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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 03/2015
Repeat

 
 
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Ithanea
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 34
Beiträge: 1062

Ei 3 Pokapro 2017


Beitrag08.03.2015 20:00
Repeat
von Ithanea
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Going down. In a spiral to the ground.
Das Autoradio sagte exactly wie es war. So hatte er gelebt. Er trat aufs Gas, obwohl er jetzt alle Zeit der Welt hatte. Zeit hatte keine Bedeutung mehr, es würde immer Nacht bleiben. Alle Jahre, jeder Tag und alles, was er getan hatte, hatten sich auf heute Nacht zugedreht. Am Ende einer Spirale gab es nichts, nur ein Ende. Wie eine Schallplatte, bei der das Innerste der Tonspur erreicht war.
Würde er nochmal von vorn anfangen, wenn er könnte?
"Ich halt das nicht aus", hatte sie nicht sagen brauchen, hatte er schon lange gewusst, als er ihr müdes Gesicht sah mit herumflackernden Augen darin, die an allem mal hängen blieben, nur an ihm nicht.   
"Du macht mich wahnsinnig", hätte sie sagen sollen, und "Du bist wahnsinnig" meinen können. Wäre wenigstens ehrlich gewesen.
"Ich brauch Zeit für mich", hatte sie gesagt, statt „Ich brauche Zeit ohne dich und zwar ganz lange, wahrscheinlich für immer, denn du hast nicht alle Tassen im Schrank.“
Er fuhr zum Wasser. Wasser hatte ihn immer beruhigt, das würde es jetzt auch. Wasser war gut. Und wenn es so schwarz und stürmisch und aufgewühlt war wie er, bedrohlich und verschlingend, dann war es doch ehrlich und würde ihn aufnehmen, wie er war.
Bisher hatte er noch alles kaputt gekriegt. Warum also nicht das? Hast du geglaubt, mit ihr wäre es etwas anderes, fragte das Wasser. Dass die dich aushält, dein Gespinne, deine irren Ideen, dein Hundertachtzig, deine traurige Geschichte, deinen Hang, immer wieder Schwierigkeiten zu bringen?
Hundertdreißig. Die Bäume wurden weniger. Er ging vom Gas. Die Straße wurde ein Schotterweg und vor ihm tat sich der schwarze Fleck auf, den er suchte. Er ließ das Auto ins Gras rollen, atmete aus. Wenige Meter vorm Wasser blieb es stehen. Er ließ es laufen und ging barfuß durch das Gras.
Sie saß schon da. Wie sie das gemacht hatte, wusste der Teufel.
Er brüllte sie an und fluchte, wollte wissen, wer von ihnen eigentlich der Verrückte war, als sie zum Auto ging und Repeat drückte, bevor der letzte Song vorbei war.

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Jenni
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag09.03.2015 15:57

von Jenni
Antworten mit Zitat

Nach einem von vielen Beziehungs-Streits flieht der Protagonist an seinen Lieblingsort. Dort wartet sie schon auf ihn, und beweist damit, dass sie ihn doch irgendwie versteht und ertragen kann - und durch das Drücken der Repeat-Taste.

Was mir nicht gefällt, ist dieses allgemeinformulierte Leben abwärts einer Spirale. Das ist so eine unkonkrete Behauptung, und wirkt so nur dem Thema geschuldet, weil es an nichts weiter festgemacht ist, als vielleicht an der Beziehung - und ob dafür eine Spirale ein gutes Bild ist, hm, finde ich zuwenig ausgemalt.

Meine Lieblingsstelle:
Zitat:
"Ich brauch Zeit für mich", hatte sie gesagt, statt „Ich brauche Zeit ohne dich und zwar ganz lange, wahrscheinlich für immer, denn du hast nicht alle Tassen im Schrank.“


Und da ist auch eine spürbare Atmosphäre, vielleicht übertragen durch die Musik-Analogie.

Punkte? Weiß ich noch nicht.

Hätte ich selbst zuerst nicht gedacht, aber jetzt gebe ich dir acht Punkte.
Ich will aber noch gesagt haben, dass ich sowas:
Zitat:
Das Autoradio sagte exactly wie es war.

gar nicht mag.
Aber dafür mag ich einige andere Stellen sehr. smile
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gold
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4939
Wohnort: unter Wasser
DSFo-Sponsor


Beitrag09.03.2015 17:43

von gold
Antworten mit Zitat

Hallo Inko,

Zitat:
Das Autoradio sagte exactly wie es war.


