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Meister des Universums


 
 
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Ikarusflug
Schneckenpost
I


Beiträge: 12



I
Beitrag22.01.2015 03:52
Meister des Universums
von Ikarusflug
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo allerseits. Ich schreibe gerade an einem Fantasyroman und wollte euch heute einen kurzen Ausschnitt daraus präsentieren (die Einführung des Antagonisten) Über jedes Feedback bin ich dankbar.

Meister des Universums

Magnus saß an seinem Mahagonischreibtisch im dreißigsten Stockwerk der Zentrale von Lurex Unlimited und prüfte die Zahlen des laufenden Quartals. Sieg auf ganzer Linie. Damals hatten sie ihn ausgelacht und als Phantasten beschimpft, aber was war eine Welt ohne Visionen? Das Forbes-Magazin führte ihn inzwischen auf Platz sieben der reichsten Personen des Planeten und das auch nur, weil er es so wollte. In Wirklichkeit überflügelte er längst jeden seiner Widersacher, doch in den sechsundvierzig Jahren seines bisherigen Lebens hatte er gelernt, dass es oftmals effektiver war, vom Gegner unterschätzt zu werden. Viele hatten versucht ihn zu stürzen, aber sie begriffen einfach nicht, was das Geheimnis seines Erfolgs war. Dass die Menschen etwas brauchten, woran sie glauben konnten, etwas, was Ihnen half die Leere dieses künstlichen Zeitalters zu füllen. Vergessen zu machen, wie unwichtig ihr kleines, wertloses Leben war. Er gab es ihnen in Form von Smartphones, Fernsehern, Laptops. Nur eine andere Variante von Heroin, dachte er und seine Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln. Lurex war keine Marke, es war ein Lebensgefühl. Er war kein Unternehmer mehr, sondern ein Messias.

Es gab kaum einen lukrativen Geschäftszweig, in den Lurex Unlimited nicht in irgendeiner Art und Weise verstrickt war. Seine Sporen hatte er sich zwar im Techniksektor verdient, aber mittlerweile konnte sein Portfolio auch Beteiligungen an Pharmafirmen, der Genetikbranche und dem Bankwesen aufweisen. Nicht zu vergessen die Waffenindustrie, welche einen beträchtlichen Teil des Umsatzes in die Kassen spülte. Das alles war organisiert in einem Netz von Mutter- und Tochterfirmen, dass außer ihm niemand mehr durchschaute. Doch was spielte es noch für eine Rolle? Wen scherten Gesetze, wenn Präsidenten um seinen Rat fragten oder man über genug Geld verfügte ganze Regierungen zu kaufen? Magnus erhob sich von seinem Stuhl, schlenderte zur verglasten Front des Büros und ließ seinen Blick über die unter ihm liegende Stadt schweifen. Sie schien voller Leben, und dennoch empfand er, dass sie einen eigenartigen Glanz absonderte. Das letzte Aufbäumen einer sterbenden Welt,schoss es ihm durch den Kopf, meiner Welt.

Trotz des gedämpften Lichts konnte er den Senfflecken auf dem Ärmel seines Maßanzuges deutlich erkennen. Er hasste Makel. Warum er schaffte es nicht, diesen unbedeutenden Klecks zu ignorieren? Warum gaffte er ihn geradezu hämisch mit seiner gelben Fratze an, lachte ihn aus, als wollte er ihn daran erinnern, dass auch er einen Schönheitsfehler besaß? Etwas vor dem ihn all seine Macht und die Berge von Geld ihn nicht schützen konnten. Aber das wird bald ein Ende haben, dachte Magnus. Er war mit den Geschichten seiner Ahnen aufgewachsen. Sein Vorfahre Lothar Lurex hatte es beinahe geschafft dem Fluch der Sterblichkeit zu entkommen und war im letzten Moment von diesem selbstherrlichen Pack aufgehalten worden. Zusätzlich hatten sie ihm und all seinen Nachkommen ihre Kräfte geraubt und ihnen jede Rückkehr in die angestammte Heimat verweigert. Magnus kamen vor Wut fast die Tränen. Ja, so müssen sie sich damals auch gefühlt haben. Ausgesetzt auf der Oberfläche eines verwüsteten Planeten. Verlassen. Doch schon nach ein paar Generationen verflog der Zorn. Die Erinnerungen an Antiga und seine verführerische Macht wurden nur noch wie Märchen behandelt. Niemand unternahm mehr einen ernsthaften Versuch, zurückzukehren. Auch sein Vater dieser elende Schwächling hatte zeit seines Lebens nur über die Ungerechtigkeit des Schicksals gejammert, bis zu dem Tag, wo er auf offener Straße überfallen und erschossen wurde. Wahrscheinlich hat er auch noch um sein Leben gefleht, dachte Magnus verächtlich, Feiglinge verdienen es nicht anders. Ich werde mich nicht mit Legenden abspeisen lassen, sondern einfordern, was mir von Geburt an rechtmäßig zusteht, und das Werk meines Urahnen vollenden. Während Magnus triumphierend in den Nachthimmel stierte, bemerkte er, dass eine kleine rote Lampe unterhalb seiner Schreibtischplatte blinkte. »Herein«, rief er. Die Spracherkennungsoftware verifizierte seine Stimme und die Flügeltüren, welche sein Penthouse von der Außenwelt hermetisch abschotteten, schwangen lautlos auf. Aus dem mit Neonlicht erleuchteten Gang erschienen zwei Männer, die bis auf dieselbe schwarz-silberne Kleidung, nichts gemein hatten. Einer besaß die Statur eines Wrestlers. Aus seinem kantigem Gesicht stachen große Kuhaugen hervor, die dümmlich die Umgebung musterten.An seiner rechten Seite baumelte eine Reitgerte. Der Andere war von kleinem, zierlichem Wuchs, hatte streng zurückgegelte Haare und einen wachen Blick. Sie beide verharrten auf der Türschwelle, bis Magnus ihnen ein Handzeichen gab, vorzutreten. Ohne sich mit einer weiteren Begrüßung aufzuhalten, erhob er die Stimme: »Helgor, Jormud wie geht es unserem Gast? Ist alles...« »Ja Boss«, unterbrach ihn der Wrestler, »der Typ macht erstmal keinen Mucks mehr« Magnus Augen zogen sich zu Schlitzen zusammen. Wäre Helgor nicht sein Cousin gewesen, hätte eine derart infantile Person niemals in seiner Umgebung geduldet. Aber in diesem Fall musste er gute Miene zum bösen Spiel machen, wenn er bei seinen Verbündeten nicht den Ruf bekommen wollte, seine eigene Familie zu verstoßen. Das war im Kreis der Verbannten unverzeihlich. »Wenn ich deine Meinung hören will frage ich dich du Hohlkopf«, er machte eine Pause, »und unterbrich mich nie wieder, sonst vergesse ich, dass wir verwandt sind«, presste er heraus. Helgor tat instinktiv das Richtige und nickte devot, während sein Begleiter mit den Augen rollte. »Herr«, sagte Jormund mit einer auffällig hohen Stimme«, der Gefangene ist vorbereitet. Wir können anfangen, wann immer ihr wünscht«, schloss er mit der Andeutung einer Verbeugung. »Ausgezeichnet, dann wollen wir ihn nicht warten lassen.«

