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Verachtet mir die Meister nicht


 
 
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Papa Schlumpf
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 64
Beiträge: 373
Wohnort: Friedersdorf


Beitrag22.09.2014 23:08
Verachtet mir die Meister nicht
von Papa Schlumpf
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Nur zum Nachdenken. Ihr dürft mich auch beschimpfen. Papa Schlumpf


Verachtet mir die Meister nicht!

Wer wagt es, die Meisterschaft eines Musikers, Mimen, Malers, Kameramannes oder Fotografen gegeneinander aufzurechnen? Die unterschiedlichen technischen Fertigkeiten zu vergleichen?

Sind es doch jene, die am Meisten an ihrer Begabung und ihrem Können zweifeln, die die größte Virtuosität auf ihrem Gebiet erreichen. Vielleicht ist es gerade dieser Zweifel, der ihnen die Kunstfertigkeit ermöglicht, die wir bewundern. Die betreffende Disziplin spielt dabei keine Rolle.

Talente gibt es allenthalben. Gepaart mit den günstigsten Bedingungen zur Entfaltung entsteht daraus der allseits anerkannte Genius. Doch so groß der Erfolg, so umfassend die Bewunderung, die er erfährt, die Zweifel nagen an ihm.

Wir wissen von vielen Genies der Kunstgeschichte, die ihre Zweifel in persönlich ausweglose Situationen stürzten. Unter den Heroen findet man überdurchschnittlich viele depressive Menschen. Und viele, die nicht zu den ganz Großen gehören, versuchen, ihre Depression im Schreiben zu verarbeiten. Das führt nicht notwendig zu Meisterschaft, wohl aber sehr oft zu für den Leser ungewohnten Perspektiven, mitunter zu ungeheuerlichen Erkenntnissen.

Eine Sammlung von aphoristischen Sprüchen, die ich in einer sehr komplizierten persönlichen Situation verfasste wird wohl in hinterster Ecke verstauben, zu depressiv der Tenor, zu defätistisch die Aussage. Wahrlich nicht meisterlich. Es gehört zur Meisterschaft des Clowns, auch wenn seine Welt zusammenbricht noch gute Laune zu verbreiten.

Mit Worten zu spielen, mit Doppel- und Dreifach-Bödigkeit, um sich und seine Befindlichkeit zu kreisen und damit einem elitären Zirkel ein Denkvergnügen zu bereiten, ist eines. Etwas zu sagen zu haben etwas ganz anderes. Glücklich, wenn das eine auf das andere trifft. Daraus kann Meisterschaft entstehen.



_________________
Nicht alles, was wir bewirken, haben wir auch gewollt.
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag23.09.2014 01:21
Re: Verachtet mir die Meister nicht
von Constantine
Antworten mit Zitat

Hallo Papa Schlumpf,
dein Essay soll zum Nachdenken animieren. Das tut es auf eine gewisse Weise.
Man darf dich beschimpfen. Interessante Erlaubnis, auch wenn ich mich frage, warum ich das tun sollte. Ne, du, ich werd dich nicht beschimpfen. Dafür gibt es keinen Anlass.

Ich nehme an, dadurch, dass du deinen Text in den Werkebereich gepostet hast, möchtest du vielleicht daran noch arbeiten.
Zu deinem Text:
Papa Schlumpf hat Folgendes geschrieben:
Nur zum Nachdenken. Ihr dürft mich auch beschimpfen. Papa Schlumpf


Verachtet mir die Meister nicht!
<-- nach dem ich deinen Essay gelesen habe, bin ich wegen deines gewählten Titels unschlüssig, ob er passend ist. Mit dem Ausrufezeichen ist er eine Art Order/Befehl oder zumindest eine Aufforderung an den Leser, die Meister nicht zu verachten. Fragen: Warum sollte man sie verachten? Welche Gründe könnte es dafür geben? Schließlich handelt es sich um Meister ihres jeweils künstlerischen Faches. Sie können Vorbilder sein, Mentoren, Lehrer für angehende Künstler. Was bedeutet "verachten"? Da steckt eine Emotion drin, eine Art Hass oder ein Unterschätzen ihnen gegenüber. Woher diese angesprochene Verachtung oder Unterschätzung kommen könnte, wird nicht thematisiert, auch wird nicht genau adressiert, wer das nicht tun soll.

Wer wagt es, die Meisterschaft eines Musikers, Mimen, Malers, Kameramannes oder Fotografen gegeneinander aufzurechnen? Die unterschiedlichen technischen Fertigkeiten zu vergleichen?
<-- Die Frage ist, was ist mit "Meisterschaft" konkret gemeint? Technische Fertigkeiten im jeweiligen Metier? Das Handwerk perfekt beherrschen, oder doch mehr? Später sprichst du vom Genius. Für mich ist ein Genius über der Meisterschaft, da er neben dem eigentlichen Handwerk noch etwas Eigenes mitbringt. Man kann künstlerisch etwas sehr gut, perfekt, meisterlich beherrschen, aber ist man dann schon ein Meister oder ein Genius? Wo ist die Grenze zum Genius? Hier würde ich die Meisterschaft deutlicher herausstellen.

<-- und dann folgt ein Gedankensprung. Von der aufgeworfenen Frage, ob man unterschiedliche Künste gegeneinander vergleichen kann, werden plötzlich die Zweifel thematisiert, die die virtuosesten Künstler plagen. Meiner Meinung nach fehlt da ein kleines Zwischenstück, um von den Fragen des Vergleiches der verschiedenen Künste zu den Virtuosen und ihren Zweifeln zu führen.
Sind es doch jene, die am Meisten an ihrer Begabung und ihrem Können zweifeln, die die größte Virtuosität auf ihrem Gebiet erreichen. Vielleicht ist es gerade dieser Zweifel, der ihnen die Kunstfertigkeit ermöglicht, die wir bewundern. Die betreffende Disziplin spielt dabei keine Rolle.
<-- was ich hier vermisse, ist das Dilemma etwas mehr zu konkretisieren: Zweifel am eigenen Können und der Begabung contra Virtuosität und Kunstfertigkeit. Warum wird trotz Erfolg, trotz Anerkennung der Leistungen, am eigenen Vermögen gezweifelt? Womit ich nicht unbedingt einverstanden bin, ist die These, dass wer am meisten sein Können und seine Begabung anzweifelt, am virtuosesten auf seinem Gebiet wird. Wo bleiben diejenigen, die nach einem großartigen künstlerischen Erfolg wegen ihrer gigantischen Zweifel zerbrechen, als der nächste Mozart oder Welles gehandelt wurden und nach ihrem ersten oder zweiten Werk in die Mittelmäßigkeit abdriften und sich nicht mehr aufrappeln oder erholen?

