Habt ihr ein Schreibparfüm?

[inmutanka]

Hallo,

die Überschrift liest sich vllt. schräg, aber ich empfinde die Methode doch als hilfreich/praktisch.

Irgendwann las ich, dass Schiller den Geruch von faulenden Äpfeln beim Schreiben bevorzugte und ich fragte mich: Warum?

Ich experimentierte. Gab es einen Geruch, bei dem Autor besonders kreativ ist? X-Düfte habe ich ausprobiert, auch solche, von denen es hieß, sie würden die Kreativität/Fantasie anregen (aber nicht den Duft faulender Äpfel). Aber irgendwie funzte es nicht bei mir.

Dann begann ich das Pferd von hinten aufzuzäumen. Ich liebe den Duft von Zitronen, damit verbinde ich Sommer, Sonne, Wärme, Grillen uvm. Also legte ich mir ein entsprechendes Parfüm zu. Und an Tagen, bei denen es mit dem Schreiben besonders gut klappte/es so richtig flutschte, belohnte ich mich mit einem Sprühstoß. Auf einmal (so nach 4 - 6 Mal) bemerkte ich, dass ich richtig Schreiblust bekam/mir das Schreiben leichter fiel, wenn ich den Duft schnupperte.

Ich kann euch nur empfehlen, es mal auszuprobieren. Wichtig ist, dass es ein besonderer Duft ist. Nichts, was euch alltäglich in die Nase steigt und ihr ihn am Anfang wirklich nur benutzt, wenn ihr so richtig im Flow seid. Später hilft euch der Duft, sich in eine positive Schreibstimmung zu versetzen.

Inzwischen experimentiere ich mit zwei weiteren Düften, einer zum Planen (Rosmarin) und einer zum Lernen/Lesen (Lavendel).

Viel Spaß auf dem Weg, euere persönliche Schreibdroge zu finden.

LG
Inmutanka

[preusse]

In meinem Kabuff riecht es meist nach Collie.
Am intensivsten, wenn er gerade im Regen über die Matschkoppeln getobt ist.
Da geht nichts drüber.

[MosesBob]

Wenn ich meine Nase in meinen Kaffeebecher halte, könnte ich Bibeln und Trilogien schreiben.

[inmutanka]

[Tjana]

[Tjana]

Was für ein shöner neuer Fred!

[Stern]

[Teabiscuit♥]

bei mir muss der geschmack eher im mund sein, nicht in der nase haha
aber die temperatur lässt mich auch unterschiedlich schreiben^^ also... je nach szene brauche ich es wärmer oder kälter oder süßer oder eben bitterer/salziger in meinem mund haha
aber... essentiell ist das nicht... ich kann auch ohne bestimmten Geschmack und ohne ganz bestimmte Temperatur (für meine verhältnisse) ganz gut schreiben

[Rheinsberg]

Ähnlich wie Preusse: warmes Katzenfell, vorzugsweise von einer schlafenden Katze - oder mehreren.
Im Ernst, ich habe mir Parfüms, außer meinem geliebten Rosenöl, fast abgewöhnt, weil mein Mann auf viele Düfte, auch parfümierte Cremes, schnell mit Atembeschwerden reagiert. Aber ich bin ohnehin eher weniger beeinflussbar - nur im eher Negativen: wenn ich friere oder es laut ist, kann ich nicht gut schreiben.

[BiancaW.]

Mein Schreibzimmer hat einen gewissen Geruch, der mich motiviert, sobald ich es betrete. Eine Mischung aus vollgestopfter Bücherwand, Jasmintee und edlen japanischen Räucherstäbchen (mein Lieblingsduft heißt bezeichnenderweise Indian Ink).
In Kombination mit der Einrichtung (blaue Kuschelcouch, alter Schreibtisch von meinem Vater, Bilder vom Meer und Fotos von allen meinen Hunden) komme ich sofort in Schreibstimmung.
Dazu noch ein leckeres Stückchen Schokolade und es flutscht wie von selbst.

[Kaja_Fantasy]

Leute, das ist die genialste Idee ever! Das werde ich ausprobieren! Und zwar in Kombi: Wenn ich gut geschrieben habe, kriege ich ein Stückchen weiße Schokolade und einen Schnupper an meiner Vanille-LIp-Butter.

[Murmel]

NLP at its best!

[Messira]

Ich finde deine Idee gut. Wenn es bei dir mit der Zitrone klappt wie bei Schiller mit seinen faulen Äpfeln in der Lade, dann wird aus dir noch ein Genie. Du musst nur das richtige "Parfüm" finden.
Es geht ja alles über die Nase. Die vier Geschmacksrichtungen sind nichts gegen die 50 Gerüche, die wir unterscheiden können.
Hunde riechen mit ihren Geruchsnervenzellen eine Million Mal mehr als wir.
Eigentlich müssten sie vor ihrem eigenen Gestank weglaufen. Aber die Nase gewöhnt sich halt an einen Geruch.
Deshalb würde ich dir raten, mal zu wechseln. Staune, dass Schiller das nicht getan hat. Na, vielleicht hat er verschiedene Apfelsorten benutzt.
Ich probiere das auch mal aus. Nicht mit den Äpfeln. Es gibt so viele ätherische Öle. Da wird wohl
 eins für mich dabei sein.
Wäre schön, wenn du uns berichten würdest.

