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Stern
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Beitrag03.10.2014 22:20

von Stern
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Nayeli Irkalla hat Folgendes geschrieben:

Erotische E-Books mit viel Gefühl sind die neuen Heftromane. Schnell geschrieben, schnell konsumiert, schnell vergessen.



Genau so ist es. Trivialliteratur gab es schon früher, Erotikromane auch. Die anspruchsvolle Literatur ist trotzdem bis heute nicht verschwunden. Deshalb schaue ich der Entwicklung gelassen entgegen.
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Nucleus
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Beitrag03.10.2014 23:28

von Nucleus
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Nayeli Irkalla hat Folgendes geschrieben:
Sind die Zuschauer dafür da, sich dem Künstler anzupassen, um durch seine Kunst belehrt und gebildet zu werden
und den Künstler zu bewundern? Oder ist der Künstler dafür da, bei seiner Kunst gut genug zu werden, um seinen Zuschauern das zu geben, wonach sie sich sehnen?


Weder noch, niemand sollte sich anpassen um an etwas gefallen zu finden. Kunst muß keine Lehre sein, sie kann anderen gefallen, oder nicht.
 
Zitat:

Ich war mal Lehrerin und muss ehrlich gestehen, dass ich die Nase voll davon habe, Leuten beizubringen, wie sie angeblich denken sollen. Klappt eh nicht. Die Menschen sind viel zu bunt, und genau das liebe
ich so an ihnen - und am Schreiben. Mein Verständnis von Kunst ist also tatsächlich, etwas zu erschaffen, was den Lesern gefällt, was sie berührt und in ihnen nachklingt. Nicht, ihnen beizubringen, was ihnen gefälligst zu gefallen hat.


Wenn es Dir selbst auch gefällt bin ich bei Dir.

Zitat:

Und so kann man am Buchmarkt eben auch ablesen, was den Leuten in der Realität gefällt - und nicht nur, was ihnen gefälligst zu gefallen hat. Und das spiegelt sich in den Verkaufsrängen und Bestsellerlisten.


Du kannst lediglich die Trends eines Angebots erkennen, und das der Markt danach ausgerichtet wird.
Was den Leuten in der Realität gefällt, kannst Du dadurch nicht beurteilen.
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Nayeli Irkalla
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Beitrag03.10.2014 23:43

von Nayeli Irkalla
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Zitat:
Du kannst lediglich die Trends eines Angebots erkennen, und das der Markt danach ausgerichtet wird.
Was den Leuten in der Realität gefällt, kannst Du dadurch nicht beurteilen.


Ich bin keine Expertin für Wirtschaft, aber mit meinem dummen Verstand erscheint es mir in einer Branche mit so wenig Werbepräsenz wie der Buchbranche doch so, als ob das Kaufverhalten der Menschen auch etwas über ihren Geschmack und ihre Interessen aussagt. Soll heißen, wenn bestimmte Romanmodelle wieder und wieder verkauft werden und in  den Top Hundert landen, dann kann es tatsächlich sein, dass es eine Menge Menschen gibt, denen genau das gefällt. Menschen, die gar nicht belehrt und aufgeklärt und gebildet werden wollen, sondern die einfach Bücher suchen, bei denen sie träumen und abschalten können.

Natürlich gibt es auch die anderen Bücher. Die werden auch gekauft, also gibt es auch für die einen Markt. Aber in den allermeisten Fällen sind die Bestseller, die eben nicht von Liebe handelt, von Leuten geschrieben, die schon recht lange in ihrem Beruf aktiv sind und wissen, was sie tun. Für Anfänger wie mich ist es mit Liebesromanen erst mal deutlich leichter, Praxis zu sammeln. Die verkaufen sich dann nämlich, und ich kriege Geld zusammen, das es mir ermöglicht, weiterzuschreiben und mehr Praxis zu sammeln.

Die meisten Bücher, bei denen Autoren mir erzählt haben, ich müsste mich nur darauf einlassen, etwas Neues probieren usw. ... Die waren gar nicht so gut geschrieben, wie die Autoren das glaubten. Es ist nicht so, dass der Markt nur schlecht dahingeschriebenen Schund will und alle guten Manuskripte davon ferngehalten werden, um die Leute bloß weiter zu verblöden. Das klingt zwar immer so schön, aber leider entspricht es meist einfach nicht der Wahrheit.


