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hexsaa Reißwolf
Alter: 56 Beiträge: 1826 Wohnort: im Schneckenhaus
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30.12.2014 13:43 Geiz ist peinlich! Warum eine Apfeltasche mehr wert ist als ein Roman. von hexsaa
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Lesenswerte und leider allzu wahre Gedanken über die Verramschung der Buchbranche.
http://claudiatoman.blogspot.de/2014/12/geiz-ist-peinlich-warum-eine.html
_________________ Ich lebe in meiner eigenen Welt.
Das ist okay, man kennt mich dort. |
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kskreativ Märchenerzähler
K Alter: 59 Beiträge: 2232 Wohnort: Ezy sur Eure, France
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K 30.12.2014 13:47
von kskreativ
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Hab den Link schon bei BookRix gesehen. na ja, was soll ich sagen? Ist nichts Neues, auch was die Vergleiche mit anderen Branchen betrifft.
_________________ C'est la vie. oder: Du würdest dich wundern, was man so alles überleben kann. |
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hexsaa Reißwolf
Alter: 56 Beiträge: 1826 Wohnort: im Schneckenhaus
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30.12.2014 13:54
von hexsaa
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Klar ist das nichts Neues, aber ich finde es wichtig, dass solche Artikel verbreitet werden, um bei den Lesern ein Bewusstsein für den Wert von Romanen zu schaffen.
_________________ Ich lebe in meiner eigenen Welt.
Das ist okay, man kennt mich dort. |
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5982 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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30.12.2014 17:21
von nebenfluss
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Sehe ich auch so: für Autoren nichts Neues, für Leser zu wenig erklärend, zu viel moralischer Zeigefinger.
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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Murmel Schlichter und Stänker
Alter: 68 Beiträge: 6367 Wohnort: USA
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30.12.2014 19:05
von Murmel
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben: | Sehe ich auch so: für Autoren nichts Neues, für Leser zu wenig erklärend, zu viel moralischer Zeigefinger. |
Wahrscheinlich wird das leider eh nur von Autoren gelesen. Ist so. Aber ich finde den Artikel gut.
_________________
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Flar Eselsohr
Alter: 56 Beiträge: 406 Wohnort: Bei Halle, Sachsen-Anhalt
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30.12.2014 19:16
von Flar
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Danke, interessanter Artikel. Wenn es den einen oder anderen zum Nachdenken anregt: Prima.
Ansonsten die Beschreibung eines bekannten Problems. Seufzt.
_________________ "Leute fragen mich, warum ich so grausame Sachen schreibe. Ich erkläre ihnen dann gerne, dass ich das Herz eines kleinen Jungen habe… und es in einem Einmachglas auf meinem Schreibtisch steht."
(King of Horror Stephen King) |
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hexsaa Reißwolf
Alter: 56 Beiträge: 1826 Wohnort: im Schneckenhaus
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30.12.2014 19:46
von hexsaa
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Murmel hat Folgendes geschrieben: |
Wahrscheinlich wird das leider eh nur von Autoren gelesen. Ist so. |
Selbst wenn es nur Autoren lesen, auch die müssen wieder ein Bewusstsein für den Wert ihrer Arbeit entwickeln, um ihn entsprechend an die Leser weitergeben zu können.
Zitat: | ... Ich gehe sehr gern zu Starbucks. Was kostet dort ein Kaffee? Einen mittleren Americano oder Filterkaffee gibt es grade noch für 2,90. Ein großer Latte oder Cappuccino kostet 3,95. Ein Caramel Macchiato 4,80. In zehn Minuten ist der ausgetrunken. An einem Buch lesen Sie viele Stunden. Aber ein Buch um drei Euro war zu teuer, richtig?
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Es mag sich für manche wie eine Zurechteisung anhören - ich finde das nicht. Es ist die Wahrheit. Wir schmeißen so viel Geld zum Fenster raus für allen möglichen nutzlosen Kram oder Genussmittel. Mit einer Gewinnspanne wie die eines Caramel Macchiato, könnten Autoren vielleicht sogar von ihrer Arbeit leben.
