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Mein Einstand: Anfang 1. Kapitel meines Jugendromans


 
 
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Tascha
Geschlecht:weiblichSchneckenpost

Alter: 48
Beiträge: 14
Wohnort: Gran Canaria/Berlin


Beitrag16.01.2015 17:08
Mein Einstand: Anfang 1. Kapitel meines Jugendromans
von Tascha
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Hallo, liebe Schreiberlinge,

ich würde gerne wissen, ob die Sprache und der Umgang der Jugendlichen (16 Jahre) authentisch wirken. Bin schon eine Weile aus dem Alter raus und meine Tochter ist erst 3 Jahre.
Über Feedback und konstruktive Kritik sowie Verbesserungsvorschläge würde ich mich sehr freuen!

Ein leichtes Kribbeln durchströmte Tascha bei dem Gedanken an das bevorstehende Wochenende. Ihr Blick wanderte von der Tafel durch die Fensterscheibe hinaus auf die alte Eiche, deren Blätter sich sanft im Wind wiegten. Vereinzelte Sonnenstrahlen kitzelten ihre Nasenspitze und versprachen einen warmen Spätsommertag.
„Sag einfach, du schläfst bei mir!“, raunte ihr Laura von der Seite zu.
„Das glaubt mir mein Vater nie. Er wird deine Mutter anrufen und nachfragen.“
Laura verdrehte die Augen. „O man, dein Alter ist echt eine harte Nuss.“
„Meine Damen darf ich ihnen vielleicht noch ein Stück Kuchen für ihr Kaffeekränzchen bringen?“ Herr Markgraf schob seine wulstigen Augenbrauen nach oben und stierte sie hinter seinen Brillengläsern erwartungsvoll an.
„Ja, warum eigentlich nicht, etwas Süßes wäre nicht schlecht“, sagte Laura und klimperte mit ihren ungeschminkten Wimpern.
Tascha prustete los vor Lachen, die halbe Klasse fiel mit ein.
„Herrschaften, darf ich um Ruhe bitten!“ Der Ton ihres Lehrers klang alles andere als amüsiert. Er stützte seine Hände in die Hüften, und die Blitze in seinen Augen schossen direkt in Lauras Richtung. „Frau Lehmann, Frau Peters, wenn mein Unterricht sie langweilt und sie es darauf anlegen, zu stören, verlassen sie bitte umgehend den Klassenraum.“ Mit einem Fingerzeig wies er gen Tür und begann, heftig zu blinzeln. Ein Anzeichen, dass er kurz davor war, zu platzen.
Laura sprang auf und schmiss ihr Geschichtsbuch und ihre Federmappe in den Rucksack.
 „Frau Peters, das wäre der dritte Klassenbucheintrag binnen eines Monats, der blaue Brief ist ihnen diesmal sicher.
„Drauf geschissen“, zischte sie. Mit energischen Schritten stapfte sie aus dem Klassenzimmer.
Tascha biss sich auf die Unterlippe. Ein Tadel war das Letzte, was sie gebrauchen konnte. Die ersehnten drei Tage im Garten von Taschas Eltern zerplatzten wie eine Seifenblase. Doch unmöglich konnte sie Laura im Stich lassen. Sie würde es ihr nie verzeihen. Hastig schob sie ihren Stuhl zurück und rannte Laura hinterher. Mit einer entschuldigenden Geste zuckte sie mit den Schultern, bevor sie die Tür hinter sich schloss und folgte Laura nach draußen bis zu den Fahrradständern.
Laura zog kräftig an ihrer Zigarette, entfernte einen Fussel von der Zunge und ließ den Rauch aus dem Mundwinkel entweichen. „Und, wie ist jetzt der Plan?“
„Ich glaub den können wir vorerst vergessen.“ Tascha nahm ihr die Zigarette aus der Hand und versuchte genauso lässig wie ihre Freundin daran zu ziehen. Der Rauch drang in ihre Lungen, kratzte und verursachte einen heftigen Hustenanfall. Es schmeckte widerlich.
Laura warf ihr einen mitleidigen Blick zu. „Tascha, du bist sechszehn Jahre, hast weder einen Jungen geküsst, noch einen Joint geraucht. Es wird Zeit, dass wir das ändern.“ Eine sonnengelbe Haarsträhne fiel ihr ins Gesicht, die sie ungeduldig hinter ihr Ohr klemmte. „Keine Angst, mir fällt schon was ein. Ivo, Ratte und Biene sind nur noch für ein paar Tage in Berlin. Und der Sommer ist bald vorbei.“
Lauras Cousine Biene kannte Tascha nur flüchtig. Sie waren sich letzten Winter auf dem Weihnachtsmarkt begegnet. Sie beneidete das Mädchen damals darum, wie locker ihre Eltern mit ihr umgingen und wie viel sie ihr erlaubten. Sie zog mit Punks von der Straße umher, trank Glühwein und rauchte wie ein Schlot. Alles das, wofür ihr Vater ihr Stubenarrest bis ans Ende aller Zeiten geben würde. Er behandelte sie immer noch wie ein Kind. Wann begriff er endlich, dass sie erwachsen wurde? Laura seufzte und betrachtete ihre abgeknabberten Fingernägel. Vaters Strenge und die Überfürsorge ihrer Mutter nervten. Das hatte sie nun davon, Einzelkind zu sein. Nach Meinung ihrer Eltern trieb sie sich auch immer mit den falschen Leuten herum. Ihr Blick fiel auf Laura. Mit ihr konnte sie Pferde stehlen. Immer taff, ließ sich nichts gefallen. Sie trug verwaschene Jeans und Second-Hand-Klamotten. Mit dem unnachgiebigen Blick aus ihren braunen Augen hatte sie schon einige Mäuler verstummen lassen. Wenn Tascha ihnen ein warmes Leuchten entlocken konnte und ihre beste Freundin zum Lachen brachte, mochte sie sie am liebsten. Auch eine Kratzbürste hat manchmal weiche Seiten, ging es Tascha durch den Kopf, und ein Lächeln glitt über ihre Lippen.
„Was?“, fuhr Laura sie an.
Tascha zog einen Schmollmund und warf ihr einen Kuss zu.
„Fang ihn einfach ab.“
„Wen?“ Manchmal sprach Laura in Rätseln. Auch wenn sie sich ihrer Freundin sehr nahe fühlte, ihre Gedanken lesen konnte sie noch nicht.
„Manchmal bist du echt schwer von Begriff, Hamsterbacke! Den blauen Brief, falls du überhaupt einen bekommst, was ich bezweifle. Du bist ja die Musterschülerin und ich dein schlechter Einfluss, wie dein Vater zu sagen pflegt.“
„Was mein Vater sagt, interessiert mich nicht. Du bist und bleibst mein Schnucki.“ Wie ein Kätzchen schmiegte sie sich an Lauras Brust und schlang ihre Arme um ihre Taille. Dann blickte sie auf zu ihrer Freundin, die sie um einen halben Kopf überragte: „Aber nenn mich nie wieder Hamsterbacke.“

