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Ein Königreich für einen Verlag! Die Selfpublishing-Branche boomt.

 
 
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preusse
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1292
Wohnort: Bayern


Beitrag25.10.2014 08:31
Ein Königreich für einen Verlag! Die Selfpublishing-Branche boomt.
von preusse
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Wie ich finde ein recht interessanter Artikel zum Thema Selfpublishing, warum Autoren trotzdem nach Verlagen suchen und die entsprechenden Verdienstmöglichkeiten.

http://www.tagesspiegel.de/medien/e-books-die-selfpublishing-branche-boomt-einige-verdienen-praechtig-die-mehrheit-wenige-euro-im-monat-/10188470.html


_________________
Das Herz des Löwen, 06/2011
Das Blut des Löwen, 11/2012
Die Pranken des Löwen, 03/2014
Das Banner des Löwen, 11/2015
Der Pirat - ein Francis-Drake-Roman, 07/2016
Der Herr der Bogenschützen, 08/2017
Der Sohn des Löwen, 03/2019
Der Herzog von Aquitanien, 11/2019
Die geteilten Jahre, 09/2019
Der englische Löwe, 12/2020
Sie nannten ihn Cid, 11/2021
Jack Bannister - Herr der Karibik, 11/2022
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Janya
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 18
Wohnort: NRW


Beitrag25.10.2014 15:52
Sehr interessant
von Janya
Antworten mit Zitat

Danke für diesen interessanten Artikel.

Ich denke es wird in Zukunft für jeden Autor/Autorin eine Möglichkeit der Publikation geben. Sei es bei einem Verlag oder als Selfpublisher oder sogar beides. Den einen Roman den der Verlag nicht in seinem Programm integrieren kann selber vermarkten und den anderen mit einem Verlag und allem drum und dran.
Das ist alles erst die Spitze des Eisberges und was in dem Artikel sehr schön rauskam, ist, dass die Selfpublisher auch immer mehr Wert auf Qualität legen. Das lässt mich hoffnungsvoll in die Zukunft schauen, denn das bedeutet auch wir bekommen eine bunte Auswahl an guter Literatur.

LG
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hwg
Geschlecht:männlichSchreiberling

Alter: 80
Beiträge: 498
Wohnort: A 8786 Rottenmann


Beitrag26.10.2014 12:29

von hwg
Antworten mit Zitat

Bleibt nur noch die Frage: Wer soll bei dieser Vielfalt
- der herkömmliche Buchmarkt eingeschlossen - das alles lesen?
In mir keimt ohnehin schon länger der Verdacht, es gibt bald
mehr Autoren als Leser... Rolling Eyes
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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1735



Beitrag26.10.2014 12:33

von Stefanie
Antworten mit Zitat

Da alle Autoren auch Leser sind, kann zumindest das nicht passieren. Wink
Aber die Gefahr, das gute Bücher in der Masse untergehen, wächst immer weiter, das sehe ich auch so.
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hwg
Geschlecht:männlichSchreiberling

Alter: 80
Beiträge: 498
Wohnort: A 8786 Rottenmann


Beitrag26.10.2014 12:40

von hwg
Antworten mit Zitat

@ Stefanie: Gute Antwort Laughing !

Mir sind zumindest zwei Autoren bekannt, die
selber sagen, dass sie keine Romane
von Kolleginnen und Kollegen lesen. Den Wahr-
heitsgehalt dieser in Interviews gemachten Aus-
sagen habe ich allerdings nicht überprüft Wink .
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preusse
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1292
Wohnort: Bayern


Beitrag26.10.2014 12:47

von preusse
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Stefanie hat Folgendes geschrieben:
Da alle Autoren auch Leser sind, kann zumindest das nicht passieren. Wink


Das Problem ist die Zeit, für beides reicht sie einfach nicht. Twisted Evil

@hwg: Soweit es irgend geht, lese ich schon Romane von Autoren aus dem Genre, das auch von mir bedient wird.
Die einen gefallen mir, andere weniger, wie es halt so ist.
Aber das ich davon zu viel bekäme, kann ich nicht sagen.
Von Gable, Kinkel, Corwall, um nur einige zu nennen, kann man eine Menge lernen.


