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Siegfried
Leseratte
S
Beiträge: 104
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S  08.11.2014 17:47
von Siegfried
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| Stern hat Folgendes geschrieben: | | Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was mit "linear" gemeint ist. |
In linearen Erzählungen werden die Ereignisse in chronologischer Reihenfolge erzählt: Erst das ... dann das ... dann das ... dann das ... dann Schluss.
In der linearen Erzählweise gibt es keine Rückblicke, kein Vorausschauen. Normalerweise bewegt sich die Handlung nur auf einer einzigen Linie; es existiert keine Parallelhandlung
Nehmen wir ein bekanntes Beispiel: Hänsel und Gretel.
Wird die Geschichte linear erzählt, läuft die Handlung wie bekannt ab. Die Mutter will die beiden Kinder loswerden und setzt sie im Wald aus. Der erste Versuch scheitert. Der zweite Versuch ist erfolgreich. Die Kinder suchen im Wald nach Rettung. Sie stoßen auf das Hexenhaus, wo sie von der Hexe, einer Menschenfresserin, gefangen werden. Gretel wird zur Dienstmagd, Hänsel wird gemästet. Als Hänsel gebraten werden soll, landet die Hexe im Ofen. Die Kinder nehmen die Wertsachen der Hexe mit und kehren in ihr Elternhaus zurück. Die böse Mutter ist inzwischen verstorben und die Restfamilie lebt glücklich bis ans Ende ihrer Tage.
Das ist stur linear heruntererzählt. Strenge chronologische Reihenfolge und nur ein Handlungsstrang.
Setzt man bei der Geschichte nicht mit der Planung der Mutter ein, die Kinder im Wald auszusetzen, sondern mit der Ankunft der Kinder am Hexenhaus, braucht man entsprechende Erläuterungen, wieso die Kinder durch den Wald schleichen. Einige Kapitel müssen sich also mit bereits vergangenen Ereignissen befassen.
Parallele Handlungen entstehen z. B. rund um das Elternpaar (was geschieht im Elternhaus, nachdem die Kinder im Wald ausgesetzt wurden und nicht wieder heimkehren) und um die Hexe (Einführung der Hexe nicht mit der Ankunft von H. und G. am Hexenhaus, sondern ein eigener Erzählfaden, warum die Hexe im Wald lebt und wie sie als Menschenfresserin agiert. Damit kennt der Leser die Gefahr, die von der Hexe ausgeht).
Dramaturgisch ist es z. B. für den Leser deutlich interessanter, wenn der Leser die Gefahr bereits kennt, in die sich die Hauptfiguren hineinbewegen. Man beachte z. B. den Aufbau von Abenteuerfilmen: Irgendeine arme Sau begibt sich auf einen gefährlichen Weg und kommt natürlich um (der Zuschauer kennt somit die Gefahr). Und dann begibt sich der Held selbst auf diesen gefährlichen Weg, ohne von den Gefahren zu wissen.
Ein Beispiel, wo diese extrem zelebriert wird, ist der Film "Sabotage" von Alfred Hitchcock. Ein Junge ist in London unterwegs und soll ein Paket bis zu einer bestimmten Uhrzeit abliefern. Was der Junge nicht weiß, der Zuschauer hingegen doch: In dem Paket ist eine Zeitbombe. Der Zuschauer zittert also mit, ob der Junge die Bombe rechtzeitig abliefert oder selbst in die Luft fliegt. (Hitchcock hat später einen Fehler zugegeben: Das Ende der Szene sei falsch, weil sich die Spannung nicht löst, sondern in einem Schock endet).
Hier zu sehen:
http://www.youtube.com/watch?v=qukz70OaYf0
Vielleicht hilft dir das, die Bewertung "zu linear" besser zu verstehen.
