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Leiden eines Krähenvogels


 
 
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Hardy-Kern
Kopfloser

Alter: 74
Beiträge: 4832
Wohnort: Deutschland


Beitrag23.07.2014 16:20

von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

Fortsetzung:

Einige Tage sind vergangen, ihr Krächzen ist selten aus der Ferne zu hören, wenn der Wind es mich hören lässt. Ab und an nimmt sie ihren Lieblingsplatz auf dem Schornstein ein.
Manchen Abend steht sie dort, stolz putzt sie ihr Gefieder in den letzten Strahlen der untergehenden Sonne und scheint gespannt die Umgebung zu beobachten.
Wartet sie auf jemanden? Von ihrem Partner ist nichts zu sehen, sie scheint tatsächlich allein zu sein. Sie ist ruhig geworden, fast schon entspannt und kümmert sich um ihr Aussehen.
Ob das ein gutes Zeichen ist, vermag ich noch nicht einzuschätzen.

Endlich, gestern Abend durchschaue ich ihr Spiel.
Sie sitzt auf ihrem Thron, macht sich hübsch. Ein leises, lockendes Krah ist zu hören.
Einige Meter entfernt, landet unerwartet ein schwarzer großer Vogel in respektvoller Entfernung zu ihr auf dem Blitzableiter des Gebäudes. Er hat sich nicht getraut, neben ihr auf dem großen Schornstein Platz zu nehmen. Ihr jahrelanger Kamerad wäre ohne Ankündigung mühelos neben ihr auf dem Mauerwerk gelandet. Ohne Zweifel handelt es sich um einen neuen Werber.

Vorsichtig, krallt der sich auf dem Blitzableiter langsam in die Richtung der Dame seiner Begierde. Sie beäugen sich anscheinend gelangweilt, drehen ihren Kopf mal links mal rechts, als ob sie nach einem Abendessen Ausschau halten.

Es wird unerträglich, das Fernglas zittert vor Anstrengung in meinen Händen. Tiere haben viel Zeit, muss ich erkennen.

Er hat es nicht mehr weit zum Schornstein, da setzt sich unverhofft eine fette Ringeltaube zwischen die beiden und stößt ängstliches Gurren aus ihrem Kehlkopf.
Die Krähen erschrecken, ein feindseliges Palaver zur Taube entsteht, hat sie wahrscheinlich das Liebesgeplänkel gestört. Mit einem Jagdschrei stürzt ein Falke Richtung Taube.
Die duckt sich ab, der Falke traut sich nicht zu zuschlagen, die Krähen sitzen zu eng, er hat zu wenig Spielraum. Unbewusst haben sie der Taube das Leben gerettet.

Der Falke sucht sich wahrscheinlich ein anderes Abendessen. Die Taube hebt ab und das Liebespärchen verlässt unter großem Geschrei das Dach.

Am nächsten Morgen sitzt sie wieder auf dem Schornstein und führt ihre Toilette aus.
Sie krächzt ab und zu. Aus der Entfernung gibt es Antwort.
Mal sehen, was das wird.

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Einar Inperson
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1675
Wohnort: Auf dem Narrenschiff


Beitrag24.07.2014 21:22

von Einar Inperson
Antworten mit Zitat

Hardy-Kern hat Folgendes geschrieben:

Es wird unerträglich, das Fernglas zittert vor Anstrengung in meinen Händen. Tiere haben viel Zeit, muss ich erkennen.


Hallo Hardy,

schön, wieder von der schwarzen Dame zu lesen. Der Satz oben gefällt mir am besten.

Dein erster Satz ist allerdings nur beim nochmal Lesen zu verstehen.  Ich habe mal versucht den Satz etwas umzustellen., um ihn für mich nachvollziehbar zu machen.

Zitat:

Einige Tage sind vergangen, ihr Krächzen ist selten aus der Ferne zu hören, wenn der Wind es mich hören lässt.


Einige Tage sind vergangen. Ihr Krächzen in der Ferne höre ich nur, wenn der Wind es mich hören lässt.

