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Die Luft raus... Das Gefühl, dass andere besser schreiben

 
 
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Gast







Beitrag01.10.2014 20:20
Die Luft raus... Das Gefühl, dass andere besser schreiben
von Gast
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Die Luft raus... Das Gefühl das andere besser schreiben, kommt immer dann wenn ich schreibe und das geht mir auf die Nüsse.
Ich lade meinen Text, habe es mir wie e und je Gemütlich gemacht und kommt da einfach gar nichts.
Ich lese ein paar Zeilen, will diese überarbeiten weil es mir nicht mehr gefällt und dann Zack.
Plötzlich gefällt mir die Ganze Seite , das ganze Werk nicht mehr.
Habt ihr eine Idee was ich da tun kann, oder ist einfach die Idee, die Luft von diesem Projekt raus? Crying or Very sad
Danke für eure hilfe.
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Ron Swanson
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 33
Beiträge: 802
NaNoWriMo: 4094
Wohnort: Gütersloh


Beitrag01.10.2014 20:37

von Ron Swanson
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Hallo RonByron,

ich glaube, du sprichts ein weitverbreitetes Phänomen an.
Besonders wenn derjenige etwas in derserlben Richtung schreibt/geschrieben hat.
ich zweifle auch oft an meiner Geschichte, aber zwischendurch lese ich mir Stellen durch, da denke ich mir: Wow! Hast du das etwa geschrieben? Kann sein, dass ich genau diese Stelle am nächsten Tag grässlich finde.
Mache dir klar, warum du diese Geschichte schreibst, warum sie sich von anderen abhebt/was sie besonders macht. Schreibe so, wie du es gerne lesen würdest.
Wenn du es nicht tust, bereust du es irgendwann.
So mache ich es. Und dann denke ich mir: Niemand könnte sonst das perfekte Buch für dich schreiben! Pah! Dann muss man es halt selber machen! Schreibe die Rohfassung und dann kannst du mit dem schleifen beginnen, bis aus dem Rohdiamant ein richtiger wird. Also nicht alles sofort überarbeiten. Das kann man hinterher immer noch. Lieber alles runterschreiben, was einem im Kopf rumflust, mit dem Hintergedanken, dass die meisten Geschichten 3-4 Überarbeitungen hinter sich haben.
Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen helfen.
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Nucleus
Geschlecht:männlichWortedrechsler
N


Beiträge: 96



N
Beitrag01.10.2014 20:49

von Nucleus
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Ob andere besser sind kann Dir egal sein, Deine Idee hatten sie übrigens nicht. Von daher ist das was Du machst erstmal einzigartig.

Wenn Dir etwas das Du geschrieben hast nicht mehr gefällt, dann fängst Du eben neu an. Als kleiner Trost, Du hast keine Ahnung was erfolgreiche Autoren teilweise verworfen haben und wieviel Zeit das gekostet hat.
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Gast







Beitrag01.10.2014 21:05

von Gast
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Nabend zusammen,

Ron Swanson@  Schreibe so, wie du es gerne lesen würdest. Schriebst du.
Da gibt es nur nichts, wie ich etwas lesen würde.
Vielleicht ist das auch mein Problem.
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Ingeborg
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 19
Wohnort: Dorf


Beitrag01.10.2014 21:46

von Ingeborg
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Ahh du sprichst mir aus der Seele! Beruhigend, dass es auch anderen so geht!
Dabei habe ich die großen Zweifel, Andere wären besser, erst wenn das Werk fertig ist. Momentan quält mich das kurz vor Veröffentlichung wahnsinnig. Versagensangst eben. Was sagen Familie, Freunde, Bekannte, ... wird es ein Knaller, wird es  in der Versenkung verschwinden. Das geht ich mir inzwischen schon selbst auf den Geist.

