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Phenolphthalein
Klammeraffe

Beiträge: 834
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 29.06.2014 21:00 Heute stirbt niemand von Phenolphthalein
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Es ist vollkommen Dunkel, als ich zu mir komme. In meinem Kopf dröhnt es, dass ich am liebsten Tod wäre, aber eine Stimme verbietet mir das. Nein, heute stirbt niemand, heute nicht. Heute bleiben alle am Leben. Kein Tier, keine Pflanze, nicht einmal ein Kazokäfer, wie sie in diesem Gemäuer, in der allgegenwärtigen Hässlichkeit aus Stahlbeton im Massen zu finden sind. Sie scheinen überall zu sein, auch in den Minen, dieses verdammten Felsbrockens.
»Er ist zu sich gekommen.« Wer immer das auch sagt, es klingt so, als käme die Stimme aus einem Lautsprecher.
Grelles Weiß blendet mich. Ich schließe die Augen und verberge meinen Kopf hinter dem Arm.
Ein metallenes Reiben, wie das eines Schlüssels im Schloss erfüllt den Raum und kurz darauf quietscht eine Tür.
»Dämmt das Neonlicht«, sagt eine Frauenstimme.
Das Hell hinter meinen Lidern ebbt ab und ich wage es, meine Augen zu öffnen. Über mir gebeugt sehe ich ein Gesicht, dessen Falten von einem langen und ereignisreichen Leben berichten können. Ich kenne die Frau. »Doktor Schneider.« Ich schäme mich fast, wie kümmerlich dünn sich meine Stimme anhört, »Was ist passiert?«
Sie streicht sich eine weiße Strähne hinter das Ohr und lächelt. »Nichts, was wir nicht problemlos behandeln können und schon gar nichts Lebensbedrohendes. Sieht so aus, als würden Sie steinalt werden.«
So alt wie Doktor Schneider, frage ich mich?
Sie hält mir einen Injektor an den Hals. Es zischt kurz, als das Medikament in meine Adern strömt. »Gegen die Kopfschmerzen«, erklärt Frau Doktor. »Kommen Sie. Sie brauche nicht länger in der Beobachtungszelle zu bleiben.
Ich stehe auf. Hinter meiner Stirn fühlt es sich dumpf, fast schon taub an. Das Mittel wirkt offensichtlich. »Sie haben mir immer noch nicht gesagt, was passiert ist?«
Doktor Schneider fördert eine kleine Untersuchungslampe aus ihrem Kittel hervor und leuchtet mir in die Augen. Ich unterdrücke den Reflex meine Lider zu schließen, obwohl ich mich geblendet fühle. Schwarze Punkte tanzen durch mein Sichtfeld, als sie den Leuchtstab senkt. »Merkwürdig, dass Sie das Gedächtnis verloren haben. So hart haben Sie sich den Kopf nicht gestoßen.«
»Woran denn?«, frage ich.
Doktor Schneiders Lippen zucken, als ob sie versucht ernst zu bleiben. »An der OP-Lampe.«
Ich weiß nicht, wie ich das verstehen muss. Wurde jemand operiert? Aber warum war ich dann dabei? Ich bin kein Arzt, zumindest das weiß ich ganz sicher. Ich bin für die Sicherheit auf der Minenstation verantwortlich.
Frau Doktor scheint meinen Gesichtsausdruck zu deuten. »Lena, Ihre Freundin. Sie wissen doch wohl noch, dass sie heute eine gesunde Tochter geboren hat, oder?«
Nein. Meine Wagen und Ohren fangen an zu glühen. Das habe ich nicht gewusst. Wie peinlich. Der Schlag mit der OP-Lampe muss härter gewesen sein, als ich bisher vermutet habe. Aber das kann doch nicht sein. Ich kann doch unmöglich die Geburt meiner Tochter verpasst und vergessen haben.
»Ihnen ist schwindelig geworden und ...«
»Ja, ja«, platzt es aus mir hervor, »Das ist mir egal. Wo sind Lena und Mia jetzt?«