Das exactly stört. Aber ansonsten gefällt mir dein Text. Die Unehrlichkeit der Sprache der Partnerin, die Rücksichtnahme, die dem Protagonisten letztendlich doch nicht hilft.

Die Partnerin sorgt dafür, dass sich alles wiederholen wird und er keinen Ausweg aus der Spirale findet. Zwei Punkte.

LG gold


_________________
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Einar Inperson
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1675
Wohnort: Auf dem Narrenschiff


Beitrag09.03.2015 21:55

von Einar Inperson
Antworten mit Zitat

Hallo SpiralSchreibfeder,

Ob das Radio nun exactly sagen musste, wie es war, weiß ich nicht. Aber sonst ist das sprachlich einer der herausragenden Texte. Tolle Geschichte, nur gefielen mir ein paar Geschichten etwas besser, auch wenn dies hier besser geschrieben ist. Was kann man da machen.

7 Punkte


_________________
Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch

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Rainer Zufall
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 70
Beiträge: 801

Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag10.03.2015 10:34

von Rainer Zufall
Antworten mit Zitat

Hallo,
schöner Text. Eigentlich sehr ausweglos, wie der Protagonist auf sein Leben blickt, und das verbildlichst du sehr schön durch die Analogie mit der Schallplatte, die irgendwann mal das Ende der Spirale erreicht hat. Schön, dass du genau dieses Bild aufnimmst und es durch das Handeln der Frau durchbrichst.
Was gefiel mir noch sehr gut? Du hast sehr schön deutlich gemacht, wie sehr der Prot. die Diskussion / den Streit mit der Frau uminterpretiert, indem er die Dinge, die sie sagt, immer so verdreht, dass das für ihn Negative herauskommt.
Schöner Text.
LG Zufall
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Literättin
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 58
Beiträge: 1836
Wohnort: im Diesseits
Das silberne Stundenglas Der goldene Roboter
Lezepo 2015 Lezepo 2016


Beitrag10.03.2015 13:34

von Literättin
Antworten mit Zitat

Dieser Text schafft es nicht wirklich, mich mit hinein zu nehmen in die Geschichte und ich muss zugeben, dass es dieses eine kleine "exactly" im zweiten Satz ist, das mir zu "schnöselig-manieriert" herüberkommt. Ich mag das vom Sprachstil her nicht (während das englische Musikzitat für mich völlig in Ordnung ist).

Auch, den tendenziell selbstmitleidigen Gedanken des Protagonisten folge ich skeptisch. Sie berühren mich nicht, diese Gedanken, vielleicht, weil er nur um sich selbst und nicht ein einziges Mal um den Verlust der Beziehung, den Verlust der Frau kreist.

Dass sie am Schluss da sitzt, um schlimmeres zu verhindern (ich hoffe eher darauf, als dass ich es hier weiß, dass der letzte Song nicht "Going down ..." vom Anfang ist) entlockt mir stillen Respekt vor ihrer, nicht vor seiner Größe.

Vielleicht aber gehen die beiden mit dem repeat nur in ihre nächste Spiralrunde?

Die Punktevergabe kommt nach meiner Leserunde, die hier noch nicht endet.
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Michel
Geschlecht:männlichBücherwurm

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Beiträge: 3379
Wohnort: bei Freiburg
Das bronzene Bühnenlicht Das goldene Niemandsland
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Silberne Neonzeit


Beitrag10.03.2015 13:37

von Michel
Antworten mit Zitat

Ein Suizid weniger. Die Repeat-Taste als Retter.