Momentan schreibe ich an der Fortsetzung meines Kinderbuches. Besser gesagt, ich versuche es. Aber oft öffne ich das Dokument und korrigiere den einen ersten Absatz - nur um das Ganze frustriert zu schließen.
Mir steht dabei der eigene Druck (und dumme Prahlerei) im Weg: wenn das erste Buch veröffentlicht wurde, dann gefällt das einigen Leuten vielleicht (und das empfinde ich derzeit irgendwie nicht positiv)...dann muss das Zweite auch so "gut" werden. Unbelastetes Schreiben ist so unmöglich.

Es ist aber vielleicht auch wie eine Belegarbeit oder das Diplom im Studium....man findet einfach keinen Zugang - ganz egal wie ernst und angestrengt man das Gesicht vor dem PC verzieht Mad . Bis einem dann die Uhr im Nacken sitzt und das alles auf einmal flutscht Cool . Dann liest man es nach einer Weile nochmal und ändert Einiges, oder lässt es so (wenn die Zeit zu knapp war).  Das ist (für mich) effektiv - so ist die Motivation aber auch die Falsche...denn Spaß macht das keinen.

Derzeit schreibe ich wieder gern an meinen unendlichen Roman, weil der Verlag nichts davon weiß und ich da viel freier bin (und neue Ideen habe).

Vielleicht solltest du einfach etwas mehr Querbeet lesen...nicht weil dich der Inhalt interessiert (das Problem kenne ich übrigens auch sehr gut!), sondern um zu schnüffeln wie andere Autoren schreiben. Um sich selbst besser einzuschätzen. Es gibt einige Lektüre, bei der man nachher um die vergeudete Lebenszeit trauert - aber für das Selbstvertrauen ist es ganz gut, wenn man sowas gelesen hat.

Viele Grüße Daumen hoch² ,
Ingeborg
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Gast







Beitrag01.10.2014 22:22

von Gast
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Freut mich, dass ich euch aus der Seele spreche.
Freut mich das?
Eigentlich nervt mich das eher, denn schreiben sollte doch Spaß machen.
Wenn das schreiben jedoch keinen Spaß mehr macht, was macht man dann?
Ich habe gelernt, nur noch das zu tun, was mir Spaß macht.
Genauso wie lesen.
Lesen sollte man, weil es einem Spaß macht, wenn nicht lass es sein.
Ich werde lesen nur noch als lernen ansehen und mehr nicht.
Wäre doch schön, wenn es mit dem schreiben genauso gehen würde.
Seufz.  



Gute Nacht
Ron
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bibiro
Geschlecht:weiblichKlammeraffe
B


Beiträge: 716



B
Beitrag02.10.2014 08:14

von bibiro
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Hast du schon mal andere Leute (Probeleser aus Foren wie hier) über deinen Text schauen lassen?

Oder schreibst du nur für dich allein in deinem stillen Kämmerlein?

Ich habe mittlerweile eine Art zu Schreiben entwickelt, bei der ich sehr gerne auf meine wunderbare Alphaleserin, meine tadellose Betaleserin und weitere Probeleser (zu späteren Überarbeitungsphasen) zurückgreife.

Gerade meine Alphaleserin hat das wunderbare Talent meinen Protagonisten den Kopf auf die freundliche Art zurechtzurücken, wenn sie gerade dabei sind, sich in irgendetwas zu verrennen, was mir - da zu nah dran - nicht auffällt.

Ich glaube, dass noch nie (oder höchst selten) ein Meister vom Himmel gefallen ist.
Eigentlich jeder, den ich kenne, und der schreibt, hatte anfangs die ein oder anderen Schwächen.

Sitzt man aber immer nur alleine über seinen Texten, dann leidet man manchmal unter Betriebsblindheit. Das ist mir schon ein paar Mal aufgefallen - beim hin- und herschicken der Kapitel kreidet man sich mit seinem Probeleser wechselseitig die selbe Art von Fehlern an.
Beim fremden Text fallen sie einem sofort auf, während man beim eigenen drüber weg gelesen hat.

Da hilft nur, drüber zu lachen.

Und draus zu lernen.

