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Ausschnitt Kurzgeschichte/Julian


 
 
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Morton Smith
Erklärbär
M

Alter: 31
Beiträge: 1
Wohnort: Potsdam


M
Beitrag04.11.2014 15:43
Ausschnitt Kurzgeschichte/Julian
von Morton Smith
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

„Diesmal würde es anders werden.“ dachte Julian.
Ein Umzug stand an. Weg von dem großen, klobigen Betonbau, hin zu ländlicher Idylle mit einem prächtigen schönen Haus, das am Ende der neuen Straße thronte. Julian hielt inne und blickte hoch.
 Das Haus war von wildem Grün umzogen, das sich bis zur Eingangstür zog und zum Gehweg, der in schlangenartigen  Linien zur Einfahrt führte. Große majestätische Fenster waren ins Mauerwerk über mehrere Etagen gesetzt und die Dachspitze des Hauses schien unendlich in den Himmel zu ragen.
Dieses plötzliche Gefühl, welches Julian beschlich, als er das Haus musterte, war ihm irgendwie fremd.
Es fühlte sich komisch an. Auf einmal erwischte er sich dabei, wie er lächelte. Es musste Glück gewesen sein, was er immer bei Mama sehen konnte, wenn sein Vater von der Arbeit kam.
Ja Glück, das ihm den Magen kribbeln ließ und sich seinen Weg in jede Pore seines Körpers suchte, dort seinen Platz einnahm und niemals zu  verschwinden schien.
Doch als er Richtung Eingangstür schlenderte, die Hände in den Hosentaschen, dachte er an früher und das Gefühl des Glückes musste auf einmal Platz für etwas anderes machen.
Allzu lange waren diese Poren von Angst, Trauer und Verzweiflung geschnürt, die ihn wie einen Löwe packten und schier zu zerfetzen drohten. Dort wo er und seine Mutter herkamen waren die Löwen zu Hause und hatten es sich gemütlich gemacht.
Es war die Hölle, nachdem sein Vater bei einem Autounfall gestorben war. Er erinnerte sich genau,wie seine Mutter am Frühstückstisch sich zu ihm rüber beugte, die Augen gefüllt mit Tränen und wimmernd sagte:
„Julian …Papa kommt nicht mehr wieder. Er ist  jetzt oben im Himmel. Er..er...er hatte einen Autounfall.“
In ihrer weichen Stimme kam die Brutalität dieser Worte beinah lächerlich rüber. So hatte sie noch nie geklungen. Und obwohl er erst sieben Jahre alt war, wusste er um die Endgültigkeit ihrer Worte. Dann pirschte ihm der größte Schmerz, den er je zu verspüren vermag, seinen Nacken hoch und packte ihn für immer und ewig. Der Löwe war geboren.

Dies war alles ziemlich lange her und gerade jetzt, wo er vor diesem schönen neuen Haus stand, wünschte er sich nichts sehnlicher, als das sein Papa hier wäre und sagen würde:
 „Junge, hier wird’s toll. Wir Drei.“

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saher
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 39
Beiträge: 154
Wohnort: baiuvarische Großstadt


Beitrag04.11.2014 18:08
Re: Ausschnitt Kurzgeschichte/Julian
von saher
Antworten mit Zitat

Um es gleich zu sagen: Du hast Arbeit vor dir.  Außerdem wird in den nächsten Tagen kaum einer andere, als die gerade veröffentlichten Wettbewerbstexte lesen. Also mach ich mal einen Anfang hier:
Morton Smith hat Folgendes geschrieben:
Diesmal würde es anders werden, dachte Julian. Du brauchst keine "", wenn es indirekte Rede ist.
Ein Umzug stand an. Weg von dem großen, klobigen Betonbau, hin zu ländlicher Idylle mit einem prächtigen schönen du brauchst nicht beides prächtig ist schon schön Haus, das am Ende der neuen Straße thronte. Julian hielt inne und blickte hoch.
 Das Haus war von wildem Grün umzogen umgeben, das sich bis zur Eingangstür zog und zum Gehweg, der in Schalngenlinien (sparst ein Adjektiv und sieht netter aus, wenn's in einem Stück ist) zur Einfahrt führte. Große majestätische Fenster waren majestätisch ins Mauerwerk über mehrere Etagen gesetzt und die Dachspitze des Hauses schien unendlich in den Himmel zu ragen. (das könnte sie nicht,wenn es nicht mehrere Etagen gäbe)
Dieses plötzliche Ein sonderbaresGefühl beschlich, welches Julian beschlich, als er das Haus musterte.
Es fühlte sich komisch an. Auf einmal erwischte er sich dabei, wie er lächelte.
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Gine
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 43
Beiträge: 493
Wohnort: Berlin
DSFo-Sponsor


Beitrag04.11.2014 20:33
Re: Ausschnitt Kurzgeschichte/Julian
von Gine
Antworten mit Zitat

Ich mach dann mal weiter. smile

Morton Smith hat Folgendes geschrieben:
... dabei, wie er lächelte. Es musste Glück gewesen sein, was er immer bei Mama sehen konnte(vielleicht eher: ... das seine Mutter straheln ließ, oder ähnlich. So klingt es hölzern.), wenn sein Vater von der Arbeit kam.
Ja Glück, das ihm den Magen kribbeln ließ. Es bahnte/suchte/ähnliches sich und sich seinen einen Weg in jede Pore seines Körpers suchte, um dort seinen Platz einnahm einzunehmen und niemals wieder zu verschwinden schien.
(oder; ..und fest entschlossen schien, niemals wieder zu verschwinden.


