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Das ist der Prolog von "Annie" --viel Spaß beim lesen-- :)


 
 
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Andromeda90
Geschlecht:weiblichSchneckenpost

Alter: 34
Beiträge: 7
Wohnort: Laufersweiler


Beitrag24.11.2014 18:59
Das ist der Prolog von "Annie" --viel Spaß beim lesen-- :)
von Andromeda90
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Ich lag in meinem Bett und starrte an die Decke. Es war wie immer. Jede Nacht lag ich wach und hatte Angst davor einzuschlafen, denn ich wusste dass ich, wie jede Nacht in den Jahren zuvor, Alpträume haben würde. Ich wusste, ich würde schreien und weinen, ich würde flehen, ja regelrecht darum betteln, dass es endlich aufhören möge. Ich konnte nicht mehr mit einem Mann zusammen sein, ohne die ganze Nacht wach zu liegen, um ihn nicht an meinen Träumen teilhaben zu lassen. Die meisten Männer riefen nicht mehr an, wenn ich doch einmal eingeschlafen war. Sie hatten Angst, ekelten sich oder wollten einfach nicht mit einer Frau zusammen sein, die in ihren Träumen um ihr Leben schrie. Ich drehte mich auf die Seite und starrte an die Wand, wie jede Nacht. Es gab einfach keine Nacht mehr, in der ich keine Angst hatte. Ich sah auf meinen Wecker und dachte über die Anzahl an Stunden nach die ich schon im Bett lag und die ich noch hier verbringen musste, ehe es mal wieder Zeit war, um aufzustehen, mich fertig zu machen, zu frühstücken und zur Arbeit zu gehen. Drei lange Stunden musste ich jetzt noch neben dem schnarchenden Riesen liegen, der die ganze Zeit versuchte mich zu ersticken, indem er sich auf mich rollte. Ich schob ihn immer wieder von mir weg und versuchte aufzustehen, obwohl meine Beine eingeschlafen waren. Nachdem ich es nach einigen Minuten geschafft hatte, ohne großen Lärm zu machen und Unfälle zu bauen, aufzustehen und ins Bad zu gehen sah ich mich eine Zeitlang im Spiegel an. Ich sah grauenvoll aus. Ich hatte extrem dunkle Augenringe und war sehr blass, dass bedeutete ich musste heute tief in meine Schminkkiste greifen um auf der Arbeit gut auszusehen. Es war jeden Tag schwer mich auszuziehen und unter die Dusche zu stellen. Jeder Mann mit dem ich zusammen war, oder zumindest die Nacht verbrachte, starrte meinen Körper kurzzeitig entsetzt an, ehe sein Blick von der großen, gezackten Narbe an meinem Bauch, hinauf zu meinen Brüsten und hinunter zu andere Körperteilen glitt. Ich stellte mich in die Duschkabine und stellte das Wasser an. Ich schloss die Augen und genoss das erst kalte, dann immer wärmer werdende Wasser. Ich versuchte an nichts als das warme Wasser auf meiner Haut zu denken, doch ich konnte mich nicht entspannen. Ich drehte mich herum und ließ mir das Wasser über Gesicht und Brust laufen. Ich öffnete meine Augen und griff nach meiner Shampoo-Flasche, ich öffnete sie und lies ein wenig Shampoo auf meine Handfläche tropfen. Es roch sehr gut, nach Erdbeeren, mein Lieblingsshampoo. Ich begann meine Haare einzuseifen und bemerkte nicht wie meine Flirt-Bekanntschaft ins Bad kam und mich beim Duschen beobachtete. "Warum bist du schon aufgestanden, Kleines?" Ich schrie vor Schreck auf und klammerte mich an die Duschkabinen Tür. "Erschreck' mich doch nicht so! Du kannst doch nicht einfach so hier einschleichen, ohne anzuklopfen!" "Tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken. Ich wurde wach und du lagst nicht mehr neben mir. Da bin ich aufgestanden und dem Geräusch des rauschenden Wassers nachgegangen." "Okay, das nächste mal solltest du aber wirklich anklopfen. Das war wirklich unhöflich." Er nickte und lächelte mich an. "Soll ich zu dir unter die Dusche kommen? Wir könnten da weiter machen wo wir vorhin aufgehört haben." Ich schüttelte den Kopf und sagte ich müsse heute früher zur Arbeit gehen, um eine Konferenz vorzubereiten. Er wirkte etwas enttäuscht, doch das war mir egal. Ich drehte das Wasser aus und lauschte auf die Geräusche in der Wohnung. Ich stieg aus der Dusche, zog meinen flauschigen beigen Frottee Bademantel an und lief zur Wohnungstür, nachdem ich gehört hatte wie sie ins Schloss gefallen war. Ich verschloss sie wieder richtig und ging zurück ins Bad um mich fertig zu Duschen.Nachdem ich fertig war, hüllte ich mich in ein große Fliederfarbenes Frottee Badetuch und stellte mich vor den Spiegel. Er war von meiner langen Dusche komplett beschlagen und so musste ich ihn erst einmal mit einem trockenen Lappen abwischen, den ich für diese Fälle immer auf der Heizung liegen hatte. Ich legte ihn zurück an seinen angestammten Platz und sah mich im Spiegel an. Ich sah noch immer grauenvoll aus. Ich drehte mich herum und ging, mit einem Schulterzucken in mein Schlafzimmer zurück. Der Riese hatte ein totales Chaos hinterlassen. Ich kannte nicht einmal mehr seinen Namen, doch das war mir egal. Ich wollte ihn sowieso nicht mehr wiedersehen. Ich begann mein Schlafzimmer aufzuräumen und fand dabei unter meinem Bett mein altes Tagebuch. Ich hatte seit Wochen nicht mehr daran gedacht, oder hinein geschrieben. Ich sah mir den letzten Eintrag an. Er war von meinem Geburtstag. Ich hatte geschrieben: "Liebes Tagebuch, heute ist mein Geburtstag. Ich habe heute niemanden gesehen, keiner hat mich angerufen, keine Mails. Nichts. Zum Glück war niemand in meiner Nähe. Ich hab den ganzen Tag in meinem Bett gelegen und geheult. Mal wieder....!" Seit fünf Jahren war ich an diesem Tag immer alleine. Ich konnte und wollte niemanden sehen. Ich litt an diesem Tag immer Höllenqualen. Vor fünf Jahren hatte mir ein Mann das ganze Leben zerstört. Doch ich wollte jetzt nicht daran denken, denn sonst müsste ich mich heute auf der Arbeit krank melden. Ich ging um mein Bett herum und zog die Laken glatt, dann ging ich zu meinem Kleiderschrank und suchte nach einem halbwegs annehmbaren Outfit und entschied mich für eine schwarze Stoffhose, eine dunkel Lilafarbene Tunika und ein schwarzes Halstuch, dass die Narben an meinem Hals bedeckte. Ich zog mich an und ging zurück ins Bad um mich zu schminken. Ich öffnete den Spiegelschrank und nahm meine Schmink- Sachen heraus. Ich cremte mir Make- Up ins Gesicht, schminkte meine Augen mit Kajal und etwas Lidschatten, tuschte meine Wimpern und strich etwas Rouge auf meine Wangen, um mir etwas Farbe zu verpassen. Ich sah etwas zufriedener aus, als ich sah das ich nicht mehr ganz so schlimm aussah. Ich sah mich nach meinen Autoschlüsseln um und ging in die Küche, nachdem ich sie gefunden hatte. Ich frühstückte, zog meine Schuhe an und nahm meine Sachen und fuhr zur Arbeit.
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Sekaron
Schneckenpost