_________________ Ich lebe in meiner eigenen Welt.
Das ist okay, man kennt mich dort. |
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Mardii Stiefmütterle
Alter: 64 Beiträge: 1774
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30.12.2014 20:13
von Mardii
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Den Vergleich mit Lebensmitteln find ich schief. Eine Apfeltasche muss man kaufen, wenn man sie erneut genießen will, während man die E-Kurzgeschichte für neunundachtzig Cents wieder und wieder genießen kann. Wenn man noch mag.
Für mich ist es auch eher eine Frage der Gier, als des Geizes, sich hunderte von kostenlosen E-Books oder anderen Dateien herunterzuladen. Es wäre bescheiden zu nennen, es nicht zu tun.
Wo bleibt die Befriedigung? Dem geht der Artikel wohl nach, wenn er den Besuch eines Kinos anspricht. Wer lieber daheim schaut, lädt sich einfach eine Datei vom Film herunter. Da kommt dann auch der Geiz ins Spiel.
Aber ist der Geiz ein Widersacher vom Genuss?
Da kommen verschiedene Fragen ins Spiel. So gesehen funzt der Text an einigen Stellen.
_________________ `bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully |
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hexsaa Reißwolf
Alter: 56 Beiträge: 1826 Wohnort: im Schneckenhaus
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30.12.2014 20:33
von hexsaa
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Mardii hat Folgendes geschrieben: |
Für mich ist es auch eher eine Frage der Gier, als des Geizes, sich hunderte von kostenlosen E-Books oder anderen Dateien herunterzuladen. Es wäre bescheiden zu nennen, es nicht zu tun.
Wo bleibt die Befriedigung? |
Mich hat der Artikel auch bezüglich meines eigenen Konsumverhaltens nachdenklich gemacht. Ich liebe das gedruckte Buch, eBooks lese ich nur selten. Dennoch habe ich mir mittlerweile eine beachtliche Bibliothek von 99 Cent Romanen angelegt, die ich gekauft habe, weil ich den Autor kannte und/oder sie gerade so billig waren. Ob ich sie jemals alle lesen werde? Ich weiß es nicht. Nach dem Artikel frage ich mich allerdings, ob es nicht besser gewesen wäre, ein einziges eBook für 10 Euro zu kaufen anstatt 10 zu je 99 Cent, und dieses dann auch zu lesen.
_________________ Ich lebe in meiner eigenen Welt.
Das ist okay, man kennt mich dort. |
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Stern Reißwolf
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Beiträge: 1145 Wohnort: Im Wald
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S 30.12.2014 21:07
von Stern
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Ich finde den Vergleich mit der Apfeltasche sehr passend. Es ist doch immer die Frage: Was ist einem als Kunde eine bestimmte Sache wert? Oder auch: Was ist mir meine Arbeit als Autor wert? Da ich mit der Schreiberei ziemlich am Anfang stehe, erwarte ich jetzt noch keine großen Einnahmen aus Bücherverkäufen, aber ich weiß, ich möchte nicht forwährend schreiben, ohne meine Arbeit honoriert zu bekommen. Da bin ich ganz entschlossen. Momentan habe ich noch eine selbstständige Tätigkeit, von der ich leben muss. In diesem Bereich gibt es, genau wie in vielen anderen Bereichen auch, eine ganze klare Tendenz zu Dumping-Angeboten. Immer mehr neue Anbieter drängen auf den Markt und die Preise für die Kunden sinken. Zuerst war ich verzweifelt, weil ich dachte, ich könnte in dem Bereich überhaupt kein Geld mehr verdienen. Dann habe ich auch niedrige Preise ausprobiert und habe gemerkt, dass ich zwar viel mehr Kunden hatte, aber es waren keine "guten" Kunden, sondern nur diese "Geiz ist geil" Kunden, die immer nur versuchen irgendetwas billig oder kostenlos abzustauben. Außerdem musste ich viel zu viele Stunden arbeiten für dasselbe Geld. Dann habe ich mir eine Grenze gesetzt, ein Minimum unter dem ich nicht mehr bereit bin zu arbeiten. Das war erst einmal schwer, wenn man gesagt bekommt, bei anderen Anbietern gäbe es dasgleiche für die Hälfte des Preises! Aber ich bleibe knallhart bei meinen Preisen und ich merke, dass ich trotzdem immer noch Kunden habe, auch wenn ein großer Teil zu Billiganbietern rennt. Meine Kunden sind dafür auch bessere Kunden, Kunden, die auch bereit sind Geld zu zahlen. Für mich ist das eine Frage der eigenen Wertschätzung. Es gibt ja auch fünf Sterne Gourment-Restaurants obwohl es Mc Donalds gibt.