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Windgesang
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Alter: 41
Beiträge: 28
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Beitrag17.01.2015 13:33

von Windgesang
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Hallo Tascha,

beim Lesen gehe ich jetzt mal von den Jugendlichen aus, mit denen ich arbeite. Und da muss ich sagen, teilweise triffst du den Ton und die Denkweise sicherlich.
Bei manchen Formulierungen bin ich mir aber unsicher. Ob so eine "Coole" wie Laura "harte Nuss" sagen würde? Wohl eher nicht.
So wie du sie darstellst, würde sie eher "Dein Vater ist voll der Spacko." oder ähnliches sagen. Da ist mir diese Laura, die ja angeblich ein schlechter Einfluss ist und auch vom Lehrer so gesehen wird, sprachlich großteils zu "brav".

Manchmal stören mich Formulierungen, zum Beispiel:
Zitat:
Herr Markgraf schob seine wulstigen Augenbrauen nach oben und stierte sie hinter seinen Brillengläsern erwartungsvoll an.

Das Wort "schieben" passt hier nicht so wirklich, finde ich. Und er wird die Mädels eher durch die Brillengläser anstieren. Das sind Kleinigkeiten, ja, aber darüber bin ich etwas gestolpert.

"Federmappe" sagt übrigens kein mir bekannter Jugendlicher mehr Wink Das heißt zumindest hier ausschließlich "Mäppchen", bestenfalls noch "Etui".

