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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig Leseprobe "Paradoxon"


 
 
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03mtep13
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Beitrag15.08.2014 00:26

von 03mtep13
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@ Alpen-Yeti

Wow, das nenne ich mal zerpflücken. Smile

Gleich vorweg, einige Dinge, die bei dir auf Unverständnis gestoßen sind, werden in vorherigen Kapiteln erörtert, die hier natürlich nicht vorhanden sind.
Wenn man die bisherigen Kapitel kennt, würden manche Fragen nicht auftauchen. Aber da ich kaum das ganze Manuskript hier reinstellen kann (und es vermutlich auch niemand zur Gänze lesen würde), müssen diese Dinge einstweilen unbeantwortet bleiben.
Aber es gibt ja noch andere Kritikpunkte.

Ich habe versucht, Erklärungen so gut es geht in Dialoge zu fassen, mit Erlebnissen der Figuren zu verbinden oder längere Beschreibungen durch kurze Zwischensequenzen aufzulockern. Leider ist mir das nicht immer gelungen.
Vielleicht lässt sich auch dieser Block etwas aufteilen.
Andererseits ist die Zielgruppe auch die, die sich (mehr oder weniger) gerne mit den technischen Seiten solcher Handlungen auseinandersetzt. Und die wird die Schwerpunkte auf andere Dinge legen. Ich denke, ich sollte einen Mittelweg finden zwischen einer möglichst realistischen und detaillierten Umgebung und einer relativ flüssigen Story.
Die genaue Gewichtung werde ich mir noch einmal ansehen und gegebenenfalls anpassen.
Es ist gut, auch mal Kritik aus einer anderen Sichtweise zu bekommen. Ich schreibe Texte so, wie ich sie selbst gerne lesen würde. Diesen (meinen) Geschmack teilt sicher nicht jeder. Wink

Als kurze Zusammenfassung der Erklärungen: Stell dir die CROSS wie einen Fahrradreifen vor, in dessen Schlauch du dich befindest. Der Reifen schwebt im All und dreht sich. Du wirst durch die Zentrifugalkraft an die Außenseite gedrückt, die dann deinen Boden bildet. Links und rechts klettern Fassaden nach oben und über dir ist ein animierter Himmel. Dann würde es (durch die Krümmung des Reifens) so aussehen, als ob du durch eine Gasse gehst und die Straße vor dir immer steiler nach oben führt.
Ich hoffe, das war einigermaßen anschaulich. Wink
Ich habe es ja leicht, ich habe das Bild im Kopf. Dieses Bild auch im Kopf des Lesers zu erzeugen, ist schwierig, besonders wenn es sich um Dinge handelt, die es noch nicht gibt.

An mehreren Stellen muss ich dir recht geben, da könnte man einige Begriffe noch präzisieren (z.B. Aktenschrank, Schlüsselkarte), bzw. die Wortwahl etwas anpassen (gesteckt voll, Massaker).

Füllwörter werde ich versuchen zu eliminieren, aber sie sind wie kleine Kobolde. Man bekommt sie einfach nicht mehr los. Meine Finger tippen wie von selbst diese unsäglichen, sinnlosen Wörter. Very Happy

Ich danke dir für deinen umfassende Kritik.

@Yukimura

Zitat:
Ist ja auch kein Wunder, wenn du gleich am Anfang schreibst, dass du das Exposé auch postest, da will man als Leser sich erst mal den Überblick verschaffen (hättest dus nicht erwähnt, hätte ich den Textauszug zuerst gelesen) Wink


Ja, war vielleicht nicht die beste Strategie. Aber so habe ich wenigstens gleich erfahren, dass mein Exposé Mist ist. Embarassed

lg
Paul


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Albert Einstein
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bibiro
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Beitrag15.08.2014 07:35

von bibiro
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03mtep13 hat Folgendes geschrieben:

Als kurze Zusammenfassung der Erklärungen: Stell dir die CROSS wie einen Fahrradreifen vor, in dessen Schlauch du dich befindest. Der Reifen schwebt im All und dreht sich. Du wirst durch die Zentrifugalkraft an die Außenseite gedrückt, die dann deinen Boden bildet. Links und rechts klettern Fassaden nach oben und über dir ist ein animierter Himmel. Dann würde es (durch die Krümmung des Reifens) so aussehen, als ob du durch eine Gasse gehst und die Straße vor dir immer steiler nach oben führt.


Hahaha, da werden Kindheitserinnerungen bei mir wach!

In der Apothekenzeitschrift für Kinder wurden Ende der 70er Jahre solche Dinger (die sahen allerdings eher aus wie überdimensionale Schläuche für Autoreifengröße) regelmäßig abgedruckt.
Unter der Überschrift: So leben wir im Jahr 2000.

Dabei schwebten mehrere solcher gezeichneten Tuben vor einem Sternenhimmel mit der murmelkleinen Erde und dem tennisballgroßen Mond im Hintergrund.
Und beim dem vordersten der Tuben war zeichnerisch die Außenwand weggelassen und man sah auf idyllische Landschaften (!) mit grasenden Kühen (!!), roten Traktoren, Bauernhöfen im Voralpenstil und anstelle der von dir, Paul, als Fassaden beschriebenen Seitenwänden wuchs auf den Rundungen dunkler Tannenwald (!!!) empor.

Krass, ich sehe die Poster vor mir, als wäre es gestern gewesen!

Ich hab mir mein halbes Kinderzimmer damit tapeziert.

Kühe im Weltall! DAS wäre es doch gewesen!

Irgendwie hat mir das, was fürs Jahr 2000 alles versprochen wurde im Vergleich zu dem, wie dieses Jahr dann verlief, leider die Lust auf SciFi ziemlich gründlich verdorben. Rolling Eyes

Bibi
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Alpen-Yeti
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Beitrag15.08.2014 08:05

von Alpen-Yeti
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Hallo Paul,

nicht das Du denkst, mir würde Dein Schreibstil nicht gefallen.

Zitat:
Als kurze Zusammenfassung der Erklärungen: Stell dir die CROSS wie einen Fahrradreifen vor, in dessen Schlauch du dich befindest.

Nun, ich weiß schon, wie ich mir die CROSS vorzustellen habe (vor allem, weil ich als Kind anscheinend die gleichen Apotherkzeitschriften angeschaut habe wie Bibi und die PM war früher auch immer ein hervorragender Lieferant für abgefahrene Zukunftsvisionen). Nach Deiner Erklärung im Text, aber ich hatte eben eher das Gefühl ein Sachbuch zu lesen und keinen spannenden Roman. Wie schon gesagt, ich bin nicht Deine Zielgruppe und wollte Dir nur einen Hinweis geben, an welchen Stellen der (potentielle) Leser eventuell aus dem Lesefluss kommt.

Ah ja, Füllworte. Die habe ich momentan einigermaßen im Griff, dafür leide ich aber unter (unheilbarer? ich hoffe nicht) Adjektivitis.

Schöne Grüße
Bianca
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bibiro
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Beitrag15.08.2014 08:49

von bibiro
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Alpen-Yeti hat Folgendes geschrieben:

Nun, ich weiß schon, wie ich mir die CROSS vorzustellen habe (vor allem, weil ich als Kind anscheinend die gleichen Apotherkzeitschriften angeschaut habe wie Bibi und die PM war früher auch immer ein hervorragender Lieferant für abgefahrene Zukunftsvisionen).


Hihihi, Bianca, nach dem zu schließen, was mich per Mail und PN erreicht, waren wir beide nicht die einzigen, die auf der verzweifelten Suche nach Lesestoff den örtlichen Apotheker angebettelt haben.

 Very Happy
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03mtep13
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Beitrag15.08.2014 21:58

von 03mtep13
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Zitat:
Hahaha, da werden Kindheitserinnerungen bei mir wach!

In der Apothekenzeitschrift für Kinder wurden Ende der 70er Jahre solche Dinger (die sahen allerdings eher aus wie überdimensionale Schläuche für Autoreifengröße) regelmäßig abgedruckt.
Unter der Überschrift: So leben wir im Jahr 2000.


