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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Zehntausend 11/2014
In der Warteschlange

 
 
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Ithanea
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 34
Beiträge: 1062

Ei 3 Pokapro 2017


Beitrag14.11.2014 16:55

von Ithanea
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Witzige Wortfindung mit dem Aufbruchstellenmarkt.
Vielleicht bin ich einfach zu schwer von Begriff für die manche Geschichten hier, aber ich finde, diese hätte etwas eindeutiger sein können. Was wollte der Mann an dem Stand? Scheinbar was unangenehmes, eine Reklamation, sonst hätte man ihn nicht so abgeführt. Ist das Wundamed eine Art Beruhigungsmittel, worauf alle scharf sind oder zahlen die gut für Testpersonen, weswegen die Leute reihenweise dafür anstehen?
Ich vermute ja, da geht es noch mit viel unrechteren Dingen zu im Wundamed-Konzern, aber ich komme leider nicht drauf.
Warum wird eigentlich so viel drum herum erzählt mit den ganzen Leuten, die er kennt und wie viele zur Jobbörse gehen und wo er noch einen Kaffee trinkt?


_________________
Verschrieben. Verzettelt.
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firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


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Wohnort: Irland
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Beitrag15.11.2014 22:56

von firstoffertio
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Danke für eure Kommentare. Vor allem deswegen, weil ihr fast alle keine Punkte vergeben habt. Finde ich super, dass die meisten von euch trotzdem kommentiert haben.

Einar:  Einen Text, dem man heiß folgt, wollte ich nicht schreiben.

Merope: Flüssig geschrieben? Da hatte ich meine Zweifel.

Fancy, danke fürs nochmal Darueberlesen.

Gold u. a., Was ist denn die eigentliche Bedeutung des Zitats?

hobbes: Du hast gut zusammengefasst, was meine Absicht war. Ich wollte gerade keine Geschichte, keinen Erzähler in den Mittelpunkt stellen. keine Leser in den Bann ziehen.

Maria: Frust des LI? Das wollte ich so nicht. Da ist mir etwas misslungen.
In ein Schnittmuster hat der Text wohl doch nicht so gepasst?

Constantine: Deine Abneigung gegenüber der Wortschöpfung kann ich akzeptieren.

femme fatale: Zum Handwerklichen gebe ich dir recht. Die verschiedenen Zeiten sind jedoch intendiert. Ich finde nicht, dass Texte packen müssen.

tronde: Danke für deine ausführliche Kritik. Schön, dass du einen "humoristischen" Touch erkannt hast.

Lesa Lina, dir fehlt etwas?

Crim: Langweilig und ohne Fokus? Ich dachte, so etwas wäre gerade akzeptabel.

shatgloom: Habe auch normalerweise etwas gegen viele Namen. Verstehe dich. Flüssig geschrieben?

lilly: Mehr daraus zu machen war genau nicht die Absicht.

Lapidar: Du Wollkopf.

mardii:  Danke. Der Text fühlt sich von dir recht gut verstanden.

Akiragirl: Danke für deinen ausführlichen Kommentar. Wo siehst du einen moralischen Zeigefinger?

Zinna:  "Allgemein" gefällt mir.

Jenni: "dem (welchem) Thema etwas Neues hinzufügen: Was stellst du dir darunter vor?

Ithanea:  Was genau der Mann da wollte, sollte gerade offen bleiben.

Interessieren würde mich, falls jemand noch Lust und Laune und Zeit hat,
die "eigentliche" Bedeutung des Zitats.

