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Alte Schriften in der neuen Zeit - Prolog


 
 
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Wasch-Dein-Hirn
Geschlecht:männlichSchneckenpost

Alter: 45
Beiträge: 7



Beitrag08.07.2014 09:41
Alte Schriften in der neuen Zeit - Prolog
von Wasch-Dein-Hirn
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Prolog

"Unser derzeitiger Wissensstand steht völlig im Einklang mit der Aussage, dass es ein Wesen gibt, das für die physikalischen Gesetze verantwortlich ist."

Zitat von Herrn Stephen Hawking (Lennox/Gooding: Seite 9)


Die technisierte und aufgeklärte (vor allem westliche) Gesellschaft bietet uns vieles, was uns scheinbare Erleichterung im stetigen Einerlei des Lebens verschafft. Wir haben etwas zu essen, schnelle Autos, schöne Frauen, Spielkonsolen, Videofilme, Radio, Fernsehprogramme und natürlich Geld. Mit letzterem scheint alles möglich zu sein, um sich ein sorgenfreies und erfülltes Leben zu arrangieren. Ausgenommen natürlich Glück und Gesundheit - denn diese Dinge kann man auch mit Hilfe des gern gesehenen Zahlungsmittels nicht erstehen. Hier zählen andere Maßstäbe.

Soweit - so gut, dann geht's uns ja prima sollte man meinen. Wir essen die Nahrungsmittel, welche uns belieben und können diese auch ohne Reue wegwerfen - denn es gibt immer neue im Supermarkt. Und das obgleich die Mehrheit der Menschen auf Erden durch unsere unterdrückende, egozentrische Lebensweise unzureichend damit versorgt ist. Nehmen ist immerhin seliger denn Geben.
Wir fahren schnelle und durstige Autos, die mit allerlei Luxus ausgestattet sind, damit wir den schönen Frauen und allen anderen Mitbürgern damit imponieren können. Denn wir haben ansonsten in unserem Leben nicht allzu viel, mit dem wir uns  den anderen Mitmenschen als würdige und begehrenswerte Kontaktpersonen empfehlen könnten.

Damit wir über diese Geisteshaltung, die uns über lange Jahrzehnte durch die Medien eingeflößt wurde, nicht allzu lange nachdenken müssen, haben wir ja auch vielfältige kommerzielle Ablenkungsmöglichkeiten, welche uns diesen Umstand für die jeweilige Nutzungsdauer der Ablenkungsvarianten ja ebenso schnell wieder vergessen lassen.

Und sollte die Gedankenflucht  mittels bereitgestellten Möglichkeiten mal nicht den gewünschten Erfolg bringen, so haben wir unser bestes - unser Geld - um in Windeseile weitere Angebote der Privatwirtschaft nutzen zu können, die zum gleichen Ziel führen - die Gedanken zu verbannen und kurzweilige Ablenkung zu erreichen.

Warum also weiter darüber nachdenken und sich das Leben unnötig voller bzw. scheinbar komplizierter machen?
Das ist also nun eine vordergründige Frage. Die Notwendigkeit der Beantwortung selbiger liegt vielleicht viel näher als man im ersten Augenblick annehmen möchte.

Denn was ist es, das du in Wahrheit suchst? Wenn du in einer stillen Minute auf deinem Sofa sitzt oder abends im Bett einmal in Ruhe in dich hineingehst, inne hältst - dann weißt du bestimmt wieder ganz schnell, was du wirklich begehrst:

Bei Obi gibt es das nicht, Neckermann macht es nicht möglich und Tui sagt: Du hättest es dir verdient. Bevor du jetzt weiter bei Ikea die Möglichkeiten entdeckst, frage mal bei Toyota nach, denn die sagen dir: Nichts ist unmöglich und die Raiffeisenbank hat sich dafür bereit erklärt dir den Weg frei zu machen! Naja. OK. So einfach machen es uns die benannten Wohltäter nicht. Aber auch die wissen wonach der Mensch sucht.

Ja - wonach suchst du denn nun? Nach dem besten Weg durch das Leben? Nach der besten Geldanlage? Dem krassesten Auto? Nach Anerkennung? Nach Gemeinschaft und Harmonie? Nach dem Sinn im Leben? Nach dem Sinn deines täglichen Leidens? Oder nach dem Sinn hinter dem scheinbaren Unsinn auf der Welt, der dich stets umgibt? Nach Unsterblichkeit?
 
Ich schätze, im Kern suchst du doch nach dem Sinn in allem. Oder? Die Beantwortung deiner innersten, elementalen Fragestellungen, durch die sich ein in sich schlüssiger Sinn des Lebens ja überhaupt erst offenbaren würde – wenn man sich denn drauf einließe – ist eminent wichtig. Die Antworten auf diese Fragen werden deine Ängste und Sorgen, die mit der Nicht-Beantwortung dieser Fragen aufgeworfen werden, in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen.

Doch warum fällt es uns so schwer, den Sinn zu finden und klare Vorstellungen vom Warum und Weshalb als Rüstzeug für das gesamte Leben zu entwickeln?
Willst du nicht in Wahrheit innere Sicherheit und Zufriedenheit erlangen, die ein Leben lang hält? Irgendetwas stimmt doch da nicht - möchte man zu Recht meinen. Uns geht es doch eigentlich prima!

Und trotzdem befinden wir uns immer in einer Art Zwischenzustand. Wir wissen nicht wirklich warum dies alles um uns herum geschieht. Die Leiden im täglichen Leben, die Unsicherheit in unseren Entscheidungen, das Gezanke um Nonsens, die Kriege auf der Welt oder in der Summe: das Negative im Allgemeinen. Sicherlich. Es gibt gesellschaftliche Konventionen, die das Zusammenleben der Menschen in vielen Details festlegen. Es gibt Gesetze und Regeln. Wenn man sich nach ihnen richtet, dann kann man ein unbescholtenes und relativ ruhiges Leben führen. Auch wenn diese Gesetze ein Zusammenleben von Menschen ORGANISIEREN – tiefer gehende Antworten auf die seelischen Fragen eines jeden Menschen geben sie nicht. Braucht man diese Antworten überhaupt?

Anscheinend: Ja. Und das liegt auf der Hand! Wie sonst lässt es sich erklären, dass wir im Grunde unglücklich im Herzen sind - obwohl es uns doch so gut geht? Wir kaum materielle Sorgen haben, außer unerfüllten Luxusbedürfnissen? Bewerten wir nun unsere Bedürfnisse nach Luxus einfach zu hoch - was uns wiederum unglücklich macht? Weil wir, z.b. finanziell bedingt, nicht alle diesbezüglichen Bedürfnisse stillen können? Glauben wir, durch individuellen, materiellen Luxus und Oberflächlichkeiten unser Herz befriedigen zu können?

Oder geben wir dem Luxus einen besonderen Stellenwert, der uns den letzten Kick geben kann? Dem wir nach 162 Jahren forciertem Zahlenweltbild die einzige Möglichkeit zur Befriedigung unserer innersten Wünsche beimessen? Als billigen Ersatz für die Beantwortung der in uns brennenden Grundfragen, die ja offensichtlich keiner beantworten kann? Trösten wir unser weinendes Herz über diese Erkenntnis hinweg?

Betäuben wir nicht lediglich den Schmerz in uns? Haben wir diesen Bedürfnissen nicht schlicht und einfach als Ersatzbefriedigung einen großen Raum in unserem Leben gegeben, um uns von der augenscheinlichen Unbeantwortbarkeit der Kernfragen hinfort zu trösten?

Vermutlich schon - denn die Freude über den einen oder anderen Luxus ist stets nur von kurzer Dauer. Und nach der ersten Freude, die sicherlich auch mal 3 Monate anhalten kann, kommt wieder diese Leere. Die Leere, die wir nur zu gut kennen und die wir ständig zu füllen suchen...  

Über kurz oder lang muss der gesunde und immer wieder verschaukelte Verstand doch zu folgender Erkenntnis kommen: Egal was man sich anschafft, welche Reisen man unternimmt, welche Partys man mitnimmt oder welche Wertgegenstände/Statussymbole man sammelt - die rastlose Suche wird dadurch auf lange Sicht nicht beendet. Die Trauer im Herzen wird nach jedem mal nur ein bisschen mehr...

Die brennenden Fragen werden nicht beantwortet. Das Glücksgefühl ist nur vorübergehend. Die Zufriedenheit muss in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen wieder neu erkauft werden. Und die Suche beginnt immer wieder von vorne. Es ist ein Teufelskreis.

Denn es ist im Grunde egal was du dir an materiellem Reichtum, an Autos, Häusern, Yachten, Partys, Designerklamotten oder sonstigem erkaufst: Deine wirkliche Sehnsucht wird dabei nicht wirklich gestillt. Die tiefe Sehnsucht des Herzens wird nur für einen mal mehr oder weniger langen Zeitraum ausgeblendet, weil man sich an dem materiellen HABEN erfreut. Es ist eine Sehnsucht, die alle Menschen weltweit teilen. Und das wiederum ist interessant.

Denn stets plagt uns irgendwie immer eine Art Heimweh oder besser gesagt, der innige Wille nach Harmonie, Anerkennung  und Sorgenfreiheit - nach einem paradiesischen Zustand. Dieses Gefühl konnten uns aber weder irgend eine staatliche Institution, noch eine Bürgerinitiative, geschweige denn eine der vielen privatwirtschaftlichen Vereinigungen geben. Obwohl alle genannten Gruppen nur das Beste für uns wollen und reine Selbstlosigkeit ohnehin bei diesen vorherrscht, finden wir als Masse irgendwie nicht dorthin, wo wir ankommen wollen. Ganz getreu der leider weit verbreiteten Ansicht: "Der Weg ist das Ziel."

Die schlausten Köpfe der Welt dienen den benannten Gruppen in Hülle und Fülle - und das nicht erst seit gestern. Wir haben eine Unmenge an Wissen gesammelt, welches uns die unglaublichsten Dinge hat vollführen lassen. Wir programmieren die Zellen-DNA oder lassen kleinste Teilchen miteinander kollidieren. Aber wir haben keinen Masterplan für die Glückseligkeit und vollkommene Erfüllung der Menschen?   

Was ist dann der Weg? Wenn also die Masse der Menschen trotz den besten Wünschen aller Regierungen, Selbsthilfegruppen und Tante-Emma-Läden nicht da ankommt, wo alle ja eigentlich hin wollen, muss man doch fragen: Wo kommt man denn an? Oder welchen Weg fahren wir dann überhaupt?

Offensichtlich haben alle betroffenen Menschen im großen „All-Inclusive-Reisebus“ schon länger nicht mehr aus dem Fenster geschaut - weil sie alle mit dem Blockbuster und dem „toller“ sein als andere beschäftigt waren. Denn dann wäre ihnen schnell aufgefallen, dass doch alle eigentlich Strand, Palmen und HulaHula-Mädchen gebucht haben - aber links und rechts vom Bus weder Vegetation noch Wasser zu sehen ist, sondern nur Karstgestein und Wüste...und der Bus auf einer Straße fährt, die aus Knochen und Blut besteht. Vielleicht auch, dass an den Straßenrändern nur verlumpte Gestalten mit Bauchläden unter Pappmaschee-Palmen stehen, die freundlich mit ihren Waren winken und ein Dreimannzelt am Planschbecken als Haus mit Meerblick verkaufen. Wer aus der Frontscheibe schauen würde, könnte in der Ferne einen von schwarzem Rauch geschwängerten Horizont mit großen Schornsteinen sehen, die von Stacheldraht umzogen sind...

Haben wir was verpennt? Haben wir vielleicht im Freudentaumel der Ablenkungen uns ganz und gar unbemerkt vom rechten Weg weglocken lassen? Unsere inneren Empfindungen übertölpeln lassen?