Ansonsten freue ich mich über deine Gedanken zu deinen Beobachtungen.

Ich unterstelle einfach, dass deine Texte auch von Selbsterlebtem gefärbt sind.


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Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch

Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
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firstoffertio
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Wohnort: Irland
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Beitrag25.07.2014 00:10

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Im zweiten Teil "menschelt" es nun ziemlich. Ich frage mich nun, ob die Geschichte ein Bild für menschliche Geschichten werden soll, und ob ich das mögen würde.
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fancy
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Alter: 64
Beiträge: 2758
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Beitrag26.07.2014 11:43

von fancy
Antworten mit Zitat

Ich bin auch hin und her gerissen.

Der erste Teil könnte sehr gut für sich alleine stehen.

Aber die Situation hält nicht still.
Du berichtest, was passiert.
Es ist interessant zu erfahren, wie es weiter geht.

Dennoch fände ich es als Geschichte mit offenem Ende interessanter.

(Was nicht heißt, dass du mit dem Bericht aufhören sollst, Hardy.)

Wir wissen noch nicht, wie es ausgehen wird.

Vielleicht warten wir erst mal ab, lauschen deinen Berichten und gucken dann, was man am besten daraus machen kann.

Liebe Grüße

fancy


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Don't start doing things, just do them. Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach! (Me)
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Isa
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Beiträge: 153
Wohnort: München


Beitrag27.07.2014 10:56

von Isa
Antworten mit Zitat

Hallo Hardy,

ich lese hier auch gerne mit und zwar zum Entspannen, zum Luft holen und zum Erkennen, dass ein  gewisser Zauber direkt vor der Türe liegt, sofern man für ihn empfänglich ist.

Gleich der Anfangssatz hat eine Doppelung, vielleicht besser so in der Art:

Zitat:
Einige Tage sind vergangen, ihr Krächzen ist selten aus der Ferne zu hören, wenn der Wind es mich hören lässt.

Einige Tage sind vergangen, ihr Krächzen ist nur dann aus der Ferne zu hören, wenn es der Wind trägt...

LG Isa
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Minza
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
M


Beiträge: 38
Wohnort: ganz nah am Meer


M
Beitrag27.07.2014 11:51

von Minza
Antworten mit Zitat

Ich kann fachlich nichts dazu beitragen, aber mir gefällt die Geschichte.
(Es ist selten, dass ich hier etwas zu Ende lese.)
Mich macht sie etwas traurig und ich hoffe, es wird nicht so enden. Als im ersten Teil der LKW kam dachte ich schon ... momentan sieht es gut aus für die Krähe und ich wünsche ihr ein glückliches, langes Leben.


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"Neutrinos they are very small - The have no charge and have no mass - And do not interact at all - The earth is just a silly ball - To them, through which they simply pass - Like dustmaids down a drafty hall - Or photons through a sheet of glass ..."
(John Updike)
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Hardy-Kern
Kopfloser

Alter: 74
Beiträge: 4832
Wohnort: Deutschland


Beitrag27.07.2014 16:37

von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

fancy hat Folgendes geschrieben:
Ich bin auch hin und her gerissen.

Der erste Teil könnte sehr gut für sich alleine stehen.

Aber die Situation hält nicht still.
Du berichtest, was passiert.
Es ist interessant zu erfahren, wie es weiter geht.
fancy


Natürlich kann der erste Teil für sich stehen und so soll es auch sein.
Eigentlich hatte ich nicht damit gerechnet die Geschichte weiter führen zu können. Aber die Natur und meine mir zur Verfügung stehende Zeit für Beobachtungen, hat mir erlaubt sie weiter zu führen.

So ist es letztlich ein Bericht, was mich nicht weiter stört.
Vor einigen Tagen saß der Neue dann doch neben seiner Dame auf dem Schornstein und posierte. Die Dame durfte etwas abseits geduldet sitzen.
Ob man das, nach der kurzen Zeit der Tauer als Happy-End betrachten könnte, vermag ich nicht einzuschätzen.

