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:) Anfang meiner Geschichte Der Rübenkoster (vorläufiger Platzhalter)


 
 
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Winterstern
Geschlecht:weiblichSchneckenpost

Alter: 29
Beiträge: 6
Wohnort: Berlin


Beitrag21.01.2015 15:07
:) Anfang meiner Geschichte Der Rübenkoster (vorläufiger Platzhalter)
von Winterstern
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Eines Tages an einem Herbsttag saß ich in der Schule und mir war danach, etwas zu schreiben, nur um mich selbst aufzumuntern. Je mehr ich schrieb, desto besser ging es mir. Leider habe ich seitdem die Geschichte nicht mehr angerührt. Nun habe ich sie vor ein paar Tagen wieder im Block gefunden und abgetippt ^^ Bin mir noch recht unschlüssig, wie es weitergehen kann. Habe aber zum Glück schon einige Ideen. Smile

-------------------------------------------------------------------------------------

Es war einmal alles schön …

Vor langer Zeit, als noch dicke alte Könige in durchgesessenen Thronen Gärung betrieben, lebte ich in einer kleinen Holzhütte im Schatten eines verkrüppelten Goldapfelbaumes und erstand meinen Lebensunterhalt mit Rüben essen.

Ja, Sie haben richtig gehört. Ich esse Rüben und verdiene damit mehr oder weniger schlecht mein liebes Geld. Das stellt man sich vielleicht als eher wenig produktiv oder gar absurd vor – aber von meiner Wenigkeit hängt das leibliche Wohl des Königs ab.
Ja, erneut richtig gehört, ich esse Rüben und beschütze so die wehrte Hoheit.
Ich bin Rübenkoster. Kann man sich mittlerweile vielleicht denken, oder?
Tagtäglich bringen mir die Bauern im Umland Körbe voller Rüben mit. Bevor sie aber zu mir gelangen unterliegen diese Saatfrüchte aber einer Vorkontrolle des Feldfruchtkontrolleurs, der die netten Knollen auf Würmer testet, aber das ist natürlich nicht von Belang bei meiner Erzählung.
So, natürlich bekommt der Herr Fürst nicht (nur) olle Zucker- oder Runkelrüben vorgesetzt, nein! Ich diniere nur die edelsten Sorten und Züchtungen, Rezepte und meisterlichen Unfug. Rüben, die nach einer gewissen Zeit eine angenehme Schärfe im Gaumen verbreiten. Delikatessen, die wie Zuckerwatte auf der Zunge vergehen. Schätze der Erde, mit einem so speziellen Nachgeschmack, dass der Essende noch minutenlang sinnierend vor dem abgeleckten Teller hockt und sich fragt, mit welchem Hokuspokus der Bauer den Verdauungstrakt seines Rindviechs verhext hat.

 Man könnte meinen, aufgrund meiner Tätigkeit besitze ich eine gewisse Leibesfülle. Entschuldigung, ich esse Pflanzen. Ich bin nicht der tortenfressende, schokoladeverschlingende, sahnemampfende Nachspeisentester unten im Dorf am Fluss.
Meine Rüben sind nette Rüben, die mir allenfalls Blähungen verschaffen, mich aber nicht aufquellen lassen, wie der Hopfen, den sich der Biertkoster stündlich in modifizierter Form hinter die Binde kippt.
Dementsprechend ist der Verschleiß an diesen Fresssäcken enorm: Dicke leben kürzer. Das ist jedoch nicht von Belang bei meiner Erzählung.
Zurück zu mir.
Ich bin ein zweiundzwanzig Sommer junger, gesunder Langhans, der bei der alljährlichen Frühlingsdusche im Regen hin und her springen muss, um nass zu werden. Man könnte denken, ich käme direkt aus der Wäschemangel. Tatsächlich hielten mich schon einige Leutchen für eine (attraktive) Vogelscheuche mit roten Haaren.
Ich kann nicht klagen.
Auf dieses schlaksige Aussehen kann man nur stolz sein, hält es mir doch Besuche der Vertreter der örtlichen Sektenkirche, lästige Krähen und deren Abfälle auf dem Fensterbrett fern. Dort am Fenster pflege ich nämlich immer zu essen und welcher halbwegs normale Kerl will schon zig hässliche Vögel um sich herum haben? … Entschuldigung, ich schweife wohl wieder ab.