Konsequente Darstellung eines Protagonisten, der sich nach einer Trennung als völlig gescheitert sieht. Es klingt an, dass dies nicht sein erstes Scheitern war, dass viele Niederlagen das katastrophale Selbstbild zementiert haben. Sehr gelungen finde ich den nachtschwarzen Sarkasmus sich selbst gegenüber:
Zitat:
Bisher hatte er noch alles kaputt gekriegt. Warum also nicht das?
Für mich einer der besten Sätze der Geschichte, die nicht alles erklärt, vieles offen lässt, auch den Schluss. Man ahnt, dass die Beziehung, wenn sie weitergeht, nicht rosarot wird.
Ein paar sprachliche Unschärfen könnten noch ausgebügelt werden. "Er ließ es laufen" - er lässt vermutlich den Motor laufen, das Auto steht ja. "... fragte das Wasser" - das ist mir für diesen Text zu lyrisch. "Er brüllte sie an und fluchte, wollte wissen, wer von ihnen eigentlich der Verrückte war" - da wechselst Du für mich in die Außenperspektive. Aber das sind Details.
Fazit: erschreckend gut.
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag10.03.2015 15:50

von Constantine
Antworten mit Zitat

Bonjour!

Es mag der Kürze des Formats schuldig gewesen sein, aber deine Geschichte ergibt für mich leider kein schlüssiges Gesamtbild.
Den Ankunftsort am Wasser hätte ich präzisiert, anstelle unnötige Details und irreführende Passagen zu verfassen:
Zitat:
Er fuhr zum Wasser. Wasser hatte ihn immer beruhigt, das würde es jetzt auch. Wasser war gut. Und wenn es so schwarz und stürmisch und aufgewühlt war wie er, bedrohlich und verschlingend, dann war es doch ehrlich und würde ihn aufnehmen, wie er war.
Bisher hatte er noch alles kaputt gekriegt. Warum also nicht das? Hast du geglaubt, mit ihr wäre es etwas anderes, fragte das Wasser. <-- wie kann ihn das Wasser dies fragen, wenn er noch garnicht am Wasser ist, sondern noch am Steuer sitzt und fährt? Dass die dich aushält, dein Gespinne, deine irren Ideen, dein Hundertachtzig, deine traurige Geschichte, deinen Hang, immer wieder Schwierigkeiten zu bringen?

Da hätte mehr zwischen dem Prota und seiner Frau/Freundin ausgearbeitet werden können, z.B. auch ihre Bedeutung, was die Kassette bzw. die Songs drauf angeht.
Die Geschichte endet unlogisch. die Frau wartet bereits dort, wo er hinfährt, obwohl er wahrscheinlich noch nicht genau wusste, wohin genau am Wasser er fährt. Du bist leider sehr allgemein mit dem Ausdruck "zum Wasser". Von einem Lieblingsplatz am Wasser wird nichts gesagt, dass der Ort eine besondere Bedeutung für ihn/beide hat. Auch Die Bedeutung der Musik/Kassette für sie bleibt unklar und dass sie mit dem Repeat eigentlich genau seine Gedanken trifft.
Mein Problem ist, dass die Frau sehr widersprüchlich rüber kommt und das Ende unglaubwürdig ist, wodurch deine ganze erzwungene Konstruktion bei mir nicht zündet. Die Frau drückt unmotiviert auf Repeat und ich weiß nicht warum.
Vielleicht wäre es besser gewesen, die Geschichte aus beider Blickwinkel im Wechsel zu erzählen. Das Ende könnte dann nachvollziehbarer geworden sein und die Spiralenthematik mit der wiederholenden Musik besser ausgearbeitet worden sein.

Zitat:
Das Autoradio sagte exactly wie es war.

Für ein Stilmittel mit Anglizismen ist das zu wenig.

Im Vergleich zu den anderen Teilnehmer-Beiträgen muss ich leider mitteilen:
Du bist für mich leider nicht unter den zehn Texten, die Punkte bekommen: zéro point.

Merci beaucoup!

LG,
Constantine
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Lapidar
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 61
Beiträge: 2701
Wohnort: in der Diaspora


Beitrag10.03.2015 17:30

von Lapidar
Antworten mit Zitat

Geplanter Selbstmord vereitelt. Starke Emotionen, die da rüber kommen.
Was mir nicht so gefällt ist der Anglizismus im zweiten Satz. Aber das ist Geschmackssache.


_________________
"Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym.
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tronde
Klammeraffe
T


Beiträge: 522

Das goldene Aufbruchstück Das silberne Niemandsland


T
Beitrag10.03.2015 22:24

von tronde
Antworten mit Zitat

Es gibt eine Liste, aus deren Bewertungspunkten ich die wichtigen Sachen herausgreife, völlig subjektiv eingefärbt natürlich. Letztlich waren es Einzelheiten, die die bepunkteten Texte aus den guten herausragen ließen.