An sich finde ich die Geschichte für Jugendliche angemessen und auch reizvoll. "Überfürsorge" ist allerdings eher Pädagogen- als Jugendsprache.

Mich würde interessieren, wie es weitergeht.

LG
Windgesang


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Tascha
Geschlecht:weiblichSchneckenpost

Alter: 48
Beiträge: 14
Wohnort: Gran Canaria/Berlin


Beitrag17.01.2015 15:05

von Tascha
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Hallo Windgesang,

das freut mich sehr! Ich hab zwar ein Exposé geschrieben und einen Pitch fertig, weiss also den Inhalt und das Ende, aber mehr als das, was Du gelesen hast, hab ich noch nicht. Ich wollte auch nur mal testen, ob mir sowas liegt. Genau solche Hinweise und Vorschläge wie von Dir brauch ich. Vielen Dank dafür!!! Bist Du Lehrerin? Also wenn ich ein paar Kapitel geschrieben habe, würde ich gerne auf Dich bzgl. der heutigen Jugendsprache zurückkommen, wenn ich darf!?

lieben Gruss Sandra
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Eilyfe
Geschlecht:männlichSchneckenpost

Alter: 32
Beiträge: 9



Beitrag17.01.2015 17:32

von Eilyfe
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Ich fand es soweit nicht schlecht. Du fängst den jugendlichen Stil gut ein und hast in deinem Anfang auch genug Fragen drinne, die mich als potentiellen Käufer und Leser zum weiterlesen bewegen würden. Wie wird ihr Vater reagieren? Setzt Tascha wirklich den leicht wahnsinnigen Plan durch, den blauen Zettel abzufangen?

Generell hat mir Tascha sehr gut gefallen, da es mir immer wichtig ist, dass ich den Protagonisten sympatisch finde. Mit Tascha ist dir das gelungen.

Zitat:
Mit einer entschuldigenden Geste zuckte sie mit den Schultern, bevor sie die Tür hinter sich schloss und folgte Laura nach draußen bis zu den Fahrradständern.


Das 'folgte' würde ich hier am Ende des Satzes platzieren, um den Lesefluss zu verbessern.

Meine Schulzeit ist jetzt etwa 4 Jahre her, aber bei uns hieß es meistens Federtasche. Ansonsten kann man mit Mäppchen nicht viel verkehrt machen, denke ich.

Cheers,
Eilyfe


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Zeitenträumer
Geschlecht:männlichLeseratte
Z

Alter: 44
Beiträge: 123



Z
Beitrag17.01.2015 19:12

von Zeitenträumer
Antworten mit Zitat

Hallo,

ich konzentriere mich mal auf die Jugend-/Umgangssprache. Vergiss wie immer, was du nicht brauchen kannst.