Das kenne ich nicht (zu jung) Laughing

Finde ich aber interessant. Aber auch wenn solche Illustrationen vielleicht einfach nur abgefahren aussehen, eine solche Konstruktion ist die wahrscheinlichste Variante für eine größere Weltraumstation und technisch theoretisch machbar. Allerdings passt der Kosten-Nutzen-Faktor noch nicht.

Zitat:
Kühe im Weltall! DAS wäre es doch gewesen!


Derweil züchten sie auf der ISS Salat für die Astronauten. Vielleicht sind wir von Kühen weniger weit entfernt als wir es denken. Wink
Witzig wäre die Vorstellung allemal.

@ Alpen-Yeti

Sorry, ich wusste nicht, dass dir solche Konstruktionen so geläufig sind. Smile
Deine Kritik ist nicht auf taube Ohren gestoßen.

Adjektivitis Laughing

Ja, ich denke, jeder von uns hat seine kleinen Krankheiten.

lg
Paul


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03mtep13
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Beitrag18.08.2014 12:45

von 03mtep13
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Zitat:
Vom Umfang her würde ich NICHT mit kürzen beginnen, sondern, wie du selbst erkannt hast, Paul, mit "dem einen Satz" und dann auf blankem Papier komplett neu beginnen.

Wenn du magst, drehe ich dir dein Exposé, sobald du die drei Längenvarianten hast, gerne durch den Fleischwolf.

Schick mir dann einfach eine PN, damit wir die Mailaddys austauschen.


Ist schon etwas her, aber ich hoffe, das mit dem Fleischwolf steht noch. Ich habe mal deinen Rat befolgt und "den einen Satz" und die drei Exposé-Varianten erstellt. Genau 1500, 3000 und 4500 Zeichen sind es nicht geworden, aber ein, zwei Wörter auf oder ab dürfen es sein, schätze ich mal.

Ich stelle die Texte jetzt mal hier herein, damit auch andere ihre Kritik äußern können (was ich auch sehr begrüßen würde Wink ).

Wenn du meine Mailadresse haben willst, können wir das aber trotzdem gerne machen ^^.

lg
Paul

-------------------------------------------------------------------------

Der eine Satz

Der Protagonist Nolan wird aus der Zukunft geschickt, um die Muster der kapitalistischen Welt zu durchbrechen und ebendiese Zukunft zu ermöglichen, aus der er gekommen ist.


Exposé 1500

Der Protagonist Nolan wird aus einer fernen Zukunft geschickt und wacht ohne Erinnerung auf. Eine Gruppe von Widerstandskämpfern gegen das vorherrschende System nimmt ihn auf und er wird ihr Zugpferd im Kampf gegen das kapitalistische System aus Konzernen, die die Bevölkerung mittels implantierter Überwachungschips unter Kontrolle hält. Besonders auf die Carter Group, ein riesiger Technologiekonzern, der ebendiese Überwachungstechnologie in der Hand hält, hat es die Gruppe abgesehen.
Ihre Missionen führen sie in die Tiefen des Konzerns, und über eine Orbitalstation bis zum Mond, wo sie die Weiterentwicklung der ‚Smart Guardians‘ genannten Überwachungschips verhindern wollen. Dabei stoßen sie auf eine Gruppe von Wissenschaftlern und Freidenkern, die sich der Überwachung entzogen und eine unentdeckte Kolonie am Mond gegründet haben.
Nolan, erhält von einem vermeintlichen Freund Hinweise, was seine Aufgabe ist, glaubt jedoch nicht daran. Später findet er heraus, dass dieser Freund der Mörder seiner Frau in der Zukunft ist, er ebenfalls in diese Vergangenheit geschickt wurde und tötet ihn im Handgemenge.
Beim finalen Angriff auf das Hauptquartier der Carter Group geraten sie in eine Falle, ein Teil der Gruppe wird gefangen genommen. Sie können sich jedoch befreien und können ihrerseits den CEO des Konzerns festnehmen. Sie zwingen ihn, ihnen den Konzern zu überschreiben und übergeben ihn mit Beweisen für seine Verbrechen der Polizei. Mit der Macht des Konzerns wollen sie die totalitären Strukturen aufbrechen.

Exposé 3000

Der Protagonist Nolan wacht in einem Waldstück ohne Erinnerung auf. Auf der Suche nach Menschen gelangt er in die nächste Stadt, wo er von einer unbekannten Frau vor zwei Männern gerettet wird. Die Frau ist Mitglied einer Gruppe von Widerstandskämpfern, die ihn über die Situation etwas aufklären. Die Menschen leben in einem kapitalistischen System, das von großen Konzernen dirigiert wird und in dem die Menschen mit implantierten Überwachungschips unter Kontrolle gehalten werden. Nolan wurde von ihnen erwartet, er soll ihnen helfen. Er selbst traut ihnen anfangs nicht und ist verwirrt, weil er von Erlebnissen träumt, die auf sein früheres Leben hindeuten, an das er sich nicht erinnern kann.
Schlussendlich bleibt er bei der Gruppe und hilft ihnen. Bei der Vorbereitung auf die kommenden Einsätze erkennt er, dass er Fähigkeiten hat, die ihn für einen Kampfeinsatz prädestinieren. Zuerst dringen sie in ein Rechenzentrum ein und zweigen Informationen ab. Es gelingt, aber sie entkommen nur knapp.
Die erbeuteten Informationen besagen, dass eine weitere Generation der Überwachungschips, Smart Guardians genannt, kurz vor der Markteinführung steht. Diese Chips werden von der Carter Group entwickelt, dem weltgrößten Technologiekonzern. Dies wollen sie verhindern und so planen sie, in einer konzertieren Aktion mehrere Forschungseinrichtungen zu zerstören.
In der Zwischenzeit nimmt ein Mann mit Nolan Kontakt auf und behauptet, Nolan und er selbst wären aus der Zukunft geschickt worden, um das System zu ändern und dadurch diese Zukunft zu erschaffen, aus der sie beide kommen. Nolan glaubt ihm nicht, obwohl seine Träume auf so etwas hindeuten.
Bei ihren Missionen müssen Nolan und seine Mitstreiterin Djamila auf die Orbitalstation der Carter Group und von dort weiter zum Mond, wo sie jeweils die Forschungseinrichtungen zerstören sollen. Auf dem Mond werden sie jedoch festgehalten und von einer unbekannten Gruppe gerettet.
Die Gruppe besteht aus Wissenschaftlern und Freidenkern, die verborgen auf dem Mond leben. Sie werden jedoch entdeckt und müssen fliehen, wobei ihnen Nolan und Djamila helfen.
Währenddessen hat der Rest der Gruppe zwei weitere Ziele auf der Erde zerstört, womit die Entwicklung der Smart Guardians weit zurückgeworfen wurde.
Nolan wird wieder zu dem geheimnisvollen Mann gerufen, der ihm einiges klar macht. Durch seine Träume wird er an ein Detail erinnert und er erkennt in dem Mann den Mörder seiner Frau, die er in der Zukunft hatte. In einem Handgemenge tötet er ihn.
Als finalen Schlag gegen die Carter Group dringt die Gruppe in deren Hauptquartier ein. Sie tappen jedoch in eine Falle und werden gefangen genommen. Sie werden verhört, können schlussendlich jedoch entkommen und bemächtigen sich des CEOs der Carter Group. Sie zwingen ihn, ihnen seine Firmenanteile an eine Stiftung zu überschreiben. Mit der Macht des riesigen Konzerns wollen sie die totalitären Strukturen aufbrechen und ein neues, humaneres System integrieren. Der CEO wird mit Beweisen für seine Verbrechen an die Polizei übergeben.

