[Tropik-Trubel] Nachtgespenster

[Windgesang]

Die Nacht klopft an die Tür, der Tag schlüpft in seine Schuhe. Er verlässt das heimelige Haus durch die Hintertür. Der Duft von Lavendel setzt sich auf ihr Kleid, ihre Hände, ihren Hals und flüstert ihr ins Ohr. Sie aber ist taub. Taub und stumm! Sie spürt nur den flüchtigen Atem des Sommers.
Als der Tag die Straße hinuntergegangen ist und seine Schritte nicht mehr meerschaumduftend in den hohen Häuserfluchten widerhallen, bittet sie die Nacht zu Tisch. Leise fragt sie nach ihrem Begehr, hört die Antworten laut. Wie Kanonenschüsse donnern sie gegen ihr Trommelfell, ein Knall, ein Aufprall. Sie ist nicht mehr taub, hörend ist sie für die Wünsche der Nacht, hörig ist sie ihr.



(Es hat Spaß gemacht, aber ich finde es recht anstrengend, Stilmittel so bewusst einzusetzen... möchte das gerne noch mehr üben, damit es mir leichter von der Hand geht.)

[Christof Lais Sperl]

Hallo Windgesang! Ziemlich begeisternd, was du hier ablieferst. Die zwei Sätze mit "Taub" würde ich mit einem Komma zusammenfügen. Wie sich der Tag durch die Straße bewegt ist sehr gut gelungen! Mach' mal weiter so!
LG
CLS

[rieka]

Hallo Windgesang
Ich bewundere dein malerisches Bild.
Und so was lässt sich üben? Toll

[Windgesang]

Vielen Dank euch beiden für das Lob!
Danke auch an den Hinweis bzgl. Zusammenfügen der Sätze, Christof. Du hast recht, mit Komma klingt es weniger zerrissen und der Ausruf bleibt dennoch erhalten.

[Gast]

Sehr bildliche und schöne Beschreibungen. Gefällt mir sehr. Hut ab!

Liebe Grüße
Ashcloud

[Windgesang]

Danke dir, Ashcloud!

Ich werde mal versuchen, das hier weiter auszubauen, aber die Stilmitteldichte zu erhalten. Mal sehen, ich denke, das wird schwierig.