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Moralisch töten


 
 
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Erdnüsschen
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E


Beiträge: 11



E
Beitrag20.05.2014 20:12
Moralisch töten
von Erdnüsschen
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo zusammen!

Ich bin noch ganz neu hier und brenne darauf, endlich mal ehrliche Kritik für meine "Schreibkünste" zu bekommen! Smile Daher präsentiere ich hier mal den Anfang einer meiner Geschichten. Diese hat im Prinzip ein philosophisches Grundproblem als Kern, was in dem Abschnitt aber noch nicht ganz deutlich wird Wink

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir eure Meinung/euren Eindruck mitteilt, egal ob positiv oder negativ - danke im Voraus an alle, die es lesen! Smile

Es war ein kühler Abend, als Zoey mit ihrer warmen Fleecejacke bekleidet auf dem Balkon saß und runter zur Straße blickte, die ein Stück weiter unten vor dem Hügel des Hauses lag. Die Aussicht war perfekt.
Sie blickte noch mal neben sich auf den kleinen Tisch, wo sie ihre Taschenlampe deponiert hatte und das Fernglas bereit lag, falls sie es brauchen würde. Das Messer hatte sie ebenfalls in ihrer Jackentasche direkt greifbar.
Als sie hoch schaute, sah sie die ganzen vereinzelten Sterne im Himmel die runterglänzten wie kleine Kerzen. Manche von ihnen schienen zu blinken, andere wiederum bildeten unglaublich schöne Sternzeichen. Wie das des Drachen.
Zoey machte ihre Jacke ein Stück weiter zu, als der kalte Wind wieder einmal stärker wurde. Die Wolken hingen tief im Tal, die Laternen leuchteten müde in einem warmen Gelbton.
Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis er hier vorbei kommen würde. Entweder zu Fuß mit seinen Gefolgen oder in dem schwarzen Audi A8, den er fuhr. Zoey musste es schnell bemerken, damit sie rechtzeitig zur Aktion ansetzen konnte.
Sie seufzte leise und nahm ihre eiskalten Hände in die Tasche. Immer wieder fragte sie sich, wie es so weit kommen konnte. Sie hatte sich nie für eine solche Person gehalten, aber scheinbar hatte sie sich in sich selbst getäuscht. Sie hatte nie vorgehabt, abends auf Balkonen nach Geschäftsmännern lauern, um sie anschließend umzulegen. Mit dem Gedanken, schießen zu lernen, hatte sie dagegen schon öfters gespielt.
Plötzlich leuchtete ihr Handy, was ebenfalls auf dem Tisch lag, auf. Zoey griff danach und ging ran.
„Ja, Zoey hier.“, meldete sie sich leise, aber mit klaren Wörtern.
„Hallo Zoey.“, hörte sie die Stimme ihres Auftraggebers. „Wie sieht's aus?“, fragte er, woraufhin sie für einen kurzen Moment überlegte, eine Lüge zu erzählen. Aber sie entschied sich dagegen. Immerhin war er ihre Versicherung.
„Bis jetzt ist er nicht vorbei gekommen. Aber ich warte.“, antwortete sie und ihre Blick suchte die Straße bis nach unten ab. Nein, hier war definitiv niemand.
„Okay. Wie gesagt, er muss vorbei kommen. Und denken Sie dran, ihn brauche ich vorerst lebend, klar?“, sagte er ernst zu ihr. Zoey nickte.
„Natürlich.“, erwiderte sie und legte auf. Einen Moment lang behielt sie ihr Handy dann noch in den Händen, bis sie es wieder auf den Tisch ablegte. Sie gähnte kurz und blickte wieder die Straße runter, als sie plötzlich von weitem Scheinwerfer wahrnahm. Sie griff sofort nach ihrem eher mittelmäßig qualitativem Scharfschützengewehr und legte an, wartete. Bis das Auto auf wenige Meter rankam, wo sie dann deutlich den schwarzen Audi A8 sah. Sie hielt die Luft an, blendete alles aus und schoss eine Millisekunde etwa, nachdem der Vorderreifen das Bild, was sie durch das Gewehr hatte, passierte. So traf sie den Wagen am Hinterreifen, woraufhin das Auto schlitternd zum Stehen kam. Sie nahm ihr Handy und ging ins Haus, um es dann wiederum zu verlassen, nachdem sie das Licht gelöscht und die Tür abgeschlossen hatte. Langsam lief sie zum Hügel, versteckte sich halb hinter der Tanne und blickte runter zu der Frau, die ausgestiegen war.
Sie legte das Gewehr an und sprach ihr kurzes Entschuldigungsgebet, bevor sie abdrückte und die Frau genau am Hinterkopf traf. Diese taumelte zurück und war sofort tot.
Sonst waren keine weiteren Personen vorhanden, bis auf der Gesuchte selbst, der Geschäftsmann, der so fassungslos war, dass er nichts tun konnte. Zoey packte neue Munition aus ihrer Jackentasche, füllte das Gewehr nach und lief währenddessen den Hügel runter, wo der Geschäftsmann sie sah. Sie liebte die leeren Straßen in diesem gottverlassenen Ort.
„Wer zum Teufel sind Sie?“, fuhr der Mann sie aufgelöst an.
„Ich heiße Zoey.“, erwiderte sie und blickte kurz zu der Frau, die regungslos am Boden lag, blickte den Mann an.
„Würden Sie mir bitte folgen?“, meinte sie dann freundlich. Der Geschäftsmann schüttelte nur fassungslos den Kopf.
„Sie werden es bereuen.“, sagte er leise und mit bitterböser Wut. „Sie werden das noch bereuen!“
Zoey zuckte kurz die Schultern, bevor sie los ging zu dem Transporter, der schon ein paar Meter weiter stand. Als sie hörte, dass er ihr nicht folgte, drehte sie sich um und winkte kurz demonstrativ mit der Waffe.
„Kommen Sie? Oder möchten Sie schon aufgeben?“, fragte sie nach, woraufhin der Mann mit unterdrückter Wut zu ihr kam. Sie öffnete den Transporter, wies den Mann hinein und schloss die Tür ab. Dann ging sie zur Tür vorne, stieg ein und schloss sie wieder. Ein kurzer Blick in den Spiegel, bevor sie den Motor startete und los fuhr, um diesen schrecklich kalten Ort zu verlassen.

