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Beginn eines geplanten historischen Romans


 
 
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Telani
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 37
Beiträge: 174



Beitrag14.11.2014 14:05
Beginn eines geplanten historischen Romans
von Telani
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo! Nach langer Zeit will ich wieder einmal was online stellen und freue mich natürlich über ein paar Zeilen Feedback aller Art Smile

Rupertsberg, Anno Domini 1174

Das fahle Licht des Morgens brach sich bündelnd an den schweren Gitterstäben einen Weg durch das Fenster. Feuchte kroch über die alten Gemäuer aus Stein und nistete sich in deren Ritzen. Kälte überzog wie ein unsichtbarer Teppich die Wände, dessen Fäden auf den hölzernen Boden ragten, sich den Füßen des Bettes empor schlangen und nackte Haut umfassten. Die Novizin schrak von ihrer Lagerstätte auf. Schweißperlen glänzten auf ihrer Stirn. Ihr Atem stockte und ihr Blick glitt aus dem Fenster. Stumm und träge lugte der blasse Morgenschimmer zurück, verkündete einen neuen nebligen Novembertag. Die Feuchte der Steinmauern nagte an ihren jungen Knochen. Sie schmiegte die Decke enger um ihre nackten Schultern. Kratzend rieb die raue Schurwolle auf ihrer Haut.

„Schwester Helena“ eine helle Stimme entriss sie ihrer müden Starre. Helena wendete sich ihr zu.

Schwester Margrit, deren Gesicht ihr schon von Kindesbeinen an vertraut war, stand an der Türschwelle und blickte sie mit gerunzelter Stirn an. Sorgenfalten zogen sich durch das rundliche Gesicht und nahmen den Wangen ihre gesunde Röte. Es lies Helenas Herz schneller schlagen und vertrieb die Kälte ihres Leibes.

„Die Mutter Oberin will euch sehen!“

Die Novizin nickte. Schwester Margrit trat aus der Kammer. Als die schwere Eichentür knarrend ins Schloss gefallen war, stieß die Novizin kräftig den Atem von sich. Sie wühlte sich aus der Decke und trat mit bleiernen Gliedern aus dem Bett. Sie blickte um sich. Eine graue Kutte lag über der Lehne eines Stuhles. Das Krächzen der Raben drang durch die Luke an sie heran. Eifrig rieb sie sich die kalten Arme und gähnte.
Mit tauben Fingern fasste sie die Kutte und stülpte sie sich über den Leib. Ihr Herzschlag donnerte tosend in ihrem Ohr. Ein Ziehen dehnte ihren Magen. Unruhe polterte wie ein wilder Geist in ihrem Sinn. Sie ballte ihre kalten Finger zu einer Faust und streckte sie von sich. Ungeschickt legte sie den Schleier der Ordensschwestern über ihr Haupt und verschloss ihn unter ihrem Kinn.

Sie trat auf die Tür zu und stieß rauschend den Atem von ihren Lippen. Ihre Hand legte sich auf das raue Holz der Tür. Einen Augenblick lang sanken ihre Lider nieder und sie rang nach Stille. Sie fand sie nicht und stieß kräftig die Tür auf. Mit großen meerblauen Augen starrte sie in das freundliche Gesicht Schwester Margrits. Sie nickte ihr freundlich zu und führte Helena mit hastigen Schritten vor die Kammer der Mutter Oberin. Das Schlagen ihres Herzens tobte wie ein reißender Fluss in ihrer Brust. Ihr Frieden erstickte vollkommen in seinen Fluten.

Schwester Margrit klopfte. Die Tür schob sich sacht zurück. Ein Leuchtkegel fiel in Helenas Gesicht und wärmte ihre blassen Wangen.  Sie trat ein.

Wärme schmiegte sich an ihren Leib. Der zarte Geruch von getrockneten Lavendelblüten kitzelte ihre Nase, mengte sich unter den beißenden Rauch der Kerzen. Mit gesenktem Blick trat Helena der Mutter Oberin näher und grüßte sie mit dünner Stimme. Die Äbtissin saß an ihrem Schreibpult. Ihre Hände lagen auf vergilbtem Pergament. Sie winkte die Novizin an sich heran.

„Danke Schwester Margrit“ sprach sie mit ruhiger Stimme und blickte in das rundliche Gesicht der Schwester „ihr könnt nun gehen“.
Die Schwester nickte und trat aus der Kammer.

„Schwester Helena“ ein Lächeln schmiegte sich in das faltige Gesicht „setzt euch zu mir“.

Die Novizin hob ihren Blick und erwiderte mit einem Lächeln. Das Gesicht der Mutter Oberin vermochte es ihr Zuversicht zu spenden und der Schlag ihres Herzens ebnete sich. Ihr Blick glitt ab von den furchigen Händen der Äbtissin und musterte das Schreibpult. Nebst einer Feder welche im Tintenfass versunken war, fand Helena eine Bibel auf dem Eichentisch und eine Pergament-rolle, welche ausgebreitet vor der Äbtissin lag. Das alte Gesicht hatte die Novizin nicht bloß ehren sondern auch lieben gelernt. Tiefe Furchen hatten sich darin gezeichnet und jede einzelne von ihnen erzählte von einem langen und bewegten Leben.

