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Im Namen des Herrn

 
 
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Merope
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 716
Wohnort: Am Ende des Tals
Der Goldene Käse


Beitrag02.11.2014 20:00
Im Namen des Herrn
von Merope
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Unsere Gemeinschaft hatte sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert. Das »Wir«, das uns einte, heraushob von den Anderen, war zerfallen, wie Bretter eines alten Schuppens, an denen der Wurm sein Werk vollendete. Jeder beäugte den Anderen, der Nachbar den Nachbarn, die Kinder die Eltern, der Mann die Mutter seiner Kinder. Misstrauen war oberstes Gebot, sogar gegen sich selbst. Alte Rechnungen wurden nicht selten durch gemeinen Verrat beglichen.

Doch wenn eine Liebe aus dem Herzen gerissen werden muss, um Unschuldige zu schützen: Ist das noch Verrat zu nennen? Wiegt das Leben eines unschuldigen Kindes nicht mehr als dasjenige, das durch Lebensfehler bereits befleckt wurde? Sind nicht die Schmerzen des Liebenden, der zurückbleibt, ebenso auf die Waagschale zu werfen?
Ich verteidige mich nicht. Ich hatte keine klare Vorstellung davon, was ich wirklich wollte. Vielleicht war es ein Impuls unbewusster Loyalität oder die Konsequenz eines dieser ironischen Zwänge, die in den Gegebenheiten der menschlichen Existenz lauern. Ich weiß es nicht. Ich kann es nicht sagen. Aber ich ging hin.

Es war kalt an diesem Novembermorgen in Toledo. Aus der Ferne sah ich meine Liebe unter den angeklagten Konvertiten, umgeben von drei Männern und zwei Frauen, die von der Kirche zum Heiligen Petrus des Märtyrers zur großen Kirche geführt wurden. Zwei Priester empfingen sie, wobei sie jedem das Zeichen des Kreuzes auf die Stirn malten und dazu die vorgeschriebenen Sätze sagten: »Empfange das Zeichen des Kreuzes, das Du verweigert und durch Täuschung verloren hast.«
Ich bin nicht in die Kirche hineingegangen. Ich wusste, jedem der Sechs würde eine Liste vorgelesen werden, in welchen Belangen er judaisiert hatte. Bei diesen Sechsen würden sie sich nicht mit einer einfachen öffentlichen Buße zufriedengeben. Nicht mehr. Diese Zeiten waren vorbei.

Zu Beginn des Jahres, am frühen Morgen des 12. Februar, waren mehr als 700 vor das Glaubensgericht, das Auto de Fé, in Toledo zitiert worden. Wir - barhäuptig, barfuß - hatten den langen Weg zur großen Kirche durchschritten, mit den nicht brennenden Kerzen in den Händen, begleitet von den verachtungsvollen Rufen der Umstehenden, die den Pfad säumten. Speicheltropfen trafen uns, Fäuste wurden erhoben. Nachbarn waren darunter, auch solche, die sich Freunde nannten. Neider. Fanatiker. Strenggläubige. Auch diejenigen, die selbst eine Schuld in ihrem Herzen trugen. Die mit niedergeschlagenen Augen in den Chor einstimmten, um nicht aufzufallen - aus Furcht, selbst angeklagt zu werden.

Nachdem in der Kirche über mehrere Stunden die Verfehlungen jedes Einzelnen vorgelesen worden waren, hatten meine blanken Füße auf dem kalten Steinboden jedes Gefühl verloren. Es muss bereits lange nach Mittag gewesen sein, als wir endlich öffentlich bereuten. Als Buße war uns auferlegt worden, an den sechs kommenden Freitagen in den Prozessionen teilzunehmen, mit nackter Brust, barfuß, und uns dabei den Rücken mit Hanfschnüren zu geißeln. Es wurde uns auf Lebenszeit verboten, ein öffentliches Amt zu übernehmen, zu reiten, Seide, gefärbte Kleider, Silber, Gold und andere Geschmeide zu tragen und vieles mehr. Ebenso waren wir verpflichtet, jeden zu melden, der jüdische Handlungen vornahm oder sich abfällig über den christlichen Glauben äußerte. Der reine Verdacht genügte. Wenn wir gegen diese Gebote verstießen, würden wir dem Feuer überantwortet werden.

