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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig Passage aus "Zwischenzeitlich"


 
 
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Zeitenträumer
Geschlecht:männlichLeseratte
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Alter: 44
Beiträge: 123



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Beitrag01.02.2015 14:45

von Zeitenträumer
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Hey,

es ist dein Text - du darfst, was du willst! Würde ich jedenfalls sagen.
Ich allerdings finde es immer etwas verwirrend, wen die Perspektive sich ständig ändert. Meines Erachtens spricht in einem eher komischen Text nichts gegen eine durchgehaltene auktoriale Perspektive. Da kann man dann, finde ich, durchaus auch noch weiter gehen als du und sich z. B. als Erzähler über Eigenheiten der Charaktere lustig machen etc.

Was den Geschmack der Fleischbällchen angeht, so ist diese Frage bei mir sehr schnell aufgetaucht. Mag daran liegen, dass ich selbst sehr gerne welche esse und mir die Aprikosen-Mandel-Kombi wie Majok nicht vorstellen kann.

Das mit den Beschreibungen bezieht sich, nach nochmaligem Lesen, v.a. auf einen Satz:
Zitat:
Um seine Worte zu bekräftigen, nahm nun auch Frank eines der schmackhaften Fleischklößchen mit den Fingern von der Schale und steckte sie mit einem Auge zwinkernd in den Mund.

Vielleicht liegt es an den vielen Substantiven, die mich stören: Finger - Schale - Auge - Mund, bei nur einem Verb (steckte) und einem Partizip (zwinkernd) Aber das ist sicher ein schmaler Grat, da will ich dir nicht reinreden.

Ich würde auf jeden Fall noch etwas weiterlesen.

Beste Grüße,

David
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Magnus Soter
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 64
Beiträge: 284



Beitrag01.02.2015 20:05

von Magnus Soter
Antworten mit Zitat

Zeitenträumer hat Folgendes geschrieben:
Was den Geschmack der Fleischbällchen angeht, so ist diese Frage bei mir sehr schnell aufgetaucht. Mag daran liegen, dass ich selbst sehr gerne welche esse und mir die Aprikosen-Mandel-Kombi wie Majok nicht vorstellen kann.

Hey, das kann ich mir selbst nicht vorstellen. Ich fand das im Internet. Aber so etwas Extravagantes passt zu Frank, wenigsten hin und wieder.

Zeitenträumer hat Folgendes geschrieben:

Das mit den Beschreibungen bezieht sich, nach nochmaligem Lesen, v.a. auf einen Satz:
Zitat:
Um seine Worte zu bekräftigen, nahm nun auch Frank eines der schmackhaften Fleischklößchen mit den Fingern von der Schale und steckte sie mit einem Auge zwinkernd in den Mund.

Vielleicht liegt es an den vielen Substantiven, die mich stören: Finger - Schale - Auge - Mund, bei nur einem Verb (steckte) und einem Partizip (zwinkernd) Aber das ist sicher ein schmaler Grat, da will ich dir nicht reinreden.

Ich hatte das zwinkernde Auge anfangs durch Kommas abgetrennt, mich dann aber dagegen entschieden. Sind ja nur "Kann-Kommas" in diesem Fall, wenn ich nicht irre. Würde dich die Kommas vielleicht versöhnen?

Zeitenträumer hat Folgendes geschrieben:
Ich würde auf jeden Fall noch etwas weiterlesen.

Das ließe sich machen. Ich könnte noch einen Beta-Leser gebrauchen. Lass mich wissen, ob du das machen willst. Mich würde vor allem der Spaß am Lesen interessieren. Das ist es doch, was letztlich zählt.

Gruß, Klaus


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Magnus Soter
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 64
Beiträge: 284



Beitrag01.02.2015 22:02

von Magnus Soter
Antworten mit Zitat

Jetzt noch mal zu deinen weiteren Anmerkungen:

Zeitenträumer hat Folgendes geschrieben:
... dass er sich überreden lassen hatte hatte überreden lassen.