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Einar Inperson
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1675
Wohnort: Auf dem Narrenschiff


Beitrag20.05.2014 22:55

von Einar Inperson
Antworten mit Zitat

Hallo Erdnüsschen,

es tut mir leid, aber in meinem Lesen, enthält dein Text viele sprachliche Fehler. Die Sätze wirken holprig und die Handlung ist teilweise unstimmig.

Nach meinem Eindruck müsste jeder Satz überarbeitet werden.

Zoey saß auf dem Balkon. Der Abend war kühl, aber ihre Fleecejacke hielt sie warm. Das war wichtig, für das, was sie vorhatte. Sie blickte auf die Straße. Der Platz war optimal.

Eine Taschenlampe und ein Fernglas lagen griffbereit auf dem Tisch neben ihr. Sie spürte das Messer in ihrer Jackentasche. Vielleicht würde sie die Dinge brauchen.

Der Himmel war klar. Wie schön die Sterne leuchten, dachte Zoey. Der Wind frischte auf und sie schloss ihre Jacke. Einen Augenblick betrachtete sie das gelbe Licht der Laternen.

Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis er hier vorbei kommen würde. Zoey konzentrierte sich wieder auf die Straße. Sie musste den schwarzen A8 sofort bemerken. Der Erfolg der Aktion war an einen sehr kurzen Zeitrahmen gebunden.


Ich habe einmal auf die Schnelle versucht, den Anfang deiner Geschichte unter Verwendung deiner Themen und Bilder ein wenig auf mein Lesen hin zu schreiben. Vielleicht kannst du ja etwas damit anfangen.

Achso, der Gedanke deiner Geschichte gefällt mir. Auftragskillerin macht eiskalt ihren Job, aber im Hintergrund schwingen leise Zweifel.