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Nucleus
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Beitrag04.10.2014 00:20

von Nucleus
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Nayeli Irkalla hat Folgendes geschrieben:


Ich bin keine Expertin für Wirtschaft, aber mit meinem dummen Verstand erscheint es mir in einer Branche mit so wenig Werbepräsenz wie der Buchbranche doch so, als ob das Kaufverhalten der Menschen auch etwas über ihren Geschmack und ihre Interessen aussagt.


In der Tat.

Zitat:

Es ist nicht so, dass der Markt nur schlecht dahingeschriebenen Schund will und alle guten Manuskripte davon ferngehalten werden, um die Leute bloß weiter zu verblöden. Das klingt zwar immer so schön, aber leider entspricht es meist einfach nicht der Wahrheit.


Das hat auch niemand gesagt, jetzt kommt es aber darauf an was Leser bereit sind dafür zu bezahlen.
Hier trennt sich die Spreu vom Weizen und Du wirst überrascht sein wie hoch dann die Wertschätzung für etwas ist , das ja angeblich so gut gefallen hat.
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Nayeli Irkalla
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Beitrag04.10.2014 01:55

von Nayeli Irkalla
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Zitat:
Du wirst überrascht sein wie hoch dann die Wertschätzung für etwas ist


Irgendwo zwischen 99 Cent und 2.99 Euro wink. Oder auch 10 Euro im Monat für die Flat.


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hexsaa
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Beitrag04.10.2014 08:19

von hexsaa
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Timmytoby hat Folgendes geschrieben:
So falsch ist das mit dem Dienstleister nicht.
Nicht jeder Maler/Illustrator/Graphic Designer schafft unsterbliche Kunst, da ist auch schlicht die Nachfrage nicht da.
Es wird keiner gezwungen sich als kundenorientierter Schreiber zu verstehen, aber umgekehrt ist es auch eine zutiefst deutsche Einstellung zur Literatur, dass diese angeblich immer den Anspruch Kunst zu sein haben müsse.

Die herablassende Art wie über die Erfolge anderer selbstveröffentlichender Autoren immer in allen deutschen Schriftstellerforen gesprochen wird, finde ich tatsächlich derartig widerlich, dass ich es nicht auszudrücken vermag.
Was ich dann aber bei Weitem schlimmer finde, ist die Tendenz auch in gleicher Art über die Leser und Kunden zu sprechen.
Die Einstellung findet sich in keinem anderen Beruf wieder, und ist schlicht inakzeptabel.

Daumen hoch

Was spricht dagegen, wenn man gerne schreibt, damit auch Geld verdienen zu wollen und sich am Markt zu orientieren? In jedem anderen Beruf ist das okay, nur in der Schriftstellerei nicht. Unter den Selfpublishern gibt es unglaublich viele, sehr professionell arbeitende Autoren, die locker eine Agentur oder einen Verlag finden könnten, sogar Angebote bekommen, die sich aber dagegen entscheiden, weil sie Geld verdienen und sich nicht vorschreiben lassen wollen, was sie zu schreiben haben. Denn der Verlag als Förderer der Kunst ist ein Mythos - die wollen auch nur verkaufen und dafür würden sie auch Einkaufszettel verlegen, wenn sie wüssten, dass es ein Bestseller wird. Und wenn die Leser lieber entspannende Fast Food Romane lesen wollen - so what? Immer noch besser sie lesen anstatt vor der Glotze zu hocken.


Ich bin mir nicht sicher, was ich von der Flatrate halten soll, aber so lange für den Autor nicht weniger rausspringt, ist es wohl okay. So ist unsere Zeit. Viel bekommen für wenig Geld. Für ein Taschenbuch oder ein Verlagsebook bekommt ein Autor oft auch nur 50 bis 60 Cent pro verkauftem Roman. Außerdem glaube ich nicht, dass groß angekündigte Hardcover Neuerscheinungen in einer Flatrate zu finden sein werden. Es wird die kleinen und unbekannten Autoren treffen.


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Nucleus
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Beitrag04.10.2014 09:28

von Nucleus
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Nayeli Irkalla hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Du wirst überrascht sein wie hoch dann die Wertschätzung für etwas ist


Irgendwo zwischen 99 Cent und 2.99 Euro wink. Oder auch 10 Euro im Monat für die Flat.