Das lange Schweigen der hohen Mutter legte eine bleierne Schwere in Helenas Magen die sie nicht zu brechen vermochte. Trotz des gütigen Lächelns fand die Novizin auch Sorge im Gesicht ihrer Meisterin. Die knittrigen Fältchen welche ihre Augen umspielten traten markant hervor und sperrig klemmten die Kiefer aneinander. Der Docht der Talkkerze knisterte. Ein schaler Geruch von Ruß stichelte Helenas Nase. Die Mutter Oberin tat einen kräftigen Atemzug und lies ihre Hände müde in den Schoß fallen.

„Mein Herz wird mir schwer bei den Worten die ich euch zu sagen habe“

Die Novizin schluckte den bitteren Geschmack böser Vorahnung schwer ihre Kehle hinab. Nässe trat aus den Poren ihrer Haut. Mit hochgezogenen Brauen starrte sie in die Augen der ehrwürdigen Mutter.

„Ich habe hier einen Brief eures Vater vor mir liegen“ sprach sie und blickte der Novizin lange in die Augen „er verlangt von mir euch in eure Heimat ziehen zu lassen“

--- ich mache hier einen Stopp mitten im Kapitel da es sonst für ein erstes "Beschnuppern" zu lange wird. Kommentare sehr willkommen!



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Lese Lina
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 58
Beiträge: 60
Wohnort: Teneriffa


Beitrag15.11.2014 02:33

von Lese Lina
Antworten mit Zitat

Klasse!

Wenn du das Buch veröffentlichst, dann sorg' bitte dafür, dass ich es auch als Download auf Gran Canaria erwerben kann.

Der Text hat mich sofort auf die Reise deiner Geschichte mitgenommen.

Liebe Grüße
Lese Lina
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inmutanka
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 322



Beitrag15.11.2014 10:39
Re: Beginn eines geplanten historischen Romans
von inmutanka
Antworten mit Zitat

Hallo Telani,

du schreibst flüssig und die Story verspricht spannend zu werden.

Jetzt zu den Erbsen, pick dir heraus, was dir richtig erscheint.

es sind mir persönlich zu viele Wortwiederholungen (kann einige übersehen haben)  und zu viele Adjektive drin.

Zitat:

Das fahle Licht des Morgens brach sich bündelnd an den schweren Gitterstäben einen Weg durch das Fenster. Feuchte kroch über die alten Gemäuer aus Stein und nistete sich in deren Ritzen. Kälte überzog wie ein unsichtbarer Teppich die Wände, dessen Fäden auf den hölzernen Boden ragten, sich den Füßen des Bettes empor schlangen und nackte Haut umfassten.


Teilweise entsteht hier für mich ein krummes Bild und weniger wäre hier (für mich!) mehr.

- Das fahle Licht des Morgens brach sich (bündelnd) an den (schweren) Gitterstäben (einen Weg durch das) vor dem Fenster und erhellte das Kämmerchen. -

- Feuchte kroch über die alten Gemäuer aus Stein und nistete sich in deren Ritzen. Kälte überzog wie ein unsichtbarer Teppich die Wände, dessen Fäden auf den hölzernen Boden ragten, sich den Füßen des Bettes empor schlangen und nackte Haut umfassten. - liest sich für mich, als würde die Kälte und Feuchte erst mit dem Lichteinfall kommen. -
- alten Gemäuer aus Stein - Gemäuer sind für mich aus Stein und nicht aus Holz oder Stroh.
- wie ein unsichtbarer Teppich - *wie ein Teppich* würde genügen. Das *wie* beinhaltet für mich schon das Imaginäre/Unsichtbare.
- dessen Fäden auf den hölzernen Boden ragten, dessen Fäden auf den hölzernen Boden ragten, sich den Füßen des Bettes empor schlangen und nackte Haut umfassten.- stelll dir das als Bild vor. Das wäre nicht einmal ein Flokati, Fäden, die aus 2 m Wandhöhe über den Boden reichen und dann noch Bett und Person umschlingen - brrr, wie ein Bild aus einem Horror-Roman.
- den hölzernen Boden - warum nicht *Holzboden*, oder konkreter *Bodendielen/Bodenbretter*?

Betten mit Stroh-Matratzen kamen erst im 12. Jhdt. mit den Kreuzzüglern bei uns in Mode, vor allem zuerst beim Adel. Wenn nun die Novizin in einem Bett schläft, dann ist sie von hohen Stand. Und ich bezweifle, dass sie nackt und ohne Zudecke im Bett liegt.

Zitat:
Die Novizin schrak von ihrer Lagerstätte auf. Schweißperlen glänzten auf ihrer Stirn. Ihr Atem stockte und ihr Blick glitt aus dem Fenster. Stumm und träge lugte der blasse Morgenschimmer zurück, verkündete einen neuen nebligen Novembertag.