Es gibt tausende von Vorkostern in diesem Königreich und jeder einzelne von ihnen ist auf eine Speise, beziehungsweise Getränk spezialisiert. Einer kostet den Wein, ein anderer die Tomatensuppen und jegliche andere Art von Suppen, jemand anders isst immer nur Brot.
Ich bin der Rübentyp.
Niemals würde der König durch eine meiner Rüben sterben.

Das dachte ich jedenfalls immer.


Eines schönen Tages schlenderte eine Frau vorbei, die mir eine Blume schenkte.
Ich mampfte marinierte Markrüben, als sie gegen mein morsches Fensterrahmenholz klopfte. Ihre Hand war zierlich, aber so faltig wie die einer alten Leiche. So roch sie auch. Eine Mischung aus Moder, feuchter Erde und alten Blumen drang durch mein zur Hälfte hoch geschobenes Fenster.
Umso erschreckender fand ich es, als sie mich mit einem strahlenden Lächeln bedachte, das einem jungen Mädchen gleich kam. Perlweiße Zähne, umrandet von vollen, dunklen Lippen.
Ihre Augen hatten drei verschiedene Farben.
Das rechte war sehr hellblau und milchig, das linke haselnussbraun. Das Auge auf ihrer faltigen Stirn jedoch hatte die Farbe reifer grüner Äpfel. Vielleicht aber hatte auch der Trank des Todes diese Farbe. Das Auge strahlte das absolute Böse aus.
Aufgrund ihrer äußerlichen Erscheinung war ich außerstande, eine andere Mimik aufzusetzen, als die des behinderten Ochsen. Die beiden Rübenstücke auf meiner Gabel verharrten etwa eine Handbreit vor meinem offenen Maul. Ich fand es nicht verwunderlich, dass ihr zartes Lächeln zu einem Grinsen wurde. Ihr grünes Auge blieb kühl und irgendwie  herablassend – es blinzelte nicht einmal, wie unverschämt.
Ihre hübschen Lippen bewegten sich und eine dunkle, hypnotisierend schwingende Stimme erklang. „Ich schätze mal, Ihr seid der Rübenvorkoster.“
Es war keine Frage, also sagte ich nichts. Dennoch klappte ich meinen Mund zu. Ich wollte der komischen Tante nicht unbedingt die Zunge ins Gesicht drücken.
Ihr dreifacher Blick verweilte neugierig auf meinem halb beendeten Mahl. „Mundet es?“
„Ist ausgezeichnet, Mylady“, antwortete ich gestelzt. Obwohl keine wirkliche Lady aber auch keine gnädige Alte versuchte ich zumindest, ihr Respekt zu schenken. Vielleicht war sie einfach eine Hexe. Obendrein hatte ich keine Ahnung, was sie hier wollte. War sie vielleicht gar eine Illusion? Ich schielte auf mein Glas Elfenwein. Vielleicht sollte ich lieber wieder zu Met wechseln.
„Der König wird sehr zufrieden sein“, meinte die steinalte junge Frau. Dabei grinste sie noch breiter und lehnte sich näher an mein Fenster. Ein Hauch von Zimt und Bergamotte übertünchte den Grabesgestank und umgarnte mein Gehirn.
„Selbstverständlich. Ist er immer.“ Was redete ich da? Ich wusste es doch gar nicht. Ich bekam immer nur die Nachricht (ganz altmodisch per Dienstbote), dass die Rüben und rüb'schen Gerichte im Schloss angekommen waren. Und nach einem Festmahl die Meldung, alles sei in Ordnung mit meinen Rüben gewesen. Zufrieden? Er nahm die Rüben hin wie auch das Brot und das Bier und das Wasser. Alles selbstverständlich. Höchstens bei seinem Tod wäre er unzufrieden. Naja, wahrscheinlich. Merken würde eh nichts mehr, oder nicht? Ich räusperte mich. Ihr Duft ließ einen wirres Zeug denken. „Wer sind Sie denn überhaupt?“
Die Frau lachte. Es hörte sich lieblich und wohlklingend an, ganz im Kontrast zu ihrem Erscheinungsbild. „Mein Name ist nicht von Belang. Auch mein Tun nicht.“ Sie kramte in den Falten ihres Gewandes. „Ich möchte Euch lediglich etwas schenken.“ Ihr grünes Auge zeigte eine Regung: es kniff sich zusammen. Wie jemand, der Freude zeigt. Wie jemand, der etwas plant.
Ich wartete.