Ist das nicht das Gleiche? Klingt das besser? Ich mach das mal so, mal so. Gibt es dazu noch eine weitere Meinung?

Zeitenträumer hat Folgendes geschrieben:
Kaum saßen sie am Tisch, hatte Majok auch schon eines der kleinen Fleischbällchen im Mund. »Mm, sind die gut«, sagte er mampfend und hatte gleich schon ein weiteres Bällchen in den Fingern. "Hatte ... im Mund" und "hatte ... in den Fingern" ist eine Dopplung, die mich hat stolpern lassen

Stimmt. Vielleicht besser so:
Kaum saßen sie am Tisch, hatte Majok auch schon eines der kleinen Fleischbällchen im Mund. »Mm, sind die gut«, sagte er mampfend und nahm gleich schon ein weiteres Bällchen mit den Finger.

Zeitenträumer hat Folgendes geschrieben:
Frank sah ihn nur an. Wie denn?

Wird nachgebessert.

Zeitenträumer hat Folgendes geschrieben:
Frank blickte abwechselnd von Majok zur Buletten-Schale hin und her. Besser: zwischen Majok und der Bulettenschale

Ganz sicher besser. Wundere mich, dass ich es nicht selbst gesehen hab.

Zeitenträumer hat Folgendes geschrieben:
Majok fiel unwillkürlich in das Lachen mit ein und hätte beinahe die zerkaute Masse über den Tisch geprustet. Die beiden letzten Sätze beginnen beide mit EIgennamen, das finde ich immer suboptimal.

Okaaay, ich denk mal drüber nach.

Zeitenträumer hat Folgendes geschrieben:
»Sorry, ich weiß ja, wie ich bin. Ich trete bei Tisch immer wieder ins Fettnäpfchen.« Das ist ein witziges Bild - gewollt?

Durchaus.

Zeitenträumer hat Folgendes geschrieben:
»Schon gut so. Ich musste nur lachen, aber das ist ja schön so. Dopplung

Klar. Mit dem "So" muss ich sowieso sparsamer umgehen. Hat mir schon mal jemand gesagt.

Danke nochmals für deine Mühe!

Lieben Gruß


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Magnus Soter
Geschlecht:männlichEselsohr

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Beiträge: 284



Beitrag01.02.2015 22:09

von Magnus Soter
Antworten mit Zitat

Ich zitiere mich mal selbst:
Magnus Soter hat Folgendes geschrieben:
Gibt es dazu noch eine weitere Meinung?

Ich fände es nett, wenn David nicht mein einziger Kritiker bliebe. Hab extra nur eine kurze Szene gewählt.

Danke.


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Sue Rovia
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Das bronzene Floß Silbernes Licht


Beitrag01.02.2015 22:18

von Sue Rovia
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Ein bisschen Geduld bitte. Ich mache mich morgen dran...
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Magnus Soter
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Beiträge: 284



Beitrag01.02.2015 23:52

von Magnus Soter
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Sue Ulmer hat Folgendes geschrieben:
Ein bisschen Geduld bitte. Ich mache mich morgen dran...

Ich freue mich. Buch


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Gast







Beitrag02.02.2015 00:19

von Gast
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"Um seine Worte zu bekräftigen, nahm nun auch Frank eines der schmackhaften Fleischklößchen mit den Fingern von der Schale und steckte sie mit einem Auge zwinkernd in den Mund."

Er steckte die Schale in den Mund?! Eigenartiges Verhalten ... Also wahrscheinlich die Finger; fände ich immer noch eigenartig. Warum nicht das Fleischklößchen?!
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Magnus Soter
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Beitrag02.02.2015 00:29

von Magnus Soter
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Danke für den Fehler, Ferdi. Natürlich steckt er "es" in den Mund.

