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Ynishii Eselsohr
Alter: 47 Beiträge: 355 Wohnort: Erde
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26.02.2015 12:34 Bruder Wolfgang bekommt Besuch von Ynishii
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Hallo Leute
wollte mal um die Meinung zu folgendem Text bitten. Einfach frei von der Leber weg. Kann man was damit anfangen? Wie beurteilt ihr Stil und Aufbau, Sprache und das Ende?
Hier ist er:
»Denkst du, wir glauben an gar nichts? Wir sind viel mehr Brüder, als du es für möglich halten würdest. Sieh dir die Welt doch an. Sieh, wie schlecht sie ist. Denkst du, wir machen die Welt schlecht? Ihr seid es doch, die hier leben. In eurer Macht steht es zu entscheiden, wie es hier ist«, versuchte Assirodeus zu erklären, doch er kam nicht weit.
Bruder Wolfgang hielt dem Dämon wieder sein Kreuz vor die Nase.
»Ich exorziere dich, du unreiner Geist«, murmelte er und noch ein paar Fetzen Latein.
Assirodeus wich einen Schritt zurück. Nicht weil ihn Gemurmel oder Holzkreuze beeindruckt hätten, sondern vielmehr weil er keine Lust hatte, sich auf seine Pranken treten zu lassen, von denen er immerhin sechs besaß.
»Nimm das Ding aus meiner Schnauze oder du kannst einen Satz heißer Ohren haben, Mönchlein«, erwiderte er leicht gereizt.
Das beeindruckte den Pater zwar nicht, aber Assirodeus fühlte sich nun besser.
»Auch wir glauben. Nur nicht an dasselbe. Wir sind Gläubige des Chaos. Das Chaos, aus dem alles entstand und zu dem auch alles wieder werden wird. Ihr wollt Ordnung. Was ist Ordnung? Ordnung ist Stillstand ohne nennenswerte Entwicklung. Das Universum bewegt sich, es lebt. Ihr aber versteckt euch hinter sinnlosen Ritualen und leeren Worthülsen. Ihr seid erbärmlich. Nicht nur erbärmlich schwach, sondern auch erbärmlich dumm.«
»Verschwinde, Höllenbrut!«, jaulte der Bruder und fuhr fort, seine Gebete zu rezitieren.
Assirodeus schüttelte den mächtigen Schädel mit den vier Hörnern.
»Hörst du mir eigentlich zu? Hat dir keiner beigebracht, dass es sehr unhöflich ist, anderen nicht zuzuhören?«
»Geh zurück ins Feuer, Ausgeburt der Hölle!«, ereiferte sich der Pater.
Assirodeus ließ resignierend die Schultern sinken.
»Schau her, kleiner Mann«, versuchte er es noch einmal im Guten, »was wäre die vollkommene Ordnung ohne das Chaos. Du sollst ja niemanden umbringen, sondern nur mal was anders machen als sonst. Du könntest zum Beispiel damit aufhören herumzubrüllen und dich dem Disput stellen, den ich dir anbiete.«
»So, jetzt werde ich dir geben!«
Mit diesen Worten schüttete Bruder Wolfgang dem Dämon eine Schale Weihwasser ins Gesicht. Nicht nur, dass es wie verteufelt in den Augen brannte, von denen er ebenfalls sechs Stück hatte, Assirodeus verschluckte sich auch noch daran, was ihn zum Husten brachte.
Was zu viel war, war zu viel.
»Ich ersäufe dich in deinem Weihwasserbecken, du quäkender, kleiner Kreuzfuchtler!«, schrie er und machte wieder einen Schritt nach vorne. Bruder Wolfgang hob abwehrend die Hände und wich ein Stück zurück, stolperte über den Stuhl, der neben dem Tisch stand, und fiel hin. Ein Poltern gefolgt von einem Fluch und der Pater lag auf dem Fußboden und hielt sich den Kopf.
»Himmelarsch und Zwirn!«, schimpfte er.
»So gefällst du mir schon besser«, meinte Assirodeus.
Bruder Wolfgang öffnete die Augen, erschrak und fing wieder an zu schreien, als wäre er verrückt.
»Du bist ja immer noch da! Verschwinde! Na los! Geh einen anderen verderben, Teufel!«
Der Dämon hatte es geahnt. Wer erzählte nur diese Märchen? Die Propagandaabteilung der anderen Seite war einfach zu gut. Jahrtausende des Tropfens hatten den Stein offensichtlich hohl werden lassen, hatten aus denkenden Wesen hirnlose Marionetten gemacht.