Alter: 45
Beiträge: 5
Wohnort: Waldfeucht


Beitrag24.11.2014 19:26

von Sekaron
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Ich liebe die Geschichte und freue mich, wenn du weiter schreibst.
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shatgloom
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 372
NaNoWriMo: 27985
Wohnort: ja, gelegentlich


Beitrag24.11.2014 20:41
Re: Das ist der Prolog von "Annie" --viel Spaß beim lesen-- :)
von shatgloom
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Andromeda90 hat Folgendes geschrieben:
Ich lag in meinem Bett und starrte an die Decke. Es war wie immer. Jede Nacht lag ich wach und hatte Angst davor einzuschlafen, denn ich wusste dass ich, wie jede Nacht in den Jahren zuvor, Alpträume haben würde. Ich wusste, ich würde schreien und weinen, ich würde flehen, ja regelrecht darum betteln, dass es endlich aufhören möge. Ich konnte nicht mehr mit einem Mann zusammen sein, ohne die ganze Nacht wach zu liegen, um ihn nicht an meinen Träumen teilhaben zu lassen. Die meisten Männer riefen nicht mehr an, wenn ich doch einmal eingeschlafen war. Sie hatten Angst, ekelten sich oder wollten einfach nicht mit einer Frau zusammen sein, die in ihren Träumen um ihr Leben schrie. Ich drehte mich auf die Seite und starrte an die Wand, wie jede Nacht. Es gab einfach keine Nacht mehr, in der ich keine Angst hatte. Ich sah auf meinen Wecker und dachte über die Anzahl an Stunden nach die ich schon im Bett lag und die ich noch hier verbringen musste, ehe es mal wieder Zeit war, um aufzustehen, mich fertig zu machen, zu frühstücken und zur Arbeit zu gehen. Drei lange Stunden musste ich jetzt noch neben dem schnarchenden Riesen liegen, der die ganze Zeit versuchte mich zu ersticken, indem er sich auf mich rollte. Ich schob ihn immer wieder von mir weg und versuchte aufzustehen, obwohl meine Beine eingeschlafen waren. Nachdem ich es nach einigen Minuten geschafft hatte, ohne großen Lärm zu machen und Unfälle zu bauen, aufzustehen und ins Bad zu gehen sah ich mich eine Zeitlang im Spiegel an. Ich sah grauenvoll aus. Ich hatte extrem dunkle Augenringe und war sehr blass, dass bedeutete ich musste heute  ...