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Gast







Beitrag02.02.2015 00:34

von Gast
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Hm. Allgemein: Du sprichst von "Situationskomik". Ich finde, die kann sich, wenn überhaupt, nur schwer entfalten, weil sich immer wieder Kommentare störend zwischen Leser und Situation schieben.

"Da begriff Majok, was er gerade gemacht hatte." "sagte er peinlich berührt" - "Majok wurde rot" o.ä. zeigt beides.

"Um seine Worte zu bekräftigen" - Würde ich immer weglassen. Wenn du sauber erzählst und dein Leser kein völliger Idiot ist, merkt er das doch wohl ...

"ob der hier vorgeführten Situationskomik." - Weg! Situationskomik, die der Leser nur daran erkennt, dass der Begriff "Situationskomik" auftaucht, ist keine. Und wenn er sie erkennt, braucht es die Erklärung nicht.

(schallen -> schallend)
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Klemens_Fitte
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Beitrag02.02.2015 00:43
Re: Abendessen
von Klemens_Fitte
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Hallo Klaus.

Von mir gibt's nur ein kurzes Feedback. Abgesehen davon, dass ich jetzt so ziemlich jedes Synonym für Bulette gelesen habe – Hackfleischbällchen, Fleischbällchen, Bällchen, Hackbällchen, Fleischklößchen… Frikadelle fehlt noch * –  frage ich mich, wo jetzt in dieser Szene der Pepp ist; mir kommt das vor wie eine Anekdote, die mir jemand erzählt und an deren Ende ich sage: "Naja, muss man wohl dabei gewesen sein."

Meiner Meinung nach lässt sich das noch straffen und mehr auf den Punkt – und auf die Situationskomik – schreiben.

* Sowas ist für mich meist ein Zeichen, dass einem Autor eine Szene entgleitet, er zu viele Sätze braucht, um zu transportieren, was er erzählen will. Dann muss er sich zig Synonyme einfallen lassen, um nicht immer das selbe Wort zu verwenden. Geht prägnanter, denke ich, da schließe ich mich ferdi an.

Gruß,
Klemens


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»Es ist illusionär, Schreiben als etwas anderes zu sehen als den Versuch zur extremen Individualisierung.« (Karl Heinz Bohrer)
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Magnus Soter
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Beitrag02.02.2015 01:07

von Magnus Soter
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Oh verflucht! Ferdi und Klemens, müsst ihr denn so verdammt ehrlich sein? Jetzt bin ich total deprimiert und am Boden zerstört und ihr seid dran schuld, wenn ich mich vor einen Zug werfe.

Nein, ist natürlich nur Spaß. (Hätte ich diesen Satz jetzt weglassen müssen? Ihr seht, ich hab schon was gelernt.) Das ist die Art von Kritik, die ich brauche, wenn sie auch unbequem ist. Ich versuch mich morgen mal an einer neuen Version.

Danke einstweilen!


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Sue Rovia
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Beiträge: 586
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Das bronzene Floß Silbernes Licht


Beitrag02.02.2015 17:50

von Sue Rovia
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Hi Klaus,

weil man Worte nicht nur machen sollte sondern sie auch halten... Smile

im Wesentlichen haben meine Vorredner das angesprochen, was ich mir beim ersten Lesen gedacht habe.
Zum Perpektivenwechsel: Man darf ja eigentlich fast alles, bzw. muss gar nichts (mal abgesehen vom Leben oder Sterben) Die Frage ist eben doch, was klug ist. Ständiger Perspektivenwechsel in kurzen Texten wirkt für mich eher so, als könnte der Erzähler sich nicht entscheiden von welchem Punkt aus er die Szene beobachten möchte. Wenn Quanten willkürlich an einer Stelle verschwinden und an einer anderen wieder auftauchen, hat keiner ein Problem damit. Aber bei Menschen fänden wir das sehr seltsam. Und genau das macht dein Erzähler. Meine Empfehlung: Bleibe durchgehend beim auktorialen Erzähler (finde ich eine schwierige Perspektive, aber das ist bestimmt auch Gewohnheitssache)

Zitat:
Ist das nicht das Gleiche? Klingt das besser? Ich mach das mal so, mal so. Gibt es dazu noch eine weitere Meinung?


