Die Angst vor dem Versagen

[Infinitus]

Hallo,

ich treibe mich nun bereits seit über einem Jahr in diesem Forum herum, konnte aber erst jetzt den Mut zusammenfassen, dieses Thema zu eröffnen.
Genauer gesagt ist dies mein erster Beitrag überhaupt. Ich hoffe, dass ihr mir helfen könnt, auch wenn ich euch kein vertrautes Gesicht bin.
Ich möchte nicht mit meinem Privatleben hausieren gehen, dennoch muss ich ein kleines Stück weit ausholen, um meine momentane Situation zu erläutern.
Schreiben ist meine Leidenschaft. Eine Tatsache, die mir viel bedeutet, da ich ansonsten eher durch meine Lethargie glänze.
Ich war bereits mit 16 Jahren drogenabhängig, habe es aber immer geschafft dies vor meiner Familie geheim zu halten. Selbst heute wissen sie es nicht, ahnen es vermutlich nicht einmal. Seit einigen Jahren bin ich nun wieder frei davon und ich bin mir sicher, dass ich damit nie wieder etwas zu tun haben möchte und werde, und doch kommt immer wieder diese Angst in mir auf.
Ich habe Angst zu versagen. Ich habe Angst davor, etwas zu beginnen und daran zu scheitern, Angst davor, für immer ein Nichts zu sein. Ironischerweise war dies der Grund, warum ich überhaupt erst zu Drogen gegriffen habe. (Logik war nicht vorhanden)
Dies und andere Dinge, die ich hier nicht näher erläutern möchte, sind der Grund dafür, weshalb ich auf dem Arbeitsmarkt nicht vermittelbar bin. (483 Bewerbungen seit 2011)
Ich bin kein Faulenzer und ich will mich nicht auf billige Ausreden stützen. Mir ist bewusst, dass ich selbst für meine Lage verantwortlich bin und dass nur ich diese Lage wieder verbessern kann, auch wenn mir nicht viele Möglichkeiten gegeben sind.
Falls jemand von euch bereits eine ähnliche Situation durchlebt hat, wird er meine Emotionen verstehen können.
Es geht mir nicht um das Geld, es geht mir darum, wieder ein Teil der Gesellschaft zu werden.
Schreiben ist das einzige in meinem Leben, das mir Halt bietet. Halt, den selbst Freunde und Familie nicht bieten können, auch wenn sie ihr Bestes geben.
Ich habe lange und intensiv darüber nachgedacht und den Gedanken immer wieder als träumerisch und kindisch verworfen, doch ich bin mir sicher: Ich möchte Schriftsteller werden.
Das mag für euch hochgestochen oder irrsinnig klingen, auch wenn viele diesen Traum mit mir teilen, aber es ist das einzige Talent das ich besitze. Ich bin leider nicht viel mehr, als das was ich zu Papier bringe.
Mein einziges Problem ist, wie so oft zuvor, die große Angst vor dem Versagen. Was mache ich, falls es nicht funktioniert? Verliere ich dann den letzten Funken Hoffnung? Ich will nicht mein Leben lang Hartz IV beziehen, auch wenn die Ämter mich regelrecht dazu drängen. Mir wird schlecht bei dem Gedanken, das hart erarbeitete Geld anderer Menschen auszugeben, obwohl ich unserer Gesellschaft nichts dafür zurückgeben kann.
Ich möchte für Unterhaltung sorgen, möchte Menschen begeistern mit dem was ich schreibe, möchte einfach endlich, endlich funktionieren.
Mir ist bewusst, dass der Markt voll von halbherzigen Schriftstellern ist und Verlage regelrecht mit Manuskripten überflutet werden, aber ich will, nein ich MUSS es einfach versuchen.

Ich hoffe, dass ihr Ratschläge für mich habt, die mich meinem Ziel ein kleines Stückchen näher bringen. Mein Kopf ist voller Ideen, ich habe genug Zeit diese umzusetzen und ich scheue mich nicht vor harter Arbeit.