Kein Einziger unter uns würde jemals zu den Altchristen gehören können. Selbst  Kinder und Kindeskinder würden immer zu den Neuchristen zählen, da doch unsere Linien durch jüdisches Blut besudelt waren. Ana, meine kleine Tochter, mein Augenstern, die niemals etwas anderes als den christlichen Glauben kennenlernte, wird immer als Konvertitin angesehen werden.
Als das Neugeborene damals schreiend in meine Hände gelegt wurde, habe ich ihr, habe ich mir geschworen, sie vor allem zu beschützen, wenn es denn in meiner Macht stünde. Was blieb mir anderes zu tun, als dieses Gelübde zu erfüllen - nun, da mein Ruf, mein Leben und daher auch das ihre vor wenigen Wochen nur um Messers Schneide am Abgrund entlang taumelten?
Ist nicht meine Pflicht ihr gegenüber höher zu werten als die Empfindungen und Gelübde, die meine Liebe und mich bis dato verbanden? Was sonst hätte ich tun sollen, da unser Geheimnis knapp davor stand, entdeckt zu werden?

Als die sechs Verurteilten den Weg zum Scheiterhaufen gingen, die Lippen blass von Kälte und Furcht, zeugten rote Fußabdrücke auf den rauen Steinen von den Qualen vorhergegangener Folterungen. Nicht ein einziges Mal schweifte der Blick des Geliebten zu mir herüber. Da die Schergen der Heiligen Inquisition mich bisher nicht aus dem Ghetto gezerrt hatten, waren seine Lippen wohl bisher versiegelt geblieben. Mochte mein Anblick ihm dazu dienen, sein Schweigen bis in die letzten Minuten zu bewahren und so das Leben meiner unschuldigen Ana, wie auch das meinige, zu schützen.

Einer nach dem anderen wurden die Scheiterhaufen in Brand gesetzt. Die Verurteilten, armselige Figuren, standen zitternd im kalten Novemberwind. Einer der Männer, der dem jüdischen Glauben widersagte, wurde erwürgt und starb daher als Christ, bevor er verbrannt wurde.
Die alte Frau, deren Namen mir bekannt war, rief laut, dass sie im Gesetz des Moses sterben würde und dass es keine andere Wahrheit gäbe als ebendieses. Und sie starb in den Flammen, die Anrufung des Herrn auf den Lippen: »Adonai! Adonai!!«
Fernando Garval, ein Schneider, der wenige Gassen von mir entfernt gelebt hatte, war angeklagt, auf einem Holzbalken in seinem Haus ein Kreuz eingeritzt zu haben. Er wie auch die anderen wurden lebend verbrannt.

Dann war ER an der Reihe. Erst als die Flammen an seinen Waden leckten, traf mich sein Blick. Verwundert hielt ich ihm stand.
Sah ich einen Vorwurf in seinen Augen? Konnte es sein, dass er mich, seinen Geliebten, des Verrats bezichtigte? Er hätte doch wissen müssen, dass mir das Leben meines Töchterleins über allem stand, dass das unschuldige Herz gerettet werden musste!
Kein Laut kam über seine Lippen, doch der Blick seiner dunklen Augen versengte mein Herz und ließ es als Aschehaufen zurück.

Ich blieb nicht bis zum bitteren Ende. Bevor der Geruch des verbrannten Fleisches unerträglich wurde, kehrte ich mit einer Gruppe Gleichgesinnter zu den Gassen des Ghettos zurück. Um dem Tod des Geliebten Ehre zu erweisen, lenkten mich meine Schritte zur Mauer, wo ich einen Blick auf die Ufer des Tajo warf: Tief unten, nahe am  Fluss, hatten wir uns im Schatten der Bäume des Abends im Geheimen getroffen.
Ich verweilte nur kurz. Die Erinnerungen des Fleisches würden vergehen, sich auflösen, wie Wassertropfen im Strom. Was blieb, war das Gefühl, das Rechte getan zu haben.
Im Namen des Herrn.

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Einar Inperson
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1675
Wohnort: Auf dem Narrenschiff


Beitrag03.11.2014 23:01

von Einar Inperson
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Hallo Mr Conrad, hallo Ms Conrad,

ja, was macht man mit deinem Text.