Exposé 4500

Der Protagonist Nolan wacht in einem Waldstück ohne Erinnerung auf. Auf der Suche nach Menschen gelangt er in die nächste Stadt, wo er von einer unbekannten Frau vor zwei Männern gerettet wird. Die Frau ist Mitglied einer Gruppe von Widerstandskämpfern, die ihn über die Situation etwas aufklären. Die Menschen leben in einem kapitalistischen System, das von großen Konzernen dirigiert wird und in dem die Menschen mit implantierten Überwachungschips unter Kontrolle gehalten werden. Nolan wurde von ihnen erwartet, er soll ihnen helfen. Er selbst traut ihnen anfangs nicht und ist verwirrt, weil er von Erlebnissen träumt, die auf sein früheres Leben hindeuten, an das er sich nicht erinnern kann.
Mangels Alternativen bleibt er bei der Gruppe und hilft ihnen. Bei der Vorbereitung auf die kommenden Einsätze erkennt er, dass er Fähigkeiten hat, die ihn für einen Kampfeinsatz prädestinieren. Auch in seinen Träumen kommen oftmals traumatische Situationen vor, die er schließlich als Erinnerungen interpretiert.
Bei ihrer ersten Mission dringen sie in ein Rechenzentrum ein und zweigen Informationen ab. Es gelingt, aber sie entkommen nur knapp und werden teils schwer verletzt.
Die erbeuteten Informationen besagen, dass eine weitere Generation der Überwachungschips, Smart Guardians genannt, kurz vor der Markteinführung steht. Damit können nicht nur Körperwerte ausgelesen, sondern erstmals auch der Körper gezielt manipuliert werden. Diese Chips werden von der Carter Group entwickelt, dem weltgrößten Technologiekonzern, gegen den mehrere Mitglieder der Gruppe eine persönliche Abrechnung zu führen haben. Sie wollen die Einführung verhindern und so planen sie, in einer konzertieren Aktion mehrere Forschungseinrichtungen zu zerstören.
In der Zwischenzeit nimmt ein Mann mit Nolan Kontakt auf und behauptet, Nolan und er selbst wären aus der Zukunft geschickt worden, um das System zu ändern und eben dadurch diese Zukunft zu erschaffen, aus der sie beide kommen. Nolan glaubt ihm nicht, obwohl seine Träume auf so etwas hindeuten. Diese Begegnung beschäftigt ihn jedoch sehr.
Bei ihren Missionen müssen Nolan und seine Mitstreiterin Djamila auf die Orbitalstation der Carter Group und von dort weiter zum Mond, wo sie jeweils die Forschungseinrichtungen zerstören sollen. Auf dem Mond werden sie jedoch festgehalten und von einer unbekannten Gruppe gerettet.
Die Gruppe besteht aus Wissenschaftlern und Freidenkern, die verborgen auf dem Mond in unterirdischen Lavahöhlen leben, die sie zu einer kleinen Stadt ausgebaut haben. Sie werden jedoch entdeckt und Nolan und Djamila helfen ihnen, die Stadt zu verteidigen. Schlussendlich müssen sie fliehen, Djamila und Nolan gehen mit ihnen und kehren nach ein paar Tagen wieder zur Erde zurück.
Währenddessen hat der Rest der Gruppe zwei weitere Ziele auf der Erde zerstört, womit die Entwicklung der Smart Guardians weit zurückgeworfen wurde und sie sich damit etwas zeit für die Planung der weiteren Schritte erkauft haben.
Nolan wird wieder zu dem geheimnisvollen Mann gerufen, der ihm einiges klar macht. Durch seine Träume wird er an ein Detail erinnert und er erkennt in dem Mann den Mörder seiner Frau, die er in der Zukunft hatte. In einem Handgemenge tötet er ihn. Nolan ist jetzt endgültig hin und her gerissen, ob der Mann tatsächlich die Wahrheit gesagt hat oder nicht. Das alles stimmt mit seinen geträumten Erinnerungen überein, aber es klingt zu weit hergeholt.
Als finalen Schlag gegen die Carter Group dringt die Gruppe in deren Hauptquartier ein. Dafür entführen sie einen führenden Mitarbeiter und bringen ihn dazu, ihnen Zutritt zu verschaffen. Sie tappen jedoch in eine Falle. Während eines Kampfes können ein paar Mitglieder fliehen, der Rest wird gefangen genommen. Sie werden verhört und gefoltert, können schlussendlich jedoch entkommen und bemächtigen sich des CEOs der Carter Group. Sie zwingen ihn, ihnen seine Firmenanteile an eine Stiftung zu überschreiben, die von ihnen und der Gruppe vom Mond  kontrolliert wird. Mit der Macht des riesigen Konzerns wollen sie die totalitären Strukturen aufbrechen und ein neues, humaneres System integrieren, das von dieser befreundeten Gruppe gelebt wird. Der CEO wird mit Beweisen für seine Verbrechen an die Polizei übergeben und Nolan schließt sich mit ein paar anderen Mitgliedern der anderen Gruppe an. In Anbetracht der Tatsachen ist Nolan schließlich überzeugt, dass der geheimnisvolle Mann tatsächlich die Wahrheit gesagt hat, dass er geschickt wurde, um die Gegenwart zu verändern.


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Lana
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Beitrag18.08.2014 13:05

von Lana
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03mtep13 hat Folgendes geschrieben:
Der Protagonist Nolan wird aus der Zukunft geschickt, um die Muster der kapitalistischen Welt zu durchbrechen und ebendiese Zukunft zu ermöglichen, aus der er gekommen ist.


Der Satz ist unlogisch. Es ist nicht möglich, jemanden aus einer nicht möglichen Zukunft in die Vergangenheit zu schicken.

Nach meinem Sprachempfinden muss es ‚diese Zukunft’ heißen. In meinem Duden gibt es zwar das Wort ‚ebendieser’, doch halte ich das für einen Irrtum der Dudenredaktion.

Noch ein Hinweis zum CEO. Große Konzerne sind Aktiengesellschaften, die Kapital aus unterschiedlichen Quellen sammeln und bündeln. Ein CEO mag weitreichende Kompetenzen haben, doch dass er den Konzern übertragen kann, dessen Angestellter er ist, bezweifele ich. Von der Rechtsgültigkeit einer erzwungenen Übertragung abgesehen. Natürlich kann die Bedeutung des CEO und das Recht der Zukunft anders aussehen als heute. Doch diese Änderungen finde ich wenig plausibel.
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03mtep13
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Beitrag18.08.2014 16:07

von 03mtep13
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Zitat:
Der Satz ist unlogisch. Es ist nicht möglich, jemanden aus einer nicht möglichen Zukunft in die Vergangenheit zu schicken.


Die Zukunft ist ja möglich. Sie wird dadurch möglich, dass eben Nolan den entscheidenen Anstoß gibt.
Gäbe es Nolan nicht oder täte er etwas anderes als seine Mission ist, würde es diese Zukunft nicht geben und Nolen demnach ebenso wenig.
Das ist eben das große Paradoxon. Wink

Zitat:
Nach meinem Sprachempfinden muss es ‚diese Zukunft’ heißen. In meinem Duden gibt es zwar das Wort ‚ebendieser’, doch halte ich das für einen Irrtum der Dudenredaktion.


Das mag sein. Vielleicht ist dieses "Wort" nicht ganz korrekt, obwohl ich es schon ein oder zwei mal gelesen habe. Ich werde mich gegebenenfalls um ein geeigneteres Wort umsehen.

Zitat:
Noch ein Hinweis zum CEO. Große Konzerne sind Aktiengesellschaften, die Kapital aus unterschiedlichen Quellen sammeln und bündeln. Ein CEO mag weitreichende Kompetenzen haben, doch dass er den Konzern übertragen kann, dessen Angestellter er ist, bezweifele ich. Von der Rechtsgültigkeit einer erzwungenen Übertragung abgesehen. Natürlich kann die Bedeutung des CEO und das Recht der Zukunft anders aussehen als heute. Doch diese Änderungen finde ich wenig plausibel.


Der CEO ist grundsätzlich eine amerikanische Bezeichnung. In der restlichen Welt (und somit auch in der EU) wird dieser Begriff jedoch auch verwendet, jedoch nicht immer gleich. Der CEO kann sehr verschiedene Berechtigungen haben. (Beispielsweise auch als allein zeichnungsberechtigter Geschäftsführer)
In diesem Fall besitzt er auch noch die Aktienmehrheit, die er (da Privatbesitz) ohne Probleme überschreiben kann.
Was die Rechtsgültigkeit einer erzwungenen Übertragung angeht, diese muss bewiesen werden. Da sich der CEO in der Geschichte jedoch diversen Vorwürfen der Kriminalität verschiedenster Art konfrontiert sieht, wird ihm das schwer fallen.
Vielleicht kann man da aber trotzdem noch etwas machen...