- schrak von ihrer Lagerstätte auf. Schweißperlen glänzten auf ihrer Stirn. Ihr Atem stockte - Wenn sie Aufschreckt, dann muss sie etwas aufschrecken und ich frage mich: Was? Schweißperlen? Bisher und in den Sätzen danach schreibst du nur, wie kalt der Raum und ihr Körper ist, dass sie nackt im Bett liegt - woher kommen also die Schweißperlen? Wenn jemandem der *Atem stockt*, dann hängt es mit einem Schreck/Schockzustand zusammen - Woher? Von der Kälte? Widerspricht m. M. n. den Schweißperlen, zumind. ohne nähere Erklärung.

- blasse Morgenschimmer - weiß ich doch schon vom 1. Satz: fahle Licht des Morgens

Zitat:
Die Feuchte der Steinmauern nagte an ihren jungen Knochen. Sie schmiegte die Decke enger um ihre nackten Schultern. Kratzend rieb die raue Schurwolle auf ihrer Haut.


- Feuchte der Steinmauern - weiß ich bereits aus dem 2. Satz: Feuchte kroch über die alten Gemäuer aus Stein und nistete sich in deren Ritzen.

- schmiegte die Decke - Hoppla, jetzt bekommt die *nackte Gestalt auf dem Bett* (Bild des 1. Absatzes) plötzlich eine Decke über.
- Kratzend rieb die raue Schurwolle - für mich würde entweder *kratzend* oder *raue* genügen. Wenn Schurwolle kratzt, weiß ich, dass sie als *rau* empfunden wird. Wenn Schurwolle als *rau* empfunden wird, weiß ich, dass sie *kratzt*.

Zitat:
„Schwester Helena!Eine helle Stimme entriss sie ihrer müden Starre. Helena wendete sich ihr zu.


- müden Starre - sie ist bereits *aufgeschreckt* und ihr *stockte der Atem* - da passt für mich eine *müde Starre * nicht.

Zitat:
Schwester Margrit, deren Gesicht ihr schon von Kindesbeinen an vertraut war, stand an der Türschwelle und blickte sie mit gerunzelter Stirn an. Sorgenfalten zogen sich durch das rundliche Gesicht und nahmen den Wangen ihre gesunde Röte. Es lies Helenas Herz schneller schlagen und vertrieb die Kälte ihres Leibes.


- gerunzelter Stirn an. Sorgenfalten - eines würde mir genügen.
- nahmen den Wangen ihre gesunde Röte. - liest sich, als wenn gerade jetzt, in diesem Moment, ihr die *Sorgenfalten die gesunde Röte nehmen*. Ist es so? PS: *gesunde Röte* klar, sie kann von einer normalen Durchblutung kommen, aber da du bisher so die *Kälte* betont hast, kommen mir die *Apfelbäckchen* eher daher zu rühren.

Zitat:
Die Novizin nickte. Schwester Margrit trat aus der Kammer. Als die schwere Eichentür knarrend ins Schloss gefallen war, stieß die Novizin kräftig den Atem von sich. Sie wühlte sich aus der Decke und trat mit bleiernen Gliedern aus dem Bett. Sie blickte um sich.


- schwere Eichentür - mir ist unklar, warum bei *Eichentüren* immer ein *schwer* davorsteht. Mit einer Eichentür verbinde ich etwas *schweres, massives*, da benötige ich nicht noch den Hinweis auf *schwer*

- kräftig den Atem von sich. - statt immer zu betonen, wie *kalt* es ist, wäre hier die Möglichkeit, es zu zeigen (Atemwölkchen).

- bleiernen Gliedern - oben hast du schon die *müde Starre* erwähnt.

Zitat:
Eine graue Kutte lag über der Lehne eines Stuhles. Das Krächzen der Raben drang durch die Luke an sie heran. Eifrig rieb sie sich die kalten Arme und gähnte.


Hier ist mir der Übergang zu hart - sie blickt sich um, sieht die Kutte und dann kommt das *Krächzen der Raben* das sie hört.

- durch die Luke - welche Luke? Bisher hast du mir nur ein vergittertes Fenster gezeigt. Bei Luke und Fenster habe ich unterschiedliche Bilder.

Zitat:
Mit tauben Fingern fasste sie die Kutte und stülpte sie sich über den Leib. Ihr Herzschlag donnerte tosend in ihrem Ohr. Ein Ziehen dehnte ihren Magen. Unruhe polterte wie ein wilder Geist in ihrem Sinn. Sie ballte ihre kalten Finger zu einer Faust und streckte sie von sich. Ungeschickt legte sie den Schleier der Ordensschwestern über ihr Haupt und verschloss ihn unter ihrem Kinn.


- Herzschlag donnerte tosend/Herz schneller schlagen - das ist mir (persönlich!) zu viel.