Warum beschäftigen sich denn nun alle Menschen mit der immerwährenden Suche nach Harmonie, Einheit, Zuneigung/Liebe und Erlösung gleichermaßen? Sie wirkt wie ein Urinstinkt eines jeden Menschen, der seit langer Zeit den Erinnerungen nachtrauert, an eine Zeit, in der vielleicht alles einmal ganz anders war. Denn unser Innerstes kennt anscheinend einen Zustand, in dem dies alles wirklich möglich zu sein scheint. Freude ohne Sorgen, erfüllte Existenz und Harmonie im Leben und im Einklang mit der Natur und allen Lebewesen. Wir werden mit jedem neuen Tag daran erinnert. In jeder Minute bewusstem Nachdenken spüren und wissen wir, dass unser Herz mit anderen Fragestellungen betraut ist, als der Sorge um die schönsten Klamotten oder den größten Penis... Spüren wir nicht auch im Herzen, dass im aktuellen Weltbild fast alles falsch läuft?

Aber trotzdem fahren wir in dem bequemen Reisebus immer weiter… Hä??? Warum nur tun wir das? – verdammt?!?

Wir wollen doch eigentlich ganz anders leben!

Wir wollen doch: Lieb zueinander sein, friedlich im Geiste, mit und nicht gegen die Natur leben, Freiheit und Ehrlichkeit untereinander, Ehre, Aufrichtigkeit, und lustig sein – nicht immer nur bedrückt, uns keine Sorgen um Verbrechen machen müssen, und draußen im Grünen zusammensitzen und grillen – natürlich Tofu-Würstchen…usw…na jeder weiß nun sicherlich ganz genau was ich damit meine.

Schon ganz schön doof ist das! Und warum ist dieses Gefühl immerzu da, dass alles irgendwie gar nicht nach Plan verläuft?

Man könnte jetzt sagen: „Da die Welt heutzutage von so viel Leid und Druck geprägt ist, Zukunftsängste und andere ernstzunehmende Ängste in den Menschen verhaftet sind, wünschen sich diese einen Zustand der inneren und äußeren Sicherheit. Aus der Tragik der Leidenssituation heraus gibt es nur den Ausbruch in die innere Geborgenheit. Aus diesem Grund ist das Gefühl bei allen Menschen gleichermaßen und dauerhaft vorhanden.“  

Diese Aussage ist logisch, in sich geschlossen und eigentlich irgendwie nicht so recht anfechtbar. Denn anscheinend trifft das den Nagel auf den Kopf - sollte man meinen. Das ist auch ganz schön richtig! Zumindest wenn man davon auszugehen gewillt ist, dass dies gemeinsame Empfinden der Menschen, erst seit der industriellen Revolution vorhanden sei. Als die Maschinen mit dem Tanz begonnen haben. Davon auszugehen ist allerdings grober Unfug - denn es ist hinlänglich bekannt, dass dies Empfinden schon immer im Menschen wühlte. Seit der sich gebärden kann.

Und daher ist hiermit nur die neuerliche Verstärkung, der inneren Suche nach einem Mehrwert des Lebens, in unserer Zeit  zu erklären. Die Suche, die durch den äußeren Druck und die starken Ängste der Menschen intensiver vorangetreten wird.  Die Zwänge, Gefahren und fehlende Menschlichkeit des konsumorientierten Weltbildes, treiben die Menschen geradezu zur Suche nach einem Kleinod der Freude und Sicherheit.

Aufgrund der samariterähnlichen, privatwirtschaftlich organisierten Medienlandschaft, wird der einzige Weg dorthin als Weg der kleinen Ego-Geschenke propagiert. Glück und Zufriedenheit sind nur durch die materielle Beschenkung des eigenen Egos möglich - dies ist, ganz grob gesagt, die vermittelte Sichtweise. Kauf‘ dir geiles Zeug, sei besser und toller als die Anderen – dann, ja dann geht’s dir gut. Ergötze dich an niederschwelligen Angeboten der Industrie, die deine Sehnsucht wieder ein wenig in den Hintergrund treten lassen.

Durch diese Indoktrinierung des Materiellen, hangeln sich Millionen von Menschen von einem Glücksgefühl zum nächsten. Es beginnt der schon zuvor erwähnte Kreislauf - der zwar Umsatz und Wirtschaftswachstum bringt, aber keine innere Befriedigung für den Einzelnen.

Naja – wie auch immer. Aber irgendwas vermissen wir doch offensichtlich! Ganz tief in unserem Innersten, was immer sehr gerne mit dir kommuniziert, wenn du im Bett liegst…oder mal ein wenig Ruhe hast…es sagt dir, was du vermisst…

…einen paradiesischen und sorgenfreien Zustand....

…das ist es, was du dir mit jedem Herzschlag und jedem Wimpernschlag immerzu und ewiglich wünschst in deiner Pein, die dir das dunkle Weltbild täglich auf deine Seele brennt. Doch das Dilemma tritt sofort sichtbar in den Vordergrund:

Paradies? Gibt’s ja gar nicht! Razz --- Stimmt!

Denn diesen Zustand kann uns ein von gierigen, gewissenlosen und boshaften Menschen erschaffenes Lebensumfeld, leider nicht so wirklich bieten - auch wenn du zehn Ferraris hast und einen eigenen Golfplatz: Du befindest dich stets auf der Suche nach der Erlösung von deiner Pein - doch keiner kann es dir anscheinend bieten. Warum ist das so? Haben wir etwas übersehen? Sind wir zu blöd? Oder werden wir vom Wesentlichen abgelenkt? Kann schon sein. Darauf kommen wir noch später zu sprechen, wie diffizil hier die Betrachtungsweise sein muss – zunächst jedoch...Fakt ist:
 
Wir wissen: Paradies gibt’s ja gar nicht --- wie man in den Weltraum fliegt --- wie man Teilchen kaputt macht - die man gar nicht sehen kann ---  und dass wir gar nicht selbst denken können. Aber auf die wichtigsten Fragen, seit Menschen existieren, wie...

Wo kommen wir her?
Warum sind wir hier?
Wie wird man wirklich glücklich?
Was muss ich tun?
Was kommt danach?


...kennen wir heute keine adäquaten Antworten mehr. Nur Spekulationen und auf dem Mehrheitsprinzip beruhende Theorien beherrschen das Bild in der Diskussion um genau diese Fragen. Die Kernfragen des Lebens. Dies war einmal anders. Man wusste genau, was zu tun ist, um zu wissen wo man hinkommt - und man war zufrieden(er). Doch dieses alte Wissen ist seit der industriellen Revolution Stück für Stück, mit jeder Generation, weiter in den Hintergrund gerückt worden. Warum das so ist, werden wir im Laufe des Buches noch weitgehend herausfinden. Denn andere Werte und Denkweisen wurden stattdessen in den Vordergrund gespielt - ein von nüchterner Wissenschaft durchzogenes Weltbild hat sich daraus ergeben. Man versucht alle offenen Fragen durch Zahlen, Theorien und Apparaturen in irgendeiner Weise zu klären.

Doch selbst in den Zeiten der Quantenphysik, die schon so manch erstaunliche Tatsache zutage gefördert hat, finden diese Ungewissheiten einfach keine zufriedenstellende Beantwortung. Ob dies nun daran liegt, dass eher selten eine ganzheitliche Betrachtung und Bewertung der Forschungsergebnisse vorgenommen wird, ist schwerlich zu sagen. Doch der Verdacht liegt nahe, dass sich große Teile der (Lobby)Wissenschaft schwer tun, einzugestehen, dass man einfach nicht wirklich weiterkommt. Interessanterweise gibt es aber doch eine Riege der (neuen) Wissenschaft, die solche und ähnliche Aussagen schon des Öfteren getätigt haben. Es sind die Menschen, die sich mit zuvor benanntem Forschungsgebiet beschäftigen: die Quantenphysiker.

Forschen Sie doch an den uns bisher kleinsten bekannten Teilchen - also im Grunde an der Basis der Materie. Und sie sind mehr als nur verwundert. Unglaubliches offenbart sich. Teilchen sind miteinander verbunden und "fühlen" gemeinsam, andere tauchen mal hier und mal dort auf, wieder andere erzeugen Licht, und schwingen tun sie alle...doch dazu später mehr. Der Erkenntnis-Tenor in diesem Forschungsfeld lautet etwa so:

"Das System an dem wir forschen ist so komplex, so genial und extrem intelligent, dass es zum Einen ein Wunder ist, dass es überhaupt funktioniert - zum Anderen ist anscheinend alles möglich."

Diese Feststellung an sich ist schon sehr interessant. Sagt sie doch im Kern:

- es ist superduper megakrass unvorstellbar intelligent
- es ist alles möglich


Es scheint als stecke eine Kraft oder eine ordnende Gewalt hinter alledem. Etwas intelligentes und äußerst zielgerichtetes und vor allem - etwas allumfassendes und unumgängliches, sowie absolutes. Alles deutet darauf hin. Wie wir diese Kraft des Zusammenhaltes nun nennen mögen - es ist zweitrangig an dieser Stelle. Man kann es Gravitationswelle, Magnetfeld, großer Uhrmacher, Geist oder Butterschmier nennen. Man kann es aber wenn man möchte so benennen, wie  es der Begründer der Quantentheorie einst benannt hat:

„Als Physiker, also als Mann, der sein ganzes Leben der nüchternen Wissenschaft, der Erforschung der Materie diente, bin ich sicher von dem Verdacht frei, für einen
Schwarmgeist gehalten zu werden. Und so sage ich nach meinen Erforschungen des Atoms folgendes: Es gibt keine Materie an sich! Alle Materie entsteht und besteht nur durch eine Kraft, welche die Atomteilchen in Schwingung bringt und sie zum winzigsten Sonnensystem des Atoms zusammenhält.

Da es im ganzen Weltall aber weder eine intelligente noch eine ewige (abstrakte) Kraft gibt, so müssen wir hinter dieser Kraft einen bewussten intelligenten Geist annehmen.

Dieser Geist ist der Urgrund aller Materie. Nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Reale, Wahre, Wirkliche, sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre.

Da es aber Geist an sich nicht geben kann, und jeder Geist einem Wesen zugehört, so müssen wir zwingend Geistwesen annehmen.

Da aber auch Geistwesen nicht aus sich selbst sein können, sondern geschaffen worden sein müssen, so scheue ich mich nicht, diesen geheimnisvollen Schöpfer ebenso zu nennen, wie ihn alle alten Kulturvölker der Erde früherer Jahrtausende genannt haben: GOTT!“

Max Planck (1858-1947) Begründer der Quantentheorie (Eigner: Seite 251)


Scharf gefolgerte Worte von einem Mann der auf der ganzen Welt aufgrund seiner glasklaren Erkenntnisse bekannt ist und noch immer sehr geschätzt wird, für das, was er der Wissenschaft brachte. Doch auch andere namenhafte Forscher ihrer Zeit haben gewisse Aussagen zu diesem Thema getroffen. Zu jedem Kapitel dieses Buches habe ich daher ein entsprechendes Zitat eines großen Wissenschaftlers vorangestellt. Denn denen vertrauen wir ja auch im täglichen Leben - also kann man sie auch einmal anhören.

Wie dem auch sei: Die grundlegenden Fragen des Lebens können anscheinend nicht durch geradlinige Methodik und einseitige Sichtweisen beantwortet werden. Es fehlt eine Komponente die Verbindungen schafft. Es fehlt ein Blick auf das alte Wissen der Menschen - welches zwar zugänglich aber nicht nachgefragt ist. Mit diesem alten Wissen haben die Menschen tausende Jahre erfolgreich gelebt. Und weil unsere Vorfahren damit gut gelebt haben, sind wir heute erst in der komfortablen Situation, in der wir sind. So unsinnig kann dieses Wissen ja anscheinend nicht sein. Vor allem wenn man bedenkt, dass uns die neuen Sichtweisen nicht unbedingt an den Rand eines Paradieses gebracht haben. Die maßgebenden Probleme, die das tägliche Brot für das Zusammenleben der Menschen sind, haben sich im Vergleich eher vervielfacht...seit der Abkehr von den alten Lehren.