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Papa Schlumpf
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 64
Beiträge: 373
Wohnort: Friedersdorf


Beitrag21.01.2015 19:16

von Papa Schlumpf
Antworten mit Zitat

Liebe Winterstern,
hübsch. Kann was draus werden. Zu denken geben möchte ich, dass die Zuckerrübe eine Züchtung aus der Mitte des 18. Jh. ist und somit eine recht junge Kulturpflanze. Die Beete sind wesentlich älter. Noch ein Detail:
 
Zitat:
ich esse Rüben und beschütze so die wehrte Hoheit.

Die Anredeform "wert" ist nicht umsonst aus dem Duden verschwunden, zeigte man doch damit, wie unwert der Adressat geschätzt wurde. Im Zitat wohl gar berechtigt, aber dann ohne "h".
Noch eins:
Zitat:
nicht aufquellen lassen, wie der Hopfen, den sich der Biertkoster

In den Bierkoster rutschte beim Abschreiben ein "t" zuviel, aber das ist nicht der Punkt, denn was den Biertrinker an Leibesumfang zunehmen lässt ist die Gerste, der Hopfen dient nur als Gewürz. Damit es ein wenig bitter wird.
Aber das sind alles keine Unfälle, die frische Schnodderigkeit, die Munterkeit des Geschichtchens gefallen mir. Ich bin gespannt, was Du draus machst, Potential ist vorhanden. Und ich wünsche Dir, dass Du den natürlichen, erquicklichen Ton durchhältst. Viel Erfolg!
Papa Schlumpf


_________________
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Winterstern
Geschlecht:weiblichSchneckenpost

Alter: 29
Beiträge: 6
Wohnort: Berlin


Beitrag21.01.2015 19:50

von Winterstern
pdf-Datei Antworten mit Zitat

@Papa Schlumpf

N Abend Very Happy  Da merkt man einmal, dass man selber die Fehler gar nicht so wirklich sieht. Ich werde die Rechtschreibfehler ausbessern ( - wehrt, oh je) & mir überlegen, wie ich es mit der Gerste umforme. ^^ Danke dafür.

Mit der Rübe hatte ich mir schon gedacht, dass da was war. Aber da es eher in Richtung Fantasy gehen soll werde ich die Rübe Rübe sein lassen ^^ allein schon weil ich das Wort mag.

LG Smile
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UtherPendragon
Eselsohr
U


Beiträge: 402



U
Beitrag22.01.2015 01:17

von UtherPendragon
Antworten mit Zitat

Hallo Winterstern,

"Neulinge" zu loben, das ist ja im Fantasy-Einstand meist ein rotes Tuch, aber ich finde deine Schreibe einigermaßen genial und bin trotz meiner ehrgeizigen, acht Stunden Schlaf betreffenden Pläne hieran hängengeblieben.
Sie weckt Assoziationen zu Petterson und Findus, Walther Moers und ist bunt und ausgelassen, nur an einigen Stellen würde ich dir vorschlagen, textuelle Überhängsel streichen, um diese tolle Gesamtform nicht überzustrapazieren.

Zitat:
Es war einmal alles schön …

Vor langer Zeit, als noch dicke alte Könige in durchgesessenen Thronen Gärung betrieben, lebte ich in einer kleinen Holzhütte im Schatten eines verkrüppelten Goldapfelbaumes und erstand meinen Lebensunterhalt mit Rüben essen. [Toller Einstieg, echt.]

Ja, Sie haben richtig gehört. Ich esse Rüben und verdiene damit mehr oder weniger schlecht mein liebes Geld. Das stellt man sich vielleicht als eher wenig produktiv (das Wort finde ich unpassend) oder gar absurd vor – aber von meiner Wenigkeit hängt das leibliche Wohl des Königs ab.
Ja, erneut richtig gehört, ich esse Rüben und beschütze so die wehrte Hoheit.
Ich bin Rübenkoster. Kann man sich mittlerweile vielleicht denken, oder?
Tagtäglich bringen mir die Bauern im Umland Körbe voller Rüben mit. Bevor sie aber zu mir gelangenKOMMA unterliegen diese Saatfrüchte aber einer Vorkontrolle des Feldfruchtkontrolleurs, der die netten Knollen auf Würmer testet, aber (Um das dritte aber zu vermeiden, kannst du ein Relativpronomen setzen "was nicht von Belang ist") das ist natürlich nicht von Belang bei meiner Erzählung.
So, natürlich bekommt der Herr Fürst nicht (nur) olle Zucker- oder Runkelrüben vorgesetzt, nein! Ich diniere nur die edelsten Sorten und Züchtungen, Rezepte und meisterlichen Unfug. Rüben, die nach einer gewissen Zeit eine angenehme Schärfe im Gaumen verbreiten. Delikatessen, die wie Zuckerwatte auf der Zunge vergehen. Schätze der Erde, mit einem so speziellen Nachgeschmack, dass der Essende noch minutenlang sinnierend vor dem abgeleckten Teller hockt und sich fragt, mit welchem Hokuspokus der Bauer den Verdauungstrakt seines Rindviechs verhext hat. [Gefällt.]