Während sie durch das Kellergeschoss liefen, bemerkte Magnus, dass alles zu seiner Zufriedenheit hergerichtet worden war. Es glich einem Hochsicherheitstrakt. Alle Türen waren durch Retinascanner vor unbefugtem Eindringen geschützt und zusätzlich von schwerbewaffneten Wachen flankiert. Jeder der Uniformierten trug auf seiner rechten Schulter das Emblem von Magnus Haus, die Standarte seiner Privatarmee: eine Krähe mit ausgebreiteten Schwingen, welche ihre Krallen in ein Pergament mit dem Motto Für das höhere Wohl grub. Ein Zischen war zu vernehmen, als sich die unscheinbare Tür am Ende des Ganges öffnete. Der Raum war klinisch weiß gekachelt und roch nach Desinfektionsmittel. In der Mitte befand sich ein zweckentfremdeter Zahnarztstuhl, auf der sich ein junger Mann, er konnte, nicht älter als achtzehn Jahre alt sein, in Todesangst wand. Doch die ledernen Riemen, mit denen seine Arme und Beine fixiert waren und das schmutzige Tuch in seinem Mund, ließen seine Befreiungsversuche mehr verzweifelt, als heroisch wirken. Magnus streichelte ihm zärtlich über die Stirn und flüsterte: »Gaelen, Gaelen, Gaelen, ob du es glaubst oder nicht: Ich habe lange nach dir suchen müssen.« Der Junge starrte ihn mit vor Angst geweiteten Pupillen an. »Wenn ich meinem Gehilfen jetzt befehle, dich von dem Knebel zu befreien«, fuhr er sanft fort, »versprichst du mir, dass du dann nicht schreist? Es ist nicht so, als würde dich jemand hören, aber ich habe empfindliche Ohren. Lärm schlägt mir aufs Gemüt und ich bin mir sicher, dass du das nicht willst.« Er wartete die Reaktion des Gefangenen gar nicht erst ab und gab Helgor mit einem Kopfnicken zu verstehen das Tuch zu entfernen. Gaelen zerrte an seinen Fesseln und versuchte panisch seinem Kopf von dem attraktiven Mann mit dem graumelierten Bart abzuwenden. »Ich weiß, wer du bist«, stammelte er. »Jeder weiß, wer ich bin«, Magnus lachte kalt. »Ich werde es dir einfach machen, Junge. Beantworte meine Fragen wahrheitsgemäß und im Gegenzug wird dein Ableben nicht ganz so schmerzhaft sein.« Gaelen starrte apathisch an die Decke, während Magnus Augen einen unerbittlichen Ausdruck annahmen. »Sag mir, wo er ist, ich weiß, dass du da warst.« Gaelen wimmerte: »Ich hab keine Ahnung, wovon du redest. Warum bin ich hier?« »Na, na, na das war leider die falsche Antwort. Aber mach dir nichts draus, ich liebe es, wenn meine Beute Widerstand leistet.« Seine Hände umspielten eine kleine Ampulle, die eine klare Flüssigkeit enthielt. Eine eigene Forschungsabteilung für chemische Kampfstoffe ist durchaus praktisch, dachte er vergnügt. Sie hatten ihm versichert, dass kein Mann die Schmerzen, welche eine Injektion dieses Gebräus auslöste, länger als fünf Minuten ertrug. »Ich gebe dir noch eine zweite Chance. Wo ist er?«, fragte er kontrolliert. Es herrschte ein Augenblick absoluter Stille, bis Gaelen sich zu einer Antwort durchrang. Obwohl er am ganzen Leib zitterte, war er offenkundig darum bemüht, seiner Stimme Selbstsicherheit zu verleihen. »Ich weiß es nicht, ich schwöre es« »DAS IST NICHT DIE WAHRHEIT« schrie Magnus. Eine alles verschlingende Wut stieg für den Bruchteil einer Sekunde in ihm auf und klang ebenso schnell ab, wie sie gekommen war. Er räusperte sich. »Dann mein Lieber werden wir beide jetzt eine Menge Spaß haben.« Die Spritze drang in Gaelens Armvene ein und Magnus drückte den Kolben hinunter.

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inmutanka
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 322



Beitrag22.01.2015 12:07

von inmutanka
Antworten mit Zitat

Hallo Ikarus,

anbei meinen Senf zu deinem Text. Pick dir heraus, was dir richtig erscheint.