Nur Details, aber die Story an sich könnte ganz spannend werden. Das hängt natürlich davon ab, wie es weiter geht.
Bisher ist es viel Beschreibung, wenig Aktion. Die Szene mit der traurigen Nachricht wird ja nicht erlebt, sondern erzählt.

So, der nächste bitte. Wink


_________________
'Manchmal zweifle ich daran, dass ich überhaupt existiere.'
'Aus gutem Grund.'
'Wie meinst du das?'
'Ich habe dich erfunden.'
'Glaub ich nicht.'
'Ich weiß.'
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saher
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 39
Beiträge: 154
Wohnort: baiuvarische Großstadt


Beitrag05.11.2014 11:48

von saher
Antworten mit Zitat

Morton Smith hat Folgendes geschrieben:
Doch Vielleicht 'noch'? 'Doch' passt hier nicht so gut als er Richtung Eingangstür schlenderte, die Hände in den Hosentaschen, braucht es nicht, er 'schlendert' ja schon dachte er an früher und das Gefühl des Glückes musste auf einmal Platz für etwas anderes machen. Vielleicht: Das Glücksgefühl machte Platz für etwas anderes. ? Versuch es immer noch etwas zu kürzen, dann vermeidest du ungewollt doppeltes
Allzu lange waren diese Poren von Angst, Trauer und Verzweiflung geschnürt, die ihn wie einen Löwe packten und schier zu zerfetzen drohten. Dort wo er und seine Mutter herkamen waren die Löwen zu Hause und hatten es sich gemütlich gemacht. Das ist anfangs unlogisch und gegen Ende unpassend. Versuch es nochmal. Löwen schnüren nix zusammen, das sie danach zerfetzen wollen. Vielleicht spielen sie mit ihrer Beute, lassen sie in Angst leben. Ständig eine Pranke erhoben, mit der sie denjenigen zerfetzen können... denk dir was aus.
Es war die Hölle, nachdem seit sein Vater bei einem Autounfall gestorben war. Er erinnerte sich genau,wie seine Mutter am Frühstückstisch sich zu ihm rüber beugte, die Augen gefüllt mit Tränen und wimmernd sagte:
„Julian …Papa kommt nicht mehr wieder. Er ist  jetzt oben im Himmel. Er..er...er hatte einen Autounfall.“
Den Abschnitt brauchst du nicht streichen, solltest ihn aber neu schreiben, denn so ist er zu hölzern. Hebt sich auch ungefärbt aus dem Resttext heraus, wie ein Fremdkörper. Wenn ich vorschlagen darf (ja, dann darf natürlich auch jemand nachschlagen Wink ): Seit sein Vater bei diesem Autounfall ums Leben kam, war nichts mehr wie zuvor. Als sei es gestern gewesen, krampfte etwas in seiner Brust, wenn er an den Tonfall seiner Mutter dachte, als sie es ihm sagte. Dass das Leben wie sie es kannten vorbei war - ohne Papa. Mit dem Tod.  
In ihrer weichen Stimme kam trat die Brutalität dieser Worte beinah lächerlich rüber. noch deutlicher in den Vordergrund. So hatte sie noch nie geklungen. Und obwohl er damals erst sieben Jahre alt war, wusste er um die Endgültigkeit ihrer Worte. Dann pirschte ihm Der größte Schmerz, den er je zu verspüren vermag gespürt hatte, hangelte/ lief seinen Nacken hoch und packte ihn für immer und ewig. Der pirschende Schmerz klingt etwas seltsam, kann man aber vielleicht lassen. Das 'immer und ewig' finde ich jetzt auch nicht so toll, denn es ist doch ein bissl endlos. Vielleicht: packte ihn und hielt ihn bis zum heutigen Tag fest? Oder: packte ihn, als sei es für immer und ewig? Der Löwe war geboren.

Dies war alles ziemlich lange her und gerade jetzt, wo er vor diesem schönen neuen Haus stand, wünschte er sich nichts sehnlicher, als dass sein Papa hier wäre und sagte:
 „Junge, hier wird’s toll. Wir Drei.“


Wie gesagt, nur Vorschläge. Mach einfach das draus, was dir Spaß gefällt. Nicht entmutigen lassen, dass da so einiges drin steckt, was noch nicht richtig passt, das ist normal. Deswegen muss man den Kram, den man gerade aus dem Kopf geschrieben hat, nachträglich noch sortieren, umschreiben, neuschreiben... Das ist die eigentliche Arbeit beim Schreiben. So wie beim Maler nicht jeder Pinselstrich von Anfang an sitzt.

Viel Erfolg bei der Überarbeitung. Ich hoffe, die Kommentare haben geholfen und nicht nur auf's Gemüt gedrückt wink
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