Zitat:
Ein leichtes Kribbeln durchströmte Tascha bei dem Gedanken an das bevorstehende Wochenende. Ihr Blick wanderte von der Tafel durch die Fensterscheibe hinaus auf die alte Eiche, deren Blätter sich sanft im Wind wiegten. Vereinzelte Sonnenstrahlen kitzelten ihre Nasenspitze und versprachen einen warmen Spätsommertag.
„Sag einfach, du schläfst bei mir!“, raunte ihr Laura von der Seite zu.
„Das glaubt mir mein Vater nie. Er wird deine Mutter anrufen und nachfragen.“ Besser kein Futur bilden: Er ruft deine Mutter an.
Laura verdrehte die Augen. „O man, dein Alter ist echt eine harte Nuss.“ Hier finde ich Windgesangs Vorschlag schon sehr gut, mir ist noch eingefallen, dass "Opfer" sehr en vogue ist, allerdings dann schon ein wenig prollig; "Dein Vater ist voll das Opfer."  
„Meine Damen darf ich ihnen vielleicht noch ein Stück Kuchen für ihr Kaffeekränzchen bringen?“ Herr Markgraf schob seine wulstigen Augenbrauen nach oben und stierte sie hinter seinen Brillengläsern erwartungsvoll an.
„Ja, warum eigentlich nicht, etwas Süßes wäre nicht schlecht“, sagte Laura und klimperte mit ihren ungeschminkten Wimpern.
Tascha prustete los vor Lachen, die halbe Klasse fiel mit ein.
„Herrschaften, darf ich um Ruhe bitten!“ Der Ton ihres Lehrers klang alles andere als amüsiert. Er stützte seine Hände in die Hüften, und die Blitze in seinen Augen schossen direkt in Lauras Richtung. „Frau Lehmann, Frau Peters, wenn mein Unterricht sie langweilt und sie es darauf anlegen, zu stören, verlassen sie bitte umgehend den Klassenraum.“ Mit einem Fingerzeig wies er gen Tür und begann, heftig zu blinzeln. Ein Anzeichen, dass er kurz davor war, zu platzen.
Laura sprang auf und schmiss ihr Geschichtsbuch und ihre Federmappe in den Rucksack.
 „Frau Peters, das wäre der dritte Klassenbucheintrag binnen eines Monats, der blaue Brief ist ihnen diesmal sicher.
„Drauf geschissen“, zischte sie. zischen erscheint mir mit ihrer vorherigen arroganten Art zu brechen,hört sich jetzt plötzlich eher wütend an. Drauf geschissen? Ich weiß nicht, kommt mir ein bißchen künstlich vor. Vielleicht lieber "Scheiß drauf"? Mit energischen Schritten stapfte sie aus dem Klassenzimmer.
Tascha biss sich auf die Unterlippe. Ein Tadel war das Letzte, was sie gebrauchen konnte. Die ersehnten drei Tage im Garten von Taschas Eltern zerplatzten wie eine Seifenblase. Doch unmöglich konnte sie Laura im Stich lassen. Sie würde es ihr nie verzeihen. Hastig schob sie ihren Stuhl zurück und rannte Laura hinterher. Mit einer entschuldigenden Geste zuckte sie mit den Schultern, bevor sie die Tür hinter sich schloss und folgte Laura nach draußen bis zu den Fahrradständern.
Laura zog kräftig an ihrer Zigarette, entfernte einen Fussel von der Zunge und ließ den Rauch aus dem Mundwinkel entweichen. „Und, wie ist jetzt der Plan?“ Genau richtig.
„Ich glaub den können wir vorerst vorerst scheint mir wieder zu elaboriert, vielleicht lieber erstmal. vergessen.“ Tascha nahm ihr die Zigarette aus der Hand und versuchte genauso lässig wie ihre Freundin daran zu ziehen. Der Rauch drang in ihre Lungen, kratzte und verursachte einen heftigen Hustenanfall. Es schmeckte widerlich.
Laura warf ihr einen mitleidigen Blick zu. „Tascha, du bist sechszehn Jahre, hast weder einen Jungen geküsst, noch einen Joint geraucht. Es wird Zeit, dass wir das ändern.“ Eine sonnengelbe Haarsträhne fiel ihr ins Gesicht, die sie ungeduldig hinter ihr Ohr klemmte. „Keine Angst, mir fällt schon was ein. Ivo, Ratte und Biene sind nur noch für ein paar Tage in Berlin. Und der Sommer ist bald vorbei.“
Lauras Cousine Biene kannte Tascha nur flüchtig. Sie waren sich letzten Winter auf dem Weihnachtsmarkt begegnet. Sie beneidete das Mädchen damals darum, wie locker ihre Eltern mit ihr umgingen und wie viel sie ihr erlaubten. Sie zog mit Punks von der Straße umher, trank Glühwein und rauchte wie ein Schlot. Alles das, wofür ihr Vater ihr Stubenarrest bis ans Ende aller Zeiten geben würde. Er behandelte sie immer noch wie ein Kind. Wann begriff er endlich, dass sie erwachsen wurde? Laura seufzte und betrachtete ihre abgeknabberten Fingernägel. Vaters Strenge und die Überfürsorge ihrer Mutter nervten. Das hatte sie nun davon, Einzelkind zu sein. Nach Meinung ihrer Eltern trieb sie sich auch immer mit den falschen Leuten herum. Ihr Blick fiel auf Laura. Mit ihr konnte sie Pferde stehlen. Ein sehr altbackener Ausdruck, scheint mir nicht zu Tascha zu passen. Immer taff, ließ sich nichts gefallen. Sie trug verwaschene Jeans und Second-Hand-Klamotten. Mit dem unnachgiebigen Blick aus ihren braunen Augen hatte sie schon einige Mäuler verstummen lassen. Wenn Tascha ihnen ein warmes Leuchten entlocken konnte und ihre beste Freundin zum Lachen brachte, mochte sie sie am liebsten. Auch eine Kratzbürste hat manchmal weiche Seiten, Auch Kratzbürste ist eher "alt", vielleicht Zicke? ging es Tascha durch den Kopf, und ein Lächeln glitt über ihre Lippen.
„Was?“, fuhr Laura sie an.
Tascha zog einen Schmollmund und warf ihr einen Kuss zu.
„Fang ihn einfach ab.“
„Wen?“ Manchmal sprach Laura in Rätseln. Auch wenn sie sich ihrer Freundin sehr nahe fühlte, ihre Gedanken lesen konnte sie noch nicht.
„Manchmal bist du echt schwer von Begriff, Hamsterbacke! Den blauen Brief, falls du überhaupt einen bekommst, was ich bezweifle. Du bist ja die Musterschülerin und ich dein schlechter Einfluss, wie dein Vater zu sagen pflegt.“
„Was mein Vater sagt, interessiert mich nicht. Du bist und bleibst mein Schnucki.“ Wie ein Kätzchen schmiegte sie sich an Lauras Brust und schlang ihre Arme um ihre Taille. Dann blickte sie auf zu ihrer Freundin, die sie um einen halben Kopf überragte: „Aber nenn mich nie wieder Hamsterbacke.“