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Kaja_Fantasy Leseratte
Alter: 23 Beiträge: 182 Wohnort: Mein literarisches Wohnflugzeug
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31.12.2014 01:47
von Kaja_Fantasy
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Also ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass ich noch nie ein E-Book gelesen, gekauft oder heruntergeladen habe. Und ich bin durchaus bereit, für ein Buch 20 oder 25 Euro auszugeben (okay, dadrüber frag ich mich dann auch: "Leute, hallo, noch teurer geht´s wohl nicht?").
Sollte ich es schaffen, wirklich Autorin zu werden, muss ich mir wohl noch einen Zweitberuf suchen, weil ich meine Bücher nicht als E-Books für paar Cent im Internet verschapern möchte! Das Leben ist hart...
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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31.12.2014 09:25
von BlueNote
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Zitat: |
Aber ich bleibe knallhart bei meinen Preisen und ich merke, dass ich trotzdem immer noch Kunden habe, auch wenn ein großer Teil zu Billiganbietern rennt. Meine Kunden sind dafür auch bessere Kunden, Kunden, die auch bereit sind Geld zu zahlen. Für mich ist das eine Frage der eigenen Wertschätzung.
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Bessere Kunden sind also Kunden, die bereit sind, Geld zu zahlen, auch wenn sie den gleichen Ramsch beim Discounter um die Hälfte kriegen - allein aus Wertschätzung des Verkäufers heraus, dem es natürlich auch hauptsächlich um Geld geht (um unser Geld) und weniger um die persönliche Wertschätzung. Jedem geht es letztendlich um Geld, auch dem Billiganbieter. Der Markt regelt die Preise. Und wenn es sehr viele billige E-Books gibt oder sehr viele Unterhaltungsromane, die ein bestimmtes Genre bedienen, so ist es eben schwer, einen Käufer zu überzeugen, aus "Wertschätzung" heraus einen viel treueren Preis zu zahlen, wenn er aus einem Überangebot auswählen kann. Der Autor möchte natürlich sein Buch im Mittelpunkt der "Wertschätzung" sehen, mehr Geld als andere machen, sich selbst ein größeres Stück vom Kuchen gönnen als den anderen. Denn der Kuchen, der zu verteilen ist, d.h. das Geld, das für Bücher ausgegeben wird, bleibt immer in etwa gleich groß (diesen Betrag kann man nicht einfach verdoppeln). Gibt der Kunde für das eine Buch mehr Geld aus, kauft er an anderer Stelle dafür weniger oder billigere Bücher. Das Produkt steht immer in Konkurrenz (die angeblich das Geschäft "belebt") zu anderen Produkten. Und sich hier als Autor zu behaupten, darum geht es. Andere Autoren hinter sich zu lassen, dass ihre Bücher in den Bücherregalen stehen bleiben und deine nicht. Im Umkehrschluss kann man sich fragen, was dieses Verhalten noch mit Wertschätzung zu tun hat. Es ist eher ein Hauen und Stechen um den besten Platz an der Sonne. Geschäftemacherei, hier wie dort. Zumindest wenn man als Autor zu sehr das Thema Geld in den Mittelpunkt rückt.
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5982 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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31.12.2014 09:34
von nebenfluss
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Das hier verstehe ich nicht:
Zitat: | Wofür schreibe ich? Um schnelle Kohle zu machen? Um möglichst viele Exemplare um 99 Cent unters Volk zu bringen? Nein. Ich schreibe, um gelesen zu werden. Und hier sind wir wieder beim Thema: Was nichts kostet, ist auch nichts wert. |
Was könnte das heißen?