Ich würde mich gerne mit dem Inhalt des Textes beschäftigen, aber es irritiert mich ungemein, dass fast jeder Satz mit "ich" beginnt. Einiges habe ich blau gemacht, damit du siehst, was ich meine. Es geht durch den ganzen Text so weiter.
Das klingt dann so einfach runtererzählt und es kommt keine Spannung auf. Die Geschichte ist sicher interessant,  du solltest die Sätze etwas umstellen.
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Alpen-Yeti
Geschlecht:weiblichLeseratte
A

Alter: 53
Beiträge: 131



A
Beitrag24.11.2014 20:46

von Alpen-Yeti
Antworten mit Zitat

Hallo Andromeda,

erst einmal willkommen hier im Forum. Ich schildere Dir mal meinen spontanen persönlichen Eindruck zu Deinem Text. Such Dir von den Anmerkungen heraus, was Dir nützlich erscheint.

Zunächst etwas Grundsätzliches: Absätze erleichtern das Lesen enorm! Sie geben einem Text Struktur. Würde ich nicht vernachlässigen.

Zitat:
Ich lag in meinem Bett und starrte an die Decke. Es war wie immer. Jede Nacht lag ich wach und hatte Angst davor einzuschlafen, denn ich wusste dass ich, wie jede Nacht in den Jahren zuvor, Alpträume (Ich würde Albträume bevorzugen - ist aber mein persönlicher Geschmack) haben würde. Ich wusste, ich würde schreien und weinen, ich würde flehen, ja regelrecht darum betteln, dass es endlich aufhören möge. Ich konnte nicht mehr mit einem Mann zusammen sein, ohne die ganze Nacht wach zu liegen, um ihn nicht an meinen Träumen teilhaben zu lassen. Die meisten Männer riefen nicht mehr an, wenn ich doch einmal eingeschlafen war. Sie hatten Angst, ekelten sich oder wollten einfach nicht mit einer Frau zusammen sein, die in ihren Träumen um ihr Leben schrie. Ich drehte mich auf die Seite und starrte an die Wand, wie jede Nacht. Es gab einfach keine Nacht mehr, in der ich keine Angst hatte. (4 Sätze fange mit ICH an.)

Wenn ich richtig gezählt habe, erwähnst Du in diesem Absatz 5 Mal, dass die Erzählerin, wirklich JEDE Nacht nicht schlafen kann. Dann die gehäufte Erwähnung der Angst/der Albträume. Meiner Meinung nach könntest Du das straffen. Ich als Leser habe schon mit den ersten Sätzen erfahren, dass die Erzählerin Angst hat und deshalb nicht schlafen kann. Die ständige Wiederholung ermüdet mich als Leser, es wird langweilig und mindert die (vielleicht beabsichtigte) Steigerung der Verzweiflung.
Mein Tipp: kürzen.

Zitat:
Ich sah auf meinen Wecker und dachte über die Anzahl an Stunden nach die ich schon im Bett lag und die ich noch hier verbringen musste, ehe es mal wieder Zeit war, um aufzustehen, mich fertig zu machen, zu frühstücken und zur Arbeit zu gehen. (Ziemlich langer Satz, würde ich teilen.) Drei lange Stunden musste ich jetzt noch neben dem schnarchenden Riesen liegen, der die ganze Zeit versuchte mich zu ersticken, indem er sich auf mich rollte.

Aha, eine wichtige Information! Da ist ja noch jemand in dem Bett. Nach den ersten Sätzen hätte ich das jetzt nicht vermutet, vor allem weil sie erzählt »Ich konnte nicht mehr mit einem Mann zusammen sein«. Und dann ist da ganz plötzlich doch einer.

Zitat:
Ich schob ihn immer wieder von mir weg und versuchte aufzustehen, obwohl meine Beine eingeschlafen waren. Nachdem ich es nach einigen Minuten geschafft hatte, ohne großen Lärm zu machen und Unfälle zu bauen, aufzustehen und ins Bad zu gehen sah ich mich eine Zeitlang im Spiegel an. (Ziemlich langer Satz, würde ich teilen.) Ich sah grauenvoll aus. Ich hatte extrem dunkle Augenringe und war sehr blass, dass bedeutete (KOMMA) ich musste heute tief in meine Schminkkiste greifen (KOMMA) um auf der Arbeit gut auszusehen. Es war jeden Tag schwer (da würde ich ein Komma setzten) mich auszuziehen und unter die Dusche zu stellen. (3 Sätze fangen mit ICH an.)

Ach, erst denkt sie darüber nach, dass sie noch 3 Stunden wach liegen bleiben muss und dann steht sie doch auf? Warum?

Zitat:

 Jeder Mann (KOMMA) mit dem ich zusammen war, oder zumindest die Nacht verbrachte, starrte meinen Körper kurzzeitig entsetzt an, ehe sein Blick von der großen, gezackten Narbe an meinem Bauch, hinauf zu meinen Brüsten und hinunter zu andere Körperteilen glitt. (Ziemlich langer Satz, würde ich eventuell teilen.)