Dass dieses alte Zeugs doch irgendwie selbst die größten Geister der (Wissenschafts)Geschichte in Demut versetzt hat, sollte einem doch persönlich zu denken geben. Wenn diese Menschen so intelligent und hochbegabt in verschiedenen Dingen waren, dass sie sich doch in einem Punkt letztendlich alle wieder einige werden - das ist doch zumindest bemerkenswert. Wie schon angekündigt, werde ich zu jedem Kapitelbeginn einen von ihnen zu Wort kommen lassen. Nur wohlbekannte Namen werdet ihr vorfinden. Smile

In Anbetracht der Tatsache, dass diese Personen ganz eindeutige Aussagen zu dem "Gott und die Welt" Thema machen stellt sich wohl folglich auch eine Frage:

Warum entfernt sich die Masse der Menschen von diesem alten Wissen? Ist doch unsere gesamte Technologie, unser modernes Wissen in den weitesten Teilen von diesen Männern erst möglich gemacht worden! Wir vertrauen auf deren Grunderkenntnisse, welche Grundlage unserer heutigen Welt(Ansicht) ist. Es wird ein wahrer Kult um manche der großen Wissenschaftler getrieben. Wir verehren Sie als Geber des Energiehaltungssatzes, der Relativitätstheorie, der Evolutionstheorie, des Fernrohrs, der Elektrotechnik, der Computertechnik, der Krümmung der Lichtstrahlen, des Kunstdüngers, der Glühbirne, des Atommodells, des Radios, der Geologie, des Antibiotikums, der Farbenlehre, des Blitzableiters und noch einiges mehr....

Wenn wir doch so sehr auf deren Errungenschaften vertrauen - warum vertrauen wir nicht auch ihren höchsten Erkenntnissen? Und das, obgleich wir uns stetig auf der stoischen und rastlosen Suche nach dem Sinn und Unsinn des Lebens befinden? Wenn doch selbst diese hoch angesehenen Menschen einstimmig auf einen vielleicht unbekannten  Kern der Lebens-Wahrheit hinweisen: Warum fällt es so schwer sich darauf einzulassen? Wo ist das Problem?

Es  scheint fast geradezu so, als ob jemand etwas dagegen hat, dass die Menschen sich mit altem Wissen beschäftigen. Immerzu muss alles durch die moderne Wissenschaft untermauert werden - Experten, Professoren und andere Sachkundige müssen Meinungen formen und das alte Wissen ausklammern. Und das obgleich sehr viele sehr große Forscher es doch schon mehr als untermauert haben, welchen Stellenwert sie den großen alten Schriften beimessen. Warum hört man das denn nie in den Medien? Eine berechtigte Frage. Dort wird man nur mit leerem Geschwätz nach Art der Weltelemente abgespeist - und das mehr als unbefriedigend. Denn wenn man zu sehr in der Tiefe nachbohrt, dann bleibt da nicht mehr so viel von dem ganzen Zahlenwerk übrig. Denn immer wieder stoßen wir auf die Grenzen des uns Möglichen. Doch diese Tatsache ins Rampenlicht der Medien zu stellen geschieht niemals - denn wie sollte unsere moderne Gesellschaft funktionieren, wenn die Menschen wieder ehrlich, interessiert, nachdenklich und prüfend werden? Wenn Sie erfahren würden, dass ihre besten Köpfe mit den Grundproblemen einfach nicht zurande kommen? Vielleicht würden sie wieder anfangen eigene Schlüsse zu ziehen und Fragen zu stellen. Vielleicht gehören viele Menschen dann schnell zu denen, welchen das Zahlungsmittel weniger wichtig ist, als die innere Zufriedenheit mit den richtigen Antworten für die Kernthemen im Leben. Wer verliert dann was? Würden nicht alle gewinnen dabei?

Offensichtlich gibt es eine Hürde.

Diese Fragen seien nun vorerst einfach so dahingestellt. Ich werde gerne später noch darauf eingehen. Wichtig ist jedoch zu erkennen:

Wissenschaft und Religion gehen miteinander einher - ganz ohne Widerspruch.  Diese Meinung teilen auch viele bekannte Forscher. Ein Zitat des schon eben wiedergegebenen Protagonisten gefällt mir an dieser Stelle schon wieder gut:

„Den unmittelbarsten Beweis für die Verträglichkeit von Religion und Naturwissenschaft bildet die historische Tatsache, dass gerade die größten Naturforscher aller Zeiten, Männer wie Kepler, Newton, Leibniz von tiefer
Religiosität durchdrungen waren.

Religion und Naturwissenschaft schließen sich nicht aus, wie heutzutage manche glauben und fürchten, sondern sie ergänzen und bedingen einander.

Wohin und wieweit wir also blicken mögen, zwischen Religion und Naturwissenschaft finden wir nirgends einen Widerspruch, wohl aber gerade in den entscheidenden Punkten volle Übereinstimmung.“

Max Planck (1858-1947) Begründer der Quantentheorie (Frankenberger: Seite 17)


Aber auch Galileo Galilei (1564-1642) formuliert es ebenfalls parteiischer aber dennoch sehr treffend wie ich finde:

"Die Heilige Schrift und die Natur kommen beide vom göttlichen Worte her, jene als Eingebung des Heiligen Geistes, diese als Ausrichterin der göttlichen Befehle."

(Eigner: Seite 200)


Wie kommen diese weltbekannten Forscher, die viele Grundlagen unserer heutigen Technik, die tagtäglich in der uns bekannten Gesellschaft als selbstverständlich genutzt werden, erdacht haben, zu solchen Aussagen? Und das, obgleich die Mehrheit der Bevölkerung der Meinung ist, dass sich Wissenschaft und Religion gegenseitig ausschließen? Ja - unversöhnlich konträr gegenüberstehen?

"Als junger Mann war ich praktizierender Atheist. Die Erforschung des Universums hat mir gezeigt, dass die Existenz von Materie ein Wunder ist, das sich nur übernatürlich erklären lässt."

Allan Sandage, Astronom (“Mister Cosmology”) (Strobel)


Ja, warum kommen diese Leute auf solche Aussagen? Ich denke die Antwort ist ganz einfach: Sie waren jeweils so tief in ihrem Fachbereich vorgedrungen, dass mit jeder beantworteten Frage - drei neue Fragen  aufgetaucht sind. Letztendendes haben sie alle erkannt, dass hinter dem, was wir Menschen als Messergebnisse, Folgerungen und Beobachtungen wahrnehmen, letztlich einer viel größeren, intelligenten und ordnenden Macht unterliegt. Und diese Erkenntnis haben viele von diesen Menschen auch anderen Menschen mitteilen wollen. Als Forscher waren sie ohnehin so sehr mit der Beantwortung verschiedener essentieller Fragen beschäftigt - sie haben diese Fragen durch nüchterne Wissenschaft zu erklären gesucht. Doch befriedigende Antworten fanden sie dort nicht. Die fanden sie ganz woanders. Warum gehen wir den gleichen Irrweg bei der Beantwortung der in uns brennenden Fragen, den auch schon andere, kluge und versiert denkende Menschen gegangen sind? Sie alle haben erkannt, dass die Antworten nicht im Augenscheinlichen zu finden sind. Sie haben uns vorgemacht, dass Wissenschaft zwar kleine Zusammenhänge darstellen kann, aber die großen Zusammenhänge einfach nicht zu beleuchten sind. Warum sollten wir es ihnen nicht gleichtun?  

Wir dürfen nur keine Angst vor dem haben, was sich uns offenbaren könnte, würden wir diese Fragen mit Eifer zu beantworten suchen - nicht nur auf einer wissenschaftlichen Ebene. So wie es die großen Geister aus den wissenschaftlichen Geschichtsbüchern ebenfalls vor uns getan haben - und heute auch noch tun - wenn sie nicht den Versuchungen des Profites unterlegen sind. Denn dann erlöschen oftmals die ehrlichen und edlen Beweggründe, die sonst einen Forscher treiben. Die Suche nach der Wahrheit. Das mag pathetisch klingen - doch im Grunde ist es dieser Drang des Menschen, der echte Wissenschaftler zu Wissenschaftlern macht. Der Wunsch die Wahrheit zu erkennen.
Auch dürfen wir keine Angst davor haben sich den eigenen Gedanken hinzugeben, zu hinterfragen, zu überprüfen und die freien Denkprozesse nicht täglich auf's neue aus unseren Köpfen verbannen. Egal mit welchen Mitteln auch immer diese Verbannung geschieht. Wenn wir ehrlich in uns hineinhören, bekommen wir schon eine vage Vorstellung, warum die Verfolgung genau dieser Fragestellungen im Grunde den ersten und wichtigsten Schritt, auf dem Weg zum persönlichen Glück und einem wahrlich erfüllten Leben darstellen.

Daher lade ich nun auch Dich dazu ein, den bevorstehenden Kapiteln zu folgen und zu erkennen, dass das zuvor Geschriebene keine hohle Phrasen darstellen. Wir werden auch sehr in die Tiefe gehen, um Aussagen zu überprüfen, Zusammenhänge sichtbar zu machen, Wissenschaftler und spirituelle Menschen zu Wort kommen lassen, alte Texte zu aktuellen Problemen in Bezug setzen - wir werden das Thema rundum beleuchten. Wir müssen uns einfach die Zeit nehmen, um über grundsätzliche Fragen des Lebens nachzudenken. Wenn wir dies nicht tun oder andere der Bequemlichkeit dienenden Fragestellungen vorziehen, könnten wir eines Tages unsanft erwachen. Dann würden wir eventuell erkennen müssen, dass wir unser gesamtes Leben lang einem System gewidmet haben, welches den Menschen nicht befreien, sondern lediglich als Ressource nutzbar machen möchte. Als Geisel-Ressource um seine eigenen, völlig konträr zum Willen der Menschheit laufenden, Interessen durchzusetzen und damit einseitig im aktuellen Schritt die reine Kapitalisierung der Menschheit organisiert. Was mag danach kommen?

Wird's dann wieder schöner? Oder geht's doch streng nach bisherigem, belegbarem Trend? In eine unliebsame Zukunft...

...völlig abwegig! Und wieso überhaupt? Uns geht's doch gut. Wir hatten das doch schon eben herausgearbeitet...

Wie dem auch sei. Deine Entscheidung. Freier Wille. Die hast du doch. Freiheit! Und das ist gar nicht gelogen.

Man hat immer eine Wahl. Und wenn es nur die Wahl zwischen dem Schlechten und dem noch Schlechteren ist...


Quellenangabe

1. „Frankenberger“ - Ernst Frankenberger: “Gottbekenntnisse großer Naturforscher” Johannes-Verlag, Leutesdorf, 5. Auflage 1994

2. „Eigner“ - Christoph Einiger: “Die schönsten Gebete der Menschheit” Südwest Verlag München 1964

3. „Harttrup“ - Hattrup “Gottbekenntnisse großer Naturforscher”, Paulinus Verlag. Überarbeitete, stark veränderte Version von Ernst Frankenbergers Buch.

4. Lee Strobel, “Indizien für einen Schöpfer”, Gerth-Medien, 2005

5. John G. Lennox / David Gooding, “Wer glaubt, muss denken”, CLV, Bielefeld, 1998.

Weitere Werke von Wasch-Dein-Hirn:


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Dorka
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Beitrag08.07.2014 11:32

von Dorka
Antworten mit Zitat

Hallo Wasch-Dein-Hirn,

mir ist nicht ganz klar, ob Du dieses Forum missionieren willst oder ob Du Deinen Text zur Diskussion stellst.

