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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 03/2015
Acht, liegend

 
 
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fancy
Geschlecht:weiblichSchmuddelkind

Alter: 64
Beiträge: 2758
Wohnort: Im sonnigen Süden


Beitrag08.03.2015 20:00
Acht, liegend
von fancy
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

»Guten Abend meine Damen und Herren, in der letzten Nacht ereignete sich in Nordrhein-Westfalen ein seltsames Phänomen. Scheinbar aus dem Nichts entstand dieses Gebilde.«
Die Kamera erfasst ein weißes, monströses Schneckenhaus, das bis in den Himmel reicht.
»Monika Vogt ist für uns vor Ort. Monika, bitte fassen Sie kurz zusammen.«
»Constanze M kaufte vor circa einem Jahr einen 3-D Drucker und fertigte damit kleine Kunstwerke, wie dieses.«
Eine Skulptur, die an ein DNA-Muster erinnert, wird ins Bild gehalten.
»Vor einem Monat, sagt ihr Mann, begann sie über Spiralen zu sprechen. Diese Form sei die urspünglichste, eine die sich ins Unermessliche erstrecken ließe. Hier neben mir sehen Sie Constanzes Ehemann. Wie habe Sie darauf reagiert?«
»Ich hielt es für eine ihrer Ideen. Hatten Sie schon einmal mit Künstlern zu tun? Die haben ständig Ideen. Die eine löst die nächste ab. Ich bin das gewohnt und habe mir nichts dabei gedacht.«
»Wann hat sie mit der Erschaffung dieser Monsterspirale begonnen? Ist es niemandem aufgefallen? Es muss Interesse geweckt haben.«
»Sie hat den Drucker gestern Abend angeworfen, bevor wir zu Bett gingen und etwas von einem Optimierungsprogramm gemurmelt.«
»Und heute Morgen stand dieses Ding da?«
»Ja. Sie war aufgeregt, sagte, es sei die Pforte zu einer neuen Welt und verschwand darin.«
»Und sie haben sie nicht davon abgehalten?«
»Sinnlos! Ich dachte, sie käme gleich wieder heraus. Aber das tat sie nicht.«
»Wie lange ist sie jetzt verschwunden?«
»Seit zehn Stunden.«
Die Kollegin aus dem Studio meldet sich noch einmal zu Wort: »Monika, weiß man schon, bis ihn welche Höhe sich dieses Gebilde erstreckt?«
»Nein. So weit wir unterrichtet wurden, ist man noch dabei, das Phänomen zu erkunden. Die Polizei, der Verfassungsschutz, Verteidigungs- und Innenministerium arbeiten eng zusammen.«

Im Hintergrund sieht man Uniformierte, die einen Gegenstand aus dem Haus tragen. Monika wendet sich an den Ehemann: »Wissen Sie, was man da gerade aus Ihrem Haus trägt?«
»Allerdings! Bis vorhin gingen wir, die Polizei und ich, davon aus, dass meine Frau zurückkommt, wenn sie Durst und Hunger bekommt.«
»Das hört sich nach einer vernünftigen Theorie an.«
»Aber dann fanden wir den Bioprinter.«

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Lapidar
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 61
Beiträge: 2701
Wohnort: in der Diaspora


Beitrag08.03.2015 22:40

von Lapidar
Antworten mit Zitat

Was ist ein Bioprinter?
Ansonsten gerne gelesen. Die Spirale als Tor zu neuen Dimensionen smile


_________________
"Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym.
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Dienstwerk
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 55
Beiträge: 1254
Wohnort: Gera/Markkleeberg
DSFo-Sponsor Goldene Harfe


Beitrag09.03.2015 03:59

von Dienstwerk
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Platzhalter

Edit: Top10 Vierter

Frag mich bitte nicht, wieso ---> Bauchgefühl. smile

LG, Claudia
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Literättin
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 58
Beiträge: 1836
Wohnort: im Diesseits
Das silberne Stundenglas Der goldene Roboter
Lezepo 2015 Lezepo 2016


Beitrag09.03.2015 07:49

von Literättin
Antworten mit Zitat

Lustig, originell und leicht wirr wie die Künstlerin-Ehefrau in dieser Story, bei der nicht ganz klar wird, ob sie es nun war, oder doch eher Aliens? Oder ob und wohin sie verschwindet: ist es am Ende ein Raumschiff, welches die Gattin verschluckt?