Ach, wenn die Männer nur kurzzeitig entsetzt sind, hört sich das für mich nicht schlimm an. Vor allem, weil die Erzählerin zuvor über die Reaktion der Männer erzählt hat: »Sie hatten Angst, ekelten sich ...« Da würde ich schon mehr als bloß »kurzzeitiges« Entsetzen erwarten.

Zitat:
Ich stellte mich in die Duschkabine und stellte das Wasser an. Ich schloss die Augen und genoss das erst kalte, dann immer wärmer werdende Wasser. Ich versuchte an nichts als das warme Wasser auf meiner Haut zu denken, doch ich konnte mich nicht entspannen. Ich drehte mich herum und ließ mir das Wasser über Gesicht und Brust laufen. Ich öffnete meine Augen und griff nach meiner Shampoo-Flasche, ich öffnete sie und lies ein wenig Shampoo auf meine Handfläche tropfen. (5 Sätze hintereinander, die mit ICH anfangen.) Es roch sehr gut, nach Erdbeeren, mein Lieblingsshampoo. Ich begann meine Haare einzuseifen und bemerkte nicht (KOMMA) wie meine Flirt-Bekanntschaft ins Bad kam und mich beim Duschen beobachtete.

Wenn es so schlimm für sie ist, sich selbst anzusehen, sie Angst vor der Reaktion der Männer hat, wie kommt es dann, dass sie eine Flirt-Bekanntschaft hat. Bis jetzt habe ich eher den Eindruck einer schwer traumatisierten Frau und da würde ich nicht so flockig eine Flirt-Bekanntschaft erwarten, sondern eher einen Rückzug ins Schneckenhaus und bloß kein Mann näher als 50 Meter an mich heranlassen.

Zitat:

 »Warum bist du schon aufgestanden, Kleines?« Ich schrie vor Schreck auf und klammerte mich an die Duschkabinen Tür (Duschkabinentür). »Erschreck‘ mich doch nicht so! Du kannst doch nicht einfach so hier einschleichen, ohne anzuklopfen!« (ABSATZ)
»Tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken. Ich wurde wach und du lagst nicht mehr neben mir. Da bin ich aufgestanden und dem Geräusch des rauschenden Wassers nachgegangen.« (ABSATZ)
»Okay, das nächste mal (würde ich groß schreiben) solltest du aber wirklich anklopfen. Das war wirklich unhöflich.« (ABSATZ)
Er nickte und lächelte mich an. »Soll ich zu dir unter die Dusche kommen? Wir könnten da weiter machen (KOMMA) wo wir vorhin aufgehört haben.«

Nun ja, nach der vorhin beschriebenen Reaktion der »anderen« Männer, scheint dieser hier das alles ziemlich locker zu sehen. Kein Ekel, keine Angst, nein, ganz im Gegenteil, er lächelt und findet sie anscheinend anziehend genug, um zärtlich mit ihr zu sein.

Zitat:
Ich schüttelte den Kopf und sagte ich müsse heute früher zur Arbeit gehen, um eine Konferenz vorzubereiten. Er wirkte etwas enttäuscht, doch das war mir egal. Ich drehte das Wasser aus und lauschte auf die Geräusche in der Wohnung. Ich stieg aus der Dusche, zog meinen flauschigen beigen (besser: beigefarbenen) Frottee(Bindestrich)Bademantel an und lief zur Wohnungstür, nachdem ich gehört hatte (KOMMA) wie sie ins Schloss gefallen war. Ich verschloss sie wieder richtig und ging zurück ins Bad (KOMMA) um mich fertig zu Duschen (duschen).

Nachdem ich fertig war, hüllte ich mich in ein große(s) Fliederfarbenes (fliederfarbenes) Frottee(Bindestrich)Badetuch und stellte mich vor den Spiegel. Er war von meiner langen Dusche komplett beschlagen und so musste ich ihn erst einmal mit einem trockenen Lappen abwischen, den ich für diese Fälle immer auf der Heizung liegen hatte. (Ziemlich langer Satz.)

Meiner Meinung nach langweilig. Jeder weiß doch, wie ein Badezimmer nach dem Duschen aussieht. Ich denke, es würde reichen, wenn Du schreibst: »Ich wischte den beschlagenen Badezimmerspiegel trocken und betrachtete mich.« Man muss mMn nicht jede triviale Alltagshandlung ganz genau beschreiben, wenn es nicht dazu beiträgt, z.B. wichtiges über die Figur zu erzählen (den Charakter verdeutlichen, wenn sie z.B. extrem unordentlich ist oder total pedantisch - ihr Verhalten ist hier dafür aber viel zu normal).