Genau, und wer hier mitspielt muß schnelle , kurze Ergebnisse abliefern. Dafür ist dieser Markt gedacht.

Aber durch die Entwicklung der Buchpreisbindung und Einstellung der Verbraucher, reichen in Zukunft Hobbyautoren, die nicht davon leben müssen und der Markt für Autoren die damit ihr Geld verdient haben wird immer kleiner und vielleicht sogar überflüssig. Es gibt zwar immer noch einen Markt , bei dem es nicht wie am Fliessband zugeht, dennoch wird er wenn es so weitergeht immer kleiner werden und der Verbraucher wird sicher nichts dagegen haben.

Das ist Teil der freien Marktwirtschaft, nur mit Wertschätzung von Kunst hat das alles nichts mehr zutun, sondern mit Billigproduktion um die Discounterkultur zu befriedigen.
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josephine
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Beitrag04.10.2014 09:57

von josephine
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Ich bin einfach nur teilweise entsetzt, was mittlerweile alles unter dem Label "Liebesroman" angeboten wird. Da werden junge Mädchen verschleppt, vergewaltigt und gedemütigt. Frauen treiben es wild mit irgendwelchen Rockerbanden. usw. Die Hostessen mit den Millionären dazwischen sind ja schon beinahe Blümchensex. Da geht nichts mehr groß ans Herz, da werden die schlimmesten und übelsten Fantasien ausgelebt, unter einem Pseudonym auf Amazon reingehauen und die Leute kaufen es wie verrückt. Schreib einfach dazu: Erst ab 18, denn dieser Roman enthält explizite und detaillierte Sexszenen und handelt von Unterwerfung.

Versteht mich nicht falsch, soll ja jeder lesen, wenn er das mag und das braucht. Aber was bitteschön, habe solche Bücher in den Sparten Liebesroman oder Humor zu suchen? Dann sollen sie ihren Schmuddelkram da einsortieren wo er hingehört, in Erotik. Dann weiß jeder Bescheid. Ich habe auch schon Romane runtergeladen in Humor und mich auf eine lustige Geschichte gefreut, und dann kam nichts als eine Sexszene nach der anderen.

Oder gerade ist da so ein komischer Thriller in den Top 50. Liest man die Rezis steht da immer nur: Hammerbuch und die Sexeszenen sind so richtig schön pervers, das müsst ihr lesen. UND es wird gelesen. Ist ja okay, aber wieso ist das ein Thriller? Weil am Anfang ein getarnter Mord passiert? Mich nervt das nur noch.

Amazon ist mittlerweile gespickt voll mit Shade of Grey Fans, die ihre Fantasien in nachgemachter Manier ausleben und der Welt präsentieren ohne sich jemals Gedanken über einen Plot oder das Schreibhandwerk gemacht zu haben.


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Das Internet eröffnet die Möglichkeit, uns das gesamte Wissen der Welt anzueignen. Und was machen wir daraus? Wir laden uns Bilder runter und streiten mit Fremden.

I’m glad I can talk to you about fictional characters as if they were real and have you still think I’m sane.

Obstacles are put in your way to see if what you want is really worth fighting for
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Stern
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Beitrag04.10.2014 10:42

von Stern
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josephine hat Folgendes geschrieben:
Ich bin einfach nur teilweise entsetzt, was mittlerweile alles unter dem Label "Liebesroman" angeboten wird. Da werden junge Mädchen verschleppt, vergewaltigt und gedemütigt. Frauen treiben es wild mit irgendwelchen Rockerbanden. usw. Die Hostessen mit den Millionären dazwischen sind ja schon beinahe Blümchensex. Da geht nichts mehr groß ans Herz, da werden die schlimmesten und übelsten Fantasien ausgelebt, unter einem Pseudonym auf Amazon reingehauen und die Leute kaufen es wie verrückt. Schreib einfach dazu: Erst ab 18, denn dieser Roman enthält explizite und detaillierte Sexszenen und handelt von Unterwerfung.

Versteht mich nicht falsch, soll ja jeder lesen, wenn er das mag und das braucht. Aber was bitteschön, habe solche Bücher in den Sparten Liebesroman oder Humor zu suchen? Dann sollen sie ihren Schmuddelkram da einsortieren wo er hingehört, in Erotik. Dann weiß jeder Bescheid. Ich habe auch schon Romane runtergeladen in Humor und mich auf eine lustige Geschichte gefreut, und dann kam nichts als eine Sexszene nach der anderen.