- Sie ballte ihre kalten Finger zu einer Faust und streckte sie von sich. - sie streckt die Faust von sich? Warum?

Zitat:
Sie trat auf die Tür zu und stieß rauschend den Atem von ihren Lippen. Ihre Hand legte sich auf das raue Holz der Tür. Einen Augenblick lang sanken ihre Lider nieder und sie rang nach Stille. Sie fand sie nicht und stieß kräftig die Tür auf. Mit großen meerblauen Augen starrte sie in das freundliche Gesicht Schwester Margrits. Sie nickte ihr freundlich zu und führte Helena mit hastigen Schritten vor die Kammer der Mutter Oberin. Das Schlagen ihres Herzens tobte wie ein reißender Fluss in ihrer Brust. Ihr Frieden erstickte vollkommen in seinen Fluten.


- Sie trat auf die Tür zu - sie trat an die Tür ... ?

- rauschend den Atem - *rauschender Atem* las sich für mich seltsam, aber ein wenig googeln brachte zutage, dass es im Yoga diesen Atem gibt - es bleibt für mich (bes. in einem Historie-Roman) weiterhin seltsam

Einen Augenblick lang sanken ihre Lider nieder - kann etwas anders *sinken* als nieder? wenn ein Augen-Blick lang die Lider sinken - liest es sich für mich seltsam.

- sie rang nach Stille - rang nach innere Stille?

- erstickte vollkommen - kann etwas *halb* ersticken?

- Mit großen meerblauen Augen  - die ganze Zeit war ich in/bei Helena - das empfinde ich als Bruch.

Zitat:
Schwester Margrit klopfte. Die Tür schob sich sacht zurück. Ein Leuchtkegel fiel in Helenas Gesicht und wärmte ihre blassen Wangen. Sie trat ein.

Zitat:

Wärme schmiegte sich an ihren Leib. Der zarte Geruch von getrockneten Lavendelblüten kitzelte ihre Nase, mengte sich unter den beißenden Rauch der Kerzen. Mit gesenktem Blick trat Helena der Mutter Oberin näher und grüßte sie mit dünner Stimme. Die Äbtissin saß an ihrem Schreibpult. Ihre Hände lagen auf vergilbtem Pergament. Sie winkte die Novizin an sich heran.


- Der zarte Geruch von getrockneten Lavendelblüten - Dass es im November keine *frischen* Lavendelblüten gibt, ist klar. Für mich würde: Der zarte Geruch von  Lavendelblüten - genügen.

- beißenden Rauch der Kerzen. - übertüncht ein *beißender Rauch* nicht einen *zarten Lavendelgeruch*? Für mich schon.

- Die Äbtissin saß an ihrem Schreibpult. - ich kenne Schreibpulte nur als *Stehpulte* gib es auch solche zum Sitzen?

- Ihre Hände lagen auf vergilbtem Pergament. Sie winkte die Novizin an sich heran. - ihre Hände liegen auf vergilbtem Pergament und gleichzeitig winkt sie? Wie geht das?

Zitat:
„Danke Schwester Margrit“ sprach sie mit ruhiger Stimme und blickte in das rundliche Gesicht der Schwester „ihr könnt nun gehen“.
Die Schwester nickte und trat aus der Kammer.


ruhiger Stimme/ helle Stimme/dünner Stimme. - fällt dir was auf?

„Schwester Helena“, ein Lächeln schmiegte sich in das faltige Gesicht.Setzt euch zu mir“.

Zitat:
Die Novizin hob ihren Blick und erwiderte mit einem Lächeln. Das Gesicht der Mutter Oberin vermochte es ihr Zuversicht zu spenden und der Schlag ihres Herzens ebnete sich. Ihr Blick glitt ab von den furchigen Händen der Äbtissin und musterte das Schreibpult.


Für mich unlogisch. Helena hebt den Blick und sieht der Äbtissin ins Gesicht und gleichzeitig gleitet ihr Blick von den Händen auf das Schreibpult?

Zitat:
Nebst einer Feder, welche im Tintenfass versunken war, fand Helena eine Bibel auf dem Eichentisch und eine Pergamentrolle, welche ausgebreitet vor der Äbtissin lag. Das alte Gesicht hatte die Novizin nicht bloß ehren, sondern auch lieben gelernt. Tiefe Furchen hatten sich darin gezeichnet und jede einzelne von ihnen erzählte von einem langen und bewegten Leben.



 auf dem Eichentisch/Die Äbtissin saß an ihrem Schreibpult/musterte das Schreibpult. - Wat nu? Eichentisch oder Schreibpult? Da habe ich jeweils ein anderes Bild vor Augen.
Und sie sieht auf den *Eichentisch* und gleichzeitig auf das Gesicht der Äbtissin?