Die Spirale ist wuchtig und wirklich eindrücklich ins Bild gesetzt, aber ich kommen und komme einfach nicht auf die Pointe: was tragen die Uniformierten am Ende aus dem Haus und was hat das Ganze mit der titelgebenden liegenden Acht zu tun? Dem Symbol für Unendlichkeit. Okay. Aber wie ist die mit der Riesenschnecke, dem Bioprinter, der konfusen Künstlerin verknüpft?

Drollige Geschichte!
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shatgloom
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 372
NaNoWriMo: 27985
Wohnort: ja, gelegentlich


Beitrag09.03.2015 15:55

von shatgloom
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Eine Monsterspirale auf einem 3D-Drucker erstellt. Ich finde die Idee dieser Geschichte total geil. Da muss man erst mal drauf kommen.
Vorgabe erfüllt, toll geschrieben. Und das Ende ist noch so ein i-Tüpfelchen.
Einzig den Titel verstehe ich nicht.
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Kateli
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 47
Beiträge: 256
Wohnort: D-Süd
Das goldene Gleis


Beitrag09.03.2015 16:56

von Kateli
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Monsterspirale und Bioprinter Wink
Noch so ein gewitzter Einfall zum Spiralthema, gefällt mir.
Obwohl, irrwitzig trifft es eigentlich besser ...
Irgendwie erübrigt sich bei diesem Text jede Nachfrage bezüglich Logik/Authentizität/Glaubwürdigkeit, zu abstrus ist dieser Einfall.

Die Spirale ist da, aber vor Rätsel stellt mich der Titel: liegende Acht, klar, Unendlichkeit. Windet sich die Monsterspirale unendlich weit in den Himmel?
Auch eine Frage, die bleibt: Warum wird der Bioprinter weggetragen? Warum hat die Frau ihn überhaupt dagelassen? So wird sie irgendwann wohl doch wegen Hunger zurückkommen müssen, oder?

Ich schwanke, ob mir das alles egal sein soll, weil die ganze Idee sowieso so abgedreht ist, oder ob ich trotzdem gerne ein Mindestmaß an Nachvollziehbarkeit hätte ... Irgendwie zerstört es für mich den Schluss, dass ich ihn nicht ganz begreife. Aber, ehrlich gesagt, das kann auch einfach an meinem beschränkten Horizont liegen Wink

Fazit: Schön schräge Idee zum Spiralthema. Sprachlich nicht schlecht, leider kapiere ich Titel und Schluss offenbar nicht ganz, zudem sind einige Rechtschreib- und Kommafehler hineingeraten, an denen ich mich zwar nicht aufhänge, aber ich mag doch auch irgendwie auf der anderen Seite honorieren, wenn jemand einen fehlerfreien Text abgibt. Als Teil des Züngleins an der Waage, vielleicht.
Ich werte erst, wenn ich sämtliche Texte kommentiert und meine Gedanken dazu sortiert habe.


_________________
Zombies just want hugs
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Rübenach
Geschlecht:männlichExposéadler
R


Beiträge: 2836



R
Beitrag09.03.2015 17:03

von Rübenach
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Eher ein Drehbuch denn eine Kurzgeschichte. Die wenigen erzählerischen Passagen lesen sich wie Handlungsanweisungen.

Die Dialoge nicht wirklich pointiert, sondern als Info-dump benutzt.

