hat. Jetzt wird es schwierig. Der Kellermeister äußert seine Überzeugung, dass Servatius, der Gehilfe des Herbarius, der Mörder ist, und lässt die Polizei rufen. Servatius ist der einzige Linkshänder und die Sanguinello war linksdrehend geschält.
Wie aber hat Servatius den Abt ermordet (nach dem Warum wollen wir gar nicht fragen, Linkshänder sind zu allem fähig)? Der vergiftete Wein scheidet aus, die Blutorange auch, denn die hat der Abt ja nie gegessen. Mehr noch, warum würde der Servatius den Abt ermorden und dann in Ruhe eine einzige Orange schälen und essen? Vitamin C ist wichtig, auch nach einem Mord, der den Täter wahrscheinlich doch ein wenig angeschlagen zurücklässt. Aber so wichtig, dass man die Entdeckung und ein unzureichendes Alibi riskiert? Noch interessanter ist die Vorstellung, dass vielleicht irgendwie doch Gift im Essen war. Denn dann hätte der Servatius, anstatt sicher in seiner Zelle (Mönchszelle, natürlich) zu sitzen und dem sanften Schwingen der Zypressen in der leichten Abendbrise draußen vor dem Fenster zuzusehen, kurz mal beim sterbenden Abt vorbeigeschaut, um eine Orange zu verzehren. Alibis werden überbewertet.
Hätte der Abt es außerdem nicht für seltsam gehalten, dass der neue Gehilfe hereinkommt, nachdem ihm sein Abendessen schon vom Herbarius gebracht wurde, aber bevor er anfangen hatte, es zu essen? Hat er sich dazu immer ins Bett gelegt? Es wird mitgeteilt, dass für den Abt die Sanguinellosi das Blut Christi symbolisieren und er sie deshalb nicht verspeise. Das erstere ist wahrscheinlich schon Häresie, aber warum soll ein Abt nicht seltsam sein, besonders wenn er nur Apfelsinen zum Abendessen isst (andere Nahrung wird nicht erwähnt und ein halb oder auch ganz leer gegessener Teller hätte doch sicher die Aufmerksamkeit auf sich gezogen). Er trinkt allerdings das Blut Christi bei jedem Abendmahl in der Messe und nimmt den Leib Christi zu sich. Und zwar im katholischen Glauben nicht als Symbol, sondern als real Existentes. Nun gut, vielleicht ist das ja ein Problem, wenn es außerhalb der Messe stattfindet.
Aber warum bekommt er dann die Sanguinello mit den anderen Orangen zum Abendessen? Die anfängliche Bemerkung des Kellermeisters weist daraufhin, dass es sich um ein sich wiederholendes Ritual handelt. Will er sich prüfen? Ob er nicht doch schwach werde, so saftig wie sie innen sein muss (natürlich nur in seiner Vorstellung)? Und welches Schicksal lässt der Abt der Blutorange zuteil werden? Geht sie am nächsten Morgen zurück zum Herbarius und kommt vielleicht am Abend wieder? So lange, bis sie anfängt zu faulen? Oder ist es immer eine neue und der Abt hebt sie auf? Sollte man lieber nicht in seine Kleidertruhe schauen, in der der blau-violette Fäulnisstaub schon das gesamte untere Drittel ausfüllt. Unter Unmengen von Blutorangen in den verschiedensten Stadien der Verwesung. Oder aber wirft der Abt sie einfach aus dem Fenster, den Blick nach oben gerichtet und ein "Die ist für dich" auf den Lippen. Und ein entnervtes "Hast schon wieder nicht gefangen" hinterhergerufen.
All das zusammengenommen, lässt nur einen Schluss zu: Der Kellermeister ist der Mörder. Er hat sich auch gleich am Anfang schon verdächtig benommen: keine Rührung, kein Interesse am Toten, nur die Orangen waren ihm wichtig. Wahrscheinlich war ihm der Abt bei Veruntreuungen von Klostergeldern auf die Schliche gekommen. Um dem Ansehen des Klosters nicht zu schaden, will der Abt kein Aufsehen erregen und bestellt den Kellermeister zu einer Unterredung unter vier Augen. Er solle am Abend in seine Kammer kommen, nachdem der Herbarius schon wieder gegangen sei. Der Abt eröffnet dem Kellermeister, dass er ihn aufgrund seiner Verfehlungen zum einfachen Mönch herabstufen werde und als Missionar an den Oberlauf des Kongo schicken. Zu einer Missionsstation, bei der der Kellermeister gute Chancen habe, sein Sünden als Märtyrer zu annullieren.