Bloß diese verdammte Angst muss ich endlich loswerden!

[Bananenfischin]

Hallo Infinitus,

schön, dass du dich jetzt dazu entschieden hast, dich hier zu Wort zu melden.

Eine gewisse Angst vor dem Scheitern kann nützlich sein und dazu anspornen, sein Bestes zu geben. Ich glaube, diese Art von Angst kennen viele Schriftsteller.
Wenn sie aber lähmt, so dass man es gar nicht erst versucht, wird sie natürlich extrem kontraproduktiv.

Wenn du hier schon so lange mitliest, dann wirst du mitbekommen haben, und du deutest auch schon an, dass es dir klar ist, dass der Weg zum (Berufs)schriftsteller, vor allem zu einem, der davon leben kann, ein langer und harter ist.

Wenn du schreibst

[BlueNote]

Erstaunlich, wie viel Richtiges BF geschrieben hat.

Es ist eigentlich sehr einfach, mit dieser "Versagensangst" umzugehen - theoretisch zumindest. Du musst sie akzeptieren (als einen Teil von dir selbst). Du musst lernen, wie es ist, zu versagen (d.h. dein Ziel nicht oder nicht ganz zu erreichen). Du musst lernen, dass das Versagen auch ein Teil des Lebens ist und du auch zukünftig (wie wir alle) nicht davon verschont bleiben wirst, dass dir etwas im Leben nicht glückt.

Und, du darfst vor allem nicht aufgeben, das, was du tun willst, zu tun. Meiner Meinung nach können Ängste nie ganz überwunden werden (man kann sie nicht zum Verschwinden bringen). Sie sind ein Teil von dir. Aber sie sollen nicht dein Handeln dominieren, dich nicht zur Stecke bringen.

Dass du dich aber lediglich auf diesen "Traum" stützt, Schriftsteller zu werden, das als einziges siehst, was du angeblich kannst, beunruhigt mich allerdings eher. Suche dir mehrere Dinge, die du bis zum Erfolg führen kannst, nicht nur das Schreiben. An der Schriftstellerei sind schon viele gescheitert. Und so gut wie alle an dem Ziel, mit der Schriftstellerei Geld zu verdienen.

Meiner Meinung nach solltest du die drei Dinge trennen: Dein Leben in den Griff zu bringen, mit Ängsten umgehen und die Vision "Schriftstellerei". Das zu vermischen, macht alles nur viel komplizierter und bringt dich nicht weiter.

BN

[Stefanie]

Hi Infinitus,

du machst dir große Sorgen darum, zu versagen. Ich frage mich, was du als Versagen definierst.
Niemand setzt sich hin und schreibt locker aus dem Handgelenk einen Bestseller. (Manche Schriftsteller behaupten das, aber ich bin überzeugt, dass sie lügen.)
Schriftsteller werden ist ein jahrelanger Lernprozess.

Wenn du hier einen Text einstellst und Kritik bekommst, bedeutet das nicht, dass du versagt hast, sondern dass die anderen dir zutrauen, dass du dich weiterentwickelst, sonst würden sie sich nicht die Mühe machen, Kommentare zu schreiben.

Es gibt also nur eine Möglichkeit, wie du hier überhaupt versagen kannst:
Indem du es nicht versuchst.

Du hast doch bestimmt schon irgendetwas geschrieben, das jetzt (früher hätte man gesagt, in einer Schublade verstaubt) auf deinem Rechner drauf wartet, gelesen zu werden.
Also wag den Sprung ins kalte Wasser und stell es hier ein. Jetzt.

[KeTam]

Lieber Infinitus,

ich verstehe, was du meinst, will dir aber sagen, dass es dringend nötig ist, dass du zumindest versuchst, dein Selbstwertgefühl auch auf ein paar andere Pfeiler zu stellen. Vom Schreiben leben zu können, ist ein Ziel das sehr hochgesteckt und auch teilweise einfach Glück und Zufall braucht.