Keinen Punkte.

Schallplatte gut Idee, die Zuspitzung auf diesen Punkt auch. Das Ende fand ich zu harmlos und verwässernd für die Geschichte davor.

Grüße
tronde
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Amaryllis
Geschlecht:weiblichForenschmetterling

Alter: 38
Beiträge: 1380

Das goldene Stundenglas Das Silberne Pfand


Beitrag12.03.2015 15:42

von Amaryllis
Antworten mit Zitat

... Und 5 Punkte gehen an "Repeat"

Liebe/r Inko,

ich kann gar nicht so viel zu deinem Text sagen - ich finde, dass es dir ausgezeichnet gelungen ist, das Thema mit deinem Text zu verknüpfen, das wirkt alles sehr harmonisch. Ganz schlau werde ich auch nicht aus dem Text, aber das find ich in dem Fall gut, das regt zum Nachdenken an.

Besonders gut hat mir dieses Bild gefallen:
Zitat:
Wie eine Schallplatte, bei der das Innerste der Tonspur erreicht war.


Alles Liebe,
Ama


_________________
Mein Leben ist ein Scherbenhaufen...
Aber ich bin der Fakir.
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Dienstwerk
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 55
Beiträge: 1254
Wohnort: Gera/Markkleeberg
DSFo-Sponsor Goldene Harfe


Beitrag12.03.2015 19:37

von Dienstwerk
Antworten mit Zitat

Liebe Autorin/lieber Autor,

Dein Text hat es leider nicht in meine persönlichen Top10 geschafft und ich bin ehrlich: Er ist auch nicht knapp daran vorbei geschrammt.

Ich verstehe kein Wort und bin auch nicht in der Lage, einen Sinn in den Text hineinzuinterpretieren, sorry. Hier habe ich wohl als Rezensent auf ganzer Linie versagt. hmm

LG, Claudia
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Kateli
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 47
Beiträge: 256
Wohnort: D-Süd
Das goldene Gleis


Beitrag13.03.2015 11:08

von Kateli
Antworten mit Zitat

Ein verhinderter Suizid. Die Lebensspirale, die auf ein ungutes Ende zuläuft, und (was mir besonders gefällt) die spiralförmige Rille im Vinyl einer Schallplatte, ein Bild, das sich spiegelt im Repeat der Musik, die im Auto (von CD) läuft.

Ich finde den Text düster (klar), aber stimmig. Nichts daran wirkt willkürlich, ich finde ihn gut gemacht und gut aufgebaut. Auch das Bild mit dem Wasser ist sehr nachvollziehbar, finde ich, und es kommt nicht völlig Deus-ex-machina-like, dass sie davon wusste und ahnte, wo er hinwill, um nochmal Repeat zu drücken und ihn zum Leben zurückzuholen, oder es zumindest zu versuchen.

Kleinigkeit:

"Wenige Meter vorm Wasser blieb es stehen. Er ließ es laufen"
Ich weiß genau, was du meinst. Das Auto hält an, aber er lässt den Motor laufen. Trotzdem finde ich diese Formulierungskombi hier ungünstig (klingt irgendwie , als würde er dem Auto die Freiheit schenken Wink). Ist aber leicht zu ändern.

Fazit: Mag ich, finde ich gut gemacht. Ist düster, aber was das angeht, darf ich wahrlich nicht mit Steinen werfen Wink Außerdem ist harmonische Grundstimmung für mich kein absolutes Bewertungskriterium. Ich mag Texte, die mich ansprechen, weil sie gut geschrieben sind - wie dieser.
Ich werte erst, wenn ich alle Texte kommentiert habe.