Ist nicht gleich. Der Witz an den deutschen Verben ist normalerweise, dass die Pointe am Schluss kommt. Deswegen würde ich die Umstellung nehmen.

Ich habe das Gefühl, du vertraust deinem Leser nicht so ganz. Um Beispiele aus dem Text zu nennen:

...Da begriff Majok, was er gerade gemacht hatte.
...Ob der hier vorgeführten Situationskomik
 
 Das kann sich ein Leser denken. Er sieht es an der Reaktion, die folgt, bzw. vorangestellt ist. Spare dir Beschreibungen, die lediglich die Meinung des Erzählers widerspiegeln. Vertraue der Fantasie und dem Scharfsinn deines Lesers. Lass ihn selbst entscheiden, ob er die Szene witzig findet oder nicht. Humor ist so eine Sache für sich. Da gibt es kein richtig oder falsch. Ich kann generell mit Situationskomik recht wenig anfangen. Stattdessen lache ich über Menschen (nicht nett aber ehrlich). Trotzdem sollte ein Leser nicht aufhören zu lesen, nur weil er Humor anders definiert als du.
 
Noch ein paar Worte zum Dialog.
Zitat:
»Vielen Dank, James«, sagte Frank. Auch Majok bedankte sich und sie wechselten in den Rittersaal. Sofort stieg ihnen angenehmer Bratenduft in die Nasen. Beim Anblick der Hackfleischbällchen beglückwünschte sich Majok, dass er sich überreden lassen hatte. »Du hast Glück, Majok. Das sieht mir ganz nach diesen orientalischen Buletten mit Aprikosen und Mandeln aus. Die sind so was von lecker …«
»Da bin ich aber gespannt. Ich kann mir diese Kombination gar nicht vorstellen.« Kaum saßen sie am Tisch, hatte Majok auch schon eines der kleinen Fleischbällchen im Mund. »Mm, sind die gut«, sagte er mampfend und hatte gleich schon ein weiteres Bällchen in den Fingern.
»Es freut mich, dass es dir so gut schmeckt«, sagte Frank nachsichtig lächelnd.
»Ich kann mich wieder mal nicht benehmen, stimmt’s?«
Frank sah ihn nur an.
»Ich merk das immer gar nicht«, sagte Majok über sich selbst genervt und legte das Hackbällchen auf die Schale zurück. »Da hab ich echt ’ne Macke.« Frank blickte abwechselnd von Majok zur Buletten-Schale hin und her. Da begriff Majok, was er gerade gemacht hatte. »Ich Esel!«, sagte er peinlich berührt, griff erneut zu dem Gegenstand des Anstoßes und steckte ihn schnell in den Mund. Frank begann schallen zu lachen ob der hier vorgeführten Situationskomik. Majok fiel unwillkürlich in das Lachen mit ein und hätte beinahe die zerkaute Masse über den Tisch geprustet.
»Wenn ich nicht wüsste, dass du das Schreiben wesentlich besser beherrschst als die Tischmanieren, wäre ich jetzt echt besorgt«, sagte Frank, sobald er wieder reden konnte.
»Sorry, ich weiß ja, wie ich bin. Ich trete bei Tisch immer wieder ins Fettnäpfchen.«
»Schon gut so. Ich musste nur lachen, aber das ist ja schön so. Ich lache sowieso viel zu wenig. Mach dir mal keine Sorgen und sei einfach du selbst.« Um seine Worte zu bekräftigen, nahm nun auch Frank eines der schmackhaften Fleischklößchen mit den Fingern von der Schale und steckte sie mit einem Auge zwinkernd in den Mund. »Nur gut, dass James das nicht sieht.«
Erneut brachen sie in Gelächter aus, wie zwei kleine Jungen, die sich darüber freuten, bei einem Streich nicht erwischt worden zu sein.