Doktor Schneider nickt. »Immerhin erinnern sie sich an den Namen ihrer Tochter. Der Rest kommt auch bald zurück. Sie brauchen sich deswegen also keine Sorgen zu machen ...«
»Die mache ich mir auch nicht. Wo sind sie?«
»Verzeigung. Natürlich. Ich bringe Sie zu ihnen.«
Frau Doktor Schneider führt mich durch die stählernen Flure mit den schmucklosen Neonröhren. Wie lange bin ich jetzt schon auf der Station? Es kommt mir so vor, als wäre es fast ein ganzes Zeitalter - die Stahlbetonzeit - oder etwas Ähnliches. Aber bald hat es ein Ende. Ich wollte schon während Lenas Schwangerschaft die Station verlassen und zur Erde zurückkehren, aber sie hielt es für besser, wenn wir vorerst blieben, weil wir das Geld aus meinem Job gut gebrauchen konnten. Aber jetzt: Mia soll nicht in dieser Umgebung aufwachsen. Das ist kein Ort für ein Baby und erst recht nicht für ein heranwachsendes Kind.
Wir müssen raus aus dieser Einöde, zurück zur Erde. Zurück zum Blauen Planeten mit all seiner Vielfalt, mit all dem Leben, das ihn durchströmt. Zum Glück haben wir Menschen aus unseren Fehlern gelernt und das ReNature-Programm erzieht zunehmend Erfolge.
»Hier ist es«, reist mich Doktor Schneider aus den Gedanken. »Kommen Sie. Lena und Mia warten bereits auf Sie.
Mein Herz klopft, als ich das Zimmer betrete. Heute stirbt niemand, sagt die Stimme in mir erneut. Heute beginnt ein Leben.
Weitere Werke von Phenolphthalein:
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gold
Papiertiger
 Alter: 70 Beiträge: 4859 Wohnort: unter Wasser
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 30.06.2014 06:56
von gold
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Der Titel ist genial.
Total an die Vorgabe gehalten!
_________________ es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern
Make Tofu Not War (Goshka Macuga)
Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso) |
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saher
Leseratte
 Alter: 38 Beiträge: 154 Wohnort: baiuvarische Großstadt
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 30.06.2014 09:19
von saher
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Gib ihnen von ihrer eigenen, themabegrenzenden Medizin!
Ansonsten finde ich die Geschichte nicht so wahnsinnig stark, aber das ist bekanntlich Geschmackssache... Es ist mir einfach zu langatmig, für eine Kurzgeschichte
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Piratin
Exposéadler
 Alter: 58 Beiträge: 2187 Wohnort: Mallorca
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 01.07.2014 16:19
von Piratin
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Hallo Inko,
wenn der Stahlbeton nicht zu unmotiviert in einem Nebensatz wie hineingepresst wirken würde, dann wäre die Geschichte für mich vorne dabei. Auch ist es nicht logisch, dass in einem Raumschiff oder einer Raumstation schwerer Beton verarbeitet ist. Stahl ja, Beton nein. Ansonsten ist das Thema, dass niemand stirbt, schön einleitend aufgenommen und hebt den Text damit von anderen ab. Trotz FFF muss ich hier anmerken, dass die Flüchtigkeitsfehlerquote ein wenig höher ist als bei den meisten anderen.
Viele Grüße
Piratin
_________________ Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen. |
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Andrea Conrad Wortedrechsler