_________________
Zombies just want hugs
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rieka
Geschlecht:weiblichSucher und Seiteneinsteiger


Beiträge: 816



Beitrag13.03.2015 21:11

von rieka
Antworten mit Zitat

Aus Mangel an Erfahrung werde ich mich beim Kommentieren auf wenige Punkte beschränken:
Lebendig und flüssig geschriebener Text.
Das Motiv der  ‚Spirale‘ ist mir ein wenig schwammig. Sie taucht im Song auf und in der Erwähnung, dass sich ‚alles‘ auf das Ende, die Nacht zugedreht hat. Was das ist, dieses ‚alles‘, ob Langeweile, Überdruss, Streit, Hass oder sonst was bleibt offen. Vielleicht soll es das, vielleicht soll es der Fantasie überlassen werden. In mir, jemand anderes mag es anders erleben, hinterlässt es ein Gefühl von Leere. Die Wendung am Ende reißt es nicht raus. Fängt nun die Spirale wieder an? Die Spirale von was?  Wird es wieder gut? Mich macht es etwas ratlos.
Wenn du das erreichten wolltest mit deinem Stück, dann ist es dir gelungen. Aber wolltest du das?
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firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag13.03.2015 23:34

von firstoffertio
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Ich fange mal an zu kommentieren in der Prosa. Werde sicher nicht alle Texte hinbekommen, geschweige denn zum Bewerten.

Das ist mir ein wenig zu sehr auf Effekt ausgerichtet. Warum sie schon da ist...? Am Ende weiß ich nicht recht, was ich mit diesem Text anfangen soll.
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Mermaid
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 143

Pokapro 2015


Beitrag14.03.2015 18:32

von Mermaid
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Das Thema ist gut umgesetzt, die Umsetzung hätte mir noch eine Spur besser gefallen, wenn der Text ohne das Wort „Spirale“ ausgekommen wäre. Aus meiner Sicht wäre es nicht nötig gewesen, es an der Stelle zu nennen, die Schallplatte hätte genügt. Die Andeutungen, dass der Protagonist ein Spinner ist, der immer wieder Schwierigkeiten hat, hätten für mich gerne einen konkreten Bezug, ein Beispiel nennen dürfen. So stelle ich mir einen total kaputten Typen vor, der weiß, dass er kaputt ist, aber nicht, warum. Vielleicht ist das so gewollt.

Das Ende finde ich gut gelungen, die Überraschung, dass die Frau dort sitzt, ist gelungen. Sie sind also doch noch nicht am Ende angekommen.

Von mir 6 Punkte.
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shatgloom
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 372
NaNoWriMo: 27985
Wohnort: ja, gelegentlich


Beitrag15.03.2015 14:49

von shatgloom
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Der Text funktioniert bei mir, ohne dass ich genau sagen kann, warum das so ist. Ich verstehe noch nicht einmal alles.
Ich nehme mal an, der Mann wollte sich umbringen. Wie die Frau so schnell dann vor ihm am See?? sein konnte, ist mir schleierhaft. Obwohl, der Zeitpunkt eines Streites ist ja gar nicht erwähnt.
Ja, mir bleibt die Geschichte in Erinnerung.
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Piratin
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Wohnort: Mallorca
Ei 2


Beitrag15.03.2015 17:01

von Piratin
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Hallo Inko,
Leider verstehe ich nicht, warum er erst so schnell fährt, um dann doch nicht einfach mit voller Geschwindigkeit ins Wasser zu rauschen. Auch verstehe ich nicht, wo sie so plötzlich hergekommen ist. Leider keine Punkte im Vergleich mit den anderen.
Sorry,
Viele Grüße
Piratin


_________________
Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen.
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sleepless_lives
Geschlecht:männlichSchall und Wahn

Administrator
Alter: 58
Beiträge: 6477
Wohnort: München
DSFo-Sponsor Pokapro und Lezepo 2014
Pokapro VI Weltrettung in Gold


Beitrag16.03.2015 16:05

von sleepless_lives
Antworten mit Zitat

Vielleicht bin ich hier zu sehr von dem Song beeinflusst, der stark ist und atmosphärisch gut zu der Geschichte passt, wenn auch überhaupt nicht textlich, vom Refrain mal abgesehen. Immerhin hab ich mal 'Chop Suey!' in einer Theaterszene verwendet. Das würde übrigens in gewisser Weise textlich besser passen, aber natürlich nur von außen gesehen. Und da die Geschichte konsequent aus der Sicht des Protagonisten erzählt ist, trifft eben auch nur zu, was er von dem Lied versteht oder selektiv wahrnimmt.

Das Ganze ist sehr direkt und dicht erzählt, das lässt die Abwärtsspirale greifbar werden, die so zentral wird und sonst nur aufgesetzt geblieben wäre. Das Ende jedoch fühlt sich so an, als hätte man es schon hundertfach gelesen.