Vielleicht kam das alles im Exposé nicht so rüber, aber für weiterführende Details reichte der Platz einfach nicht.

ich danke dir trotzdem für deinen Kritik. Eine Auge für (eventuelle) Ungereimtheiten hast du auf jeden Fall und ich freue mich über jede Anregung. Smile

lg
Paul


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Harald
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Beitrag18.08.2014 16:32

von Harald
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03mtep13 hat Folgendes geschrieben:


Zitat:
Nach meinem Sprachempfinden muss es ‚diese Zukunft’ heißen. In meinem Duden gibt es zwar das Wort ‚ebendieser’, doch halte ich das für einen Irrtum der Dudenredaktion.


Das mag sein. Vielleicht ist dieses "Wort" nicht ganz korrekt, obwohl ich es schon ein oder zwei mal gelesen habe. Ich werde mich gegebenenfalls um ein geeigneteres Wort umsehen.


Abgesehen davon, dass dies das dritte „eben“ im fraglichen Abschnitt wäre und man sich auf einmal beschränken sollte, „ebendieser“ wird sogar recht häufig verwendet ►

http://www.duden.de/rechtschreibung/ebendieser


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Lana
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L
Beitrag18.08.2014 16:58

von Lana
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Deine Antwort hat zwei Ebenen: 1. Das von mir Gelesene und damit von mir Verstandene und 2. das von Dir Gemeinte. Sowohl der eine Satz, wie auch das kurze Exposee sollte ohne weitere Ausführungen auskommen.

03mtep13 hat Folgendes geschrieben:
Die Zukunft ist ja möglich. Sie wird dadurch möglich, dass eben Nolan den entscheidenen Anstoß gibt.


In dem einen Satz fehlt der Hinweis, dass die Zukunft in seinen Händen liegt. Es müsste daher m.M.n. heißen:

„Der Protagonist Nolan wird aus der Zukunft geschickt, um die Muster der kapitalistischen Welt zu durchbrechen, um so erst die Epoche zu ermöglichen, aus der er gekommen ist.“

Zweimal ‚um’ ist natürlich umgeschickt, but you get the idea.

03mtep13 hat Folgendes geschrieben:
In diesem Fall besitzt er auch noch die Aktienmehrheit, die er (da Privatbesitz) ohne Probleme überschreiben kann.


Ein vermutlich letzter Hinweis von mir. Dass eine einzelne Person die Mehrheit der Aktien eines riesigen Technologiekonzerns besitzt widerspricht der Idee einer AG. Die ist es ja gerade Kapital in einem Ausmaß zu bündeln, wie es eine einfache Personengesellschaften nicht könnte. Gerade bei einem riesigen Konzern erwartete ich eine größere Streuung des Aktienbesitzes.

Aber es ist Dein Roman, da passiert natürlich was und wie Du es Du möchtest. Mir ging es lediglich um die Plausibilität des von mir Gelesenem.

Harald hat Folgendes geschrieben:
Abgesehen davon, dass dies das dritte „eben“ im fraglichen Abschnitt wäre und man sich auf einmal beschränken sollte, „ebendieser“ wird sogar recht häufig verwende


Der Beispielsatz verwendet es aber anders: Es hebt eine Behörde unter vielen hervor. Doch es gibt nur eine Zukunft - auch wenn es im Verlauf des Raum viele mögliche Zukünfte werden sollten.
 
Im Beispielsatz kommt mir das Wort auch wieder vertraut vor, statt mit meinem Sprachempfinden zu kollidieren.
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bibiro
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B
Beitrag18.08.2014 18:21

von bibiro
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03mtep13 hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Vom Umfang her würde ich NICHT mit kürzen beginnen, sondern, wie du selbst erkannt hast, Paul, mit "dem einen Satz" und dann auf blankem Papier komplett neu beginnen.

Wenn du magst, drehe ich dir dein Exposé, sobald du die drei Längenvarianten hast, gerne durch den Fleischwolf.

Schick mir dann einfach eine PN, damit wir die Mailaddys austauschen.


Ist schon etwas her, aber ich hoffe, das mit dem Fleischwolf steht noch. Ich habe mal deinen Rat befolgt und "den einen Satz" und die drei Exposé-Varianten erstellt. Genau 1500, 3000 und 4500 Zeichen sind es nicht geworden, aber ein, zwei Wörter auf oder ab dürfen es sein, schätze ich mal.

Ich stelle die Texte jetzt mal hier herein, damit auch andere ihre Kritik äußern können (was ich auch sehr begrüßen würde Wink ).

Wenn du meine Mailadresse haben willst, können wir das aber trotzdem gerne machen ^^.

lg
Paul


Hallo Paul,

du befindest dich absolut auf dem richtigen Weg, Klarheit in dein Exposé zu bekommen.

Was mir aufgefallen ist:

Wortwiederholungen, Verbfaulheit und diffus benannte Personen/Gruppen, dazu Füllwörter.

Gerade im Exposé haben die nix zu suchen.

Wortwiederholungen: z. B. Überwachungs..., System
Verbfaulheit: z. B. "Er wird ihr Zugpferd ..."
diffuse Benennungen: Ich fände es besser, wenn du der Widerstandsgruppe einen Namen gibst, ebenso auch dem vermeintlichen Mitstreiter, der in Wahrheit der zukünftige Mörder von Nolans Frau ist.
Füllwörter: z. B. gehäuft "jedoch" aber auch "Später findet er heraus ..."

Was mir auffiel:
Wenn Nolan aus der Zukunft in die Vergangenheit geschickt wird - WER schickt ihn?
Ich denke, wenn du das erwähnst, dass er geschickt wird, dann solltest du auch den Auslöser erwähnen.
Andererseits ist es ja wohl so, dass Nolan es nicht weiß, sondern höchstend aufgrund seiner Albträume ahnt, dass er aus der Zukunft kommt.
Vielleicht würde das Exposé deinem Manuskript besser gerecht, wenn du am Anfang auf das "aus der Zukunft geschickt" verzichtest, sondern nur den Mann, der bis auf seinen Namen alles vergessen hat, an den Anfang stellst? Und dann Hinweise auf seine Albträume gibst?

Was mir nicht logisch erscheint:
Warum tötet Nolan den mysteriösen Typen aus der Zukunft, wenn er sich doch gar nicht an seine Ehefrau erinnern kann?
Warum übergeben die Widerstandskämpfer den CEO der Polizei - wenn es doch solch ein mächtiges System aus Konzernen gibt, werden die anderen den dann nicht rausholen, bzw. werden die Behörden nicht von ihnen insgeheim geleitet sein?

Vieles bleibt auch nebulös.
Angefangen mit dem Ende. Nicht einmal heutzutage, wo wir doch (hoffentlich) in einer halbwegs funktionierenden Demokratie leben, führt die Übergabe von Beweisen an die Staatsanwaltschaft dazu, dass auch wirklich eine Verurteilung erfolgt. Ich verweise nur mal auf den Fall Ecclestone, ganz aktuell. Hab da einige Kommentare in der Presse zu gelesen.

Wäre es nicht viel effektiver, mit Hilfe des übernommenen Konzerns erstmal alle implantierten Überwachungschips zu deaktivieren?
Dann, da keine Überwachung mehr möglich, einen Staatsstreich durchführen?

Keine Ahnung, ist dein Plot, aber mir kommt das so brav vor wie ein Trüpplein Fähnlein Fiedelstreichs. Nicht wirklich effektiv.

Aber - du bist auf jeden Fall auf dem richtigen Weg!
Ich habe spaßeshalber deine drei Alternativen mal ins Normseitenformat überführt und du hast perfekt eine, zwei und drei Seiten (letztere nicht ganz vollständig) gefüllt.
Bravo!