Man könnte meinen, aufgrund meiner Tätigkeit besitze ich eine gewisse Leibesfülle. Entschuldigung, ich esse Pflanzen. Ich bin nicht der tortenfressende, schokoladeverschlingende, sahnemampfende Nachspeisentester unten im Dorf am Fluss.
Meine Rüben sind nette Rüben [auf den Tisch kommt heut ein Fisch, so saftig süüüß! If you know what I mean Laughing ], die mir allenfalls Blähungen verschaffen, mich aber nicht aufquellen lassen,KOMMAWEG, sonst hast du einen komplett anderen Sinnzusammenhang erreicht wie der Hopfen, den sich der Biertkoster stündlich in modifizierter Form hinter die Binde kippt.
Dementsprechend ist der Verschleiß an diesen Fresssäcken enorm: Dicke leben kürzer. Das ist jedoch nicht von Belang bei meiner Erzählung.
Zurück zu mir.
Ich bin ein zweiundzwanzig Sommer junger, gesunder Langhans, der bei der alljährlichen Frühlingsdusche im Regen hin und her springen muss, um nass zu werden. Man könnte denken, ich käme direkt aus der Wäschemangel. Tatsächlich hielten mich schon einige Leutchen für eine (attraktive) Vogelscheuche mit roten Haaren.
Ich kann nicht klagen.
Auf dieses schlaksige Aussehen kann man nur stolz sein, hält es mir doch Besuche der Vertreter der örtlichen Sektenkirche, lästige Krähen und deren Abfälle auf dem Fensterbrett fern. Dort am Fenster pflege ich nämlich immer zu essen und welcher halbwegs normale Kerl will schon zig hässliche Vögel um sich herum haben? … Entschuldigung, ich schweife wohl wieder ab. Diesen Teil finde ich persönlich überflüssig.
Es gibt tausende von Vorkostern in diesem Königreich und jeder einzelne von ihnen ist auf eine Speise, beziehungsweise Getränk spezialisiert. Einer kostet den Wein, ein anderer die Tomatensuppen und jegliche andere Art von Suppen, jemand anders isst immer nur Brot.
Ich bin der Rübentyp.
Niemals würde der König durch eine meiner Rüben sterben.