Danke auch an Isa und Minza, für's kommentieren.
Tiere können wahrscheinlich auch Menschen sein.
Unsinn, oder? Smile

Hardy
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag29.07.2014 21:33

von Constantine
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Hallo Hardy,

deine Fortsetzung überzeugt mich sprachlich leider nicht und ich habe das Gefühl (welches du mit deiner Anmerkung bestätigst), dass die Fortsetzung ungeplant war. Für mich ist sie "verkrampft nachgereicht" worden, denn beide Teile ergeben für mich leider keine Einheit, sondern stehen für sich allein. Das ist schade.
Es ist des Öfteren zu beobachten, dass der Einstieg/das erste Kapitel in einer mehrteiligen/aus mehreren Kapiteln bestehenden Geschichte durchdachter, sprachlich und formal ausgearbeiteter ist, als die Folgekapitel/Fortsetzungen. In deinem Falle trifft das für mich leider auch zu. Ich finde, du hast im ersten Teil feiner beobachtet. Auch wenn der erste Teil eher spontan verfasst worden ist, so hast du es mMn geschafft, deine Beobachtungen und somit auch deine Geschichte besser zu transportieren, als in deiner Fortsetzung, die mir in ihrer Gesamtheit isoliert vom ersten Teil erscheint und weniger gefallen hat.
Nichtsdestotrotz gefällt mir dein Setting, der Beobachtung des Privatlebens einer verlassenen Krähe und ihrer Neuorientierung.

LG,
Constantine
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Yukimura
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 36
Beiträge: 18
Wohnort: Reymhys


Beitrag13.08.2014 01:57

von Yukimura
Antworten mit Zitat

Hat mir gefallen. Der Lesefluss ist fließend und hat mich sofort gepackt - zumindest bis zum ersten Satz vom 2.Teil, der hat mich dann aus der Bahn geworfen:

Hardy-Kern hat Folgendes geschrieben:

[...] , wenn der Wind es mich hören lässt. [...]


irgendwie wirkt dieser Teil gekünstelt, als hätte man an einen fertigen Satz noch unbedingt etwas dranhängen wollen. Das mit der Photovoltaik-Anlage wurde auch schon erwähnt (das Wort ist meiner Meinung nach zu klobig für den Erzählfluss).

Ansonsten eine sehr schöne Geschichte und ein Schreibstil, der mich anspricht. Bin gespannt auf eine Fortsetzung.


_________________
Wohlstand kann auch der Bote einer Katastrophe sein.
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Hardy-Kern
Kopfloser

Alter: 74
Beiträge: 4832
Wohnort: Deutschland


Beitrag17.08.2014 14:25

von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

Yukimura hat Folgendes geschrieben:


Hardy-Kern hat Folgendes geschrieben:

[...] , wenn der Wind es mich hören lässt. [...]


irgendwie wirkt dieser Teil gekünstelt, als hätte man an einen fertigen Satz noch unbedingt etwas dranhängen wollen. Das mit der Photovoltaik-Anlage wurde auch schon erwähnt (das Wort ist meiner Meinung nach zu klobig für den Erzählfluss).



Danke für  die Kritik, sie stimmt aber nur teilweise.
Es ist im Leben nicht alles so himmelblau, dass man eine solche Solaranlage vergessen kann. Das Erwähnen dieser Anlage stört die Handlung erheblich, nimmt das Träumerische und das Daumendrücken für ein neues Pärchen, von dem ich nicht weiß ob es zusammen passt oder bleibt.