Zitat:
Das lange Schweigen der hohen Mutter legte eine bleierne Schwere in Helenas Magen, die sie nicht zu brechen vermochte. Trotz des gütigen Lächelns fand die Novizin auch Sorge im Gesicht ihrer Meisterin. Die knittrigen Fältchen, welche ihre Augen umspielten, traten markant hervor und sperrig klemmten die Kiefer aneinander. Der Docht der Talkkerze knisterte. Ein schaler Geruch von Ruß stichelte Helenas Nase. Die Mutter Oberin tat einen kräftigen Atemzug und lies ihre Hände müde in den Schoß fallen.


- markant hervor und sperrig klemmten die Kiefer aneinander. - wenn etwas *hervortritt*, dann wäre das für mich schon *markant* und unter * sperrig klemmten die Kiefer aneinander* kann ich mir etwas vorstellen noch entsteht ein Bild.

 Geruch von Ruß/beißenden Rauch - wat nu?

Zitat:
„Mein Herz wird mir schwer bei den Worten die ich euch zu sagen habe“

Die Novizin schluckte den bitteren Geschmack böser Vorahnung schwer ihre Kehle hinab. Nässe trat aus den Poren ihrer Haut. Mit hochgezogenen Brauen starrte sie in die Augen der ehrwürdigen Mutter.

„Ich habe hier einen Brief eures Vater vor mir liegen“ sprach sie und blickte der Novizin lange in die Augen „er verlangt von mir euch in eure Heimat ziehen zu lassen“



- Nässe trat aus den Poren ihrer Haut. - lies sich *gewollt geschwollen*, warm nicht einfach *Angstschweiß*?

- starrte sie in die Augen/blickte der Novizin lange in die Augen


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Telani
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Beiträge: 174



Beitrag15.11.2014 10:54

von Telani
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Hallo ihr Beiden!

@Lese Lina: klar, wenns mal fertig ist werd ich es als ebook oder einfach in meinem Blog veröffentlichen und der sollte mit Internetzugang von überall her zugänglich sein! Freut mich sehr, dass es dir gefallen hat! Hab übrigens die vergangenen sechs Monate auch auf Gran Canaria gelebt Smile. Jetzt bin ich wieder im kalten Österreich.

@immutanka: Danke für die Mühe die du dir mit meinem Text gemacht hast. Einige deiner Anregungen werde ich aufnehmen. Vieles fällt einem ja beim selber drüberlesen auch gar nicht mehr auf Smile

LG, T

PS: ich habe große Schwierigkeiten mit der Grammatik die angewendet werden muss bei direkter Rede, wenn dazwischen ein Satz steht zB. Habt ihr da gute Tipps oder kennt ihr vlt sogar Grammatikbücher die man empfehlen kann?


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inmutanka
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Beiträge: 322



Beitrag15.11.2014 13:51

von inmutanka
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Hallo Telani,

freut mich, wenn etwas für dich dabei ist.

Wie gesagt, es sind Sachen die mich stören. Für andere - siehe Lina - kann es durchaus passen.

LG
Inmutanka[/u]


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Gurke
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Beiträge: 155



Beitrag15.11.2014 16:16

von Gurke
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Hallo,

inmutanka hat schon das meiste angemerkt – ich würde noch den "Brief" herausnehmen und ihn durch ein "Schreiben" ersetzen.

„Ich habe hier ein Schreiben eures Vater vor mir liegen“

Gruß
Gurke hmm


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Jules Renard
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Telani
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Beiträge: 174



Beitrag15.11.2014 16:29

von Telani
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Danke auch an dich Gurke.

LG T!


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XY
Gänsefüßchen
X


Beiträge: 36



X
Beitrag16.11.2014 14:41

von XY
Antworten mit Zitat

Das
Zitat:
fahle Licht des Morgens brach sich bündelnd an den schweren Gitterstäben einen Weg durch das Fenster. Feuchte kroch über die alten Gemäuer aus Stein und nistete sich in deren Ritzen. Kälte überzog wie ein unsichtbarer Teppich die Wände, dessen Fäden auf den hölzernen Boden ragten, sich den Füßen des Bettes empor schlangen und nackte Haut umfassten. Die Novizin schrak von ihrer Lagerstätte auf. Schweißperlen glänzten auf ihrer Stirn. Ihr Atem stockte und ihr Blick glitt aus dem Fenster. Stumm und träge lugte der blasse Morgenschimmer zurück, verkündete einen neuen nebligen Novembertag. Die Feuchte der Steinmauern nagte an ihren jungen Knochen. Sie schmiegte die Decke enger um ihre nackten Schultern. Kratzend rieb die raue Schurwolle auf ihrer Haut.

„Schwester Helena“ eine helle Stimme entriss sie ihrer müden Starre. Helena wendete sich ihr zu.

Schwester Margrit, deren Gesicht ihr schon von Kindesbeinen an vertraut war, stand an der Türschwelle und blickte sie mit gerunzelter Stirn an. Sorgenfalten zogen sich durch das rundliche Gesicht und nahmen den Wangen ihre gesunde Röte. Es lies Helenas Herz schneller schlagen und vertrieb die Kälte ihres Leibes.