Ich finde es z.B. toll, dass du es geschafft hast von Drogen weg zu kommen. Ich selbst kenne  so viele Leute, die das nicht geschafft haben. Die meisten sind tot und der Rest im Knast. Schau, du gehörst zu denen, dies geschafft haben, scheinbar hast du Kraft Dinge durchzuziehen, an denen andere scheitern.

Schreib erst mal, weils dir selbst Freude macht, misch hier im Forum mit, lies fremde Texte, stell selbst etwas ein. Und du wirst sehen, dass du dich verbesserst und vielleicht auch manchmal total vergisst, was du damit erreichen willst. Und nicht zuletzt, findest du hier Menschen, die deine Leidenschaft teilen, das gibt auch eine ganze Menge Halt.

Und: Herzlich Willkommen!

Lg, KeTam.

[Infinitus]

Es hat mich einiges an Überwindung gekostet eure Antworten zu lesen, gelohnt hat es sicher dann aber doch.
Danke, für eure netten und aufbauenden Worte!

Ich klang gestern Nacht, in meiner Verzweiflung, womöglich etwas zu "begeistert". Natürlich werde ich nicht von heute auf morgen ein bezahlter Schriftsteller.
Es ging mir viel eher darum, ob ich diesen langen Weg überhaupt antreten soll oder eben nicht. Leider fiel mir auch ins Auge, dass zwar anscheinend 72 Leute meinen Beitrag gelesen, allerdings nur drei darauf geantwortet haben. Ich weiß, so ist das immer in Foren, aber ein derartiger Gedanke unterstützt meine Ängste dann nur noch weiter.
@BlueNote
Ich weiß es zu schätzen, dass du dir anscheinend Gedanken um mich gemacht hast, muss dich aber in einer Hinsicht enttäuschen.
Was den regulären Arbeitsmarkt betrifft, habe ich einfach keine Kraft und keine Geduld mehr. Ich habe nicht gelogen, als ich sagte ich hätte 483 erfolglose Bewerbungen abgeschickt. Ich habe mich auch nicht nur auf die "Traumberufe" beworben, die anscheinend jeder gerne hätte, sondern wirklich auf alles. Zwei Bewerbungsgespräche hatte ich in 3 Jahren, beide davon gingen weit über eine Stunde hinaus und bei bei beiden kam erst nach mehr als vier Wochen eine Absage. Ich kann nicht lügen, kann mich nicht verstellen und verbiegen, nur damit ein Arbeitgeber mich akzeptiert und als schlecht bezahlte Hilfskeule einstellt. Die Meisten können das leider nicht verstehen.
Was "mein Leben in den Griff bringen" betrifft: Ich lebe noch. Das kann bei jemandem, der jahrelang intensiv konsumiert hat, bereits ein Wunder sein. Ohne jegliche Hilfe von außen bin ich es losgeworden, habe dann sogar meine mittlere Reife nachgeholt (1,17 im Durchschnitt). Auf dem Arbeitsmarkt hat mir leider auch das nicht geholfen.
Dass das Versagen ein Teil des Lebens ist weiß ich, bis jetzt hatte ich bloß immer das Gefühl, dass es bei mir häufiger an die Tür klopft, als bei anderen.

@Bananenfischin
Danke, für deinen Zuspruch.
Ich habe in den letzten Jahren etliche Manuskripte angefangen, einige davon hunderte Seiten lang, bloß das Ende fehlt bei allen. Weggeworfen habe ich sie natürlich nicht, sondern arbeite immer mal wieder an ihnen, ändere hier und dort etwas. Ich glaube, dass ich das Ende dieser Geschichten unterbewusst zurückgehalten habe, damit ich nicht auf die Idee komme, ein Exposé und einen Auszug aus meinem Manuskript bei einem Verlag einzureichen. Da ist die Angst vor dem Versagen wieder stärker gewesen als ich.
Deine aufbauenden Worte geben mir allerdings tatsächlich mehr Mut als vorher, und das freut mich!