Das Problem ist, dass du hier ein spannendes Thema bearbeitest. Wie geht eine Gemeinschaft, eine christliche in deinem Text, mit sich selbst um. Leider wächst deine Geschichte aus fehlerhaften Ansätzen heraus. Ich bin selbst kein Verfechter von korrekten Darstellungen in fiktionalen Texten. Denkbar und möglich, in dem Sinn, dass der Nichtfachmann es für möglich hält,  reicht mir völlig aus. Ob es in der Realität wirklich stimmt, ist mir nicht wichtig.

Es ist mir also nicht wichtig, wenn ein Arzt sagt, das ich den Knochen falsch habe zusammenwachsen lassen. Oder der Polizist, dass das mit den Fingerabdrücken anders gemacht wird.

Aber es gibt Ausnahmen. Hat die Prämisse besondere Bedeutung und soll der Text in die Realität hineinwirken, dann sollte die Prämisse korrekt und in manchen Themen ausgesprochen penibel recherchiert sein. Dein Text, dein Thema, gehören dazu.

Auf den ersten Blick lese ich hier eine getreue Nacherzählung realer Geschehnisse. Mich streifen Inquisition und Conversos, Ferdinand und Isabella. Gar keine Frage. Aber der Text bleibt in dem historisch belegten Ereignissen stecken.

Neuchristen / Altchristen, sollen Juden keine Altchristen sein können. Gut hier Konvertiten, aber warum Konvertiten?  Und wenn von Altchristen die Rede ist, reden wir dann nicht im Anfang tatsächlich von Judenchristen? Wo sehe ich in dem Text Politik, Macht, Geld?

Ich lese einen Text, einen Autor, der aus diesem Stoff in der Lage ist, einen große Geschichte zu machen. Mir scheint aber, sie ist hier in die maximale Zeichenanzahl gepresst, was ihr nicht gut getan hat.

Allerdings ist dies einer der Texte, der so spannend ist, gerade wegen seiner Möglichkeiten, die erkennbar sind, dass er mich immer wieder zum Lesen gezwungen hat.

Ich kann nur 10 Texte mit Punkten bedenken. Ob du dabei bist, werde ich mir erlesen.

Lord Jim sagt: Mit großem Bedauern sind hier keine Punkte gegeben.


_________________
Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch

Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
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saher
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Beitrag04.11.2014 11:18

von saher
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Eindrucksvoll geschrieben. Danke. Wonach ich dagegen umsonst gesucht habe, war ein Aufbruch/neue Weg. Es ist doch eher ein Abbruch, eine Abkehr von jeder Veränderung. Aus Furcht, Fanatismus und auch einem gewissen Fatalismus.

Die Geschichte finde ich gut, nur eben die Themenvorgabe, bis auf das Zitat, außern vor gelassen. Für die Geschichte sicher nicht schlecht, denn es gab schließlich nur die 10000 Zeichen und das wäre nicht genug, um eine Veränderung in einer derart totalitären Geisteshaltung zu vollführen.

Leider hast du es damit nicht unter meine absoluten Favoriten geschafft, aber zu meinen Topten gehörst du auf jeden Fall.
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Merope
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 716
Wohnort: Am Ende des Tals
Der Goldene Käse


Beitrag04.11.2014 15:26

von Merope
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hast du gar nicht so schlecht gemacht! Wink
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fancy
Geschlecht:weiblichSchmuddelkind

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Wohnort: Im sonnigen Süden


Beitrag04.11.2014 15:51

von fancy
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Hallo,

beim ersten Lesen gefällt mir die Geschichte.


_________________
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gold
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Beitrag04.11.2014 20:06
Re: Im Namen des Herrn
von gold
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Guy Incognito hat Folgendes geschrieben:
Unsere Gemeinschaft hatte sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert. Das »Wir«, das uns einte, heraushob von den Anderen, war zerfallen, wie Bretter eines alten Schuppens, an denen der Wurm sein Werk vollendete. Jeder beäugte den Anderen, der Nachbar den Nachbarn, die Kinder die Eltern, der Mann die Mutter seiner Kinder. Misstrauen war oberstes Gebot, sogar gegen sich selbst. Alte Rechnungen wurden nicht selten durch gemeinen Verrat beglichen. Diese Beschreibung finde ich gelungen.
Doch wenn eine Liebe aus dem Herzen gerissen werden muss, um Unschuldige zu schützen: Ist das noch Verrat zu nennen? Wiegt das Leben eines unschuldigen Kindes nicht mehr als dasjenige, das durch Lebensfehler bereits befleckt wurde? Im folgenden Satz fehlt m.E. ein "Oder" sind nicht die Schmerzen des Liebenden, der zurückbleibt, ebenso auf die Waagschale zu werfen?Ich verteidige mich nicht. Ich hatte keine klare Vorstellung davon, was ich wirklich wollte. Vielleicht war es ein Impuls unbewusster Loyalität oder die Konsequenz eines dieser ironischen Zwänge, die in den Gegebenheiten der menschlichen Existenz lauern. Ich weiß es nicht. Ich kann es nicht sagen. Aber ich ging hin.