Talente gibt es allenthalben. Gepaart mit den günstigsten Bedingungen zur Entfaltung entsteht daraus der allseits anerkannte Genius. <-- Was genau ist mit "Genius" gemeint? So ganz zustimmen kann ich dir mit der Behauptung leider nicht. Erhält ein Talent die beste Förderung, wird es einem Genius. Ich denke nicht. Und wenn, dann ist es ein von den Förderern und der jeweiligen Künstlerszene gepuschte Aktion, ein Talent in den höchsten Tönen zu loben, weil ihnen die wahren Genies ausgehen, und man im Gespräch bleiben möchte. Kunst liegt bekanntlich im Auge des Betrachters und dementsprechend unterschiedlich sind auch die Meinungen, wer ein Genius ist und wer nicht. Du sprichst vom "allseits anerkannten Genius". Ist diese Anerkennung von der Masse oder von den jeweiligen Künstlerkreisen? Wer tätigt diese Bewertung und Anerkennung eines Genus? Was ist der Unterschied zwischen Genius und Meister? Gibt es einen oder sind das Synonyme? Doch so groß der Erfolg, so umfassend die Bewunderung, die er erfährt, die Zweifel nagen an ihm.

Wir wissen von vielen Genies der Kunstgeschichte, die ihre Zweifel in persönlich ausweglose Situationen stürzten. <-- du bleibst hier an der Oberfläche. Vielleicht könntest du ein, zwei Beispiele einstreuen, um deinem Text mehr Substanz zu geben. Du adressierst den Leser, die Meister nicht zu verachten, nicht zu missachten, unterschätzen oder hassen? Bisher kam mMn noch kein Hinweis darauf, warum man sie verachten könnte, warum man sie nicht verachten sollte.   Unter den Heroen findet man überdurchschnittlich viele depressive Menschen. Und viele, die nicht zu den ganz Großen gehören, versuchen, ihre Depression im Schreiben zu verarbeiten. <-- Nun kommt ein für mich plötzlicher, unvermittelter Wechsel vom eingangs erwähnten Musiker, Mimen, Maler, Kameramann oder Fotograf und den Genies der Kunstgeschichte zur Literatur. Wenn ich das nun richtig verstehe, dann werden alle depressiven Künstler, die es nicht zum Genie oder Meister ihrer Kunst geschafft haben, Literaten. Oder meinst du, sie werden zu Hobby-Autoren oder führen Tagebuch? Das kann ich nicht nachvollziehen und es ergibt für mich keinen Sinn. Gibt es dafür Belege. Das führt nicht notwendig zu Meisterschaft, wohl aber sehr oft zu für den Leser ungewohnten Perspektiven, mitunter zu ungeheuerlichen Erkenntnissen. <-- auch hier wird eine Behauptung aufgestellt, diese aber nicht weitergeführt. Welcher depressive Nicht-Literaten-Künstler, der kein annerkanntes Genie geworden ist, hat Bücher/Texte mit ungewohnten Perspektiven und ungeheuerlichen Erkenntnissen verfasst? Was sind ungeheuerliche Erkenntnisse?

Eine Sammlung von aphoristischen Sprüchen, die ich <-- nun kommt zu ersten Mal im Text ein "ich" vor. Der Verfasser. Nun stellt sich mir die Frage, warum ist der gesamte Text nicht aus der Ich-Perspektive verfasst worden, konkreter auf das Ich gezimmert worden. Stattdessen liest sich dein Essay zunächst sehr allgemein, belehrend und verallgemeinernd, und nun erscheint ein "ich", welches depressiv war und aphoristische Sprüche verfasste. in einer sehr komplizierten persönlichen Situation verfasste(Komma) wird wohl in hinterster Ecke verstauben, zu depressiv der Tenor, zu defätistisch die Aussage. Wahrlich nicht meisterlich. Es gehört zur Meisterschaft des Clowns, auch wenn seine Welt zusammenbricht noch gute Laune zu verbreiten.
<-- der Verfasser ist von Beruf Clown. Allerdingst kommt mir diese Info als zu beiläufig und vom Zusammenhang finde ich den Satz an dieser Stelle unpassend. Du hast deinen roten Faden bis zum Verfassen depressiver Sprüche gestrickt, und nun wechselst du plötzlich zum Bild des depressiven, traurigen Clowns, der, wenn er professionell ist, Fröhlichkeit vermitteln soll.

Mit Worten zu spielen, mit Doppel- und Dreifach-Bödigkeit, um sich und seine Befindlichkeit zu kreisen und damit einem elitären Zirkel ein Denkvergnügen zu bereiten, ist eines. Etwas zu sagen zu haben etwas ganz anderes. Glücklich, wenn das eine auf das andere trifft. Daraus kann Meisterschaft entstehen. <-- Dein Schluss kommt für mich erzwungen und heterogen zum Gesamttext rüber. Anfangs werden Behauptungen und Entwicklungen aufgestellt mit einer gewissen Eindeutigkeit, ohne Zweifel, hier wird z.B. mit dem "kann" relativiert. Meisterschaft kann entstehen, wenn idealerweise Unterhaltung auf Anspruch/auf einer Art Message trifft und beides zu einer Einheit verschmilzt. Ich vermisse weiterhin den Bezug zum Titel, einen Kreisschluss zur Verachtung der Meister.


Ich denke, es ist ein persönlicher Text mit persönlichen Gedanken von dir. Ich würde mir mehr Mut von dir wünschen, um das doch interessante Thema konkreter, direkter anzugehen. Teilweise bist du mir zu oberflächlich und distanziert, was das Thema, künstlerische Meisterschaft zwischen Zweifeln und Selbstverwirklichung angeht. Verzeih, sollte ich hier und da etwas zu sehr übers Ziel hinausgeschossen sein.
Vielleicht ist etwas Hilfreiches von meinen Anmerkungen für dich dabei.

LG,
Constantine
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag23.09.2014 07:25

von BlueNote
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Guten Morgen Herr Schlumpf!

Dein Text ist durchaus interessant zu lesen, ich sehe ihn aber eher als eine Anhäufung von Behauptungen, die wenig belegt sind (bzw. der Autor macht sich wenig Mühe, sie tatsächlich zu belegen). Sind es letzten Endes also doch nur Vermutungen oder Mutmaßungen des Autors?