_________________
Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch

Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
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Nicki
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Beiträge: 3611
Wohnort: Mönchengladbach
Ei 10


Beitrag20.05.2014 23:17

von Nicki
Antworten mit Zitat

Hallo Erdnüsschen,
leider kannn ich meinem Vorposter nur beipflichten. Ich kenne die Grund Idee, den Plot nicht, der dahinter steckt, aber wenn er gut ist, lohnt es, den Text zu überarbeiten. Sonst sieh es als Schreibübung, das ist auch nicht zu unterschätzen.
Sprachlich ist noch einiges zu tun, aber auch der Inhalt reißt einen nicht vom berühmten Hocker. Du hast versucht, mit einigen Bildern Spannung aufzubauen und das Setting zu beschreiben, doch da du die Handlung nur einfach aneinander reihst, kommt das beim Leser langweilig an.
Beispiele, damit du weißt, woran du arbeiten kannst:
Nach einer Aussage brauchst du nicht zu schreiben: sagte er, fragte er, meinte sie usw. Wenn danach ein Begleitsatz steht, weiß der Leser sofort, was gemeint ist und kann sich die Situation besser vorstellen.
 
Zitat:
„Wie sieht's aus?“, fragte er, ...

Dass hier jemand fragt, ist selbstverständlich, du hast auch vorher schon gesagt, wer am Handy ist. Nimm eine Reaktion statt des fragte er und du hast direkt ein Bild vor Augen.
Vorschlag:
"Hallo Zoey.“ Die Stimme ihres Auftraggebers klang kalt wie immer. „Wie sieht's aus?“
Sollte sie ihm eine Lüge auftischen? Besser nicht, immerhin war er ihre Versicherung.
„Bis jetzt ist er nicht vorbei gekommen. Aber ich warte.“, antwortete sie und ihre Ihr Blick suchte die Straße bis nach unten ab. Nein, hier war definitiv niemand.

Ferner hast du einige Perspektivfehler im Text. Wenn die Szene aus Sicht von Zoey geschrieben ist, kann sie nicht wissen, dass die Frau sofort tot ist. Sie kann auch nicht wissen, was der Geschäftsmann denkt. Diese  Dinge kann sie nur vermuten, du kannst besser das Bild beschreiben was sie sieht, damit der Leser sich vorstellen kann, dass die Frau tot ist oder was der Typ denkt.

Zum Schluss: Das Ende ist viel zu glatt. Sie wartet, Auto kommt, sie schießt, Frau tot, Mann folgt ihr ohne Probleme, Deal erledigt.
Und nu? Wo bleibt die Spannung, der Konflikt? Warum soll ich weiterlesen?
Viele Fragen und viele Dinge, die du überarbeiten kannst, wenn du willst.
Viel Erfolg


_________________
MfG
Nicki

"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." Henry Ford
"Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt." A.Einstein


*Sommerblues* September 2017 Eisermann Verlag
*Trommelfeuer* November 2017 Eisermann Verlag
*Silvesterliebe* 30. November 2018 Eisermann Verlag
*Gestohlene Jahre* Work in Progress
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Erdnüsschen
Geschlecht:weiblichSchneckenpost
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Beiträge: 11



E
Beitrag20.05.2014 23:55

von Erdnüsschen
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Vielen Dank für euer Feedback, das ist toll dass ihr so ehrlich seid! Fragt man Freunde, sagen die ja immer, dass es toll klingt, obwohl es nicht so ist... Smile

Also um vielleicht zuerst die Grundidee der Geschichte kurz darzustellen: Zoey ist eine Auftragskillerin, die mordet, weil sie die Welt verbessern will (platt formuliert). Es stecken Grundgedanken dahinter, wie z.B. ob wir Taten danach ausrichten sollten, was wir damit bewirken; wie viele Opfer darf man eingehen? Hat ein Mensch das Recht, sich in das Leben anderer einzuschalten? Das wird später (die Geschichte ist schon recht lang mit ähnlich schlechtem Schreibstil *lach* Smile) in der Frage aufgenommen, ob man einen Menschen töten darf, wenn man damit 100 andere rettet. Die Frage, inwieweit man Verantwortung übernehmen darf und kann etc. Also alles sehr philosophisch, die Protagonistin ist daher im Kern ein sehr zweifelhafter Mensch, freut mich, das zumindest das rübergekommen ist.

