18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> 8. FFF
Bei Licht besehen

 
 
Gehe zu Seite 1, 2  Weiter
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
saher
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 39
Beiträge: 154
Wohnort: baiuvarische Großstadt


Beitrag29.06.2014 21:00
Bei Licht besehen
von saher
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Bei Licht besehen
Die Vereinigung der homogenen Masse erfolgt präzise. Druckfestigkeit und Zugfestigkeit aufs Innigste vereint in romantischem Zement. Kein Licht ist von Nöten, schon gar kein wärmendes, für diesen Prozess innigsten Umschmelzens zu bautechnischer Perfektion.

In der Dunkelheit beginnt ein leichtes Flackern. Ein blitzendes Blinken. Wie ein unruhiges Erwachen trifft auf den frisch vermählten Stahlbeton.

„Bin ich das?“, würde er nun denken. „Was flackert dort auf meinem trostlosen Grau?“
„Das ist das kalte Neonlicht.“, antwortet das kunsthelle Flackern. „Erwache nicht! Bleib ganz bei dir!“
„Nein, warum sollte ich dich nicht betrachten wollen?“, wundert sich der Stahlbeton. „Deine kühle Helligkeit bringt mir trostlose Erleuchtung!“
„Wundere dich nicht, du grauer Klotz.“, foppt ihn das Neonlicht. „Dein langweiliges Starren ärgert mich! Doch kann ich dir zeigen, was du nicht wissen kannst: Mein Flackern wird immerhin dein einziger Tanz.“
„Was sprichst du vom Tanzen, unstetes Hell?“
Das Neonlicht flackert noch einmal, dann verlischt es wieder.

Dies alles verwirrt den festen Stahlbeton. Noch immer spürt er das Flackern auf seinem kalten Grau. Er weiß noch nicht, ob er es je wiedersehen wird. Ist es die fehlende Wärme des Lichts oder seine Flatterhaftigkeit, die ihm keine Ruhe mehr lassen wollen?

Kann der Beton dem Stahl erklären, dass es ihn nicht interessiert, wie hübsch sich jenes Neonlicht doch in ihm gespiegelt haben könnte, wäre da nicht der Beton überall um ihn herum? Stahl und Beton sehen das Neonlicht nicht auf die selbe Weise. Sollten sie das nicht, wo sie doch in zementierter Vereinigung gezwungen sein werden, das Neonlicht wieder zu erwarten?

„Das hübsche Glitzern und Glänzen in meinem Stahl. Ach, ein Jammer, wie schön war ich einst!“, weint das Metall.
„Warst verbogen, leicht formbar, ein unsteter Geselle!“, attestiert der Beton. „Vielleicht ist es das, was dich am Neonlicht so fasziniert?“
„Du hast leicht Reden, du wuchtiger Klotz. Ohne mich wärst du schwach und lächerlich! Kein Wunder, dass du dem kalten Geflacker verfallen bist. Es ist genauso eisig und blind, wie du es selbst bist!“, gibt der Stahl zurück. „Langweiligstes Grau, so matt und stumpf. Ohne mich wärst du wertlos!“


Der Beton beginnt zu bröckeln. Ein kleines bisschen hier, ein wenig dort und zog sich so vom Rundstahl zurück. Nach nur wenig Zeit weist der ewige Stahlbeton hier und da Löcher auf. Doch das Neonlicht will nicht wiederkommen, um den Stahl zu erhellen. Auch nicht, um den Beton mit seiner Freudlosigkeit zu verzücken. Lediglich an dem Tage, als der letzte Stahlbetonpfeiler gesetzt wird, erscheint es in seinem trostlosen Zucken.
„Wer hätte gedacht, dass ihr euch meinetwegen entzweien könntet?“, fragt es mit flackerndem Spott. „Kann ich doch weder den Stahl noch den Beton leiden. Nein, was für ein Unglück!“
Das Neonlicht zittert noch einmal, dann geht es aus. Der letzte Pfeiler ist gesetzt und es muss hier nie mehr tanzen.
Hätte der Beton Augen, er würde sie sich ausweinen und hätte der Stahl eine Stimme, er würde den Beton um Verzeihung bitten. Doch so sind sie nur Stahl und Beton, auf immer vereint in kaltem Schweigen. In Gedanken verbunden in ihrer Liebe zum furchtbaren Flackern des mitleidlosen Neonlichts.

Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
nebenfluss
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5994
Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
Podcast-Sonderpreis


Beitrag30.06.2014 17:00

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

<allgemeine_Vorbemerkung>

Viele FFF-Beiträge, zu wenig Zeit. Textarbeit kann ich da kaum leisten, aber doch jedem einen kurzen Eindruck hinterlassen.
Da es vorkommen kann, dass ein wohlwollender Kommentar mit einer effektiven 0-Punkte-Wertung kollidiert ...
... ein paar Worte zu meiner Punktvergabe im neuen Bewertungssystem. Als Grundlage habe ich jeweils nach Antworten zu zwei Fragenkomplexen gesucht, die ich für die letztendlich relevanten in diesem Wettbewerb halte:

1.Wie fertig wirkt der Text? Hat die Zeit gerade ausgereicht, um eine Idee zu entwerfen, oder konnte diese noch ausgearbeitet und in ansprechende Prosa gegossen werden? Kommt die Geschichte zu einem runden Abschluss oder liest sie sich, als sei mittendrin abgebrochen und abgeschickt worden? Würde ich mich ärgern, sie in dieser Form in der Prosa-Werkstatt zu finden? Oder würde ich sie sogar im Feedback akzeptieren?

2.Wie  stark wurde das Thema „Stahlbetonzeit – Neonlicht“ integriert? In den Vorgaben stand ja nicht „Schreibe eine Geschichte, in der irgendwann Stahlbeton und Neonlicht erwähnt werden“. Wird deutlich, warum der Stahlbeton namensgebend sein könnte für eine bestimmte Zeit (z. B. einen Lebensabschnitt), ein Zeitalter oder auch Zeit generell, aus der Sicht des Protas? Sind Stahlbeton und Neonlicht beliebige Zutaten oder tragende Elemente, die eine eigentümliche Atmosphäre schaffen? Ergibt sich die Wirkung durch eine zwingende Verbindung zwischen diesem Raum, diesem Licht und dieser Zeit?

Mein 'Urteil' dazu wird sich natürlich auch in den Kommentaren niederschlagen. Es würde mich aber zu sehr einengen, nun statisch die Fragen abzuarbeiten. Deshalb die Kommis in gewohnter Form.


</allgemeine_Vorbemerkung>


Da kennt sich jemand aus auf Baustellen - oder hat (wie ich auch) bei Wikipedia über Stahlbeton recherchiert Wink

Stahlbeton (bzw. Stahl und Beton) und Neonlicht reden miteinander - das ist natürlich ganz schön an den Haaren herbeigezogen. Trotzdem ist das für mich einer der besten Beiträge in diesem FFF. Beeindruckend, wie sich alle Elemente aufeinander beziehen.
Das Licht verhilft der äußeren Form zum Tanz, der Stahl wünscht sich an die Oberfläche, damit das Licht sich in ihm spiegelt.  Das Ganze als eine Art Stahlbetonleben im Schnelldurchgang, mit Geburt und Verfall (oder Vollendung? Da bleibt es etwas uneindeutig) als Rahmen.

Originelle Idee, und passabel umgesetzt für die kurze Zeit. Ein Prosastück, in dem es viel zu entdecken gibt, sobald man sich von der Kuriosität, von den Gefühlen des Stahlbetons zu lesen, erholt hat (den 'romantischen Zement' finde ich schon etwas lächerlich). So konseqent am Thema ist hier kaum ein anderer Text geblieben. Gut gemacht!