Oder gerade ist da so ein komischer Thriller in den Top 50. Liest man die Rezis steht da immer nur: Hammerbuch und die Sexeszenen sind so richtig schön pervers, das müsst ihr lesen. UND es wird gelesen. Ist ja okay, aber wieso ist das ein Thriller? Weil am Anfang ein getarnter Mord passiert? Mich nervt das nur noch.

Amazon ist mittlerweile gespickt voll mit Shade of Grey Fans, die ihre Fantasien in nachgemachter Manier ausleben und der Welt präsentieren ohne sich jemals Gedanken über einen Plot oder das Schreibhandwerk gemacht zu haben.



Seltsam ist das schon. Und gut finde ich so etwas auch nicht. Es erschließt sich mir aber gerade nicht, warum das so ist. Ich meine, wenn sich diese Erotik-Bücher verkaufen wie warme Semmeln, warum stellen die Macher sie dann unter Kategorien wie "Humor" ein?? Wenn ich ein humorvolles Buch suche, bin ich doch genervt, wenn ich dann versehentlich einen schlechten Porno runterlade und anders herum: Wenn ich Erotik suche, schaue ich doch nicht unter "Humor".
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hexsaa
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Beitrag04.10.2014 11:17

von hexsaa
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Stern hat Folgendes geschrieben:


Seltsam ist das schon. Und gut finde ich so etwas auch nicht. Es erschließt sich mir aber gerade nicht, warum das so ist. Ich meine, wenn sich diese Erotik-Bücher verkaufen wie warme Semmeln, warum stellen die Macher sie dann unter Kategorien wie "Humor" ein?? Wenn ich ein humorvolles Buch suche, bin ich doch genervt, wenn ich dann versehentlich einen schlechten Porno runterlade und anders herum: Wenn ich Erotik suche, schaue ich doch nicht unter "Humor".

Soweit ich weiß, wird ein Roman, der in der Kategorie Erotik gelistet ist, nicht mehr den offiziellen Verkaufsrängen zugeordnet. Das ist für die Verkäufer natürlich blöd, weil es die Sichtbarkeit nimmt. Also werden Werke, die noch einigermaßen vertretbar als Liebesroman o.ä. durchgehen, lieber bei Liebesroman oder Humor einsortiert.


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Nucleus
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Beitrag04.10.2014 11:18

von Nucleus
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Stern hat Folgendes geschrieben:

Seltsam ist das schon. Und gut finde ich so etwas auch nicht. Es erschließt sich mir aber gerade nicht, warum das so ist. Ich meine, wenn sich diese Erotik-Bücher verkaufen wie warme Semmeln, warum stellen die Macher sie dann unter Kategorien wie "Humor" ein?? Wenn ich ein humorvolles Buch suche, bin ich doch genervt, wenn ich dann versehentlich einen schlechten Porno runterlade und anders herum: Wenn ich Erotik suche, schaue ich doch nicht unter "Humor".


Weil sich mit Irreführung die Verkaufszahlen manipulieren lassen. wink
Das ist zwar nicht die Regel, kommt aber vor.

Zitat:

Bei diesen ganzen Diskussionen über Qualität frage ich mich immer, warum dabei so wenig bedacht wird,
dass wir Autoren letztlich auch Dienstleister sind. Wir erzählen Geschichten - und die sind immer nur so gut, wie sie von den Lesern wahrgenommen werden.


Um nochmal kurz darauf einzugehen, das ist nur eine Seite der Medaille.

Ich interessiere mich zum Beispiel für historische Romane und seltene Science Fiction. Die Qualität ist meiner Erfahrung nach sehr positiv. Das kommt aber nicht von irgendwo her sondern liegt meistens daran, das Autoren auf dem Gebiet sehr viel Recherche betreiben und sich per Definition nicht erlauben können zwischen Tür und Angel zu schreiben.