Bibi
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Papa Schlumpf
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Beitrag18.08.2014 20:23

von Papa Schlumpf
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Hallo, Paul,
ich bin geradezu begeistert, dass sich jemand an das Thema "Überwachungsstaat" macht. Aber bei dem vielen Zauber, den Du veranstaltest, bleibt das eigentliche Thema irgendwie auf der Strecke. Und auch die philosophische Dimension, die Zeitreisen innewohnt.
Mir schien es, als wären gute Zutaten, eine Portion aus "12 monkeys", ein Spritzer "Fifth element", etwas "20000 Meilen unterm Meer" und "Matthias Sandorf", miteinander vermengt und auf die Aktion reduziert. Das kann ein Reißer werden. Doch tiefgründiger Überlegung wird er nicht standhalten, dazu ist schon die Konstruktion statisch zu unbestimmt.
Der Konflikt "Gute Untergrundkämpfer gegen bösen Konzernboss" trägt schon heute nicht mehr, weil es ein System gegenseitiger Abhängigkeiten ist, das der Untergrund beseitigen müsste. Der Konzernboss ist schon garnicht das richtige Ziel, die Eigentümer haben sich so weit vom Produktionsprozess entfernt, dass sie nicht einmal mehr wissen, was in ihrem Namen produziert wird. Doch wehe, Du nimmst ihnen ihr Spielzeug weg ...
Denk mal drüber nach.
Einen schönen Abend
Papa Schlumpf


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Beitrag19.08.2014 09:29

von 03mtep13
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Wow, gleich mal eine ganze Flut an Reaktionen. Shocked

Fangen wir beim "ebendiese" an:

Zitat:
Abgesehen davon, dass dies das dritte „eben“ im fraglichen Abschnitt wäre und man sich auf einmal beschränken sollte, „ebendieser“ wird sogar recht häufig verwendet ►


Gut, dann kann ich mir sicher sein, dass es der deutschen Sprache entspricht. Ich bin nicht so der Typ, der sich regelmäßig den Duden zu Rate zieht, eher schreibe ich nach "Gefühl", was auch zum Großteil funktioniert. "Ebendieser" ist so ein Wort, das man hin und wieder liest, im Hinterkopf abspeichert und sich nur unterbewusst daran erinnert. So geht es mir jedenfalls. Wieso ich etwas genau so schreibe, wie ich es eben schreibe, weiß ich oft selbst nicht. Smile

Aber ich habe in "dem einen Satz" den Stein des Anstoßes entfernt und ihn noch etwas ausgebaut:

Der Protagonist Nolan wird aus der Zukunft geschickt, um mithilfe einer Widerstandsgruppe die Muster der kapitalistischen Welt zu durchbrechen und damit erst diese Zukunft zu ermöglichen, aus der er gekommen ist.

Mal sehen, ob es sich so etwas besser liest...

Zitat:
Ein vermutlich letzter Hinweis von mir. Dass eine einzelne Person die Mehrheit der Aktien eines riesigen Technologiekonzerns besitzt widerspricht der Idee einer AG. Die ist es ja gerade Kapital in einem Ausmaß zu bündeln, wie es eine einfache Personengesellschaften nicht könnte. Gerade bei einem riesigen Konzern erwartete ich eine größere Streuung des Aktienbesitzes.

Aber es ist Dein Roman, da passiert natürlich was und wie Du es Du möchtest. Mir ging es lediglich um die Plausibilität des von mir Gelesenem.


Zitat:
Warum übergeben die Widerstandskämpfer den CEO der Polizei - wenn es doch solch ein mächtiges System aus Konzernen gibt, werden die anderen den dann nicht rausholen, bzw. werden die Behörden nicht von ihnen insgeheim geleitet sein?

Vieles bleibt auch nebulös.
Angefangen mit dem Ende. Nicht einmal heutzutage, wo wir doch (hoffentlich) in einer halbwegs funktionierenden Demokratie leben, führt die Übergabe von Beweisen an die Staatsanwaltschaft dazu, dass auch wirklich eine Verurteilung erfolgt. Ich verweise nur mal auf den Fall Ecclestone, ganz aktuell. Hab da einige Kommentare in der Presse zu gelesen.


Zitat:
Der Konzernboss ist schon garnicht das richtige Ziel, die Eigentümer haben sich so weit vom Produktionsprozess entfernt, dass sie nicht einmal mehr wissen, was in ihrem Namen produziert wird. Doch wehe, Du nimmst ihnen ihr Spielzeug weg ...


Da hast du natürlich recht. Allerdings ist auch das bei jedem Konzern anders, je nachdem, wie er entstanden ist.
In meinem Plot ist die Carter Group das selbt erbaute Imperium des CEOs Tudor Carter, der sich dieses riesige Firmenkonglomerat von null weg aufgebaut hat. Zum Zeitpunkt der Story herrscht er persönlich über sein Werk und benimmt sich wie ein Monarch. Er hält den Großteil der Aktien seines Firmennetzwerks und hat sich durch sein skrupelloses Vorgehen viele Feinde gemacht. Jedoch kann ihm niemand etwas anhaben, weil er zu mächtig ist, zu viele Verbindungen hat und viel zu reich ist.
Dies in den Kontext gesetzt, dass er am Schluss seine Vermögenswerte überschreiben muss, erklärt auch, warum er angeklagt werden wird und auch kann. Da er nur Freunde hat, weil er viel Geld und Macht besitzt, lassen ihn diese auch fallen, nachdem er beides verloren hat. (Was vielleicht auch so ein moralischer Seitenhieb auf unsere "käufliche Gesellschaft" ist)
Aber all diese Informationen müssen im mageren Exposé außen vor gelassen werden.

Zitat:
Wäre es nicht viel effektiver, mit Hilfe des übernommenen Konzerns erstmal alle implantierten Überwachungschips zu deaktivieren?
Dann, da keine Überwachung mehr möglich, einen Staatsstreich durchführen?


Ein an die Carter Group angegliedertes Unternehmen namens GetIT verwaltet die Server und somit auch die Daten der Chips. Mit der Kontrolle über die Carter Group hat die Gruppe nun auch die Kontrolle über die Überwachung und können diese deaktivieren.

Zitat:
Warum tötet Nolan den mysteriösen Typen aus der Zukunft, wenn er sich doch gar nicht an seine Ehefrau erinnern kann?


->
Zitat:
Durch seine Träume wird er an ein Detail erinnert und er erkennt in dem Mann den Mörder seiner Frau, die er in der Zukunft hatte.


Nolans Erinnerungen wurden gelöscht, weil sie Komplikationen auslösen könnten. Sein Unterbewusstsein lässt ihm aber im Traum traumatische Erlebnisse wieder hervorkramen. So auch eine Szene, in der seine Frau ermordet wird. Miguel, der geheimnisvolle Mann, erzählt ihm, dass es seine Frau war und schließlich gesteht er auch (nachdem Nolan ein Detail entdeckt hat), dass er sie ermorden musste, weil Nolan für diese Mission ausgewählt wurde und er sonst nie diesem Einsatz zugestimmt hätte.

Zitat:
Wenn Nolan aus der Zukunft in die Vergangenheit geschickt wird - WER schickt ihn?
Ich denke, wenn du das erwähnst, dass er geschickt wird, dann solltest du auch den Auslöser erwähnen.


Das wird im Manuskript kurz erörtert, aber im Grunde genommen wird es nicht genau präzisiert und es ist meiner Meinung nach für die Story selbst auch nicht unbedingt notwendig.

Zitat:
Wortwiederholungen: z. B. Überwachungs..., System
Verbfaulheit: z. B. "Er wird ihr Zugpferd ..."
diffuse Benennungen: Ich fände es besser, wenn du der Widerstandsgruppe einen Namen gibst, ebenso auch dem vermeintlichen Mitstreiter, der in Wahrheit der zukünftige Mörder von Nolans Frau ist.
Füllwörter: z. B. gehäuft "jedoch" aber auch "Später findet er heraus ..."


Wortwiederholungen: Ja, darauf muss ich noch etwas sehen. Jetzt, wo du es sagst... Smile
Verbfaulheit: Meinst du damit fehlende Abwechslung (häufig werden/wird) ?
diffuse Benennungen: Ich hatte mir mal ein paar Namen überlegt, aber die klangen alle irgendwie doof. Welche Gruppe wird sich auch selbst einen Namen geben? Nur eine Organisation, die auch an die Öffentlichkeit tritt (z.B. IRA, ISIS, Al-Quaida,...). Eine Gruppe, die möglichst nicht gesehen werden will, hat auch keinen Grund für einen Namen.
Die Gruppe, die es sich am Mond heimelig gemacht hat, hat einen Namen: New Boston -> Name der Stadt. Sollte ich den im Exposé erwähnen?
Füllwörter: Ja, das ist eine schon mehrfach diagnostizierte Krankheit von mir. Embarassed

Zitat:
Aber - du bist auf jeden Fall auf dem richtigen Weg!
Ich habe spaßeshalber deine drei Alternativen mal ins Normseitenformat überführt und du hast perfekt eine, zwei und drei Seiten (letztere nicht ganz vollständig) gefüllt.
Bravo!