Beiträge: 84 Wohnort: Bingen am Rhein
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 01.07.2014 17:01
von Andrea Conrad
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Sehr schön geschrieben. Aber mir fehlt etwas mehr Information, warum der Ort der Handlung bzw. die Station so düster und grau ist. Die Beschreibung des Protagonisten, nachdem er aus seiner Ohnmacht erwacht, ist so detailgenau, dass ich mir eine genauere Darstellung des Handlungsortes gewünscht hätte.
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Constantine
Bücherwurm

Beiträge: 3284
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 01.07.2014 20:22
von Constantine
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Danke für deinen Beitrag. Eine SciFi-Geschichte, die nicht auf der Erde spielt, sondern auf einer Minenstation eines kolonisierten Planeten. Der Protagonist leidet an Gedächtnisverlust. Zum Ende hin wird dieser Gedächtnisverlust aufgegeben und der Leser mit zu viel Infodump überhäuft. Ich nehme deinem Prota den Gedächtnisverlust leider nicht ab.
Ankreiden muss ich dir, dass du Teile der Wettbewerbsvorgabe 1:1 in deinen Anfang eingewoben hast und für mich dein Anfang sehr uninspiriert ist.
Leider hat es deine Geschichte nicht in meine Top 10 geschafft. Es tut mir leid.
Merci beaucoup.
LG,
Constantine
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Kissa
Klammeraffe

Beiträge: 630 Wohnort: Saxonia
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 01.07.2014 21:18
von Kissa
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Hallo Guy,
ich fand hier eine gewollt betonzeitalter- und neonlichtlastige Geschichte, die flüssig zu lesen ist, obwohl sie ein paar eklatante Grammatikfehler aufweist.
Den Befindlichkeiten des Prot. wird ziemlich viel Platz eingeräumt; ja, ich lese, dass er sich die Stirn/den Kopf gestoßen hat und sich nicht mehr erinnern kann und sich doch erinnert, dass er auf einem fremden Planeten ist und schlussendlich seine neue Familie zur Erde bringen will, nachdem er sich an der OP-Lampe, die, wie wir nun wissen, die Geburt seiner Tochter beleuchtete, gestoßen hat.
Ein wenig verworren ist die Geschichte, die den Faden nicht so richtig findet.
Liebe Grüße
Kissa
_________________ "Jede Art zu schreiben ist erlaubt, nur nicht die langweilige."
Voltaire (1694 - 1778)
eigentlich François-Marie Arouet,
französischer Philosoph der Aufklärung, Historiker und Geschichts-Schriftsteller
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Michel
Bücherwurm
 Alter: 51 Beiträge: 3333 Wohnort: bei Freiburg
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 02.07.2014 08:51 Thema gut eingefangen, Schluss hängt von Michel
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Der Titel nimmt die Auflagen des Wettbewerbs schön auf und spinnt ihn weiter - Kazokäfer, sehr gelungen. Eine erste Fremdheit, bei der mir auch Wikipedia nicht weiterhilft.
Dass einem als Zuschauer im OP die Lampen ausgehen können, kann ich mir prinzipiell vorstellen - allerdings sitzt man als Begleiter hinter dem Sichtschirm. Und um das Gedächtnis zu verlieren, muss schon eine ganze Menge passieren. Trotzdem: Die trockenen Antworten der Frau Doktor sitzen.
Ausgestiegen bin ich im letzten Teil. Diesen kaum verdeckten Infodump über eine dystopische SciFi-Geschichte bräuchte ich nicht, der hat mit der geschilderten Szene erst mal überhaupt nichts zu tun. Deshalb bleibt am Ende ein wenig Enttäuschung über die Entwicklung der Geschichte.
Herzliche Grüße, Michel
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anuphti
Trostkeks
 Alter: 58 Beiträge: 4300 Wohnort: Isarstrand
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 02.07.2014 23:19
von anuphti
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Jawoll. So mag ich Science Fiction. Keine düstere Endzeitdystopie, sondern machbare Vorstellungswelten mit positiven Möglichkeiten.
Realistische Dialoge und Emotionen und ein Happy End. Was will ich mehr.
Siebter Platz und damit 4 Punkte.
LG
Nuff
_________________ Pronomen: sie/ihr
Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)
You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach) |
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shatgloom
Eselsohr

Beiträge: 372 NaNoWriMo: 27985 Wohnort: ja, gelegentlich
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 03.07.2014 18:14
von shatgloom
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Ein paar Rechtschreibfehler habe ich der Hektik zugeschrieben. Für die kurze Schreib-Zeit ist ja eine ganze Menge in die Geschichte gepackt. Die Vorgaben sind umgesetzt, alles kam irgendwann vor, wobei sich hier auf den Aspekt des "Nicht-Sterbens" konzentriert wird.
Ich habe die Geschichte gerne gelesen, wurde aber nicht wirklich mitgerissen. Keine Ahnung, woran es liegt, im Zweifelsfall ist das wohl einfach Geschmacksache. Es sind hier so viele schöne Geschichten, dass mir die Punkte, die ich vergeben durfte, einfach nicht gereicht haben. Leider nicht unter meinen top ten.
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Vogel
Eselsohr