In dem ein oder anderen Genre ist das nicht unbedingt notwendig, und die Chance auch als Leser mal enttäuscht zu werden ist um einiges höher. Das dann auch Juwelen in der Masse schneller untergehen sollte klar sein.
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Fuchsia
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Beitrag04.10.2014 11:58

von Fuchsia
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Ich verstehe nicht, warum hier von einem Abo-Ausleih-Modell auf die Qualität der Bücher geschlossen wird?
Die (staatlichen) Bücherhallen haben seit Jahren eine Ausleih-Möglichkeit für Ebooks, im vergangenen Jahr wurden 8 Millionen (!) Bücher über die "Onleihe" ausgeliehen, man erwartet im kommenden Jahr eine Steigerung auf 12 Millionen.
Amazon zahlt (voraussichtlich, sie sind ja noch nicht gestartet) den Autoren für jedes ausgeliehene Buch 1,60 € (so viel bekommt man als Autor jetzt schon bei der auf ein Werk pro Monat limitierten Ausleihfunktion "Prime".)
Das ist fast dreimal so viel wie ein Autor an einer Taschenbuchausgabe verdient.
Warum also sollte ein Autor etwas dagegen haben, wenn Leser seine Werke über eine Leihfunktion erhalten und er dafür angemessen vergütet wird?
Ich kann als Autor mein Werk als edle Hardcover-Ausgabe verkaufen, als günstiges Taschenbuch oder meinen Lesern ein Ebook bieten... oder alles gleichzeitig, so dass jeder Leser sich sein bevorzugtes Format aussuchen kann. Jeder dieser Ausgaben kostet einen anderen Preis, denn jedes Format hat einen anderen "Wert"(Herstellungskosten für gutes Papier, Lagerhaltung, Transport etc.)
Ein Zusatzangebot sind Leihplattformen, die wie ein Abo oder Buchklub oder Bibliotheksausweis funktionieren: Ich zahle monatlich und kann so viel ausleihen, wie ich will. Wenn ich in einem Monat gar nichts ausleihe, habe ich Pech und zahle trotzdem. Wenn ich im nächsten Monat Urlaub habe und gleich zwanzig Bücher verschlinge, hat amazon "Pech" und zahlt vielleicht drauf... Insgesamt handelt es sich aber dabei um eine Mischkalkulation, die wieder aufgeht (das ist das Risiko das Amazon trägt: das die Mischkalkulation nicht aufgehen wird. Autoren und Verlage riskieren nichts, sie werden in jedem Fall vergütet.)

Mit der Qualität der Bücher hat das nichts zu tun, für 1,60 € pro Ausleihe kann ein Autor sehr wohl gute Werke fabrizieren. Und ob er einen Roman pro Jahr produziert oder fünf hat mit der Ausleihe auch nichts zu tun. Je mehr Werke er anbieten kann, desto mehr kann er verdienen, aber niemand ist gezwungen, schneller oder schlampiger zu arbeiten. Am Ausleihsystem kann jedes Werk teilnehmen, auch Bestseller.
In Amerika hat die Ausleihfunktion mit Werken wie Harry Potter, Herr der Ringe, Hunger Games etc. gestartet. Davon dass nur schmuddelige Selfpub-Erotika in der Flatrate vertreten sein sollen, ist nirgendwo die Rede.

Flatrate- Ausleih- Modelle sind die Zukunft und meiner Meinung nach die einzige Form in der Bücher eines Tages konsumiert werden.
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Nucleus
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Beitrag04.10.2014 12:08

von Nucleus
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Fuchsia hat Folgendes geschrieben:
Ich verstehe nicht, warum hier von einem Abo-Ausleih-Modell auf die Qualität der Bücher geschlossen wird?

...

Mit der Qualität der Bücher hat das nichts zu tun, für 1,60 € pro Ausleihe kann ein Autor sehr wohl gute Werke fabrizieren.


Weil es nicht nur darum geht, ob man gute Werke fabriziert sondern auch um die Frage wie man Urheber fair bezahlen soll, wenn man wie am Fliessband so billig produziert. Aber wie bereits erklärt, Kunst und Kultur hat für viele scheinbar keinen Wert mehr.
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Fuchsia
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Beitrag04.10.2014 12:16

von Fuchsia
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Nucleus hat Folgendes geschrieben:
Fuchsia hat Folgendes geschrieben:
Ich verstehe nicht, warum hier von einem Abo-Ausleih-Modell auf die Qualität der Bücher geschlossen wird?

...