LG
Inmutanka

Zitat:
Magnus saß an seinem Mahagonischreibtisch im dreißigsten Stockwerk der Zentrale von Lurex Unlimited und prüfte die Zahlen des laufenden Quartals. Sieg auf ganzer Linie. Damals hatten sie ihn ausgelacht und als Phantasten beschimpft, aber was war eine Welt ohne Visionen? Das Forbes-Magazin führte ihn inzwischen auf Platz sieben der reichsten Personen des Planeten und das auch nur, weil er es so wollte. In Wirklichkeit überflügelte er längst jeden seiner Widersacher, doch in den sechsundvierzig Jahren seines bisherigen Lebens hatte er gelernt, dass es oftmals effektiver war, vom Gegner unterschätzt zu werden.


- Das alles kommt für mich infodump-mäßig rüber, könntest du eleganter verpacken. Bsp. Magnus blickte durch die Bodenfenster auf die (Stadt). Vom 30. Stockwerk sah er über die Stadtgrenzen bis weit nach Nevada (?) hinein. Es war ein Sieg auf ganzer Linie und das Hochhaus, die Zentrale von Lurex Unlimited, verkörperte seinen Erfolg/machte seinen Erfolg sichtbar. Vor zwei Jahrzehnten wurde er noch ausgelacht. Einen Phantasten hatten ihn die Wirtschaftsbosse und Politwissenschaftler geschimpft. Mit seinen Versionen solle er doch lieber SF-Groschenhefte schreiben.
Aber was war eine Welt ohne Visonäre?
Er kehrte an seinen Schreibtisch zurück. Auf dem schimmernden Mahagoni lag die Mappe mit den Zahlen des laufenden Quartals neben dem Forbes-Magazin.
Magnus lächelte, als er seinen Namen auf Rang 7 der reichsten Personen des Planeten las. Wenn die wüssten!  7 war der Rang, den er sich mit Schmiergeld erkaufte. In Wahrheit wäre er an 1. Stelle mit einem riesigen Abstand zur Nr. 2. Aber in seinem Leben hatte er die Erfahrung gemacht, dass es effektiver war, unterschätzt zu werden. …

Zitat:
Viele hatten versucht ihn zu stürzen, aber sie begriffen einfach nicht, was das Geheimnis seines Erfolgs war. Dass die Menschen etwas brauchten, woran sie glauben konnten, etwas, was Ihnen half die Leere dieses künstlichen Zeitalters zu füllen. Vergessen zu machen, wie unwichtig ihr kleines, wertloses Leben war. Er gab es ihnen in Form von Smartphones, Fernsehern, Laptops. Nur eine andere Variante von Heroin, dachte er und seine Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln. Lurex war keine Marke, es war ein Lebensgefühl. Er war kein Unternehmer mehr, sondern ein Messias.


- Viele hatten versucht ihn zu stürzen, aber sie begriffen einfach nicht, was das Geheimnis seines Erfolgs war. – da fehlt mir der Zusammenhang zwischen *stürzen* und *Erfolgsgeheimnis*. Vllt. Viele wollten ihn stürzen und waren kläglich gescheitert. Die übrigen rätselten an dem Geheimnis seines Erfolges, dabei war es doch so simpel.

- Dass die Menschen etwas brauchten, woran sie glauben konnten, etwas, was Ihnen half die Leere dieses künstlichen Zeitalters zu füllen. – Einen Satz würde ich nicht mit *Dass* anfangen. Vllt.: Menschen brachten etwas, woran … ; etwas, das ihnen half …  *künstliches* Zeitalter – wie soll ich mir das vorstellen? M. M. n. funktioniert der Satz ohne *künstlich* besser und würde (mir!) keine Fragezeichen auf die Stirn klatschen wink

- Vergessen zu machen, – liest sich   *uneben* für mich. Vllt. Sie wollten/sollten vergessen,

- wie unwichtig ihr kleines, wertloses Leben war – wenn du *Existenz* nehmen würdest, wäre es für mich kräftiger: wie wertlos ihre Existenz war.

- Er gab es ihnen in Form von Smartphones, Fernsehern, Laptops. Nur eine andere Variante von Heroin, dachte er und seine Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln. Lurex war keine Marke, es war ein Lebensgefühl. Er war kein Unternehmer mehr, sondern ein Messias. – Umstellen: Er füllte die Leere aus, gab Hoffnung. Er war ihr Messias, Lurex das neue Lebensgefühl und die Smartphones, Fernseher und Laptops die Droge der Religion. ‚Und besser als Heroin‘, dachte Magnus, als er die entsprechenden Zahlen im Quartalsbericht prüfte. (Ich würde versuchen, immer wieder einen Bezug zum Anfang zu bilden, sonst wirkt es schnell aufgezählt/als Infodump)

Zitat:
Es gab kaum einen lukrativen Geschäftszweig, in den Lurex Unlimited nicht in irgendeiner Art und Weise verstrickt war. Seine Sporen hatte er sich zwar im Techniksektor verdient, aber mittlerweile konnte sein Portfolio auch Beteiligungen an Pharmafirmen, der Genetikbranche und dem Bankwesen aufweisen. Nicht zu vergessen die Waffenindustrie, welche einen beträchtlichen Teil des Umsatzes in die Kassen spülte. Das alles war organisiert in einem Netz von Mutter- und Tochterfirmen, dass außer ihm niemand mehr durchschaute. Doch was spielte es noch für eine Rolle? Wen scherten Gesetze, wenn Präsidenten um seinen Rat fragten oder man über genug Geld verfügte ganze Regierungen zu kaufen? Magnus erhob sich von seinem Stuhl, schlenderte zur verglasten Front des Büros und ließ seinen Blick über die unter ihm liegende Stadt schweifen. Sie schien voller Leben, und dennoch empfand er, dass sie einen eigenartigen Glanz absonderte. Das letzte Aufbäumen einer sterbenden Welt,schoss es ihm durch den Kopf, meiner Welt.