Dazu am Ende eine Pointe, die eigentlich keine ist. Wenn die Uniformierten den Bio-Printer heraustragen, dann kann sich die verschwundene Frau auch nur eine begrenzte Menge Nahrung mit in die Spirale genommen haben. Außerdem kann ein Bioprinter (wenn er denn wie ein 3D-Printer funktioniert) doch nur Stoffe umformen, aber nicht aus dem Nichts erschaffen.

Wie immer nur der erste Leseeindruck.


_________________
"Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams
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Ynishii
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 47
Beiträge: 355
Wohnort: Erde


Beitrag09.03.2015 17:28

von Ynishii
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Das Thema Spirale voller Humor und mit viel handwerklichem Können umgesetzt. Habe mich sehr gefreut diese kurze Geschichte lesen zu dürfen. Vielen Dank.

_________________
Verehrt mich nicht an dunklen Orten. Tretet hinaus in die Welt und macht sie bunt. - Arthamos, Gott der Künste (auch »Der Bunte« genannt)

Ich kann beweisen, dass dem Schöpfungsprozess eine gewisse kreative Eigeninitiative innewohnt. - Dr. Aurora Fleming
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gold
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4936
Wohnort: unter Wasser
DSFo-Sponsor


Beitrag09.03.2015 18:59

von gold
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Hallo Inko,

ich finde es schwer, mit direkten Reden eine Geschichte zu tragen. Wenn das der Fall sein sollte, müssten diese originell sein.

Auch der Schluss, das Heraustragen des Bioprinters überzeugt mich nicht.

LG gold


_________________
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Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso)
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_narrative
Eselsohr


Beiträge: 210
Wohnort: Augsburg


Beitrag09.03.2015 21:04

von _narrative
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Für mich ist das einer der Texte mit genialer Idee - überraschend anders, witzig und auf jeden Fall erinnerungswert. Allerdings stört mich das Ende enorm.
[Was soll das bedeuten? Hat die Frau zuhause vielleicht Unmengen an Fusilli produziert, die sie jetzt auf ihrem Weg in ihrer neue Welt in sich reinschlingt? Hat sie ihren Bioprinter nachgeprinted und mitgenommen?]

Ich habe das jetzt mal stehen gelassen. Ich bin zwar mittlerweile darauf gekommen, dass du das Schneckenhaus meinst, aber das war für mich anfangs nicht ersichtlich. Aber selbst wenn sie den Bioprinter mitnimmt, ist er für sie doch nicht von Nutzen, wenn er bereits wieder abtransportiert wird, oder spielt die Fusilligeschichte doch eine Rolle?

Das ist für mich eine Schwäche, die den Reiz des Textes mindert.
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tronde
Klammeraffe
T


Beiträge: 522

Das goldene Aufbruchstück Das silberne Niemandsland


T
Beitrag09.03.2015 23:58

von tronde
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Es gibt eine Liste, aus deren Bewertungspunkten ich die wichtigen Sachen herausgreife, völlig subjektiv eingefärbt natürlich. Letztlich waren es Einzelheiten, die die bepunkteten Texte aus den guten herausragen ließen.

Keine Punkte

Idee gefällt mir, Pluspunkt. Das Wie der Umsetzung erschließt sich mir nicht, Minuspunkt.
Pointe geht für mich nicht, das die Prota den Bioprinter ja nicht mitgenommen hat.

Grüße
tronde
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag10.03.2015 01:08

von Constantine
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Bonjour!

Hier dient ein riesiges Schneckenhaus, in welches die Ehefrau des Protagonisten gekrochen ist, als Monsterspirale aus einem 3D-Drucker.
Die Idee ist witzig, aber insgesamt ist für mich die Geschichte noch nicht ausgereift.