Mit der Qualität der Bücher hat das nichts zu tun, für 1,60 € pro Ausleihe kann ein Autor sehr wohl gute Werke fabrizieren.


Weil es nicht nur darum geht, ob man gute Werke fabriziert sondern auch um die Frage wie man Urheber fair bezahlen soll, wenn man wie am Fliessband so billig produziert. Aber wie bereits erklärt, Kunst und Kultur hat für viele scheinbar keinen Wert mehr.


Genau und ich hinterfrage deine Annahme "fair bezahlt" und "wie am Fließband produziert"?
Wo meinst du werden Flat-Rate-Ebooks "unfair bezahlt" und wie kommst du darauf, dass sie "am Fließband produziert" werden?

Verlagstaschenbuch = 50,- cent für den Autor
Ausleih-Ebook = 1,60 € für den Autor

Produktion: Verlagstaschenbuch und Ausleihebook sind dasselbe Produkt und wurden unter denselben Bedingungen produziert = das gleiche Manuskript, das gleiche Lektorat, Cover, Zeit, die hineininvestiert wurde.

Über die Ausleihe verdient der Autor in diesem Fall mehr, als über ein in Buchhandlungen ausliegendes physisches Papierwerk.
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hexsaa
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Beitrag04.10.2014 12:21

von hexsaa
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Nucleus hat Folgendes geschrieben:

Weil es nicht nur darum geht, ob man gute Werke fabriziert sondern auch um die Frage wie man Urheber fair bezahlen soll, wenn man wie am Fliessband so billig produziert. Aber wie bereits erklärt, Kunst und Kultur hat für viele scheinbar keinen Wert mehr.

Das betrifft dann aber nicht nur die eBook flatrate. Bekommt ein Autor die üblichen 5 bis 8% Gewinnbeteiligung vom Nettoerlös für ein Taschenbuch, das sagen wir mal 9,99 kostet, sind das ungefähr 50 Cent. Davon muss er seinem Agenten noch 15% abdrücken, bleiben 42,5 Cent, dafür, dass er ein halbes Jahr rund um die Uhr an der Geschichte gearbeitet hat. Ist das fair?



Im Übrigen ist es für einen Vollzeitautor durchaus möglich, mehrere Bücher im Jahr zu produzieren, vorausgesetzt er schreibt keine 1000 Seiten Wälzer und hat genug Ideen, und zwar ohne Qualitätsverlust. Der kommt oft erst durch die Deadlines der Verlage.


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Nucleus
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Beitrag04.10.2014 12:25

von Nucleus
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Zitat:
Das betrifft dann aber nicht nur die eBook flatrate. Bekommt ein Autor die üblichen 5 bis 8% Gewinnbeteiligung vom Nettoerlös für ein Taschenbuch, das sagen wir mal 9,99 kostet, sind das ungefähr 50 Cent. Davon muss er seinem Agenten noch 15% abdrücken, bleiben 42,5 Cent, dafür, dass er ein halbes Jahr rund um die Uhr an der Geschichte gearbeitet hat. Ist das fair?


Natürlich nicht, dafür gibt es Verträge, die aber schon vor amazon nicht immer zum Vorteil der Autoren waren und die Entwicklung der Buchpreisbindung auch nicht gerade förderlich war diese Zustände zu ändern. Das Problem gabs also schon immer, von daher ist die Entwicklung auch kein Wunder.
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Nayeli Irkalla
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Beitrag04.10.2014 12:33

von Nayeli Irkalla
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Zitat:
Aber durch die Entwicklung der Buchpreisbindung und Einstellung der Verbraucher, reichen in Zukunft Hobbyautoren, die nicht davon leben müssen und der Markt für Autoren die damit ihr Geld verdient haben wird immer kleiner und vielleicht sogar überflüssig.


Ich glaube, da hast du nicht ganz verstanden, was ich damit sagen wollte.

Wer davon leben will, muss halt das schreiben, was die Leute kaufen.

Zitat:
dafür, dass er ein halbes Jahr rund um die Uhr an der Geschichte gearbeitet hat. Ist das fair?

Im Übrigen ist es für einen Vollzeitautor durchaus möglich, mehrere Bücher im Jahr zu produzieren, vorausgesetzt er schreibt keine 1000 Seiten Wälzer und hat genug Ideen, und zwar ohne Qualitätsverlust. Der kommt oft erst durch die Deadlines der Verlage.