1. Ich bin zu gut für diese Welt/für Marktwirtschaft.
oder
2. Ich habe das mit Angebot und Nachfrage zwar verstanden, möchte mich aber darüber beschweren.
oder
3. Gelesen zu werden ist mir so wichtig, dass ich meine Texte sogar verschenken würde, obwohl sie dann (als) wertlos (wahrgenommen) werden.
hexsaa hat Folgendes geschrieben: | Selbst wenn es nur Autoren lesen, auch die müssen wieder ein Bewusstsein für den Wert ihrer Arbeit entwickeln, um ihn entsprechend an die Leser weitergeben zu können. |
Sehr richtig!
Was muss man den Autoren eigentlich noch für Optionen an die Hand geben?
Via SP & E-Book kann ein Autor den Preis seiner Bücher selbst bestimmen.
Und was tut man damit? Schreibt eine Weihnachtsgeschichte und verschenkt sie zu Weihnachten. Freiwillige! Selbstausbeutung. Selbst schuld. Und dann jammert man darüber, dass die Leser die eigene Arbeit nicht wertschätzen/kein Geld dafür ausgeben.
Ich finde das unehrlich. Da will sich jemand sein Scheitern nicht eingestehen.
Courage und Rückgrat! Das hieße: Mein Buch kostet x. Wer das nicht bezahlen will, hat Pech gehabt.
Und nicht: Flucht vor der Erkenntnis, dass die Welt all das Geschreibsel nicht braucht. (--> lieber verschenken, damit die Leute es wenigstens runterladen). Der Download-Zähler geht hoch, lesen tut's trotzdem keiner. Damit fördert man nur die Kostenlos-Kultur. Wer diesen Vollquatsch mitmacht, sollte dann wenigstens den Anstand haben, beschämt zu schweigen.
Der Vergleich mit Fleischwaren und Apfeltasche hinkt natürlich nicht nur deshalb, weil das eine ein Grundbedürfnis (Nahrung), das andere ein Luxusartikel (Buch) ist. Man müsste den Vergleich auch zu Ende denken.
Man stelle sich einen Fleischer (oder Filialleiter bei McDonalds) vor, der sagt:
Warum tue ich das? Um schnelle Kohle zu machen? Nein. Ich möchte gegessen werden. Die Kunden sollen satt werden, nicht ich und meine Familie. Deshalb verschenke ich mein Essen an den Festtagen, wenn der Andrang am größten ist. Ach, ist es nicht schlimm, dass die Leute kein Geld für Essen mehr ausgeben?
Dem würde man sagen: Träum weiter, aber lass mich in Ruhe mit deinem Pseudo-Altruismus. Niemand würde sich wundern, wenn der Laden pleite geht.
Wer es sich leisten kann, zu schreiben und das Geschriebene zu verschenken, darf nicht auf Mitleid hoffen. Da gibt es wirklich größere Ungerechtigkeiten auf dem Markt.
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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Stern Reißwolf
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Beiträge: 1145 Wohnort: Im Wald
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S 31.12.2014 13:00
von Stern
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BlueNote hat Folgendes geschrieben: | Zitat: |
Aber ich bleibe knallhart bei meinen Preisen und ich merke, dass ich trotzdem immer noch Kunden habe, auch wenn ein großer Teil zu Billiganbietern rennt. Meine Kunden sind dafür auch bessere Kunden, Kunden, die auch bereit sind Geld zu zahlen. Für mich ist das eine Frage der eigenen Wertschätzung.