Beiträge: 436
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 03.07.2014 21:07
von Vogel
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Hallo,
hier fand ich den Anfang besser als die zweite Hälfte. Bei vielen der anderen Texte hatte ich das Gefühl, dass die Muse erst verzögert ansprang. Hier flachte sie eher etwas ab. Wahrscheinlich der Zeitdruck, so dass das ganze am Ende etwas gehetzt wirkt. Dafür sprechen auch ziemlich viele Flüchtigkeitsfehler ("Verzeigung" gefiel mir besonders). Ist in diesem Wettbewerb natürlich erlaubter, aber man muss auch berücksichtigen, wie sauber andere es in der gleichen Zeit hingekriegt haben.
Dass es ein SF-Setting ist lässt sich am Anfang zwar erahnen, aber es bleibt mir zu sehr im Vagen. Wieso ihm die Stimme sagt, dass niemand stirbt, ist mir auch nicht ganz klar, das eine schließt das andere ja nicht aus. Wie "Stahlbetonzeit" eingebaut und mit Sinn gefüllt wird, hat mir sehr gut gefallen. Mir hat die Geschichte ohnehin besser gefallen, als es jetzt hier klingt.
Gruß
Vogel
_________________
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Lapidar
Exposéadler
 Alter: 61 Beiträge: 2689 Wohnort: in der Diaspora
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 03.07.2014 22:07
von Lapidar
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Ich musste sehr lachen. Sehr lustig umgesetzt. Mir gefällt das, mit dem heute stirbt niemand. Wobei es schon ganz schön frech ist, diesen Titel zu verwenden. Man könnte unter Umständen behaupten, dass allein die Erwähnung dass niemand stirbt, eine Disqualifikation sein könnte, wenn man sehr penibel interpretiert.
_________________ "Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym. |
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nebenfluss
Show-don't-Tellefant

Beiträge: 5706 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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 04.07.2014 12:46
von nebenfluss
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<allgemeine_Vorbemerkung>
Viele FFF-Beiträge, zu wenig Zeit. Textarbeit kann ich da kaum leisten, aber doch jedem einen kurzen Eindruck hinterlassen.
Da es vorkommen kann, dass ein wohlwollender Kommentar mit einer effektiven 0-Punkte-Wertung kollidiert ...
... ein paar Worte zu meiner Punktvergabe im neuen Bewertungssystem. Als Grundlage habe ich jeweils nach Antworten zu zwei Fragenkomplexen gesucht, die ich für die letztendlich relevanten in diesem Wettbewerb halte:
1.Wie fertig wirkt der Text? Hat die Zeit gerade ausgereicht, um eine Idee zu entwerfen, oder konnte diese noch ausgearbeitet und in ansprechende Prosa gegossen werden? Kommt die Geschichte zu einem runden Abschluss oder liest sie sich, als sei mittendrin abgebrochen und abgeschickt worden? Würde ich mich ärgern, sie in dieser Form in der Prosa-Werkstatt zu finden? Oder würde ich sie sogar im Feedback akzeptieren?
2.Wie stark wurde das Thema „Stahlbetonzeit – Neonlicht“ integriert? In den Vorgaben stand ja nicht „Schreibe eine Geschichte, in der irgendwann Stahlbeton und Neonlicht erwähnt werden“. Wird deutlich, warum der Stahlbeton namensgebend sein könnte für eine bestimmte Zeit (z. B. einen Lebensabschnitt), ein Zeitalter oder auch Zeit generell, aus der Sicht des Protas? Sind Stahlbeton und Neonlicht beliebige Zutaten oder tragende Elemente, die eine eigentümliche Atmosphäre schaffen? Ergibt sich die Wirkung durch eine zwingende Verbindung zwischen diesem Raum, diesem Licht und dieser Zeit?
Mein 'Urteil' dazu wird sich natürlich auch in den Kommentaren niederschlagen. Es würde mich aber zu sehr einengen, nun statisch die Fragen abzuarbeiten. Deshalb die Kommis in gewohnter Form.
</allgemeine_Vorbemerkung>
Ein Text aus dem (meinem) Mittelfeld. So richtig zu funktionieren scheint mir die Darstellung des Gedächtnisverlustes nicht - der Prota scheint sich völlig unwillkürlich an Dinge zu erinnern (den Namen der Ärztin weiß er noch, das seine Frau schwanger war, aber nicht?) Und das Thema "Stahlbetonzeit" (auf einem anderen Planeten) scheint mir am Ende ziemlich aufgepfropft.
Übrigens: Ein Gemäuer! aus Stahlbeton - passt für mich nicht richtig zusammen.
Für eine Bepunktung hat es leider nicht gereicht.
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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gold
Papiertiger
 Alter: 70 Beiträge: 4859 Wohnort: unter Wasser
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 04.07.2014 21:58
von gold
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naja, sich an der OP Lampe den Kopf so anhauen, dass man teilweise die Erinnerung verliert, das erscheint mir eher unglaubwürdig. noch dazu, wo sie ziemlich weit oben über dem OP-Tisch angebracht ist. sodass ich mich frage, wie ist der Prota denn dahin gekommen?
Aber ansonsten gefällt mir der Text, auch die Beschreibung der Ärztin, gewürzt mit etwas Humor.
Gerne gelesen.
LG gold
_________________ es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern
Make Tofu Not War (Goshka Macuga)
Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso) |
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Malaga
Klammeraffe