Man kann als geübter Schreiberling ein bis zwei Kurzromane im Monat schreiben und einen längeren Roman in zwei bis drei Monaten, selbst wenn man in der Zeit noch einen Kurzroman macht.

Mit meinen Mädels nennen wir das immer "Azubi-Gehälter", was man am Anfang verdient. Wenn man in einem Beruf noch nicht wirklich routiniert und erfahren ist, braucht man länger, das gilt ja auch für Azubis und Berufsanfänger. Deswegen kriegen Azubis logischerweise auch noch kein volles Gehalt.

Und insgesamt ist der Beruf Schriftsteller einer von denen, die normalerweise eher mäßig bezahlt werden. Dafür hat man freie Zeiteinteilung und einen gewissen Glamourfaktor. Jeder kann selbst entscheiden, ob er das tun will. Aber "faire" Bezahlung orientiert sich nun mal an dem, was mit den Texten verdient wird und was die Verbraucher bereit sind, dafür zu bezahlen. Nicht an dem, was ein Manager für eine Stunde Arbeit kassiert, weil er sich eben entsprechend verkaufen konnte.


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Nucleus
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Beitrag04.10.2014 12:51

von Nucleus
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Nayeli Irkalla hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Aber durch die Entwicklung der Buchpreisbindung und Einstellung der Verbraucher, reichen in Zukunft Hobbyautoren, die nicht davon leben müssen und der Markt für Autoren die damit ihr Geld verdient haben wird immer kleiner und vielleicht sogar überflüssig.


Ich glaube, da hast du nicht ganz verstanden, was ich damit sagen wollte.

Wer davon leben will, muss halt das schreiben, was die Leute kaufen.


Ich habe Dich schon verstanden, nur ist der Bedarf des Verbrauchers durch ein unschlagbares Angebot gedeckt, weil die Branche genug Autoren hat, die nicht davon leben müssen ...

Dein Plan geht also nicht auf weil die Discounterkultur auch sehr erfolgreich ohne Profis funktioniert.
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lupus
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Beitrag04.10.2014 14:00

von lupus
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Zitat:
Man kann als geübter Schreiberling ein bis zwei Kurzromane im Monat schreiben und einen längeren Roman in zwei bis drei Monaten, selbst wenn man in der Zeit noch einen Kurzroman macht.


und wer um alles in der Welt will/soll so etwas dann lesen? Es ist doch bisweilen schon schlimm genug, wenn so manch wirklich routinierte Krimi-Autor_in jährlich ein Machwerk veröffentlicht.


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lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

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Nayeli Irkalla
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Beitrag04.10.2014 14:37

von Nayeli Irkalla
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Zitat:
Zitat:
Man kann als geübter Schreiberling ein bis zwei Kurzromane im Monat schreiben und einen längeren Roman in zwei bis drei Monaten, selbst wenn man in der Zeit noch einen Kurzroman macht.



und wer um alles in der Welt will/soll so etwas dann lesen? Es ist doch bisweilen schon schlimm genug, wenn so manch wirklich routinierte Krimi-Autor_in jährlich ein Machwerk veröffentlicht.


Die Leute, die zum Entspannen Liebesromane nach Schema F lesen wollen. Verzeihung. Bücher zum Träumen, die einen für kurze Zeit glücklich machen.

Und in seiner Freizeit kann man dann auch an den komplexeren Werken arbeiten, von denen man dann eben nicht leben will, sondern die beim Schreiben wirklich Spaß machen, genau wie man es bei jedem anderen Beruf in der verbleibenden Freizeit könnte. Wobei ich diesen Spaß, zugegebenermaßen, auch bei den Liebesromanen verspüre smile. Die machen auf jeden Fall viel mehr Spaß als mein alter Job. Ist ja logisch. Etwas mit Schreiben tun oder etwas ohne Schreiben tun? Da muss ich nicht nachdenken, was mich glücklicher macht. So ganz Schema F ist es ja dann doch nie und die Figuren entwickeln ganz von allein Persönlichkeit.


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Anton
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Beitrag04.10.2014 16:12

von Anton
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Wer davon leben will, muss halt das schreiben, was die Leute kaufen.

Das mag stimmen, sollte aber Qualität nicht ausschliessen.