Es war kalt an diesem Novembermorgen in Toledo. Aus der Ferne sah ich meine Liebe unter den angeklagten Konvertiten, umgeben von drei Männern und zwei Frauen, die von der Kirche zum Heiligen Petrus des Märtyrers zur großen Kirche geführt wurden. Zwei Priester empfingen sie, wobei sie jedem das Zeichen des Kreuzes auf die Stirn malten und dazu die vorgeschriebenen Sätze sagten: »Empfange das Zeichen des Kreuzes, das Du verweigert und durch Täuschung verloren hast.«
Ich bin nicht in die Kirche hineingegangen. Ich wusste, jedem der Sechs würde eine Liste vorgelesen werden, in welchen Belangen er judaisiert hatte. Bei diesen Sechsen würden sie sich nicht mit einer einfachen öffentlichen Buße zufriedengeben. Nicht mehr. Diese Zeiten waren vorbei.

Zu Beginn des Jahres, am frühen Morgen des 12. Februar, waren mehr als 700 vor das Glaubensgericht, das Auto de Fé, in Toledo zitiert worden. Wir - barhäuptig, barfuß - hatten den langen Weg zur großen Kirche durchschritten, mit den nicht brennenden Kerzen in den Händen, begleitet von den verachtungsvollen Rufen der Umstehenden, die den Pfad säumten. Speicheltropfen trafen uns, Fäuste wurden erhoben. Nachbarn waren darunter, auch solche, die sich Freunde nannten. Neider. Fanatiker. Strenggläubige. Auch diejenigen, die selbst eine Schuld in ihrem Herzen trugen. Die mit niedergeschlagenen Augen in den Chor einstimmten, um nicht aufzufallen - aus Furcht, selbst angeklagt zu werden.

Nachdem in der Kirche über mehrere Stunden die Verfehlungen jedes Einzelnen vorgelesen worden waren, hatten meine blanken Füße auf dem kalten Steinboden jedes Gefühl verloren. Es muss bereits lange nach Mittag gewesen sein, als wir endlich öffentlich bereuten. Als Buße war uns auferlegt worden, an den sechs kommenden Freitagen in den Prozessionen teilzunehmen, mit nackter Brust, barfuß, und uns dabei den Rücken mit Hanfschnüren zu geißeln. Es wurde uns auf Lebenszeit verboten, ein öffentliches Amt zu übernehmen, zu reiten, Seide, gefärbte Kleider, Silber, Gold und andere Geschmeide zu tragen und vieles mehr. Ebenso waren wir verpflichtet, jeden zu melden, der jüdische Handlungen vornahm oder sich abfällig über den christlichen Glauben äußerte. Der reine Verdacht genügte. Wenn wir gegen diese Gebote verstießen, würden wir dem Feuer überantwortet werden.