Warum das alles in diesem ersten Abschnitt so reibungslos läuft liegt daran, dass ich genau das eigentlich ausdrücken wollte - dass alles nach Plan läuft. Später kommt dann quasi der Einbruch (was sich mehr auf das Psychische bezieht). Aber wo du es sagst, hast du recht, dass das langweilig erscheint.

Die leichte Unlogik ist eine kleine Schwachstelle, das gebe ich gerne zu, aber das lässt sich ja noch leicht korrigieren denke ich, oder?

Was die Sätze betrifft habe ich schon mit sowas gerechnet, hätte jetzt nicht gedacht dass es so schlecht ist (aber keine Sorge, ich kann darüber lachen Smile), aber man lernt ja immer wieder was dazu Wink

Mir ist auch schon aufgefallen, dass bei mir alles aneinander gereiht ist. Ich habe das Gefühl es fehlt dieser gestalterische Aspekt. Vielleicht mehr detaillierte Beschreibungen, oder einfach den Satzbau revolutionieren? Oder ist es eine zu einfache Sprache? Ich habe meist ein Problem damit, Handlungen zu schreiben. Dialoge gehen, behaupte ich jetzt mal weil ich sie auch lieber schreibe, bedeutend besser (mal abgesehen, dass dort auch ständig dieses "sagte sie" etc. steht - sollte ich mir mal abgewöhnen Smile).

Tausend Dank auf jeden Fall schon mal für eure Anregungen, das motiviert mich, das Ganze mal zu überarbeiten!
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inmutanka
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 322



Beitrag21.05.2014 01:34

von inmutanka
Antworten mit Zitat

Hallo Erdnüsschen,

hier mein Senf zu deinem Text. Pick der heraus, was dir richtig erscheint.

LG

Inmutanka

Was mich stört, sind die vielen Dopplungen, Unlogiken, du zeigst zu viel Unwichtiges und überspringst Wichtiges.

Würde ich die Story lesen wollen? So, wie sie jetzt geschrieben ist, definitiv nein.

Zoey ist mir egal, ich kenne nicht ihre Motive, ich habe kein *Jagdfieber* mit ihr, keine Angst, dass sie den Auftrag versemmeln und was für Folgen das für sie haben könnte. Dass sie kurz betet, bevor sie abdrückt, empfinde ich bloß als Farce. Ich spüre nicht ihre schlechtes Gewissen/Gewissensbisse.

Die Killerin bzw. das sie den Umgang mit den Waffen beherrscht - auch das ist eine Witzplatte (sorry, für dieses harte Wort). Sie benimmt sich einfach nur dumm.

Ich ängstige mich nicht mit dem Geschäftsmann, der für mich nur ein paar Buchstaben in der Landschaft ist. Ich weiß nicht, wie er aussieht, alt oder jung ist - ich würde mir wenigstens ein Detail wünschen, an dem ich ihn *festmachen* kann. Ich habe nicht einmal einen Namen.

Du hättest ständig Möglichkeiten, Spannung einzubauen, die du nicht wahrnimmst.

Es tut mir leid, dass ich dir nicht irgendwelche Lobeshymnen schreiben kann. Bitte sieh es nicht als *Niedermache*.

Zitat:
Es war ein kühler Abend, als Zoey mit ihrer warmen Fleecejacke bekleidet auf dem Balkon saß und runter zur Straße blickte, die ein Stück weiter unten vor dem Hügel des Hauses lag. Die Aussicht war perfekt.
Sie
Zitat:
blickte
noch mal neben sich auf den kleinen Tisch, wo sie ihre Taschenlampe deponiert hatte und das Fernglas bereit lag, falls sie es brauchen würde. Das Messer hatte sie ebenfalls in ihrer Jackentasche direkt greifbar.


Wenn du schreibst: *kühler Abend* dann würde nur *Fleecejacke* genügen. Eine Fleecejacke ist für mein Verständnis immer warm und eine *kalte* Fleecejacke habe ich noch nicht gesehen. Im Prinzip würde sogar nur *Abend* und *Fleecejacke* genügen. Ich kenne niemanden, der an einem warmen Abend sich mit Fleecejacke hinsetzt.