@Stefanie
Als Versagen definiere ich es nicht, wenn ich nicht gleich einen Bestseller schreibe. Selbst viele der bekanntesten Schriftsteller mussten darum kämpfen ihren Traum zu erreichen, endlich einen Verlag zu finden, der ihr Manuskript veröffentlicht. Versagen würde ich, wenn ich mir nun vornehme all meine Kraft in dieses Projekt zu stecken und dann bei der ersten Hürde daran zerbreche.
Ich lese auch meine eigenen Texte "bewertend" und weiß was ich kann, und was ich noch nicht kann. Ich sehe aber auch Szenen, die mich begeistern und die ich tatsächlich gut finde und bei denen ich weiß, dass sie auch von anderen als spannend und gut empfunden wurden.
Kritikfähig bin ich, denn ehrliche Kritik ist meiner Meinung nach das beste Hilfsmittel, um sich zu verbessern.
Ich werde hier demnächst etwas einstellen, auch wenn es mir tatsächlich schwer fällt. (Das geht euch bestimmt auch so)


Noch einmal danke für eure netten Antworten, die mir den Start in den heutigen Tag um einiges erleichtert haben.

PS: Leider habe ich keinen passenden Smiley gefunden, der meinem momentanen Gesichtsausdruck würdig gewesen wäre.

[bibiro]

Lieber Infinitus,

Ich möchte die wundervollen Worte, die KeTam gefunden hat, mal unterschreiben:

[Nicki]

[Infinitus]

Vielen dank euch allen!

@Nicki
Du hast recht! Solche Kleinigkeiten können mich aber eben manchmal schon aus dem Gleichgewicht bringen und dann denke ich mir "hätte ich doch mal lieber gar nicht erst etwas gesagt".

@KeTam
Es ist tatsächlich ein sehr hochgestecktes Ziel, aber ich muss es weder heute noch morgen erreichen. Ich wäre schon unendlich froh, würden nur zehn Leute mein Buch in der Hand halten wollen. Bescheidenheit ist zum Glück eine meiner stärkeren Eigenschaften.
Dass du selbst Menschen kanntest oder kennst, die ähnliches erlebt haben, macht mich traurig. Ich wünsche es niemandem, auch nur im Entferntesten etwas mit dieser "Szene" zutun haben zu müssen, vor allem da die meisten ihr nicht mehr entkommen können.
Ich nehme deinen Ratschlag, mich hier aktiv im Forum zu beteiligen, auf jeden Fall an. Gleichgesinnte zu treffen tut immer gut.

[Bananenfischin]

Hallo Infinitus,

schön zu lesen, dass dein Start in den Tag gut war.

Ich bin gespannt auf die Texte, die du einstellen wirst. Alles, was sich hier über deine Einstellung zum Schreiben und dem Prozess, der dazugehört, lesen lässt, hört sich wirklich gut an.

Liebe Grüße
Bananenfischin

[zwima]

Lieber Infinitus,
im Grunde wurde schon alles gesagt. Scheitern gehört zum Leben dazu. Die meisten hier werden die Versagensangst kennen, wie du sie beschreibst, unabhängig davon, was für eine Lebensgeschichte sie haben. Ich selbst habe in meinem bisherigen Leben so ziemlich alles erreicht, was ich mir vorgenommen habe. Manchmal mit Umwegen, manchmal mit Abstrichen und manchmal hat sich das, was ich erreichen wollte, kaum, dass ich es erreicht habe, gar nicht mehr so toll angefühlt. Trotzdem habe ich sehr große Versagensangst, frag einige hier im Forum, sie können dir ein Lied davon singen.