LG


_________________
"You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
femme-fatale233
Geschlecht:weiblichFüßchen

Alter: 31
Beiträge: 1913
Wohnort: München
Das Bronzene Pfand


Beitrag01.07.2014 10:48

von femme-fatale233
Antworten mit Zitat

Ich muss sagen, dass es mir sowohl beim ersten Lesen vor zwei Tagen als auch jetzt sehr schwer fiel, den Text zu Ende zu lesen. Dabei ist die Idee eigentlich ganz witzig - aus der Sicht eines Baustoffs zu erzählen. Aber deine "Figuren" reden so schwülstig miteinander, dass ich schnell die Lust verloren habe, mich auf die Geschichte einzulassen. Ich bin ja bei sowas immer eher dafür, dass man einen etwas natürlicheren, zuweilen auf flapsigen, Ton anschlägt, um den Leser hinein zu ziehen ins Geschehen, aber so wirkt es stellenweise als hättest du versucht die Sprache eines schlechten Mittelalterfilms oder eines pseudo-klassischen Dramas zu imitieren.

"unstetes Hell" - "Erwache nicht!" - "Deine kühle Helligkeit bringt mir trostlose Erleuchtung!" - und dann auch noch die vielen Ausrufezeichen und rhetorischen Fragen dazu, das ist alles drei Nummern drüber für mich. Klar, Beton ist etwas, womit man wahrscheinlich eher Steifheit assoziert, aber irgendwie wählst du die Formulierungen dann nicht so, dass es schon wieder Spaß machen würde, das Steife zu lesen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
halcyonzocalo
Geschlecht:männlichEinsamer Trancer

Alter: 34
Beiträge: 1202
Wohnort: Irgendwo im Nirgendwo


Beitrag01.07.2014 13:17

von halcyonzocalo
Antworten mit Zitat

Hm... Ich weiß noch nicht so recht, was ich von dieser Geschichte halten soll. Die Idee, den Stahlbeton und das Neonlicht zu personifizieren finde ich richtig niedlich, aber die Umsetzung ist mir irgendwie zu dröge. Leider gibt es auch ein paar sprachliche Mängel. "Im Ansatz gut", würde der Lehrer sagen. Mal schauen, wie es sich am Ende ausgeht.

_________________
Die minimaldeterministische Metaphernstruktur mit ihrer mytophoben Phrasierung spiegelt den ideeimmanent abwesenden Bedeutungsraum.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Eredor
Geschlecht:männlichDichter und dichter

Moderator
Alter: 32
Beiträge: 3416
Wohnort: Heidelberg
Das silberne Stundenglas DSFx
Goldene Harfe Pokapro III & Lezepo I


Traumtagebuch
Beitrag01.07.2014 13:51

von Eredor
Antworten mit Zitat

Hallo! Aus Zeitgründen werde ich nur in wenigen Sätzen meinen Eindruck wiedergeben. Möglicherweise kann ich nach dem Wettbewerb näher zu meiner Stellung Bezug nehmen.

***

Ach, das ist schön. Ein Industrial-Märchen! smile extra Das gehört für mich, gerade durch die schöne Sprache und Machart, definitiv in den oberen Bereich.

***

Lg Dennis


_________________
"vielleicht ist der mensch das was man in den/ ersten sekunden in ihm sieht/ die umwege könnte man sich sparen/ auch bei sich selbst"
- Lütfiye Güzel
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
shatgloom
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 372
NaNoWriMo: 27985
Wohnort: ja, gelegentlich


Beitrag01.07.2014 17:18

von shatgloom
Antworten mit Zitat

Für mich ist das ein richtig schönes Märchen. Ich finde,  es ist eine gute Idee, das Thema in dieser Form umzusetzen.
Es hat mich etwas irritiert, dass anfangs Stahl und Beton durchaus eine Stimme hatten und auch weinten.
Am Ende werden  ihnen diese "Fähigkeiten" wieder abgesprochen.

Insgesamt eine schöne Umsetzung, auch wenn der Text es nicht ganz in meine zehn Favoriten geschafft hat.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag01.07.2014 17:29

von Constantine
Antworten mit Zitat

Danke für deinen Beitrag. Mir gefällt deine Idee, Personifizierung von Stahl, Beton und Neonlicht und ihre "Beziehungen" zueinander. In der kurzen Zeit super konzipiert und Themenvorgabe erfüllt.
Du bist in meiner Top 10: trois points.

Merci beaucoup.