Kein Einziger unter uns würde jemals zu den Altchristen gehören können. Selbst  Kinder und Kindeskinder würden immer zu den Neuchristen zählen, da doch unsere Linien durch jüdisches Blut besudelt waren. Ana, meine kleine Tochter, mein Augenstern, die niemals etwas anderes als den christlichen Glauben kennenlernte, wird immer als Konvertitin angesehen werden.
Als das Neugeborene damals schreiend in meine Hände gelegt wurde, habe ich ihr, habe ich mir geschworen, sie vor allem zu beschützen, wenn es denn in meiner Macht stünde. Was blieb mir anderes zu tun, als dieses Gelübde zu erfüllen - nun, da mein Ruf, mein Leben und daher auch das ihre vor wenigen Wochen nur um Messers Schneide am Abgrund entlang taumelten?
Ist nicht meine Pflicht ihr gegenüber höher zu werten als die Empfindungen und Gelübde, die meine Liebe und mich bis dato verbanden? Was sonst hätte ich tun sollen, da unser Geheimnis knapp davor stand, entdeckt zu werden?   Der zweite Satz schwächt diese Haltung ab, die der erste Satz beschreibt. Hört sich so an, als ob die Pflicht, die er gegenüber dem Kind zu haben glaubt, dann doch nicht so stark ist. Wolltest du das ausdrücken? Wenn dem nicht so ist, könntest du das vielleicht folgendermaßen ausdrücken: Du könntest z.B. schreiben: Was meine Haltung zudem noch begünstigte, war die Tatsache, dass unser Geheimnis kurz davor stand, entdeckt zu werden.
Als die sechs Verurteilten den Weg zum Scheiterhaufen gingen, die Lippen blass von Kälte und Furcht, zeugten rote Fußabdrücke auf den rauen Steinen von den Qualen vorhergegangener Folterungen. das ist M. E. ein Logikfehler. die roten Fußabdrücke zeugen immer von den Qualen, unabhängig, ob die jetzigen sechs Verurteilten dort gehen oder nicht Nicht ein einziges Mal schweifte der Blick des Geliebten zu mir herüber. Im folgenden Satz fehlt m.E: "Ich nahm an",   da die Schergen der Heiligen Inquisition mich bisher nicht aus dem Ghetto gezerrt hatten, waren seine Lippen wohl bisher versiegelt geblieben Mochte mein Anblick ihm dazu dienen, sein Schweigen bis in die letzten Minuten zu bewahren und so das Leben meiner unschuldigen Ana, wie auch das meinige, zu schützen.

Einer nach dem anderen wurden die Scheiterhaufen in Brand gesetzt. Die Verurteilten, armselige Figuren, standen zitternd im kalten Novemberwind. Einer der Männer, der dem jüdischen Glauben widersagte, wurde erwürgt und starb daher als Christ, bevor er verbrannt wurde.
Die alte Frau, deren Namen mir bekannt war, rief laut, dass sie im Gesetz des Moses sterben würde und dass es keine andere Wahrheit gäbe als ebendieses. Und sie starb in den Flammen, die Anrufung des Herrn auf den Lippen: »Adonai! Adonai!!«
Fernando Garval, ein Schneider, der wenige Gassen von mir entfernt gelebt hatte, war angeklagt, auf einem Holzbalken in seinem Haus ein Kreuz eingeritzt zu haben. Er wie auch die anderen wurden lebend verbrannt.

Dann war ER an der Reihe. Erst als die Flammen an seinen Waden leckten, traf mich sein Blick. Verwundert hielt ich ihm stand.
Sah ich einen Vorwurf in seinen Augen? Konnte es sein, dass er mich, seinen Geliebten, des Verrats bezichtigte? Er hätte doch wissen müssen, dass mir das Leben meines Töchterleins über allem stand, dass das unschuldige Herz gerettet werden musste!
Kein Laut kam über seine Lippen, doch der Blick seiner dunklen Augen versengte mein Herz und ließ es als Aschehaufen zurück.

Ich blieb nicht bis zum bitteren Ende. Bevor der Geruch des verbrannten Fleisches unerträglich wurde, kehrte ich mit einer Gruppe Gleichgesinnter zu den Gassen des Ghettos zurück. Um dem Tod des Geliebten Ehre zu erweisen, lenkten mich meine Schritte zur Mauer, wo ich einen Blick auf die Ufer des Tajo warf: Tief unten, nahe am  Fluss, hatten wir uns im Schatten der Bäume des Abends im Geheimen getroffen.
Ich verweilte nur kurz. Die Erinnerungen des Fleisches würden vergehen, sich auflösen, wie Wassertropfen im Strom. Was blieb, war das Gefühl, das Rechte getan zu haben.
Im Namen des Herrn.


Hallo Inko,

ich finde deinen Text spannend und die Thematik originell. Er weist jedoch ein paar Logikfehler auf, die die Qualität leider beeinträchtigen.

Liebe Grüße
gold


_________________
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Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso)
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hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4294

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag06.11.2014 10:12

von hobbes
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Tja, das wird wohl der schwierigste Text von allen, denn hier denke ich alle drei Sätze: "Och nee. Das will ich nicht lesen." Das hat erst mal recht wenig mit deinem Text zu tun, mehr mit dem Inhalt, dem Thema, der Zeit, in der er spielt. Wie soll man da objektiv bleiben? Im Nicht-Wettbewerbsfall würde ich mich tunlichst heraushalten, weil ich vermutlich anfangen würde, über alles und jedes zu meckern, ob berechtigt oder nicht. Hm.
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag06.11.2014 17:08

von Constantine
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Bonjour!