LG
Siegfried
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bibiro
 Klammeraffe
B
Beiträge: 716
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Beka
Exposéadler
Beiträge: 2374
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09.11.2014 11:16
von Beka
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| Stern hat Folgendes geschrieben: | Ein Kleinverlag zeigt Interesse an meinem historischen Roman.  Der Verleger rief mich heute an. Es ist ein kleiner Verlag, der aber hier regional sehr aktiv ist und regional auch in den Buchläden zu finden ist. Er verlegt auch einen Krimi- und Thriller-Autoren, der mittlerweile schon eine gewisse Bekanntheit erreicht hat. Vertragsentwurf habe ich noch keinen vorliegen, aber eine telefonische Zusage. |
Herzlichen Glückwunsch!
_________________
*Die Sehnsucht der Albatrosse*
*Das Geheimnis des Nordsterns*
*Die Tochter der Toskana*
*Das Gutshaus in der Toskana*
*Sterne über der Toskana*
*Der Himmel über Amerika - Rebekkas Weg*
*Der Himmel über Amerika - Esthers Entscheidung*
*Der Himmel über Amerika - Leahs Traum*
*Anita Garibaldi - Ein Leben für die Freiheit*
*Bergleuchten* |
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Stern
Reißwolf
S
Beiträge: 1145
Wohnort: Im Wald
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S 09.11.2014 17:03
von Stern
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| Siegfried hat Folgendes geschrieben: | | Stern hat Folgendes geschrieben: | | Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was mit "linear" gemeint ist. |
In linearen Erzählungen werden die Ereignisse in chronologischer Reihenfolge erzählt: Erst das ... dann das ... dann das ... dann das ... dann Schluss.
In der linearen Erzählweise gibt es keine Rückblicke, kein Vorausschauen. Normalerweise bewegt sich die Handlung nur auf einer einzigen Linie; es existiert keine Parallelhandlung
Nehmen wir ein bekanntes Beispiel: Hänsel und Gretel.
Wird die Geschichte linear erzählt, läuft die Handlung wie bekannt ab. Die Mutter will die beiden Kinder loswerden und setzt sie im Wald aus. Der erste Versuch scheitert. Der zweite Versuch ist erfolgreich. Die Kinder suchen im Wald nach Rettung. Sie stoßen auf das Hexenhaus, wo sie von der Hexe, einer Menschenfresserin, gefangen werden. Gretel wird zur Dienstmagd, Hänsel wird gemästet. Als Hänsel gebraten werden soll, landet die Hexe im Ofen. Die Kinder nehmen die Wertsachen der Hexe mit und kehren in ihr Elternhaus zurück. Die böse Mutter ist inzwischen verstorben und die Restfamilie lebt glücklich bis ans Ende ihrer Tage.
Das ist stur linear heruntererzählt. Strenge chronologische Reihenfolge und nur ein Handlungsstrang.
Setzt man bei der Geschichte nicht mit der Planung der Mutter ein, die Kinder im Wald auszusetzen, sondern mit der Ankunft der Kinder am Hexenhaus, braucht man entsprechende Erläuterungen, wieso die Kinder durch den Wald schleichen. Einige Kapitel müssen sich also mit bereits vergangenen Ereignissen befassen.
Parallele Handlungen entstehen z. B. rund um das Elternpaar (was geschieht im Elternhaus, nachdem die Kinder im Wald ausgesetzt wurden und nicht wieder heimkehren) und um die Hexe (Einführung der Hexe nicht mit der Ankunft von H. und G. am Hexenhaus, sondern ein eigener Erzählfaden, warum die Hexe im Wald lebt und wie sie als Menschenfresserin agiert. Damit kennt der Leser die Gefahr, die von der Hexe ausgeht).
Dramaturgisch ist es z. B. für den Leser deutlich interessanter, wenn der Leser die Gefahr bereits kennt, in die sich die Hauptfiguren hineinbewegen. Man beachte z. B. den Aufbau von Abenteuerfilmen: Irgendeine arme Sau begibt sich auf einen gefährlichen Weg und kommt natürlich um (der Zuschauer kennt somit die Gefahr). Und dann begibt sich der Held selbst auf diesen gefährlichen Weg, ohne von den Gefahren zu wissen.