*Blickte* direkte Wortwiederholung, und wenn ich irgendwo *hinunter* (*runter* ist Umgangssprache, würde ich mir sehr genau überlegen, ob ich diese in einem Text verwende) blicke, dann ist klar, dass ich erhöht stehen muss. Bei einer Landschaftsbeschreibung gehe ich dann automatisch von einem Hügel/Berg aus.
*Hügel des Hauses* ich weiß, was du damit sagen willst. Aber wortwörtlich entsteht kein Bild bzw. eventl. ein schräges.

*bereit* direkte Wortwiederholung; *Taschenlampe deponiert hatte und das Fernglas bereit lag* liest sich sperrig, besser wäre es, wenn du es zusammenfassen würdest, z. B. auf dem Tischchen neben sich lagen Taschenlampe und Fernglas griffbereit.
*falls sie es gebrauchen würde* - kann raus. Wenn sie nicht mit der Möglichkeit rechnen würde, dass sie es benötigt, würde sie es nicht neben sich hinlegen, oder?

Zitat:
Als sie hoch schaute, sah sie die ganzen vereinzelten Sterne im Himmel die runterglänzten wie kleine Kerzen. Manche von ihnen schienen zu blinken, andere wiederum bildeten unglaublich schöne Sternzeichen. Wie das des Drachen.


*Als sie hoch schaute* *die runterglänzten* eine sinngemäße Wiederholung von *blickte* und wieder das *hoch/runter* vom Absatz zuvor. Sterne können für mein Verständnis nicht *runterglänzen*. Sie glänzen am Himmel, fertig.

*ganzen vereinzelten Sterne* - wie soll ich das verstehen? gibt es *halbe vereinzelte Sterne* auch? Und sehe ich nur *vereinzelt* Sterne, dann bezweifle ich, dass ich Stern*zeichen* erkennen kann. Und den Begriff *Sternzeichen* kenne ich nur aus der Astrologie, in der Astronomie wird m. Wissens von *Sternbilder* gesprochen.

Zitat:
Zoey machte ihre Jacke ein Stück weiter zu, als der kalte Wind wieder einmal stärker wurde. Die Wolken hingen tief im Tal, die Laternen leuchteten müde in einem warmen Gelbton.


*machte ihre Jacke ... zu* - ich würde es präzisieren, z. B. *knöpfte die Jacke zu* oder *zog den Reißverschluss der Jacke höher*. *Kalter Wind* - Wind alleine würde genügen (m. E.), ebenso könnte *wieder einmal* raus. Oder macht sie es so: Wenn er nicht so stark bläst, macht sie die Jacke auf und wenn er *wieder einmal* stärker bläst, schließt sie die Jacke?
*Die Wolken hingen tief* - wie kann sie dann die Sterne bes. die Sternzeichen/-bilder sehen? Und sinngemäß wären in diesem Zusammenhang *tief* und *herunter*, *Tal* und *Hügel*, *(runter)glänzen* und *leuchten* verwandt.
Würde ich vermeiden. Die nächste Frage wäre: wie muss ich mir das vorstellen? Das Tal versinkt in den Wolken und der Hügel ist wolkenfrei? *müde leuchtende Laternen* - da entsteht bei mir kein Bild.

Zitat:
Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis er hier vorbei kommen würde. Entweder zu Fuß mit seinen Gefolgen oder in dem schwarzen Audi A8, den er fuhr. Zoey musste es schnell bemerken, damit sie rechtzeitig zur Aktion ansetzen konnte.


*Es war nur noch eine Frage der Zeit* - sorry, das ist mir zu ungenau. Ich stelle mir folgende Situation vor: es wird/ist Nacht, das Tal wolkenverhangen und irgendwann einmal tippelt jemand vorbei und muss schnell bemerkt werden. Der Aussage nach kann er genauso gut erst am nächsten Mittag oder am übernächsten Tag vorbeikommen. Und du willst mir allen Ernstes verkaufen, Zoey bleibt die ganze Zeit dort sitzen? Das nehme ich dir nicht so ohne weiteres ab. Damit ich dir das glaube, brauche ich eine gute Begründung. Besonders, da ja bereits die Sicht schlecht ist und aller Voraussicht nach noch schlechter wird.