Wenigstens etwas... Very Happy
Leider leidet unter der Kürzung die Detailgenauigkeit, die wiederum Fragen aufwirft und den Plot sehr seicht erscheinen lässt.

@ Papa Schlumpf

Die beiden angesprochenen Gruppen (Untergrundkämpfer und böser Konzernboss) müssen sich nicht unbedingt gegenseitig bedingen.
Auch das mit der Action ist leider der Kürze des Exposés und vielleicht auch der falschen Auswahl der Leseprobe geschuldet. Es gibt durchaus einige Kapitel, die sehr wenig mit Action zu tun haben und ernste Überlegungen anstellen.
Ich habe versucht, Science Fiction (und damit meine ich verstärkt die technische Seite -> möglichst realistisch), Action und ernstere Themen miteinander zu verweben. Die Leseprobe gibt nur einen ungenügenden Teil des Querschnitts wieder, habe ich bemerkt. Ich dachte mir, dass die Leseprobe sonst vielleicht für viele Leser zu langweilig werden würde. Nicht jeden interessiert eine Diskussion über das kapitalistische System und etwaige Gegenentwürfe. Wink
Aber wenn es dich interessiert, kann ich dir gerne ein, zwei andere Kapitel zukommen lassen. Da du dich auch für Themen wie Überwachungsstaat erwärmen kannst, wäre ich einem Feedback von deiner Seite nicht abgeneigt. Smile

So, jetzt habe ich wirklich genug getippt. Very Happy
Danke für eure Analyse und die vielen Rückmeldungen.

lg
Paul


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Lana
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Beitrag19.08.2014 11:55

von Lana
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03mtep13 hat Folgendes geschrieben:
In meinem Plot ist die Carter Group das selbt erbaute Imperium des CEOs Tudor Carter, der sich dieses riesige Firmenkonglomerat von null weg aufgebaut hat. Zum Zeitpunkt der Story herrscht er persönlich über sein Werk und benimmt sich wie ein Monarch. Er hält den Großteil der Aktien seines Firmennetzwerks [...].


Ich wiederhole mich, aber genau das ist nicht plausibel:

Aktuell könnte der reichste Mann der Welt, Bill Gates, mit seinen poppeligen 76 Mrd. USD nicht die Hälfte der Aktien des größten Konzerns der Welt (Exxon - Börsenwert: 393 Mrd. USD) halten, selbst für den Konzern auf Platz 25 (Coca Cola - Börsenwert: 176 Mrd USD) reicht es nicht.

Eine Dystopie, in der diese Entwicklung sich umdreht und das Privatvermögen Einzelner gegenüber dem akkumierten Konzernvermögen Vieler aufholt, ist sehr unplausibel. Das "riesige Firmenkonglomerat Tudor-Carter" würde tatsächlich kleiner sein, als sein Erfinder ahnt.

Die oben genannten Zahlen sind höchstwahrscheinlich nicht vom selben Stichtag und daher nur Annäherungen.

http://www.handelsblatt.com/finanzen/boerse-maerkte/boerse-inside/rangliste-nach-marktkapitalisierung-die-groessten-boersenunternehmen-der-welt/8440446.html?a=false&p=1#chart

http://de.wikipedia.org/wiki/The_World%E2%80%99s_Billionaires
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bibiro
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Beitrag19.08.2014 14:27

von bibiro
Antworten mit Zitat

03mtep13 hat Folgendes geschrieben:

Da hast du natürlich recht. Allerdings ist auch das bei jedem Konzern anders, je nachdem, wie er entstanden ist.
In meinem Plot ist die Carter Group das selbt erbaute Imperium des CEOs Tudor Carter, der sich dieses riesige Firmenkonglomerat von null weg aufgebaut hat. Zum Zeitpunkt der Story herrscht er persönlich über sein Werk und benimmt sich wie ein Monarch. Er hält den Großteil der Aktien seines Firmennetzwerks und hat sich durch sein skrupelloses Vorgehen viele Feinde gemacht. Jedoch kann ihm niemand etwas anhaben, weil er zu mächtig ist, zu viele Verbindungen hat und viel zu reich ist.
Dies in den Kontext gesetzt, dass er am Schluss seine Vermögenswerte überschreiben muss, erklärt auch, warum er angeklagt werden wird und auch kann. Da er nur Freunde hat, weil er viel Geld und Macht besitzt, lassen ihn diese auch fallen, nachdem er beides verloren hat. (Was vielleicht auch so ein moralischer Seitenhieb auf unsere "käufliche Gesellschaft" ist)
Aber all diese Informationen müssen im mageren Exposé außen vor gelassen werden.


Falsch. So was MUSS ins Exposé.
Im Exposé dürfen keine Fragen offen bleiben.
Aber keine Sorge, wenn du die Füllwörter fleißig eliminierst und Dopplungen rausnimmst, kriegst du Platz für solche Ausführungen.

Tipp: Schreib es wirklich mal im Normseitenformat - du wirst sehen, dass du noch eine Menge halbe und dreiviertel Zeilen frei gelassen hast!

Zitat:
Zitat:
Wäre es nicht viel effektiver, mit Hilfe des übernommenen Konzerns erstmal alle implantierten Überwachungschips zu deaktivieren?
Dann, da keine Überwachung mehr möglich, einen Staatsstreich durchführen?


Ein an die Carter Group angegliedertes Unternehmen namens GetIT verwaltet die Server und somit auch die Daten der Chips. Mit der Kontrolle über die Carter Group hat die Gruppe nun auch die Kontrolle über die Überwachung und können diese deaktivieren.


-> ab in jedes der Exposévarianten mit dieser Information

Zitat:
Zitat:
Warum tötet Nolan den mysteriösen Typen aus der Zukunft, wenn er sich doch gar nicht an seine Ehefrau erinnern kann?


->
Zitat:
Durch seine Träume wird er an ein Detail erinnert und er erkennt in dem Mann den Mörder seiner Frau, die er in der Zukunft hatte.


Nolans Erinnerungen wurden gelöscht, weil sie Komplikationen auslösen könnten. Sein Unterbewusstsein lässt ihm aber im Traum traumatische Erlebnisse wieder hervorkramen. So auch eine Szene, in der seine Frau ermordet wird. Miguel, der geheimnisvolle Mann, erzählt ihm, dass es seine Frau war und schließlich gesteht er auch (nachdem Nolan ein Detail entdeckt hat), dass er sie ermorden musste, weil Nolan für diese Mission ausgewählt wurde und er sonst nie diesem Einsatz zugestimmt hätte.


-> wichtige Info, die in jede der Varianten hineingehört

Zitat:
Zitat:
Wenn Nolan aus der Zukunft in die Vergangenheit geschickt wird - WER schickt ihn?
Ich denke, wenn du das erwähnst, dass er geschickt wird, dann solltest du auch den Auslöser erwähnen.


Das wird im Manuskript kurz erörtert, aber im Grunde genommen wird es nicht genau präzisiert und es ist meiner Meinung nach für die Story selbst auch nicht unbedingt notwendig.


Dann lass es am Anfang lieber weg.

Zitat:
Verbfaulheit: Meinst du damit fehlende Abwechslung (häufig werden/wird) ?


Ja.

Zitat:
diffuse Benennungen: Ich hatte mir mal ein paar Namen überlegt, aber die klangen alle irgendwie doof. Welche Gruppe wird sich auch selbst einen Namen geben? Nur eine Organisation, die auch an die Öffentlichkeit tritt (z.B. IRA, ISIS, Al-Quaida,...). Eine Gruppe, die möglichst nicht gesehen werden will, hat auch keinen Grund für einen Namen.


O. K. das ist plausibel. Aber auch dann könntest du sie erstmalig als Widerstandskämpfer einführen und dann nur vom Widerstand schreiben.

Zitat:
Die Gruppe, die es sich am Mond heimelig gemacht hat, hat einen Namen: New Boston -> Name der Stadt. Sollte ich den im Exposé erwähnen?