Ich muss es etwas spaßig machen. Eine Fortsetzung wird es nicht geben, jedenfalls im Forum nicht. Ich verstehe kein Krähisch und kann somit nur berichten, dass die beiden immer noch, meistens morgens auf ihrem Schornstein sitzen. Smile

Hardy
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Hardy-Kern
Kopfloser

Alter: 74
Beiträge: 4832
Wohnort: Deutschland


Beitrag31.08.2014 17:24

von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

Rätselhafte Spiele

Eine neue Krähenliebe scheint zu funktionieren. Das Paar erweitert ihr Revier und nutzt auch andere  Betriebsgebäude, sowie wildwachsende Buschgruppen innerhalb des Betriebes.
Morgenrot
Sonnenstrahlen durchleuchten in verschiedenen Farben Wolkengebilde. Manchmal sind sämtliche Farben des Regenbogens zu erkennen. Rosarot überwiegt, dann wird es in drei Tagen wahrscheinlich regnen.
Rhythmisches Klopfen, die Krähendame ist zeitig in Aktion. Sie schlägt wie ein Specht ihren starken, pyramidal geformten Schnabel immer wieder in ein unsichtbares Objekt auf dem Walmdach eines Gebäudes.  
Nach einigen Minuten gibt die Dame auf, warum auch immer und hüpft zum Giebel des Dachs. Flügel heben, Körperfett mit der Schnabelspitze, aus einer Drüse, dem sogenannten Pürzel zu ziehen und als Creme im Gefieder verteilen.
Zumindest wäre somit das Geheimnis glänzender Gefieder von Vögeln erklärt und warum sie beim Baden in  Pfützen nicht ertrinken können.

Sie streckt ihren Hals zur aufgehenden Sonne, krächzt  kurz laut, als würde sie sich für die Umgebung und ihren neuen Freund in Erinnerung bringen müssen. Sie flattert mit den Flügeln, als möchte sie ihren Körper lüften, hüpft unverhofft zum Objekt zurück, hackt einige Male darauf und schwingt sich schließlich mit lautem Geschrei in die Luft.
Die Dame scheint ärgerlich zu sein.

Kurze Zeit später landet ihr Partner an der geheimnisvollen Stelle, an der sie gehackt hatte und wahrscheinlich ihre morgendliche Körperertüchtigung vollbracht hatte.

In seinem Schnabel, trägt er mit majestätischen Schritten, den Kopf mit der Beute nach oben gestreckt, ein rechteckiges Geheimnis und legt es ab. Woher hat er das beschafft? Warum?
Er lässt das Objekt fallen. Klappern ist zu hören. Neugierig dreht er seinen Kopf hin und her, hat sich selbst erschrocken, sucht Publikum. Kein Beifall ist zu hören. Was nun? Sein lautes Schreien scheint die einzige Lösung für das Problem zu sein. Er preist an, nur keiner möchte sein Produkt. Schließlich hackt er mit aller Kraft auf seinen ominösen Gegenstand und das schallt laut.

Einige Vögel werden angelockt. Sie sind im Vorbeifliegen auf Futtersuche, stoppen neugierig,
hüpfen in der Nähe des emsig arbeitenden Krähenmanns herum. Schließlich erkennen sie kein Grund ihm weiter zuzusehen, nicht ein Käfer oder Wurm ist zu erkennen.
Er gibt endlich auf und hüpft auf den Giebel des Daches, hält Ausschau, aber ruft nicht.
Mit einem lauten Krah, stürzt die Krähendame unverhofft auf das abgelegte Teil ihres Freundes. Auch der hüpft schnell zu seinem Mitbringsel und beide schlagen mit ihren Schnäbeln auf das Mysterium ein.

Ob die Funken gesprüht haben wird nicht zu klären sein. Vielleicht war es ein Vogelschnabelwetzstein? Um derartige Erscheinungen sollten sich die Ornithologen kümmern.

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Einar Inperson
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Beitrag31.08.2014 17:43

von Einar Inperson
Antworten mit Zitat

Hardy-Kern hat Folgendes geschrieben:

Schließlich erkennen sie keinen Grund ihm weiter zuzusehen, nicht ein Käfer oder Wurm ist zu erkennen.


Hallo Hardy,

oben eine kleine Erbse. Vielleicht könnte man ein hüpfen durch 'hopsen' oder 'mit kleinen Sprüngen' ersetzen.

Ansonsten bin ich bei deiner Krähengeschichte weiter dabei. Mir gefällt das sehr.