Und außerdem: Ob jemand die Anspielungen auf Lautstärken von Stimmen im Text überhaupt aufgefallen sind

anderswolf: Dich habe ich in meinen Notizen übersehen: Was meinst du mit "ordentlich repräsentieren"?
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Akiragirl
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Beitrag16.11.2014 02:58

von Akiragirl
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Hallo firstoff,

nachdem du so ausführlich all deinen Kommentierern geantwortet hast, möchte ich dir auch noch einmal antworten.
Erstmal, wie ich auch im Kommentar geschrieben hatte, war dein Text bei mir etwa gleichauf mit 5 anderen, die alle darum kämpfen mussten, die 1-Punkt-Bewertung zu kriegen. Dementsprechend war dein Text in diesem Wettbewerb oberes Mittelfeld, was heißt: gute Ansätze aber hat mich nicht völlig überzeugt.
Der erhobene Zeigefinger war vielleicht etwas zu krass formuliert. Er ist nirgendwo direkt da. Aber schon allein das Thema und diese Szene, die Gedanken des Protagonisten dazu ... Aus irgendeinem Grund klang das alles in meinem Kopf so nach "Die böse kapitalistische Welt, in der Menschen nur etwas wert sind, wenn sie Arbeit haben und man Menschen ohne Arbeit schlecht behandelt usw. ..." Vielleicht habe ich hier mehr reingelesen als wirklich dastand, da läuft dann eben so eine Assoziationskette im Kopf ab. Ich drücke es mal anders aus: Mir schien der Text kapitalismuskritisch zu sein und die Kapitalismuskritik, so wichtig sie auch sein mag, ermüdet mich momentan etwas. Deshalb hat der Text mein Herz nicht erreicht, auch wenn mir andere Aspekte an ihm durchaus gut gefallen haben (Wortspielerei, Herangehensweise, Ton usw.)

Liebe Grüße
Anne


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"Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel)
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firstoffertio
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Beitrag16.11.2014 21:51

von firstoffertio
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Hallo Akiragirl, und danke, dass du dich nochmal gemeldet hast.

Ja, wir lesen alle auf unserem Hintergrund.

""Kapitalismuskritik" ist ein Wort, das ich gar nicht in den Mund nehmen wollte. Auf jeden Fall war das nicht meine Absicht.

Der Text ist vielleicht auch auf einem zu irischen Hintergrund geschrieben.

Zu Herzen sollte er auf jeden Fall nicht gehen. Gerade nicht. Das ist nicht mehr meine Absicht, wenn ich etwas schreibe.
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anderswolf
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1069



Beitrag18.11.2014 11:36

von anderswolf
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firstoffertio hat Folgendes geschrieben:
anderswolf: Dich habe ich in meinen Notizen übersehen: Was meinst du mit "ordentlich repräsentieren"?


Ich gehe mal nicht darauf ein, dass Du mich falsch zitiert hast, denn "repräsentieren" heißt ja was anderes als "porträtieren", was ich tatsächlich geschrieben habe. Ich nehme mal einfach an, Du konntest mit meinem Kommentar grundsätzlich nichts anfangen, darum erläutere ich ihn kurz und ohne Bewertung sprachlicher Qualitäten.

anderswolf hat Folgendes geschrieben:
Gerettet könnte der Text werden durch scharfe Beobachtung und spitze Formulierungen, um die Langeweile von Aufbruchstellenmarkt (schönes Wortspiel) und allgemeinem Setting ordentlich zu porträtieren.


Der Text beschreibt im Wesentlichen eine absurde Situation. Die Pseudoveranstaltung AUFBRUCHSTELLENMARKT ist natürich blindem Aktionismus gschuldet, die ARGEs dieser Welt brauchen solche Veranstaltungen, um sich selbst Relevanz zubilligen zu können. Solche Stellenbörsen sind sowas wie Zwangsfortbildungen für Langzeitarbeitslose, die nicht weiterqualifizieren, sondern einfach nur zeigen: da passiert was. Egal, ob es nützt.

Nun ist die Absurdität der Situation eigentlich eine Einladung zu Feldstudien, Betrachtungen über die Menschen, über die Welt, über die Langeweile. Ansätzlich geschieht das, allerdings nicht scharf genug, um tatsächlich lesenswert zu sein. Formulierungen sind hier beliebig, unspezifisch, uninteressant. Das kann Absicht sein, wirkt aber unbeholfen, als hätte man hingesehen, aber eben nicht genau. Als wäre es im Grunde vielleicht auch egal. Dadurch führt sich aber der Text selbst vor: wäre das, was es zu lesen gibt, wirklich egal, sollte es den Text nicht geben.

