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Offenes Ende oder nicht?

 
 
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California
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C
Beitrag08.08.2014 10:43
Offenes Ende oder nicht?
von California
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo,
ich möchte mal um Rat fragen wie ihr es mit offenen Enden haltet?
Ich schreibe gerade an einem zeitgeschichtlichen Roman (geht um einen Politiker während der 68er-Bewegung).
Ich persönlich kann in Büchern und Filmen offene Enden gar nicht leiden, beispielsweise wenn es in einem Film um Wahlkampfintrigen geht und man am Ende gar nicht erfährt, ob der Protagonist nun die Wahl gewonnen hat oder nicht.
Wie haltet ihr es damit? Ich denke die Frage hängt auch mit dem Genre zusammen. Aber ich würde am Ende des Buches gern so wenig wie möglich offen lassen.
Danke schonmal im Voraus
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Nicki
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 68
Beiträge: 3611
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Ei 10


Beitrag08.08.2014 11:09

von Nicki
Antworten mit Zitat

Hallo California,
eigentlich hast du dir einen Teil deiner Frage bereits selbst beantwortet.

Zitat:
Ich persönlich kann in Büchern und Filmen offene Enden gar nicht leiden, ...


Zitat:
Aber ich würde am Ende des Buches gern so wenig wie möglich offen lassen.


Genau so und nicht anders denke ich auch. Warum willst du etwas tun, das dir keinen Spaß macht? Jeder sollte einen Roman, egal welchen Genres, so schreiben, dass er ihn selbst gerne lesen möchte.
Ein offenes Ende schreit nach einer Fortsetzung und wenn man die nicht hat ...
Zumindest der Hauptkonflikt sollte aufgelöst werden, sonst bleibt die ganze Situation für den Leser unbefriedigend.


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MfG
Nicki

"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." Henry Ford
"Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt." A.Einstein


*Sommerblues* September 2017 Eisermann Verlag
*Trommelfeuer* November 2017 Eisermann Verlag
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California
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
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Alter: 32
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Beitrag08.08.2014 11:34

von California
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Die Geschichte ganz zu Ende zu erzählen, könnte ja als überflüßig angesehen werden. Wenn viele Bücher und Filme erfolgreich mit offenen Enden sind, scheint es ja nicht ganz falsch zu sein. Oftmals soll ja der Leser/Zuschauer zum Nachdenken und "Fortspinnen" der Geschichte animiert werden.
Das kann man zwar so machen, aber ich persönlich mag es nicht. Hintergrund ist, dass mir ein Freund empfohlen hat, an einer bestimmten Buchstelle aufzuhören (an dem Punkt scheint der Protagonist gescheitert zu sein indem er das Handtuch wirft).
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Nicki
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 68
Beiträge: 3611
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Beitrag08.08.2014 11:43

von Nicki
Antworten mit Zitat

California hat Folgendes geschrieben:
Die Geschichte ganz zu Ende zu erzählen, könnte ja als überflüßig angesehen werden. Wenn viele Bücher und Filme erfolgreich mit offenen Enden sind, scheint es ja nicht ganz falsch zu sein. Oftmals soll ja der Leser/Zuschauer zum Nachdenken und "Fortspinnen" der Geschichte animiert werden.
.

Nenn mir mal einen Film oder ein Buch mit einem solchen Ende.

Zitat:
Das kann man zwar so machen, aber ich persönlich mag es nicht. Hintergrund ist, dass mir ein Freund empfohlen hat, an einer bestimmten Buchstelle aufzuhören (an dem Punkt scheint der Protagonist gescheitert zu sein indem er das Handtuch wirft)


So etwas wird Cliffhanger in Serien genannt. aber in der nächsten Folge geht es trotzdem weiter.
Es ist die spannendste Stelle im Roman und da willst du einfach aufhören? Ohne Auflösung?
 Das scheint dann eher so, als wüsste nicht der Protagonist keinen Ausweg mehr, sondern der Autor hat nicht mehr weiter gewusst.


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Nicki

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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1735



Beitrag08.08.2014 12:03

von Stefanie
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Es muss ja nicht jedes Detail geklärt sein, aber zumindest eine Andeutung, wie es zuende geht, sollte schon drin sein, sonst ist das Buch irgendwie nicht fertig.

Ich persönlich lese auch lieber abgeschlossene Geschichten. Selbst wenn es eine Fortsetzung gibt, sollte der Kernkonflikt des Buches gelöst sein.
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California
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
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Alter: 32
Beiträge: 15
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C
Beitrag08.08.2014 12:04

von California
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Zwei Filme sind zum Beispiel "Hallo, Mr. President" und "The Ides of March-Tage des Verrats". Thematisch ist sie meinem Buch etwas ähnlich, wenngleich der Hauptkonflikt ein etwas anderer ist. Bei beiden fand ich es sehr schade, dass man nicht erfährt, ob die Wahl nun gewonnen ist oder nicht. Liegt vielleicht aber daran, dass mich das Thema allgemein interessiert.