Aber es ist nunmal so: Der Mensch an sich lernt am besten dadurch, dass er Fehler macht und die - freundlich und geduldig - korrigiert bekommt.

Ich möchte dir dazu raten, dir so ein paar Leute zu suchen. Am besten funktioniert es meiner Erfahrung nach, wenn ihr auf der gleichen Welle schwimmt - also sie auf eine Art schreiben, die du angenehm findest.

Hab Mut, man kann auf diese Art so viel lernen!
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Gast







Beitrag02.10.2014 08:43

von Gast
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Guten Morgen zusammen,

Bibiro: Gerade meine Alphaleserin hat das wunderbare Talent meinen Protagonisten den Kopf auf die freundliche Art zurechtzurücken, wenn sie gerade dabei sind, sich in irgendetwas zu verrennen, was mir - da zu nah dran - nicht auffällt.

Hier liegt ja genau auch einer der Punkte. Wenn ich schreibe und jemand anderes sagt, dass geht so nicht du muss das so machen oder schlimmer noch, der Alphaleser/in macht das von sich aus, habe ich das Gefühl, das es nicht mehr meine Geschichte ist. Besonders bei Großenumschreibungen.

Ich habe nicht das Verlangen etwas perfekt zu schreiben. Es soll mir nur gefallen und wenn es das nicht tut, setzt gleich etwas in meinem Kopf aus.
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Ingeborg
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 19
Wohnort: Dorf


Beitrag02.10.2014 10:00

von Ingeborg
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Hallo,

mir erschließt sich der Grund gerade nicht, weshalb du schreibst. Zwang? Geld? Aufmerksamkeit? Passion? Spaß?

Wenn es nur Spaß machen soll, dann lasse es doch nicht lesen? Schreibe nur für dich!
Allerdings gibt es ja einen Grund, weshalb du es anderen vorlegst: ich vermute du möchtest dich verbessern? Üblicherweise wird man nicht besser, wenn man keine Verbesserungsvorschläge erhält.

Ich empfehle dir einfach die Kritiken der Alphaleserin zu analysieren. Die Spreu vom Weizen zu trennen. Filtere heraus, ob alle Punkte wirklich angebracht sind. Wo liegt die Intention der Kritikerin. Wenn du fürchtest, dass deine Arbeit nach Umsetzung der Kritikpunke nicht mehr "deine" Arbeit ist, dann setze sie einfach nicht um?! Es kommt nichts Gutes dabei heraus, es nur anderen recht machen zu wollen.

Sollten Logikfehler u.ä. in der Geschichte stecken, dann verändert es dein Werk wenig, wenn du diese korrigierst. Sachliche Hinweise zur Verbesserung sollten ja auch in deinem Interesse liegen?
Dass sich jemand die Zeit nimmt, deine Geschichte zu lesen und sie zu kritisieren ist nicht selbstverständlich (wirklich nicht!). Klar schießen Testleser auch ab und zu über das Ziel hinaus - aber da kommt der Punkt an dem du sortieren musst, was du aufnimmst und was du verwirfst!
 
Es gibt sicher einen Grund, weshalb du die Dinge so geschrieben hast und auch schreiben wirst. Schließlich steckst du selbst auch in deinem Protagonisten drin. Vertrau dir selbst und bleibe dabei, wenn dir Änderungen falsch vorkommen.


Viele Grüße
Ingeborg
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Alpen-Yeti
Geschlecht:weiblichLeseratte
A

Alter: 53
Beiträge: 131



A
Beitrag02.10.2014 10:50

von Alpen-Yeti
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Hallo RonByron,

das Gefühl, das Du beschreibst kann ich wirklich gut nachvollziehen. So ähnlich geht es mir auch und manchmal sogar noch schlimmer. Ich schreibe und denke manchmal schon beim Schreiben "He, ist jetzt echt nicht gut." und wenn dann von meinen Alpha-Beta-Gamma-Leser dann auch noch Kritik kommt, bin ich am Boden zerstört. Dann würde ich am liebsten den ganzen Mist wieder löschen und von vorne anfangen. Im meinem Kopf kreist es dann wild umher "Andere schreiben viel besser als ich ... warum ist mir das nicht sofort aufgefallen? - Himmel, was für eine grottige Satzstellung. Schande über mich, schon wieder ein wilder Anfall von Adjektivitis und Adverbialdruchfall ..."