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Bessere Kunden sind also Kunden, die bereit sind, Geld zu zahlen, auch wenn sie den gleichen Ramsch beim Discounter um die Hälfte kriegen - allein aus Wertschätzung des Verkäufers heraus, dem es natürlich auch hauptsächlich um Geld geht (um unser Geld) und weniger um die persönliche Wertschätzung. Jedem geht es letztendlich um Geld, auch dem Billiganbieter. Der Markt regelt die Preise. Und wenn es sehr viele billige E-Books gibt oder sehr viele Unterhaltungsromane, die ein bestimmtes Genre bedienen, so ist es eben schwer, einen Käufer zu überzeugen, aus "Wertschätzung" heraus einen viel treueren Preis zu zahlen, wenn er aus einem Überangebot auswählen kann. Der Autor möchte natürlich sein Buch im Mittelpunkt der "Wertschätzung" sehen, mehr Geld als andere machen, sich selbst ein größeres Stück vom Kuchen gönnen als den anderen. Denn der Kuchen, der zu verteilen ist, d.h. das Geld, das für Bücher ausgegeben wird, bleibt immer in etwa gleich groß (diesen Betrag kann man nicht einfach verdoppeln). Gibt der Kunde für das eine Buch mehr Geld aus, kauft er an anderer Stelle dafür weniger oder billigere Bücher. Das Produkt steht immer in Konkurrenz (die angeblich das Geschäft "belebt") zu anderen Produkten. Und sich hier als Autor zu behaupten, darum geht es. Andere Autoren hinter sich zu lassen, dass ihre Bücher in den Bücherregalen stehen bleiben und deine nicht. Im Umkehrschluss kann man sich fragen, was dieses Verhalten noch mit Wertschätzung zu tun hat. Es ist eher ein Hauen und Stechen um den besten Platz an der Sonne. Geschäftemacherei, hier wie dort. Zumindest wenn man als Autor zu sehr das Thema Geld in den Mittelpunkt rückt. |
Kannst Du auch etwas anderes als beleidigen? Und ja, ich behaupte ganz elitär, dass es eben auch Qualitätsunterschiede gibt, es ist eben nicht jedes Produkt dergleiche "Ramsch" wie beim Discounter. Das gilt auch für Dienstleistungen und für Bücher. Klar, in Deinem Weltbild darf niemand für seine Arbeit einen angemessenen Stundenlohn erhalten, die Welt ist nur dann eine gute Welt, wenn über 98% der Menschen für einen Stundenlohn von 2 Euro schuften und nur wenige Mulitinationale Konzerne noch größere Gewinne machen können. Du willst Geld für Deine Arbeit? Pfui! Verschenke sie doch bitte!
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Stern Reißwolf
S
Beiträge: 1145 Wohnort: Im Wald
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S 31.12.2014 13:05
von Stern
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben: |
Sehr richtig!
Was muss man den Autoren eigentlich noch für Optionen an die Hand geben?
Via SP & E-Book kann ein Autor den Preis seiner Bücher selbst bestimmen.
Und was tut man damit? Schreibt eine Weihnachtsgeschichte und verschenkt sie zu Weihnachten. Freiwillige! Selbstausbeutung. Selbst schuld. Und dann jammert man darüber, dass die Leser die eigene Arbeit nicht wertschätzen/kein Geld dafür ausgeben.
Ich finde das unehrlich. Da will sich jemand sein Scheitern nicht eingestehen.
Courage und Rückgrat! Das hieße: Mein Buch kostet x. Wer das nicht bezahlen will, hat Pech gehabt.
Und nicht: Flucht vor der Erkenntnis, dass die Welt all das Geschreibsel nicht braucht. (--> lieber verschenken, damit die Leute es wenigstens runterladen). Der Download-Zähler geht hoch, lesen tut's trotzdem keiner. Damit fördert man nur die Kostenlos-Kultur. Wer diesen Vollquatsch mitmacht, sollte dann wenigstens den Anstand haben, beschämt zu schweigen.
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Meine volle Zustimmung nebenfluss!
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Babella Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 890
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31.12.2014 14:57
von Babella
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Wenn nun an jeder Ecke ein Apfeltaschenstand wäre, dann würde der Apfeltaschenpreis auch verfallen. Es ist doch schon jetzt so, dass eine Lebensspanne nicht ausreicht, um auch nur einen winzigen Bruchteil der Literatur zu sichten, die einem gefallen würde, von Lesen ganz zu schweigen.