„Die Mutter Oberin will euch sehen!“



Liebe Telani,

mein Eindruck von deinem Einstieg war leider ein völlig anderer, als der meiner Vor-Kritiker. Die Gründe sprangen mir beim Lesen ins Gesicht. Der erste sind die aneinander gereihten, und leider sprachlich nicht sehr ausgefeilten Berichte, mit denen du die Einleitung versuchst. Die verwendeten Vergleiche passen nicht (schräge Bilder) dazu kommen widersprüchliche Angaben. Nässe und Kälte um die Figur, auch im Leib der Figur, wie der Schluss des gewählten Ausschnittes zeigt, dennoch schwitzt die Figur. Dazu summiert sich sprachliche Monotonie:

„Feuchte koch...“
„Kälte überzog…“
„Schweißperlen glänzten…“
„Kratzend rieb die…“

Nicht wirklich gut und bretterhart, oder?
 
Die ersten beiden Sätze:
 
Zitat:
„Das fahle Licht des Morgens brach sich bündelnd an den schweren Gitterstäben einen Weg durch das Fenster. Feuchte kroch über die alten Gemäuer aus Stein und nistete sich in deren Ritzen.“


Wie kann Licht sich an schweren Gitterstäben bündeln? Eine Linse bündelt. Feuchte kriecht nicht. Sie kann über etwas liegen oder der Schwerkraft folgend über etwas rinnen. Kriechen bezeichnet eine von der Schwerkraft unabhängige Bewegung. Es ist kalt, feucht, die Figur schwitzt? Herz pocht mal schneller mal langsamer? Weshalb?


Deinem Stück fehlt Bewegung. Eine Außenbetrachtung jagt die nächste, und leider mehrheitlich verunglückt.


Erzähle die Geschichte! Bilder und Vergleiche sind nur Beiwerk, sie eignen sich nicht zur dominanten Erzähltechnik. Lies deinen Absatz doch mal unter der Maßgabe, ob Du die Geschichte wirklich mit diesen Worten einleiten würdest, wenn Du sie Auge in Auge einer Reihe Freunden erzählen solltest.


Schau Dir mal diesen Dialogteil an.

Zitat:
„Schwester Helena“ eine helle Stimme entriss sie ihrer müden Starre. Helena wendete sich ihr zu.



Welche Absicht verfolgst Du mit dieser Umsetzung? Es stellt sich heraus, dass Helena die Schwester Margrit seit Kindesbeinen an kennt. Wie kam es dann zu der neutralen Fortführung? Im Normalfall hätte die Konstellation eher so aussehen sollen:

Neutrales Verhältnis:

Eine helle Stimme befreite sie von der müden Starre: „Helena!“

Enge Beziehung zwischen den Figuren:

Schwester Margrits helle Stimme befreite sie von der müden Starre: „Helena!“

oder

„Helena!“ Es war Schwester Margrits helle Stimme. Helena kannte sie von Kindesbeinen an …“


Zur Verdeutlichung, was sich hinter der Aufforderung zum Erzählen der Geschichte verbirgt, zitiere ich einen Ausschnitt hoher Kunst zur historischen Erzählung. Beachte das fehlen jeglicher Berichte! Und doch führt der Erzähler das Publikum spielend leicht in die Geschichte. Nun mag man einwenden, der Verfasser sei ein Meister…. Nichtsdestoweniger hat er nicht mehr Worte zur Verfügung, als alle anderen auch!

Zitat:

„Am Ende meines Lebens angekommen, möchte ich armer Sünder auf diesem Pergament Zeugnis ablegen von den wundersamen und schrecklichen Ereignissen, deren Zeuge ich in meiner Jugend war - im Jahre 1327 unseres Herrn. Gott schenke mir die Gnade und Weisheit, auf das ich Wahrheitsgetreu die Ereignisse schildere, die sich in einer abgelegenen Abtei im düsteren Norden Italiens zutrugen - in einer Abtei, deren Namen man auch heute noch besser verschweigen sollte.“


Zitat: („Der Name der Rose“ von Umberto Eco)

Es geht weiter mit dem Betreten der Abtei und dem flauen Gefühl, welches dem Erzähler dabei überkam.

Führst du deine Freunde derart stringent und feinfühlig in die Geschichte, wirst du sie nicht los, bevor das letzte Wort gesprochen ist.

L.G.
XY
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Telani
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 37
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Beitrag16.11.2014 18:07

von Telani
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Danke auch dir für deine Meinung XY.

LG, T.


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Gast







Beitrag16.11.2014 18:37

von Gast
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Hallo Telani!

Ich schließe mich XY an. Es nutzt nichts, einen Text zu loben, der später von den Lesern verrissen wird. Was ist der Grund für meine Einschätzung? Ganz einfach. Der Text soll sprachlich anspruchsvoll wirken, indem er vermeintlich starke Bilder verwendet. Das aber misslingt. Die Sprache ist eher lyrisch, was sicher nicht beabsichtigt ist. Außerdem wirkt der Text steril, weil er eine Situation beschreibt, aber nicht erzählt. Dazu wäre mehr Nähe und eine emotionale Bindung an die Protagonistin erforderlich.

