Schlafende Trauer

[Buchenkind]

Ich bin sehr unsicher, was dieses Gedicht betrifft. Und ich habe Angst, dass ihr es in der Luft zerreissen werdet...


Schlafende Trauer

Schritte auf dem Flur
flüstern verhallend
noch von deiner Spur,
die dumpf in mir schläft.

Das Ohr an der Wand
schau ich zur Türe
und strecke die Hand
verschreckt nach ihr aus.

Schritte auf dem Gang
nähern sich leise
und starr durch den Klang
beweg ich mich nicht.

Unsere Schatten
ertrinken im Licht.

[Enfant Terrible]

Warum zerreißen? Mir gefällt es auch ganz gut, auch wenn ich nicht genau sagen kann, warum. (pingelig bin ich nur in der Belletristik, und nur, wenn ich nen schlechten Tag hab   ) Es ist wohl dieser düstere Unterton, der mich anspricht. Außerdem find ich deine Klangmetapher echt klasse!

[Buchenkind]

Danke Terrorkrümel!

Aber soo düster finde ich es eigentlich gar nicht..

[Buchenkind]

Ist das Mangeln der Kommetare auf Farblosigkeit und Überfluss solcher Gedichte zurückzuführen oder bedeutet kaltes Schweigen "Gut gemacht" ?

 

[Enfant Terrible]

Ah, das passiert hier hin und wieder, dass nicht geantwortet wird.
Geduld... (hätte nie gedacht, dass ich das sage   )

[Taugenichts]

Hm, zuerst gefiel es mir ausgesprochen gut.
Im Kopf hatte ich da aber ein Abschiedsgedicht im Stile von Mascha Kaleko. Die erste Strophe gefällt mir wirklich sehr sehr gut.

Nein habs jetzt noch ein paar Mal gelesen und es gefällt mir wirklich gut. Wunderschön klar und rein und dadurch für mich auch irgendwie ausgesprochen kalt, was ja aber passt.
Es ist für sich wunderbar, mir persönlich gefällt so pure Gefühlslyrik aber nicht und mir fehlt einfach was. Der hauch einer Geschichte in zwei Zeilen oder etwas. Das Problem bei solchen Gedichten ist, dass man persönlich eine ganz genaue Situation im Kopf hat, die hat aber niemand ausser dir exakt so im Kopf und deswegen werden solche Gedichte Anderen nie so viel geben, wie sie es für dich tun.
Also musst den Leser entweder an der Hand nehmen und mit in die entsprechende Situation führen oder du schreibst es metaphorischer und offener, damit jeder sich selbst hineinbegeben kann.
Weiss nicht ob 100% rübergekommen ist was ich meine. ^^

[Buchenkind]

Hallo Taugenichts (es fühlt sich seltsam an, dich so zu nennen)

Doch ich verstehe 100 prozentig, was du mir sagen willst. Du öffnest mir damit ganz schön die Augen. Ich werde deine Worte in Zukunft nicht nur im Hinterkopf haben. Danke!

[Taugenichts]

Freut mich!
Ist halt eine Erfahrung die ich gemacht habe, ich hab früher auch immer nur Gedankenlyrik geschrieben. Gefühle von mir aufgeschrieben und meine Gedichte haben mir so, so, so viel bedeutet und ich war frustriert weil sie niemand verstand und keiner meine Gefühle für meine Gedichte teilen konnte, bis mir dann irgendwann mal Jemand sagte:
Das sind deine Gefühle, natürlich bedeuten sie dir etwas, aber es sind eben deine und nicht meine und da hats dann ganz, ganz laut KLICK gemacht bei mir ^^

[Mana]

Ich finds interessant aber ich denke auch des du noch  etwas daran rumfeilen solltest.
Hier zwei Vorschläge:

[Taugenichts]

Nein ertrinken ist besser.
Passt auch viel besser zu Schatten!

[Mana]

Und wie wäre es mit verstummen?

[SylviaB]

Ich stimme Taugenichts zu und widerspreche im gleichen Atemzug Manaking.
(wie so oft)

Deine Wortwahl empfinde ich als sehr klar und wunderbar fließend.
Weder das Wort - verharrt - noch das Wort - ersticken - würde so hinein passen. Sie würden einen eher ins Stocken bringen.