»Ich bin nicht hier, um dir etwa zu rauben du einfältiger Narr! Ich bin hier, um dir etwas zu geben!«
»Ich will nix! Hau ab!«
Assirodeus grunzte vernehmlich, eine kleine Schwefelwolke ausstoßend. Vorsichtig legte er den Almanach auf den Tisch.
»Das ist für dich«, meinte er und fügte noch hinzu, »lies es oder lass es, ganz wie du willst. Weißt du, ich hab mich nicht darum gerissen, gerade zu dir geschickt zu werden. Ich habe eine Wette verloren und Wettschulden sind ja bekanntlich Ehrenschulden. Die Wahrheit ist, dass eigentlich keiner zu dir wollte, weil du allen die Ohren volljammerst. Du weigerst dich die Augen aufzumachen, und zu sehen. Du musst begreifen, dass das Leben eine Illusion ist, nichts als eine Lüge, eine Luftspiegelung. Ihr könnt nicht sterben, deshalb ist es vollkommen unerheblich, ob ihr euren Körper verliert oder behaltet. Er ist nur Mittel zum Zweck um eure Entwicklung zu ermöglichen. Ihr sitzt in euren Klöstern und Refugien und betet und frömmelt vor euch hin, während die Welt da draußen an euch vorbei zieht. Ihr sammelt unheimliche Reichtümer, nur um diese zu verehren und nichts davon wieder herzugeben. Stattdessen redet ihr den Leuten ein schlechtes Gewissen ein um sie dazu zu bringen euch noch mehr Geld und Land zu geben. Euren Zweck habt ihr lange verloren. Ihr lügt und betrügt und begeht unheilige Praktiken, die ihr dann verleugnet. Wer ist hier der Teufel, Mensch? Ihr seid viel schlimmer als wir, denn ihr seid vor allem unehrlich. Ihr leugnet eure dunkle Seite und doch überwältigt sie euch. Hinterher versucht ihr die Spuren eurer Taten zu überdecken wie feiges Gewürm. Ihr seid nicht würdig. Ihr seid schlecht. Ihr seid intolerant und gierig und ihr nennt mich Dämon? Schämt euch! Auch dafür, dass ihr nicht hinter das Fleisch blicken könnt. - Vergesst alles und fangt von vorne an, denn wenn ihr euch nicht entwickelt, dann seid ihr für das System unnütz und Unnützes wird getilgt. Oder warum, glaubt ihr, sind die Dinosaurier ausgestorben? Vergleicht diesen Teil der Geschichte mit eurem Sintflut-Mythos und ihr werdet Parallelen entdecken. Das ist unsere Botschaft. Verharrt nicht in Stagnation. Geht hinaus. Seid kreativ und empfindet Vergnügen. Das ist keine Sünde. Ein bisschen Sonne wird euch bleichen Gebetswürmern guttun. - Versteht ihr? Wir retten euch das Leben. Und jetzt entschuldige mich. Ich würde mich ja gerne weiter von dir anschreien lassen, aber ich habe jetzt Feierabend. Ich bin zum Essen eingeladen. Es gibt Schafskeule, und wenn ich Glück habe, dann ist der Rest auch noch dran und es ist noch nicht ganz durch.«
Ohne noch auf das Gezeter des Mönchs zu achten, ging Assirodeus nach Hause. Ein heißes Schlammbad würde ihn entspannen und ihn das nervtötende Menschlein vergessen lassen, das ihn vollgesaut und angeschrien hatte.
Weitere Werke von Ynishii:
_________________ Verehrt mich nicht an dunklen Orten. Tretet hinaus in die Welt und macht sie bunt. - Arthamos, Gott der Künste (auch »Der Bunte« genannt)
Ich kann beweisen, dass dem Schöpfungsprozess eine gewisse kreative Eigeninitiative innewohnt. - Dr. Aurora Fleming |
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Papa Schlumpf Eselsohr
Alter: 64 Beiträge: 373 Wohnort: Friedersdorf
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26.02.2015 18:15
von Papa Schlumpf
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Nicht einfach, etwas zu sagen, wenn der Inhalt so hegemonial wirkt. An manchen Stellen wünschte ich mir den Verzicht auf "haben" oder "sein", das mag Geschmackssache sein. Vulgärvokabeln ("eingesaut"), wenn nur sporadisch und ohne Not eingesetzt, wirken wie Fremdkörper im sonst eher anspruchsvollen Text. Ein Satz blieb mir noch haften, der keiner ist: "So, jetzt werde ich dir geben!" (Üblicherweise steht da noch ein Objekt).