Liebe/r Verfasser/in,

Toledo. Spanien. Judenghetto. Inquisition. Auto de fé: Verurteilung und öffentliche Verbrennung von sechs der Häresie Beschuldigten. In dieses historische, reale Setting ist eine fiktive Tragödie um eine homoerotische Beziehung, Verrat und Schutz der eigenen Tochter verwoben.
Brokeback Mountain im Zeitalter der Spanischen Inquisition.

Das Setting ist mMn gut getroffen. Da steckt einiges an Recherche oder historischem Wissen drin, dazu hast du die Integration des Zitats in die Geschichte und die Aufgabenstellung sprachlich gut gemeistert.
Für mich der zweitbeste Beitrag: dix points.

Merci beaucoup!

LG,
Constantine
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tronde
Klammeraffe
T


Beiträge: 522

Das goldene Aufbruchstück Das silberne Niemandsland


T
Beitrag06.11.2014 23:28

von tronde
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Im Namen des Herrn

Die unten folgende Liste war mir Anhaltspunkt, eine Reihenfolge in die Texte zu bekommen.
Es gab nach subjektiver Einschätzung Plus- oder Minuspunkte für die Stichpunkte, am Ende noch Minuspunkte für Fehler. Grob jeweils von +2 bis -2, wobei es keine absoluten Bewertungsmaßstäbe gab, und - so befürchte ich - die Bewertung auch von den unterschiedlichen Tagen/Stimmungen abhängen könnte. Rechenfehler gehen auf meine Kappe.

Das Subjektive sei besonders bei den Punkte Neue Wege und die Frage nach dem E vorgehoben, weil ich das einerseits gar nicht bewerten will/kann, es aber hinsichtlich der Aufgabe dazugehört. Falls Du (AutorIn) dich falsch verstanden fühlst, liegt das möglicherweise an meinem fehlenden Wissen/Verständnis. Das gilt auch für alle anderen Dinge, die ich nicht wahrgenommen habe. Nachvollziehbar wäre für mich auch, wenn sich jemand ungerecht behandelt fühlen würde.

Weil es mir schwerfiel, eine Reihenfolge zu erstellen, war ich bei der Rechtschreibung, Satz recht pingelig, nur alleinige doppelte Leerzeichen haben keinen Abzug gegeben.

Bei Gleichstand unter den 10 platzierten Texten hat das Subjektive den Ausschlag gegeben.

Cut-off für die Platzierungen: ≥ 8,5

Aus Zeitgründen fallen die Kommentar nicht ausführlicher aus, sondern bestehen aus meinen kaum überarbeiteten Notizen beim Lesen der Texte. Wenn Ihr genauere Anmerkungen zu Stichpunkten haben wollt, meldet Euch. Inhaltlicher Art; Fragen zur Punktevergabe werden nicht beantwortet, weil diese subjektiv ist und auch nicht korrigiert wird.

Dieser Text steht vor allen meinen Kommentaren, beim nächsten könnt Ihr ihn überspringen.


Plus-/Minuspunkte
Neue Wege/Experimentell?: Ja, Nein, welche?
nein
0

Eigene Einstellung überprüfen, zum Nachdenken anregen, Mehrdimensionalität, Kanten?
Abwägung von Leben und dessen Wert, Unter der Ketzerei auch noch die Homo-/Bisexualität verborgen,
0,5

Zitat flüssig integriert?
ok
1

Bezug auf Loyalität (Regierung, Übergeordnet, auch Gegenüber)
ja
1

Aufbruchstellen (tatsächlich mehrere Aufbrüche/Aufbrüche an mehreren Stellen, in welchem Sinn auch immer?)
zu vage, Aufbruch in anderes Leben? nur eine Stelle?
0

Einstieg
ok
1

Idee
»Besuch« eines Autodafe´, Reflexion über die Schuld
1

Plot (Wendung?, Schlüssig?)
Sehr viel Infodumping
0,5

Titel
passt
1

Stil
Flüssig, malt ein eindrucksvolles Bild des Vorgangs
1

Subjektiv
Hat mich nicht so recht gefangen genommen
Plus wegen des mittelalterlichen Settings Smile
0,5

MinusPunkte
Schrift (Schreibfehler, Komma, Grammatik)
0


Gesamtpunkte 7,5
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Lese Lina
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 58
Beiträge: 60
Wohnort: Teneriffa


Beitrag07.11.2014 22:53

von Lese Lina
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Wow, heftige Geschichte. Klasse geschrieben.