Der Kellermeister streitet alles ab. Der Abt, der an dem kleinen Tisch in seiner Kammer mit dem Kruzifix und der Bibel sitzt, öffnet die Rechnungsbücher, um dem Kellermeister mit Zahlen sein übles Tun zu beweisen. Finster und bösartig oder aber auch nur in Panik, fliegt der Blick des Kellermeisters von einem Gegenstand zum anderen in der spartanisch eingerichteten Kammer. Er bleibt an einem Akolythenleuchter hängen, der auf der Kleidertruhe vorübergehend abgelegt worden war.
"Denn sie wissen, nicht was sie tun", sagt der Kellermeister und lässt den Leuchter auf den Kopf des Abtes hinuntersausen. Von hinten, wie es für einen von der infernalen Schlange Verführten nicht überrascht.
Er manövriert den bewusstlosen, aber noch lebenden Abt ins Bett, beseitigt alle Spuren des Sturzes des Abtes vom Stuhl und schneidet dem Abt den Penis ab. Der arme Mann stirbt durch Verbluten, ohne je wieder das Bewusstsein erlangt zu haben. Der Kellermeister wartet den Eintritt des Todes ab, um sicherzugehen, und währenddessen kommt ihm die Idee, den Verdacht auf Servatius zu lenken. Er rechnet damit, dass die grausligen Details des Mordes vertuscht würden, weil man eine andere Geschichte und ein anderes Motiv vermuten würde, angesichts des entmannten Abts und des jungen Gehilfen. Er weiß, dass die echten Fälle von Missbrauch immer unter den Teppich gekehrt werden.
Er macht jedoch einen entscheidenden Fehler: Eine Blutorange kann man nicht von außer erkennen. Niemand im Kloster kann das, auch nicht der Abt. Deshalb muss der Herbarius, der die Herkunft kennt, die Orange kennzeichnen. Er ritzt das christliche Fisch-Symbol in die Schale. Alle wissen das. So konnte auch der Kellermeister am Abend des Mordes die Sanguinello erkennen. Am nächsten Morgen jedoch tut er so, als ob er danach suchen müsste, weil er denkt, er müsse zeigen, dass er keine Ahnung habe, was am Abend zuvor geschehen ist. Wird der Prior ihn überführen?
Ich hab nur den Verdacht, das ist nicht die Geschichte, die in dem Text erzählt wurde. Und daraus folgt, dass jene, die beabsichtigt war, leider mehr Löcher besitzt als das Gewand des Bettlers, der sich gerade aus dem Kloster stiehlt, als der Wagen der Carabinieri vorfährt.
_________________ Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)
If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright) |
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Amaryllis Forenschmetterling
Alter: 38 Beiträge: 1380
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19.03.2015 14:48
von Amaryllis
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... Und meine 12 Punkte gehen an "Der Name der Orange"
Liebe/r Inko,
herzlichen Glückwunsch - dein Text ist mein absoluter Favorit in diesem Wettbewerb. Das liegt vor allem an folgenden Gründen:
- Dem intertextuellen Titel
- Der Tatsache, dass du es schaffst, in 350 (oder weniger, ich hab nicht nachgezählt) Worten einen Krimi zu erzählen
- Dass du für mich die Stimmung in einem Kloster (zumindest so wie ich sie mir vorstelle) wunderbar heraufbeschwörst
- Des Rätsels Lösung natürlich :mrgreen.
Das Lesen hat bei deinem Text wirklich sehr, sehr viel Spaß gemacht.
Liebe Grüße,
Ama
_________________ Mein Leben ist ein Scherbenhaufen...
Aber ich bin der Fakir. |
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adelbo Reißwolf
Beiträge: 1830 Wohnort: Im heiligen Hafen
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19.03.2015 21:37
von adelbo
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Gefällt mir gut die Geschichte. Einfallsreich und flott geschrieben. Alle Vorgaben vorhanden.
_________________ „Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“
Bertrand Russell |
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Ithanea Reißwolf
Alter: 34 Beiträge: 1062
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20.03.2015 13:31
von Ithanea
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Ich liebe diesen Klosterkrimi!
Die Idee der Organgenschale als Spirale mag ich auch sehr. Warum Servatius, der Depp, noch eine Blutorange am Tatort esssen musste, kapiere ich nicht, aber wer weiß, was in so einem Abtmörder vorgeht. Und was hat der Abt eigentlich mit der Blutorange gemacht, wenn er sie nicht aß?
Egal, ich mag deine Geschichte sehr, sie ist flockig und schön zu lesen geschrieben. Die Spirale ist eigentlich nicht im Zentrum der Geschichte, aber irgendwie auch doch.
Es gibt noch ein paar Postkarten, die mir besser gefallen, ich hoffe deine bekommt eine der höheren Punktzahlen.