Aufhören wollte ich mit dem Buch nicht, es wurde mir nur empfohlen. Die Auflösung wäre dahin gehend die Frage, ob der Protagonist doch noch zu großem Ruhm gelangt und sich mit den Antagonisten versöhnt (nachdem die Eskalation zwischen aufbegehrenden Studenten und politischem Establishment in einer Entführung als letzten Höhepunkt endet).

Übrigens soll das "Handtuchwerfen" am Anfang des letzten Kapitels völlig überraschend erfolgen, indem der Protagonist, der stets als machthungrig beschrieben ist, ankündigt, nicht nochmal kandidieren zu wollen. In den verbleibenden Monaten seiner Amtszeit ereignet sich dann u.a. die beschriebende Entführung sowie eine Auflösung über die wahren Gründe seines unerwarteten Rückzugs.
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Nicki
Geschlecht:weiblichBücherwurm

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Beiträge: 3611
Wohnort: Mönchengladbach
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Beitrag08.08.2014 12:16

von Nicki
Antworten mit Zitat

California hat Folgendes geschrieben:
Zwei Filme sind zum Beispiel "Hallo, Mr. President" ...


Zitat aus Wiki@, da ich den Film nicht kenne:
Zitat:
Die beiden versöhnen sich und am Ende begleitet sie ihn als seine Lebensgefährtin, als er dem Kongress unter großem Beifall der Delegierten seinen Bericht zur Lage der Nation vorlegt.


Wo ist da das offene Ende? Wenn er den Bericht zur Lage der Nation vorliest, hat er doch wohl die Wahl gewonnen, oder? Ich sehe da ein klassisches Happy End, auch wenn der "Gewinn" der Wahl vielleicht nicht wörtlich erwähnt wird.
Eigentlich ein typisches Beispiel für Show, don`t tell.


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MfG
Nicki

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California
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
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Alter: 32
Beiträge: 15
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C
Beitrag08.08.2014 12:20

von California
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Nicki hat Folgendes geschrieben:
California hat Folgendes geschrieben:
Zwei Filme sind zum Beispiel "Hallo, Mr. President" ...


Zitat aus Wiki@, da ich den Film nicht kenne:
Zitat:
Die beiden versöhnen sich und am Ende begleitet sie ihn als seine Lebensgefährtin, als er dem Kongress unter großem Beifall der Delegierten seinen Bericht zur Lage der Nation vorlegt.


Wo ist da das offene Ende? Wenn er den Bericht zur Lage der Nation vorliest, hat er doch wohl die Wahl gewonnen, oder? Ich sehe da ein klassisches Happy End, auch wenn der "Gewinn" der Wahl vielleicht nicht wörtlich erwähnt wird.
Eigentlich ein typisches Beispiel für Show, don`t tell.


Nein, es ist nur aufgelöst, dass sie zusammen sind. Aber es geht auch immer darum dass die Beliebtheit des Präsideten vor der Wiederwahl sinkt, da er sich in eine Frau verliebt hat. Aber man erfährt nicht, ob er gewählt ist oder nicht (am Filmanfang hat er 63% Zustimmung, am Ende 41%). Mich hätte das interessiert; aber mag auch am persönlichen Geschmack liegen wink
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Nordlicht
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Beiträge: 3755



Beitrag08.08.2014 15:09

von Nordlicht
Antworten mit Zitat

Mir gefallen offene Enden sehr, aber je nach Genre sollte die Story die Frage, die das Buch eingangs stellt, immer beantworten (wer war der Mörder; bekommt die Helden ihren Liebsten usw).

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Tops
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Beiträge: 61
Wohnort: Wien


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Beitrag09.08.2014 04:37

von Tops
Antworten mit Zitat

California hat Folgendes geschrieben:
Nicki hat Folgendes geschrieben:
California hat Folgendes geschrieben:
Zwei Filme sind zum Beispiel "Hallo, Mr. President" ...


Zitat aus Wiki@, da ich den Film nicht kenne:
Zitat:
Die beiden versöhnen sich und am Ende begleitet sie ihn als seine Lebensgefährtin, als er dem Kongress unter großem Beifall der Delegierten seinen Bericht zur Lage der Nation vorlegt.


Wo ist da das offene Ende? Wenn er den Bericht zur Lage der Nation vorliest, hat er doch wohl die Wahl gewonnen, oder? Ich sehe da ein klassisches Happy End, auch wenn der "Gewinn" der Wahl vielleicht nicht wörtlich erwähnt wird.
Eigentlich ein typisches Beispiel für Show, don`t tell.


