Hilfe für Charakterbeschreibung und zum Besser-kennenlernen von seinem Charakter

[Gießkanne]

Hallöchen, habe einen interessanten Link
über 100 Fragen für deine Charaktere.
Das ist eine Hilfestellung, wenn man sich ein klareres Bild machen möchte.
 
Hoffe, dass es euch weiterhilft
Gießkanne

[nothingisreal]

Oh, super. Das habe ich seit Ewigkeiten gesucht. DANKE:

[Gießkanne]

Echt jetzt? Hatte schon Angst, dass einige irgendwie sowas sagen wie "ÖÖh, der Thread ist ja voll unnötig" und so weiter.

[nothingisreal]

[Gießkanne]

Okay, bitteschön, nothingisreal, dafür ist der Thread ja da, damit es einem hilft.

[Ron Swanson]

Der Link ist echt hilfreich

Wird viel Arbeit bei sechs Hauptcharakteren und ca. sechsunddreißig Nebenfiguren Aber es lohnt sich bestimmt^^

[Gießkanne]

Ja, bin gerade mit meinem ersten Chatakter dabei ... Könnte wirklich ein bisschen lange dauern, aber es macht Spaß und ist gut für's Kennenlernen.

[Anchesa]

Ich mach das mittlerweile nur noch für meine Hauptcharaktere Und für meine Nebencharaktere habe ich mir ein paar Fragen davon rausgepickt, die ich dann in meinem Charakterbogen ergänze. Sonst saß ich immer stundenlang nur an meinen Charakteren, aber bin sonst gar nicht weitergekommen (und ich weiß, ein guter Roman ist Charaktergetrieben, aber irgendwann muss man auch mal anfangen zu schreiben, sonst wird überhaupt kein Roman draus )

[Nr. 5]

Oh, das ist toll!
Ich habe vor längerer Zeit ein Interview mit meiner Protagonistin gemacht, aber das hier ist etwas, das ich in den Zeiten machen kann, wenn wir (meine 3 Protas und ich) mal nicht "unterwegs" sind.
Da freue ich mich drauf - heute gibt es Interviews

Danke dafür

[Merlinor]

Hallo Gießkanne

So eine Liste, um die Eckdaten eines Charakters festzulegen, ist sicher eine gute Sache.
Allerdings kann man sich die in vielen Fällen besser selbst gestalten.
Zumindest sollte man sie vor "Gebrauch" erst einmal an die Ansprüche der eigenen Geschichte anpassen, sonst stellt man dem armen Prota eventuell auch völlig unnütze Fragen, welche die eigentliche Geschichte am Ende gar nicht fördern.

Man hat ja in aller Regel von der Plotentwicklung her bereits ein gewisses Bild der jeweiligen Person im Kopf.
Und nach Möglichkeit um einiges mehr: Ich jedenfalls könnte in einem Roman nur schwer eine Person in Szene setzen, die ich nicht aus diversen Tagträumen bereits in und auswendig kenne, weil ich mit ihr auch andere Episoden ihres jeweiligen Lebens durchgespielt habe.
Episoden, die mit dem eigentlichen Plot nicht viel zu tun haben müssen, sondern einfach nur ihre generellen Lebensumstände, Eigenarten und Reaktionsweisen - auch und besonders in Konfliktsituationen natürlich - zeigen, und mir so die nötige Sicherheit geben, die Person dann im Rahmen des Plots plausibel und nachvollziehbar handeln zu lassen.   

Es müssen meiner Meinung nach also bei einer solchen "Befragung" nach Liste ganz besonders die speziellen äußeren Lebensumstände (Position, kulturelles Umfeld etc.) des Protagonisten bezüglich des ganz konkreten Plots einbezogen werden.
In einem Fantasy-Epos zum Beispiel sind für die Zeichnung der Protagonisten eben andere Fragen relevant, als in einem zeitgenössischen Krimi.

So eine Liste würde ich daher lediglich als Anregung begreifen, sie aber im konkreten Fall lieber an die Bedürfnisse des eigenen Plots anpassen wollen.
Auch stellt sich die Frage, in welcher Ausführlichkeit man die Protagonisten welcher Ebene einem solchen Interview unterzieht, aber das wurde ja bereits angesprochen.
Auf jeden Fall ist es gut, dass Du den Link eingestellt hast, weil so das Thema "Figurenentwicklung" einmal mehr in den Fokus der Aufmerksamkeit rückt ...

Es ist ja leider allzu oft so, dass Autoren ihre Protagonisten im "Blindflug" in ihre Geschichten zu schicken scheinen.
Ich habe kürzlich mal wieder in ein paar E-Book-Ausschnitte aus der SP-Szene reingelesen, um zu sehen, was dort zur Zeit qualitativ so läuft, und es hat mich dann schon ziemlich erschüttert, wie wenig manche der Autor/innen ihre eigenen Protagonisten zu kennen schienen.
Nicht alle, es gab auch gutes, sauber vorbereitetes Material dort, aber das Gros war diesbezüglich leider eher grauenvoll.
Da hätte es einigen der Autor/innen gut angestanden, so ein Interview mit ihren Protas zu führen, bevor sie sich ans Schreiben machten ...

LG Merlinor

[Yksin]

Diese Seite kann ich wärmstens empfehlen.