Zum essayistischen Text:

Der Autor befürchtet ohne ersichtlichen Grund, dass wir die Meister verachten könnten (sind hier die "alten" Meister gemeint, also die Anerkannten? Die anerkannt Geachteten sollen nunmehr die Verachteten sein?)
Die Frage, wer es wagt, Begabungen gegeneinander aufzurechnen, hängt ziemlich in der Luft, wird diese Eingangsfrage nach dem wer doch lediglich dazu benutzt eine weitere These aufzustellen:
Die größten Zweifler sind automatisch auch die größten Virtuosen (Ausnahmen vielleicht Goethe, Beethoven, Mozart - sie alle waren doch sehr von ihren Fähigkeiten überzeugt - eine allgemeine Gültigkeit kann ich also in deiner Behauptung nicht sehen.)
Der Text stellt einen Zusammenhang her zwischen den Genies der Kunstgeschichte und ihrer Depression, als ob die "Depression" sie zu Werken beflügelt und sie nicht in ihrem künstlerischen Tun gehemmt hätte.
Nebenbei: Depression mit Schreiben zu verarbeiten (möglicherweise noch über die Depression) halte ich für eine außerordentlich schlechte Idee.
Die These des Autors folgt, dass eine Depression während des Schreibens möglicherweise zur Meisterschaft führt, oft jedoch für den Leser zu ungewohnten Perspektiven (?) bzw. ungeheuerlichen (??) Erkenntnissen. Diese Aussage wiederum halte ich für grundverkehrt - zumindest wenn man nicht den Einzelfall betrachtet sondern hier ein umfassenderes Phänomen erkannt haben will.
Der Text baut eine seltsame Brücke von Künstlern zu Clowns, ausgehend von vorherigen Behauptungen über die Depression.
Der Text zeigt im Weiteren auf, wie Meisterschaft entstehen kann (mit Doppel- und Dreifach-Bödigkeit) und - hier ist die Grätsche zur "Depression" noch halbwegs zu erkennen - der Künstler kreist um seine Befindlichkeit - um einer Elite "Denkvergnügen" zu bereiten.
Der Text schließt damit, dass Meisterschaften daraus entstehen, wenn Befindlichkeiten auf "etwas zu sagen haben" treffen (wobei die Depression hier bereits zu "Befindlichkeiten" reduziert wurde).

Nun ja, bei der genaueren Analyse erweisen sich die Thesen eher als wenig fundiert. Der direkte Zusammenhang von Depression zu Kreativität (Künstlertum) erschließt sich mir wenig. In deinem Text wird die Depression vielleicht in ein zu positives Licht gerückt (unsinnigerweise verklärt), denn die Depression ist ja eher der Feind des Künstlers (Stichwort: Schreibblockade), als dessen Verbündeter.

Künstler sind vielleicht besonders sensible Menschen und für Selbstzweifel (und möglicherweise Depression) besonders anfällig. Aber es ist sicherlich nicht die Depression, die sie in ihrem Tun vorantreibt. Zumindest kann man hier keinen allgemein gültigen Zusammenhang ableiten, der innerhalb der Kunstgeschichte immer wieder (überwiegend) stattgefunden haben soll - wie im Text behauptet. Und wenn doch, dann müsste die Beweisführung schlüssiger sein (z.B. Betrachtung von "manischen" Depressionen) und weniger auf bloßen Behauptungen beruhen.

BN
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lupus
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Wohnort: wien



Beitrag23.09.2014 09:31

von lupus
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guten Morgen Papa,

da schwingt dieses ominöse 'the poet needs the pain' mit. Nun, es ist ein alter, oft gebrauchter Topos der Kunstkritik, allerdings ein ebenso oft widerlegter. Es mag die Aussage dennoch stimmen, aber dann - v.a. in einem Essay - hätte ich mir eine Argumentationskette mit Tiefe erwartet. So wie es hier steht ist es für mich leider nichts weiter als ein Gerüst, eine Notizensammlung, aus der durchaus - nach sehr viel Arbeit - etwas werden kann. So allerdings - leider und sorry - ist es dann doch ein bisserl zu banal und oberflächlich. Tum Teil auch nicht korrekt, denn natürlich werden und wurden immer schon die Meisterschaften einzelner Künstler, verschiedener Kunstrichtungen mit einander verglichen. Nicht zwangsläufig (Sind es doch jene suggeriert Zwangsläufigkeit) sind die größten Zweifler die virtuosesten Künstler (Beispiele gibt esaus beiden Seiten - Zweifler und Nicht-Zweifler) zuhauf. Der 'Genius' (Geist) v.a. in der Literatur wurde mWs von Kant in die Literaturkritik eingeführt und zwar ziemlich ausführlich und kompliziert und ist immer noch Basis der meisten Überlegungen (wenn auch z.T. mittlerweile intuitiv). Mit deinem 'Genius' machst du es dir hier ganz einfach zu leicht.

Die persönliche Note passt naturgemäß zum Essay, allerdings kommt der Sprung hier seeehr unvorbereitet und wirft den Leser raus, auch weil die Brücke (wie BN sagt) einfach nicht da ist .. man kann nicht drüber gehn, der Leser muss über den Grand Canyon springen (mindestens).

naja ... wie gesagt ... viel Arbeit wartet auf dich Wink


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lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

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Jenni
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Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag23.09.2014 14:42

von Jenni
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Ich weiß natürlich, wer es wagt, die unterschiedlichen Fertigkeiten und Fähigkeiten Kunstschaffender unterschiedlicher Disziplinen gegeneinander aufzurechnen. Damit beziehst du dich auf eine Diskussion in meinem Textthread, genauer gesagt auf deine Erwiderung auf eine Behauptung KeTams, worin du dich gegen eine grundsätzliche Unterscheidbarkeit dieser Kunstdisziplinen, was die Voraussetzungen zur Erlangung von "Meisterschaft" anbelangt, verwehrst:
Papa Schlumpf hat Folgendes geschrieben:
Verachtet mir die Meister nicht! Die Kunstfertigkeit eines Geigers gegen die eines Fotografen aufzurechnen geht mir eindeutig zu weit. Auch Fotografie ist (von gewissem Stadium an) Kunst und mit unheimlich viel Arbeit und Übung verbunden. Nur sieht man das auf dem Foto nicht mehr.

Ich finde das generell erstmal äußerst spannend, dass du diesen deinen Gedanken aufgreifst und hier weiterentwickelst.

