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Autor |
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Myrtana222 Wortedrechsler
Alter: 30 Beiträge: 50 Wohnort: Biberach an der Riss, Baden-Württemberg
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18.01.2015 14:13 Entfremdung von Myrtana222
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Hallo liebes DSFO,
Ich möchte mit euch heute mein erstes, kurzes Gedicht teilen. Es ist über die Entfremdung, etwas, was ich erst seit kurzem kenne, und was mich doch umso mehr beschäftigt. Verzeiht mir bitte stilistische Fehler, das ist wirklich das erste ernsthafte Gedicht, dass ich schreibe. Vielleicht hat jemand eine hilfreiche Kritik, wie dieses Gedicht noch etwas runder wird.
Leise klangs- ich könnts nicht nennen, müsste raten oder kennen,
Ein Geräusch vom Flur empor.
Möcht nicht wissen, möcht nicht sehen, könnte dort ein Fremder stehen,
nicht der, der er ward zuvor.
All mein fliehen, all mein rennen, lässt mich doch erst recht verkennen,
wer er ist und war und bleibt.
Ist's die eigne Schuld, die mich so treibt?
Sind's nur die eigenen Gedanken, die dort kreisen, die dort wanken,
Schrecklich um die Lippen ranken?
Wüsste ich's, ich gäb viel her.
Doch noch sag ich: Nimmermehr.
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Mettbrötchen Eselsohr
Alter: 35 Beiträge: 490 Wohnort: Rheinland
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18.01.2015 14:38
von Mettbrötchen
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Zitat: | Verzeiht mir bitte stilistische Fehler, das ist wirklich das erste ernsthafte Gedicht, dass ich schreibe. |
Dann lass doch irgendwen drüberlesen, bevor du es einstellst. Sonst fühlt man sich hier als Leser nicht wirklich ernstgenommen.
_________________ I read somewhere how important it is in life not necessarily to be strong... but to feel strong.
(Christopher McCandless |
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Myrtana222 Wortedrechsler
Alter: 30 Beiträge: 50 Wohnort: Biberach an der Riss, Baden-Württemberg
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18.01.2015 14:47
von Myrtana222
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Hm, da kommen wir an die Wurzel des Problems- ich kenne niemanden, der Gedichte schreibt. Ich selbst finde keine stilistischen Fehler, bin aber auch nicht in der Lage, mehr als das bisschen Schul-Gedichtsanalyse durchzuführen, die man mir beigebracht hat.
Ist die Werkstatt nicht dazu da, sich Rat einzuholen? So unfertig oder roh finde ich mein Gedicht nämlich auch wieder nicht, dass es hier keinen Platz findet.
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Mettbrötchen Eselsohr
Alter: 35 Beiträge: 490 Wohnort: Rheinland
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18.01.2015 14:50
von Mettbrötchen
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Zitat: | Leise klangs- ich könnts nicht nennen, müsste raten oder kennen |
Hier fehlt z.B. ein "es" vor dem "kennen". Sind noch ein paar andere Schnitzer im Text. Da brauchst du gar keinen Lyrikkenner für. Dachte ohnehin, du meinst das eher allgemein, denn stilistische Fehler speziell in der Lyrik gibt es nicht. Es gibt nur Fehler, die auch sonst Fehler sind. Es sei denn natürlich, der Fehler hat eine Funktion im Text.
_________________ I read somewhere how important it is in life not necessarily to be strong... but to feel strong.
(Christopher McCandless |
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Myrtana222 Wortedrechsler
Alter: 30 Beiträge: 50 Wohnort: Biberach an der Riss, Baden-Württemberg
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18.01.2015 15:05
von Myrtana222
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Hm, wäre dann der erste Vers so okay?
"Leise klangs- ich könnts nicht nennen, müsste raten, müsst es kennen,"
Anders würde ich ja mit dem Metrum brechen, oder?
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G.T. Klammeraffe
G Alter: 38 Beiträge: 680
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G 18.01.2015 16:01
von G.T.
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Hallo!
Erstmal würde ich die Verse anders einteilen:
Zitat: | Leise klangs- ich könnts nicht nennen,
müsste raten oder kennen,
Ein Geräusch vom Flur empor.
Möcht nicht wissen, möcht nicht sehen,
könnte dort ein Fremder stehen,
nicht der, der er ward zuvor.
All mein fliehen, all mein rennen,
lässt mich doch erst recht verkennen,
wer er ist und war und bleibt.
Ist's die eigne Schuld, die mich so treibt?
Sind's nur die eigenen Gedanken,
die dort kreisen, die dort wanken,
Schrecklich um die Lippen ranken?
Wüsste ich's, ich gäb viel her.
Doch noch sag ich: Nimmermehr. |
So, jetzt ist die Reimstruktur klar erkennbar: aabccb aaddeeef f
Hinter dieser Reimstruktur erkenne ich keinen Sinn oder klaren Aufbau, aber egal.
Jetzt zur Metrik: In den ersten neun Versen ziehst du sauber den vierhebigen Trochäus durch (erste Silbe betont, zweite unbetont und immer so weiter: All mein fliehen, all mein rennen). Im zehnten Vers dann eine Hebung zu viel, sechshebiger Trochäus, da muss eine oder zwei Silben weg (z.B.: Ist's die Schuld, die mich so treibt?). Im elften Vers dann plötzlich Jambus (jede zweite Silbe betont: Sind's nur die eigenen Gedanken), lässt sich beheben, indem du z.B. das "nur" streichst, schon ist es wieder ein vierhebiger Trochäus.
Also, kümmer dich um die Metrik.
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Myrtana222 Wortedrechsler
Alter: 30 Beiträge: 50 Wohnort: Biberach an der Riss, Baden-Württemberg
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18.01.2015 16:33
von Myrtana222
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Ah, vielen Dank . So wirkt es gleich deutlich runder.
Das Reimschema überdenke ich nochmal, vielleicht bekomme ich das doch noch irgendwie regelmäßig hin.
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Harald Show-don't-Tellefant
Alter: 76 Beiträge: 5133 Wohnort: Schlüchtern
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18.01.2015 16:53
von Harald
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Myrtana222 hat Folgendes geschrieben: |
Leise klangs- ich könnts nicht nennen, müsste raten oder kennen,
Ein Geräusch vom Flur empor.
Möcht nicht wissen, möcht nicht sehen, könnte dort ein Fremder stehen,
nicht der, der er ward zuvor.
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Die erste Strophe, da würde ich zwei Sachen ändern …
Leis erklang - ich könnt’s nicht nennen,
Müsste raten oder kennen,
Ein Geräusch vom Flur empor.
Möcht nicht wissen, möcht nicht sehen,
Könnte dort ein Fremder stehen,
Wo ein Andrer stand zuvor.
_________________ Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste! |
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Myrtana222 Wortedrechsler
Alter: 30 Beiträge: 50 Wohnort: Biberach an der Riss, Baden-Württemberg
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18.01.2015 18:02
von Myrtana222
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Vielen Dank, Harald. Wenn du mir nicht böse bist, übernehme ich das, gerade dein Vorschlag für den 6. Vers ist klasse!
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Harald Show-don't-Tellefant
Alter: 76 Beiträge: 5133 Wohnort: Schlüchtern
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18.01.2015 19:07
von Harald
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Alles klar, gerne …
_________________ Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste! |
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