Aber, wie gesagt, ob des Anspruchs bleibt die Textarbeit bei mir auf der Strecke. Es geht hier um ganz wesentliche Dinge des Selbstverständnisses. Und da bleibst Du irgendwie an der Oberfläche oder gehst (mir!) nicht weit genug. Das bedeutet nicht, dass man sich mit dem Klerus anlegen sollte, die Fragen stehen ganz allgemein und unabhängig von Religion.
Der Aufhänger freilich ist hübsch, gefällt mir ausnehmend gut. Das Plädoyer des Vierhörnigen lässt vermuten, dass er gar keinen Disput wollte. Vielleicht lässt sich, nachdem die Akteure sich gegenseitig in die Ecken gepfeffert haben, doch eine Art Dialog in Gang setzen, in den sich das Plädoyer auflösen lässt? Zumindest leichter verdaulich könnte das sein.
Aber das ist nur meine Meinung, andere sehen es anders, und das mit Recht. Also nimm Dir, was Du brauchst. Ach so, das Ende, ja, Dämonen sind auch nur Menschen. Sollte man nie vergessen.
P. S.
_________________ Nicht alles, was wir bewirken, haben wir auch gewollt. |
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Ynishii Eselsohr
Alter: 47 Beiträge: 355 Wohnort: Erde
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27.02.2015 11:38
von Ynishii
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Guten Morgen Papa Schlumpf,
erst einmal "Vielen Dank" für die Beurteilung. Die "sein" und "haben"-Krankheit muss ich wohl erst noch kurieren. Diesen Tipp werde ich bei der Überarbeitung auf jeden Fall berücksichtigen.
Auch was die Tiefe angeht, muss ich Dir wohl recht geben. Ich habe mich einfach noch nicht so wirklich getraut Klartext zu reden. Ich werde wohl noch eine Passage anhängen in dem die beiden ihr "Gespräch" fortsetzen, wenn sie etwas abgekühlt sind und der Bruder Zeit hatte zu lesen.
Das Wort "eingesaut" habe ich schon mal durch "mit Weihwasser besudelt" ersetzt. Da war ich wohl beim Schreiben ein wenig zu sehr in die Figur eingetaucht.
Das Du meinen Text als "eher anspruchsvoll" bezeichnest ehrt mich sehr, denn ich weiß aus Deinen Posts, dass Du hohe Maßstäbe ansetzt.
Herzlichen Dank nochmal. Ich mache mich gleich an die Arbeit.
Grüße
Ynishii
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Jack Burns Reißwolf
Alter: 54 Beiträge: 1444
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27.02.2015 21:00
von Jack Burns
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Ynishii,
Das gefällt mir richtig gut. Kirchenkritik, die unterhaltsam aufbereitet wurde. Hat einen Hauch von Terry Pratchett.
Gern gelesen
Gruß
Martin
_________________ Monster.
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Lotta Eselsohr
Alter: 58 Beiträge: 260 Wohnort: Wunderland
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02.03.2015 08:46 Re: Bruder Wolfgang bekommt Besuch von Lotta
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Hallo Ynishii,
ich wollte nur mal kurz da lassen, dass mir der Text sehr gut gefällt. Ich hab an mancher Stelle herzlich gelacht.
Ich würde jedoch ab der Hälfte kürzen. Es ergießt sich in eine regelrechte Anklageschrift, und das hat der Text nicht nötig. Der Leser weiß auch so, was gehauen und gestochen ist.
Ich sag mir immer bei der Überarbeitung meiner Texte: "Mut zur Kürze". Kommt natürlich immer ganz drauf an...
Lieben Gruß, Lotta
Edit: Was mir echt gut gefällt, ist, dass der Pater keine Furcht vor dem Vierhörner zu haben scheint, und ganz im Gegenteil - noch aufmüpfig ist. Ich hätte sehr wahrscheinlich die Flucht ergriffen und mir geschworen, ab jetzt ein besserer Mensch zu werden.