Falls es Dir um Deinen Text geht: gestoßen habe ich mich sofort an Deinem "Wir". Wen meinst Du damit? Offensichtlich nicht die ganze Menschheit, denn weiter unten im Text gibt es "hungernde Menschen", die ja offensichtlich nicht mitgemeint waren.
Mich hast Du durch die Konstruktion Deines "Wir" sofort verloren: ich jage keinen materiellen Werten nach, ich bin oft glücklich, ich habe ganz liebe Menschen als FreundInnen und führe ein gutes Leben (übrigens ganz ohne irgendeinen Gott).

Du versuchst durch dieses "Wir", den Leser und die Leserin mit einzubinden - nur geht das leider schief. Denn Du unterstellst dem "Wir" alle möglichen schlechten Eigenschaften, ein sinnentleertes Leben, Luxusstreben usw. So ziemlich jeder, der den Text liest, wird sich irgendwann sagen: das bin ich nicht. Ich bin nicht gemeint.

Damit geht Dein Missionierungsversuch (das soll ein ganzes Buch mit ähnlicher "Überredungsarbeit" werden?) fehl.


Und ich sage hier absichtlich "Überredungsarbeit", nicht "Überzeugungsarbeit", denn Du belegst Deine vielen Unterstellungen nirgends. Die paar Zitate von Wissenschaftlern, die versuchten, ihre Wissenschaft mit ihren religiösen Überzeugungen zu vereinbaren, sind Argumente "ad hominem" - also als Überzeugungs-Argument unbrauchbar.

Ein Buch, das so beginnt, würde ich nach den ersten 20 Zeilen weglegen. Da frage ich mich natürlich: wen willst Du damit erreichen?

Leute, die Luxus lieben, heimlich nach Sinn suchen, ihn beim zehnten Ferrari aber immer noch nicht finden? Glaubst Du wirklich, dass die so ein Buch lesen wollen?

Falls Du an Deinem Text arbeiten willst:
- welche Zielsetzung verfolgst Du genau?
- wer ist Deine Zielgruppe?
- was soll Deine Zielgruppe an Deinem Text interessant finden?

Und: suche Belege für Deine Behauptungen (z.B.: "Wir fahren schnelle und durstige Autos, die mit allerlei Luxus ausgestattet sind" - wie viele Menschen betrifft das?---- Oder: "Es gibt Gesetze und Regeln. Wenn man sich nach ihnen richtet, dann kann man ein unbescholtenes und relativ ruhiges Leben führen." Unfälle? Verbrechen? Krankheiten?)!

Falls Du uns einfach nur missionieren willst:
Lass es!

Gruß
Dorka
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Lotta
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Beiträge: 260
Wohnort: Wunderland


Beitrag08.07.2014 15:25
Re: Alte Schriften in der neuen Zeit - Prolog
von Lotta
Antworten mit Zitat

"Unser derzeitiger Wissensstand steht völlig im Einklang mit der Aussage, dass es ein Wesen gibt, das für die physikalischen Gesetze verantwortlich ist."

Zitat von Herrn Stephen Hawking (Lennox/Gooding: Seite 9)


Die technisierte und aufgeklärte (vor allem westliche) Gesellschaft bietet uns vieles, was uns scheinbare Erleichterung im stetigen Einerlei des Lebens verschafft. Wir haben etwas zu essen, schnelle Autos, schöne Frauen, Spielkonsolen, Videofilme, Radio, Fernsehprogramme und natürlich Geld.
Nö, ich hab das alles nicht.

 Mit letzterem scheint alles möglich zu sein, um sich ein sorgenfreies und erfülltes Leben zu arrangieren.
Nö.

Ausgenommen natürlich Glück und Gesundheit - denn diese Dinge kann man auch mit Hilfe des gern gesehenen Zahlungsmittels nicht erstehen. Hier zählen andere Maßstäbe.

Soweit - so gut, dann geht's uns ja prima sollte man meinen. Wir essen die Nahrungsmittel, welche uns belieben und können diese auch ohne Reue wegwerfen - denn es gibt immer neue im Supermarkt. Und das obgleich die Mehrheit der Menschen auf Erden durch unsere unterdrückende, egozentrische Lebensweise unzureichend damit versorgt ist. Nehmen ist immerhin seliger denn Geben.
Ich hab noch nie was ohne Reue weggeworfen.

Wir fahren schnelle und durstige Autos, die mit allerlei Luxus ausgestattet sind, damit wir den schönen Frauen und allen anderen Mitbürgern damit imponieren können. Denn wir haben ansonsten in unserem Leben nicht allzu viel, mit dem wir uns  den anderen Mitmenschen als würdige und begehrenswerte Kontaktpersonen empfehlen könnten.
Mein Auto ist lahm. Und es imponiert nur meiner 99 Jahre alten Omi.
Ich umgebe mich nie mit schönen Frauen. Ich bevorzuge Männer. Aber die müssen nicht schön sein.


Damit wir über diese Geisteshaltung, die uns über lange Jahrzehnte durch die Medien eingeflößt wurde, nicht allzu lange nachdenken müssen, haben wir ja auch vielfältige kommerzielle Ablenkungsmöglichkeiten, welche uns diesen Umstand für die jeweilige Nutzungsdauer der Ablenkungsvarianten ja ebenso schnell wieder vergessen lassen.
Welche Geisteshaltung? Und ausserdem, ich hab mir noch nie von wem was einflößen lassen, soweit kommt´s noch.

Und sollte die Gedankenflucht  mittels bereitgestellten Möglichkeiten mal nicht den gewünschten Erfolg bringen, so haben wir unser bestes - unser Geld - um in Windeseile weitere Angebote der Privatwirtschaft nutzen zu können, die zum gleichen Ziel führen - die Gedanken zu verbannen und kurzweilige Ablenkung zu erreichen.

Warum also weiter darüber nachdenken und sich das Leben unnötig voller bzw. scheinbar komplizierter machen?
Mein Leben ist schön.

Das ist also nun eine vordergründige Frage. Die Notwendigkeit der Beantwortung selbiger liegt vielleicht viel näher als man im ersten Augenblick annehmen möchte.
Welche Notwendigleit? Ich seh da keine.
Denn was ist es, das du in Wahrheit suchst? Wenn du in einer stillen Minute auf deinem Sofa sitzt oder abends im Bett einmal in Ruhe in dich hineingehst, inne hältst - dann weißt du bestimmt wieder ganz schnell, was du wirklich begehrst: Uns geht es doch eigentlich prima!
Sag ich doch!

Die schlausten Köpfe der Welt (?) dienen den benannten Gruppen in Hülle und Fülle - und das nicht erst seit gestern. Wir haben eine Unmenge an Wissen gesammelt, welches uns die unglaublichsten Dinge hat vollführen lassen. Wir programmieren die Zellen-DNA oder lassen kleinste Teilchen miteinander kollidieren. Aber wir haben keinen Masterplan für die Glückseligkeit und vollkommene Erfüllung der Menschen?   

Wir wollen doch eigentlich ganz anders leben!

Wir wollen doch: Lieb zueinander sein, friedlich im Geiste, mit und nicht gegen die Natur leben, Freiheit und Ehrlichkeit untereinander, Ehre, Aufrichtigkeit, und lustig sein –
Das wollte ich noch nie sein. Punkt.

nicht immer nur bedrückt, uns keine Sorgen um Verbrechen machen müssen, und draußen im Grünen zusammensitzen und grillen – natürlich Tofu-Würstchen…usw…na jeder weiß nun sicherlich ganz genau was ich damit meine.
Nö? Was denn?

***************************
 
Hallo Wasch-Dein-Hirn,

bei mir kommt es wie folgt an: Heroischer Optimismus, die Welt sitzt auf der Anklagebank und überhaupt.
Die Philosophen, die Naturwissenschaftler und die Esoteriker sitzen dem Rest der Welt gegenüber und erzählen denen was. Ja was eigentlich?
Was bezweckst du?

Und hee, streich mich aus deinem Text: Ich bin nämlich glücklich!

Ich lass mir von niemandem, und schon gar nicht in dieser Art, wie der Typ in seiner Rede spricht, solch eine Denke verpassen.

Was ist deine Intention mit dieser Abhandlung?

Und die smilies tät ich weglassen. Das schaut nicht gut aus in einem so anspruchsvollen Text.

Nimm es mir nicht krumm, aber das ist mein Eindruck.
Vielleicht kannst du aus deinem Text gewaltig etwas rausholen, aber das braucht Arbeit und viiiieeel Zeit für Bildung und Recherche.

Gruß, Lotta
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Nadine86
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 37
Beiträge: 28
Wohnort: Göttingen


Beitrag10.07.2014 00:28

von Nadine86
Antworten mit Zitat

Hallo,

ich muss mich meinen Vorrednern leider anschließen. Das "Wir" stört mich auch sehr. Du verallgemeinerst meiner Meinung nach zu sehr. Nur weil die Punkte, die du anführst vielleicht auf einige Menschen zutreffen, gilt das noch lange nicht für alle.

Außerdem habe ich mich schon beim ersten Mal überfliegen gefragt, was die Smileys in dem Text zusuchen haben. So etwas gehört weder in einen Sach- noch in einen literarischen Text.

Ansonsten lässt es sich aber flüssig lesen.

Es tut mir Leid, dass ich dir nicht viel Neues sagen konnte, aber meine Vorredner haben eigentlich schon alles gesagt, was ich auch angesprochen hätte und man braucht ja nicht alles doppelt anzumerken.

Hoffentlich bist du nicht böse oder zu sehr enttäuscht.

Viele Grüße
Nana
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Wasch-Dein-Hirn
Geschlecht:männlichSchneckenpost

Alter: 45
Beiträge: 7



Beitrag11.07.2014 14:31

von Wasch-Dein-Hirn
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Dorka,
Hallo LottA,


da ich den letzten Tagen doch einiges um die Ohren hatte, finde ich nun Zeit mal zu antworten.

Zuerst einmal möchte ich meinen Dank aussprechen, dass ihr euch überhaupt die Mühe gemacht habt, diese - offensichtlich äußerst anstößige - erste Version des geplanten Prologs, dennoch zu kommentieren. Und das sogar nicht nur mit einem Dreizeiler! Das hat mich positiv überrascht.

Bevor ich zunächst einmal die Teile eurer Rückmeldungen, die eine konstruktive Kritik darstellen, aufgreifen werde – nun denn mal vorweg Folgendes:  

Dass ich blutiger Anfänger im Schreiben bin, sollte wohl ebenso offensichtlich sein, wie auch der Umstand, dass ich sicherlich noch an Vielem zu feilen habe. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Zum einen habe ich mich auf diesem (von mir geschätzten) Forum angemeldet, um zu lernen, wie man es richtig macht. Zum anderen beinhaltet dies eben auch: Eigene Ergüsse mit einzubringen und evtl. auch berechtigte Kritik einzustecken – aber gleich aufgrund seiner ethischen Einstellung, als „Missionar“ und somit irgendwo auch in den Dunstkreis „nicht zurechnungsfähiger Plagegeister“ gestellt zu werden, gehört wohl eher nicht dazu. Dies gilt zumindest für meine Version von Objektivität und Aufrichtigkeit.

Weiterhin ist daher auch offensichtlich, dass ich halt eben ein Schreiber philosophischer Texte bin, die sich mit den Unbilden von gesellschaftlichen Problemen ebenso auseinandersetzen, sowie auch die „alte Lehre“ immer wieder in die Zeilen mit einfließen lassen, um Sichtweisen zu untermauern. Dass dieser >>Tatbestand<<  - ein philosophischer Vertreter der Schreiberlinge zu sein – durchaus immer wieder Argwohn und übersteigerte Abwehrreaktionen bei anderen Menschen auslöst, ist mir (leider) nicht neu.