Mit diesem Vorwissen muss ich davon ausgehen, du selbst bist derjenige, der es wagt die Meisterschaft oben genannter zu vergleichen. Im Folgenden scheinst du ergründen zu wollen, was für dich Meisterschaft in der Kunst ausmacht - etwas anderes offenbar, als dein Ursprungsgedanke war, nämlich Zweifel und Erkenntnis statt Arbeit und Übung, allein das erscheint mir interessant und diskussionswürdig - und zwar unabhängig von der Disziplin. Du räumst aber letztlich ein, alles auf deine Erfahrung als Mime zurückzuführen, da ist es, wo das Thema für dich persönlich wird.

Ich muss meinen Vorpostern zustimmen, dass deine Gedanken noch wie Notizen wirken und deine Argumentationskette lückenhaft. Ohne den vorherigen Austausch als Verständnisgrundlage hätte ich z.B. die anfangs aufgeworfene Frage so aufgefasst, als wärest du mit ihr konfrontiert worden und wollest ihr widersprechen, in jedem Fall aber sie erörtern. Tatsächlich aber ist die Meisterschaft dann für dich ein ganz generelles Thema, du gehst gar nicht mehr auf die anfängliche Frage ein, ob es denn nun Unterschiede gibt oder nicht, stimmst ihr weder zu noch widerlegst du sie (außer vielleicht durch deine Missachtung), es scheint in deiner Betrachtung unvermittelt nur noch den Künstler an sich zu geben. Ebenso unvermittelt fokussierst du dann auf dich selbst als Mimen. Sollen wir nun daraus schließen, dass sich doch nichts verallgemeinern/vergleichen/aufrechnen lässt, sondern deine Ausführungen sich letztlich "nur" um deine eigenen Erfahrungen drehen? Mit der Anfangsfrage hat das nicht mehr viel zu tun.

Ehrlich gesagt liest es sich für mich, als hättest du irgendwann zwischendurch selbst den Faden verloren. Du solltest für dich klären, was letztlich deine Aussage sein soll, und deine Argumentationskette in beide Richtungen überprüfen. Rausschmeißen, was mit der Aussage nicht zu tun hat, und stattdessen da noch näher ausführen, wo die Schlüssigkeit bis jetzt noch nicht gegeben ist.

Ich bin gespannt auf die Überarbeitung. smile
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nebenfluss
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Beitrag23.09.2014 17:39

von nebenfluss
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Hallo Papa Schlumpf,

der Essay ist ja noch recht kurz, der verträgt noch einige Überlegungen mehr. Als Anregungen dafür vielleicht ein paar Zitate untersuchen?

Eine Zitatsammlung zum Thema Genie:
http://www.textuniversum.de/index.php5?topic=zitate&zid=5

Ich ahne bei deinem Text eine Tendenz zu unzulässigen Umkehrschlüssen:
Weil viele Genies an sich zweifeln, hat das Zeug zum Genie, wer an sich zweifelt. Als könne Zweifel nicht schlicht die aufflackernde Erkenntnis tatsächlicher Unbegabung sein.
Es ist sicher nicht so gemeint, aber der Eindruck kann leicht entstehen, weil so wenige Aspekte einbezogen werden. Verbinden wir mit Genie nicht z. B. auch eine gewisse Freigeistigkeit, Experimentierfreudigkeit, das Überschreiten von Grenzen und Normen, ein "der-Zeit-voraus-sein"?

Es ist richtig, dass viele Depressionen u. a. schreibend verarbeitet werden, aber das liegt in erster Linie daran, dass dieses Aufschreiben als therapeutsches Mittel anerkannt ist. Aus literarischer Sicht halte ich es mit Fritz Gesing, der in seinem Buch "Kreativ erzählen" schreibt:
Fritz Gesing hat Folgendes geschrieben:
Lassen Sie Ihre Wunden heilen, und legen Sie eine innere Distanz zu den Lebenskrisen. Erfolgreiches Schreiben beginnt meist erst jenseits der psychoanalytischen Kur.

Diskussionswürdig fände ich auch die Frage, ob Zweifel wirklich Expression des Genies sind und nicht vielmehr des Perfektionismus, und ob das eine den anderen bedingt.
Dazu hat jemand (für den ich hier aber nicht unbedingt Werbung machen möchte) einmal sehr zutreffend geschrieben:
Markus Cerenak hat Folgendes geschrieben:
Leider führt Perfektionismus nicht nur zu Höchst-, sondern auch zu gar keinen Leistungen.

Es ist kein einfaches Thema, das du da für dich gefunden hast, aber ein spannendes und wichtiges.  Es würde mich interessieren, was beim Tiefergraben ans Licht kommt.  smile

LG


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Einar Inperson
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Beiträge: 1675
Wohnort: Auf dem Narrenschiff


Beitrag23.09.2014 21:05
Re: Verachtet mir die Meister nicht
von Einar Inperson
Antworten mit Zitat

Papa Schlumpf hat Folgendes geschrieben:
Verachtet mir die Meister nicht!

Wer wagt es, die Meisterschaft eines Musikers, Mimen, Malers, Kameramannes oder Fotografen gegeneinander aufzurechnen? Die unterschiedlichen technischen Fertigkeiten zu vergleichen?

Sind es doch jene, die am Meisten an ihrer Begabung und ihrem Können zweifeln, die die größte Virtuosität auf ihrem Gebiet erreichen. Vielleicht ist es gerade dieser Zweifel, der ihnen die Kunstfertigkeit ermöglicht, die wir bewundern. Die betreffende Disziplin spielt dabei keine Rolle.

Talente gibt es allenthalben. Gepaart mit den günstigsten Bedingungen zur Entfaltung entsteht daraus der allseits anerkannte Genius. Doch so groß der Erfolg, so umfassend die Bewunderung, die er erfährt, die Zweifel nagen an ihm.

Wir wissen von vielen Genies der Kunstgeschichte, die ihre Zweifel in persönlich ausweglose Situationen stürzten. Unter den Heroen findet man überdurchschnittlich viele depressive Menschen. Und viele, die nicht zu den ganz Großen gehören, versuchen, ihre Depression im Schreiben zu verarbeiten. Das führt nicht notwendig zu Meisterschaft, wohl aber sehr oft zu für den Leser ungewohnten Perspektiven, mitunter zu ungeheuerlichen Erkenntnissen.