LG,
Constantine
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Piratin
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 58
Beiträge: 2186
Wohnort: Mallorca
Ei 2


Beitrag01.07.2014 18:18

von Piratin
Antworten mit Zitat

Hallo Inko,

eine außergewöhnliche Herangehensweise an das Thema, die mir gefällt. Mehr will ich an dieser Stelle gar nicht dazu sagen, da mir der ungewöhnliche Weg der Umsetzung einfach gefällt und ich nicht in Kleinigkeiten diesen Eindruck verlieren möchte. Ich habe Deine Geschichte viermal gelesen und sie gefällt mir noch immer, sodass sie in den Top 10 dabei ist.
Viele Grüße
Piratin


_________________
Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Vogel
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 436

Goldene Neonzeit


Beitrag01.07.2014 18:42

von Vogel
Antworten mit Zitat

Man kann sagen: mutig, sich nicht krampfhaft etwas auszudenken, indem das Thema nur symbolisch zu finden ist. Oder: etwas billig, einfach die Vorgaben zu personalisieren.
Wenn in dem Streitgespräch eine tiefere Wahrheit über die Beziehungen von Menschen verhandelt wird, so habe ich sie nicht erkannt, aber ich bin auch nicht so gut in so was.
Die Sprache nervt mich, so redet niemand und das macht es schwer, sich wenigstens ein bißchen mit den Protagonisten zu identifizieren, die ja ohnehin schon Baustoffe sind. Eine ironische Brechung hätte man erreichen können, wenn einer der Protas so redete und der andere flapsig. Oder auch der Erzähler sich über das Geschwurbel der Herren lustig gemacht hätte. So kommt fast der Verdacht auf, der Autor halte das für große Sprache.
Sorry für meine harschen Worte.

Gruß
Vogel


_________________
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Rainer Zufall
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 70
Beiträge: 801

Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag01.07.2014 21:37

von Rainer Zufall
Antworten mit Zitat

Hallo,
leider hast du von mir keine Punkte mehr kriegen können. Ich muss aber sagen, dass ich das richtig schade fand. Du hast nämlich einen interessanten, ausgefeilten Stil. Vielleicht ein ganz kleines bisschen weitschweifig, aber ich bewundere es schon, wie du das überhaupt in der Kürze der Zeit hingekriegt hast da blieb bestimmt keine Zeit mehr, nach redundanten Infos zu suchen. .
Mein Geschmack ist halt mehr in der Richtung Handlung, abgeschlossene Geschichte gewesen. Und trotzdem wollte ich dir sagen, dass du toll schreibst.
Liebe Grüße von Zufall
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Merope
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 716
Wohnort: Am Ende des Tals
Der Goldene Käse


Beitrag02.07.2014 19:47

von Merope
Antworten mit Zitat

Die Idee ist ganz gut - allerdings für eine Geschichte relativ unspektakulär.
So richtig fesselt es mich leider nicht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Michel
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 52
Beiträge: 3379
Wohnort: bei Freiburg
Das bronzene Bühnenlicht Das goldene Niemandsland
Der silberne Durchblick Der silberne Spiegel - Prosa
Silberne Neonzeit


Beitrag03.07.2014 12:59
Personifizierter Beton - bedingt tragfähig
von Michel
Antworten mit Zitat

Betonguss, Härten, Dunkelheit. Dann Neonlicht.
Coole Idee, aus leblosen Objekten Gestalten zu machen wie in "Die Schöne und das Biest". Für mich ist die Idee leider nicht tragfähig genug, um die Geschichte spannend zu machen. Dazu trägt die romantisierende Sprache bei, die schnell ihren Reiz verliert, und die Inquits, die teils unpassend wirken und die Sprache hölzern und gedrechselt wirken lassen. Bsp.:
Zitat:
wundert sich der Stahlbeton. [...] foppt ihn das Neonlicht. [...]attestiert der Beton. [...]gibt der Stahl zurück.
In ihrer Masse haben die Zusätze etwas von Schulaufsatz. Deshalb, wo immer es geht: Streichen.

Fazit: Originelle Idee, Umsetzung (noch) nicht originell genug.