Das dachte ich jedenfalls immer. Cool


Eines schönen Tages schlenderte eine Frau vorbei, die mir eine Blume schenkte.
Ich mampfte marinierte Markrüben, als sie gegen mein morsches Fensterrahmenholz klopfte. Ihre Hand war zierlich, aber so faltig wie die einer alten Leiche. So roch sie auch. Eine Mischung aus Moder, feuchter Erde und alten Blumen drang durch mein zur Hälfte hoch geschobenes Fenster.
Umso erschreckender fand ich es, als sie mich mit einem strahlenden Lächeln bedachte, das einem jungen Mädchen gleich kam. Perlweiße Zähne, umrandet von vollen, dunklen Lippen.
Ihre Augen hatten drei verschiedene Farben.
Das rechte war sehr hellblau und milchig, das linke haselnussbraun. Das Auge auf ihrer faltigen Stirn jedoch hatte die Farbe reifer grüner Äpfel. Vielleicht aber hatte auch der Trank des Todes diese Farbe. Das Auge strahlte das absolute Böse aus. Die letzten beiden Sätze finde ich nicht sehr gelungen. Ebenso die simple Feststellung des Bösen im dritten Auge - das kannst du bestimmt subtiler angehen! Ist aber kein wichtiger Kritikpunkt. Nein, natürlich sind das ALLES hier unglaublich WICHTIGE Kritikpunkte Laughing Laughing
Aufgrund ihrer äußerlichen Erscheinung war ich außerstande, eine andere Mimik aufzusetzen,KOMMAWEG als die des behinderten Ochsen. Die beiden Rübenstücke auf meiner Gabel verharrten etwa eine Handbreit vor meinem offenen Maul (eher die Gabel verharrt). Ich fand es nicht verwunderlich, dass ihr zartes Lächeln zu einem Grinsen wurde(Schreib doch einfach die Wahrheit, bzw. nur, dass sie grinst - dass es ihn nicht wundert finde ich gerade viel zu trivial). Ihr grünes Auge blieb kühl und irgendwie herablassend – es blinzelte nicht einmal, wie unverschämt. (Das ist nett gelöst.)
Ihre hübschen Lippen bewegten sich und eine dunkle, hypnotisierend schwingende Stimme erklang. „Ich schätze mal, Ihr seid der Rübenvorkoster.“
Es war keine Frage, also sagte ich nichts. Dennoch klappte ich meinen Mund zu. Ich wollte der komischen Tante nicht unbedingt die Zunge ins Gesicht drücken.
Ihr dreifacher Blick verweilte neugierig auf meinem halb beendeten Mahl. „Mundet es?“
„Ist ausgezeichnet, Mylady“, antwortete ich gestelzt. Obwohl keine wirkliche Lady aber auch keine gnädige Alte versuchte ich zumindest, ihr Respekt zu schenken. Vielleicht war sie einfach eine Hexe. Obendrein hatte ich keine Ahnung, was sie hier wollte. War sie vielleicht gar eine Illusion? Ich schielte auf mein Glas Elfenwein. Vielleicht sollte ich lieber wieder zu Met wechseln. (hmm... Diese Konnotation finde ich etwas übertrieben)
„Der König wird sehr zufrieden sein“, meinte die steinalte junge Frau. Dabei grinste sie noch breiter und lehnte sich näher an mein Fenster. Ein Hauch von Zimt und Bergamotte übertünchte den Grabesgestank und umgarnte mein Gehirn.
„Selbstverständlich. Ist er immer.“ Was redete ich da? Ich wusste es doch gar nicht. Ich bekam immer nur die Nachricht (ganz altmodisch per Dienstbote), dass die Rüben und rüb'schen Gerichte im Schloss angekommen waren. Und nach einem Festmahl die Meldung, alles sei in Ordnung mit meinen Rüben gewesen. Zufrieden? Er nahm die Rüben hin wie auch das Brot und das Bier und das Wasser. Alles selbstverständlich. Höchstens bei seinem Tod wäre er unzufrieden. Naja, wahrscheinlich. Merken würde eh nichts mehr, oder nicht? Ich räusperte mich. Ihr Duft ließ einen wirres Zeug denken. „Wer sind Sie denn überhaupt?“
Die Frau lachte. Es hörte sich lieblich und wohlklingend an, ganz im Kontrast zu ihrem Erscheinungsbild. „Mein Name ist nicht von Belang. Auch mein Tun nicht.“ Sie kramte in den Falten ihres Gewandes. „Ich möchte Euch lediglich etwas schenken.“ Ihr grünes Auge zeigte eine Regung: es kniff sich zusammen. Wie jemand, der Freude zeigt. Wie jemand, der etwas plant.
Ich wartete.


Es wäre schön - und das wird der schwierige Teil, wenn du den Stil des ersten Teils für den Rest des Textes weiterführen kannst. Manchmal braucht das viele Anläufe, aus spontanen Ideen atmosphärische Texte zu bilden. Aber wenn es soweit ist, lese ich gern weiter.
Liebe Grüße
UtherP


_________________
Dies ist ein Text, der an jeden Deiner Beiträge angehangen werden kann. Es besteht ein Limit von 400 Buchstaben.
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Winterstern
Geschlecht:weiblichSchneckenpost

Alter: 29
Beiträge: 6
Wohnort: Berlin


Beitrag22.01.2015 11:36

von Winterstern
pdf-Datei Antworten mit Zitat

@UtherPendragon

Guten Morgen ^^ danke fürs drüberschauen, ich setze immer lieber zu viele statt zu wenige Kommas und das sieht man dann wohl hier Very Happy
Da mir diese Geschichte Spaß macht werde ich versuchen, sie fortzuführen. Da lässt sich noch was rausholen denke ich ^^ LG smile
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