Eine Sammlung von aphoristischen Sprüchen, die ich in einer sehr komplizierten persönlichen Situation verfasste wird wohl in hinterster Ecke verstauben, zu depressiv der Tenor, zu defätistisch die Aussage. Wahrlich nicht meisterlich. Es gehört zur Meisterschaft des Clowns, auch wenn seine Welt zusammenbricht noch gute Laune zu verbreiten.

Mit Worten zu spielen, mit Doppel- und Dreifach-Bödigkeit, um sich und seine Befindlichkeit zu kreisen und damit einem elitären Zirkel ein Denkvergnügen zu bereiten, ist eines. Etwas zu sagen zu haben etwas ganz anderes. Glücklich, wenn das eine auf das andere trifft. Daraus kann Meisterschaft entstehen.


Hallo Papa Schlumpf,

dein Titel erinnert natürlich sofort an die Meistersinger. Tatsächlich überzeugt Hans Sachs den Walther, der sich zunächst sperrte, die Zeichen der Meisterschaft anzunehmen.

Dein Text hat dann aber inhaltlich nichts mit der Vorlage zu tun. Du legst eine falsche Spur.

Mit dem ersten Absatz bin ich gedanklich natürlich sofort im Forum. Denke an eine Diskussion zum Text von Jenni und Sleepless. Der zweite Absatz unterstreicht diesen Gedankengang.

Dann - bereits im zweiten Absatz- dreht dein Text. Also weg von den zunächst beschrittenen falschen Wegen.

Beginnend mit dem Stichwort Zweifel führst du uns bis zur Depression. Und stellst dar, das trotz des individuellen Zusammenbruchs unerhörte Erkenntnisse entstehen können.

Schließlich gipfelt das in sehr persönlicher Erfahrung.

Bis hier konnte ich gebannt folgen. Auch ohne Quellen, Beweise, Zeugen. (einen, nämlich dich, hast ja aufgeführt)

Und dann kommt der letzte Absatz. Und da dachte ich. Warum rechnet er jetzt gegeneinander auf? Wer ist der elitäre Zirkel? Ist Kunst nur dann, wenn sie etwas zu sagen hat? Ist sie nur dann Meisterschaft?

Ein kurzer Text, der viel enthält ist dir hier gelungen.

Danke fürs Einstellen.


_________________
Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch

Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
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"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer
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G.T.
Geschlecht:männlichKlammeraffe
G

Alter: 38
Beiträge: 674



G
Beitrag23.09.2014 21:23

von G.T.
Antworten mit Zitat

Den sehr gelungenen Kommentaren gibt es kaum etwas hinzuzufügen, nur das möchte ich von meiner Seite noch sagen:
Der Titel verträgt sich überhaupt nicht mit dem Text. Im Titel ist von "Verachtung" die Rede, im Text von "aufrechnen" und "vergleichen". Das sind sehr unterschiedliche Dinge! Verachtung ist ein bereits gesprochenes Urteil, aufrechnen und vergleichen erst der Weg, ein Urteil zu fällen.
Das richtige Beurteilen von Kunst ist ein sehr altes, spannendes Thema, zu dem viele "Leitfäden" verfasst wurden. In der Kombination Titel und Text entsteht der Eindruck, dass schon die Beurteilung von Kunst als solche eine Verachtung darstelle.
Das wirkt kurzsichtig. Denn wo immer etwas von Menschenhand entsteht, wird es eben bewertet. Da geht kein Weg dran vorbei. Auch das Wort "Meister" ist ja letzten Endes eine Bewertung, und wer heute ein Meister ist, kann morgen ein Volltrottel sein, obwohl das, was er tut, sich nicht geändert hat.
"Verachtet mir die Meister nicht!" ist für mich daher gleichbedeutend mit "Habt nicht eine andere Meinung über Künstler, als ich sie habe!"
Denn du könntest auch schreiben: "Lobt mir die Dummen nicht!" Ein weiser Satz. Aber wer legt die Dummheit fest und wer das Lob?

Und dann dieser edle Zweifel, der eben längst nicht auf alle Künstler zutrifft. Goethe, Mozart, Beethoven wurden ja schon genannt, aber wenn man mal in den Archiven wühlt, in Privatkorrespondenzen, findet man noch viiieeel mehr eitle Künstler (Hauptmann, Döblin, sowieso diese ganzen Avantgardisten mit ihren Manifestn, jeder, der heute seinen Nachlass einem Literaturarchiv vermacht, bis hin zu den kleinsten Notizzetteln mit der Einkaufsliste für nächsten Donnerstag Rolling Eyes ). Oft ist es auch ein Mischmasch, ein Zweifel und eine Überzeugung der eigenen Leistung zugleich, das lässt sich schlecht auf ein Schlagwort herunterbrechen.
Und auch hier: Die Benennung des Zweifels im zweiten Absatz wirkt auf mich, als könne durch die Selbstzweifel des Künstlers rechtfertigt werden, dass Außenstehende nicht an ihm zweifeln sollen, indem sie ihn vergleichen o. ä. Warum nicht? Wäre ja zu schön, wenn ich sagen könnte: Ich zweifle an mir!, und damit ein Argument hervorbrächte, das niemanden mehr an mir zweifeln lässt. Aber gerade Menschen, die bereits an sich selber zweifeln, laden doch geradezu dazu ein, dass die Rezipienten es ihnen nachtun. Und lebt nicht Meisterschaft auch vom Zweifel, den ihr das Publikum entgegenbringt?
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Lotta
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Beitrag25.09.2014 18:37

von Lotta
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Hallo BlueNote,

ich gehe jetzt mal nicht konkret auf Papa Schlumps Text ein. Ich möchte  auf einige deiner Aussagen Bezug nehmen.


***

BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Der Autor befürchtet ohne ersichtlichen Grund, dass wir die Meister verachten könnten (sind hier die "alten" Meister gemeint, also die Anerkannten? Die anerkannt Geachteten sollen nunmehr die Verachteten sein?)
Die Frage, wer es wagt, Begabungen gegeneinander aufzurechnen, hängt ziemlich in der Luft, wird diese Eingangsfrage nach dem wer doch lediglich dazu benutzt eine weitere These aufzustellen:
Die größten Zweifler sind automatisch auch die größten Virtuosen (Ausnahmen vielleicht Goethe, Beethoven, Mozart - sie alle waren doch sehr von ihren Fähigkeiten überzeugt - eine allgemeine Gültigkeit kann ich also in deiner Behauptung nicht sehen.)