Ein Beispiel, wo diese extrem zelebriert wird, ist der Film "Sabotage" von Alfred Hitchcock. Ein Junge ist in London unterwegs und soll ein Paket bis zu einer bestimmten Uhrzeit abliefern. Was der Junge nicht weiß, der Zuschauer hingegen doch: In dem Paket ist eine Zeitbombe. Der Zuschauer zittert also mit, ob der Junge die Bombe rechtzeitig abliefert oder selbst in die Luft fliegt. (Hitchcock hat später einen Fehler zugegeben: Das Ende der Szene sei falsch, weil sich die Spannung nicht löst, sondern in einem Schock endet).
Hier zu sehen:
http://www.youtube.com/watch?v=qukz70OaYf0
Vielleicht hilft dir das, die Bewertung "zu linear" besser zu verstehen.
LG
Siegfried |
Danke für die ausführliche Antwort. Okay in dem Sinne ist die Handlung meines Romans linear. Das hat mit meiner Erzählperspektive zu tun: Eine ältere Frau auf dem Sterbebett, im Angesicht des Todes, blickt auf ihr Leben zurück und erzählt ihre Lebensgeschichte.
Ich habe zu diesem Stil viel positives Feedback bekommen (auch von Agenturen und Verlagen) und sie wird auch so bleiben. Den meisten gefiel hingegen der Handlungzeitraum und Handlungsort nicht.
Der Kleinverlag, der jetzt Interesse zeigt, möchte eine Szene umgeschrieben haben (Kritik fand ich in diesem Fall auch sinnvoll und berechtigt) und außerdem gefällt dem Verleger mein Arbeitstitel nicht. Aber da wird sich schon eine Lösung finden, denke ich.
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Stern
Reißwolf
S
Beiträge: 1145
Wohnort: Im Wald
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bibiro
Klammeraffe
B
Beiträge: 716
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Beka
Exposéadler
Beiträge: 2374
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09.11.2014 18:21
von Beka
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| Stern hat Folgendes geschrieben: |
Der Kleinverlag, der jetzt Interesse zeigt, möchte eine Szene umgeschrieben haben (Kritik fand ich in diesem Fall auch sinnvoll und berechtigt) und außerdem gefällt dem Verleger mein Arbeitstitel nicht. Aber da wird sich schon eine Lösung finden, denke ich. |
Klingt doch prima.
| Stern hat Folgendes geschrieben: | Trinkt Ihr mit mir??
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Mysi101
Eselsohr
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Alter: 32
Beiträge: 345
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Stern
Reißwolf
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Beiträge: 1145
Wohnort: Im Wald
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Beka
Exposéadler
Beiträge: 2374
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09.11.2014 19:12
von Beka
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Wenn du auf "Profil bearbeiten" gehst, hast du das Kästchen für Signatur.
Da schreibst deinen Text rein, und dann musst du ganz runterscrollen und auf absenden drücken.
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Stern
Reißwolf
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Beiträge: 1145
Wohnort: Im Wald
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S 09.11.2014 19:16
von Stern
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| Beka hat Folgendes geschrieben: | Wenn du auf "Profil bearbeiten" gehst, hast du das Kästchen für Signatur.
Da schreibst deinen Text rein, und dann musst du ganz runterscrollen und auf absenden drücken. |
Danke! Ja, ich habe es jetzt schon gefunden. Es wird aber wohl zeitverzögert angezeigt.
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marie antoinette
Erklärbär
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Alter: 49
Beiträge: 2
Wohnort: münchen
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M 17.01.2018 20:19
Hallo stern
von marie antoinette
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Hallo stern
Wie du an meinem siehst, bin ich auch ein grosser fan des 18 Jahrhundert
Wie heisst dein buch?
Ich schreibe gerade einen roman über isabella von parma und marie christine
Ich liebe speziell die habsburger am Hofe Maria theresias
Dir viel glück
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Beka
Exposéadler
Beiträge: 2374
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18.01.2018 13:33
von Beka
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Liebe Marie,
Stern ist schon länger nicht mehr im Forum unterwegs.
Dieser Thread ist beinahe vier Jahre alt, da wirst du wohl keine Antwort mehr bekommen. 
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