Beste Grüße,

David
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Tascha
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Beitrag17.01.2015 21:17

von Tascha
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@Eilyfe: hast recht, Deine Version klingt besser, danke!

@Zeitenträumer: Opfer ist auch gut, bloss was ist jetzt moderner? Zu meiner Zeit hat man Spasti gesagt, Opfer noch nicht. Statt Pferde stehlen, vielleicht "durch dick und dünn gehen"? Oder vielleicht kennt jemand noch eine modernere Version?!
Danke erstmal! Smile
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Nicki
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Beitrag17.01.2015 21:28

von Nicki
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Noch eine kurze Bemerkung zum Inhalt.
Es ist normalerweise heute nicht mehr üblich, Jugendliche ab sechzehn zu siezen, wie das früher gang und gäbe war. Und vor allem nicht mit dem Nachnamen.
Einen blauen Brief bekommt man, wenn die Leistungen in den Fächern so schlecht sind, dass die Versetzung gefährdet ist. Das scheint bei deiner Heldin nicht der Fall zu sein. Normalerweise rufen Lehrer heutzutage die Erziehungsberechtigten an. Briefe wurden wohl doch schon zu oft abgefangen. Pfiffig Blinzeln


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Tascha
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Beitrag17.01.2015 23:33

von Tascha
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@Nicki: Ah ok, gut zu wissen. Dann ist ein Tadel wohl eine bessere Idee, hatte ich ja auch am Anfang geschrieben, den gibt es auch heute bestimmt noch bei schlechtem Verhalten. Aber erfahren die Eltern auch zwangsläufig von einem Tadel, wird bei einem Tadel zu Hause angerufen?
Ich könnte vielleicht schreiben, dass am gleichen Tag ein Elternsprechtag stattfindet o.ä. und Tascha versucht zu verhindern, dass ihre Eltern daran teilnehmen.
Bei den jungen Lehrern oder den Lehrern meiner Generation ist es bestimmt eher üblich die Schüler zu duzen. Aber ich denke, bei den älteren, die noch vom alten Schlag sind, kommt es bestimmt noch vor, dass einige ihre Schüler ab sechszehn Jahren siezen.

Aber ich merke, so ein Jugendroman bringt mehr Recherche mit sich, als ich dachte!
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Nicki
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Beitrag17.01.2015 23:38

von Nicki
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Was den Tadel angeht, kann ich mal meinen Mann fragen, der unterichtet Schüler von sechzehn bis Anfang zwanzig. Es könnte sogar sein, dass es dafür Richtlinien gibt. Dann hättest du es mit dem Elternabend leichter, der wird zwar schriftlich von den Schülern an die Eltern weitergegeben, allerdings auch oft mit Unterschrift zurückgefordert.
Und Schüler gesiezt hat er so weit ich weiß noch nie.


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Tascha
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Beitrag18.01.2015 10:55

von Tascha
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Guten Morgen Nicki, das wäre nett, wenn Du ihn mal danach fragen würdest!
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Rosenmond
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Beitrag18.01.2015 13:36

von Rosenmond
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Hallo Tascha,

ich mag deinen Schreibstil sehr gern. Der Text liest sich flüssig und zeichnet sofort Bilder im Kopf. Das gefällt mir.