5 Punkte.


_________________
Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)

If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright)
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Nihil
{ }

Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag18.03.2015 16:03

von Nihil
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Hallo Unbekannt,
der Text hat gute Stellen, vor allem am Anfang die Rekapitulation des Dialogs, und was beide hätten meinen bzw. sagen können. Schwächer wird es am Ende, weil die Sache mit dem wiederholten Lied, das die eigene Beziehung auch noch so schön filmthemamäßig untermalt, ein wenig konstruiert wirkt und mich das Ende auch etwas ... nicht verwirrt, aber unbefriedigt dalässt. Ich hätte gerne ein wenig mehr von dem gewusst, was vorher geschehen ist, weil so doch recht viel im Unklaren liegt bzw. sich auf sehr allgemeiner Ebene bewegt. Insgesamt finde ich den Text aber ganz gut.
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fancy
Geschlecht:weiblichSchmuddelkind

Alter: 64
Beiträge: 2758
Wohnort: Im sonnigen Süden


Beitrag19.03.2015 12:26
Re: Repeat
von fancy
Antworten mit Zitat

Hallo,

ich habe lange überlegt, ob ich einen Kommentar hinterlassen soll.

Die Idee als solche finde ich nicht einmal schlecht. An der Umsetzung könntest du noch arbeiten.
Zitat:
Er trat aufs Gas, obwohl er jetzt alle Zeit der Welt hatte. Zeit hatte keine Bedeutung mehr, es würde immer Nacht bleiben.


Er hatte alle Zeit der Welt, obwohl er sich in dieser Nacht (die ja nur einen begrenzten Zeitraum darstellt) umbringen will?
Er hatte alle Zeit der Welt, aber sie hat keine Bedeutung für ihn? Warum erwähnt er es dann?

Zitat:
Am Ende einer Spirale gab es nichts, nur ein Ende.


Was denn nun? Nichts oder ein Ende?

Zitat:
"Ich halt das nicht aus", hatte (hätte) sie nicht sagen brauchen, hatte er schon lange gewusst, als er ihr müdes Gesicht sah mit herumflackernden Augen darin, die an allem mal hängen blieben, nur an ihm nicht.  


Zitat:
"Du macht mich wahnsinnig"
machst

Zitat:
Warum also nicht das?
Die Beziehung, sein Leben, oder was???

Zitat:
Hast du geglaubt, mit ihr wäre es etwas anderes, fragte das Wasser.


Warum spricht hier plötzlich das Wasser? Warum führt er das Selbstgespräch nicht einfach fort?

Du könntest dir bei der Verbsuche mehr Mühe geben. Der Text würde lebendiger, wenn du dich nicht so häufig wiederholen würdest.

Das Ende schilderst du aus viel zu großer Distanz. Bis dahin waren wir in seinen Gedanken. Dort, wo es darauf ankäme, ihn zu verstehen, baust du plötzlich Distanz auf. Damit ruinierst du dir das Ende.

Liebe Grüße

fancy


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Don't start doing things, just do them. Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach! (Me)
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Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)

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Gießkanne
Geschlecht:weiblichVolle Kanne ungeduldig

Alter: 21
Beiträge: 655
Wohnort: Nicht mehr in deiner Welt


Beitrag19.03.2015 18:38

von Gießkanne
Antworten mit Zitat

Moin lieber Mensch dort, der sich die Mühe gemacht hat, in einer Woche aus einem Thema eine Geschichte zu machen und der leider eine etwas kürzere Anrede bekommt!

Ich finde deinen Text nicht so toll, weil er nicht bei mir angekommen ist, er hat mich nicht berührt. Die Geschichte ist düster, aber auch das düstere ist bei mir nicht angekommen; es war anstrengend ihn zu lesen.
Was ich mir noch gewünscht hätte ist, dass du mehr Dialoge einbaust.
Besondere Beobachtungen:
Zitat:
herumflackernden Augen

Vielleicht so?
Zitat:
flackernden Augen


LG Gießkanne


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Die Schlacke einer verbrannten Liebe im Hochofen des Herzens ist ein Nebenprodukt, das man so schnell leider nicht loswird.
Mogmeier
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