Beiträge: 827
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 04.07.2014 22:16
von Malaga
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Ich denke, das SF-Setting wäre hier unnötig gewesen, die Geschichte funktioniert auch so, vor allem das Spiel mit der Vorgabe "niemand stirbt" gefällt mir, hier aufgenommen in Titel, Einstieg und Schluss und als rote Linie. Die formalen Fehler sind beim FFF entschuldbar und mit mehr Zeit hättest Du die Geschichte auch noch im Detail besser ausgestaltet. Fünf Punkte.
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halcyonzocalo
Einsamer Trancer
 Alter: 33 Beiträge: 1202 Wohnort: Irgendwo im Nirgendwo
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 05.07.2014 09:07
von halcyonzocalo
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Für mich leider einer der schwächsten Beiträge. Die Handlung ist ziemlich langweilig und nichtssagend. Leider ist der Text auch sprachlich nicht sonderlich gelungen: Zum Einen ist der Stil nicht sonderlich ausgereift und zahlreiche Metaphern und Beschreibungen wirken aufgesetzt, zum Anderen sind viele Rechtschreibfehler enthalten. Schade.
_________________ Die minimaldeterministische Metaphernstruktur mit ihrer mytophoben Phrasierung spiegelt den ideeimmanent abwesenden Bedeutungsraum. |
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niko
Eselsohr
 Alter: 65 Beiträge: 232 Wohnort: Göttingen
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 06.07.2014 12:47
von niko
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hallo,
hat mich nicht sehr gefesselt, deine geschichte. aber dieses leitthema "heute wird keiner sterben" gefällt mir und auch, wie es durch das stück sich hindurchzieht!
"Verzeigung" - nu..ein netter verschreiber (ohne irgendwelche auswirkung auf punkte). logisch.
beste grüße: niko
_________________ Ein Gedicht auf dem Hintergrund der Biographie des Autors zu interpretieren ist so, als würde man einem schwimmenden Schiff das Wasser nehmen. (NJK) |
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Einar Inperson
Reißwolf