ABER und jetzt will ich Dir auch verraten, wie ich aus diesem Sumpf der Selbstzweifel wieder herausfinde:

- Ich lese die Kritikpunkte durch und rege mich erst einmal fürchterlich auf (würde ich meinen Testlesern aber nie sagen, denn ich weiß, wie viel Mühe das Testlesen macht und bin ja im Grunde froh, dass die sich die Arbeit machen).
- Ich mache irgendetwas anderes (z.B. Kochen, Putzen, Geschirrspülen).
- Ich lese die Kritikpunkte noch einmal durch (jetzt schon viel ruhiger) und sage mir" Mädel, du bist betriebsblind und die Hundlinge konnten dir deshalb nicht auffallen."
- Ich denke über verbesserte Satzstellung nach, überpüfe die Logiklöcher und wenn ich denke, ich habe recht (was ja durchaus vorkommen kann, denn auch die Testleser sind nicht unfehlbar), diskutiere ich den strittigen Punkt vielleicht noch einmal.
- Mit ruhigem Kopf fallen mir jetzt endlich auch die Stellen auf, an denen meine Testleser auch mal ein "prima" oder "klasse" hingeschrieben haben und ich weiß, soooo schlecht kann es also gar nicht sein.
- Mit eingeschaltetem Verstand finde ich dann auch die Stellen, die meine Testleser monieren, an denen ich aber gar nichts auszusetzen habe. Dann ignoriere durchaus fröhlich diejenigen Kritikpunkte, von denen ich meine, dass zuviel Rotstift angesetzt wurde.

Wichtig ist mir aber immer, dass mir meine Testleser schreiben, warum sie etwas nicht so gelungen finden, damit ich die Kritik nachvollziehen kann. Von guten Argumenten lasse ich mich gerne überzeugen.

Und wenn dann meine beste Freundin mein Geschreibsel (nach unzähligen Überarbeitungen und Selbstzweifeln) liest und nur diesen einen Satz schreibt: "Gut gemacht! Du wirst besser." Dann weiß ich, dass es sich lohnt, zu schreiben, zu überarbeiten und zu lernen (vor allem mit Kritik umzugehen). Nur so kann ich mich selbst verbessern.

Und wenn Dir das Schreiben keinen Spaß macht, weil Du denkst, die erste Fassung ist grottig. Na, macht doch nichts. Meine ersten Fassungen sind z.B. immer unter aller Sau. Aber Hauptsache ich habe schon mal das "Grundgerüst" und der Feinschliff macht mir durchaus Spaß, wenn ich merke, dass die Geschichte dadurch auf einmal besser funktioniert.

Ich hoffe, ich konnte Dir ein bissele Mut machen, einfach mal wieder wild Draufloszuschwurbeln mit Spaß am Schreiben.

Liebe Grüße
Bianca
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hwg
Geschlecht:männlichSchreiberling

Alter: 80
Beiträge: 499
Wohnort: A 8786 Rottenmann


Beitrag02.10.2014 10:59

von hwg
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Bereits als Jugendlicher habe ich Geschichten getippt mit der einzigen
Absicht, diese so rasch wie möglich in Zeitungen abgedruckt zu sehen.
Dieser Wunsch ist in Erfüllung gegangen, ohne dass die Redaktionen
mich - und vor allem mein Alter - gekannt haben (abgesehen von
Namen und Postanschrift Laughing ).

Als dann weitere Beiträge (meistens für die damals noch üblichen
Wochenend-Beilagen in Tageszeitungen) verlangt worden sind, haben
sich persönliche Kontakte mit den Redakteuren ergeben.