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hwg
Geschlecht:männlichSchreiberling

Alter: 80
Beiträge: 498
Wohnort: A 8786 Rottenmann


Beitrag26.10.2014 13:07

von hwg
Antworten mit Zitat

@ preusse: Da sind wir - was das Lesen anbelangt - schon zwei Laughing .

Als Vielleser, allerdings nur von auf Papier gedruckten Büchern, kämpfe
ich ebenfalls mit dem Zeitmangel. Schließlich muss ich - und will es auch -
meine Texte tippen und zeitgerecht beim Verlag oder in der Redaktion
abliefern. Schließlich bringt mir die Arbeit mein täglich Brot (und noch etwas mehr) ins Haus...
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Murmel
Geschlecht:weiblichSchlichter und Stänker

Alter: 68
Beiträge: 6367
Wohnort: USA
DSFo-Sponsor


Beitrag26.10.2014 13:58

von Murmel
Antworten mit Zitat

Als Leser verhalte ich mich, was die Auswahl betrifft, wie ein Leser: Ich lese, was mich anspricht und nur manchmal, um gezielt etwas zu lernen. Leider kann ich kaum lesen, wenn ich schreibe. In meinen Kopf passt nur eine Geschichte.

Aber da ist schon was dran, mit dem mehr Autoren als Leser. Neulich sah ich auf Lovelybooks Werbung für einen Schreibkurs. Mir scheint als verdrängte der neue Markt der Schreibschulen die des Lesens.
Das Ende der Midlist und nur noch die Bestseller verdienen.


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Fjodor
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1485



Beitrag26.10.2014 14:07

von Fjodor
Antworten mit Zitat

Es ist, wie wenn Straßen ausgebaut werden - meist verschiebt sich der Stau nur bis zur nächsten Engstelle. Wenn nun Autoren nicht mehr jahrelang vergeblich auf einen Verlag warten müssen, lauert nun halt der Frust in vielen Fällen nach der Veröffentlichung.
Aber immerhin birgt jede Veröffentlichung doch auch Chancen.
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hexsaa
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 56
Beiträge: 1826
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Ei 6 Extrem Süßes!


Beitrag26.10.2014 16:26

von hexsaa
Antworten mit Zitat

Murmel hat Folgendes geschrieben:

Aber da ist schon was dran, mit dem mehr Autoren als Leser. Neulich sah ich auf Lovelybooks Werbung für einen Schreibkurs. Mir scheint als verdrängte der neue Markt der Schreibschulen die des Lesens.
Das Ende der Midlist und nur noch die Bestseller verdienen.

So einfach wie heute war das Schreiben noch nie - PCs und jede Menge Freizeit - kein Wunder, dass da viele schreiben wollen, zumindest in den Industriestaaten. Diverse Erfolgsgeschichten bestärken diesen Wunsch noch. Ich denke aber (oder hoffe), dass die meisten den Aufwand unterschätzen und glaube, nur wer es wirklich will, und zwar aus tiefstem Herzen, wird das jahrelange Üben und Lernen auf sich nehmen und sich auch von Rückschlägen nicht aufhalten lassen. Wer schreibt, weil es gerade hip ist, weil er sich das schnelle Geld erhofft oder glaubt, was andere können, kann ich auch, der wird in der Masse untergehen.


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Ich lebe in meiner eigenen Welt.
Das ist okay, man kennt mich dort.
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Stern
Geschlecht:weiblichReißwolf
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Beitrag02.11.2014 03:34

von Stern
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Wie man als Selfpublisher erfolgreich ist?