Viele Grüße

Attingat
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Telani
Geschlecht:weiblichLeseratte

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Beitrag17.11.2014 09:31

von Telani
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Hallo Attingat

Meiner Meinung nach litt der Text wie immutanka es aufzeigte eher an logischen Brüchen und teilweise nicht notwendigen Adjektiven. Das ist für jeden Leser ein Hindernis und muss behoben werden.

Die lyrische Sprache, Perspektive und Sprachbilder sind der Szene entsprechend bewusst gewählt. Sie wirken nicht auf jeden, vielleicht sogar nur auf wenige. Das nehme ich in Kauf, denn mit den Lesern verhielt es sich bisher wie mit Blumenwiesen im Sommer, sie sind bunt und vielfältig. So habe ich bisher immer noch Leser "gefunden" die meinen Stil schätzten. Und natürlich auch solche auf den er nicht wirkte.

Jetzt kann man natürlich darüber streiten ob dies erzählerisch unausgegoren oder ein bewusst gewähltes Stilmittel ist. Das will ich aber nicht, denn ich schätze und respektiere alle Meinungen und dazu gehören natürlich auch die Negativen. Darum fürchte ich mich auch nicht davor "zerrissen" zu werden...solange ich mit meiner Sprache spielen darf Wink. In diesem Sinne,

Namaste!


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XY
Gänsefüßchen
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X
Beitrag17.11.2014 12:23

von XY
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Verzeiht, wenn ich mich noch einmal zu Wort melde. Hier scheint etwas in die falsche Richtung zu gleiten. Die Leseprobe kränkelt nicht an der subjektiven Wahrnehmung einzelner, wie der persönliche Geschmack. Sie kränkelt vor allem am objektiv feststellbaren Inhalt.

Ich wählte das Zitat von Umberto Eco auf guten Gründen zum Vergleich, aber nicht, weil er sich eines selbst entworfenen, gehobenen Sprachstils bediente, denn das tat er nicht. Er wählte einfach die Sprache, die den Figuren, deren Umständen, Zeit und Milieu sowie den Charakteren gerecht wurde. Für die Wirkung maßgeblich ist jedoch die inhaltliche Fülle der wenigen Zeilen.

Es lohnt sich, ihnen ein wenige Aufmerksamkeit zu widmen, denn sie zeigen eindrucksvoll auf, wie man mit wenigen Worten der Autoren größten Probleme in aller Kürze bewältigt! Schau bitte noch mal hin:

„Am Ende meines Lebens angekommen, möchte ich armer Sünder auf diesem Pergament Zeugnis ablegen von den wundersamen und schrecklichen Ereignissen, deren Zeuge ich in meiner Jugend war - im Jahre 1327 unseres Herrn. Gott schenke mir die Gnade und Weisheit, auf das ich wahrheitsgetreu die Ereignisse schildere, die sich in einer abgelegenen Abtei im düsteren Norden Italiens zutrugen - in einer Abtei, deren Namen man auch heute noch besser verschweigen sollte.“



Er liefert zahlreiche Informationen zum Erzähler:

Er glaubt sich dem Tode nahe, ist sich seiner geistigen Fähigkeiten unsicher, er ist gottesfürchtig und erlebte die Geschichte als Jugendlicher im Jahre 1327.


Deutet den Kern seiner Geschichte an: „wundersame und schreckliche Ereignisse“ und schlägt damit schon in den ersten Sätzen den Haken ins Fleisch der Leser, denn die wollen nun auch wissen, was sich hinter „wundersam und schrecklich“ verbirgt.

Zum Schluss treibt er den Haken tiefer ins Fleisch der Leser und nennt den Ort, an dem sich die Ereignisse zugetragen haben sollen, ergänzt mit einer persönlichen Empfehlung: Eine Abtei im düsteren Norden Italiens, deren Namen mann auch heute noch besser verschweigen sollte.

Erfand Umberto Eco mit diesem Megabestseller etwas neues oder setzte er damit neue Maßstäbe? Nicht im Ansatz! Eher das Gegenteil trifft zu. Er bediente sich demselben urrrralten Schemata zum Aufbau aller Geschichten, wie es die Schreiber schon seit Jahrhunderten – und noch heute – unverändert tun, weil der menschliche Verstand aller Altersklassen und Genres einfach danach verlangt. Er verwendete den Standardaufbau aller Geschichten in unveränderter Form.

Denjenigen unter uns, denen als Kind Märchen von den Eltern vorgelesen wurden, brannte sich das Prinzip unauslöschlich ins Gedächtnis.

Es begann mit den immer gleichen Worten: „Es war einmal….