Daher haut mich denn auch, die teilweise schon beinahe harsche Wortwahl von euch beiden, nicht gerade vom Hocker – allerdings betrübt es mich schon ein wenig, dass unverzüglich alle Register gezogen werden, um sofort eine gewisse Barriere – einen „antiphilosophischen Schutzwall“ zu errichten, welcher auf der Verabsolutierung der eigenen, konträren Sichtweisen fußt. Gleichzeitig wird aber die gleiche Verabsolutierung, in der Sichtweise des kritisierten Kontrahenten, direkt und indirekt abgesprochen, bzw. für relativ oder nichtig erklärt. Ist das nicht ein Messen mit zweierlei Maß?

Zudem empfinde ich die Vorgehensweise, gegenüber jemandem, der irgendwo neu dabei ist und allem Anschein nach (den ein erfahrener Autor ja bemerken sollte) ein grüner Rookie ist, der in seinem Prosa-Einstand weder grob fahrlässig oder gar vorsätzlich gegen die allgemeinen Gepflogenheiten der Freundlichkeit, der guten Sitte oder sich anderer unduldsamer Thematisierungen schuldig gemacht hat, gleich derart abgeschmiert wird!

Damit meine ich lediglich die Aussagen, die Abreden an philosophische Sichtweisen ausdrücken. Ansonsten bin ich ja mit den Kritiken ganz zufrieden.
An dieser Stelle schließe ich den Müßiggang diesbezüglich mal und wende mich denn nun meiner  ursprünglichen Intention, für die Veröffentlichung des Textes zu: Bearbeitung und Verbesserung des Geschriebenen.

Hallo Nana!

Zu den dargelegten konstruktiv, kritischen Hinweisen:

@ Dorka:

- Selbstverständlich habe ich den Text zur Diskussion veröffentlicht. Mir geht es ja darum, als Neuling (mit Ambitionen), Tipps, Hinweise und Verbesserungsvorschläge geben zu lassen, sowie auch die Wirkung des Textes allgemein und sich daraus eventuell ergebende "No-Go’s" rückmelden zu lassen. Ich bin nicht hier um EUCH zu missionieren.

- Die Sache mit dem „Wir“ habe ich nicht so gesehen. Kann aber deiner Argumentation (wie denn dann auch den nachfolgenden Teilnehmern) durchaus zustimmen – nachdem ich darüber nachgedacht habe. Daran werde ich denn auch arbeiten.

- Die von dir proklamierte „Überredungsarbeit“ soll natürlich eine „Überzeugungsarbeit“ werden. Hinsichtlich der fehlenden Belege werde ich demnach auch noch einiges nacharbeiten müssen. So, dass dann auch wirklich zu jeder Behauptung entsprechende, stichhaltige Belege (direkt als Endnote, bzw. Hinweis auf Kapitel mit den Belegen) angeführt werden. Danke auch für diesen Hinweis. Bisher hatte ich es so konstruiert, dass diese Belege im laufenden Text der folgenden Kapitel enthalten sein sollen.

- Die Zielgruppe ist grundsätzlich: Jedermann/-frau, die in der heutigen Erscheinungsform der Welt/Gesellschaft zwar angenehm leben können, aber trotz allem sehr Wichtiges vermissen. Etwas, dass sie zu gegebener Stunde  schon immerzu im Leben berührt, bzw. eine gewisse Leere oder eine innere Sehnsucht verspüren lässt. Es geht mir darum, den Blick für eine evtl. viel tiefere Lebenswahrheit zu öffnen, als man sich vielleicht bisher immer eingestanden hat oder die man zuvor nie wahrgenommen hatte.

Abstreiten kann niemand (auch jemand der gut ohne einen Gott oder eine entsprechende höhere Autorität lebt), dass die eigentlichen Kernfragen im Leben immer wieder eine Rolle spielen, wenn man mal wirklich zur Ruhe kommt. Und dabei spielt es keine Rolle, wie sehr man durch vielerlei Dinge täglich abgelenkt ist. Die bange Frage nach dem Tod, dem Ende oder dem Weg bis dorthin – nach dem Sinn eben. Wenn du mir erzählen willst, dass du solche Gedanken nicht hast oder für dich eine innere Akzeptanz, der vielleicht von dir angenommenen Sinnlosigkeit des Lebens, erarbeitet hast, dann bist du sicherlich nicht so ganz ehrlich zu dir. Naja – wie auch immer:

Ich stimme ebenfalls zu, dass die Luxusbeispiele mit Ferarris, Golfplätzen, etc. wahrscheinlich wohl etwas überspitzt dargestellt sind – da werde ich auch mal umdenken. Dementsprechend sicherlich auch die eine oder andere Darstellung im Text etwas entschärfen.

@ LottA:

- im Grunde analog zu Doka

- ich bestreite sicherlich nicht, dass dein Leben  oder auch das Leben vieler anderer Menschen schön ist. Aber auch dir ergeht es ganz, ganz sicher genauso wie allen Menschen, im Hinblick auf die Verdrängung des Todes und allen mit dem Lebenszeitraum, dem Lebensinhalt und den Unsicherheiten in Bezug auf die Frage: War das wirklich alles?

Zitat:
Wir wollen doch: Lieb zueinander sein, friedlich im Geiste, mit und nicht gegen die Natur leben, Freiheit und Ehrlichkeit untereinander, Ehre, Aufrichtigkeit, und lustig sein –
Das wollte ich noch nie sein. Punkt.


Kann ich mir nicht vorstellen: Du willst Gleichgültigkeit? Hass? Die Natur als Feind betrachten? Versklavt bzw. eingesperrt und belogen werden? Du willst Ehrlosigkeit und Hinterhältigkeit gegen dich? Und nicht mal lustig sein – fröhlich?

Nehm‘ ich dir nicht ab. Aber OK - In einem Fall würde ich es dir abnehmen: Wenn du so nen Fetisch haben solltest….dann überdenke deine Situation lieber mal.

Na wie auch immer: Alles andere bezüglich Intention, usw. hab ich ja schon zuvor geschrieben. Ich habe da doch noch ein paar Hausaufgaben zu tun.

@ Nana:

- Die Smileys sind doch tatsächlich fehl am Platze. Hab ich denn nu auch verinnerlicht. Ich bin nicht zu sehr enttäuscht – böse ohnehin schon gar nicht. Mir war schon bewusst, dass bei der Veröffentlichung dieses Textes sicherlich so einiges an Kritik kommt.

Aber egal: Dafür hab ich es ja gemacht. Passt doch alles. Was mich wirklich gestört hat, habe ich ja schon eingangs meines Posts hier aufgetischt.

Es freut mich, dass der Text ansonsten für dich, als flüssig lesbar wirkte.

Denn an dieser Stelle noch einmal meinen Dank an alle bisherigen Teilnehmer der Analyse! Freue mich auf jeden Fall darüber, wenn sich auch sonst noch jemand berufen fühlt, der entweder etwas anderes bemängeln mag oder aber auch Befürworten mag. Letztlich geht es mir ja darum zum Schluss einen guten Text zu entwickeln.

PS: Wenn ihr auch noch eine andere Gangart von mir (etwas Lyrisches) analysieren (oder auch konstruktiv zerpflücken) wollt, dann könnt ihr auch gerne diesen Thread besuchen:

http://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?p=876022#876022

Ich verbleibe mit den besten Grüßen, sowie ein erholsames und erfülltes Wochenende wünschend

Olli


_________________
Ich habe solchen Hunger, dass ich vor lauter Durst gar nicht weiß, was ich rauchen soll, so müde bin ich!
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G.T.
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G

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Beiträge: 674



G
Beitrag11.07.2014 15:50

von G.T.
Antworten mit Zitat

Von mir nur ne Anmerkung zur Zielgruppe: Du sagst
Zitat:
Die Zielgruppe ist grundsätzlich: Jedermann/-frau

Dem widerspricht bereits der erste Absatz. Du sprichst eindeutig eine männliche Zielgruppe an, wenn du in deine Auflistung von Errungenschaften des modernen Menschen "schöne Frauen" in die Reihe anderer Konsumgüter packst.
Weiter unten:
Zitat:
damit wir den schönen Frauen und allen anderen Mitbürgern damit imponieren können


Dein Text bezieht sich damit nur auf heterosexuelle Männer als Ansprechpartner. Wenn du wirklich ein derart universelles Publikum ansprechen willst, wie du sagst, dann musst du einiges ändern.
Mich schrecken schon diese Standards von Frauen und Autos ab, da hab ich bereits keine Lust mehr, weiterzulesen. Den Rest, ich gestehe es, habe ich daher nur überflogen, immer wieder geht es um Dinge wie Ferraris und Golfplätze - typische Leidenschaften von oberflächlichen Männern.
Das Erzähler-Ich trägt Macho-Züge durch diesen Duktus, das macht es nicht sympathisch. Lass die sexuellen Klischees draußen.
Udn beantworte mal für dich selbst die Frage: Wo in deinem Text werden Frauen angesprochen?

P.S.: Das muss ich noch loswerden: Du behauptest gleich zu Beginn, dass Glück und Gesundheit nicht zu den Luxusgütern unserer Zeit gehören. Das mag für Glück ja zutreffen, aber Gesundheit - die ist ein Luxusgut. Die Lebenserwartung in Jahren steigt nicht von selbst. Woran Kinder früher starben, dagegen werden sie heute einfach geimpft. Wenn Geld für die Impfung da ist. Also, Gesundheit als kein Luxusgut zu bezeichnen, ist etwas gemein gegenüber allen Menschen in Seuchengebieten mit Unterversorgung. Rolling Eyes
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Dorka
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Beitrag11.07.2014 22:41

von Dorka
Antworten mit Zitat

Hallo Olli,

schön, dass Du klar gestellt hast, dass Du uns nicht missionieren möchtest.

Du schreibst:
Zitat:

Weiterhin ist daher auch offensichtlich, dass ich halt eben ein Schreiber philosophischer Texte bin, die sich mit den Unbilden von gesellschaftlichen Problemen ebenso auseinandersetzen, sowie auch die „alte Lehre“ immer wieder in die Zeilen mit einfließen lassen, um Sichtweisen zu untermauern. Dass dieser >>Tatbestand<<  - ein philosophischer Vertreter der Schreiberlinge zu sein – durchaus immer wieder Argwohn und übersteigerte Abwehrreaktionen bei anderen Menschen auslöst, ist mir (leider) nicht neu.


Mit scheint, Du unterstellst den Kritikern Deines Textes, Gegner von Philosophie zu sein.

Ich beschäftige mich gerne mit Philosophie. Insbesondere mit den HermeneutikerInnen habe ich mich auseinandergesetzt. Aber auch Ideen der Postmoderne - insbesondere die Konstruiertheit unserer Realität haben mit zu denken gegeben, wenn ich auch nicht alles nachvollziehen kann. In der letzten Zeit beschäftige ich mich manchmal mit den philosophischen Folgerungen aus Erkenntnissen der Neurobiologie - etwa dem Umgang mit "Schuld". Am liebsten habe ich mich mit Logik (Schnittstelle zur Mathematik) und Semiotik (Schnittstelle zur Sprachwissenschaft) beschäftigt. Du siehst, ich bin nicht anti-philosophisch.

Meine Probleme mit Deinem Text kommen nicht aus einer Ablehnung von Philosophie, sondern aus einem grundlegenden Bedenken, dass Deine Postulate und Deine Schlüsse nicht tragfähig sind.

"Alte Quellen" sind nicht per se "wahr" oder haben per se "recht". Du musst ihre Berechtigung, als Argumente herangezogen zu werden, belegen. Wer hat sie wann geschrieben, aus welchen Gründen, mit welcher Expertise?

Wenn Aussagen aus diesen Quellen von Dir als Prämissen benutzt werden, die nicht belegt sind, sind alle Deine Schlüsse nichts wert!