Auch die eintrudelnden Honorare sind mit der Zeit etwas mehr als
ein Taschengeld geworden. Damals ist in mir der Entschluss gereift,
als Erwachsener den Beruf des freien Journalisten  und Autors
 zu ergreifen.

Natürlich würde ich heute die seinerzeit veröffentlichten Texte - die
vorher niemand testhalber zu lesen bekommen hat - meistens  völlig
umschreiben, denn der "Geschmack" von Redakteuren und Lesern
ändert sich entsprechend dem "Zeitgeist", trotzdem freue ich mich
heute noch über diese Anfangserfolge.

Was ich damit ausdrücken will: Wenn man von seinem Schreibtalent
einigermaßen überzeugt ist - heraus mit dem Text und eine Veröffent-
lichungsmöglichkeit anstreben. Selbstzweifel untergraben jede
Chance.

Übrigens: Autor sein macht Arbeit - und diese k a n n  einfach nicht
immer nur Spaß machen Wink .
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Gast







Beitrag02.10.2014 11:06

von Gast
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Ingeborg: du hast es vollkommen auf den Punkt gebracht.
Ich weiß nicht was ich sonnst machen soll, außer schreiben, wo ich denke, daß liegt mir etwas.

All:
Ich müßte echt mal etwas Posten, was andere lesen können, doch meistens traue ich mich nicht aus Angst, alles wieder zu löschen.
Ich werde zu Hause mal etwas hier Posten von meiner FanStory.

Kann ich den Thread hier, dafür nutzen?
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rieka
Geschlecht:weiblichSucher und Seiteneinsteiger


Beiträge: 816



Beitrag02.10.2014 13:11

von rieka
Antworten mit Zitat

Hallo RonByron.
Warum nutzt du dafür nicht den Einstand.
Dort findest du alle Neulinge des Forums. So mancher hat sich mit den gleichen Fragen abgequält wie du. Ich z.B. bin auch dabei, herauszufinden, was es mit meinem Schreiben auf sich hat.
Also, ran, nur Mut.
Grüße
rieka
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Gast







Beitrag02.10.2014 13:29

von Gast
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hallo rieka,
danke dir für den Tip.
Werde ich heute Abend/Nachmittag mal machen.
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bibiro
Geschlecht:weiblichKlammeraffe
B


Beiträge: 716



B
Beitrag02.10.2014 13:41

von bibiro
Antworten mit Zitat

RonByron hat Folgendes geschrieben:
Guten Morgen zusammen,

Bibiro: Gerade meine Alphaleserin hat das wunderbare Talent meinen Protagonisten den Kopf auf die freundliche Art zurechtzurücken, wenn sie gerade dabei sind, sich in irgendetwas zu verrennen, was mir - da zu nah dran - nicht auffällt.

Hier liegt ja genau auch einer der Punkte. Wenn ich schreibe und jemand anderes sagt, dass geht so nicht du muss das so machen oder schlimmer noch, der Alphaleser/in macht das von sich aus, habe ich das Gefühl, das es nicht mehr meine Geschichte ist. Besonders bei Großenumschreibungen.

Ich habe nicht das Verlangen etwas perfekt zu schreiben. Es soll mir nur gefallen und wenn es das nicht tut, setzt gleich etwas in meinem Kopf aus.


Hej,

für so etwas brauchst du halt ein wenig dickeres Fell und das wächst nicht von alleine. Sondern nur, wenn es regelmäßig gestriegelt wird, sprich dir geht öfter mal etwas gegen den Strich.

Weißt du, meine allerliebste Alphaleserin, die schreibt mir z. B. regelmäßig in ihre Anmerkungen rein: "Dass deine Prota immer mit dem Fuß aufstampfen muss, das habe ich noch NIE an ihr gemocht. Das lässt sie so kindisch wirken."

Und jedes Mal grinse ich und schreibe zurück: Naja, so ist sie halt eben.