Ich wundere mich über den zeitlichen Verlauf:
Zu Beginn wird erwähnt, "in der letzten Nacht" wurde dieses Schneckenhaus entdeckt, aber der Protagonist sah es erst heute Morgen und ließ seine Frau am gleichen Morgen reinkriechen. Sie gilt seit zehn Stunden verschollen.
Wenn dieses Phänomen bereits seit letzter Nacht entdeckt worden ist, wundert mich, dass das Gebilde nicht schon in der Nacht von der Polizei oder dem Militär abgesperrt worden ist. Und dann kriecht die Frau am Morgen einfach so rein.
So ganz bekomme ich den zeitlichen Ablauf und die Logik der Geschichte nicht verknüpft.

Im Vergleich zu den anderen Teilnehmer-Beiträgen muss ich leider mitteilen:
Du bist für mich leider nicht unter den zehn Texten, die Punkte bekommen: zéro point.

Merci beaucoup!

LG,
Constantine
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Gießkanne
Geschlecht:weiblichVolle Kanne ungeduldig

Alter: 21
Beiträge: 655
Wohnort: Nicht mehr in deiner Welt


Beitrag10.03.2015 18:36

von Gießkanne
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Guten Tag, lieber Mensch dort draußen, der diese fasziniernde Idee gehabt hat! Ich rieb mir die Augen und öffnete sie wieder, aber ich sah immer noch deinen Text. Wow! wink

Ich finde deinen Text klasse, weil du eine extrem gute Idee gehabt hast und sie phänomenal gut umgesetzt hast. So viel Humor und Energie sind in diesem Text drin, absolut erste Sahne!
Auch den letzten Satz hast du perfekt geschrieben und eindeutig die Lacher auf deiner Seite! smile Statt mit einem lahmen Ende zu kommen, knallst du einen neuen Anfang hin, der die Geschichte weiterhin lustig beendet!
Wirklich toll!
Was ich mir noch gewünscht hätte ist nichts. Absolut wunschlos fasziniert! Daumen hoch
Besondere Beobachtungen: /
 10 Punkte
Gießkanne


_________________
Die Schlacke einer verbrannten Liebe im Hochofen des Herzens ist ein Nebenprodukt, das man so schnell leider nicht loswird.
Mogmeier
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Nordhesse
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
N


Beiträge: 32



N
Beitrag11.03.2015 00:57

von Nordhesse
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Ein originelles Thema, hat mir gut gefallen.
Es wirkt auf mich aber mehr wie Radio anstatt Fernsehen, wahrscheinlich wegen des langen Dialogs ohne weitere Beschreibung (was ich aber nicht als negativ empfinde).
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holg
Geschlecht:männlichExposéadler

Moderator

Beiträge: 2395
Wohnort: knapp rechts von links
Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag11.03.2015 10:34

von holg
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Sehr originell. Super Idee.
Ich habe Fragen: Wo beginnt die Spirale? Was ist mit dem Haus? Hat der 3D-Drucker da drin gestanden? Und jetzt? Haus kaputt? Schneckenhaus daneben, drin, durch?
Was ist mit dem Bioprinter? wo kommt der auf einmal her?

Das Unendliche Spiralgebilde als Tor zu einer Welt, in dem sich die Künstlerin verliert ist eine schön surrealistisch/absurde Geschichte. Aber ich will  Antworten!


_________________
Why so testerical?
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Lionne
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 49
Beiträge: 452

Ei 8


Beitrag11.03.2015 12:23

von Lionne
Antworten mit Zitat

Ich habe das Gefühl, die Pointe dieser Geschichte nicht ganz zu verstehen. Was ist ein Bioprinter?

Ansonsten: Witzige Idee smile lebendig geschrieben


_________________
Wenn wir in uns selbst ein Bedürfnis entdecken, das durch nichts in dieser Welt gestillt werden kann, dann können wir daraus schließen, dass wir für eine andere Welt erschaffen sind.
C.S. Lewis
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Michel
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Alter: 52
Beiträge: 3376
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Das bronzene Bühnenlicht Das goldene Niemandsland
Der silberne Durchblick Der silberne Spiegel - Prosa
Silberne Neonzeit