_________________ Verschrieben. Verzettelt. |
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Abari Alla breve
Alter: 43 Beiträge: 1838 Wohnort: ich-jetzt-hier
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20.03.2015 15:53
von Abari
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Motiv schön eingesetzt, Geschichte sauber durchgeführt. Gern gelesen.
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Mardii Stiefmütterle
Alter: 64 Beiträge: 1774
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20.03.2015 16:28
von Mardii
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Hallo Postkarte,
deine Geschichte ist eine schöne Anspielung auf Der Name der Rose. Geschrieben ist sie ganz ordentlich. Mir fehlt der Tiefgang des Vorbilds. Ist es eine Parodie?
lg Mardii
_________________ `bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully |
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anderswolf Reißwolf
Beiträge: 1069
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20.03.2015 17:08
von anderswolf
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Derweil nur die Wertung: Zwei Punkte.
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anuphti Trostkeks
Alter: 58 Beiträge: 4320 Wohnort: Isarstrand
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05.04.2015 23:29 Vorgeschichte und Auflösung ... von anuphti
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Vorgeschichte:
Ausgangssituation:
Der Abt predigt schon seit mehreren Monaten gegen die Mafia auf Sizilien.
Er wurde inzwischen mehrfach bedroht, sodass er das Kloster nicht mehr verlässt.
Aufgrund der Drohungen haben die Mönche Angst um ihren Abt und um sich selbst.
Das Orangenritual:
Der Abt zelebriert das Ende der Orangenernte immer mit einem rituellen Abendmahl aus einem Glas Mandelwein (ein spezieller Dessertwein aus Sizilien) und einer Orange, die er spiralförmig schält als Reverenz an die Unsterblichkeit der Schöpfung.
In der Schüssel befinden sich immer mehrere normale Orangen und eine Sanguinello. Er darf solange jeden Abend eine Orange essen, bis er die Sanguinello anschneidet. Quasi eine Art sizilianische Roulette.
Die Sanguinello wird nicht gegessen, sondern mit den übrigen Orangen zurück in die Küche gebracht und dort verarbeitet. Dieses etwas spleenige Ritual war im Kloster unter den dort schon länger lebenden Mönchen bekannt, Servatius als Neuling wusste nur, dass morgens der Teller immer mit einer Orangenschalenspirale zurück in die Küche kam.
Servatius ist erst seit ein paar Wochen als Novize im Kloster.
Nachdem die Mafia an den Abt nicht mehr dran kommt, zwangen sie mithilfe von Erpressung den jungen Chemiker Matteo, als Novize in den Orden des Abtes einzutreten (hier erhielt er den Ordensnamen Servatius) mit dem Auftrag, den Abt zu töten.
Die dafür notwendige Blausäure konnte er sich aufgrund seiner Giftlizenz als Chemiker leicht besorgen.
Die Blausäure befand sich im Mandelwein, den der Abt, wie gewöhnlich im Bett liegend trank. Den Bittermandelgeruch konnte der Abt genetisch nicht wahrnehmen, was dem Mafiaboss, der vor Jahren mit dem Abt in dieselbe Schule gegangen ist, noch aus dem Chemieunterricht bekannt war.
Um den Verdacht von dem Mandelwein abzulenken, schlich Servatius nach dem Komplet noch einmal in die Zelle des Abtes, der nach dem Genuss des Mandelweines tot im Bett lag und hat versucht, allfällige Spuren des Todeskampfes zu vertuschen und die traditionelle Orange zu schälen, in der Hoffnung, dass man glauben würde, dass der schon ältere und herzkranke Abt eines natürlichen Todes gestorben ist,( was dem willensschwachen und konfliktscheuen Prior am liebsten gewesen wäre).
Dabei hat er nicht nur die Sanguinello erwischt, sondern hat sie auch noch falsch herum geschält, weil er Linkshänder ist. (Die Reste von dem Mandelwein und die Orange (ohne Schale) hat Servatius dann entsorgt.)
Dies wiederum ist dem scharfsichtigen Kellermeister aufgefallen, der schon den intensiven Bittermandelgeruch des Weinglases bemerkt hatte und mit der Orangenschälprobe versucht hat, einen Linkshänder aus zuforschen, nachdem er wusste, dass der Abt perfekte Rechtsspiralen schnitzte.
Falls es mehrere Linkshänder im Kloster gegeben hätte, wäre diese Geschichte anders aus gegangen .
Ich bedanke mich bei allen Lesern und freue mich riesig, dass Ihr soviel Spaß mit der Geschichte hattet.
Liebe Ostergrüße an alle!!
Nuff
_________________ Pronomen: sie/ihr
Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)
You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach) |
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