Beiträge: 1676 Wohnort: Auf dem Narrenschiff
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 06.07.2014 14:16
von Einar Inperson
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Hallo,
bist du wieder zu dir gekommen?
Ein werdender Vater halluziniert, kollabiert und jubiliert. Ein Stoff, der schon oft als Komödie oder Drama inszeniert wurde.
Der Text weiß nicht, in welche Schiene er gehen soll. Versatzstücke sind verschiedene zu finden.
Abgesehen von den obligatorischen kleinen Fehlern, die jeder Text im Wettbewerb aufweist, ist das sehr solide geschrieben. Hier war jemand am Werk, der das Handwerk beherrscht.
Sehr amüsant, die kleine Reminiszenz an die Wettbewerbsvorgabe in Titel und Text.
Wenn ich nichts übersehen habe, war es neben diesem nur noch ein weiterer Text, der hier mit einem Augenzwinkern die Moderation gegrüßt hat.
So, ich habe den Text noch einmal gelesen und frage mich, warum er für mich nicht funktioniert, da er wirklich gut geschrieben ist.
Ein Erklärungsschema, woran es liegen könnte. In diesem Textumfeld erwarte ich durchaus einen aufgeregten Proragonisten, dieser hier wirkt auf mich aber eher penetrant unhöflich.
Und dann blieben auch einige Fragen. Warum das 'Heute stirbt niemand'? Ich kann in menem Lesen keinen Bezug für diesen Gedanken erkennen. Der Tod als Gegenpart zur Geburt hängt mir in der Geschichte zu sehr in der Luft.
Hätte es dem Text geschadet, wenn dass ganze sich nicht außerhalb der Erde abspielt? Ich war überrascht. habe aber keine zusätzliche Spannung darin erkennen können.
_________________ Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch
Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis
si tu n'es pas là, je ne suis plus le même
"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer |
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Jenni
Bücherwurm

Beiträge: 3230
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 06.07.2014 21:59
von Jenni
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Die ersten Sätze lesen sich, als hättest du einfach losgeschrieben und dabei versucht, dir erstmal die Vorgaben alle deutlich einzuprägen.
Leider wirkt dann auch der ganze Text auf mich ziemlich zerfasert. Von allem ist etwas drin, ein Unfall, eine Geburt und dann wird da am Ende noch eine utopische Welt angedeutet. Mir nicht ganz klar, worum es in diesem Text geht, und ich frage mich, ob du es selbst weißt.
Andere Beiträge haben mich da einfach mehr überzeugt.
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Eredor
Dichter und dichter
 Moderator Alter: 31 Beiträge: 3417 Wohnort: Heidelberg

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 06.07.2014 22:54
von Eredor
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Hallo! Aus Zeitgründen werde ich nur in wenigen Sätzen meinen Eindruck wiedergeben. Möglicherweise kann ich nach dem Wettbewerb näher zu meiner Stellung Bezug nehmen.
***
"Heute stirbt niemand" ist ein wunderbarer Leitsatz. Mir fehlt in der Geschichte allerdings die nötige Emotion, ich weiß auch nicht. Vermutlich hattest du zu wenig Zeit.
***
lg Dennis
_________________ "vielleicht ist der mensch das was man in den/ ersten sekunden in ihm sieht/ die umwege könnte man sich sparen/ auch bei sich selbst"
- Lütfiye Güzel |
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holg
Exposéadler
 Moderator
Beiträge: 2365 Wohnort: knapp rechts von links
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 07.07.2014 10:40
von holg
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Der erste Abschnitt ist genial.
Du bringst die Vorgaben beinahe eins zu eins in den Text. Es liest sich stimmig und baut eine gewisse Spannung auf, wie du sie umsetzen wirst. Das Erwachen ist wie aus einem Horrorfilm und dann geht der Spannungsbogen ruckzuck gegen null. Sollte das nicht irgendwie anders herum sein, eine banale Geschichte sich zur Spannung hin entwickeln? Hier dient die SF-Einführung einzig als Vehikel für das Stahlbeton-Thema.
Die spannendste Frage für mich ist, wie der Kerl (süß-trottelig) es schafft, sich an einer üblicherweise überkopfhoch und mit leichtem Handgriff verstellbar angebrachten Lampe dermaßen den Hirsch zu stoßen, dass er bewusstlos mit Teilamnesie wird.
_________________ Why so testerical? |
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Merope
Klammeraffe

Beiträge: 716 Wohnort: Am Ende des Tals
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 07.07.2014 13:13
von Merope
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Ganz gute Idee!
An der Rechtschreibung solltest Du noch arbeiten (dass ich am liebsten Tod tot wäre.. etc.).
Fand ich witzig, dass Du die Vorgabe "es darf keiner sterben" so explizit eingebaut hast.
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