Allerdings solltest du die Situation tatsächlich etwas untermalen. Also mit zwei Zeilen erklären, weil es sonst sehr schwer verständlich ist.

Obwohl man ja sagt, jeder liest aus einem Gedicht etwas anderes für sich heraus, wenn es einen anspricht.

Es spricht mich sehr an! Allerdings nicht sehr positiv vom Gefühl her, eher kalt und mächtig.
Es macht mir angst.

Lieben Gruß
Sylvia

PS: Sehr schön geschrieben

[Mana]

Is mal was neues Sylvia des du anderer meinung bist^^
Bin heut im Synonymmodus....
Wie wäre folgende änderung:

Schritte auf dem Flur
flüstern verhallend
noch von deiner Spur,
die dumpf in mir ruht.

[SylviaB]

Das Wort - dumpf - fließt nun wirklich nicht. Es liest sich einfach dumpf... was willst du eigentlich an dem Gedicht verändern?
Es ist sehr stark in seiner Aussage!
EDIT: Und sehr schön in seinen Worten!

 

[Mana]

Liebe Sylvia, des Wort Dumpf habe ich dem Orginal entnommen, hab nur des schlafen durch ruht ersetzt....

Zudem finde ich des Werk doch auch gut, ich schwanke momentan nur zwischen fabelhaft und wunderschön^^

[SylviaB]

oh, ok da hab ich nicht richtig gelesen. Das Wort dumpf würde mir dort nicht gefallen. *grübel*

Dumpf ist so... dumpf... hm...

Da hätte ich kein Problem mit, wenn du es ändern wolltest. *schmunzel


EDIT: Ach so und - ruht - finde ich angenehm im Klang.

[Buchenkind]

Also danke für die Vorschläge und für die Meinungen. Irgendwie hat es in meinem Kopf gerade auch so laut KLICK gemacht, dass es fast weh tut. Klar, was habt ihr von meinen Gefühlen..gute Frage. Selbst wenn es mir durchaus gut tut, dieses Gedicht zu schreiben, ist es euch von geringem Nutzen. Ich denke ich werde diese "Gedankenlyrik" in Zukunft für die Schublade , für mich oder für involvierte Personen schreiben.
1000 Dank für diesen Groschen! Er war überfällig!  

Das Wort verharrt möchte ich nicht, weil dann die Silbenanzahl nicht mehr stimmt.
Und ruhen finde ich eigentlich noch schwächer als schlafen, weil der Zustand des Schlafes ja schon beachtlich ist.

Aber trotzdem vielen Dank für deinen Synonymfluss @ Manaking !  

Liebe Grüsse
Buchenkind

[Mana]

[Buchenkind]

Was? Nein! So war das überhaupt nicht gemeint! Ich fühle mich in keinster Weise vor den Kopf gestossen. Ehrlich nicht! Das mit der Schublade meine ich auch nicht negativ. Ich mag Schubladen und finde es nicht schlimm, gedichte zu produzieren, die ich dort in Liebe aufbewahre. Solange es mir gut tut, sie zu schreiben.

Ich habe mich überhaupt nicht angegriffen gefühlt , sondern bin  einfach froh, dass man mir die Augen öffnet, bevor ich mir falsche Hoffnungen mache.

Also, keine Sorge!  

[SylviaB]

[Taugenichts]

Mäh ^^
Also ich hoffe du hast es so verstanden wie ich es meinte.
Nämlich das man, wenn man etwas ausdrücken möchte, ein Gedicht, das andere lesen sollen schreibt, man so schreiben sollte, dass andere es nachvollziehen können. Völlig verkopfte Gefühlslyrik kann man schreiben, aber sie kann eben niemandem das geben, was sie einem bedeutet. Man kann ja auch durchaus Gedichte für sich schreiben.
Darum gings (mir zumindest)

[Mana]

Wahre Kunst ist immer ein Spiegel der Seele des Künstlers, am ende muss sie nur ihm gefallen. Nur wenn man sie anderen präsentieren will muss man sie manchmal in eine Form bringen die beim Betrachter dasselbe Gefühl hervorruft wie bei dir. Es nur darrauf ankommen zu lassen es dem Leser recht zu machen wäre vollkommen kalt und steril. Da muss jeder für sich ein gleichgewicht zwischen sich und dem Leser schaffen, das ist der heilige Gral der Kunst