Dsfo Charaktere - Übungen
Vor allem:
Was sollte man beachten, wenn man einen Charakter erstellt?

[Kaja_Fantasy]

Hab die Fragen mal überflogen, bin jetzt gespannt, wie viele noch übrig bleiben, wenn ich die rausgenommen habe, die ich meinen Personen nicht stellen kann, weil sie aus einer Fantasywelt kommen und somit die Thematik nicht kennen.
Aber insgesamt sehr gut zu gebrauchen, bin nämlich gerade nochmal bei Charakterisierungen, nachdem ich bei einem Schreibspiel festgestellt habe, dass ich meine Charaktere wohl doch noch nicht so gut kenne, wie ich dachte...
Apropos, wenn meine Freundin (auch hier im Forum), die mit mir zusammen dieses Schreibspiel entwickelt hat, einverstanden ist, könnte ich das auch mal hier reinstellen, da es eben total gut geeignet ist, um festzustellen, ob man weiß, wie eine der eigenen Personen auf Situationen außerhalb der Buchstory reagiert (in meinem Fall, nein, zumindest nicht bei den etwas entfernteren Hauptpersonen). Abgesehen davon ist es einfach lustig.

[Nr. 5]

[Kris]

Lieber Lachtfaltensammler Nr. 5,
diese Vorstellung, wie Du Deinen Protas ein Handy erklärst, finde ich
wiederum sehr witzig.

Spannend wären natürlich auch deren Antworten.

[Nr. 5]

[Willebroer]

[Murmel]

Ich weiß nicht, ich interviewe meine Figuren nicht. Sie sind einfach da, erzählen mir, was sie warum wollen, ich setze sie in Situationen und sie reagieren, agieren und lösen so die nächste Situation aus.

[asriel66]

Bei meinem ersten Versuch bin ich auch so vorgegangen. Hab mir so eine Liste gedruckt und dann die Charakter entwickelt. In meinem Fall hat das nicht dazu geführt das ich von den Figuren überzeugt war.

Also noch mal von vorne. Inzwischen lasse ich meine Figuren in der Geschichte mitwachsen. Sie entstehen im Prozess des Schreibens. Name, Alter, Herkunft, Interessen... usw.

Von Kapitel zu Kapitel vertiefe ich mich in die Person, ich lerne sie kennen, sie fühlen und plötzlich fallen mir so viele Eigenschaften, Handlungsabsichten eine, die ich dann in die Geschichte einflechten kann.

Am Ende kann mich mir dann vorstellen so eine Liste zu benutzen. Mir ist wichtig das ich die Person kenne, mich wirklich mit allem Identifizieren kann, ihr Ziele und Absichten kenne.

Denke, da wird es aber kein richtig oder falsch geben, jeder muss das so machen wie er damit zu recht kommt. Für mich ist es besser die Figur in der Geschichte zu entwickeln auch wenn das wahrscheinlich mehr Zeit kostet.

[Schreiberline]

[ReTi]

Hi Gießkanne,

so eine Liste habe ich auch angelegt, natürlich "unseren" Bedürfnissen angepasst. Und sobald ich etwas neues über einen Charakter erfahre, nehme ich es darin auf.

Ich glaube, ich muss sie noch einmal überarbeiten, manches ist für mich nicht interessant, anderes passt da derzeit noch nicht rein...

[Tape Dispenser]

Ich habe mir die Fragen durchgelesen und halte sie für ausgemachten Schwachsinn.

Ich mache mir überhaupt keine richtigen Listen und Tabellen zu den Charakteren, außer die wichtigsten Eckdaten.
Wenn ich schreibe, habe ich bereits ein Bild in meinem Kopf. Und das habe ich ständig.
Nicht umsonst heißt es beim knowledge management: "Knowledge exists between two ears only."

Ich kann schließlich nicht ständig in so ein Tabelle reinschauen. Mal abgesehen davon: Was habe ich davon, wenn ich weiß, was seine größte Niederlage war,ob jemand Angst vor irgendwelchen Tieren hat, welche Arbeiten er nicht mag  und so weiter und so fort.
Letztendlich muss er oder sie ja situationsbezogen handeln und diese Auflistungen machen ja nur dass Sinn, wenn er damit konfrontiert wird. Da sollte man dann aber schon im Kopf haben
Was also macht es dann für seine Sinn, sich da jemanden "zusammenzustricken", wenn er oder sie im aktuellen Plot gar nicht damit konfrontiert wird.
Ich denke, da kann man sich viel unnütze Arbeit mit machen.
Aufgabe: Schreibe eine Geschichte, in der alle Themen der 100 beantworteten Fragen erwähnt werden.

[Gotthelf]

Du musst ja nicht unbedingt die 100 Fragen verwenden, aber wenn du ausgereifte Figuren haben willst (und zwar auch Nebenfiguren), dann musst du dir solche Dateien anlegen, weil es einfach unmöglich ist, über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr alle seine Figuren detailliert zu kennen.

Und übrigens: Nicht alles, was du von deiner Figur weißt, kommt ins Buch. Alles dient nur dir, damit du weißt wie er reagiert. In die Geschichte kommt nur, was handlungsrelevant ist.

Und mal ehrlich: Wenn du sagst, du machst keine Listen, dann sind deine Figuren entweder seicht und leer, oder du machst Listen, aber im Kopf, und bist halt noch nicht an deine Grenzen gekommen