Ich habe gelernt, diese Angst als was positives anzunehmen. Sie treibt mich voran, tut manchmal weh, ist aber mit dafür verantwortlich, dass ich nie zufrieden und satt vom Leben bin. Es gibt immer noch was, das man erreichen kann, immer noch ein Ziel, immer noch etwas, das andere besser können. Auf lange Sicht gesehen, geht es nicht darum, nicht zu scheitern, sondern einfach eine Menge Sturheit zu beweisen.

Du hast viel in einem Leben erreicht, vor dem ich nur den Hut ziehen kann. Ich habe zwar schon ein paar Bücher veröffentlicht, von den blöden Glimmstängeln komm ich aber nicht los. Womöglich kann es dir helfen, nicht den ganzen Weg zu deinem Ziel (Schriftsteller werden ist schrecklich abstrakt – ab wann darf sich ein Schreiberling denn als Schriftsteller bezeichnen) zu sehen, sondern kleine Etappensiege.

 Der betriebswirtschaftlichen Theorie zufolge müssen Ziele spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert sein. Wenn du hoffst, einen Bestseller zu landen, ohne vorher zig Absagen zu kassieren, ist das nicht realistisch – nur so als Beispiel. Wenn du hoffst, innerhalb der nächsten zwei Wochen von den Einkünften, die dir das Schreiben bringt, leben zu können, ist die Terminierung falsch. Wenn dir das also nicht gelingt, hast du nicht darin versagt, dein Ziel zu erreichen, sondern dein Ziel war einfach nur falsch formuliert. Wenn du dir das ganz konkret vor Augen führst, vielleicht kann das ein wenig von dem Druck wegnehmen, den du dir selbst machst.

Lg
Zwima

[meerenblau]

Hallo Infinitus,

erstmal - den wichtigsten Schritt, auf dem alles andere aufbaut, hast Du bereits gemacht, nämlich mit den Drogen aufzuhören. Okay, es gibt Schriftsteller, die gesoffen, gekokst und was noch alles haben, Hemingway, King, Ewers u.a., aber die haben erst damit angefangen, als sie schon berühmt waren. Dann kann man sich das, wenn man es denn unbedingt will, wohl leisten. Als Anfänger aber nicht.

Von daher - Du bist schon jetzt auf dem richtigen Weg, ohne es vielleicht zu wissen.

Und der nächste Schritt ist ganz einfach: Wenn Schreiben Deine Leidenschaft ist, dann schreib! Schreib, was und wie Du willst. Du kannst da erstmal nicht scheitern (es sei denn, Du hast irgendwann einfach keinen Bock mehr und schreibst nicht mehr weiter) - schreib einfach, und wenn Du meinst, etwas vollendet zu haben (Roman, Novelle, Gedicht, egal was), dann lies es Korrektur und überarbeite es.

Dann stell es hier ein, und dann muss man weitersehen. Was aber wichtig ist (und trivial, ich weiß) - mach einen Schritt nach dem anderen. Jeder Spaziergang besteht aus vielen einzelnen Schritten. Das ist hier nicht anders.

VG
meerenblau

P.S.: Etwas kann ich Dir jetzt schon sagen - Du hast, wie ich finde, eine sehr gute Rechtschreibung und Ausdrucksweise. Auch wenn Du das jetzt nicht glaubst, aber allein daran hapert es schon bei so einigen !!! Insofern hast Du sogar schon noch einen Schritt gemacht bzw. kannst einen Schritt überspringen, nämlich den, sich erstmal mit der deutschen Orthographie zu beschäftigen!