Zitat:
Ich legte ihn zurück an seinen angestammten Platz und sah mich im Spiegel an. Ich sah noch immer grauenvoll aus. Ich drehte mich herum und ging, mit einem Schulterzucken in mein Schlafzimmer zurück. (3 Sätze hintereinander mit ICH am Anfang.) Der Riese hatte ein totales Chaos hinterlassen. Ich kannte nicht einmal mehr seinen Namen, doch das war mir egal. Ich wollte ihn sowieso nicht mehr wiedersehen. (ICH - ICH)

Ich begann mein Schlafzimmer aufzuräumen und fand dabei unter meinem Bett mein altes Tagebuch. Ich hatte seit Wochen nicht mehr daran gedacht, (Komma weg) oder hinein geschrieben. Ich sah mir den letzten Eintrag an. Er war von meinem Geburtstag. Ich hatte geschrieben: »Liebes Tagebuch, heute ist mein Geburtstag. Ich habe heute niemanden gesehen, keiner hat mich angerufen, keine Mails. Nichts. Zum Glück war niemand in meiner Nähe. Ich hab den ganzen Tag in meinem Bett gelegen und geheult. Mal wieder....!« Seit fünf Jahren war ich an diesem Tag immer alleine. Ich konnte und wollte niemanden sehen. Ich litt an diesem Tag immer Höllenqualen. Vor fünf Jahren hatte mir ein Mann das ganze Leben zerstört. (Hier habe ich die ICH-Anfänge nicht mehr gezählt.)

Aha. Ein Mann hat ihr Leben zerstört. Sie ist stark traumatisiert, springt aber mit unbekannten Riesen in die Kiste. Tut mir leid, das ist ein Verhalten, das ich einfach nicht nachvollziehen kann. Vor allem, weil sie ja immer betont, wie hässlich sie ist und unglücklich und alles ganz schrecklich. So jemand geht doch nicht los und sucht sich einen One-Night-Stand, oder?

Zitat:
Doch ich wollte jetzt nicht daran denken, denn sonst müsste ich mich heute auf der Arbeit krank melden (würde ich zusammenschreiben). Ich ging um mein Bett herum und zog die Laken glatt, dann ging ich zu meinem Kleiderschrank und suchte nach einem halbwegs annehmbaren Outfit und entschied mich für eine schwarze Stoffhose, eine dunkel Lilafarbene (lilafarbene) Tunika und ein schwarzes Halstuch, dass die Narben an meinem Hals bedeckte. (Langer Satz.) Ich zog mich an und ging zurück ins Bad um mich zu schminken. Ich öffnete den Spiegelschrank und nahm meine Schmink- (kein Leerzeichen)Sachen heraus. Ich cremte mir Make- (kein Leerzeichen)Up ins Gesicht, schminkte meine Augen mit Kajal und etwas Lidschatten, tuschte meine Wimpern und strich etwas Rouge auf meine Wangen, um mir etwas Farbe zu verpassen. Ich sah etwas zufriedener aus, als ich sah (KOMMA) das (DASS) ich nicht mehr ganz so schlimm aussah. Ich sah mich nach meinen Autoschlüsseln um und ging in die Küche, nachdem ich sie gefunden hatte. Ich frühstückte, zog meine Schuhe an und nahm meine Sachen und fuhr zur Arbeit. (7 ICH-Anfänge!)

Auch hier langweilt mich die überaus detaillierte Beschreibung des Schminkens. Vor allem, weil sie ja schon vorher erzählt hat, dass sie sich heftig schminken sollte »ch musste heute tief in meine Schminkkiste greifen«. Es interessiert mich auch nicht wirklich, was sie anzieht. Hier finde ich eigentlich nur wichtig, dass sie das Halstuch anzieht, um Narben zu verdecken.

Was mich aber wirklich interessieren würde: wer ist der riesige Kerl, der sich so überhaupt nichts aus ihrem (aus ihrer Sicht) hässlichen Aussehen macht? Er scheint mir nett und ich würde gerne mehr über ihn erfahren. Die Ich-Erzählerin finde ich hingegen nicht besonders sympathisch (auch wenn sie vielleicht ein tragisches Schicksal durchlitten hat - hat mich als Leser jetzt nicht so sonderlich berührt.)

Mein Tipp: kürzen, auf die Satzanfänge achten und vor allem: mehr Absätze. Ich würde darüber nachdenken, welche Informationen und (detaillierten Alltags-)Handlungen wirklich wichtig für die Geschichte sind. Zuviel davon finde ich einfach nur langweilig.

Wenn Du etwas von meinen Anmerkungen gebrauchen kannst, dann nimm es, den Rest ignoriere. Warnhinweis: Meine Bemerkungen erheben keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

Liebe Grüße
Bianca
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Harald
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Beiträge: 5104
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Beitrag24.11.2014 21:03

von Harald
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Kurz und knapp:

Als Prolog, als Einstieg, der mich, den Leser, auf das Buch neugierig machen soll, ist das Stück aus den geschilderten Gründen nicht geeignet!

Straffen, auf das Wesentliche beschränken  und strukturieren, den Lesern über Absätze die Möglichkeit geben, die Infos der letzten Sätze zu verarbeiten. Das sind nur Sekundenbruchteile, aber die sind enorm wichtig.