Man kann als geübter Schreiberling ein bis zwei Kurzromane im Monat schreiben und einen längeren Roman in zwei bis drei Monaten, selbst wenn man in der Zeit noch einen Kurzroman macht.

Das denke ich, schliesst Qualität sehr wohl aus.
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Timmytoby
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Beitrag04.10.2014 16:14

von Timmytoby
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Nucleus hat Folgendes geschrieben:

Genau, und wer hier mitspielt muß schnelle , kurze Ergebnisse abliefern. Dafür ist dieser Markt gedacht.
Aber durch die Entwicklung der Buchpreisbindung und Einstellung der Verbraucher, reichen in Zukunft Hobbyautoren, die nicht davon leben müssen und der Markt für Autoren die damit ihr Geld verdient haben wird immer kleiner und vielleicht sogar überflüssig. Es gibt zwar immer noch einen Markt , bei dem es nicht wie am Fliessband zugeht, dennoch wird er wenn es so weitergeht immer kleiner werden und der Verbraucher wird sicher nichts dagegen haben.

Das ist Teil der freien Marktwirtschaft, nur mit Wertschätzung von Kunst hat das alles nichts mehr zutun, sondern mit Billigproduktion um die Discounterkultur zu befriedigen.


Wie oben schon erwähnt: Dieser Markt ist nicht neu. Meine Mutter hat in ihrer Wohnung ganze Zimmer voller Bücher und die tragen zum großen Teil den Stempel ‚Preisreduziertes Mängelexemplar‘. Es gibt seit Jahrzehnten Verlage, deren Geschäftsmodell darin besteht, am Fließband geschriebene Liebesromane oder Krimis quasi direkt von der Druckerei in die Grabbelkisten im Supermarkt zu schleusen.
Und die Groschenromane wurden ja ebenfalls bereits erwähnt.

Das anspruchsvolle, hochwertig lektorierte und gedruckte Buch wird so schnell nicht verschwinden. Betrachtet man den amerikanischen Markt - dort sind diese neuen Trends uns ja einige Jahre voraus - dann hat sich bei den Verkaufszahlen für hohe Literatur nicht viel verändert. Die Times Bestsellerlisten haben auch keine chaotischen Veränderungen durchgemacht.
Ich würde sogar behaupten, dass heute mehr Autoren vom Schreiben leben können, als etwa noch vor zehn Jahren. Denn der Umsatzverlust durch Selbstpublikationen findet ja aufseiten der Verlage statt, insbesondere der Billigverlage, die ich oben erwähnt habe.

Das erklärt auch die lauthalsen Proteste der letzten Jahre, die man aus dieser Richtung immer wieder hört. Um mal ein Beispiel zu nennen, bei dem ich mich etwas geärgert habe:
Vor einiger Zeit verkündeten einige Verlage und Verlagsautoren, eBook-Ausgaben müssten den gleichen Verkaufspreis haben wie Taschenbuchausgaben.
Aus Sicht eines Kunden/Lesers grenzt das natürlich schon fast an Unverschämtheit.
Bei einem eBook entfallen Material- und Druckkosten und der Vertrieb ist um einiges günstiger. Zudem erhält der Verleger eine unendlich große Auflage, die sich selbst bei plötzlichem stürmischen Andrang niemals ausverkaufen wird.
Das heißt, dass die Kosten auf Verlagsseite insgesamt enorm reduziert sind. Das Honorar des Autors und die Kosten für Lektorat, Layout, Marketing und Ähnliches, bleiben natürlich erhalten, das ist klar.
Dann aber zu argumentieren, dass die eBook-Ausgabe denselben Preis haben soll, weil sonst ja die armen Autoren nicht mehr davon leben könnten, ist schlicht gelogen. Denn den zusätzlichen Gewinn durch die geringeren Produktionskosten würde sich ja der Verlag einstreichen. Bei einem geringeren Verkaufspreis als eBook, sollte rational betrachtet, durch die ebenfalls geringeren Kosten, der Gewinn für Autor und Verlag in etwa gleich bleiben.

Ich sehe zumindest keine akute Gefahr, dass bald Scharen von Schriftstellern erwerbslos werden. Was aber nicht heißt, dass man nicht ein Auge auf Amazon und anderen Marktführern behalten sollte, damit sich das nicht in Zukunft ändert.
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