[Sissi Fuß]

Hallo Infinitus!
Ich habe deinen Texte sehr intensiv gelesen. Du kannst dich wirklich sehr gut ausdrücken, deine Rechtschreibung ist in Ordnung. Die Probleme, die du schilderst, wirst du mit einem Gedankenaustausch in einem Forum nicht lösen. Dazu musst du vor die Tür gehen, Kontakte knüpfen, dir an entsprechenden Stellen Rat holen (Arbeitsamt, psychologische Beratungsstellen). Vielleicht gibt es jemanden in deiner Familie, in deiner Nachbarschaft, dem du anvertrauen kannst, wenn du wirklich diese Probleme hast. Mir kommt das Ganze ein bisschen aufgesetzt vor. Sorry, ich kauf's dir nicht ab.

[Sissi Fuß]

P. S. Entschuldigung, da habe ich ein paar Fehler reingehauen. Bildschirmarbeitsplatzbrille vergessen! Es sollte heißen: deine Texte und dem du dich anvertrauen kannst.

[Infinitus]

@SissiFuß
Danke, für deinen Ratschlag! Ich stehe bereits seit Jahren mit dem Arbeitsamt in Kontakt, habe dort also auch meine "persönliche" Ansprechpartnerin, aber auch ihre Mittel sind sehr begrenzt. Es gibt nun einmal einfach Dinge im Lebenslauf, die fast kein Arbeitgeber akzeptiert. Worum es sich dabei handelt, kannst du dir eventuell selbst ausmalen.
Du musst mir im übrigen nichts abkaufen, ich kann deine Skepsis nachvollziehen. Ich habe allerdings jederzeit die Möglichkeit, mich meinen Freunden anzuvertrauen und verlasse auch sehr gerne einmal die eigenen vier Wände.

@meerenblau
Dein Lob, bezüglich meiner Rechtschreibung und Ausdrucksweise, bedeutet mir viel. Es gibt sicherlich noch einiges, das ich verbessern muss und erlernen kann, aber dafür eignet sich das Schreiben ja ganz besonders gut. Bei den berühmten Schriftstellern musste ich an Günter Grass denken, der immerzu an einer seiner Pfeifen mümmelt.

@zwima
Dass du deine Angst in eine positive Energie umlenken kannst, finde ich bemerkenswert. Deine Theorie, bezüglich des Erreichens von Zielen, ist klasse. Mir ist natürlich bewusst, dass ich erst einmal kleine Schritte gehen muss, bevor ich mit dem Laufen beginne. Alleine die Tatsache, dass ich mich hier zu Wort gemeldet habe und so viele freundliche und aufbauende Antworten erhalten habe, war ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.
Möglicherweise sollte ich es mir als Ziel setzen, erst einmal meine Ziele richtig zu formulieren, wie du es so schön ausgedrückt hast.

[Fortune]

Du hast eine PN

[THomas_of_Glentworth]

Hi Infinitus,

auch von mir erst mal ein lob das du die Drogen(hoffentlich für immer) besiegt hast. Das sagt doch schon viel aus über dich. Ich selbst konnte mich glücklicherweise Zeit meiner bisherigen 27 Jahre immer vor den Drogen beschützen und hab das Zeug nie angefasst, mein Cousin allerdings nimmt den scheiß aber immer noch (keine Ahnung was, da keinen kontakt).
Er lebt schon seit vielen Jahren in München und liegt faulenzend dem Staat auf der Tasche. Er ist eine Schande für die ganze Familie und wird auch niemals aus diesem Sog entkommen. Aber im das eben weil ihm etwas fehlt das du zu haben scheinst: Willen und Kraft.

Er hat nie wirklich versucht aufzuhören und scheint es auch nicht richtig zu wollen. Du warst da anders. Mit Wille und Kraft kannst du fast alles erreichen. Keine Ahnung ob du Schriftsteller werden wirst, dafür muss man eben auch den Geschmack anderer Leute treffen(vieler!) Aber selbst wenn nicht, dann schreib für deine persönliche Befriedigung. Kannst der Welt was hinterlassen, oder vielleicht wird dein Buch ja immerhin von einigen Leuten gekauft und gelesen. Das wär doch auch schon was!