Überarbeite es mal …

 Wink


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Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker

Harald

Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste!
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Andromeda90
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Beitrag24.11.2014 22:05

von Andromeda90
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ich danke euch.

ja die absätze sind durch das kopieren verloren gegangen. vielen dank ^^
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Sue Rovia
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Das bronzene Floß Silbernes Licht


Beitrag26.11.2014 16:10

von Sue Rovia
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hey,

ich mag deine Geschichte ehrlichgesagt nicht. Das liegt nicht nur an den ständigen, gleichen Satzanfängen sondern daran, dass die Protagonistin wahnsinnig ichbezogen ist.
Ich gehe gerade davon aus mit einer Borderline-Patienten die Bekanntschaft gemacht zu haben. Sorry, aber die Narben, ständig wechselnde Männerbekanntschaften, ein traumatisierendes Erlebnis in der Geschichte und dass sie sich nicht einmal die Namen ihrer Sexualpartner merkt... das geht schon stark in die Richtung.
 Generell habe ich mit psychischen Erkrankungen kein Problem, auch nicht mit der Perspektive eines psychisch Erkrankten in einem Buch, wenn es denn paranoide Schizophrenien oder vielleicht noch Depressionen sind. Aber eine Hauptperson die sich zu 95% mit sich selbst und ihrem eigenen Leiden beschäftigt wird mir unsymphatisch. Und als Leser dann in diesem Kopf drinstecken -puuh!

Also wenn das ein Roman werden soll, dann würde ich wahrscheinlich nach dem Prolog die Perspektive wechseln. Und den Fokus auch auf das Umfeld legen. Es ist ja nicht so als ob z.B. der Partner verdient hätte, wie sie ihn behandelt.
Sprachlich schließe ich mich den Vorrednern an: Satzanfänge ändern, und inhaltliche Wiederholungen vermeiden.

Liebe Grüße!

Susie
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Andromeda90
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Beitrag26.11.2014 18:33

von Andromeda90
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Ich danke dir Sue.

Sie soll eigentlich nicht wie eine Borderline- Patientin wirken, sondern wie eine junge Frau mit Post-Traumatischer Belastungsstörung.

Im ersten Kapitel lernt man mehr Leute kennen, die sehr wichtig für diese Geschichte sind & der Protagonistin Helfen werden, über die Vergangenen Ereignisse hinwegzukommen und sich einem besonderen Menschen zu öffnen.
Diese Flirt- Bekanntschaft wird nur deshalb nicht ausführlicher erwähnt, weil sie keine wirkliche Rolle spielen soll.

Das "Annie" sehr Ich- Bezogen ist, liegt vielleicht daran das ich dich "Ich- Perspektive" immer am besten fand bei Geschichten bzw. Romanen.

Ich danke euch für die Anregungen und bin schon fleißig am Abändern und umschreiben smile

Diese Geschichte wird noch tiefer & Annie wird durch die Hilfe von ihren engsten Freunden (die erst ab dem ersten Kapitel langsam auftauchen- & sehr wichtige Rollen spielen --vor allem auch in Ihrer Vergangenheit--) verarbeiten was sie durchgemacht hat......

LG Anna
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Sue Rovia
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 30
Beiträge: 586
Wohnort: Metronom
Das bronzene Floß Silbernes Licht


Beitrag27.11.2014 01:34

von Sue Rovia
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Hallo nochmal

Zitat:
Sie soll eigentlich nicht wie eine Borderline- Patientin wirken, sondern wie eine junge Frau mit Post-Traumatischer Belastungsstörung.


Eine Posttraumatische Belastungsstörung ist ein psychischen Erkrankungsbild das in Folge eines traumatisierenden Erlebnis auftritt. Für die Diagnose sollten einige Kriterien erfüllt sein. Ein wesentliches Kennzeichen der PTBS sind die sogenannten Flashbacks, also ein wiederholtes Erleben der Situation (das deutest du zumindest mal mit den Träumen an).
Desweiteren VERMEIDET der Betroffene normalerweise Situationen, die an das traumatisierende Ereignis erinnern. Das will nicht recht zu den ständig wechselnden Männerbekanntschaften passen.
Der Erkrankte leidet häufig unter psychosomatischen Beschwerden, Angstzuständen, Konzentrationsschwierigkeiten, erhöhter Aufmerksamkeit, und unkontrollierten Wutausbrüchen.
Im Kontakt mit der sozialen Umwelt ziehen Betroffene sich oft zurück, und reagieren gleichgültig und emotional abgestumpft.
Das trifft meines Erachtens nicht wirklich auf Annie zu. Auf mich wirkt es nicht so als hätte sie Schwierigkeiten damit, die Dinge zu verarbeiten -im Gegenteil. Bei mir kommt es so an, als hätte Annie sich vorgenommen den Rest ihres Lebens mit Verarbeiten des Traumas zu verbringen. Und alle anderen Menschen und Dinge sind dem untergeordnet. Klingt vielleicht ein bisschen fies, aber das habe ich mir beim Lesen des Prologes gedacht...
Kennst du Menschen mit PTBS? Und wenn ja wie gut? Musst du nicht im Forum beantworten, aber das würde ich mich selbst fragen.

Zitat:
Diese Flirt- Bekanntschaft wird nur deshalb nicht ausführlicher erwähnt, weil sie keine wirkliche Rolle spielen soll.