Beitrag11.03.2015 15:56

von Michel
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Drehbuch einer unklaren Geschichte.
Hm. Ich komme nicht rein, aus zwei Gründen: Der Anfang wirkt etwas lahm und der Kern der Geschichte ist für mich nicht nachvollziehbar.
Zitat:
Guten Abend meine Damen und Herren, in der letzten Nacht ereignete sich in Nordrhein-Westfalen ein seltsames Phänomen.
Nachrichten haben keine Zeit. In wenigen Sekunden muss gesagt werden, was wichtig ist. Dieser Satz sagt gar nichts und nimmt der Geschichte von vornherein ihren Schwung. Schneller starten!
Geschichten müssen nicht realistisch sein. Die Fantasy-Branche lebt von unrealistschen, phantastischen Welten. An manchen südamerikanischen Romanen schätze ich den Magischen Realismus, der unsere Welt mit etwas Unnatürlichem, Magischem verbindet. Ich schätze sie, weil sie glaubwürdig sind, weil das, was geschildert wird, im Rahmen der Geschichte funktioniert.
Das klappt hier nicht, weil es in sich nicht schlüssig ist. Das monströse Gebilde wird eingeführt, ich fange an zu zweifeln. Ein Endlosgebilde aus dem 3D-Drucker? Woher nimmt der Drucker die "Tinte"? Und der Übergang in eine neue Dimension, woher leitet der sich ab? Er wird behauptet, nicht "belegt".
Damit die Geschichte für mich funktioniert, muss sowohl das Gebilde als auch seine Herkunft schlüssig geschildert werden, z.B. an den Reaktionen der Umstehenden. Die stehen kopflos davor / rennen schreiend weg / holen das Militär usw - und nehmen mich damit in ihre Sicht dieses Monstrums mit.
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anuphti
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Beitrag11.03.2015 22:06

von anuphti
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PoKaPro Live Stream, was habe ich gelacht. Die Dialoge sind köstlich lebensecht, der Mann kommt  unglaublich authentisch rüber, der Bioprinter ist der Gipfel.

Was für eine Story!!!

5 Punkte für eine aberwitzige SF Geschichte!

LG
Nuff


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firstoffertio
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Beitrag11.03.2015 23:28

von firstoffertio
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Ich fange mal an zu kommentieren in der Prosa. Werde sicher nicht alle Texte hinbekommen, geschweige den zum Bewerten.


Auch hier meine ich, der groesste Teil des ersten Satzes ist so Einleitung, und waere laut der Aufgabenstellung besser etwas weitere unten aufgetaucht. Zum Beispiel so:

»Guten Abend meine Damen und Herren,"
Die Kamera erfasst ein weißes, monströses Schneckenhaus, das bis in den Himmel reicht.
»Monika Vogt ist für uns vor Ort. Monika, bitte fassen Sie kurz zusammen.«
» in der letzten Nacht ereignete sich in Nordrhein-Westfalen ein seltsames Phänomen. Scheinbar aus dem Nichts entstand dieses Gebilde.
Constanze M kaufte vor circa einem Jahr einen 3-D Drucker und fertigte damit kleine Kunstwerke, wie dieses.«
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Jenni
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag11.03.2015 23:40

von Jenni
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Sehr amüsiert gelesen.

Obwohl das alles völlig unlogisch ist, oder gerade deshalb, weil es eben schon mehr unter Surreales fällt.

Ich bin mir unsicher, ob ich das Ende vielleicht nicht wirklich verstehe. Tragen die den Bioprinter aus dem Haus? Sind die Dinger nicht riesig? Wieso ist der dem Mann vorher nie aufgefallen? Und was soll sie damit gedruckt haben, Nahrung oder hat sie irgendwie eine Methode gefunden, keine Nahrung mehr zu benötigen ... Na, wie gesagt, alles völlig unlogisch.

Trotzdem hat es mich amüsiert, der erste Satz schon, dieser trockene Tonfall in dem die Absurdität des Ganzen präsentiert wird.