Mit dem Versagen ist das doch so, egal wie viel Scheiße(Entschuldigung) dir das Leben vor die Füße oder ins Gesicht schüttet. Nur du selbst kannst dich zum Versager machen.
Egal wie schlimm das es wird. Gib einfach nie auf. So versuch ich alles anzupacken, egal ob was mit Frauen, im Beruf, im Studium oder mit Freunden/Familie schief läuft ich denke mir immer " Dich kann nichts fertigmachen" oder "wenn mich einer will kleinbekommen muss er mich töten" oder auch " komm, immer her mit der Scheiße, mich bekommste nicht kaputt".
Ist vielleicht etwas seltsam, aber mir hilf das. In dem Wissen das ICH bestimme was mich niederringt, finde ich Kraft.

Vielleicht findest ja auch Kraft in der Religion? Denk doch einfach mal darüber nach. Ist zwar wenig populär mittlerweile, aber ich verstehe nicht warum.

Aber was auch immer, versuch das mit der Arbeit hinzubekommen. Keine Ahnung wie es um deine Schulbildung bestellt ist? Vielleicht Abitur nachmachen und evtl. ein Literaturstudium?
Oder kann dir ein Freund/Bekannter/Verwandter vielleicht einen Praktikumsplatz besorgen? Wenn du dich dann dabei gut anstellst und ein entsprechendes Zeugnis bekommst, das ist oft mehr wert als jede Schulnote.

Hoffe ich konnte etwas Helfen
In diesem Sinne:

Never stop fighting...

[nebenfluss]

<off>

Hi Thomas,

also wenn ich dein Bruder wäre, du keinen Kontakt zu mir hättest, nicht wüsstest welche Drogen ich nehme, selbst nie welche genommen hast, aber dafür alles besser weißt  .. und dann erst das

[THomas_of_Glentworth]

Zeug von viel Respekt das du meinen Beitrag so gut gelesen hast zu wissen das es um meinen Cousin geht...

Abgesehen davon IST er eine Schande für die Familie, und nicht nur wegen den Drogen. Aber ich gedenke eben nicht hier alles breitzutreten. Es ging hier schließlich nur um Drogen.

Wenn du über mich also so urteilst ohne alle Fakten zu kennen macht dich das nicht weniger Selbstgerecht

[nebenfluss]

Oh, sorry, dein Cousin ist die Schande für die ganze Familie, richtig. Klingt wie aus einem schlechten Film. Zum Glück kann man sich nur selbst zum Versager machen.

[THomas_of_Glentworth]

Okay Schlauberger: wie würdest du jemanden nennen der seit guten 20 Jahren Drogen nimmt,  5 oder 6 Heilungsversuche abgebrochen hat, nicht arbeitet , dazu 3 Lehren und etwa 5-6 Jobs geschmissen hat.

Abgesehen davon seine Großmutter mehrfach verprügelt hat, sie trotzdem noch finanziell ausgenommen und seinen Großvater bestohlen hat.

Dazu meine Mutter und seine Mutter beschimpft und bedroht hat.

Seine Mutter anzeigen wollte weil sie angeblich mit einer Feldküche schwarz arbeiten würde(!?) und sich nur daheim meldet wenn er Geld braucht.

Noch dazu ist vor zwei Monaten die besagte Großmutter gestorben und da war er plötzlich wieder da... aber nur zwei Tage bis er erfahren hat das alles Geld der Oma ans Altersheim gegangen ist.

Achja, und zwei Lebensgefährtinnen in München hat er auch noch ausgenommen und sitzen lassen...

Würdest du diesen Menschen vielleicht nicht als Schande bezeichnen?

Also sag mir bitte wo dein Problem ist. Ich versteh es nämlich nicht. Ich habe diesen Beitrag verfasst weil ich jemanden Loben und helfen wollte und du machst mich jetzt deswegen zum bösen Buben?

[BlueNote]

Ich finde, wir sollten uns nicht in solche Privatangelegenheiten mischen.