Der Text stellt einen Zusammenhang her zwischen den Genies der Kunstgeschichte und ihrer Depression, als ob die "Depression" sie zu Werken beflügelt und sie nicht in ihrem künstlerischen Tun gehemmt hätte.
***
Das ist eine Aussage, die ich so nicht stehen lassen kann. Die Werke der so benannten Genies haben in ihren Depressionen die besten Werke hervorgebracht.
***
Nebenbei: Depression mit Schreiben zu verarbeiten (möglicherweise noch über die Depression) halte ich für eine außerordentlich schlechte Idee.
***
Nein, auch das stimmt nicht.
Erstens – das Verarbeiten durch Schreiben ist bekannt und nichts Neues.
Zweitens – Goethe schrieb zum Beispiel „Faust“ in einer schweren Depression.
Drittens – wenn der Autor über die Depression schreibt, und er außerhalb dieser ist, werden das oft gute Bücher. Ich kenne auch Autoren, die während der Depression darüber schreiben, und die sind auch nicht schlecht. Hier hinzuzufügen, es gibt nicht die Depression. Es gibt Abstufungen, Ausschweifungen und Komorbiditäten.
Was mich persönlich stört, ist, dass der Markt seit langer Zeit überfüllt ist, kaum noch jemand solche Bücher kauft. Das liegt auch an der zunehmenden Aufklärung, was nicht automatisch bedeutet, dass weiterführende Anti-Stigma Arbeit ausreichend stattfindet.

***
Die These des Autors folgt, dass eine Depression während des Schreibens möglicherweise zur Meisterschaft führt, oft jedoch für den Leser zu ungewohnten Perspektiven (?) bzw. ungeheuerlichen (??) Erkenntnissen. Diese Aussage wiederum halte ich für grundverkehrt - zumindest wenn man nicht den Einzelfall betrachtet sondern hier ein umfassenderes Phänomen erkannt haben will.
Der Text baut eine seltsame Brücke von Künstlern zu Clowns, ausgehend von vorherigen Behauptungen über die Depression.
Der Text zeigt im Weiteren auf, wie Meisterschaft entstehen kann (mit Doppel- und Dreifach-Bödigkeit) und - hier ist die Grätsche zur "Depression" noch halbwegs zu erkennen - der Künstler kreist um seine Befindlichkeit - um einer Elite "Denkvergnügen" zu bereiten.
Der Text schließt damit, dass Meisterschaften daraus entstehen, wenn Befindlichkeiten auf "etwas zu sagen haben" treffen (wobei die Depression hier bereits zu "Befindlichkeiten" reduziert wurde).

Nun ja, bei der genaueren Analyse erweisen sich die Thesen eher als wenig fundiert. Der direkte Zusammenhang von Depression zu Kreativität (Künstlertum) erschließt sich mir wenig. In deinem Text wird die Depression vielleicht in ein zu positives Licht gerückt (unsinnigerweise verklärt), denn die Depression ist ja eher der Feind des Künstlers (Stichwort: Schreibblockade), als dessen Verbündeter.
***
Siehe oben. Der Depression den Deckel „Es kann nix werden", stimmt nicht. Auch die Schreibblockade stimmt nicht. Jeder Depressive hat seine eigene Depression, und vielen gelangen/gelingen in dieser Zeit die größten Werke.
***
Künstler sind vielleicht besonders sensible Menschen und für Selbstzweifel (und möglicherweise Depression) besonders anfällig. Aber es ist sicherlich nicht die Depression, die sie in ihrem Tun vorantreibt. Zumindest kann man hier keinen allgemein gültigen Zusammenhang ableiten, der innerhalb der Kunstgeschichte immer wieder (überwiegend) stattgefunden haben soll - wie im Text behauptet. Und wenn doch, dann müsste die Beweisführung schlüssiger sein (z.B. Betrachtung von "manischen" Depressionen) und weniger auf bloßen Behauptungen beruhen.
***
Ganz ehrlich Blue Note, du kratzt mit deinem Halbwissen nicht mal an der Oberfläche. Lese mehr darüber, informiere dich.
Das ist bitte nicht bös gemeint, auf keinen Fall.

Und ja, viele Künstler sind psychisch krank. Und waren es, seit der Geschichtsschreibung. Da führt kein Weg vorbei. Es sind Fakten, und die sind belegt.

LG., Lotta


BN
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Beitrag25.09.2014 18:42

von Lotta
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Hee Papa Schlumpf,

Autsch, mich haste nicht gekriegt mit dem Text.
Ich knie mich mal die Tage nochmal rein, hab grad zu tun (u.a. mein Büchlein geht dem Ende zu, Jippi:-)

Ganz lieben Gruß, Lotta
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Beitrag25.09.2014 18:51

von Lotta
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Hallo BlueNote,

ich kann eine Aussage von mir nicht so stehen lassen, weil die nicht stimmt.

Und zwar diese: "Das ist eine Aussage, die ich so nicht stehen lassen kann. Die Werke der so benannten Genies haben in ihren Depressionen die besten Werke hervorgebracht."

Sie haben oft ihre besten Werke in Depressionen hervorgebracht. Es liest sich oben wie "immer", und das stimmt nicht.

LG., Lotta
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nebenfluss
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Beitrag25.09.2014 19:02

von nebenfluss
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Lotta hat Folgendes geschrieben:

Zweitens – Goethe schrieb zum Beispiel „Faust“ in einer schweren Depression.

Das muss aber eine lange Depression gewesen sein.


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"You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson)
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Lotta
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Beitrag25.09.2014 19:24

von Lotta
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Lotta hat Folgendes geschrieben:

Zweitens – Goethe schrieb zum Beispiel „Faust“ in einer schweren Depression.

Das muss aber eine lange Depression gewesen sein.


Oh wenn du wüsstest - Monatelang hab ich ihm das Händchen halten müssen, bis er den Faust endlich auf´s Papier hatte.
Oder waren´s gar Jahre?

Jojoo, Lotta
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G.T.
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G

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G
Beitrag25.09.2014 19:40

von G.T.
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Lotta hat Folgendes geschrieben:
Und ja, viele Künstler sind psychisch krank. Und waren es, seit der Geschichtsschreibung. Da führt kein Weg vorbei. Es sind Fakten, und die sind belegt.