*bis er hier vorbeikommen* - hier wüsste ich schon gerne etwas über diesen *Er* (Name etc.), irgendetwas, das ihn mir näherbringt, zumindest ansatzweise ein Bild entstehen lässt.

*Zoey musste es schnell bemerken* - ja, wie bei den Wetterverhältnissen (besonders, wenn er zu Fuß kommt).

*damit sie rechtzeitig zur Aktion ansetzen konnte* - ??? Wie soll ich mir das vorstellen? Will sie mit einem Messer gegen einen Audi A8 angehen bzw. sich zwischen das Gefolge stürzen?

Zitat:
Sie seufzte leise und nahm ihre eiskalten Hände in die Tasche. Immer wieder fragte sie sich, wie es so weit kommen konnte. Sie hatte sich nie für eine solche Person gehalten, aber scheinbar hatte sie sich in sich selbst getäuscht. Sie hatte nie vorgehabt, abends auf Balkonen nach Geschäftsmännern lauern, um sie anschließend umzulegen. Mit dem Gedanken, schießen zu lernen, hatte sie dagegen schon öfters gespielt.


*Sie seufzte leise* - ein *Sie seufzte* würde m. E. genügen. ob es laut/leise ist, spielt m. E. keine Rolle, da sie ja alleine auf dem Balkon sitzt.

*eiskalte Hände* - *kühler Abend*, *warme Fleecejacke*, *kalter Wind* - ich weiß inzwischen, dass es kalt ist. Ich würde eher mit gefühllosen Händen oder mit steifen Fingern arbeiten bzw. schmerzhaftes Kribbeln oder so etwas (nicht gerade die besten Ideen, aber sollen ja nur Anhaltspunkte sein.

*Immer wieder fragte sie sich,* - würde nicht ein einfaches: Wie konnte es soweit kommen, fragte sie sich (wo so oft in den letzten Tagen/Wochen) genügen? Oder stellt sie sich die Frage im Wiederholungsmodus: Wie konnte es soweit kommen? Wie konnte es soweit kommen? Wie konnte es ...

*Sie hatte sich nie für eine solche Person gehalten,* - ja, für was für eine Person? Spanner? Killer? Naseweis?

*aber scheinbar hatte sie sich in sich selbst getäuscht.* - wieso nur *scheinbar*? Es ist doch offensichtlich ...

*Sie hatte nie vorgehabt, abends auf Balkonen nach Geschäftsmännern lauern, um sie anschließend umzulegen. Mit dem Gedanken, schießen zu lernen, hatte sie dagegen schon öfters gespielt.* - Ähm - sie will ihn mit dem Messer erschießen?

Zitat:
Plötzlich leuchtete ihr Handy, was ebenfalls auf dem Tisch lag, auf. Zoey griff danach und ging ran.


*was ebenfalls auf dem Tisch lag* - wenn es auf dem Tisch liegt, würde ich es schon oben erwähnen. Außerdem *DAS ebenfalls auf dem Tisch lag*

*Zoey griff danach und ging ran.*  - kann raus. Wenn sie sich meldet, ist klar, dass sie danach greift und *ran* geht. *Ran* ist Umgangssprache.
Eventl. würde ich (ich wohlgemerkt) einen Hinweis darauf geben, ob sie die Nummer erkennt bzw. ein Wort über den Anrufer verlieren. Wäre ich an Zoeys Stelle, müsste es jemand Bekanntes und ein sehr wichtiger Anruf sein, dass ich überhaupt annehmen würde.

Zitat:
„Ja, Zoey hier.“, meldete sie sich leise, aber mit klaren Wörtern.
„Hallo Zoey.“, hörte sie die Stimme ihres Auftraggebers. „Wie sieht's aus?“, fragte er, woraufhin sie für einen kurzen Moment überlegte, eine Lüge zu erzählen. Aber sie entschied sich dagegen. Immerhin war er ihre Versicherung.