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Hardy-Kern
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Beitrag02.09.2014 14:57

von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

Einar Inperson hat Folgendes geschrieben:

Schließlich erkennen sie keinen Grund ihm weiter zuzusehen, nicht ein Käfer oder Wurm ist zu erkennen.


Hallo Einar.
Von einer kleinen Erbse ist da keine Rede, das ist schon eine fette Saubohne. Da liest man zigmal und sieht wieder den Wald vor Krähen nicht. Smile

Danke,

Hardy
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Hardy-Kern
Kopfloser

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Beitrag23.11.2014 19:06

von Hardy-Kern
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Großes Fressen?

Der Oktober ist mild, die Vegetation noch prall mit köstlichem Futter gefüllt.
Die Tiere  fressen sich satt. Ein strenger Winter wird ihre Fettreserven erbarmungslos angreifen.

In der Nachbarschaft des Krähenrevier befindet sich ein Garten in dem der  Kohl nicht abgeerntet ist. Die großen Blätter des Kohls bieten guten Unterschlupf und eine ausgezeichnete Futterquelle für Nacktschnecken. Die fressen sich in ihrem ewigen Hunger selbst ein Grab. Längst haben die Krähen mit scharfen Augen diesen Born durch löchrig gefressene Blätter ausgespäht.

Sie beobachten seit Tagen die Szene. Auch wenn die Weichtiere es schaffen sich unter den großen Blättern zu verkriechen, haben die Krähen keine Probleme.
Das Zauberwort nennt sich: Arbeitsteilung.
Das Weibchen hebt geschickt ein Kohlblatt mit Kopf und Schnabel hoch, das Männchen schnappt die Schnecke und fliegt damit auf ihr Lieblingsdach um sie abzulegen.
Es gibt eine gute Beute und es darf auch zwischendurch genascht werden.

So funktioniert das eine Zeit, bis man merkt, die Portionen würden für die genüssliche Mahlzeit reichen. Aber zwei  winzige Mäuse erregen die beiden ungemein.
Man könnte sich auch noch eine Nachspeise verschaffen. So ein festes Mäusefleisch würde nach dem Schlemmen der schleimigen Nacktschnecken den Magen schließen.
Sie jagen, mit den Flügeln schlagend die kleinen Nager, die anscheinend vergessen haben wo sich ihre Wohnung befindet.

Endlich haben sie die kleinen Mäuschen in eine Falle getrieben. Es gibt keinen Fluchtweg, sie piepsen erbärmlich.
Große scharfe Krallen treten sie erbarmungslos nieder und ein Hieb mit den steinharten Schnäbeln durch die Schädeldecke bereitet den Tieren den Garaus.

Immerhin hatte diese kleine Jagd Zeit gekostet. Im Nachbargarten regt sich etwas, der Besitzer scheint mit irgendeiner Sache beschäftigt zu sein.
Fersengeld oder Fluggeld, ist angesagt. Mit den Mäusen im Schnabel steuern die beiden Schleckermäuler ihre Schneckenmahlzeit auf dem Dach an.
Der Hunger hat sie getrieben, jetzt wird gefressen.

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firstoffertio
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Beitrag23.11.2014 23:27

von firstoffertio
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Das gefallt mir besonders:

Die fressen sich in ihrem ewigen Hunger selbst ein Grab.
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Einar Inperson
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Beitrag24.11.2014 13:40

von Einar Inperson
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firstoffertio hat Folgendes geschrieben:
Das gefallt mir besonders:

Die fressen sich in ihrem ewigen Hunger selbst ein Grab.


Hallo Hardy,

da kann ich firstoffertio nur zustimmen. Ganz starker Satz.

Ich bin weiter dabei.


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Hardy-Kern
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Beitrag24.11.2014 16:30

von Hardy-Kern
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Das ist aber nett von Euch.
Ich freue mich schon über die Beurteilung eines simplen Satzes.
Wie tief bin ich gesunken? Twisted Evil

Lasst Euch nicht entmutigen und gebt mir Stimmung!
Natürlich wird noch ein Teil folgen. Smile

Hardy
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