Was mich beim Lesen jedoch gestört hat, war der letzte Absatz:
Zitat:
„Was mein Vater sagt, interessiert mich nicht. Du bist und bleibst mein Schnucki.“ Wie ein Kätzchen schmiegte sie sich an Lauras Brust und schlang ihre Arme um ihre Taille. Dann blickte sie auf zu ihrer Freundin, die sie um einen halben Kopf überragte: „Aber nenn mich nie wieder Hamsterbacke.“

Zwei Mädchen, die sich wie Kätzchen aneinander schmiegen? Das hat für mich eher etwas Erotisches als Freundschaftliches.
"Schnucki" gefällt mir in dem Zusammenhang auch nicht so gut. Hier würde ich eher "meine beste Freundin" verwenden. Das ist zwar klassisch, hat aber besonders für Mädchen, noch viel Bedeutung.

Ganz allgemein fände ich es schön, wenn du die Mädchen etwas aus den Klischees holst, damit sie sich nicht anfühlen wie schon hundertmal da gewesen. Laura könnte beispielsweise einen Hang zur Tollpatschigkeit haben: Sie stößt sich an einem Tisch, bevor sie mit einem lauten "Fuck!" aus dem Klassenzimmer stampft.
Und Tascha ist vielleicht ein kleiner Besserwisser ("Das heißt 'als' und nicht 'wie'."), damit sie nicht ganz so aalglatt wirkt.
Aber das ist nur mein persönliches Empfinden. smile

LG
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Tascha
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Beitrag18.01.2015 17:24

von Tascha
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Danke Rosenmond, das freut mich!
Wollte natürlich nicht den falschen Eindruck erwecken, sie wären lesbisch, wollte eher ausdrücken. dass sie in gewisser Weise zu ihr aufblickt, weil sie im Gegensatz zu ihr eher uncool ist.
Deine Anregungen gefallen mir, werde mir noch Gedanken machen, wie ich das umsetzte.
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bibiro
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Beiträge: 716



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Beitrag18.01.2015 17:54

von bibiro
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Nicki hat Folgendes geschrieben:
allerdings auch oft mit Unterschrift zurückgefordert.


Wie alt sind die Mädchen?

Heutzutage fälschen schon 12-Jährige Muttis Unterschrift ...

Im übrigen gefällt mir der Text sehr gut!
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Nicki
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Beitrag18.01.2015 18:11

von Nicki
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Ich habe gerade meine zuverlässige Quelle angezapft. Bei Schülern, die zur Ordnung gerufen werden müssen, ist folgendes Prozedere angesagt.
1. Gespräch mit dem Schüler
2. wenn es nicht fruchtet, schriftliche Einladung der Eltern zu einem Gespräch
3. Wenn die Eltern sich nicht melden, werde sie auf jeden Fall angerufen.
4. Wenn sich danach auch nichts ändert, gibt es Klassenkonferenzen, Ausschluss vom Unterricht, Schulverweis usw. Das wird unterschiedlich gehandhabt.
Einladungen zum Elternabend werden immer schriftlich mitgegeben und die Eltern schicken einen unterschriebenen Abschnitt wieder zurück, dass sie Kenntnis genommen haben. Wenn der Schüler die Unterschrift fälscht, würde das aber kaum jemand merken.
Meine Aussage zum Siezen und Duzen muss ich revidieren. da gibt es beide Möglichkeiten, in etwa zu gleichen Anteilen.


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Tascha
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Beitrag18.01.2015 23:21

von Tascha
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@Bibi: Die Mädels sind sechzehn, das Buch daher für eine Leserschaft ab 13-14, wenn Dir der Text gefällt, ist das nur gut für mich, denn so hab ich die Chance, Dich mal wieder als meinen Alphaleser zu gewinnen Very Happy
@Nicki: danke für die Mühe! Ich glaube, am glaubwürdigsten wäre dann, Tascha muss verhindern, dass ihr Vater zum Elternabend geht, von dem er bereits weiß, weil er ihr sonst als Strafe nicht erlauben wird, bei ihrer Freundin zu übernachten, wenn er erfährt, dass sie einfach so den Unterricht verlassen hat
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Windgesang
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Beitrag18.01.2015 23:25

von Windgesang
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Hallo Tascha,
nur ganz kurz, weil ich kaum Zeit habe...