Manche Sachen sind auch einfach Geschmackssache: Eine Probeleserin brachte mich darauf, so eine Art von deep POV zu schreiben, bei der man den Namen des erzählenden Protagonisten so wenig wie möglich benutzt und statt dessen Personalpronomen.

Wenn ich bei Leuten, denen ich Probelese geklärt habe, dass die aber lieber eine distanziertere personale Perspektive hätten, dann versuche ich mich zu zügeln, das nicht anzumerken - aber immer gelingt mir das nicht.

Andererseits kriege ich von denen dann angekreidet: So viele Personalpronomen. Wo bleibt die Abwechslung?

Über so was muss man stehen.

Gretchenfrage:

Hast du denn schonmal selbst für jemanden Probe gelesen?

Ich finde - und ziehe schon mal den Kopf ein, falls es jetzt Schelte gibt - dass es sehr sehr mutig ist, sich mit seinem "Baby" vor einer anonymen Masse wie hier im Forum zu entblößen.
Das Problem ist auch, dass da Leute kommentieren/lektorieren, die haben unter Umständen einen ganz anderen Geschmack als du.

Deshalb finde ich es besser, wenn man a) auf Gegenseitigkeit probeliest und b) in einem intimeren Rahmen als einem Forum.

Für viele mag so ein Forum etwas ganz tolles sein, aber gerade wenn jemand etwas sensibler ist (was keinesfalls einen Mangel darstellt, im Gegenteil) dann sollte man sich nicht zu viel zumuten.

Und zum Thema:
Weil es dann nicht mehr deine Geschichte ist.
Du, es gibt keine Geschichte, die nicht schon einmal erzählt worden ist.
Und wenn dir jemand eine Anregung gibt, dann ist es a) erst mal nur eine Anregung und du kannst sie annehmen oder nicht. Aber es ist b) vielleicht auch wert, darüber nachzudenken, ob du sie nicht annimmst. Was c) nicht bedeuten musst, dass du einfallslos anderer Leute Ideen übernimmst, sondern d) dazu führen kann, dass du wiederum eine ganz andere Lösung findest.
Aber selbst wenn du dich von einer Idee inspirieren lässt - nur du kannst diese Geschichte so schreiben, wie du sie schreibst.
Was ist denn der Unterschied, wenn du in einem Café sitzt und hörst eine Unterhaltung am Nebentisch mit und denkst: Wahnsinn, das ist druckreif, das passt perfekt in mein Manuskript für den Streit zwischen Anton und Brunhilde.
Das ist doch auch nur "den Leuten aufs Maul geschaut".
Und was ist anders, wenn dein Alphaleser dir genau so etwas erzählt oder eben aus seinem Erinnerungsschatz etwas vorschlägt?

Mach dich mal ein bisschen locker.

Ach ja, und ich hab noch eine Idee:

Schreib mal was nach Vorgabe. Dann wirst du merken, dass zehn Leute aus der gleichen Grundidee zwölf bis fünfzehn unterschiedliche Geschichten machen werden.

Nur, weil du eine Idee, einen Rat annimmst, nimmt niemand dir deine Geschichte weg.

Peace!
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lupus
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 56
Beiträge: 3914
Wohnort: wien



Beitrag02.10.2014 15:02

von lupus
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nicht einmal der renommierteste Schriftsteller kommt ohne Tipps, Ratschläge, Lektorat aus. Da wird gestrichen, umsortiert, da werden Charaktere ummodelliert und dann wird wieder gestrichen und überarbeitet und dann wird - rate mal - gestrichen. Und dann? Steht Handke, Bernhard, Steinfest, Haas oder Kehlmann, Menasse ... drauf. Warum wohl? Naja, weil es eben deren Bücher sind ... aus und fertig und Punkt.

Und alle von denen lesen immer und immer wieder Bücher von Leuten, die einfach noch besser sind.