Ganz einfach: Man gibt vor weiblich und mitte zwanzig zu sein und schreibt über Sex mit Dinosauriern:

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/dinosaurier-pornos-auf-der-kindle-plattform-boomt-bizarr-erotik-a-930569.html

 Shocked Sich kaputt lachen
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Ron Swanson
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

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Beiträge: 802
NaNoWriMo: 4094
Wohnort: Gütersloh


Beitrag02.11.2014 19:24

von Ron Swanson
Antworten mit Zitat

Laughing Oh Gott...Wieso bin ich nicht darauf gekommen? Rolling Eyes
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Stern
Geschlecht:weiblichReißwolf
S


Beiträge: 1145
Wohnort: Im Wald


S
Beitrag02.11.2014 23:17

von Stern
Antworten mit Zitat

Ron Swanson hat Folgendes geschrieben:
Laughing Oh Gott...Wieso bin ich nicht darauf gekommen? Rolling Eyes


Tja, weiß ich auch nicht. Vielleicht weil dieses Niveau Deinen Verstand beleidigen würde?
 Wink
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Pütchen
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Beitrag03.11.2014 12:42

von Pütchen
Antworten mit Zitat

@Preusse: Vielen Dank, interessanter Artikel smile

@Ron: Zu spät - die Dinos sind jetzt schon vergeben Laughing


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"Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken."
(Isaac Newton, 1642-1726)

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bibiro
Geschlecht:weiblichKlammeraffe
B


Beiträge: 716



B
Beitrag03.11.2014 12:53

von bibiro
Antworten mit Zitat

Ja, die Dinosaurier ...

Wenn die das lesen könnten, würde sich das Lied von Lonzo bewahrheiten.

Auch wenn es einen Markt für so was geben mag - es gibt auch das gerade Gegenteil im Selfpublisher-Markt.

Manuskripte, die keinesfalls den Vergleich mit einem Verlagsbuch zu scheuen brauchen. Die sorgfältig geplottet, anständig formuliert, gewissenhaft überarbeitet wurden. In die nicht nur in Form eines geschmackvollen Covers sondern auch ein professionelles Lektorat investiert wurde, so dass sich im gesamten Buch weniger Wortwiederholungen finden als in der Leseprobe manches Verlagsbuches.

Vor solchem Einsatz ziehe ich meinen Hut!
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josephine
Geschlecht:weiblichEselsohr
J


Beiträge: 489



J
Beitrag03.11.2014 13:04

von josephine
Antworten mit Zitat

bibiro hat Folgendes geschrieben:
Ja, die Dinosaurier ...

Wenn die das lesen könnten, würde sich das Lied von Lonzo bewahrheiten.

Auch wenn es einen Markt für so was geben mag - es gibt auch das gerade Gegenteil im Selfpublisher-Markt.

Manuskripte, die keinesfalls den Vergleich mit einem Verlagsbuch zu scheuen brauchen. Die sorgfältig geplottet, anständig formuliert, gewissenhaft überarbeitet wurden. In die nicht nur in Form eines geschmackvollen Covers sondern auch ein professionelles Lektorat investiert wurde, so dass sich im gesamten Buch weniger Wortwiederholungen finden als in der Leseprobe manches Verlagsbuches.

Vor solchem Einsatz ziehe ich meinen Hut!


Klar gibt es die. Aber es sind doch nur Ausnahmen, wohingegen jedes Verlagsbuch zumindest eine Prüfung durchlaufen hat und die fehlt bei den Selfies nun mal vollkommen.


_________________
Das Internet eröffnet die Möglichkeit, uns das gesamte Wissen der Welt anzueignen. Und was machen wir daraus? Wir laden uns Bilder runter und streiten mit Fremden.

I’m glad I can talk to you about fictional characters as if they were real and have you still think I’m sane.

Obstacles are put in your way to see if what you want is really worth fighting for
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bibiro
Geschlecht:weiblichKlammeraffe
B


Beiträge: 716



B
Beitrag03.11.2014 13:12

von bibiro
Antworten mit Zitat

Nun, zu einem gewissen Maß kann ich als Leser aber schon selbst feststellen, ob da Qualität drin steckt, oder nicht.

Cover: Wird ja überall abgebildet. Da seh ich doch auf den ersten Blick, ob das selbst zusammengestupfelt ist, oder ein Profi beauftragt wurde.

Leseprobe: Ist überall verfügbar. Ich lese hinein und erkenne auf Anhieb ob da ohne Korrekturleser vor sich hin geschwurbelt wurde, ob jemand an Adjektivitis leidet oder sich ständig wiederholt.