Dies ist eine tiefgreifende Kritik an Deinem Text, nicht an Dir. Und dabei ist es egal, ob Du Neuling bist oder nicht.

Und: ja, ich habe Dein "Gedicht" gelesen. Dabei drängte sich mir der Eindruck auf, dass Du Archäologie, Biologie und Paläontologie kritisierst, ohne sie - pardon! - wirklich verstanden zu haben.

Aber ich habe keine Ahnung von Lyrik und habe mir sagen lassen, dass Lyrik eine Menge darf, was Prosa oder gar Sachtexte eben nicht dürfen.

Noch eins, Du unterstellst mir:

Zitat:

Abstreiten kann niemand (auch jemand der gut ohne einen Gott oder eine entsprechende höhere Autorität lebt), dass die eigentlichen Kernfragen im Leben immer wieder eine Rolle spielen, wenn man mal wirklich zur Ruhe kommt. Und dabei spielt es keine Rolle, wie sehr man durch vielerlei Dinge täglich abgelenkt ist. Die bange Frage nach dem Tod, dem Ende oder dem Weg bis dorthin – nach dem Sinn eben. Wenn du mir erzählen willst, dass du solche Gedanken nicht hast oder für dich eine innere Akzeptanz, der vielleicht von dir angenommenen Sinnlosigkeit des Lebens, erarbeitet hast, dann bist du sicherlich nicht so ganz ehrlich zu dir. (Fett von Dorka)


Ich habe keine bange Frage nach dem Tod! Er kommt und dann ist Schluss. So what?
Und ich habe keine Frage nach dem Sinn. Der Sinn meines Lebens ist der, den ich ihm gebe: Menschen in meiner Nähe ein bisschen glücklicher zu machen, zu unterhalten, zu unterstützen, selber glücklich zu werden; mein eigenes Leben so zu leben, dass ich möglichst wenig bedauern muss. Andere Menschen geben ihrem Leben möglicherweise einen anderen Sinn - jeder/jede wie er/sie mag.

Du meinst, dass Deine Fragen die Fragen auch anderer Menschen sind - das ist ein ganz grundlegender Irrtum, der aus Deinem Text spricht.

Gerling hat Recht, wenn er Deine Antwort auf die Zielgruppe sehr kritisch hinterfragt.

Ach ja, hast Du Dich schon mit der Theodizee auseinander gesetzt?

GRuß
Dorka
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Lotta
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Wohnort: Wunderland


Beitrag11.07.2014 22:52

von Lotta
Antworten mit Zitat

@ LottA:

"ich bestreite sicherlich nicht, dass dein Leben  oder auch das Leben vieler anderer Menschen schön ist. Aber auch dir ergeht es ganz, ganz sicher genauso wie allen Menschen, im Hinblick auf die Verdrängung des Todes und allen mit dem Lebenszeitraum, dem Lebensinhalt und den Unsicherheiten in Bezug auf die Frage: War das wirklich alles?"

Nein, es geht mir ganz, ganz nicht so, das ist eine Unterstellung. Lass es bitte.

".....Wir wollen doch: Lieb zueinander sein, friedlich im Geiste, mit und nicht gegen die Natur leben, Freiheit und Ehrlichkeit untereinander, Ehre, Aufrichtigkeit, und lustig sein..."
Das wollte ich noch nie sein. Punkt.

"Kann ich mir nicht vorstellen: Du willst Gleichgültigkeit? Hass? Die Natur als Feind betrachten? Versklavt bzw. eingesperrt und belogen werden? Du willst Ehrlosigkeit und Hinterhältigkeit gegen dich? Und nicht mal lustig sein – fröhlich?..."

Sollen deine Aufzählungen an mich gerichtet das Gegenteilige deiner beschriebenen Tugenden darstellen? Schau mal bitte  genauer hin.
Und, ich habe habe provoziert, das machen die Autoren hier öfter mal. Und hier braucht es dann und wann schon mal ein dickes Fell.


"...Nehm‘ ich dir nicht ab. Aber OK - In einem Fall würde ich es dir abnehmen: Wenn du so nen Fetisch haben solltest….dann überdenke deine Situation lieber mal...."

Ach ja Fetisch, jo. Und nein, ich überdenke gar nix. Ich hab viel lange über mich nachgedacht, das hab ich mir schon vor Jahren abgewöhnt.

"....Weiterhin ist daher auch offensichtlich, dass ich halt eben ein Schreiber philosophischer Texte bin, die sich mit den Unbilden von gesellschaftlichen Problemen ebenso auseinandersetzen, sowie auch die „alte Lehre“ immer wieder in die Zeilen mit einfließen lassen, um Sichtweisen zu untermauern. Dass dieser >>Tatbestand<<  - ein philosophischer Vertreter der Schreiberlinge zu sein – durchaus immer wieder Argwohn und übersteigerte Abwehrreaktionen bei anderen Menschen auslöst, ist mir (leider) nicht neu....."

Das ist kein philosophischer Text.  Um Quellenangaben geht es hier am wenigsten.
Ich habe überhaupt kein Problem mit den guten, alten Philos und auch keines mit den Neuzeitphilos, ich hab selbst einige Semester belegt.


Gruß, Lotta
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scopie
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Beiträge: 152



Beitrag12.07.2014 03:30

von scopie
Antworten mit Zitat

Hallo,

auch von mir noch etwas zu diesem Text.

Zunächst einige Kommentare zu einzelnen Stellen.

Ich als Leserin fühle mich nicht als Teil von dem "Wir" im Text. Das liegt nicht nur daran, dass ich als Frau zwischen Spielkonsolen und schnellen Autos als Konsumgut genannt werde. Es liegt auch an all den Verallgemeinerungen, die dieser Text beinhaltet. Beispiel für beides:
Zitat:
Wir fahren schnelle und durstige Autos, die mit allerlei Luxus ausgestattet sind, damit wir den schönen Frauen und allen anderen Mitbürgern damit imponieren können. Denn wir haben ansonsten in unserem Leben nicht allzu viel, mit dem wir uns den anderen Mitmenschen als würdige und begehrenswerte Kontaktpersonen empfehlen könnten.

(1) Eine Frau ist hier offensichtlich etwas, das sich beeindrucken lässt, jedoch nicht selbst beeindrucken kann. (2) Der Mensch ist bzw. wird nur durch Luxuskarren begehrenswert. - Wenige wohlplatzierte Überspitzungen können wirkungsvoll sein. Ein durch und durch überspitzter Text rauscht allerdings einfach nur an der Realität vorbei. Da frage ich mich, warum der Autor die Überspitzung einer realistischen Darstellung vorzieht.

Zitat:
Damit wir über diese Geisteshaltung, die uns über lange Jahrzehnte durch die Medien eingeflößt wurde, haben wir ja auch vielfältige kommerzielle Ablenkungsmöglichkeiten, welche uns diesen Umstand für die jeweilige Nutzungsdauer der Ablenkungsvarianten ja ebenso schnell wieder vergessen lassen.

Auch meines Erachtens tragen "die Medien" dazu bei, ja. Allerdings gab es das Streben nach Materiellem auch schon weit vor der Erfindung von TV & co. Prunkvolle Paläste, wertvolle Grabbeigaben und so weiter. Auch frage ich: Liegt das Nicht-darüber-Nachdenken nur an den "kommerziellen Ablenkungsmöglichkeiten" oder auch z.B. an psychologischen Abwehrmechanismen?

Zitat:
Ich schätze, im Kern suchst du doch nach dem Sinn in allem. Oder? Die Beantwortung deiner innersten, elementalen Fragestellungen, durch die sich ein in sich schlüssiger Sinn des Lebens ja überhaupt erst offenbaren würde – wenn man sich denn drauf einließe – ist eminent wichtig. Die Antworten auf diese Fragen werden deine Ängste und Sorgen, die mit der Nicht-Beantwortung dieser Fragen aufgeworfen werden, in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen.

Das kann eine bedeutende Frage sein, die man sich im Leben stellt. Dass das persönliche Glück allerdings von der Beantwortung dieser einen Frage abhängt, müsste belegt werden.

Zitat:
Aber auf die wichtigsten Fragen, seit Menschen existieren, wie...

Wo kommen wir her?
Warum sind wir hier?
Wie wird man wirklich glücklich?
Was muss ich tun?
Was kommt danach?

...kennen wir heute keine adäquaten Antworten mehr. Nur Spekulationen und auf dem Mehrheitsprinzip beruhende Theorien beherrschen das Bild in der Diskussion um genau diese Fragen. Die Kernfragen des Lebens. Dies war einmal anders. Man wusste genau, was zu tun ist, um zu wissen wo man hinkommt - und man war zufrieden(er). Doch dieses alte Wissen ist seit der industriellen Revolution Stück für Stück, mit jeder Generation, weiter in den Hintergrund gerückt worden. Warum das so ist, werden wir im Laufe des Buches noch weitgehend herausfinden. Denn andere Werte und Denkweisen wurden stattdessen in den Vordergrund gespielt - ein von nüchterner Wissenschaft durchzogenes Weltbild hat sich daraus ergeben. Man versucht alle offenen Fragen durch Zahlen, Theorien und Apparaturen in irgendeiner Weise zu klären.

Offensichtlich wird hier auf den Glauben an Gott bzw. Götter angespielt. Warum verwendest du in diesem Zusammenhang das Wort "Wissen"? Gläubige Menschen können auch heute noch meinen zu wissen, was aber nicht heißen muss, dass sie tatsächlich wissen. Auch die Tatsache, dass in so manch früherer Zeit ein religiöses Weltbild wesentlich weiter verbreitet war als ein wissenschaftliches, macht aus dem Glauben an Göttliches nicht automatisch Wissen. Anders gefragt: Inwiefern ist Glaube keine "Spekulation" oder eine "auf dem Mehrheitsprinzip beruhende Theorie"?
Abgesehen davon wäre ich generell vorsichtig mit Glorifizierungen der Vergangenheit ("man war zufrieden(er)").

Zitat:
Wie dem auch sei: Die grundlegenden Fragen des Lebens können anscheinend nicht durch geradlinige Methodik und einseitige Sichtweisen beantwortet werden. Es fehlt eine Komponente die Verbindungen schafft. Es fehlt ein Blick auf das alte Wissen der Menschen - welches zwar zugänglich aber nicht nachgefragt ist. Mit diesem alten Wissen haben die Menschen tausende Jahre erfolgreich gelebt. Und weil unsere Vorfahren damit gut gelebt haben, sind wir heute erst in der komfortablen Situation, in der wir sind. So unsinnig kann dieses Wissen ja anscheinend nicht sein. Vor allem wenn man bedenkt, dass uns die neuen Sichtweisen nicht unbedingt an den Rand eines Paradieses gebracht haben. Die maßgebenden Probleme, die das tägliche Brot für das Zusammenleben der Menschen sind, haben sich im Vergleich eher vervielfacht...seit der Abkehr von den alten Lehren.

(1) Wie sicher konnten "die alten Lehren" die "grundlegenden Fragen des Lebens" beantworten?
(2) Waren die Menschen früher näher am "Rand eines Paradieses"? Warum?
(3) Was machte die Menschen früher "erfolgreicher"? In welchen Bereichen? In welcher Hinsicht?
(4) Tatsache ist: Unsere Vorfahren haben überlebt, sonst wären wir heute nicht da. Was führt zu der Annahme, sie hätten "gut" gelebt?
(5) Was sind "die maßgebenden Probleme"? Welche sind hinzugekommen (Sie haben sich ja "vervielfacht") - und inwiefern lassen sich diese neuen Probleme mit den Entwicklungen in den Naturwissenschaften begründen?