Herzliche Grüße, Michel
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Lapidar
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 61
Beiträge: 2701
Wohnort: in der Diaspora


Beitrag03.07.2014 20:08

von Lapidar
Antworten mit Zitat

Interessanter Ansatz und auch konsequent umgesetzt. Leider aber erreicht er nicht mein Leserherz. Irgendwie bleibt die Geschichte zu steril, eben wie Beton und Stahl.

_________________
"Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Kissa
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 630
Wohnort: Saxonia
Der silberne Spiegel - Lyrik Silberne Neonzeit


Beitrag04.07.2014 19:42

von Kissa
Antworten mit Zitat

Hallo Guy,
ich möchte noch die restlichen zwei Drittel der Prosa kommentieren; daher bitte ich dich nicht sauer zu sein, wenn ich nur schreibe:

...es tut mir leid, ich finde keinen richtigen Zugang zu deinem Text.

Liebe Grüße
Kissa


_________________
"Jede Art zu schreiben ist erlaubt, nur nicht die langweilige."

Voltaire (1694 - 1778)
eigentlich François-Marie Arouet,
französischer Philosoph der Aufklärung, Historiker und Geschichts-Schriftsteller

------------------------------------------------
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Jenni
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag04.07.2014 22:36

von Jenni
Antworten mit Zitat

Zitat:
„Was sprichst du vom Tanzen, unstetes Hell?“
(... fragt der Beton das Neonlicht, da flackert es und erlischt.) love

Eine sehr tragikomische Geschichte bei Neonlicht betrachtet. Originelle Idee, absurd aber eben nicht doof - und vor allem so einige gelungene Formulierungen, die mich zum Schmunzeln brachten.

Solche:
Zitat:
Ist es die fehlende Wärme des Lichts oder seine Flatterhaftigkeit, die ihm keine Ruhe mehr lassen wollen?

Zitat:
„Wer hätte gedacht, dass ihr euch meinetwegen entzweien könntet?“, fragt es mit flackerndem Spott.

Und das Ende:
Zitat:
In Gedanken verbunden in ihrer Liebe zum furchtbaren Flackern des mitleidlosen Neonlichts.
Wie könnte es auch anders enden. Laughing Schön.

Kriegt von mir Punkte und zwar nicht wenige.
EDIT: Und zwar acht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Einar Inperson
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1675
Wohnort: Auf dem Narrenschiff


Beitrag04.07.2014 23:29

von Einar Inperson
Antworten mit Zitat

Hallo und herzlichen Glückwunsch,

du gehörst zu den 10 Auserwählten.

Was lag näher, als zu diesem Thema einmal den inneren Schwingungen von Stahlbeton nachzuspüren.

Schöpfungen die mir gefallen 'trostloses Grau' oder 'unstetes Hell' oder 'Flackerhaftes'

Das Einbeziehen von Zeit durch die Risse der Vergänglichkeit und in all dem noch eine unvollendete Liebesgeschichte einzubinden.

Mag ich auch dreimal dem Talmi von Gimmicks aufgesessen sein. Auch Gimmicks können gut gemacht sein.

Wie das hier zeigt.


_________________
Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch

Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis

si tu n'es pas là, je ne suis plus le même

"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
KeTam
Geschlecht:weiblichUngeduld

Alter: 49
Beiträge: 4952

Das goldene Gleis Ei 1
Ei 10 Ei 8
Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag05.07.2014 11:47

von KeTam
Antworten mit Zitat

Hallo du,

deine Idee hat was, der Text ist m.M.n. auch routiniert geschrieben, nur so richtig will der Funke bei mir nicht überspringen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
ErieBee
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
E


Beiträge: 45



E
Beitrag05.07.2014 13:28

von ErieBee
Antworten mit Zitat

Du schreibst sehr flüssig. Manchmal sind deine Wendungen irritierend schön. Manchmal ist es für mich zu viel Irritation (trostlose Erleuchtung? Hier hätte ich ein schlichtes „Dein Licht kann mich nicht trösten“ vielleicht besser gefunden)

Richtig SUPER finde ich die Idee, Stahl, Beton und Licht zu Personen zu machen! Dafür gibt’s bei mir Punkte!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
holg
Geschlecht:männlichExposéadler

Moderator

Beiträge: 2396
Wohnort: knapp rechts von links
Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag06.07.2014 11:46

von holg
Antworten mit Zitat

Das ist wohl der originellste Text im Wettbewerb. Sprachlich ist da nix zu meckern. Die Dialoge kommen mir vor, als wären sie Zitate aus irgendwelchen Klassikern.
Zitat:
„Was sprichst du vom Tanzen, unstetes Hell?“
Der z.B.