Plot: Die meisten Rezensenten machen auch dazu Angaben, ob der in sich stimmig ist, spannend, logisch etc.

Aber genau das prüfe ich bei Verlagsbüchern auch.
Auch dort gibt es Cover, die mich schaudern lassen.
Da finde ich Leseproben, die mein Interesse nicht wecken.
Und auch hier gibt es Rezensionen, die sagen: Finger weg, der Plot ist vollkommen unlogisch.
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Bressler
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 78
Beiträge: 43
Wohnort: Zürich / Schweiz


Beitrag03.11.2014 13:20

von Bressler
Antworten mit Zitat

@Preusse: Danke für den spannenden Artikel.

Liest man den Diskurs, könnte man zum Teil annehmen, dass die Veröffentlichung durch einen Verlag das Glück auf Erden sei. Ich weiss von unzähligen Autoren, die bei Verlagen - trotz Werbung - wenig verkauften. Und ich weiss von Verlagen, die ganze Auflagen einstampften.

Die Idee, mit Kunst - ob es nun Bücher sind oder Bilder oder Musik - per se Geld zu machen, ist hübsch, doch nichts Alltagstauglich. Im Vordergrund steht, zumindest für mich, dass ich mit Selfpublishing Bücher veröffentlichen kann, die genau so sind, wie ich es mir wünsche, ich keine Konzessionen an Fremdgeschmack zu machen brauche. Und dann, na ja, ob ich mit dem, was mir Notwendigkeit ist, auch Leserinnen und Leser finde, das ist dann Glückssache, bei dieser Flut von Publikationen. Selbst wenn meine Bücher ein Verlustgeschäft sind, was soll's. Selbst mit den Büchern, die bei Verlagen rausgekommen sind, habe ich bloss wenig verdient, nie eine angemessene Entschädigung für Zeit und Energie erhalten, die ich investiert habe. Doch Zeit/Energie und Geld sind nicht verrechenbare Grössen, zumindest im kreativen Sektor. Dennoch bereue ich nicht (non, je ne regrette rien!, wie Edith Piaf sang). Und bin froh zu lesen, welchen Aufschwung Selfpublishing nimmt - und mit Social Media kann man über den eigenen beschränkten Horizont hinausgelangen.


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"Il faut s'imaginer Sisyphe heureux" Camus
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agu
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 49
Beiträge: 2009
Wohnort: deep down in the Brandenburger woods


Beitrag03.11.2014 22:33

von agu
Antworten mit Zitat

Murmel hat Folgendes geschrieben:
Das Ende der Midlist und nur noch die Bestseller verdienen.

Das sehe ich auch so.

Ansonsten - ich denke, der Markt hat sich mittlerweile auf eine neue Art Gleichgewicht eingependelt, in dem die Selfpublisher einen festen Anteil einnehmen.
In beiden Lagern - den Verlagsbüchern und den Selfies - gibt es wenige erfolgreiche und zahlreiche erfolglose Titel. Der Unterschied liegt vor allem in der Schwungmasse. Prozentual dürfte der Anteil erfolgreicher Titel auf die Gesamtzahl von Verlagserscheinungen gerechnet höher sein, einfach weil die Menge von Autoren, die in Verlagen erscheinen, viel kleiner ist, die große anonyme Masse der Erfolglosen bei den Selfpublishern um ein Vielfaches größer, denn hier kommt - wie Fjodor schon richtig bemerkt - das böse Erwachen einfach etwas später. Wenigstens kann man sich dann nicht vorwerfen, an einem ignoranten Türsteher gescheitert zu sein. Dabei sind die Gründe für Flops meistens ähnlich: Die Titel gehen in der Masse unter, mit Ausnahme der wenigen, die entweder durch gutes Marketing, viel Geld (ebenfalls für PR & Marketing) oder schlichtweg Glück (zur richtigen Zeit mit dem richtigen Cover und dem richtigen Klappentext am richtigen Ort) nach oben gespült werden und dann dort treiben - denn wer mal sichtbar geworden ist, bleibt das meist auch, zumindest für eine gewisse Zeit.
Die These, dass eine wie auch immer definierte gute Geschichte oder sonstige schriftstellerische Glanzleistung für den Erfolg verantwortlich ist, halte ich übrigens für eine romantische Legende. Auch das haben Verlagsbücher und Selfies gemein. Solides Handwerk hingegen ist durchaus hilfreich (z.B. für das Ergattern eines Verlagsvertrags, der wiederum die Sichtbarkeit erhöhen kann).
Wo Verlagsverträge gegenüber Selfies dennoch einen Vorteil haben, jedenfalls wenn man sie mit einem der größeren Häuser macht: Das Scheitern des Buches geschieht auf höherem Niveau. Auch mit einem Flop verdient der Autor noch Geld, vorausgesetzt er hat einen Vorschuss ausgehandelt. (Und sein Fell ist dick genug, um die nachfolgende Ignoranz bei Nicht-Erfolg durch den vorher doch so netten Lektor zu ertragen.)
Die Vorschuss-Ethik bröckelt allerdings nun auch, nachdem es sich bei den vielen neuen eBook-Only-Imprints großer Verlage eingebürgert hat, eben keinen Vorschuss zu zahlen. Dafür ist die Einstiegshürde niedriger. Man investiert weniger, erweitert dafür die Maschen des Rasters, schießt hohe Mengen von Neuerscheinungen ohne weiteren Aufwand in den Markt und hofft auf einen Glückstreffer. Damit nähern sich Verlage und Selfies ein weiteres Stück an.