Das kann ich wiederum so nicht stehen lassen: Es handelt sich eben nicht in jedem Falle um Fakten, sondern um Spekulation. (Ich beziehe mich jetzt auf die Zuschreibung psychischer Krankheiten post mortem.) Weil viele Künstler einfach nicht genug Material hinterlassen, damit sie postum adäquat diagnostiziert werden können. Mozart werden mindestens 3 verschiedene psychische Krankheiten zugeschrieben. Vielleicht stimmt eine davon. Vielleicht stimmen alle zugleich. Vielleicht stimmt keine. Vielleicht war er gar nicht krank. Und was für Quellen gibt es? Einige Briefe, Musik, Aussagen von Zeitgenossen. Alles Quellen, die in hohem Maße von der Situation bedingt sind, in der sie entstanden, vom Adressaten, an den sie sich richten, und mit einem heutigen Verständnis von Richtigkeit Privatkorrespondenzen aus dem 18. Jh. zu lesen ist wohl wenig zielführend. Allein die Frage, wie man historische Quellen überhaupt auswerten soll, wirft etliche Probleme auf.
Die Psychoanalyse selbst ist ja anfechtbar. Und wie man historische Quellen auswertet, darüber kann heftig gestritten werden. So auch über das Thema Depression und Kreativität. Beides in einen Zusammenhang zu stellen ist eine Theorie, die überzeugen kann, wenn sie gründlich belegt wird, aber es handelt sich nicht um festgehämmerte Fakten.
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lupus
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Beitrag25.09.2014 20:12

von lupus
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und selbst:

Faktum1: Depressionen
Faktum2: großer Meister

Daraus einen Kausalzusammenhang zu konstruieren ist zunächst einmal als post hoc Trugschluss zu werten und die Kausalität zu beweisen, was wiederum schwierig wird.

Ich kenne einige großartige Künstler (Faktum2), die durchaus ihre depressiven Phasen haben (Faktum1) aber gerade dann am wenigsten produktiv sind.


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lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

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Lotta
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Beitrag25.09.2014 21:05

von Lotta
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Hallo G.T.

das stimmt. Es wird von keinem Automatismus - Kunst-Verrückt/ Verrückt-Kunst gesprochen, sondern von Korrespondenzen, die durchaus erkennbar sind.
Und beileibe ist nicht jedes Verrückt sein psychisch krank. Was ist das eigentlich?
Es stimmt auch, dass die Kausalitäten überwiegend auf Überlieferungen beruhen.

Danke für´s grade rücken.  


G.T. hat Folgendes geschrieben:
Lotta hat Folgendes geschrieben:
Und ja, viele Künstler sind psychisch krank. Und waren es, seit der Geschichtsschreibung. Da führt kein Weg vorbei. Es sind Fakten, und die sind belegt.


Das kann ich wiederum so nicht stehen lassen: Es handelt sich eben nicht in jedem Falle um Fakten, sondern um Spekulation. (Ich beziehe mich jetzt auf die Zuschreibung psychischer Krankheiten post mortem.) Weil viele Künstler einfach nicht genug Material hinterlassen, damit sie postum adäquat diagnostiziert werden können. Mozart werden mindestens 3 verschiedene psychische Krankheiten zugeschrieben. Vielleicht stimmt eine davon. Vielleicht stimmen alle zugleich. Vielleicht stimmt keine. Vielleicht war er gar nicht krank. Und was für Quellen gibt es? Einige Briefe, Musik, Aussagen von Zeitgenossen. Alles Quellen, die in hohem Maße von der Situation bedingt sind, in der sie entstanden, vom Adressaten, an den sie sich richten, und mit einem heutigen Verständnis von Richtigkeit Privatkorrespondenzen aus dem 18. Jh. zu lesen ist wohl wenig zielführend. Allein die Frage, wie man historische Quellen überhaupt auswerten soll, wirft etliche Probleme auf.
Die Psychoanalyse selbst ist ja anfechtbar. Und wie man historische Quellen auswertet, darüber kann heftig gestritten werden. So auch über das Thema Depression und Kreativität. Beides in einen Zusammenhang zu stellen ist eine Theorie, die überzeugen kann, wenn sie gründlich belegt wird, aber es handelt sich nicht um festgehämmerte Fakten.
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BlueNote
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Beitrag25.09.2014 21:13

von BlueNote
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Lotta, warum weißt du denn immer so genau, was stimmt und was nicht?
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Lotta
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Beitrag25.09.2014 22:01

von Lotta
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BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Lotta, warum weißt du denn immer so genau, was stimmt und was nicht?


Hallo BlueNote,

woran machst du das "immer" fest?
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BlueNote
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Beitrag25.09.2014 22:02

von BlueNote
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Du sagst immer, das stimmt und das nicht.

Na ja, so oft halt ...
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Lotta
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Beitrag25.09.2014 22:04

von Lotta
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Lotta hat Folgendes geschrieben:
BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Lotta, warum weißt du denn immer so genau, was stimmt und was nicht?


Hallo BlueNote,

nein, ich weiß nicht immer so genau, was stimmt und was nicht.
Woran machst du das "immer" fest?
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Lotta
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Beitrag26.09.2014 11:19

von Lotta
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Hallo BlueNote,

ich hab mir mal eine Nacht gegeben, um reflektieren zu können. Vergiss das Meiste, was du obig von mir zu lesen bekamst. Klar, zu einigem stehe ich, aber diese Aufforderung von mir, nee, war nicht gut, sorry.

Wenn es um diese Thematik geht, trifft es manchmal arg ein Paar Nerven in meinem Stübchen.
Das hat seine Gründe, ist aber keine Rechtfertigung für einige Aussagen/Formulierungen.

Das mit dem - "Nee, stimmt nicht!" "Doch, stimmt doch!"- ist mir selbst auch schon aufgefallen. Aber ich gebe mir Riesenmühe, das in Texten, über die ich mich hermache, zu berücksichtigen, und ein "evtl./vielleicht" vor die Hinweise zu setzen. Auch in sonstigem Austausch. Klappt schon recht gut.
Finde ich, jo.

LG., Lotta


BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Du sagst immer, das stimmt und das nicht.