Ja.

Zitat:
Füllwörter: Ja, das ist eine schon mehrfach diagnostizierte Krankheit von mir. Embarassed


Ich nehm mir mal das 1-seitige vor und streich die dir raus.

Zitat:

Leider leidet unter der Kürzung die Detailgenauigkeit, die wiederum Fragen aufwirft und den Plot sehr seicht erscheinen lässt.


Nein, wie schon oben erwähnt hast du füllwortbedingt eine Menge Luft nach oben. Very Happy
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bibiro
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Beitrag19.08.2014 14:38

von bibiro
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03mtep13 hat Folgendes geschrieben:
Exposé 1500

Der Protagonist Nolan wird aus einder fernen Zukunft geschickt und wacht ohne Erinnerung auf. Eine Gruppe von Widerstandskämpfern gegen das vorherrschende System nimmtehmen ihn auf und er wird ihr Zugpferd im Kampf gegen das kapitalistische System aus Konzernen, die Überwachung der Bevölkerung mittels implantierter scChips unter Kontrolle hält. die Gruppe der Widerstand hat es Besonders auf die Carter Group, einen riesiger Technologiekonzern, der ebendiese Überwachungstechnologie in der Hand hält entwickelt,  abgesehen.
Ihre Missionen <- wischiwaschi führen sie in die Tiefen des Konzerns, und über eine Orbitalstation bis zum Mond, wo sie die Weiterentwicklung der ‚Smart Guardians‘ genannten Überwachungschips verhindern wollen. Dabei  sie stoßen auf eine Gruppe von Wissenschaftlern und Freidenkern <- wischiwaschi, die sich der Überwachung entzogen und eine unentdeckte Kolonie auf dem Mond gegründet haben.
, erhält von einem vermeintlicher Freund Hinweist Nolan wasauf seine Aufgabe isthin, der glaubt jedoch nicht daran. Später er findet heraus, dass dieser Freund der Mörder seiner Frau in der Zukunft ist, der ebenfalls in diese Vergangenheit geschickt wurde und tötet ihn im Handgemenge.
Beim finalen Angriff auf das Hauptquartier der Carter Group geraten sdie Widerständler in eine Falle, ein Teil der Gruppe wird gefangen genommen. Sie können sich jedoch befreien und können nehmen ihrerseits den CEO des Konzerns fest . Sie zwingen ihn, ihnen den Konzern zu überschreiben und übergeben ihn mit Beweisen für seine Verbrechen der Polizei. Mit der Macht des Konzerns wollen sie die totalitären Strukturen aufbrechen.


Du siehst, eine Menge Luft nach oben!

Setze weiterhin den Hobel an Paul, weiter so!
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Papa Schlumpf
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Beitrag19.08.2014 21:57

von Papa Schlumpf
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Hallo, Paul,
die Epoche, da ein Einzelner einen Weltkonzern errichten konnte, liegt in ferner Vergangenheit. Wenn Du jetzt Bill Gates anführen willst, auch das ist über dreißig Jahre her. Und bei einem so sensiblen Thema wie der persönlichen Überwachung der Bürger spielen die Geheimdienste von Anfang an mit. Keines Falls lassen die Schlapphüte sich die Butter vom Brot nehmen. So gesehen ist die Konstruktion mit dem bösen Konzernboss schon mangelhaft, wie auch das Gut-Böse-Schema keinerlei Glaubwürdigkeit erzielt.
Es dient nur noch den Mächtigen, ihre Handlungen zu rechtfertigen. Reagan hatte ein "Reich des Bösen", ich gehörte dazu; Bush musste sich ein Neues suchen, um Krieg führen zu können, Bush jr. befriedete mit Waffengewalt, nur dass dort bis heute kein Frieden herrscht. Sie alle rüsteten jene hoch, die heute als "die Bösen" gelten, und das sogar mit Recht.
Den "Selbsthelfer" aus vergangenen Literaturepochen gibt es nicht mehr, auch wenn "007" und andere anderes glauben machen wollen.
Ich denke, dass die Diskussion über Gesellschaftsentwürfe und darüber, ob das Gegenwärtige wirklich der Weisheit letzter Schluss ist, organischer Bestandteil Deines Buches sein sollte. Nichts wäre schlimmer, als stiegest Du aus der Erzählung aus, um ein Kapitel Kapitalismus-Kritik einzuschieben, dann geht es mit der Action weiter. Die philosophische, gesellschaftskritische und moralische Dimension sollte integraler Bestandteil sein.
Weil Du danach fragtest: Selbstverständlich habe ich Interesse an jenen Kapiteln, die diese Dimension näher beleuchten, dort wird es doch erst spannend! Schick mir eine PN oder Deine e-Mail-Adresse, ich bin jedenfalls gespannt.
Viele Grüße
Papa Schlumpf


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03mtep13
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Beitrag19.08.2014 22:20

von 03mtep13
Antworten mit Zitat

@ Lana

Ich muss dir abermals widersprechen. Wink
Aber ich muss sagen, die Diskussion gefällt mir. Also:

Die angeführten Börsenwerte haben mit dem realen Sachwert eines Unternehmens sehr wenig zu tun. Sie sind die Summe der Sach- und Warenwerte und dem "Goodwill", der von jedem Menschen und zu jedem Zeitpunkt unterschiedlich bewertet wird. Dieser Goodwill kann ein vielfaches der Realwerte betragen.
Wenn ein Unternehmen an der Börse plötzlich 50% an Wert verliert, liegt es kaum daran, dass dieses Unternehmen von einem Tag auf den anderen die Hälfte seiner Immobilien oder Ressourcen verloren hat. Die Leute sind (aus welchem Grund auch immer) plötzlich bereit, nur mehr die Hälfte des Preises für Aktien des Unternehmens zu zahlen. Angebot und Nachfrage.

Wenn nun beispielsweise unser Mr. Carter das Unternehmen gründet, vielleicht auch ein paar Milliönchen Startkapital hat und mit seiner Technologiefirma gut wirtschaftet, kann sich sein Vermögen (das jetzt zu hundert Prozent in dem Unternehmen steckt), innerhalb eines Jahrzehnts verhundertfachen. Wenn seine Technologiefirma eine große Erfindung (wie beispielsweise die kosteneffiziente Nutzung der Fusionstechnologie) herausbringt oder sich sehr lukrative Aufträge von Regierungen angelt (wie die Ausstattung Milliarden von Menschen mit teuren Überwachungschips, samt Infrastruktur), hat er innerhalb eines Jahrzehnts sich ein Vermögen von mehreren Milliarden angehäuft.
Dann geht er an die Börse, verkauft 49% seiner Anteile und steckt das Geld in die Expansion seines Konzerns. Innerhalb eines weiteren Jahrzehnts kann er den (Real-)wert seines Unternehmens weiter vervielfachen, die Börsenkurse explodieren ebenfalls auf ein Niveau von - sagen wir mal - 500 Milliarden und ist damit das wertvollste Unternehmen weltweit, dann hält Mr. Carter als Gründer und allein Zeichnungsberechtigter Geschäftsführer immer noch 51% der Aktien am Unternehmen.

Ich gebe zu, das ist der (feuchte) amerikanische Traum, aber in unserer kapitalistischen Welt kann man so etwas durchaus schaffen, es sei denn man ist brutal skrupellos, gerissen, intelligent, hat ein kleines Startkapital und eine Prise Glück. Smile
Dort jemanden einen Geldschein zugesteckt, hier ein kleiner Umschlag und ein kleiner Gefallen, schon hat man ein kleines Netzwerk aus Politiker, halbstaatlichen Verwaltungsbeamten und ein paar dubiosen Gestalten im Grauzonenbereich der Legalität. Was für eine schöne neue Welt, in der wir leben. Razz

@ bibiro:

Vielen Dank, in ein paar Tagen nerve ich dich vielleicht schon mit dem nächsten Entwurf. Smile

lg
Paul

P.S.: Bibiro, ich habe das Gefühl, das herausstreichen von Wörtern und das abhobeln von Text gefällt dir. Smile


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03mtep13
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Beitrag19.08.2014 22:41

von 03mtep13
Antworten mit Zitat

@ Papa Schlumpf

Ich habe deinen Beitrag erst nach dem Verfassen des letzten Posts gesehen.