Wie viel ich lese, ohne dafür zu bezahlen! Hier im Forum zu Beispiel. Oder ich hole mir ein Buch aus dem Bücherschrank. Oder zur Flatrate von 20 Euro im Jahr aus der Bücherei. Oder bei gutenberg. All diese Bezugsquellen sind bei Apfeltaschen schon aus technischen Gründen nicht möglich. Bin ich Schmarotzer, weil ich alte Bücher von anderen Leuten lese? Oder ist es nicht einfach etwas anderes?
Im Gegenzug stelle ich selbst Bücher in den Schrank oder spende sie. Ich schreibe unentgeltlich Forenbeiträge. Und mache überhaupt viel, wofür ich kein Geld haben will. Gegessene Apfeltaschen zur Verfügung stellen würde ich auch, wenn das ginge.
Wenn sich Autoren gegen das unglaubliche Überangebot durchsetzen wollen, dann nutzt Jammern nichts. Niemand zwingt uns, unsere Werke zu verkaufen, und niemand zwingt uns, sie unter Wert zu verkaufen.
Wenn ein Apfeltaschenverkäufer keine Apfeltaschen mehr absetzen könnte, dann würde er sich etwas Neues ausdenken. Er würde bestimmt nicht auf eine Gesellschaft schimpfen, in der Apfeltaschen nicht wertgeschätzt und so unter Preis losgeschlagen werden. Oder er würde das vielleicht tun, aber es würde niemanden interessieren. Denn wenn es soviele Apfeltaschen gäbe ... siehe oben.
Ich finde es nach wie vor spannend, die Entwicklungen zu verfolgen, die sich aus den neuen Möglichkeiten zu publizieren ergeben. Seit ich einen E-book-Reader habe, lese ich jedenfalls mehr als vorher. Und ich finde es toll, dass man die Möglichkeit hat, auch bei unbekannten Autoren mal reinzulesen. Das ging doch früher gar nicht!
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Jack Burns Reißwolf
Alter: 54 Beiträge: 1443
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31.12.2014 14:59
von Jack Burns
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Passender Nachtrag zum "Wir haben uns alle lieb und schenken den Obdachlosen alte Pullover - Fest"
Geht es um hungernde Kinder, ertrinkende Flüchtlinge, oder die anderen Milliarden Opfer des globalisierten Kapitalismus?
Nein. Es geht wieder mal nur um die eigene Kohle.
Die Kolumne offenbart eine erschreckende Ahnungslosigkeit um den antiproportionalen Zusammenhang von ökonomische Zwängen und Moral-Konventionen.
Wer gerne bei Starbucks seinen Kaffee genießt, sollte seinen eigenen moralischen Kompass justieren, an statt auf Andere zu pinkeln.
Schönes neues Jahr!
Martin
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Stern Reißwolf
S
Beiträge: 1145 Wohnort: Im Wald
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S 31.12.2014 15:39
von Stern
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Jack Burns hat Folgendes geschrieben: | Passender Nachtrag zum "Wir haben uns alle lieb und schenken den Obdachlosen alte Pullover - Fest"
Geht es um hungernde Kinder, ertrinkende Flüchtlinge, oder die anderen Milliarden Opfer des globalisierten Kapitalismus?
Nein. Es geht wieder mal nur um die eigene Kohle.
Die Kolumne offenbart eine erschreckende Ahnungslosigkeit um den antiproportionalen Zusammenhang von ökonomische Zwängen und Moral-Konventionen.
Wer gerne bei Starbucks seinen Kaffee genießt, sollte seinen eigenen moralischen Kompass justieren, an statt auf Andere zu pinkeln.
Schönes neues Jahr!
Martin |
Aber durch Dumpingpreise, die Ihr einerseits fordert, unterstützt Ihr nur die Ausbeutung, die Ihr vorgebt zu kritisieren. Warum sind denn Eure Klamotten so sagenhaft billig? Weil in Bangladesh in den Fabriken Menschen schuften für einen Hungerlohn. In Deutschland findet keine Produktion mehr statt, weil die Löhne dort (noch) zu hoch sind. Warum ist denn das Pfund Kaffee heute im Supermarkt um die Hälfte billiger als vor 10 Jahren? Weil die Plantagenarbeiter noch mehr ausgebeutet werden und heute weniger verdienen als vor 10 Jahren. Geiz ist halt eben nicht geil, wenn man möchte, dass alle Menschen auf der Welt ein menschenwürdiges Leben führen können. Dann muss man halt in Kauf nehmen, dass Produkte auch ihren Preis haben.