Du siehst was mich stört?
Es gibt zwei sprechende Personen in dem Dialog. Eigentlich müsste man genau zweimal die wörtliche Rede den Personen zuordnen. Und das kann man ganz ohne ein "sagte ..." Du zwingst deinen Leser die ganze Zeit den Spannungsbogen fallen zu lassen.
Es gibt auch hier im Forum ein paar sehr gute Texte dazu, wie man Dialoge spannend formulieren kann.

Soviel Kritik noch von mir.

Liebe Grüße,
Susie
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Zeitenträumer
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Beitrag02.02.2015 18:10

von Zeitenträumer
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Ich wollte nochmal einwerfen, dass meiner Meinung nach nichts schwieriger ist, als etwas wirklich Witziges zu schreiben (es sei denn, man macht Satire auf die deutsche Politik - nein, Scherz.) Also lass dich bloß nicht entmutigen!
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Sue Rovia
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Beitrag02.02.2015 18:16

von Sue Rovia
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Wieso Scherz? Die Deutsche Politik ist ja aus Prinzip lachhaft
Es sei denn man ist Politiker Laughing
Das ist das Problem mit dem Humor. Irgendwer kann immer nicht mitlachen...
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Magnus Soter
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Beiträge: 284



Beitrag02.02.2015 22:41

von Magnus Soter
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Hallo Susie,

ich werde mich voraussichtlich morgen noch mal äußern. Habe noch ein paar Fragen.

Gruß,

Klaus


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Magnus Soter
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Beiträge: 284



Beitrag03.02.2015 12:34

von Magnus Soter
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So, jetzt nehm ich mir die Zeit …

Zum Perspektivenwechsel:
Es handelt sich bei der Szene um eine Abfolge direkter Rede, unterbrochen von (zugegebenermaßen teilweise überflüssigen) Zusatzinformationen. Kann man denn da von einem Perspektivenwechsel überhaupt sprechen?
Meine (wenigen, nicht aus der Schriftstellerei kommenden) Testleser hatten damit keinerlei Problem. Jetzt nicht falsch verstehen, bitte. Ich möchte mich hier nicht rausreden. Ich frage mich nur, kann es sein, dass ihr es überbewertet, weil ihr sozusagen vom Fach seid?
Ich werde noch einmal Rücksprache mit den Testlesern halten, ob ihnen diesbezüglich etwas störend oder verwirrend aufgefallen ist.
Natürlich sehe ich das Problem von der Seite, dass Agenturen und Verlage nun mal auch vom Fach sind und mich deshalb ablehnen könnten. Andererseits habe ich schon dermaßen schlecht geschriebene Bücher gelesen, die über die großen Publikumsverlage publiziert werden … dagegen ist mein Stil richtig gut.

Sue Ulmer hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Ist das nicht das Gleiche? Klingt das besser? Ich mach das mal so, mal so. Gibt es dazu noch eine weitere Meinung?

Ist nicht gleich. Der Witz an den deutschen Verben ist normalerweise, dass die Pointe am Schluss kommt. Deswegen würde ich die Umstellung nehmen.

Ich bin noch nicht ganz überzeugt. Spielen wir ein bisschen mit dem Satz:

Zitat:
beglückwünschte sich Majok, dass er sich überreden lassen hatte.