Nein, es ist nur aufgelöst, dass sie zusammen sind. Aber es geht auch immer darum dass die Beliebtheit des Präsideten vor der Wiederwahl sinkt, da er sich in eine Frau verliebt hat. Aber man erfährt nicht, ob er gewählt ist oder nicht (am Filmanfang hat er 63% Zustimmung, am Ende 41%). Mich hätte das interessiert; aber mag auch am persönlichen Geschmack liegen wink


Hallo!

Ich habe den Film schon länger nicht mehr gesehen - den anderen kenne ich nicht.

Für mich ist der Höhepunkt die eindruckvolle Rede des Präsidenten, in der er auf die Vorwürfe seines Herausforderes eingeht, und ihm den Wind aus den Segeln nimmt, nachdem er sich lange geweigert hatte, auf die Schmutzangriffe zu reagieren.

Damit ist für mich immer klar gewesen, dass er die Wiederwahl gewinnt, sogar haushoch, was bei seinem Einzug in den Korngress auch eindrucksvoll gezeigt wird (tobender Applaus aus den Reihen beider Parteien).

Deswegen ist das Ende auch nicht offen; es fehlt bloß der alte Spruch "und sie lebten glücklich bis an Ende ihrer Tage" wink Das muss man sich halt dazudenken.

Generell zum Thema:
Ich habe lieber eine in sich abeschlossene Geschichte, auch wenn es mir viel Spaß macht, selber weiter zu träumen. Aber das geht mit Nebenhandlungen genauso, hat sogar den Vorteil, dass es da eher selten zu einem unbefriedigten, enttäuschten Gefühl kommt, weil die große Geschichte ja aufgelöst wird und meine Neugier damit befriedigt ist.

Das gilt auch für Fortsetzungsromane (-Filme), wobei es hier einen Unterschied zum einzelnen Roman gibt: es exisitiert eine weitere Erzählebene, nämlich die übergeordnete Geschichte, die von Teil zu Teil weitergesponnen wird. Aber auch hier sollte diese im letzten Teil abgeschlossen werden.

liebe Grüße,
Tops
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katriina
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Beitrag13.09.2014 01:43

von katriina
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Cliffhanger finde ich persönlich okay. Sehr nervenaufreibend, aber dennoch okay, denn man weiß ja, dass es im nächsten Teil der Serie weitergeht.
Nicht aber offene Enden, die finde ich meistens überaus frustrierend.
Da ich selbst aber keine Serien schreibe, versuche ich, so wenig offene Enden wie möglich schreibe. In meiner Novelle war das Ende das komplette Gegenteil von einem 'offenen' Ende, in meinem Roman habe ich zwar die Zukunft des Protagonisten mehr oder weniger offen gelassen, die Handlung des Romans aber komplett abgeschlossen.


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inmutanka
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Beitrag13.09.2014 06:51

von inmutanka
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Ich hasse offene Enden. Das hat mir auch den Genuss an Seb. Fitzeks *Seelenbrecher* zuletzt vermiest, obwohl ich bis zum Ende eigentlich von dem Buch begeistert war.

LG
Inmutanka


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Merlinor
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Beitrag13.09.2014 10:57

von Merlinor
Antworten mit Zitat

[fast off Topic, aber nur fast]

"Hallo, Mr. President" hat kein offenes Ende.
Er spielt nach drei Jahren Amtsführung des Präsidenten, beinahe ein Jahr vor den nächsten Wahlen.
Schmutzkampagnen und Attacken der politischen Gegner gibt es auch während der Amtszeit und ein Jahr vor den Wahlen kann es durchaus sein, dass der Oppositionsführer im Senat bereits als nächster Präsidentschaftskandidat der Republikaner und Herausforderer feststeht.
Den Film künstlich um nahezu ein ganzes Jahr in die Länge zu ziehen, nur um zu erfahren, ob der Präsident seine Wiederwahl gewinnt, wäre unsinnig.

Der Film endet damit, dass der Präsident seine neue Beziehung besiegelt und gleichzeitig die Schmutzkampagne seines Gegners erfolgreich in Grund und Boden stampft.
Ein klassisches Happy-End also und eine vollständig abgeschlossene Geschichte.

Die nächste Geschichte wäre dann, den Wahlkampf bis zu den Wahlen zu bestreiten.
In einem Wahljahr kann viel passieren.  

[/fast off Topic Ende]

LG Merlinor


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BirgitJ
Klammeraffe


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Beitrag13.09.2014 12:11

von BirgitJ
Antworten mit Zitat

Nordlicht hat Folgendes geschrieben:
Mir gefallen offene Enden sehr, aber je nach Genre sollte die Story die Frage, die das Buch eingangs stellt, immer beantworten (wer war der Mörder; bekommt die Helden ihren Liebsten usw).