Auch das empfinde ich so als Infodumping. Ich würde mich fragen, was davon an dieser Stelle unbedingt wichtig ist und den Rest später häppchenweise einbauen

Zitat:
Trotz des gedämpften Lichts konnte er den Senfflecken auf dem Ärmel seines Maßanzuges deutlich erkennen. Er hasste Makel. Warum er schaffte es nicht, diesen unbedeutenden Klecks zu ignorieren? Warum gaffte er ihn geradezu hämisch mit seiner gelben Fratze an, lachte ihn aus, als wollte er ihn daran erinnern, dass auch er einen Schönheitsfehler besaß? Etwas vor dem ihn all seine Macht und die Berge von Geld ihn nicht schützen konnten. Aber das wird bald ein Ende haben, dachte Magnus. Er war mit den Geschichten seiner Ahnen aufgewachsen. Sein Vorfahre Lothar Lurex hatte es beinahe geschafft dem Fluch der Sterblichkeit zu entkommen und war im letzten Moment von diesem selbstherrlichen Pack aufgehalten worden. Zusätzlich hatten sie ihm und all seinen Nachkommen ihre Kräfte geraubt und ihnen jede Rückkehr in die angestammte Heimat verweigert. Magnus kamen vor Wut fast die Tränen. Ja, so müssen sie sich damals auch gefühlt haben. Ausgesetzt auf der Oberfläche eines verwüsteten Planeten. Verlassen. Doch schon nach ein paar Generationen verflog der Zorn.


kommt mir weit hergeholt vor. Erstens ein Typ im Maßanzug, der sich beim Essen bekleckert, und dann der oberste Boss, der lieber mit einem Senffleck herum rennt und sich darüber ärgert, als dass er das Sakko auszuzieht, seiner Sekretärin in die Hand zu drückt, damit sie sich darum kümmert bzw. dafür sorgt, dass es umgehend gereinigt wird, drittens wenn er gerade beim Prüfen der Zahlen ist, bezweifle ich, dass er sich über Senfflecken, Ahnen etc. Gedanken machen kann.

- Sein Vorfahre Lothar Lurex hatte es beinahe geschafft dem Fluch der Sterblichkeit zu entkommen und war im letzten Moment von diesem selbstherrlichen Pack aufgehalten worden. – kompliziert, vllt. Beinahe wäre sein Vorfahr Lothar Lurex dem Fluch der Sterblichkeit entkommen, wenn ihn nicht das *selbstherrliche Pack* aufgehalten hätte.
* selbstherrliche Pack* - würde ich konkreter werden, als Leser kann ich damit nichts anfangen.

Zitat:
Die Erinnerungen an Antiga und seine verführerische Macht wurden nur noch wie Märchen behandelt. Niemand unternahm mehr einen ernsthaften Versuch, zurückzukehren. Auch sein Vater dieser elende Schwächling hatte zeit seines Lebens nur über die Ungerechtigkeit des Schicksals gejammert, bis zu dem Tag, wo er auf offener Straße überfallen und erschossen wurde.


- seine verführerische Macht wurden nur noch wie Märchen behandelt. Niemand unternahm – von wem wurde es wie ein Märchen behandelt? Wer unternahm nichts?

- * offener Straße* - wird zwar häufig benutzt, aber es sagt nichts aus (m. M. n.): Straße oder belebter Straße

Zitat:
Wahrscheinlich hat er auch noch um sein Leben gefleht, dachte Magnus verächtlich, Feiglinge verdienen es nicht anders. Ich werde mich nicht mit Legenden abspeisen lassen, sondern einfordern, was mir von Geburt an rechtmäßig zusteht, und das Werk meines Urahnen vollenden.


- um sein Leben gefleht, dachte Magnus verächtlich - *gefleht* und *verächtlich* passt für mein Gefühl nicht.

Zitat:
Während Magnus triumphierend in den Nachthimmel stierte, bemerkte er, dass eine kleine rote Lampe unterhalb seiner Schreibtischplatte blinkte. »Herein«, rief er. Die Spracherkennungsoftware verifizierte seine Stimme und die Flügeltüren, welche sein Penthouse von der Außenwelt hermetisch abschotteten, schwangen lautlos auf. Aus dem mit Neonlicht erleuchteten Gang erschienen zwei Männer, die bis auf dieselbe schwarz-silberne Kleidung, nichts gemein hatten.


- Während Magnus triumphierend in den Nachthimmel stierte, bemerkte er, dass eine kleine rote Lampe unterhalb seiner Schreibtischplatte blinkte. – sorry, aber wie soll das funktionieren? Wenn ich vom Schreibtisch zum Fenster herausschaue, sehe ich nichts, was *unter der Schreibtischplatte blinkt*.
Wenn du bei Magnus bleibst, dann kann er nicht wissen, dass er *triumphierend stiert*

- Die Spracherkennungsoftware verifizierte seine Stimme und die Flügeltüren, welche sein Penthouse von der Außenwelt hermetisch abschotteten, schwangen lautlos auf. – Interessiert mich nicht. Er ruft herein und die Flügeltüren schwingen auf. Wie/Warum etc. kannst du bringen, wenn es notwendig ist.