Majok hatte sich überreden lassen. Da geht es nur mit „hatte“ vorn.
Majok war froh, sich überreden lassen zu haben. Da geht es nur mit „haben“ hinten.
Im zitierten Satz geht es im deutschen Sprachgebrauch so und so möglich. Gibt es da wirklich einen Unterschied in der Bedeutung oder der Gewichtung?
Natürlich breche ich mir keinen Zacken aus der Krone, es einfach zu ändern. Ich möchte es aber gerne wissen. Ist es gleichwertig oder nicht?
Es ist mir außerdem auch deshalb wichtig, weil ich lernen möchte, Kritik richtig einzuschätzen. Kritik hilft sehr, doch sie kann auch einfach nur verunsichern. Das muss man unterscheiden lernen, und daran arbeite ich noch. Ich hoffe, mir ist deswegen niemand böse. Es ist eine Gratwanderung. Ich möchte nicht als unbelehrbar gesehen werden, doch lerne ich nur, was ich verstehe, ansonsten bleiben naturgemäß Zweifel.

Sue Ulmer hat Folgendes geschrieben:
Ich habe das Gefühl, du vertraust deinem Leser nicht so ganz.

Ja, das hab ich schon verstanden. Ich neige zum Erklären. Daran werde ich arbeiten.
 
[quote="Sue Ulmer"]
Zitat:
»Vielen Dank, James«, sagte Frank.

Nun könnte das theoretisch auch Majok gesagt haben, wenn ich die Info nicht gebe. Man kann dann erst am nächsten Satz rückwirkend erkennen, dass es Frank war. Wäre das klug?

Sue Ulmer hat Folgendes geschrieben:
»Es freut mich, dass es dir so gut schmeckt«, sagte Frank nachsichtig lächelnd.

Hier könnte ich es so machen:
»Es freut mich, dass es dir so gut schmeckt.« Frank lächelte nachsichtig.
Oder soll ich das ganz weglassen? Dann sieht man ihn aber nicht nachsichtig lächeln. Oder doch? Denkt sich der Leser das nachsichtige Lächeln selbst? Bevormunde ich damit wieder zu viel? Soll ich dem Leser selbst überlassen, ob er Frank lächeln sieht oder nicht?
Ich denke, Infos wie das nachsichtige Lächeln zeichnen mit an Franks Charakter-Darstellung. Sieht ihn der Leser nicht nachsichtig lächeln, sieht er einen anderen Charakter als den ihm angedachten. Was meinst du?
Prinzipiell aber sehe ich schon den Sinn in dieser Kritik. Da kann ich mich noch bessern.

Sue Ulmer hat Folgendes geschrieben:
Soviel Kritik noch von mir.

Dir sei herzlich gedankt.

Lieben Gruß,

Klaus


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Zeitenträumer
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Beitrag03.02.2015 13:03

von Zeitenträumer
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Hey Klaus,

ich bin jetzt auch kein Germanist. Die Dinge, die ich angesprochen habe, störten mich einfach beim Lesen. Im Einzelnen:

Zitat:
Es handelt sich bei der Szene um eine Abfolge direkter Rede, unterbrochen von (zugegebenermaßen teilweise überflüssigen) Zusatzinformationen. Kann man denn da von einem Perspektivenwechsel überhaupt sprechen?

Mich stört beim Lesen jeder Perspektivwechsel, selbst wenn er gut gemacht ist. Ich finde für "komische" Texte die auktoriale Perspektive aus den oben genannten Gründen durchaus angemessen, finde aber, dass sie dann auch penibel durchgehalten werden sollte.

Zitat:
Majok hatte sich überreden lassen. Da geht es nur mit „hatte“ vorn.
Majok war froh, sich überreden lassen zu haben. Da geht es nur mit „haben“ hinten.

So wie es jetzt hier steht, ist es kein Problem. Im Text stand aber: "sich überreden lassen hatte". Ich denke nicht, dass das grammatikalisch falsch ist, aber mir sträuben sich die Haare. "Sich hatte überreden lassen" ist m.E. einfach besserer Stil.

Zitat:
Hier könnte ich es so machen:
»Es freut mich, dass es dir so gut schmeckt.« Frank lächelte nachsichtig.