Zitat:
Keines Falls lassen die Schlapphüte sich die Butter vom Brot nehmen


Natürlich nicht. Aber was wäre komfortabler für diese Organisationen, als jeden Menschen der westlichen Welt mit einem Chip zu versehen, der permanent sendet, nicht abgeschaltet werden kann, jegliche Körperwerte aufzeichnet, ein ständiges Positionssignal sendet und intime Daten wie persönliche Identifikationsnummern, biometrische Daten des Trägers und sämtliche Verschlüsselungscodes speichert. Vielleicht auch noch Daten der Sinnesorgane sammelt.
Und all diese Datensätze könnte man kaufen, einzeln, im Zehnerpack oder die Daten eines ganzen Landes. Ich sehe Geheimdienstzentralen, in denen fette, faule Beamte nur noch Informationspakte zusammenstellen, ein paar Analysen laufen lassen und dann mit einem Knopfdruck einem Roboter oder einer Drohne einen Befehl geben.

Ich als Staats- oder Geheimdienstchef wäre sehr interessiert daran, ein Unternehmen wie die Carter Group zu pushen, denn es ersetzt meinen ganzen, sündhaft teuren Überwachungsapparat und das Beste ist: alles läuft im legalen Rahmen, denn die dummen Durchschnittsbürger, Bürohengste und Papier-durch-die-Gegend-Träger stellen mir alle Daten freiwillig zur Verfügung.
Ein paar widerspenstige, unbelehrbare Ewiggestrige muss man noch auf konventionellem Weg aus dem Weg räumen, aber das sollte ja kein Problem darstellen. Wink

Zitat:
Ich denke, dass die Diskussion über Gesellschaftsentwürfe und darüber, ob das Gegenwärtige wirklich der Weisheit letzter Schluss ist, organischer Bestandteil Deines Buches sein sollte. Nichts wäre schlimmer, als stiegest Du aus der Erzählung aus, um ein Kapitel Kapitalismus-Kritik einzuschieben, dann geht es mit der Action weiter. Die philosophische, gesellschaftskritische und moralische Dimension sollte integraler Bestandteil sein.


Dieses Thema ist tief in die Story verwoben und wird an mehreren Stellen aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Ebendieses Thema liegt mir (wie auch die Überwachung, der fortschreitende (Finanz-)kapitalismus) sehr am Herzen.
Ein Ziel das Manuskripts ist es, ein Bild unserer Zukunft zu zeichnen, wie sie werden könnte, wenn wir so weitermachen wie bisher. Und eventuelle Alternativen aufzuzeigen. Ob mir das gelungen ist, kann wohl nur der Leser beantworten...

Zitat:

Weil Du danach fragtest: Selbstverständlich habe ich Interesse an jenen Kapiteln, die diese Dimension näher beleuchten, dort wird es doch erst spannend! Schick mir eine PN oder Deine e-Mail-Adresse, ich bin jedenfalls gespannt.


Sehr gerne.

lg
Paul


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Beitrag20.08.2014 07:28

von bibiro
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03mtep13 hat Folgendes geschrieben:

@ bibiro:

Vielen Dank, in ein paar Tagen nerve ich dich vielleicht schon mit dem nächsten Entwurf. Smile

lg
Paul

P.S.: Bibiro, ich habe das Gefühl, das herausstreichen von Wörtern und das abhobeln von Text gefällt dir. Smile


Gern geschehen, Paul!

P. S. Huch, Tarnung aufgeflogen - aber ja, ich schreibe gerne Kurzgeschichten - mein Erstling wurde immerhin schon mal aufgenommen in eine Anthologie - und dazu braucht es unbedingt den Hobel!

P. P. S. Zum Thema realistisches Setting. Es kommt immer drauf an, wie etwas geschrieben ist. Wenn der Schreibstil fesselt, schluckt die Leserschaft die größten Kröten - quer.

Aber vielleicht könntest du, Paul, es dir und den Skeptikern (die sicherlich auch in den Lektoraten von Agenturen und Verlagen sitzen werden) und strickst das ganze um - von einem amerikanischen Selfmademillionaire zu einem russischen Oligarchen. Am besten einem, der seine Rubel mit hübsch illegalen Mafiamethoden gemacht hat.
Ehrlich gesagt, ich würde ja viel eher die Fähigkeit der Amis anzweifeln, eine funktionierende, dauerhafte Orbital- und Mondstation zu errichten.
Nur mal so zum Nachdenken: Mit wessen Raketen fliegt man derzeit die ISS an? Wink

Bibi
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Beitrag20.08.2014 09:09

von holg
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Mal zurück zur Funkszene:
Es gibt da etwas, das sich Funkdisziplin nennt und gerade in unübersichtlichen Situationen wie Zivilluftfahrt in der Nähe großer Flughäfen oder militärischen Einsätzen essentiell ist, damit es dem General nicht so geht wie den Lesern. Nixpeil.

Ein Funkspruch wird in Sprechgruppen aufgeteilt.
An erster Stelle steht der Adressat. Dann der Absender. Dann die Botschaft.
(Der Adressat kann wegfallen, wenn eine direkte Antwort erfolgt. Manchmal wird der Absender auch ans Ende der Nachricht gestellt, um eben das Ende zu kennzeichnen. Aber das macht es bisweilen schwierig der Botschaft zu folgen, wenn unklar ist, von wem sie kommt.)

Die wichtigsten Regeln für eine Botschaft sind: sei unmissverständlich. fasse dich kurz. bewahre Funkstille (=laber nicht rum).

Je hektischer und unübersichtlicher das Geschehen, desto wichtiger ist die Einhaltung dieser Regel.

Fällt beim Funk einer dem anderen ins Wort, überlagern sich die Transmissionen. Mindestens eine davon, bei ähnlicher Sendeleistung und Entfernung meist beide, werden unverständlich. Noch ein Grund für Disziplin.

Am Funk werden selten Klarnamen benutzt. Meist Funkkennungen.

nur kurz dazu.


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Beitrag20.08.2014 09:25

von Lana
Antworten mit Zitat

03mtep13 hat Folgendes geschrieben:
@ Lana

Ich muss dir abermals widersprechen. Wink
Aber ich muss sagen, die Diskussion gefällt mir. Also:

Die angeführten Börsenwerte haben mit dem realen Sachwert eines Unternehmens sehr wenig zu tun.


Dieses Posting wird hoffentlich mein letzter Beitrag zu dieser Diskussion sein. Du kannst keiner Aussage von mir widersprechen, die ich ganz offensichtlich nicht gemacht habe. An keiner Stelle habe ich den Unfug geschrieben, Börsenwert und Buchwert einer AG wären identisch.

03mtep13 hat Folgendes geschrieben:
Wenn nun beispielsweise unser Mr. Carter das Unternehmen gründet, vielleicht auch ein paar Milliönchen Startkapital hat und mit seiner Technologiefirma gut wirtschaftet, kann sich sein Vermögen (das jetzt zu hundert Prozent in dem Unternehmen steckt), innerhalb eines Jahrzehnts verhundertfachen. [...] Ich gebe zu, das ist der (feuchte) amerikanische Traum, aber in unserer kapitalistischen Welt kann man so etwas durchaus schaffen, es sei denn man ist brutal skrupellos, gerissen, intelligent, hat ein kleines Startkapital und eine Prise Glück.


Wenn man so etwas schaffen kann, dann hast vermutlich auch ein halbwegs aktuelles Beispiel für einen „riesigen Technologiekonzern“, bei dem dieser Traum wahr wurde.

Ich schrieb nicht, Dein Konzern sei nicht denkbar, das ist lediglich eine Frage der Fantasie. Stattdessen schrieb ich von der mangelnder Plausibilität eines solchen Konzern, der zu 51% in Privatbesitz sein soll.

Papa Schlumpf hat Folgendes geschrieben:
Wenn Du jetzt Bill Gates anführen willst, auch das ist über dreißig Jahre her.


Bill Gates gründete allerdings einen Softwareunternehmen und keinen Technologiekonzern. Letzteres wird bei der Gründung deutlich mehr an überlieferten technischen Wissen und ein vielfaches an Startkapital erfordern.
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