Liebe Grüße
Lese Lina
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crim
Geschlecht:männlichsex, crim & rock'n'roll


Beiträge: 1578
Wohnort: München
Die lange Johanne in Gold Lezepo 2015
Pokapro und Lezepo 2014 Pokapro VII & Lezepo V



Beitrag08.11.2014 13:33

von crim
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Solide geschrieben, aber andere Texte waren diesem in meinem persönlichen Empfinden eine Nasenspitze voraus. Der Text ist gut, aber lässt sich vielleicht einen Tick zu leicht in ein Genre einordnen. Bricht vielleicht nicht genug aus einer Art Histoschema. Knapp an den Punkterängen vorbei
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shatgloom
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Wohnort: ja, gelegentlich


Beitrag08.11.2014 21:52

von shatgloom
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Hier ist das Thema interessant umgesetzt, hebt sich von den anderen Texten ab.
Was mir etwas fehlt ist das Außergewöhnliche, Experimentielle. Es gibt nicht viel, worüber ich länger nachdenken müsste, es ist alles im Text ausgeführt.
In einem anderen Wettbewerb wäre dieser Text bei mir viel weiter vorne gelandet.
Ich habe ihn sehr gerne gelesen.
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Lapidar
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Beitrag09.11.2014 20:26

von Lapidar
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mal was ganz andres.
Ich gebe zu, mir fiel ein Spruch ein, den ich vor vielen Jahren gehört hatte: eine Mutter wird immer erst ihre Kinder aus Gefahr retten, denn der Mann kann es entweder selber, oder sie findet wieder einen....aber das ist eher mein schwarzer Sinn für Humor.
Du baust sehr schnell ein Bild auf, und zeichnest eine Zeit, von der ich nichts oder nur wenig weiß. Aber es ist dir gut gelungen, finde ich. Auch das Zitat ist untergebracht, wobei ich zugebe, nicht ganz so fugenlos, wie in einigen der anderen Storys.


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Malaga
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Beitrag10.11.2014 19:00

von Malaga
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Neutraler Bewertungskommentar: 6 Punkte. Bei Interesse wird Begründung nachgereicht.
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Maria
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Beitrag10.11.2014 21:45

von Maria
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Servus,

dieser Text, so stimmig er auch ist, so exakt geschrieben und erzählt - er hat für mich (!) leider keinen Reiz und bleibt wirkungslos.  Ich lese ihn wie eine Abhandlung oder einen Bericht.

Die Sprache des Zitats passt nicht zum Rest der Sprache, das ist mir extrem aufgefallen.
Aber sonst hätte ich nichts konstruktives zu bemerken. Es tut mir leid, fällt mir schwer, das so larifari stehen zu lassen.

VG, Maria


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Der goldene Spiegel - Prosa DSFo-Sponsor


Beitrag11.11.2014 00:06

von Akiragirl
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Hallo Inko!

Ich versuche, jedem Text des Wettbewerbs einen kurzen Kommentar dazulassen, bitte aber um Verständnis dafür, dass ich denjenigen, die Punkte von mir bekommen, ausführlicher schreibe und allen anderen nur kurz umreißen kann, warum es nicht zu Punkten gereicht hat.

Bemerkung: Dieser Text war an der Grenze dazu, Punkte von mir zu bekommen, hat es im Vergleich dann aber doch nicht ganz geschafft.
Warum ich keine Punkte vergeben habe:
- Subjektiv: Ich kann mit dem Thema Inquisition nicht wirklich etwas anfangen; generell sind historische Sachen nicht mein Fall; wenn es um Religion geht gleich gar nicht
- Ich empfand den Text als zu pathetisch, zu wenig authentisch
- Für ein bekanntes Thema wie die Inquisition hätte man hier einen neuen/originellen Ansatz, einen anderen Blickwinkel oder eine besondere Herangehensweise wählen müssen, um das Ganze irgendwie interessant zu machen; der Text bewegt sich aber (für mich) eher in ausgetretenen Pfaden und versucht nichts Überraschendes


Liebe Grüße
Anne


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Flush
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Beiträge: 74