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Ynishii Eselsohr
Alter: 47 Beiträge: 355 Wohnort: Erde
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02.03.2015 10:54
von Ynishii
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Hallo Jack Burns und Lotta,
Freu mich! So viel Lob hatte ich gar nicht erwartet.
@Lotta
Ich glaube, Du hast ebenfalls recht. Der Monolog ist ein wenig zu lang geworden. Man könnte ihn etwas eindampfen. Da es sowieso eine Fortsetzung gibt (nachdem sich der Pater wieder abgeregt hat), könnte ich das noch ein wenig kürzer und knackiger als Dialog einbauen, auch noch direkter, so wie von Papa Schlumpf vorgeschlagen.
Das nehme ich gleich noch in Angriff.
Vielen Dank für Eure Rückmeldung.
Liebe Grüße
Ynishii
_________________ Verehrt mich nicht an dunklen Orten. Tretet hinaus in die Welt und macht sie bunt. - Arthamos, Gott der Künste (auch »Der Bunte« genannt)
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Magpie Reißwolf
Alter: 48 Beiträge: 1263 Wohnort: NRW
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04.03.2015 09:09
von Magpie
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Mir gefiel es auch gut, man hatte gleich ein Bild im Kopf
Allerdings würde ich auch etwas kürzen. Zum Ende hin klang es wie eine Predigt mit zu sehr erhobenem Zeigfinger. Hier würde ich versuchen, eher auf die Ratschläge, als auf Vorwürfe einzugehen. Das Vorgehen der Kirche ist ja allgemein bekannt, da bekommt der Dämon so oder so Verständnis
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Ynishii Eselsohr
Alter: 47 Beiträge: 355 Wohnort: Erde
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04.03.2015 11:58
von Ynishii
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Hallo Magpie
vielen, lieben Dank für die nette Rückmeldung.
Ja, wenn man so drin ist, dann wird es meist länger als geplant und man traut sich dann nicht wieder was zu streichen. Jetzt hab ich aber schon mehrere gute Ausreden, den Rotstift anzusetzen.
Liebe Grüße
Y.
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Jack Burns Reißwolf
Alter: 54 Beiträge: 1444
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04.03.2015 12:41
von Jack Burns
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Hallo Ynishii
Das Belehrende am Schluss, finde ich nicht so problematisch. Dadurch wird die Comedy gehaltvoller. Allerdings, könnte es tatsächlich etwas gekürzt werden, damit die grundsätzliche Leichtigkeit erhalten bleibt.
Grüße
Martin
_________________ Monster.
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lupus Bücherwurm
Alter: 56 Beiträge: 3914 Wohnort: wien
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04.03.2015 15:22
von lupus
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hallo Ynishii,
ich würde hier doch gerne differenzieren:
geschrieben ist das sicher nicht schlecht, zumal du es schaffst, deine Sprache der Situation anzupassen und dieses Sprache dann auch gekonnt, konsequent und auf recht hohem Niveau durchziehst. Allerdings ist die Sprache nur dann auf hohem Niveau, wenn dieses Geschichte humorig, fast possenhaft gemeint ist, etwa im Stile eines Nestroy (Das Erzählprofil und das Setting lassen zumindest ansatzweise den Vergleich zu).