*... hier.“, meldete sie sich leise, aber mit klaren Wörtern.* Richtige Satzzeichen wären: ... hier", meldete sie sich ...
*leise, aber mit klaren Wörtern* - warum leise? Sie sitzt alleine auf dem Balkon und die Straße ist ein Stück weg. Für das *leise* verlange ich als Leser eine gute Begründung. Wie soll ich mir *klare Wörter* vorstellen?
M. E. könnte der Teil *meldete sie sich leise, aber mit klaren Wörtern.* komplett raus.

*hörte sie die Stimme ihres Auftraggebers.* - hier wäre eine gute Gelegenheit, die Stimme zu beschreiben, z. B. knarzte die Stimme, oder: meldete sich die heisere Stimme oder irgend so etwas.

*... aus?“, fragte er,* - *fragte er* kann raus. Dass er fragt wird aus Satz und Satzzeichen klar.

*woraufhin sie für einen kurzen Moment überlegte, eine Lüge zu erzählen.* - warum so distanziert und ungenau? Möglichkeiten wären:

Für eine Sekunde spielte sie mit dem Gedanken, ihn anzulügen. Auftrag erledigt, alles in Ordnung.
"Bis jetzt ist er nicht vorbei gekommen. Aber ich warte", entschied sie sich für die Wahrheit.

oder:

Sollte sie ihn anlügen? Zoey entschied sich für die Wahrheit ...

oderoderoder.

*kurzen Moment* - Momente sind m. E. immer kurz.

*Immerhin war er ihre Versicherung.* - für mich etwas unlogisch? Aus dem Zusammenhang gerissen? Keine Ahnung, wie ich es beschreiben soll, passt für mich irgendwie nicht. Wieso ist *Er* (der Auftragsgeber?) ihre Versicherung? Und das für eine Lüge/Wahrheit? Da fehlt mir eine Erklärung.

Zitat:
„Bis jetzt ist er nicht vorbei gekommen. Aber ich warte.“, antwortete sie und ihre Blick suchte die Straße bis nach unten ab. Nein, hier war definitiv niemand.


schon wieder *Blick* (außerdem bei *ihre* dann auch *BlickE*

*Nein, hier war definitiv niemand.* - lach, eine einsame Straße und sie wartet auf einen Pulk Leute oder einen großen Audi und sie muss *absuchen* und stellt *definitiv* fest, dass niemand da ist?

Zitat:
„Okay. Wie gesagt, er muss vorbei kommen. Und denken Sie dran, ihn brauche ich vorerst lebend, klar?“, sagte er ernst zu ihr. Zoey nickte.
„Natürlich.“, erwiderte sie und legte auf. Einen Moment lang behielt sie ihr Handy dann noch in den Händen, bis sie es wieder auf den Tisch ablegte.


Wie oben bereits gesagt: sie schießt mit dem Messer, versucht mit dem Messer, jemanden aus einem Pulk Leute (wahrscheinlich noch Bodyguards?) oder aus einem fahrenden Auto zu entführen? Sie muss noch bessere Fähigkeiten haben, als die Material Arts Stars in den Filmen, wo sie durch die Lüfte von Baum zu Baum laufen.

*sagte er ernst zu ihr* - entweder macht er ein ernstes Gesicht (was sie wahrscheinlich über das Handy nicht sehen kann) oder er spricht mit ernster Stimme. Allerdings würde ich mir überlegen, ob ich *ernst* unbedingt brauche. *drohender Unterton* wäre für mich z. B. erwähnenswerter. Falls nicht, könnte auch *sagte er* - ist logisch, wird aus Rede/Gegenrede klar - *zu ihr* - zu wem sonst, wenn sie am Handy ist - raus, ebenso wie *erwiderte sie*

Wenn etwas in einem Text erwähnt wird, gehe ich davon aus, dass es wichtig ist bzw. eine Aktion/Reaktion hervor ruft. Wenn du schreibst: *Einen Moment lang behielt sie ihr Handy dann noch in den Händen, bis sie es wieder auf den Tisch ablegte.* - erwarte ich eine Erklärung/Hinweis, warum sie es noch in der Hand (wieso Hände? ist es so groß/schwer, dass sie es mit 2 Händen halten muss?) länger in der Hand hält. Ein Gedanke z. B.