Beitrag11.11.2014 22:03

von Flush
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Hallo!
Dein Beitrag ist in seiner Art einzigartig.
Die Geschichte ist gut geschrieben, beim Lesen entstehen Bilder.
Der Geächtete hat Angst, vollends verraten zu werden. Er hat Angst um seine Tochter.
Aber hat er nicht vordergründig Angst vor seinen Gefühlen und dem Entdecktwerden?
Wieso sollte er sonst seinen Geliebten verraten haben?
Die Geschichte stimmt nachdenklich, ist aber Gott sei Dank smile nicht mehr aktuell, jedenfalls nicht in Deutschland.
Grüßle
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Ithanea
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Alter: 34
Beiträge: 1062

Ei 3 Pokapro 2017


Beitrag12.11.2014 14:20

von Ithanea
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Gefällt mir sehr gut, vor allem sprachlich schön (bis auf das großgeschriebene ER, das hat irgendwie sowas von Teenieschwärmerei). Eine gute Geschichte, bei der es mir weh tut, nicht so viele Punkte geben zu können, wie sie es vielleicht verdient hat, weil die doch an andere Texte gehen.

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Beitrag12.11.2014 14:35

von fancy
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Hallo,

hm, beim zweiten Lesen ist der Eindruck anders.
Ich finde die Idee, sich mit einer anderen Zeit zu beschäftigen, zwar immer noch gut, aber dann finde ich die Verbrennung, die Inquisition doch nicht so originell.

Auch lässt du wenig Raum für eigene Deutungen.

Dennoch schaffst du es bei mir knapp in die Punkte.

Liebe Grüße

fancy


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Mardii
Stiefmütterle

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Beitrag13.11.2014 19:23

von Mardii
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Eine Geschichte aus dem Mittelalter Spaniens. Die Zeit der Inquisition wurde gut eingefangen und dargestellt. Sehr bildhaft geschrieben und sprachlich souverän.
Für meinen Geschmack hättest du bei der Erwähnung der Altchristen eine erklärende Passage in Form von Erzählung einfließen lassen können.
Bei Auto de Fe handelt es sich um den spanischen Ausdruck für deutsch Autodafé. Es ist ja eine deutsche Geschichte, mein ich.

Eine Stelle klingt ein wenig eigenartig:
Zitat:

Dann war ER an der Reihe. Erst als die Flammen an seinen Waden leckten, traf mich sein Blick. Verwundert hielt ich ihm stand.
Sah ich einen Vorwurf in seinen Augen? Konnte es sein, dass er mich, seinen Geliebten, des Verrats bezichtigte?


Ich bin geteilter Meinung, ob ich den Text als E oder U bezeichnen soll.


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Ridickully
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Zinna
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Beitrag13.11.2014 20:46

von Zinna
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Hallo Inko!

Mit diesem Text werde ich nicht warm. Ich kann nicht erklären, weshalb, er lässt sich lesen, wenn auch manchmal etwas sperrig, doch er erreicht mich nicht und auf meine oberen Ränge schafft er es somit nicht. Sorry Inko.

Lieber Gruß
Zinna


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(c) Zinna
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Jenni
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag13.11.2014 22:12

von Jenni
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Zur Zeit der spanischen Inquisition sieht ein Vater mit seiner Tochter dabei zu, wie sein Geliebter - der nicht nur homosexuell sondern zudem konvertierter Christ ist, dem Judaisierung vorgeworfen wird - auf dem Scheiterhaufen verbrannt wird. Er rechtfertigt sein Versäumnis zu handeln (nur wie überhaupt sollte diese Handlung aussehen?) damit, ein junges Leben (das seiner Tochter) wäre mehr wert als ein bereits gelebtes.

Das ist alles etwas verworren und verwirrend ehrlich gesagt. Du vermischst so viele Themen miteinander, dass es mir sehr schwer fällt zu identifizieren, worum es dir nun wirklich geht. Um die Inquisition ja wohl nicht - oder findest du da Parallelen zu heutiger Intoleranz, dann wäre es angebracht, die auch irgendwo herauszuarbeiten. Um die Schuldfrage also - wozu dann aber das historische Setting und die passend dazu etwas pathetische Sprache?

Nein, ich habe es versucht, der Text hat mich auch genügend interessiert, um mich damit auseinanderzusetzen, das definitiv - aber letztlich will er sich mir leider nicht erschließen.
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