Mit anderen Worten: du bist nicht allein Wink


_________________
lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

-------------------------------------------------------
"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi
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Stern
Geschlecht:weiblichReißwolf
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Beiträge: 1145
Wohnort: Im Wald


S
Beitrag02.10.2014 15:06

von Stern
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Was heisst denn für Dich "besser"? Findest Du die anderen stilistisch besser? Sprachlich besser? Inhaltlich besser? Vom Spannungsbogen her besser? Sind die Figuren besser?

Wenn mir solche Zweifel kommen, versuche ich mir genau diese Fragen zu stellen und gegebenfalls halt meinen Text unter dem Gesichtspunkt noch einmal zu überarbeiten. Man kann ja von den anderen auch lernen.
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Gast







Beitrag02.10.2014 15:45

von Gast
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[quote="Stern"] Findest Du die anderen stilistisch besser? Sprachlich besser? Inhaltlich besser? Vom Spannungsbogen her besser? /quote]

Hallo Stern,
Diese drei Punkte die du da aufzählst sind es bei mir.  
Schreiben ist ein ewiger Wandel.
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Nucleus
Geschlecht:männlichWortedrechsler
N


Beiträge: 96



N
Beitrag02.10.2014 17:58

von Nucleus
Antworten mit Zitat

bibiro hat Folgendes geschrieben:

Du, es gibt keine Geschichte, die nicht schon einmal erzählt worden ist.


Das stimmt so nicht, es ist nur der einfachste Weg weil es bereits Erfahrungen dazu gibt.

In einem kommerziell orientierten Markt kann es aber eine ziemliche Herausforderung sein, damit Erfolg zu haben. Es sei denn man schreibt nur für sich, aber der Anspruch einer eigenen Geschichte bleibt jedem selbst überlassen.

Zitat:

Schreib mal was nach Vorgabe. Dann wirst du merken, dass zehn Leute aus der gleichen Grundidee zwölf bis fünfzehn unterschiedliche Geschichten machen werden.


Entweder das oder zerlege die Szenen eines Buchs das Dir gefällt.
Eine Rekonstruktion der Geschichte sozusagen und dann mach Deine eigene draus.

Diese Übung finde ich vorallem für schwache Planer sinnvoll, weil sie sich den Plot über die Geschichte erarbeiten müssen und dabei noch jede Menge von ihren Lieblingsautoren lernen können.

Denn sie kochen alle mit Wasser.
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kaspar
Leseratte
K


Beiträge: 137



K
Beitrag02.10.2014 18:33

von kaspar
Antworten mit Zitat

bibiro hat Folgendes geschrieben:

Du, es gibt keine Geschichte, die nicht schon einmal erzählt worden ist.


Ja, sofern man eine Geschichte auf die Quintessenz "Held besteht Abenteuer und bekommt Prinzessin/rettet die Welt" herunter bricht.
Oder gar "Junge trifft Mädchen".

 Wink
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hwg
Geschlecht:männlichSchreiberling

Alter: 80
Beiträge: 499
Wohnort: A 8786 Rottenmann


Beitrag09.10.2014 09:26

von hwg
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Da fällt mir immer wieder die Feststellung
 von Karl Valentin ein:
Es ist alles schon gesagt worden, nur nicht
von jedem.
Mit der Schreiberei dürfte es nicht viel
anders sein... Laughing
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Magpie
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 48
Beiträge: 1263
Wohnort: NRW


Beitrag09.10.2014 10:48

von Magpie
Antworten mit Zitat

hwg hat Folgendes geschrieben:
Da fällt mir immer wieder die Feststellung
 von Karl Valentin ein:
Es ist alles schon gesagt worden, nur nicht
von jedem.
Mit der Schreiberei dürfte es nicht viel
anders sein... Laughing


So richtig! Laughing

Ich habe nicht nur das Gefühl, dass andere besser schreiben, ich weiß es Embarassed

Aber es gibt auch viele, die schlechter schreiben und wenn man sich noch an besseren orientieren kann, ist man wenigstens motiviert, sich ihnen zu nähern. Wink
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