Dann allerdings hab ich ein Problem mit diesem Abschnitt:
Zitat: | »[...] Die Wahrheit ist, dass eigentlich keiner zu dir wollte, weil du allen die Ohren volljammerst. Du weigerst dich die Augen aufzumachen, und zu sehen. Du musst begreifen, dass das Leben eine Illusion ist, nichts als eine Lüge, eine Luftspiegelung. Ihr könnt nicht sterben, deshalb ist es vollkommen unerheblich, ob ihr euren Körper verliert oder behaltet. Er ist nur Mittel zum Zweck um eure Entwicklung zu ermöglichen. Ihr sitzt in euren Klöstern und Refugien und betet und frömmelt vor euch hin, während die Welt da draußen an euch vorbei zieht. Ihr sammelt unheimliche Reichtümer, nur um diese zu verehren und nichts davon wieder herzugeben. Stattdessen redet ihr den Leuten ein schlechtes Gewissen ein um sie dazu zu bringen euch noch mehr Geld und Land zu geben. Euren Zweck habt ihr lange verloren. Ihr lügt und betrügt und begeht unheilige Praktiken, die ihr dann verleugnet. Wer ist hier der Teufel, Mensch? Ihr seid viel schlimmer als wir, denn ihr seid vor allem unehrlich. Ihr leugnet eure dunkle Seite und doch überwältigt sie euch. Hinterher versucht ihr die Spuren eurer Taten zu überdecken wie feiges Gewürm. Ihr seid nicht würdig. Ihr seid schlecht. Ihr seid intolerant und gierig und ihr nennt mich Dämon? Schämt euch! Auch dafür, dass ihr nicht hinter das Fleisch blicken könnt. - Vergesst alles und fangt von vorne an, denn wenn ihr euch nicht entwickelt, dann seid ihr für das System unnütz und Unnützes wird getilgt. Oder warum, glaubt ihr, sind die Dinosaurier ausgestorben? Vergleicht diesen Teil der Geschichte mit eurem Sintflut-Mythos und ihr werdet Parallelen entdecken. Das ist unsere Botschaft. Verharrt nicht in Stagnation. Geht hinaus. Seid kreativ und empfindet Vergnügen. Das ist keine Sünde. Ein bisschen Sonne wird euch bleichen Gebetswürmern guttun. - Versteht ihr? Wir retten euch das Leben. [...]« |
nicht etwa, weil er zu erklärend wirkt. Ganz im Gegenteil: Er ist oberflächlich, voller Klischees, wenig durchdacht und in seiner Platitüdenhaftigkeit wenig aussagekräftig und er verliert seine humorige Komponente.
Teilweise ist die angedeutete Kritik natürlich berechtigt, aber weil sie eben lediglich angedeutet bleibt, verläuft sie im Sand. So könnte man an diesesdoch sehr komplizierte Thema nur herangehen, wenn dieser Text keine abgeschlossene Geschichte ist, sondern Teil eines größeren Ganzen und man erwarten kann, dass (1) der Humor nicht durchgängig gehalten wird und (2) die einzelnen Themenkreise tatsächlich noch vertieft werden.
So wie der Text hier steht funktioniert er für mich nicht.
lgl
P.S.: du könntest noch darauf achten, Infinitivkonstruktionen mit einem Komma einzuleiten
_________________ lg Wolfgang
gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben
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"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi |
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Ynishii Eselsohr
Alter: 47 Beiträge: 355 Wohnort: Erde
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04.03.2015 16:59
von Ynishii
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Hallo lupus,
selbstverständlich nehme ich Deine Kritik sehr ernst, was mich dazu bringt, über eine längere Geschichte nachzudenken. Das Problem ist, das natürlich jeder Inhalt, welche über Klischees hinausgeht, das Ganze wieder stark verlängern würde. Das möchte ich aber gerade nicht. Deswegen wird kein Weg dran vorbeiführen: Bruder Wolfgang wird noch öfter belästigt werden müssen.
Die Plattitüden, die Du erwähnst, dienen dabei lediglich dazu auf die Erkenntnis zum Schluss hinzuarbeiten. Klar weiß jeder, worum es geht und man könnte sich das Ganze auch schenken aber gerade die Erkenntnis, dass Stagnation (und auch Religion, wenn nicht konsequent dazu benutzt die Entwicklung in Gang zu halten) letztlich zur willentlichen Ausrottung der Menschheit (durch Gott selbst) führen wird, die ist neu. Zumindest für mich ist sie neu.
Und tatsächlich war es so: Die Dinosaurier entwickelten sich zum Schluss wirklich nicht mehr weiter, sie wurden weder intelligenter, noch flexibler. Sie wurden einfach nur größer. Millionen von Jahren passierte quasi gar nichts, bis plötzlich ein großer Brocken sie zum Aussterben brachte. - Und unsere Vorfahren, kleine, mausgroße Säugetiere, am Leben ließ. Assirodeus hat dafür ja eine gute Erklärung gefunden. Allen anderen bleibt es überlassen sich eigene Gedanken zu machen.
Die Kirchenkritik dient in diesem Fall also einen höheren Ziel, und steht nicht für sich selbst. Vielleicht geht es nur ein wenig unter, weil es zu kurz ist und der Rest zu lang.
Grüße
Y.