Na ja, so oft halt ...
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Papa Schlumpf
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Beitrag29.09.2014 20:09

von Papa Schlumpf
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Ein herzliches Hallo in die Runde!
Das who-is-who des Forums hat geschrieben. Ich bin beeindruckt, hatte doch mit solcher Resonanz nicht gerechnet.
Sicher, das Ganze ist nur als Gerüst der Ideen zu sehen, kaum verständlich, wenn man meine Kommentare in anderen Threads nicht kennt. Jenni hat den Finger drauf, ich hoffe ihr nicht zu nahe getreten zu sein. Ich schätze, was ich von ihr kenne.
Mit viel Mühe vermied ich in den paar Zeilen die Nennung von Namen, in der Hoffnung, dem Rezipienten wären Beispiele gegenwärtig. Der Einwand, historische Personen taugten auf Grund der Quellenlage nicht sonderlich, hat etwas. Letzte Sicherheit ist so nicht zu erlangen. Ausnahmen bilden hier jedoch Künstler wie van Gogh, Kleist, Goethe (von Eckermann umfangreich geschildert), Th. Mann, Hemmingway, Schumann, Wagner, Monroe, Robin Williams, Dean und andere, deren depressive Episoden durch Werke, Handlungen oder Zeitgenossen zuverlässig dokumentiert sind.
Selbstverständlich geht es nicht darum, Begabungen gegeneinander zu stellen; wohl aber wehre ich mich vehement gegen die Missachtung der Meisterschaft eines Installateurs gegenüber der eines Lang Lang, der eine vermag, was dem anderen nicht gelingt, und umgekehrt. Schon der Versuch eines Vergleiches impliziert prinzipielle Fehler. Deshalb lass ich das bleiben mit dem Vergleich oder einer wie auch immer gearteten Wertung. Doch bleiben wir bei den „Künstlern“.
Es soll wirklich welche geben, die sehr von sich überzeugt sind (die von BlueNote angeführten nun gerade nicht), von sehr vielen Größen der Kunstgeschichte ist jedoch überliefert, dass sie ihre eigene Leistung immer wieder kritisch hinterfragten und anzweifelten. Dass sie auf Bestätigung ihres Werkes durch das Publikum angewiesen waren wie auf das Brot zum Leben (das sie sich ja nebenbei damit verdienen mussten, das relativiert ein wenig). Diese Selbstzweifel sind unter Künstlern aller Art recht gut präsent, selbst in der Pop-Musik: Robbie Williams, A. Fältskog, Curt Cobain ...
Es kann nicht Sinn sein, eine umfangreiche Auflistung der Künstler zu verfassen, die diese Probleme, die Selbstzweifel und Depressionen kennen. Dafür reicht der Thread nicht. Die Liste ist sehr lang. Aber jene, die sich auseinandersetzen müssen mit Depressionen und Selbstzweifeln, gewinnen oft ein unvergleichliches undwertvolles Geschenk: Empathie. Und diese Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, ist für Künstler jeder Richtung Voraussetzung für ihre Meisterschaft.
Selbstverständlich ist eine tiefe Depression nicht geeignet für rastloses Schaffen, aber viele Werke entstanden unmittelbar im Anschluss an den mentalen Tiefpunkt. Und solche depressive Episode hat nichts mit einer „Schreibblockade“ zu tun. Kreativität beginnt mit Langeweile, nicht mit dem angestrengten Nachdenken, was ich denn jetzt schreiben könnte. Ist nicht von mir, kann man in den einschlägigen Kompendien nachlesen. Schreiben aber ist eine außerordentlich probate Art und Weise, sich aus der Depression zu befreien. Kann man daselbst auch nachlesen. Eine Störung des Hirnstoffwechsels ist keine Voraussetzung für Künstlertum, zeitweilig sogar sehr hinderlich, eigenartigerweise aber litten/leiden viele Künstler daran. Mit deren Sensibilität hat das nicht primär zu tun, sie ist eine Wesenseigenart, Depressionen werden als Störung des Hirnstoffwechsels im medizinischen Sinne als Krankheit bezeichnet. Krank ist das, was die Mehrheit nicht ist. Aber vielleicht irren wir uns da. Was die von BlueNote angesprochene bipolare Störung (manische Depression) anbetrifft, so treten im Verlauf der Krankheit extrem kreative Phasen auf („Ideenflut“), die mit der Verarbeitung der Gedanken überfordern können. Hier ist ein direkter Zusammenhang zwischen Kreativität und Krankheitsverlauf klinisch erwiesen.
Depressionen werden als psychische Erkrankungen betrachtet, für den Betroffenen ist es eine, wenn auch sehr unangenehme und ggf. lebensbedrohende, Befindlichkeit. Und diese „Befindlichkeit“ reduziert die Depression um kein Jota. Und der depressive Clown, der – verachtet mir die Meister nicht – ein Künstler ist wie andere das in anderen Disziplinen sind, muss keineswegs erst über eine Brücke, so seltsam sie sein mag.
Ich fand in den Antworten einen Umkehrschluss, der ganz gewiss nicht zulässig ist. Mit Zweifel ebne ich mir keinen Weg zum Genie. Mit Nicht-Zweifel aber verbaue ich ihn mir.
Eine(a)r kennt die Meistersinger, hat mich sehr gefreut. Nur nahm ich die Überschrift ganz ohne den Hintergedanken an den Streit Sachs-Walther, vielmehr geht es mir um aus meiner Sicht unzulässige Abwägung der Meisterschaft in unterschiedlichen Disziplinen. Den Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen, wenn Ihr so wollt. „Das ist ein Apfel, wie stolz das klingt, aber dort ist bloß ne Birne. Leuchtet nicht mal.“ Einars Kritik am letzten Absatz ist sehr berechtigt. Ich weiß nicht warum, aber diesen Gedanken wollte ich irgendwie noch los werden, obwohl er nicht unmittelbar dazu gehört. Aber irgendwie schon. Zumindest fehlt die Überleitung. Ansonsten generalisiere ich gern Schiller und beziehe ihn auf künstlerisches Schaffen allgemein: „Das Theater ist eine moralische Anstalt.“
Das Beurteilen von Kunst wird derselben nicht gerecht. Womit wir wieder bei den Meistersingern wären und beim Beckmesser. Es gefällt oder es gefällt nicht. Es kann auch begeistern oder abstoßen. Jeder hat seine eigene Meinung, die meist durch individuelle Befindlichkeit gefärbt ist. So scheiden sich die Geister. Frau Ferres ist für die einen die Göttliche, gleich nach der Garbo, für die anderen die Frau mit dem einen Gesichtsausdruck. Beides ist nicht objektiv, stimmt also nicht, doch wer erdreistet sich, zu sagen, was richtig ist? Ich zweifele an der Objektivität meines Urteils und tue es nicht. Und selbstverständlich bestärkt mein Zweifel die anderen, an mir zu zweifeln, und das ist gut so. Es gibt nichts Übleres als einen Claqueur.
In diesem Sinne allen Kommentatoren ein herzliches Dankeschön. Ich will sehen, was ich aus dem Essay, also, wie ich die paar Zeilen zum Essay mache.
Liebe Grüße
Papa Schlumpf


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