Ja, viel besser. Ich will allerdings anmerken, dass ich selbst Dinge wie "sagte er" oä. manchmal einbaue, um einen besseren Rhythmus zu haben. Das kannst du prüfen, indem du dir den Text laut vorliest. Das Lächeln auf keinen Fall weglassen, wenn es Frank charakterisieren soll.[/quote]

Zitat:
Andererseits habe ich schon dermaßen schlecht geschriebene Bücher gelesen, die über die großen Publikumsverlage publiziert werden … dagegen ist mein Stil richtig gut.

Das ist ja mal gar kein Argument. Entweder du willst so gut schreiben wie möglich, oder eben nicht. Miss dich lieber an Autoren, die besser sind als du!

EDIT: damit meine ich nicht mich, nicht, dass hier ein falscher Eindruck entsteht ... Wink

Beste Grüße,

David
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Magnus Soter
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Beitrag03.02.2015 13:22

von Magnus Soter
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Zeitenträumer hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Andererseits habe ich schon dermaßen schlecht geschriebene Bücher gelesen, die über die großen Publikumsverlage publiziert werden … dagegen ist mein Stil richtig gut.

Das ist ja mal gar kein Argument. Entweder du willst so gut schreiben wie möglich, oder eben nicht. Miss dich lieber an Autoren, die besser sind als du!

Das war selbstverständlich nicht als Argument für schlechten Stil gedacht. Verstehe es bitte im Zusammenhang mit den vorangegangen Sätzen. Wollte nur sagen, da könnten sie auch mich veröffentlichen, obwohl es nicht perfekt ist.

Zeitenträumer hat Folgendes geschrieben:
"Sich hatte überreden lassen" ist m.E. einfach besserer Stil.

Aber das ist auch nur so ein Gefühl. Erklären kannst du es nicht, oder?


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Gast







Beitrag03.02.2015 13:29

von Gast
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Zu "überreden lassen hatte" und "hatte überreden lassen":

Würde ich immer "hatte überreden lassen" wählen, das ist die Grundanordnung in solchen Fällen; bei "lassen" geht wohl auch "überreden lassen hatte"?!

Steht in den Grammatiken, sieh nach.

Edit: Schau mal unten auf der Seite:

http://www.canoo.net/services/OnlineGrammar/Satz/Wortstellung/Praedikat/index.html
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Zeitenträumer
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Beiträge: 123



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Beitrag03.02.2015 14:01

von Zeitenträumer
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Zitat:
Aber das ist auch nur so ein Gefühl. Erklären kannst du es nicht, oder?

Bis eben nicht, aber Ferdis Link gibt umfassend Aufschluss. Danke dafür! Also, du hast Recht: in dem Fall geht beides. Trotzdem klingt es in meinen Ohren überaus unschön mit dem Hilfsverb am Ende.
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Casual
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Alter: 29
Beiträge: 25



C
Beitrag03.02.2015 15:08

von Casual
Antworten mit Zitat

Hallo Klaus, ich find dein Sujet furchtbar interessant.
Nachdem der thread jetzt schon ein bisschen länger ist werd ich mal ein bisschen was zu allem sagen, in der Hoffnung, dass irgendwas davon weiter hilft.

Der erste Ausschnitt mit den Hochzeitspläne war meiner Meinung nach furchtbar langweilig. Zuerst dachte ich es wär dein Einstieg, als ich dann gecheckt hab, dass wir uns mitten im Buch befinden, machte es noch ein bisschen weniger Sinn. Anstatt uns zu erzählen was alles geplant ist, wär es nicht interessanter zu sehen WIE sie es planen? Also eine Szene mit Handlung statt einem indirekten Dialog.

Die kurze Szene mit Dino danach, fand ich spannend, genau solche absurden Handlungen mag ich.

Die Szene mit Majok, ich verstehe, dass du hier lustig sein solltest, aber das kam echt nicht rüber und wirkte ohne Kontext doch recht fad.