[Lapidar]

Rosmarin, Zitrone, ab und an etwas Patchouli im Shampoo, und besonders gerne so harzige Düfte wie Kiefer oder Fichte.
Ich wechsel, da ich zur Zeit auch so in jedem Zimmer im Haus mal schreibe, eben auch sozusagen die Düfte im Raum .
Ich vermisse den Duft nach nassem Hund...

zur Zeit (wenn Zeit wäre) im Garten und einfach der Geruch nach frisch geschnittenem Gras.

[Messira]

Würdest du uns berichten, Lapidar, ob dein Rosmarin, die Zitrone, das Patschuli im Shampoo und die harzigen Düfte von Kiefer und Fichte sowie der Wechsel von Zimmer zu Zimmer, dir beim Schreiben und bei der Kreativität helfen?
Würde mich sehr freuen.
Mein Arbeitszimmer liegt im Keller. Da bin ich aber mit meinem Laptop schnell ausgezogen. Meist sitze ich im Wohnzimmer am Fenster und schaue auf den Garten und den Teich. Wenn mein Blick so in die Ferne schweift, fühle ich mich weltentrückt, und die Worte fließen wie von selbst. Außerhalb habe ich noch nicht gearbeitet. Könnte ich mal probieren. Meist stört mich aber das Licht. Man kann ja das Fenster öffnen, dann hört man die Vögel singen. Da haben Gartenbesitzer es wirklich besser als die Flat-Bewohner. Ich bin dafür, dass man alle Sinne schärfen sollte, Auge, Ohr, Geruch, Geschmack und natürlich das Gefühl.javascript:emoticon('')

Noch was! Wie ist es denn bei euch mit störenden Geräuschen? Telefon, Postbote, Kind, Mann, Hund? Kommt ihr dann schnell wieder ins Arbeiten hinein? Arbeitet ihr ganz allein, völlig abgeschirmt? Und wann kommen euch die Inspirationen? Morgens? Abends? Nachts? Nehmt ihr euch eine bestimmte Zeit zum Schreiben vor oder kommt es bei euch spontan? Wie viel Stunden schafft ihr am Tag? Haltet ihr das jeden Tag durch? Belohnt ihr euch, wenn ihr was geschafft habt? Wenn ja, womit?
Ich hatte in der letzten Zeit viel Stress. Das hat sich auf meine Arbeit ausgewirkt. Keine einzige Zeile! Wie geht ihr mit Stress um.
Sorry für meine Neugier.

[Lapidar]

Hund gibt es leider nicht mehr.
Da ich an den freien Tagen zwischen dem Domizil meines Herzensmannes und meinem hin und her pendle, hat sich die Arbeitsplatzsuche noch etwas ausgeweitet. Am besten schreibe ich an seinem Küchentisch.
Garten ist toll aber das Licht ist wirklich ein Problem. Mein Laptop hat leider kein so ein Dings, das entblendet.
Ich lass mich leicht ablenken, aber es wird besser. Besonders schön ist es auf dem Sofa, wenn der Ofen an ist, draußen regnet es und das Holz knackt beim Abbrennen.
Allerdings am konzentriertesten schreibe ich wenn ich an einem Tisch sitze.
Zur Zeit ist Rosmarin CT Verbenon angesagt, damit kann ich am besten konzentriert arbeiten.

[Gast]

Ganz klar:

Der Geruch von Geosmin - das Abbauprodukt spezieller Mikroorganismen.

Auch bekannt als der "erdige Geruch" nach einem intensiven Regenschauer.
Neben dem Blätterrascheln, welches entsteht, wenn der Wind durch die Baumkronen fegt, gibt es nichts, was mich mehr inspiriert/motiviert.

[Ruby Smith]

[Messira]

Gute Tipps von euch. Ich liebe auch den Geruch von nasser Erde. Alles, was mit Wasser in Berührung kommt, lässt seinen Duft frei. Abends riecht alles durch die feuchte Luft intensiver. Unsere Nase kann nur mit Hilfe von Feuchtigkeit riechen. Wasser! Für mich ist es göttlich. Es saugt Informationen und Energie auf und gibt alles nur fein dosiert weiter. Wasser ist die Trägerwelle des Lebens. Der göttliche Funke. Ohne Wasser kein Leben. Es zerstört und erhält. Wasser ist universal.

[Michel]

[Yachen]

Hallo,

auf die Idee, dass Gerüche zum Schreiben animieren, bin ich noch nicht gekommen.

Aber gute Idee. Ich werde mal probieren, ob mir bei Waldgeruch (Wald = Handlungsort) das Schreiben leichter fällt.

LG

[VanillaSky]

Bei mir sind es Nag Champa Räucherstäbchen, Regengeruch, Zimt und hmm, komischerweise auch Waldmeister