"Ordnungsmaßnahmen" nennt man Dinge wie Klassenausschluss usw. Realistischerweise müsstest du das für das entsprechende Bundesland (Kultus ist Ländersache...) nachsehen, bei Wikipedia findest du unter "Ordnungsmaßnahmen" entsprechende Hinweise.

Zeitenträumers moderne Sprachvorschläge finde ich gut. "Opfer" scheint mir etwas "schichtabhängiger" zu sein als "Spacko" und wird noch stärker als beleidigend empfunden. "Der ist so hobbylos" ist bei meinen Schülern auch eine gern gesehene Beleidigung^^

Ich bin auf weiteres gespannt!

LG
Windgesang


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Tascha
Geschlecht:weiblichSchneckenpost

Alter: 48
Beiträge: 14
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Beitrag19.01.2015 12:19

von Tascha
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Laughing  "hobbylos" als Schimpfwort ist nicht schlecht ... Laughing

Danke für den Hinweis mit den Ordnungsmassnahmen, werde ich nachsehen. Hab `nen schönen Tag!!
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Babella
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

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Beiträge: 890

Das goldene Aufbruchstück Der bronzene Roboter


Beitrag20.01.2015 17:36

von Babella
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Eine Ordnungsmaßnahme ist die nächste "Eskalationsstufe" nach einer "Erziehungsmaßnahme". Erzieherisch einwirken heißt, Gespräche führen, vielleicht eine Extraaufgabe stellen. Eine Ordnungsmaßnahme kann ein zeitweiliger Schulverweis sein, wie oben beschrieben.

Schüler kennen diese Begriffe eher nicht.

Wenn die Ordnungsmaßnahme später nicht vorkommt, würde ich das einfach offenlassen. Es reicht, wenn Tascha denkt, dass der Lehrer ihren Vater anruft, da droht ihr ja offenbar schon genügend Ungemach, und ein Anruf bei den Eltern ist auf jeden Fall realistisch, unabhängig von Bundesland und Schulform.

Wenn die Mädchen gesiezt werden, sind sie in der Oberstufe, aber da sind sie in der Regel im Kurssystem, dann gibt es kein Klassenbuch mehr. Kommt natürlich auf die Schulform an. Und wie beschrieben, manche Lehrer siezen, manche nicht. Herr Markgraf scheint ja eher "alte Schule" zu sein, da passt das schon.

"Ey du Opfer", "Spacko" und Ähnliches geht aus meiner Sicht in einem Buch gar nicht, nicht nur weil es extrem prollig und diskriminierend ist, sondern auch, weil solche Ausdrücke rasch vergänglich sind. Und ob man nun Mäppchen sagt oder Etui, das hängt sowohl von der Zeit als auch vom Ort ab. Ich finde es immer schön, ein Wort zu treffen, was ich aus meinem Umfeld nicht kenne. Ich habe auch das Gefühl, dass Jugendliche es gar nicht so gern haben, wenn sie ihre Modewörter in Büchern lesen.

Es gibt doch genügend öffentliche Foren, Youtube etc., wo man sich ein paar Ausdrücke abgreifen kann, aber ich würde es auf keinen Fall übertreiben. Wichtiger ist, die Sätze nicht zu lang zu machen, so dass man das Gesprochene noch glaubt. Das hast du aber ganz gut hingekriegt, das kommt ganz frisch rüber.
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schusi
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 58
Beiträge: 52



Beitrag19.02.2015 14:45

von schusi
Antworten mit Zitat

Mir gefällt es auch gut, weiter so ....
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Tamun
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
T

Alter: 41
Beiträge: 50
Wohnort: Schwarzwald


T
Beitrag20.02.2015 15:11

von Tamun
Antworten mit Zitat

Zu Jugendsprache gibt es sogar Lexika. Recht witzig besprochen z.B. hier: http://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article133420895/Der-Unterschied-zwischen-Selfie-Felfie-und-Bifie.html

Der eine oder andere Ausdruck ist sicher zu gebrauchen, wenn man Inspiration sucht aber zu ausufernd würde ich es nicht verwenden Smile .
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