Was mich zu meinem nächsten Punkt, dem Stil führt. Du musst weniger erklären ... sehr viel weniger, denn genau dieses übermäßige Erklären hat diese Szene kaput gemacht. Bei Komedie gehts um Timing und auch wenn man das Medium der Schrift wählt, sollte man das beachten.
Perspektivenwechsel innerhalb eines Romans sind nicht ungewöhnlich, allerdings erst nach einem Kapitel, oder einer längeren Passage, zudem sind sie dann meist gekennzeichnet (z.B. Absatz)
Innerhalb einer so kurzen Szene wirkte das unkonzentriert und verwirrt bzw. verärgert den Leser höchstens.

Zum Inhalt, wie oben schon erwähnt finde ich ihn nach allem, was du bis jetzt hast durchblicken lsassen super. Allerdings, und ich will hier jetzt nicht rumfeminisirren erinnert mich der Pitch ein wenig an zwei alte Comicbuch Klischees. "Women in refridgorators" und "Dead Men defrosting", falls dir die was sagen. Keine Ahnung ob es zutrifft, oder nicht.
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Magnus Soter
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Beiträge: 284



Beitrag04.02.2015 00:09

von Magnus Soter
Antworten mit Zitat

Casual hat Folgendes geschrieben:
Der erste Ausschnitt mit den Hochzeitspläne war meiner Meinung nach furchtbar langweilig.

Ja, es war doof von mir, diesen Abschnitt isoliert vom Rest einzustellen. Hier macht er den größten Teil aus. Eingebettet im Manuskript wirkt das ganz anders. Dennoch stimme ich zu, dass man es besser machen kann.

Casual hat Folgendes geschrieben:
Die kurze Szene mit Dino danach, fand ich spannend, genau solche absurden Handlungen mag ich.

Das freut mich. Das Manuskript ist voller "absurder" Handlungen.

Casual hat Folgendes geschrieben:
Die Szene mit Majok, ich verstehe, dass du hier lustig sein solltest, aber das kam echt nicht rüber und wirkte ohne Kontext doch recht fad.

Ich experimentiere damit noch mal. Sollte eigentlich schon geschehen sein. So ein Tag ist echt viel zu kurz.

Casual hat Folgendes geschrieben:
Was mich zu meinem nächsten Punkt, dem Stil führt. Du musst weniger erklären ... sehr viel weniger, denn genau dieses übermäßige Erklären hat diese Szene kaput gemacht. Bei Komedie gehts um Timing und auch wenn man das Medium der Schrift wählt, sollte man das beachten.
Perspektivenwechsel innerhalb eines Romans sind nicht ungewöhnlich, allerdings erst nach einem Kapitel, oder einer längeren Passage, zudem sind sie dann meist gekennzeichnet (z.B. Absatz)
Innerhalb einer so kurzen Szene wirkte das unkonzentriert und verwirrt bzw. verärgert den Leser höchstens.

Das mit den Erklärungen werde ich punktuell noch einmal überarbeiten. An die Perspektiven wird sich der Leser aber wohl gewöhnen müssen. Es juckt mir in den Finger, jetzt mal etwas Neues zu schreiben. Da sind ein paar Ideen ... Eine weitere komplette Überarbeitung von derzeit über 850 Seiten mache ich jetzt erst mal nicht mehr. Wahrscheinlich ist es den Verlagen eh zu lang als Debütroman. Ich schreib jetzt erst mal was Neues und versuche, beim halben Umfang zu bleiben und die Kritiken dabei gleich umzusetzen. Wenn das dann einen Verlag gefunden hat, kann ich das andere noch mal Überarbeiten und anbieten. Auf die Hälfte kürzen werde ich es jedenfalls nicht. Dabei würde ich die Seele der Geschichte töten.

Casual hat Folgendes geschrieben:
"Women in refridgorators" und "Dead Men defrosting", falls dir die was sagen. Keine Ahnung ob es zutrifft, oder nicht.

Nein, kenne ich nicht.

Danke für deine Kritik!

Lieben Gruß,

Klaus


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