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Erz.mein Sternenkind

 
 
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Seeadler
Geschlecht:weiblichKlammeraffe
S

Alter: 64
Beiträge: 633



S
Beitrag06.11.2007 16:44
Erz.mein Sternenkind
von Seeadler
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Mein Sternenkind
Heute hab ich erfahren, dass du da bist.
Du bist in mir, noch ein paar Zellen, noch am Beginn.
Bin so unendlich glücklich, denn ich weiss dich in mir.
Meine Gebärmutter gibt dir Schutz, sie wird dein Zuhause sein für eine gewisse Zeit, und dich behüten, vor Kälte, vor Lärm.
Oh, breite dich aus, strecke dich. Wenn du willst, darfst auch toben, treten, dich räkeln, ganz egal. Tue all das, was du brauchst, um dich wohl zu fühlen.
Schwimm in dem warmen Fruchtwasser der Mutterliebe.
Ja, mein kleiner Zwerg, ich liebe dich schon jetzt und sehne mich nach dir.
Stelle mir vor, wie du in mir liegst, dich schaukeln lässt.
Deine kleinen Beinchen ausstreckst, deine Füsschen bewegst.
Mit den Händchen nach was greifen willst, sie sind noch so winzig klein, deine kleinen Fingerchen.
Stelle mir vor, wie du ausschauen magst, welche Farbe deine Augen haben, dein Haar.
Mein kleines Würmchen, weisst du, wenn ich Morgens aufwache, bist du mein erster Gedanke, dann frage ich mich: "Schläfst du noch?
Soll ich ganz langsam aufstehen, damit mein kleiner Engel noch weiterschlafen kann?"
Aber ich muss aufstehen, denn meine morgentliche Übelkeit treibt mich aus dem Bett.
Und wenn ich mich nach dem Übergeben hinsetze, dann muss ich lächeln, denn du bist es, der mich erbrechen lässt.
Ja, kleiner Schatz, für dich möchte ich bis an mein Lebensende brechen müssen, wenn ich dich dafür irgendwann in meinen Armen halten darf.
Ich streichel über mein noch recht kleines Bäuchlein um dich zu beruhigen, denn ich glaube, mein Erbrechen hat dich auch angestrengt, denn mit jedem Würgen krampft sich mein Bauch zusammen und lässt meine Muskeln kontrahieren.
Nun trage ich dich schon eine gewisse Zeitlang unter meinem Herzen, mein Schatz, und immer mehr sehne ich mich nach dir.
Möchte dich berühren, dich an meine Brust schmiegen, dich stillen.
Dir deine kleinen Wangen streicheln, ganz zärtlich deine Öhrchen umspielen, deine kleinen Finger berühren.
Heute habe ich etwas für dich gekauft, mein Engel. Ja, ich war in der Stadt und habe dir schon deine ersten Schühchen gekauft. Ja, mein Spatz, in rosa, denn ich weiss nun, das du eine kleine Prinzessin bist.
Du machst mich so unsagbar glücklich.
Alles macht so viel Sinn, so viel Freude, nichts ist mir zuviel.
Seitdem es dich gibt in mir, weiss ich erst, was Liebe ist.
Die Liebe einer Mutter, ich spüre dieses Band in mir, das Band der unendlichen Liebe.
Ich male mir aus, wie es sein wird, wenn du da bist und das Licht der Welt erblickst.
Wie werde ich dich begrüssen?
Ich weiss, ich werde dich ganz zärtlich an mein Herz drücken, dich sanft küssen, dich anschaun und sagen, endlich bist du da, meine Kleine.
Wochen vergehen, ich glaube, ich sollte weniger arbeiten, mich mehr auf uns beide konzentrieren, aber ich muss arbeiten, leider.
Zu wenig Zeit bleibt mir, uns zu geniessen, der Alltag fordert zu viel von mir, und meine Kraft brauchst doch du, mein Kind.
Oh Gott, ich hab Angst, Angst, dass mir alles zuviel wird, dass es schon zuviel war, was ich tat. Ist es noch gesund, mein Kind? Geht es ihm gut?
Schmerzen quälen mich. Ich blute. Mein Gott, ich blute.
Hilfe, bitte, ich möchte dich nicht verlieren, ich will das du lebst! Bitte, bleib bei mir!
Die Klinik ist kalt, der Arzt unter Stress. Mir ist kalt, ich friere.
Bitte, schaut nach mir! Sind die Herztöne noch hörbar?

"Nein", sagt der Arzt, "es ist nichts mehr zu hören, wir müssen sie gleich ausschaben, bevor eine Vergiftung des Blutes entsteht."
NEIN, nein bitte nein, ich will es behalten, es ist mein Baby! Bitte, nehmt es mir nicht weg!
Müde wache ich auf, was ist geschehen? Bin benommen, kann kaum denken, wo bin ich hier?
Die Schwester sagt mir: "Alles ist vorbei, es ist alles gut."
"Was ist gut?", frage ich. "Was ist mit meinem Baby?"
Der Arzt, der gerufen wurde, erklärte mir, dass sie es nicht mehr retten konnten.
Da lag ich nun, so allein, denn mein Kleines ist einfach gegangen.
Leer war ist es in mir, so leer.
Mein Sternenkind, nun bist du irgendwo, ich durfte dich nie in meinen Armen halten, nicht eine Sekunde, aber IMMER wirst du in meinem Herzen sein, ich liebe dich, egal, wo du jetzt bist. Deine Mum Crying or Very sad



_________________
Niemand hat mich gefragt,ob ich auf diese Welt möchte,also sagt mir nicht,wie ich zu leben habe
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Brynhilda
Felix Aestheticus

Alter: 44
Beiträge: 7760
Wohnort: Oderint, dum probent.


Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag06.11.2007 18:49

von Brynhilda
Antworten mit Zitat

Das ist unglaublich berührend. Wenn es auf einem wahren Erlebnis beruht, kann ich dir nur mein tiefempfundenes Mitgefühl ausdrücken und meine Bewunderung für deinen Mut und die Kraft, das Erlebte in Worte zu fassen und uns hier daran Anteil haben zu lassen.

Ich habe mir erlaubt, die Interpunktion zu korrigieren.

Mit vielen Grüßen und allen besten Wünschen,
Ilka/Brynhilda!
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Gabi
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 53
Beiträge: 1216
Wohnort: Köln


Beitrag07.11.2007 21:56

von Gabi
Antworten mit Zitat

Das ist total ergreifend!

L.G. Gabi
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