- Aus dem mit Neonlicht erleuchteten Gang erschienen zwei Männer, - ehrlich, würdest du das so jemandem erzählen: Es klingelte und als ich die Haustür öffnete, erschienen zwei Männer von dem sonnenbeschienen Gartenweg

Zitat:
Einer besaß die Statur eines Wrestlers. Aus seinem kantigem Gesicht stachen große Kuhaugen hervor, die dümmlich die Umgebung musterten.An seiner rechten Seite baumelte eine Reitgerte. Der Andere war von kleinem, zierlichem Wuchs, hatte streng zurückgegelte Haare und einen wachen Blick. Sie beide verharrten auf der Türschwelle, bis Magnus ihnen ein Handzeichen gab, vorzutreten. Ohne sich mit einer weiteren Begrüßung aufzuhalten, erhob er die Stimme:


Passt alles nicht zu dem nachfolgenden Text. Magnus kennt die beiden, also wird er sich nicht groß mit irgendwelchen Typbeschreibungen (unbewusst) aufhalten. Außerdem: (ich oute mich als Wrestling-Zuschauer) – haben Wrestler ganz unterschiedliche Staturen. Da gibt es große, kleine, solche, die sich vor Muskeln kaum normal bewegen können und andere, die mit Bauch und Speck auf den Rippen unterwegs sind oder hagere. Welche Statur meinst du also?

Zitat:
»Helgor, Jormud wie geht es unserem Gast? Ist alles...« »Ja Boss«, unterbrach ihn der Wrestler, »der Typ macht erstmal keinen Mucks mehr« Magnus Augen zogen sich zu Schlitzen zusammen. Wäre Helgor nicht sein Cousin gewesen, hätte eine derart infantile Person niemals in seiner Umgebung geduldet. Aber in diesem Fall musste er gute Miene zum bösen Spiel machen, wenn er bei seinen Verbündeten nicht den Ruf bekommen wollte, seine eigene Familie zu verstoßen. Das war im Kreis der Verbannten unverzeihlich. »Wenn ich deine Meinung hören will frage ich dich du Hohlkopf«, er machte eine Pause, »und unterbrich mich nie wieder, sonst vergesse ich, dass wir verwandt sind«, presste er heraus. Helgor tat instinktiv das Richtige und nickte devot, während sein Begleiter mit den Augen rollte. »Herr«, sagte Jormund mit einer auffällig hohen Stimme«, der Gefangene ist vorbereitet. Wir können anfangen, wann immer ihr wünscht«, schloss er mit der Andeutung einer Verbeugung. »Ausgezeichnet, dann wollen wir ihn nicht warten lassen.«


Bei wörtl. Rede bitte bei jedem Sprecherwechsel auch eine neue Zeile anfangen.
Auch hier wieder stören mich die Erklärungen (Wäre Helgor nicht sein Cousin gewesen, hätte eine derart infantile Person niemals in seiner Umgebung geduldet. Aber in diesem Fall musste er gute Miene zum bösen Spiel machen, wenn er bei seinen Verbündeten nicht den Ruf bekommen wollte, seine eigene Familie zu verstoßen. Das war im Kreis der Verbannten unverzeihlich) – reißen mich raus.
*Helgor tat instinktiv das Richtige * - Perspektivwechsel.

Zitat:
Während sie durch das Kellergeschoss liefen, bemerkte Magnus, dass alles zu seiner Zufriedenheit hergerichtet worden war. Es glich einem Hochsicherheitstrakt. Alle Türen waren durch Retinascanner vor unbefugtem Eindringen geschützt und zusätzlich von schwerbewaffneten Wachen flankiert. Jeder der Uniformierten trug auf seiner rechten Schulter das Emblem von Magnus Haus, die Standarte seiner Privatarmee: eine Krähe mit ausgebreiteten Schwingen, welche ihre Krallen in ein Pergament mit dem Motto Für das höhere Wohl grub. Ein Zischen war zu vernehmen, als sich die unscheinbare Tür am Ende des Ganges öffnete. Der Raum war klinisch weiß gekachelt und roch nach Desinfektionsmittel.


- geht ein wenig plötzlich, eben noch im 30. OG, jetzt von einem Wimpernschlag zum nächsten bin ich im KG

- dass alles zu seiner Zufriedenheit hergerichtet worden war.* was ist hergerichtet worden? Wo genau? Ein KG von einem Hochhaus ist riesig (da spreche ich aus berufl. Erfahrung)
* unbefugtem Eindringen* - für mich beinhaltet *eindringen* schon das *unbefugte*. Deutlicher wäre es, wenn du *vor Eindringlingen* schreiben würdest.

 Jeder der Uniformierten trug auf seiner rechten Schulter das Emblem von Magnus Haus, die Standarte seiner Privatarmee: eine Krähe mit ausgebreiteten Schwingen, welche ihre Krallen in ein Pergament mit dem Motto Für das höhere Wohl grub.* - auch das ist mir zu plumpes Infodumping. Wenn du das zeigen willst, dann bringe es in einer Handlung, nicht in einer Beschreibung. Außerdem: Standarte ist eine Art Fahne, du willst mir hoffentlich nicht zeigen, dass die Typen mit einer Fahne auf der Schulter herumlaufen, oder? Außerdem wäre es für mich (an Magnus Stelle und als Leser) eher die Bewaffnung interessieren bzw. dass sie diese zur Hand haben, statt einer Standarte.

- Der Raum war klinisch weiß gekachelt und roch nach Desinfektionsmittel. – auch das könntest du mit einer Handlung verbinden, Bsp. Noch bevor Magnus den klinisch-weiß gekachelten Raum betrat, schlug ihm der Geruch von Desinfektionsmittel entgegen.