Zitat:
Ist es die fehlende Wärme des Lichts oder seine Flatterhaftigkeit, die ihm keine Ruhe mehr lassen wollen?

Kann der Beton dem Stahl erklären, dass es ihn nicht interessiert, wie hübsch
Hier ist der Bruch ein bisschen heftig. Und hier zeigt sich auch das Problem das ich mit dem Text habe: Er fesselst nicht. Da wird gedacht und gebarmt und salbungsvoll geredet. Allein, es lässt mich kalt.

Liegt wohl am Thema.


_________________
Why so testerical?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Honig
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 42
Wohnort: NRW
Bronzene Neonzeit


Beitrag07.07.2014 13:05

von Honig
Antworten mit Zitat

Sehr gelungene Fabel! Toll!

_________________
@kerstinhonig
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
gold
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4939
Wohnort: unter Wasser
DSFo-Sponsor


Beitrag07.07.2014 21:07

von gold
Antworten mit Zitat

hallo Inko,

das Ganze ist zwar eine nette Idee, aber für meinen Geschmack etwas zu weit her geholt.

LG gold


_________________
es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern

Make Tofu Not War (Goshka Macuga)

Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Nicki
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 68
Beiträge: 3613
Wohnort: Mönchengladbach
Ei 10


Beitrag07.07.2014 22:05

von Nicki
Antworten mit Zitat

Zunächst hatte mich dieser Text irritiert, doch als ich ihn mehrmals gelesen und mit den anderen verglichen habe,  muss ich gestehen – er hat was. Er ist erfrischend anders, die Vorgaben sind perfekt umgesetzt, das ist Stahlbeton und Neonlicht pur. Dazu kommt die außergewöhnliche Wortwahl, die man als Ultrakurzgeschichte ohne weiteres so  durchziehen kann. Verglichen mit allen anderen hat meiner Meinung nach diese Geschichte die höchste Punktzahl verdient.

_________________
MfG
Nicki

"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." Henry Ford
"Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt." A.Einstein


*Sommerblues* September 2017 Eisermann Verlag
*Trommelfeuer* November 2017 Eisermann Verlag
*Silvesterliebe* 30. November 2018 Eisermann Verlag
*Gestohlene Jahre* Work in Progress
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 1 von 2 Gehe zu Seite 1, 2  Weiter

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> 8. FFF
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Agenten, Verlage und Verleger
Lob bei Absagen ernst nehmen?
von Golovin
Golovin Agenten, Verlage und Verleger 28 12.04.2024 15:48 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Ideenfindung, Recherche
Filmcrew bei Reportage
von Tara Niemand
Tara Niemand Ideenfindung, Recherche 5 05.04.2024 09:54 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Agenten, Verlage und Verleger
Gibt es wirklich keine hochwertigen C...
von MiaMariaMia
MiaMariaMia Agenten, Verlage und Verleger 14 21.03.2024 11:42 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Feedback
Stimme aus Licht
von Tisssop
Tisssop Feedback 2 06.03.2024 13:36 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Rechtschreibung, Grammatik & Co
Rechtschreibfehler bei Literaturwettb...
von Golovin
Golovin Rechtschreibung, Grammatik & Co 13 23.02.2024 21:52 Letzten Beitrag anzeigen

EmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlungBuchEmpfehlungBuch

von Franziska

von MShadow

von Boudicca

von Christof Lais Sperl

von Versuchskaninchen

von spinat.ist.was.anderes

von Merope

von fancy

von Jenni

von Schreibmaschine

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!