Zitat:
Dass dieses alte Zeugs doch irgendwie selbst die größten Geister der (Wissenschafts)Geschichte in Demut versetzt hat, sollte einem doch persönlich zu denken geben. Wenn diese Menschen so intelligent und hochbegabt in verschiedenen Dingen waren, dass sie sich doch in einem Punkt letztendlich alle wieder einige werden - das ist doch zumindest bemerkenswert.

Meines Wissens waren sich nicht "alle" darüber einig. Warum sollten also gläubige Wissenschaftler Autoritäten sein, atheistische jedoch nicht? In welchem Verhältnis steht diese Autoritätshörigkeit überhaupt zu dem an anderer Stelle gewünschten selbstständigen Denken?

Zitat:
Wenn wir doch so sehr auf deren Errungenschaften vertrauen - warum vertrauen wir nicht auch ihren höchsten Erkenntnissen?

Wenn ein Statiker Berechnungen anstellt, damit dein Haus nicht einstürzt, und er einen guten Job macht, vertraust du dann auch automatisch all seinen anderen Worten? Und: Was macht den Glauben an einen Gott ausgerechnet zur "höchsten" Erkenntnis?

Zitat:
Wenn doch selbst diese hoch angesehenen Menschen einstimmig auf einen vielleicht unbekannten Kern der Lebens-Wahrheit hinweisen: Warum fällt es so schwer sich darauf einzulassen? Wo ist das Problem?

Antwort: Weil das nicht für jeden die "Lebens-Wahrheit" ist.

Nun etwas allgemeiner.

Ein großes Problem sehe ich in den unzähligen Wiederholungen. Es gibt in diesem Text mehrere Sätze mit gleicher Bedeutung, ja sogar ganze Passagen. Grundsätzlich kann eine Wiederholung einer Aussage Nachdruck verleihen. In diesem Text sehe ich allerdings überwiegend störende Redundanz. Egal um welches Thema es geht: Das ist dann für mich Geschwafel. Wenige prägnante Sätze können kraftvoller sein. Dein Text ließe sich, spontan geschätzt, sicherlich auf ein Drittel seiner momentanen Länge kürzen, ohne dass auch nur eine einzige deiner Kernaussagen dafür gestrichen werden müsste.

Weiterhin halte ich die vielen Verallgemeinerungen für unangebracht. Dem Leser werden bestimmte Handlungsmotive, Geisteshaltungen und Gefühle unterstellt, begründet werden diese Unterstellungen jedoch nicht. Auch wirkt das "Wir" fehl am Platz, da du als Autor den Leser offensichtlich zu einer bestimmten Erkenntnis führen möchtest und dich somit aus dem sinnsuchenden "Wir" ausklammerst. Ob man das nun Missionieren, Anschubsen, Führen oder anders nennt, ist dabei nebensächlich, da die Tendenz deutlich ist.

Wichtig in philosophischen Texten ist eine saubere Argumentation. In deinem Text sehe ich nicht nur unbelegte Behauptungen und logisch zweifelhafte Schlüsse. Problematisch ist vor allem die Basis: Dahingestellte Verallgemeinerungen über Menschen, Menschheitsgeschichte und Naturwissenschaften bzw. Naturwissenschaftler. Das ist kein solides Fundament für eine ernsthafte Auseinandersetzung mit überhaupt irgendeinem Thema.

Insgesamt lässt sich dein Text flüssig lesen. Es gab hier schon wesentlich kürzere Texte, bei denen mir allein aufgrund des Schreibstils so schnell die Lust verging, dass ich sie nicht zu Ende gelesen habe. Die Smileys würde ich streichen. Ab und zu haben mir ein paar Ausflüge in die Umgangssprache stutzig gemacht, wirkten unangebracht.
Als sehr aufdringlich habe ich die vielen Fragen empfunden. Das Problem dabei ist generell, dass der Autor dem Leser vorgibt, was genau dieser zu denken hat. Mit einem "Du musst" wird das gewünschte Ziel jedoch nicht immer erreicht. Ein Text, der ohne direkte Fragen nachdenklich stimmt, kann dezenter wirken - muss dadurch aber nicht zwangsläufig an Kraft und Eindringlichkeit einbüßen, im Gegenteil. Der Leser hat dann zumindest das Gefühl, freiwillig darüber nachzudenken. (Ganz interessant ist in diesem Zusammenhang das Thema Reaktanz.)

Dass du dir mehr Gedanken über deine Zielgruppe machen solltest, wurde bereits gesagt. Dem stimme ich zu.

Grüße
scopie
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Lotta
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Beitrag12.07.2014 08:38

von Lotta
Antworten mit Zitat

LottA hat Folgendes geschrieben:
@ LottA:

"ich bestreite sicherlich nicht, dass dein Leben  oder auch das Leben vieler anderer Menschen schön ist. Aber auch dir ergeht es ganz, ganz sicher genauso wie allen Menschen, im Hinblick auf die Verdrängung des Todes und allen mit dem Lebenszeitraum, dem Lebensinhalt und den Unsicherheiten in Bezug auf die Frage: War das wirklich alles?"

Nein, es geht mir ganz, ganz nicht so, das ist eine Unterstellung. Lass es bitte.

".....Wir wollen doch: Lieb zueinander sein, friedlich im Geiste, mit und nicht gegen die Natur leben, Freiheit und Ehrlichkeit untereinander, Ehre, Aufrichtigkeit, und lustig sein..."
Das wollte ich noch nie sein. Punkt.

"Kann ich mir nicht vorstellen: Du willst Gleichgültigkeit? Hass? Die Natur als Feind betrachten? Versklavt bzw. eingesperrt und belogen werden? Du willst Ehrlosigkeit und Hinterhältigkeit gegen dich? Und nicht mal lustig sein – fröhlich?..."

Sollen deine Aufzählungen an mich gerichtet das Gegenteilige deiner beschriebenen Tugenden darstellen? Schau mal bitte  genauer hin.
Und, ich habe habe provoziert, das machen die Autoren hier öfter mal. Und hier braucht es dann und wann schon mal ein dickes Fell.


"...Nehm‘ ich dir nicht ab. Aber OK - In einem Fall würde ich es dir abnehmen: Wenn du so nen Fetisch haben solltest….dann überdenke deine Situation lieber mal...."

Ach ja Fetisch, jo. Und nein, ich überdenke gar nix. Ich hab viel lange über mich nachgedacht, das hab ich mir schon vor Jahren abgewöhnt.

"....Weiterhin ist daher auch offensichtlich, dass ich halt eben ein Schreiber philosophischer Texte bin, die sich mit den Unbilden von gesellschaftlichen Problemen ebenso auseinandersetzen, sowie auch die „alte Lehre“ immer wieder in die Zeilen mit einfließen lassen, um Sichtweisen zu untermauern. Dass dieser >>Tatbestand<<  - ein philosophischer Vertreter der Schreiberlinge zu sein – durchaus immer wieder Argwohn und übersteigerte Abwehrreaktionen bei anderen Menschen auslöst, ist mir (leider) nicht neu....."

Das ist kein philosophischer Text.  Um Quellenangaben geht es hier am wenigsten.
Ich habe überhaupt kein Problem mit den guten, alten Philos und auch keines mit den Neuzeitphilos, ich hab selbst einige Semester belegt.


Gruß, Lotta
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Lotta
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Beitrag12.07.2014 08:44
upps
von Lotta
Antworten mit Zitat

Upps Doppelpost, einen der beiden obigen Beiträge einfach ignorieren, war schon spät gestern. hmm

Lotta
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Babella
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Das goldene Aufbruchstück Der bronzene Roboter


Beitrag12.07.2014 19:57

von Babella
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Tja, mir geht es ähnlich wie meinen Vorpostern. Ich fühle mich einerseits vereinnahmt durch das "wir", andererseits als Frau und auch sonst nicht gemeint.

Und insgesamt kommt mir da, schon durch deinen Nick, zuviel Mission rüber. Ich misstraue jeder Art von Heilsbringern grundsätzlich, und die Masche, über die Naturwissenschaften irgendwie doch wieder Gott ins Spiel zu bringen, ist weder neu noch originell.

Es gibt viele schöne populäre Philosophiebücher, die ich mit großem Vergnügen lese. Aber ich lege jedes Werk weg, in dem ich zu etwas überredet werden soll. Und genau das Gefühl habe ich bei deinem Text: Da ist ein Oberschlauer, der will mir sagen, was meine Ängste sind und wie Glück geht. Und eingefleischte Atheisten von Gott zu überzeugen - vergiss es.

Ein Buch darf ein Angebot machen. Erkenntnisse muss man beim Lesen selbst gewinnen. Das ist die Lust am Lesen.

Ich glaube, du könntest schon gut schreiben, das Problem sehe ich eher in deiner Haltung. Mir kommt das alles zu sehr von oben herab. Dabei fühle ich mich nicht wohl. Und das ist eine schlechte Voraussetzung, dabeizubleiben.
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Papa Schlumpf
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Beitrag16.07.2014 20:55

von Papa Schlumpf
Antworten mit Zitat

Hut ab, das Anliegen verdient Respekt. Auch wenn ich zu den aufoktroyierten Meinungen teilweise konträr stehe.
Zum Stil enthalte ich mich, das haben meine Vorredner bereits getan, auch ich empfand unzulässige Verallgemeinerung (Todsünde in der Wissenschaft!), teilweise Redundanz, Smileys und missionarischen Eifer als störend.
Ich muss leider anerkennen, dass für viele Zeitgenossen die Sinnfrage zum Hauptproblem der Existenz geworden ist. Steigender Wohlstand schiebt dieses Problem nur noch weiter in den Vordergrund, und jeder muss die für sich richtige Antwort finden. Dabei kann man helfen. Der eine geht zum Pfarrer, der andere zum Therapeuten, der dritte liest einschlägige Literatur. Drängt die Lektüre aber ein Weltbild auf, so wird sie nicht helfen, sondern quälen.
Ganz anders die Frage nach der Angst vorm Ende des irdischen Seins. Der Tod gehört zum Leben wie die Geburt, eine Erkenntnis, der man sich nicht verschließen kann, die einzusehen aber erst abgeklärteren Geistern möglich ist.
Bei aller Akzeptanz alten Wissens, das beginnt nicht mit der Bibel, die im Konzil von Damasus I. 382 u.Z. von ungeliebten Texten "befreit" wurde, altes Wissen reicht viel weiter zurück. Wie ist es mit der Macht der vier Elemente, die später zu Gottheiten erhoben wurden, die sich prächtig vermehrten um schließlich monotheistischen Religionen Platz zu machen?
Das Feld ist weit. Ackere, doch benutze den Pflug, nicht den Holzhammer.
Noch ein Tipp: Die neue Rechtschreibung erlaubt vielfach den Gebrauch des Dativ, wo wir Alte (ich weiß, wovon ich spreche, die Wirtschaft warf mich schon zum Schrott) gern den ebenso erlaubten Genitiv verwenden. Klingt in literarischen und auch in sonstigen Texten einfach eleganter.
Papa Schlumpf


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timcbaoth
Leseratte


Beiträge: 114



Beitrag20.07.2014 00:27

von timcbaoth
Antworten mit Zitat

Hallo Wasch-Dein-Hirn

Ich möchte gerne ein paar Anmerkungen zu deinem Text loswerden.

Grundsätzlich gebe ich dir den Rat: Fasse dich kürzer. Der Text wiederholt sich immer und immer wieder ohne neue Erkenntnisse oder Thesen aufzustellen. Dann beginnst du einen neuen Gedankengang und kehrst wieder zum Wiederholen zurück. Das Ganze wird dann zusammengeleimt mit Füllsätzen:

Zitat:
Naja – wie auch immer.


Solche Sätze gehen in einem derart ernsten Text überhaupt nicht - da musst du Struktur hereinbringen.
Viele Formulierungen fallen holprig aus. Oft sprichst du sehr allgemein und nicht konkret.