Zitat:
In der Mitte befand sich ein zweckentfremdeter Zahnarztstuhl, auf der sich ein junger Mann, er konnte, nicht älter als achtzehn Jahre alt sein, in Todesangst wand. Doch die ledernen Riemen, mit denen seine Arme und Beine fixiert waren und das schmutzige Tuch in seinem Mund, ließen seine Befreiungsversuche mehr verzweifelt, als heroisch wirken. Magnus streichelte ihm zärtlich über die Stirn und flüsterte: »Gaelen, Gaelen, Gaelen, ob du es glaubst oder nicht: Ich habe lange nach dir suchen müssen.«


- In der Mitte befand sich ein zweckentfremdeter Zahnarztstuhl,/ . Doch die ledernen Riemen, mit denen seine Arme und Beine fixiert waren und das schmutzige Tuch – bei der Passage musste ich lachen. Grund: Die Spracherkennungsoftware verifizierte seine Stimme und die Flügeltüren, welche sein Penthouse von der Außenwelt hermetisch abschotteten, schwangen lautlos auf/ einem Hochsicherheitstrakt. Alle Türen waren durch Retinascanner vor unbefugtem Eindringen geschützt – zuvor beschreibst du hochmoderne Systeme und dann kommst du mit einem *zweckentfremdeten Zahnarztstuhl, Lederriemen und Tuch als Knebel? James Bond nehme ich ja den Wechsel von Hightec zu Kamelrücken und Pfeil und Bogen noch ab, wenn er sich irgendwo in der Pampa befindet. Aber innerhalb einer Hightec-Zentrale nur durch 30 Stockwerke getrennt – nee, das glaube ich dir nicht.

Zitat:
Der Junge starrte ihn mit vor Angst geweiteten Pupillen an. »Wenn ich meinem Gehilfen jetzt befehle, dich von dem Knebel zu befreien«, fuhr er sanft fort, »versprichst du mir, dass du dann nicht schreist? Es ist nicht so, als würde dich jemand hören, aber ich habe empfindliche Ohren. Lärm schlägt mir aufs Gemüt und ich bin mir sicher, dass du das nicht willst.« Er wartete die Reaktion des Gefangenen gar nicht erst ab und gab Helgor mit einem Kopfnicken zu verstehen das Tuch zu entfernen.


- Der Junge starrte ihn mit vor Angst geweiteten Pupillen an. - *der Junge* - du hast in bereits als Gaelen eingeführt, daher würde ich *der Junge* streichen.
* vor Angst geweiteten Pupillen an.* - das ist eine Wertung, die ich gerne selbst treffen würde. *vor Angst* streichen.

Zitat:
Gaelen zerrte an seinen Fesseln und versuchte panisch seinem Kopf von dem attraktiven Mann mit dem graumelierten Bart abzuwenden. »Ich weiß, wer du bist«, stammelte er. »Jeder weiß, wer ich bin«, Magnus lachte kalt. »Ich werde es dir einfach machen, Junge. Beantworte meine Fragen wahrheitsgemäß und im Gegenzug wird dein Ableben nicht ganz so schmerzhaft sein.« Gaelen starrte apathisch an die Decke, während Magnus Augen einen unerbittlichen Ausdruck annahmen. »Sag mir, wo er ist, ich weiß, dass du da warst.« Gaelen wimmerte: »Ich hab keine Ahnung, wovon du redest. Warum bin ich hier?« »Na, na, na das war leider die falsche Antwort. Aber mach dir nichts draus, ich liebe es, wenn meine Beute Widerstand leistet.«


- versuchte panisch seinem Kopf von dem attraktiven Mann mit dem graumelierten Bart abzuwenden. – Ähm, wo ist da die Logik? Der Typ will doch nur den Knebel rausnehmen, warum wird er da panisch?
* attraktiven Mann* - auch eine Wertung, außerdem schreit da die Stimme des Autors durch.
* von dem attraktiven Mann mit dem graumelierten Bart abzuwenden. »Ich weiß, wer du bist«, stammelte er.* - Wer stammelt das? Der Graumelierte? Zumind. kommt das so rüber. – Falls es Gaelen sein sollte, so wird er frisch vom Knebel befreit, ganz andere Probleme habe. Stopf dir nur mal 10 Minuten ein Tuch in den Mund. Vom Würgereiz abgesehen saugt es dir die ganze Spucke weg, und wenn du dir dann noch vorstellst, dass es sich um einen Lappen mit undefinierten Schmutzflecken und entsprechenden Geruch handelt – Arghh.

- Gaelen starrte apathisch an die Decke - *apathisch* passt m. M. n. hier nicht, schon gar nicht zu dem nachfolgenden *Gaelen wimmerte*
Dein Magnus schwätzt ziemlich pathetisch? Ist das so gewollt?

Zitat:
Seine Hände umspielten eine kleine Ampulle, die eine klare Flüssigkeit enthielt. Eine eigene Forschungsabteilung für chemische Kampfstoffe ist durchaus praktisch, dachte er vergnügt. Sie hatten ihm versichert, dass kein Mann die Schmerzen, welche eine Injektion dieses Gebräus auslöste, länger als fünf Minuten ertrug. »Ich gebe dir noch eine zweite Chance. Wo ist er?«, fragte er kontrolliert. Es herrschte ein Augenblick absoluter Stille, bis Gaelen sich zu einer Antwort durchrang. Obwohl er am ganzen Leib zitterte, war er offenkundig darum bemüht, seiner Stimme Selbstsicherheit zu verleihen. »Ich weiß es nicht, ich schwöre es« »DAS IST NICHT DIE WAHRHEIT« schrie Magnus. Eine alles verschlingende Wut stieg für den Bruchteil einer Sekunde in ihm auf und klang ebenso schnell ab, wie sie gekommen war. Er räusperte sich. »Dann mein Lieber werden wir beide jetzt eine Menge Spaß haben.« Die Spritze drang in Gaelens Armvene ein und Magnus drückte den Kolben hinunter.


- Seine Hände umspielten eine kleine Ampulle, die eine klare Flüssigkeit enthielt. – umständlich geschrieben. –
Seine Hände umspielten eine kleine Ampulle – wie können Hände etwas *umspielen*?
*kleine Ampulle* -  Für mich wäre eine Ampulle grundsätzlich *klein*, ist sie aber noch kleiner als die üblichen Ampullengrößen, dann entsteht durch das *klein* kein Bild. Also, entweder *klein* streichen oder konkret werden.