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Fuchsia Klammeraffe
F Alter: 47 Beiträge: 777
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F 31.12.2014 15:43
von Fuchsia
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Kaja_Fantasy hat Folgendes geschrieben: | Also ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass ich noch nie ein E-Book gelesen, gekauft oder heruntergeladen habe. Und ich bin durchaus bereit, für ein Buch 20 oder 25 Euro auszugeben (okay, dadrüber frag ich mich dann auch: "Leute, hallo, noch teurer geht´s wohl nicht?").
Sollte ich es schaffen, wirklich Autorin zu werden, muss ich mir wohl noch einen Zweitberuf suchen, weil ich meine Bücher nicht als E-Books für paar Cent im Internet verschapern möchte! Das Leben ist hart... |
Ein Autor verdient an einem Hardcover für 20,- Euro Ladenpreis pie mal Daumen 2,- Euro (der Verlag noch einmal einen Betrag in etwa derselben Höhe). Der Rest geht drauf für Produktionskosten, Lager, Versand, Zwischenhändler und Marketing.
An einer digitalen Ausgabe kann ein Autor locker ebenfalls 2,- Euro verdienen. (Bei einem Ladenpreis von ca. 3- 4,- für das Ebook.)
Wo ist da die Verramschung oder ein Werteverlust?
Es handelt sich nur um ein anderes Format und anderen Vertriebsweg mit denen andere Preise einhergehen.
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Stern Reißwolf
S
Beiträge: 1145 Wohnort: Im Wald
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S 31.12.2014 16:53
von Stern
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Fuchsia hat Folgendes geschrieben: |
Ein Autor verdient an einem Hardcover für 20,- Euro Ladenpreis pie mal Daumen 2,- Euro (der Verlag noch einmal einen Betrag in etwa derselben Höhe). Der Rest geht drauf für Produktionskosten, Lager, Versand, Zwischenhändler und Marketing.
An einer digitalen Ausgabe kann ein Autor locker ebenfalls 2,- Euro verdienen. (Bei einem Ladenpreis von ca. 3- 4,- für das Ebook.)
Wo ist da die Verramschung oder ein Werteverlust?
Es handelt sich nur um ein anderes Format und anderen Vertriebsweg mit denen andere Preise einhergehen. |
Deine Beispiele sind durchaus akzeptabel für Autoren und keine "Verramschung". Doch darum ging es in dem Artikel auch nicht. In dem Artikel ging es ausdrücklich um Ebooks mit einem Preis von unter einem Euro für Endkunden, also zum Beispiel Ebooks für 99 oder 90 Cent.
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Jack Burns Reißwolf
Alter: 54 Beiträge: 1443
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31.12.2014 17:30
von Jack Burns
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Hallo Stern
Wenns ums Geld geht, dann kocht die Leidenschaft.
Mein Rat zum neuen Jahr: Unbedingt an Deinem Textverständnis arbeiten!
Wie in einem anderen Thread, von mir zu Bedenken gegeben: Die Zustände zu benennen, bedeutet nicht, sie zu bewerten.
Ich (Wir?) fordere gar nix, sondern das System ist so strukturiert.
Wenn man das nicht mag, hilft kein Jammern oder Beten.
Und im Übrigen: Meine Klamotten sind billig, weil ich keine Kohle für teure Klamotten habe und in 2nd Hand-Läden kaufe. Das mache ich auch mit Büchern.
Somit bin wohl auch ich schuld daran, dass hungernde Künstler auf Kaffee-Plantagen schuften müssen, oder zumindest, wie im Fall der Kolumnistin, auf ihren fucking Latte verzichten muss.
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Fuchsia Klammeraffe
F Alter: 47 Beiträge: 777
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F 31.12.2014 18:37
von Fuchsia
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Hallo Stern,
meine Antwort bezog sich auf Kaja_Fantasy, die Ebooks grundsätzlich verteufelt, nicht auf den Artikel.
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