Das kann ich unterschreiben.
Beste Grüße
BirgitJ


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nothingisreal
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Beitrag13.09.2014 12:13

von nothingisreal
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Ich denke, ein offenes Ende ist nur dann möglich, wenn der  Zuschauer/Leser nach seinem eigenen Weltbild das Ende entscheiden darf. Sprich, wenn ein nicht offenes Ende für die Hälfte der Bevölkerung aufgezwungen klingt.

Ich habe mal eine Geschichte geschrieben, die genau zwei mögliche Enden hatte. Ich habe das Ende weggelassen und Leute gefragt, wie sie am Ende gehandelt hätten. Es kam raus: Entweder die eine Variante, oder die andere. Es war ein etwa 50-50 Verhältnis. Ich habe das Ende daher offen gelassen - und jeder kann seinen Teil dazu denken, den er für richtig erachtet.


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Merlinor
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Beitrag13.09.2014 12:35

von Merlinor
Antworten mit Zitat

...
"... und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute," ist definitiv ein offenes Ende ... smile

Nordlicht hat Folgendes geschrieben:
... Mir gefallen offene Enden sehr, aber je nach Genre sollte die Story die Frage, die das Buch eingangs stellt, immer beantworten (wer war der Mörder; bekommt die Helden ihren Liebsten usw) ...


Ich stimme zu: Die wichtigsten Fragen sollte der Plot beantworten. (Wer ist der Mörder & Co)
Dann ist es allerdings für mein Gefühl schon eine abgeschlossene Geschichte.
Hier stellt sich also die Frage, wie wir den Begriff "offenes Ende" definieren wollen.
Eine Geschichte hat oft mehrere Handlungsstränge und stellt mehrere Fragen.

Aber es gibt halt auch andere Möglichkeiten, die definitiv in ein offenes Ende münden, wie zum Beispiel Samuel Beckett in "Warten auf Godot" vorführt.
Sicher, kein Roman sondern ein Theaterstück und man muss es auch nicht mögen.
Aber dass eine solche dramaturgische Form mit offenem Ende literarisch wertvoll und wichtig ist, zeigt Beckett schon ganz exemplarisch auf.

LG Merlinor


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katriina
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Beiträge: 42
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Beitrag13.09.2014 13:11

von katriina
Antworten mit Zitat

Merlinor hat Folgendes geschrieben:

Ich stimme zu: Die wichtigsten Fragen sollte der Plot beantworten. (Wer ist der Mörder & Co)
Dann ist es allerdings für mein Gefühl schon eine abgeschlossene Geschichte.
Hier stellt sich also die Frage, wie wir den Begriff "offenes Ende" definieren wollen.
Eine Geschichte hat oft mehrere Handlungsstränge und stellt mehrere Fragen.



Ich habe früher oft mitbekommen, dass manche Leute alles als "Offenes Ende" definieren, das die Zukunft des Protagonisten nicht noch sehr deutlich werden lässt. Also meinetwegen 400 Seiten Hauptstory mit einem Ende, bei dem die Hauptstory abgeschlossen wird, und dann nochmal zusätzlich 10 Seiten Gefasel darüber, wie der Protagonist kurz nach Ende der Hauptstory noch seine große Liebe findet, sie zusammen drei Kinder bekommen, nach Australien auswandern und dann im Alter glücklich sterben. Ich habe selbst auch schon solche Enden gelesen und fand ausnahmslos immer, dass die Geschichte unnötig in die Länge gezogen wurden und sie dadurch zudem ihr gewisses Etwas verloren haben. Das ist wohl das Verlangen der Leute nach einem hieb- und stichfesten Happy End. Ich weiß nicht, ob das jemals verstehen kann. Rolling Eyes

Persönlich mag ich es, wenn das Buch zuende ist, sobald die Hauptstory abgeschlossen wurde. Der Mörder ist also gefasst, der verletzte Kommissar wieder aus dem Krankenhaus und das ganze Ermittlerteam geht ein meinetwegen noch ein Bierchen trinken, um den Erfolg zu feiern. Fertig. Im besten Falle intressiert mich das zukünftige Privatleben des Kommissars mit seiner schwangeren Frau selbst, aber das nach Ablauf der Hauptstory noch auszuarbeiten würde mich das Buch mit einem unangenehmen Nachgeschmack zuschlagen lassen.


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Teribur
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T
Beitrag13.09.2014 15:47

von Teribur
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Mir würde als Beispiel das  Buch bzw die Verfilmung von "Pi Schiffbruch mit Tiger" einfallen. Da lässt der Autor den Leser entscheiden was die Wahrheit ist und das ganze wird als Metapher zu Gott aufgezeigt. Also mir hat's gefallen...
Ich denke es ist zum Einen eine Geschmackssache um zum Anderen wie "offen" das Ende ist. Ob nur ein Teil der Handlung offen ist oder die ganze Auflösung.
LG Zico
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