- Eine eigene Forschungsabteilung für chemische Kampfstoffe ist durchaus praktisch, dachte er vergnügt. Sie hatten ihm versichert, dass kein Mann die Schmerzen, welche eine Injektion dieses Gebräus auslöste, länger als fünf Minuten ertrug. – würde ich *aktiv* schreiben. Bsp. „Jetzt wird sich zeigen, ob die Forschungsabteilung für chem. Kampfstoffe recht hat und wirklich niemand die Schmerzen länger als 5 Minuten erträgt.“

- fragte er kontrolliert. – wie soll ich mir das vorstellen?

- Obwohl er am ganzen Leib zitterte, war er offenkundig darum bemüht, seiner Stimme Selbstsicherheit zu verleihen. – woran machst du das *offenkundig* fest?

- Die Spritze drang in Gaelens Armvene ein und Magnus drückte den Kolben hinunter. – sorry, liest sich so richtig altmodisch – hat er nichts Moderneres? Etwas, das z. B. mit Druckluft arbeitet?


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Ich danke allen, die meine Träume belächelt haben; Sie haben meine Phantasie beflügelt. ... Vor allem aber danke ich all jenen, die mich lieben, so wie ich bin; Sie geben mir die Kraft zum Leben! Danke. (Paul Coelho)
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Ikarusflug
Schneckenpost
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I
Beitrag22.01.2015 13:19

von Ikarusflug
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Danke dir für deinen ausführlichen Beitrag. Exclamation

Manches finde ich berechtigt, anderes nicht. Aber auf eine Sache würde ich gerne eingehen. Und zwar prangerst du immer wieder Infodumping an. Der Leser möchte sich die Figuren doch vorstellen können oder? Ich habe mit bei den Beschreibungen der zwei ja schon sehr beschränkt, aber ein kleiner Eindruck ist imo notwendig.
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inmutanka
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Beitrag22.01.2015 13:29

von inmutanka
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Hallo Ikarus,

ja, der Leser möchte die Figuren vorgestellt bekommen bzw. sich vorstellen können. Aber das geschieht nicht darüber, in dem ich etwas aufzähle/erzähle, sonden indem ich *Taten sprechen* lasse.

Ich habe dir ja ein Bsp. (es geht sicherlich noch besser) gegeben.

Bei deiner Beschreibung der Gehilfen z. B.: Magnus kennt sie, also wird er aufblicken und sehen: Aha, X und y stehen in der Tür. wie die beiden Aussehen bzw. vllt. auf andere wirken, kannst du zeigen. z. B. wenn der eine dem anderen (Wrestler) einen Klaps auf den flachen Hinterkopf gibt und meint: Junge, wenn du so viel Hirn wir Muskeln hättest, wäre etwas Gescheites aus dir geworden. - Jetzt glotz mich mit deinen Kuhglubscher nicht so an, ich hab dich trotzdem lieb. - Schon entsteht bei mir während dem Lesen ein Bild von dem Wrestler-Typ.

Die ganze Hintergrundinfo von Magnum, die kannst du nach und nach entweder über seine Gedanken, Dialogen, Gespräche Dritter und Vierter über ihn etc. einbringen. Die Kunst des Autors besteht darin, den Leser nur mit den Infos zu versorgen, die dieser für das Verständnis der Szene benötigt und so viel zu verschweigen, dass der Leser weiterlesen muss, wenn er mehr erfahren möchte. Servier dem Leser nicht alles auf dem Silbertablett, sonst ist er verdammt schnell übersättigt.

LG
Inmutanka


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Ikarusflug
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Beitrag23.01.2015 01:28

von Ikarusflug
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inmutanka hat Folgendes geschrieben:
Hallo Ikarus,

ja, der Leser möchte die Figuren vorgestellt bekommen bzw. sich vorstellen können. Aber das geschieht nicht darüber, in dem ich etwas aufzähle/erzähle, sonden indem ich *Taten sprechen* lasse.

Ich habe dir ja ein Bsp. (es geht sicherlich noch besser) gegeben.

Bei deiner Beschreibung der Gehilfen z. B.: Magnus kennt sie, also wird er aufblicken und sehen: Aha, X und y stehen in der Tür. wie die beiden Aussehen bzw. vllt. auf andere wirken, kannst du zeigen. z. B. wenn der eine dem anderen (Wrestler) einen Klaps auf den flachen Hinterkopf gibt und meint: Junge, wenn du so viel Hirn wir Muskeln hättest, wäre etwas Gescheites aus dir geworden. - Jetzt glotz mich mit deinen Kuhglubscher nicht so an, ich hab dich trotzdem lieb. - Schon entsteht bei mir während dem Lesen ein Bild von dem Wrestler-Typ.

Die ganze Hintergrundinfo von Magnum, die kannst du nach und nach entweder über seine Gedanken, Dialogen, Gespräche Dritter und Vierter über ihn etc. einbringen. Die Kunst des Autors besteht darin, den Leser nur mit den Infos zu versorgen, die dieser für das Verständnis der Szene benötigt und so viel zu verschweigen, dass der Leser weiterlesen muss, wenn er mehr erfahren möchte. Servier dem Leser nicht alles auf dem Silbertablett, sonst ist er verdammt schnell übersättigt.

LG
Inmutanka


Ich verstehe was du meinst, aber das hält doch kaum ein Autor durch. Und ich bin mir auch nicht sicher wie zweckdienlich es ist, sich sklavisch an "show, dont tell" zu halten. Losgelöst von meinem Text: Nehmen wir z.b. mal Harry Potter. Da gibt es dauernd Personenbeschreibungen.