Das ist mir spätestens in dem Augenblick klar, in dem sie sich nicht einmal mehr an seinen Namen erinnert. Passt wiegesagt zu Borderline aber nicht zu PTBS. Korrigiere mich ein Psychiater bitte wenn ich meine Hausaufgaben nicht gründlich gemacht habe. Damit wird Annie für mich nicht sympathischer, im Gegenteil. Bei einem Buch würde ich spätestens hier aufhören zu lesen.

Zitat:
Das "Annie" sehr Ich- Bezogen ist, liegt vielleicht daran das ich dich "Ich- Perspektive" immer am besten fand bei Geschichten bzw. Romanen.


Ich schreibe, abgesehen von Prolog/Epilog alles aus der "Ich-Perspektive". Deswegen sind die Protagonisten nicht zwangsläufig ichbezogen. Ich kann trotzdem seitenlang auf mein Umfeld eingehen. Die Perspektive hat mit dem Charakter der Person nichts zu tun.

Zitat:
Diese Geschichte wird noch tiefer & Annie wird durch die Hilfe von ihren engsten Freunden (die erst ab dem ersten Kapitel langsam auftauchen- & sehr wichtige Rollen spielen --vor allem auch in Ihrer Vergangenheit--) verarbeiten was sie durchgemacht hat.....


Bitte nicht dein eigenes Buch spoilern Pfiffig Blinzeln Das nimmt die Motivation weiterzulesen.

Ich habe im Text selbst noch einen Satz gefunden, der glaube ich noch nicht unter Beschuss genommen wurde und der mich wirklich stört:

 
Zitat:
Ich sah etwas zufriedener aus, als ich sah das ich nicht mehr ganz so schlimm aussah. Ich sah mich nach meinen Autoschlüsseln um

Mit dieser Satzfolge hast du dir das Verb "sehen" für den Rest deines Buches verboten. Rolling Eyes Dreimal in einem Satz ist echt zu viel.

Das ist mein Standpunkt zu dem Thema. Wenn Annie tatsächlich eine PTBS haben soll, würde ich persönlich woanders ansetzen. Und zwar mit großer Wahrscheinlichkeit bei einem Alptraum/bzw. einem Flashback. Den Leser da mitreinnehmen. Und sich dann in den Alltag zurückarbeiten.
Man kann es natürlich auch anders angehen.

Ich hoffe meine Anregungen helfen dir weiter. In jedem Fall wünsche ich dir viel Spaß und Erfolg beim Überarbeiten!

Liebe Grüße!

Susie
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Hopepenless
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 27
Beiträge: 22



Beitrag07.12.2014 15:35
okei
von Hopepenless
Antworten mit Zitat

Hey,
also erst mal das stimmt ist mir auch dirket aufgefallen du hat eindeutig zu viele Ich's drinne smile

Ansonsten finde ich den Style ganze Nett nur ist es etwas schläppend zu lesen.
Ansonsten Sehr gut weiter so smile!!
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Andromeda90
Geschlecht:weiblichSchneckenpost

Alter: 34
Beiträge: 7
Wohnort: Laufersweiler


Beitrag21.12.2014 13:04
ÜBERARBEITETER Prolog von "Annie"-- viel Spaß
von Andromeda90
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Prolog:
Ich lag in meinem Bett und starrte an die Decke. Es war wie immer. Jede Nacht lag ich wach und hatte Angst davor einzuschlafen, denn ich wusste dass ich Alpträume haben würde. Einem unruhigen Impuls in mir nachgebend, drehte ich mich auf die Seite und starrte aus dem Fenster. Mein Blick fiel auf meinen Wecker und ich  dachte darüber nach wie lange ich schon im Bett lag und wie lange ich noch liegen bleiben musste, ehe ich endlich aufstehen konnte.
Eine halbe Stunde musste ich jetzt noch neben dem schnarchenden Riesen liegen, der die ganze Zeit versuchte mich zu ersticken, indem er sich auf mich rollte. Ich schob ihn von mir weg und versuchte aufzustehen. Nachdem ich es nach einigen Minuten geschafft hatte, trotz eingeschlafener Beine ohne großen Lärm zu machen und Unfälle zu bauen, aufzustehen und ins Bad zu gehen sah ich mich im Spiegel an. Ich sah grauenvoll aus. Mein Gesicht war sehr blass, und ich hatte dunkle Ringe unter den Augen. Ich stellte mich in die Duschkabine und stellte das Wasser an, schloss die Augen und genoss das erst kalte, dann immer wärmer werdende Wasser. Mein Versuch mich nur an das Wasser auf meiner Haut zu denken scheiterte kläglich, also drehte ich mich herum und ließ mir das Wasser über Gesicht und Brust laufen.
"Warum bist du schon aufgestanden, Kleines?", Vor Schreck schrie ich auf und klammerte mich an die Duschkabine.
"Erschreck' mich doch nicht so! Du kannst doch nicht einfach so hier rein schleichen, ohne anzuklopfen!"
"Tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken. Ich wurde wach und du lagst nicht mehr neben mir. Da bin ich aufgestanden und dem Geräusch des rauschenden Wassers nachgegangen." "Okay, das nächste mal solltest du aber wirklich anklopfen. Das war wirklich unhöflich." Er nickte und lächelte mich an.
"Soll ich zu dir unter die Dusche kommen? Wir könnten da weiter machen wo wir vorhin aufgehört haben." Ich schüttelte den Kopf und sagte ich müsse heute früher zur Arbeit gehen, um eine Konferenz vorzubereiten. Er wirkte etwas enttäuscht, doch das war mir egal. Ich lauschte auf die Geräusche in der Wohnung. Nachdem ich gehört hatte, wie die Tür ins Schloss gefallen war, lief ich hin und verschloss sie wieder richtig.
Danach ging ich langsam in mein Schlafzimmer und suchte mir ein Outfit heraus. Passend zu meinen Kleidern zog ich ein schwarzes Halstuch, dass die Narben an meinem Hals bedecken sollte, heraus und zog mich langsam an. Nachdem ich meine Sachen zusammen gesucht hatte, machte ich mich auf den Weg zur Arbeit.
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Mogmeier
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Beitrag21.12.2014 13:38