Ach, den Titel verstehe ich auch nicht. Also schon, dass die liegende Acht Unendlichkeit ausdrückt, aber inwiefern sich das auf den Text bezieht, das Schneckenhaus oder die Existenz neuer Welten ...?

Argh, ich kann dir dafür unmöglich Punkte geben. Ich kann dir unmöglich keine geben! Laughing

Ich geb dir sieben. Ich glaube, es war der einzige Text, bei dem ich lachen musste, und ich lache eben gerne.
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fancy
Geschlecht:weiblichSchmuddelkind

Alter: 64
Beiträge: 2758
Wohnort: Im sonnigen Süden


Beitrag12.03.2015 14:05

von fancy
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Tja, was soll ich sagen?
Dumme Nuss! Weil ich doch wieder einen Fehler übersehen habe! Menno! Mad


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Don't start doing things, just do them. Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach! (Me)
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)

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Einar Inperson
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1675
Wohnort: Auf dem Narrenschiff


Beitrag12.03.2015 21:54

von Einar Inperson
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Hallo SpiralSchreibfeder,

ein Text, der auf den ersten Blick mit einer klaren, geradlinigen Sprache trumpft. Diese Sprache kommt dann doch recht umständlich daher.

Eine im allerbesten Sinn Trash-Story (vielleicht ähnlich kultigen Sachen wie Killertomaten), die sich von der Ausgangsidee her wohltuend deutlich von den anderen Beiträgen abhebt, braucht, wie ich finde, keine  störenden Einschübe (wird ins Bild gehalten, im Hintergrund sieht man). Je schräger die Geschichte um so einfacher sollte sie erztählt sein. Für mich, natürlich gilt das nur für mich.

Warum diese Dinge nicht einfach ins Gespräch einbinden?

Zumal sich dann solche, auch wieder nach meiner Meinung, Logikbrüche vermeiden lassen, wie die Erwähnung einer Aussage von Constanzes Mann, der erst zwei Zeilen später als neben der Moderatorin stehend vorgestellt wird.


Zitat:
»Constanze M kaufte vor circa einem Jahr einen 3-D Drucker und fertigte damit kleine Kunstwerke, wie dieses.«
Eine Skulptur, die an ein DNA-Muster erinnert, wird ins Bild gehalten.

»Vor einem Monat, sagt ihr Mann, begann sie über Spiralen zu sprechen. Diese Form sei die ursprünglichste, eine die sich ins Unermessliche erstrecken ließe. Hier neben mir sehen Sie Constanzes Ehemann. Wie habe Sie darauf reagiert?«

"Neben mir begrüße ich Constanzes Ehemann. Herr M, wann begann sich ihre Frau für das Thema zu interessieren?"
"Spiralen erwähnte sie vor ungefähr einem Monat zum ersten Mal.  Diese seien eine der ursprünglichsten Formen und ließen sich bis ins Unermessliche erstrecken."


Im Hintergrund sieht man Uniformierte, die einen Gegenstand aus dem Haus tragen. Monika wendet sich an den Ehemann: »Wissen Sie, was man da gerade aus Ihrem Haus trägt?«
»Allerdings! Bis vorhin gingen wir, die Polizei und ich, davon aus, dass meine Frau zurückkommt, wenn sie Durst und Hunger bekommt.«
»Das hört sich nach einer vernünftigen Theorie an.«
»Aber dann fanden wir den Bioprinter.«


"Liebe Zuschauer, gerade tragen Beamte einen unbekannten Gegenstand aus dem Haus. Deutet sich hier eine neue dramatische Entwicklung an? Herr M, wissen sie etwas darüber?"
"Allerdings. Die Polizei und auch ich sind davon ausgegangen, dass meine Frau zurückkommt, wenn sie Hunger oder Durst bekommt. Doch dann fanden wir dieses Gerät."
"Was ist das für ein Gerät?"
"Ein Bioprinter."





_________________
Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch

Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis

si tu n'es pas là, je ne suis plus le même

"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer
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