 …ein Prinz. Er lebte vor langer Zeit in einen herrlichen Schloss in einem fernen Land, und es war an der Zeit, eine Braut…“

…ein böser Herrscher, der seine Untertanen unterdrückte. Er lebte vor langer Zeit in einem (..) Land in einer düsteren Burg und…“

Vergleiche und erkenne das Prinzip dahinter, und du wirst erkennen, wie einfach gutes Erzählen sein kann. Allein der Inhalt zählt und der sollte den Lesern zuerst wichtige Fragen beantworten und sie so in die Lage versetzen, der Geschichte folgen zu können.

Der Nachweis:

Wer?

Umberto Eco. Ein alter Mann - Märchen – ein Prinz oder Bösewicht

Wo?

Umberto Eco. in einer Abtei im düsteren Norden Italiens – Märchen. in einem fernen Land auf einem Schloss

Was?

Umberto Eco. wundersame und schreckliche Ereignisse – Märchen. Brautschau

Vergleiche nun die Informationsfülle in den knappen Duzend Einstiegszeilen von Eco mit denen in deinem drei bis vier mal längeren Einstieg und du solltest einen enormen Schub erfahren. Es würde mich freuen, wenn ich darstellen konnte, dass es mir nicht ums plumpe Zerreißen ging, sondern mir sehr wohl einige Gedanken zu deiner Arbeit gemacht habe.

Alles Gute und weiter viel Freude am Schreiben

XY
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Telani
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 37
Beiträge: 174



Beitrag17.11.2014 13:27

von Telani
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo XY!

Also um Verzeihung bitten musst du nicht, ich finde es nett, dass du dich dem Gesagten ein weiteres Mal widmest. Deine Erklärungen helfen mir auch zu verstehen was du meintest. Sie sind sehr hilfreich und ich werde mich dem widmen.

Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass du meinen Text plump zerrissen hast. Die Essenz deines Kommentares war für mich a) monotoner Sprachaufbau und b) zu viele Außenbeobachtungen statt Erzählung.

Zu a) weiß ich von manchen Lesern, dass sie die Sprache flüssig finden und sie ihnen dabei hilft sich in der Welt des Protagonisten einzufinden, während manche Leser sie ablehnen und sagen es ergäbe sich kein Lesefluss. Manche finden meine Sprachbilder toll und manche sagen es sei missglückt. Mittlerweile schreibe ich einfach so wie es mir Spaß macht.

Zu  b) verstehe ich nun was du mir sagen wolltest und werde etwas experimentieren. Im Moment hänge ich allerdings zwegs den unterschiedlichen Kommentaren etwas in der Luft. Mal sehen was draus wird.

LG, T.


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Nicki
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 68
Beiträge: 3611
Wohnort: Mönchengladbach
Ei 10


Beitrag17.11.2014 13:47

von Nicki
Antworten mit Zitat

Hallo Telani,
ich nnehme nur einmal den ersten Abschnitt, da sich im Grunde genommen meine Aussage mit den kritischen Anmerkungen meiner Vorposter deckt.



Zitat:
Das fahle Licht des Morgens brach sich bündelnd an den schweren Gitterstäben einen Weg durch das Fenster. Feuchte kroch über die alten Gemäuer aus Stein und nistete sich in deren Ritzen. Kälte überzog wie ein unsichtbarer Teppich die Wände, dessen Fäden auf den hölzernen Boden ragten, sich den Füßen des Bettes empor schlangen und nackte Haut umfassten.

Stell dir vor, ich stehe in einer Buchhandlung und lese nur die erste Seite an. Spätestens hier, wenn nicht schon nach den ersten zwei Sätzen, hast du mich verloren, weil ich nicht weiß: Aha, gleich wird es interessant.
Ab hier würde ich weiterlesen, aber komme ich überhaupt bis zu diesem Satz? Warum fängst du nicht gleich damit an, dass die Novizin aufschreckt? Davon abgesehen wäre das auch die richtige Perspektive, denn sie kann, bevor sie aufwacht, ihre Umgebung eh nicht wahrnehmen. Auch die Schweißperlen, die glänzen - woher weiß sie das?
Zitat:
Die Novizin schrak von ihrer Lagerstätte auf. Schweißperlen glänzten auf ihrer Stirn. Ihr Atem stockte und ihr Blick glitt aus dem Fenster. Stumm und träge lugte der blasse Morgenschimmer zurück, verkündete einen neuen nebligen Novembertag. Die Feuchte der Steinmauern nagte an ihren jungen Knochen. Sie schmiegte die Decke enger um ihre nackten Schultern. Kratzend rieb die raue Schurwolle auf ihrer Haut.


_________________
MfG
Nicki

"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." Henry Ford
"Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt." A.Einstein


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*Trommelfeuer* November 2017 Eisermann Verlag
*Silvesterliebe* 30. November 2018 Eisermann Verlag
*Gestohlene Jahre* Work in Progress
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Telani
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 37
Beiträge: 174



Beitrag17.11.2014 15:14

von Telani
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke niki auch für deine Vorschläge! Bin aber zum Entschluss gekommen, dass sich die Mühe mit dem Ding nicht wirklich lohnt. Ich werd nicht weiter dran arbeiten.

LG T.


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