von Mogmeier
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Hallo Andromeda,

ich habe die überarbeitete Version deines Prologs mit diesem Thread hier zusammengeführt, weil es ja doch ein und dieselbe Geschichte ist.

Die besten Grüße,
Mog


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»Nichtstun ist besser, als mit viel Mühe nichts schaffen.«
Laotse
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Kris
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Beitrag23.12.2014 13:04

von Kris
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Hi Andromeda,

ich finde, dass Dein Prolog durch die Straffung zu viel an Inhalt verloren hat.

Alles, was mich neugierig machen könnte – die (Bindungs-)Ängste,
Narben auf Körper und Seele, der seltsame Übernachtungsgast – ist
jetzt so sehr verkürzt, dass ich nicht mehr folgen kann bzw. mag.
Das fand ich im ersten Wurf besser.

Vielversprechendes wird abgewürgt durch Banales. Manches ergibt logisch
keinen Sinn.

Beispiel:
"Mein Blick fiel auf meinen Wecker und ich dachte darüber nach wie lange ich schon im Bett lag und wie lange ich noch liegen bleiben musste, ehe ich endlich aufstehen konnte.
Eine halbe Stunde musste ich jetzt noch neben dem schnarchenden Riesen liegen, der die ganze Zeit versuchte mich zu ersticken, indem er sich auf mich rollte. Ich schob ihn von mir weg und versuchte aufzustehen."

Es liest sich für mich, als würde sie erst noch eine halbe Stunde abwarten
wollen und stünde dann doch vorher auf. Warum?
Warum bleibt sie überhaupt krampfhaft im Bett liegen, wenn sie eh
nicht schlafen kann?

Was Deine Figuren bewegt, wird mir nicht klar. Natürlich, das hier ist
erst der Auftakt. Aber es würde helfen, wenn ich das mehr nachvollziehen
könnte.

Mal ein konretes Beispiel:
"(...)Passend zu meinen Kleidern zog ich ein schwarzes Halstuch, dass die Narben an meinem Hals bedecken sollte, heraus und zog mich langsam an."

Die wichtige Botschaft geht als Einschub unter.

Vielleicht eher so:
"Langsam ging ich ins Schlafzimmer, suchte ich mir Kleidung für den Tag
heraus und zog mich an. Zum Schluss griff ich nach einem schwarzen Halstuch. Niemand sollte meine Narben sehen."

Das ist jetzt auch noch nicht perfekt – ist ein Text das je Wink– aber
so wird betont: Sie hat Narben am Hals. Und niemand soll sie zu sehen
bekommen.

Der Leser will ich natürlich wissen "wieso, weshalb, warum"!
Und damit hast Du ihn am Haken.  Very Happy

Auch stilistisch ließe sich noch manches verbessern. Achte auf Wortwiederholungen. Nicht nur die schon erwähnten Satzeinstiege mit
"ich".


Beispiel:
"(...) sah ich mich im Spiegel an. Ich sah grauenvoll aus."
Besser:
"(...) betrachtete mich im Spiegel (...)"

Beispiel:
" Ich stellte mich in die Duschkabine und stellte das Wasser an (...)"
Besser:
"Ich betrat die Duschkabine und stellte das Wasser an (...)"

Davon gibt es noch etliche Beispiele in Deinem Text.
Meine Erfahrung: Es ist schwer, den eigenen Text gut zu redigieren,
über dem ich schon länger brüte. Ich weiß ja genau, was ich sagen will.

Was mir hilft, ist lautes Vorlesen. Da merke ich dann selbst die Wortwiederholungen.

Ich hoffe, das hilft Dir ein bisschen. Daumen hoch
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Andromeda90
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Alter: 34
Beiträge: 7
Wohnort: Laufersweiler


Beitrag23.12.2014 15:30

von Andromeda90
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Hallo Kris,
vielen Dank für deine Kritik. Sie ist (genau wie die anderen Kritiken) sehr hilfreich. Ich werde es nochmal überarbeiten und es dann nochmal einstellen.

Nochmal danke =)
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