Beschreibung Lupin:
"Der Fremde trug einen äußerst schäbigen, an mehreren Stellen geflickten Zauberumhang. Er sah krank und erschöpft aus. Obwohl noch recht jung, war sein hellbraunes Haar von grauen Strähnen durchzogen."

Im Grunde die gleichen Kritikpunkte. Aufzählung+Wertung des Autors.

Bei Magnus selber, habe ich ich es ja z.B. eingestreut. 46 Jahre alt, Anzugträger, graumelierter Bart, gutaussehend. Alles keine Aufzählung.
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inmutanka
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 322



Beitrag23.01.2015 05:14

von inmutanka
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Hallo Ikarus,

das ist nicht das selbe:

Zitat:
Beschreibung Lupin:
"Der Fremde trug einen äußerst schäbigen, an mehreren Stellen geflickten Zauberumhang. Er sah krank und erschöpft aus. Obwohl noch recht jung, war sein hellbraunes Haar von grauen Strähnen durchzogen."


Hier sieht ein eingeführter Charakter (HP?) einen Fremden.  

Wären die beiden Handlanger Fremde, würde die Beschreibung bei dir passen

Zitat:
Einer besaß die Statur eines Wrestlers. Aus seinem kantigem Gesicht stachen große Kuhaugen hervor, die dümmlich die Umgebung musterten.An seiner rechten Seite baumelte eine Reitgerte. Der Andere war von kleinem, zierlichem Wuchs, hatte streng zurückgegelte Haare und einen wachen Blick.


Aber nicht, wenn er sie kennt und tagtäglich sieht.

Und hier (jetzt erfahre ich auch, dass Magnus der attraktive Mann mit graumelierten Bart ist smile bisher glaute ich, es wäre Helgor, weil dieser ihm den Knebel entfernen sollte.)

Zitat:
Gaelen zerrte an seinen Fesseln und versuchte panisch seinem Kopf von dem attraktiven Mann mit dem graumelierten Bart abzuwenden.


hast du eine Perspektivwechsel. Die ganze Szene wurde bisher aus der Sicht /Gedankenwelt von Magnus erzählt und hier wechselst du in Gaelens Sicht.

Bei der Castle-Serie im Fernsehen gibt es eine Szene: Castle und Beckett laufen an einem Schaufenster vorbei, Castle bleibt stehen, streicht sich die Haare zurecht, dreht sich hin und her und sagt zu Beckett (sinngemäß): Eigentlich bin ich ein richtig attraktiver Mann.  

Würde ich die Szene jetzt aus Castles Sicht schreiben, würde ich ihn noch denken lasssen a la: Kaum graue Haare, der Aerobic-Kurs schlägt auch an ...  "Eigentlich bin ich ein richtig attraktiver Mann", sagte er laut.

Zu Show don*t Tell hat es m. M. n. Richard Norden auf den Punkt gebracht:

Zitat:
Zunächst bedeutet dies, dass wir dem Leser durch das, was wir ihm zeigen, seine eigene Schlüsse ziehen lassen, statt ihm die Schlussfolgerung aufzudiktieren, die wir für richtig halten.


und

Zitat:
Denken Sie daran, dass wir mehr das Außergewöhnliche als das Gewöhnliche wahrnehmen und bewusst registrieren.


und weiter (als Beispiel, das zu deinem Anfang passt bzw. auch das mit seinen Handlangern wiedergibt)

Zitat:
Wenn Sie die prunkvolle Büroeinrichtung eines reichen Börsenmaklers beschreiben wollen, machen Sie das bloß nicht aus seiner Perspektive. Für ihn ist ein Schreibtisch nur ein Schreibtisch. Er wird weder die kostbar gedrechselten Holzarbeiten noch die wunderschön gemaserte Marmorplatte bewusst wahrnehmen, da sie für ihn alltäglich sind.

Schildern Sie das Büro stattdessen aus der Sicht des Paketboten oder einer Frau, die sich dort um einen Job als Sekretärin bewirbt, können Sie ganz andere Details einbringen.


Wobei natürllich wieder die Sache mit der Szene beachtet werden muss. Also nicht willkürlich einen Perspektivwechsel mitten in einer Szene, sondern erst, wenn eine Szene (Anfang, Mittelteil, Ende) abgeschlossen ist, einen Perspektivwechsel machen.


LG
Inmutanka


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Ich danke allen, die meine Träume belächelt haben; Sie haben meine Phantasie beflügelt. ... Vor allem aber danke ich all jenen, die mich lieben, so wie ich bin; Sie geben mir die Kraft zum Leben! Danke. (Paul Coelho)
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Ikarusflug
Schneckenpost
I


Beiträge: 12



I
Beitrag23.01.2015 05:32

von Ikarusflug
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Hmm ich denke nochmal drüber nach. Ist im Endeffekt das erste, was ich jemals kreativ geschrieben habe und dann gleich ein Roman. Naja wird schon. Werde das alles nochmal überarbeiten.

Mit den Perspektivwechseln hast du natürlich recht! (ist im aktuellen Manuskript sogar schon geändert) Damit verzettel ist mich leider öfter.

Nachtrag: Auf einen Perspektivwechsel würde ich gerne verzichten, weil man sonst vollkommen aus Magnus rausgerissen wird. Vom Plot her, hat er im ersten Buch kaum Auftritte, aber wenn er mal welche hat, sollen sie auch im Gedächnis bleiben. Will ihn sozusagen langsam als Antagonist aufbauen. Die Hauptstory spielt ganz woanders. Im Endeffekt werde ich die problematischen Stellen, also ganz auf Magnus ummünzen, auch wenn das bedeutet, dass ich seine beiden Handlanger woanders nochmal einführen muss.

Danke dir jedenfalls für all die Arbeit.
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