Ich nehme nun mal den ersten Absatz heran:

Zitat:
Die technisierte und aufgeklärte (vor allem westliche) Gesellschaft bietet uns vieles, was uns scheinbare Erleichterung im stetigen Einerlei des Lebens verschafft.


Den Satz finde ich als Beginn nicht sonderlich gut gewählt. Da fehlt ein Aufhänger. Wenn ich das lese, denke ich an einen Schulaufsatz. Du hast ausserdem zu viele Aussagen in diesem einen Satz. Ist es zum Beispiel wichtig, hier schon auf das stetige Einerlei hinzuweisen?

Zitat:
Wir haben etwas zu essen, schnelle Autos, schöne Frauen, Spielkonsolen, Videofilme, Radio, Fernsehprogramme und natürlich Geld.


Wie die anderen bereits meinten: Du musst dir darüber klar werden, wen du genau ansprechen möchtest. Wer sind wir? Heterosexuelle Frauen und homosexuelle Männer offenbar nicht. Du solltest eventuell überlegen, das "Wir" ganz zu streichen.
Videofilme und Fernsehprogramme kann man in dem Sinne nicht "haben", da sie etwas Immaterielles sind.

Zitat:
Mit letzterem scheint alles möglich zu sein, um sich ein sorgenfreies und erfülltes Leben zu arrangieren. Ausgenommen natürlich Glück und Gesundheit - denn diese Dinge kann man auch mit Hilfe des gern gesehenen Zahlungsmittels nicht erstehen. Hier zählen andere Maßstäbe.


Dieser Teil scheint mir besonder ungenau. Die Ausdrücke, die du für "Geld" verwendest sind unpassend: "letzteres", "gern gesehenes Zahlungsmittel" - das klingt etwas holprig.

"alles möglich, um sich ein sorgenfreies und erfülltes Leben zu arrangieren" ist semantisch auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Du willst doch nachher außerdem darauf hinaus, dass das Leben dadurch nicht erfüllt wird. Hier schreibst du aber, dass es mit Geld möglich ist - was nun?

"Hier zählen andere Maßstäbe" erscheint mir auch nicht passend. Was gelten denn für Maßstäbe? Was soll überhaupt gemessen werden? Meinst du nicht eher einfach, dass diese Dinge nicht käuflich sind? (Was ebenfalls diskussionswürdig wäre ...)

Du solltest den gesamten Text noch einmal durchkämmen und diese Ungenauigkeiten entfernen.

Zum Inhalt: Ich glaube, dass dein Ansatz zum Scheitern verurteilt ist. Mit ein wenig Wissen über Wissenschaftstheorie müsstest du einsehen, dass die Naturwissenschaften keinerlei Anspruch darauf erheben, metaphysische Fragen zu beantworten. Daher ist es auch nicht sonderlich verwunderlich, dass sie keine Antworten liefern.

Stephen Hawking ist nicht religiös in dem Sinne, den du und andere Religiöse ihn darstellen wollen. Dasselbe bei Einstein - beide glauben nicht an einen persönlichen Gott. Von Einstein gibt es Zitate, die diese Vorstellung als lächerlich abtun. Stephen Hawking ist davon überzeugt, dass Wissenschaft und Religion nicht miteinander einhergehen können und glaubt, dass die Wissenschaft diesen Kampf gewinnen wird. Beide haben nur den "Fehler" gemacht, viele religiöse Ausdrücke in ihre Aussagen einzubauen.

Einsteins "Gott würfelt nicht" etwa, soll letztlich nur ausdrücken, dass er nicht glaubt, dass absoluter Zufall (wie in der Quantenmechanik postuliert) existiert. Er hatte wahrscheinlich Unrecht, aber das tut nichts zur Sache.

Bei Max Planck bin ich nicht sicher, ob er einem persönlichen Gott zugeneigt war. Soweit ich weiß, war aber auch er der Meinung, dass Religion und Wissenschaft strikt unterschiedliche Gebiete abdecken.

Du versuchst deine Meinung auch über Quantentheorie zu belegen. Leider ist das ziemlich modern. Dieser Teil der Physik eignet sich gut, da ihn kaum jemand versteht. Ich habe mich auch an der Universität damit beschäftigt, somit möchte ich dazu Folgendes sagen:

Auch in der Quantenphysik gelten stets ausschließlich die Naturgesetze. Schickst du ein Elektron durch den Doppelspalt geht es bestimmt durch einen der beiden Spalte (oder durch beide). Es kann nicht einfach irgendetwas anderes machen - es ist eben nicht "alles" möglich. Und aus absolutem Zufall kann man meines Erachtens keine Moral ableiten, es ist sogar das komplette fehlen von Intention. Das Phänomen hängt auch nicht von einem bewussten Beobachter ab, sondern von der Möglichkeit eines physikalischen Beobachters.
Allen, die über diese Schiene argumentieren, möchte ich nahelegen ein Buch der theoretischen Physik zu konsultieren. Wenn sie es verstehen, können sie von mir aus gerne weiterreden.


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holg
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Beitrag20.07.2014 13:41

von holg
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Hallo W-D-H.

Meiner Meinung nach krankt der Text an verschiedenen Stellen:

Struktur.
Die fehlt ihm. Eine Gliederung würde dem Text guttun. Die muss sich nicht in Überschriften oder Nummerierungen ausdrücken, sollte aber bei der Erstellung unbedingt zugrunde liegen.

Was ich hier lese mäandriert von Darstellung eines heterosexuellen Machoklischees über Fragen zum Glück über Wissenschaft und Religion und munter hin und her. Dem ist schwer zu folgen und, um ehrlich zu sein, wollte ich spätestens hier:

Zitat:
Denn was ist es, das du in Wahrheit suchst? Wenn du in einer stillen Minute auf deinem Sofa sitzt oder abends im Bett einmal in Ruhe in dich hineingehst, inne hältst - dann weißt du bestimmt wieder ganz schnell, was du wirklich begehrst:


aufhören zu lesen. Zu wirr, das Ganze.

Prämisse.
Kernaussage. Auch die fehlt dem Text.

Ich vermute, es geht in diese Richtung:

Zitat:
Wir programmieren die Zellen-DNA oder lassen kleinste Teilchen miteinander kollidieren. Aber wir haben keinen Masterplan für die Glückseligkeit und vollkommene Erfüllung der Menschen? 


Ich denke, es würde der Strukturgebung und dem Verständnis des Textes helfen, wenn eine solche These von Anfang an klar im Vordergrund stünde und der Text sich an ihr entwickelte.

Unschärfe.
Zuviel davon.

Hier und da verspielt der Text Prägnanz und Glaubwürdigkeit, wenn er Dinge in Zusammenhang bringt, die keinen haben. Beispiel:

Zitat:
Auch wenn diese Gesetze ein Zusammenleben von Menschen ORGANISIEREN – tiefer gehende Antworten auf die seelischen Fragen eines jeden Menschen geben sie nicht. Braucht man diese Antworten überhaupt?


Ordnungsstrukturen und seelisches Wohl waren in unserer Kultur schon immer (spätestens seit der Zeit der Römer) unabhängig und ohne Einfluss aufeinander. In Bhutan mag das anders sein, aber hierzulande gehört die Sicherung des Seelenheils nicht zu ihrer Aufgabe.

Sprache.
Entscheiden!

Die Sprache ist nicht konsequent. Der Duktus pendelt zischen pseudowissenschaftlich und polemisch, zwischen Hochsprache und Umgangssprache.

Die Absicht und Ankündigung, dem Prolog ein Buch folgen zu lassen, legt nahe, sich für eine umpolemische Hochsprache zu entscheiden. Das kann trotzdem locker geschrieben sein, sollte aber definitiv auf solche Formen wie

Zitat:
dann geht's uns ja prima sollte man meinen.


verzichten. „ja, doch, immer, nie, sowieso“ vermeiden. Sie deuten dem Leser ein Verlassen der sachlichen Ebene an, wirken belehrend, überheblich.

Fragen
zu viele.

Der Text ist eine Fragenschleuder. Eine Handvoll Kernfragen sind ok. Die ein oder andere geschlossene Frage auch. Aber Vorsicht!
Eine Frage sollte man nur stellen, wenn man sich der Antwort sicher ist. Nicht seiner eigenen, sondern der des Adressaten.
Ein paar Kommentatoren haben demonstriert, wie der Text auseinander fliegt, wenn statt eines erwarteten „ja“, der Leser für sich ein „nein“ findet. Besser vermeiden.

Klischees und Verallgemeinerungen.

Ich finde, sie sind erlaubt, um bestimmte Sachverhalte zu verdeutlichen. Hier im Text werden sie geradezu inflationär gebraucht. Zusätzlich wird der Leser durch vereinnahmende „wir“ und „du“ in eine Gruppe gedrängt, der er nicht angehört.

Zitat:
dass wir im Grunde unglücklich im Herzen sind


Das gilt nicht für jeden.

Stilmittel.

in dem All-Inclusive-Abschnitt wechselt der Text unvermittelt in bildhafte Metaphern. Das kann man machen, wirkt in dem unübersichtlichen Konvolut aber belastend.


Zitate.

Zitate sind immer gut, wenn sie richtig eingesetzt werden. Ich halte es für problematisch, Sekundärquellen zu zitieren, deren Buchtitel suggerieren, dass dort eine Zusammenstellung zur Untermauerung einer ähnlichen These wie der eigenen erfolgte. Ich als Leser würde deren Seriosität infrage stellen. Somit wären die Zitate wertlos. Besser die Originalquelle suchen und prüfen, ob sie dort im richtigen Zusammenhang stehen. Denn nichts ist schlimmer, als aus dem Zusammenhang gerissene (womöglich nicht korrekt zitierte) Halboriginale.

Zitat:
... wie ihn alle alten Kulturvölker der Erde früherer Jahrtausende genannt haben: GOTT!“

Max Planck (1858-1947) Begründer der Quantentheorie (Eigner: Seite 251)


hier ein Beispiel, das zudem noch eine andere Problematik aufweist: Max Planck hat unrecht! Nicht alle Kulturvölker früherer Jahrtausende glaubten an einen Schöpfer, den sie Gott genannt haben. Diese Annahme beruht auf der Interpretation christlicher Wissenschaftler des 18. und 19. Jahrhunderts und wurde von Planck unkritisch übernommen.
Und: Er war Physiker, kein Theologe oder Ethnologe. Würdest du einem Zitat Gewicht beimessen, in dem sich Lukas Podolski über Quantentheorie äußert? Oder Immanuel Kant über Fußball?

Noch ein Beispiel:

Zitat:
„Das System an dem wir forschen ist so komplex, so genial und extrem intelligent, dass es zum Einen ein Wunder ist, dass es überhaupt funktioniert - zum Anderen ist anscheinend alles möglich."

Diese Feststellung an sich ist schon sehr interessant. Sagt sie doch im Kern:

- es ist superduper megakrass unvorstellbar intelligent
- es ist alles möglich

Es scheint als stecke eine Kraft oder eine ordnende Gewalt hinter alledem.


Da steht etwas kursiv in Anführungszeichen. Es scheint ein Zitat zu sein, wird aber nicht belegt. Die Zusammenfassung ist nicht korrekt. Sie ist eine Interpretation. Zudem ist sie polemisch überspitzt. Der letzte Satz konstruiert einen Bezug, der aus dem Zitat nicht schlüssig folgt.


Zitat:
Auch dürfen wir keine Angst davor haben[Komma] sich den eigenen Gedanken hinzugeben, zu hinterfragen, zu überprüfen und die freien Denkprozesse nicht täglich auf's neue aus unseren Köpfen verbannen.


Dieser Satz (blau) ist keiner.

Der Text könnte wirklich eine interessantes Diskussionsgrundlage sein, wenn er runderneuert, besser strukturiert, klarer und in sich schlüssig daher käme.
Ich bin gespannt.

holg


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