P.S.: Meine Grammatik ist bisweilen etwas "dubios", da muss ich Dir leider zustimmen. Aber ich gelobe Besserung
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Jack Burns Reißwolf
Alter: 54 Beiträge: 1444
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04.03.2015 21:08
von Jack Burns
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Ynishii hat Folgendes geschrieben: | ... Die Dinosaurier entwickelten sich zum Schluss wirklich nicht mehr weiter, sie wurden weder intelligenter, noch flexibler. Sie wurden einfach nur größer. Millionen von Jahren passierte quasi gar nichts, bis plötzlich ein großer Brocken sie zum Aussterben brachte... |
Evolution und Gotteszorn in einer Theorie. Der Komet als Strafe für Entwicklungs-Faulheit?
Vielleicht haben die Dinos sich nicht mehr verändert, weil sie perfekt waren.
Die Gewinner des Wettbewerbs sind übrigens die Bakterien und Archaeen.
war das jetzt Off-Topic?
Grüße
Martin
_________________ Monster.
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Ynishii Eselsohr
Alter: 47 Beiträge: 355 Wohnort: Erde
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05.03.2015 11:35
von Ynishii
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Hallo Martin
stimme Dir partiell zu. Allerdings bedeutet für mich nicht "perfekt an ihre Umwelt angepasst" insgesamt perfekt zu sein. Perfektion benötigt normalerweise auch eine kreative Intelligenz. Diese hatten die Dinos nie entwickelt oder so langsam, dass man das nicht wirklich feststellen konnte. Einige konnten wohl schon einfache Probleme lösen (die Raptoren z. B.) und sogar im Rudel jagen aber die Entwicklung lief im Vergleich zu den Säugetieren quasi im Zeitlupentempo ab (oder wir wissen es einfach nicht besser und haben ein falsches Bild von den großen Echsen).
Klar, die Bakterien hatten natürlich die besten Karten, aber ohne die wäre ja höheres Leben auf der Erde auch nicht möglich.
Natürlich ist die Theorie nicht ganz ernst gemeint (Muss alles mit einem Augenzwinkern betrachtet werden).
In hundert Millionen Jahren kann eine höhere Macht auch schon mal ungeduldig werden. - Meint der Dämon. Allerdings sind die nicht gerade für ihre Ehrlichkeit bekannt. Wer weiß, evtl. hat er ja auch geflunkert.
Liebe Grüße
Y.
_________________ Verehrt mich nicht an dunklen Orten. Tretet hinaus in die Welt und macht sie bunt. - Arthamos, Gott der Künste (auch »Der Bunte« genannt)
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Seraiya Mondsüchtig
Beiträge: 924
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05.03.2015 14:42
von Seraiya
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Huhu Ynishii,
mir gefällt dein Text auch sehr gut. Was mich irgendwie stört, ist das Bild am Anfang von einem Mönch, der abwehrend das Kreuz hochhält und Assirodeus ihm währendessen einen Vortrag über den Glauben an das Chaos usw hält.
Mein erster Gedanke war "Der Mönch hört eh nicht zu", was du ja wenig später auch zum Ausdruck bringst.
Ansonsten finde ich die Idee gut umgesetzt.
Liebe Grüße,
Seraiya
_________________ "Some people leave footprints on our hearts. Others make us want to leave footprints on their faces." |
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Ynishii Eselsohr
Alter: 47 Beiträge: 355 Wohnort: Erde
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06.03.2015 16:58
von Ynishii
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Hallo Seraiya
Ja, der Anfang... Ich merke schon, die Überarbeitung wird komplex. Aber dafür bin ich ja hier, um möglichst viel zu lernen.
Vielen Dank also für Deinen Hinweis, den ich natürlich auch mit einfließen lasse.
Mir ist aufgefallen, dass Dein Profilbild so schön ist. Wo kriegt man so was denn her? Auch Dein Nick gefällt mir. Hat so was Orientalisches.
Liebe Grüße
Y.
_________________ Verehrt mich nicht an dunklen Orten. Tretet hinaus in die Welt und macht sie bunt. - Arthamos, Gott der Künste (auch »Der Bunte« genannt)
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Seraiya Mondsüchtig
Beiträge: 924
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06.03.2015 17:24
von Seraiya
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Danke
Habs wieder gefunden, schau mal:
http://ebookfriendly.com/book-wallpapers-tablet-smartphone/
oder
http://www.amusingfun.com/book-of-secrets-desktop-wallpaper/
Liebe Grüße,
Seraiya
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Ynishii Eselsohr
Alter: 47 Beiträge: 355 Wohnort: Erde
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06.03.2015 18:52
von Ynishii
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Vielen, lieben Dank Es ziert bereits meinen Desktop.
Sooooo schön.
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