Die Einstellung, das Ganze doch wieder eher als Hobby zu betrachten und die Einkünfte im Zweifel als warmen Glücksregen zu betrachten, erscheint mir unter diesen Umständen sehr gesund.


_________________
Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur)
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Beka
Geschlecht:weiblichExposéadler


Beiträge: 2374



Beitrag04.11.2014 11:07

von Beka
Antworten mit Zitat

Du bringst es auf den Punkt, Agu.

Bleibt nur zu sagen: Schreiben ist nichts für "Weicheier"


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*Die Sehnsucht der Albatrosse*
*Das Geheimnis des Nordsterns*
*Die Tochter der Toskana*
*Das Gutshaus in der Toskana*
*Sterne über der Toskana*
*Der Himmel über Amerika - Rebekkas Weg*
*Der Himmel über Amerika - Esthers Entscheidung*
*Der Himmel über Amerika - Leahs Traum*
*Anita Garibaldi - Ein Leben für die Freiheit*
*Bergleuchten*
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Berti_Baum
Reißwolf


Beiträge: 1213
Wohnort: Immerheim


Beitrag04.11.2014 11:52

von Berti_Baum
Antworten mit Zitat

Beka hat Folgendes geschrieben:
Du bringst es auf den Punkt, Agu.


Wie immer. Wink


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Der Junge, der Glück brachte (Jugendbuch/2013)
Das Mädchen, das Hoffnung brachte (Jugendbuch/ November 2014)
Tod und tiefer Fall (Thriller/18. Mai 2015)
Rache und roter Schnee (Thriller/Oktober 2015)
Blut und böser Mann (Thriller/März 2016)
Asche und alter Zorn (Thriller/August 2016)
Ein kleines Verbrechen (Thriller/Dezember 2016)
Blinde Krähen (Thriller/März 2017)
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meerenblau
Reißwolf
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Beiträge: 1313



M
Beitrag04.11.2014 12:05

von meerenblau
Antworten mit Zitat

josephine hat Folgendes geschrieben:

Klar gibt es die. Aber es sind doch nur Ausnahmen, wohingegen jedes Verlagsbuch zumindest eine Prüfung durchlaufen hat und die fehlt bei den Selfies nun mal vollkommen.


Ist das so? Ich habe schon Verlagsbücher in den Händen gehabt, wo ich mich gefragt habe, ob das wirklich von irgendwem auch nur 1x korrekturgelesen wurde.

Schönes Beispiel ist ein Hardcover-Roman eines Publikumsverlages, bei dem die Autoren ihren eigenen Text munter recycelt. Wohlgemerkt, im selben Buch!

Qualität? Prüfung? Wo??????
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