Als Beispiel ein Beispiel:

Zitat:
Der Wagen, der an der Bordkante neben mir geparkt war, fuhr weg. Sofort parkte ein anderer ein. Aus ihm stiegen Erika und eine mir unbekannte Frau. Erika kannte ich aus einem Kurs. Sie ist Musikerin, spielt Cello und Geige, und hat eine wunderbar kräftige, sonore Redestimme. Sie bemerkte mich aber nicht. Die beiden schienen es eilig zu haben, rein- und wieder rauszukommen aus dem Hotel. Dann sah ich auf der anderen Straßenseite einen Mann zum Eingang gehen, den ich aus einem anderen Weiterbildungskurs kannte. Er sah immer noch so mager und sympathisch aus wie damals. trug denselben total cool wirkenden Anzug über weißem Hemd. Er war mir so sympathisch gewesen, doch sprach er immer leise, so dass ich ihn nur selten verstand. Mein Nebensitzer teilte mir einmal total entgeistert mit: Der Herr gegenüber arbeitet neunzig Stunden die Woche.


Die Beschreibungen sind durchaus mit Details angereichert, Details aber, die im Grunde irrelevant sind. Nehmen wir Erika, von der wir jetzt zwar wissen, dass sie Musikerin ist, aber welchen Bezug das zum Erzähler hat, ist unklar. Offensichtlich keinen, denn Erika ist ja gleich wieder raus aus der Geschichte. Oder der 90-Stunden-Mann, dessen Beschreibung mit dem cool wirkenden Anzug unfassbar beliebig dafür ist, dass der Erzähler eigentlich nichts anderes tut als rumzusitzen und zu rauchen. Er hätte also alle Zeit der Welt, um zu beschreiben, ob der Anzug hell oder dunkel, grau oder blau, schmal oder weit geschnitten ist, 80er-Jahre-Schulterpolster hat oder gar einen aus Pailletten aufgestickten Papagei am Revers. Nein, er ist einfach: cool. Das ist zu wenig.
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firstoffertio
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Beitrag18.11.2014 21:43

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Vielen Dank, anderswolf, dass du dich nochmal gemeldet hast.

Und ich entschuldige mich dafür, dich falsch zitiert zu haben.

Hhm. Nun überlege ich, ob das nicht eine Art freudscher Versprecher von mir war.

Denn genau das Porträtieren war eben nicht meine Absicht. Repräsentativ passt vielleicht besser zur ursprünglichen Idee.

Darum weiß ich vielleicht auch nicht, was eine genaue Beschreibung des Anzugs dem Text hätte bringen können.
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anderswolf
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Beiträge: 1069



Beitrag19.11.2014 09:21

von anderswolf
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firstoffertio hat Folgendes geschrieben:
Und ich entschuldige mich dafür, dich falsch zitiert zu haben.


Oh, ich hoffe, ich habe nicht anschuldigend geklungen oder beleidigt, ich hatte mir schon gedacht, dass Du mich nicht absichtlich falsch verstanden hast. Also kein Anlass, um Verzeihung zu bitten.

Zitat:
Darum weiß ich vielleicht auch nicht, was eine genaue Beschreibung des Anzugs dem Text hätte bringen können.


Ha! Da habe ich mich selbst reingelegt. Da kritisiere ich einerseits irrelevante Details und andererseits sind mir die Details dann nicht detailliert genug. Da gebe ich Dir recht, eine Anzugbeschreibung hätte nur einem Text über Anzüge was gebracht.

Was ich eigentlich meinte: die Details, die geliefert wurden, wirkten auf mich beliebig und seltsamerweise gleichzeitig nicht beliebig genug, um Schablonenfiguren zu erzeugen.
War das Deine Absicht? Die gesamte Veranstaltung so zu abstrahieren, dass klar wird, dass sie landauf-landab nach gleichem Schema immer wieder gleich abläuft, wie ein Ritual oder seltsames Brauchtum?
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firstoffertio
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Beitrag19.11.2014 21:50

von firstoffertio
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Darin zuminmdest finde ich einiges von meiner TexiIdee wieder:

Zitat:
wie ein Ritual oder seltsames Brauchtum?
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