Zitat:
Sie gähnte kurz und blickte wieder die Straße runter, als sie plötzlich von weitem Scheinwerfer wahrnahm. Sie griff sofort nach ihrem eher mittelmäßig qualitativem Scharfschützengewehr und legte an, wartete. Bis das Auto auf wenige Meter rankam, wo sie dann deutlich den schwarzen Audi A8 sah.


*Sie gähnte kurz* - Wichtig, ob es kurz, mittellang oder lang ist? Gibt es überhaupt einen Maßstab/Zeitmessung, ab wann ein Gähnen *kurz* oder *lang* ist? Würde ein *sie gähnte* nicht genügen?
wieder ein *blickte* und *runter* - momentan habe ich den Eindruck es *blickt* und *runtert* ständig.
*plötzlich* - ist für mich ein Wort, das in den meisten Fällen nicht passt und nur selten seine Berechtigung hat. Ein Handy, das *plötzlich* aufleuchtet, schlucke ich. Aber bei Scheinwerfer, die sie *plötzlich* wahrnahm, da stolpere ich. Scheinwerfer nimmt man nur plötzlich* wahr (m. M.) wenn sie gerade eingeschaltet werden. Z. B. das Auto steht irgendwo dunkel, und dann werden die Scheinwerfer eingeschaltet (um z. B. jemanden zu blenden).

*Sie griff sofort nach * - warum muss ein *sofort* rein?

*mittelmäßig qualitativem Scharfschützengewehr* - sorry, das ist eine Sch... behauptung.
1. Ist es für mich wichtig, zu wissen, dass sie nur ein *mittelmäßig qualitativem* Gewehr hat?
2. Woran macht sie es fest? Zeige es dem Leser.
3. für mich ist ein Scharfschützengewehr ein Scharfschützengewehr. Übrigens gilt eine Waffe von den Sowjets (PPSch-41) aus den 1940er Jahre unter Kennern als eines der besten Scharfschützengewehre, obwohl (oder gerade) weil es ziemlich primitiv und leicht ist (Teile sind aus Sperrholz), eine sehr große Reichweite, Treffgenauigkeit und hohe Durchschlagskraft hat (durchschlägt 30 cm dickes Holz und sogar die heutigen Sicherheitswesten).
4. ein mittelmäßiger Schütze wird niemals beurteilen können, ob es ein *mittelmäßig qualitativem Scharfschützengewehr* oder ein *Spitzenprodukt* ist. Wenn sie das beurteilen kann, müsste sie schon eine passende Ausbildung haben, dann möchte ich das als Leser wissen, um ihre Aussage glauben zu können.
5. würde ich mich (wenn überhaupt nötig) nur für eines der Wörter mittelmäßig qualitativem* entscheiden. In wie weit ist es mittelmäßig? Von der Technik her oder von den verarbeiteten Materialien?
6. Das Gewehr wird wie ein *Kaninchen aus dem Hut* herbei gezaubert. Verzichte lieber oben auf die Erwähnung des Messers und erwähne das Gewehr. Denn hier fragte ich mich: Woher kommt *plötzlich* das Gewehr?

*Bis das Auto auf wenige Meter rankam, wo sie dann deutlich den schwarzen Audi A8 sah.* - Ähm, Zoey hat doch ein *Scharfschützengewehr*. Die sind mit verdammt guten Zielfernrohre ausgerüstet, selbst wenn es nur ein *mittelmäßiges* Gewehr ist, sieht sie damit auf eine große Entfernung alles gestochen scharf. Scharfschützen treffen auf über 600 m bis zu 1.800 m, vllt. gibt dir das einen Eindruck von der Leistungsstärke der Zielfernrohre. Selbst ich würde mir mit einem Jagdgewehr einen gezielten Schuß mit freiem Schussfeld auf 150 - 200 m zutrauen. Was soll also *wenige Meter* aussagen? 2 m, 10 m, 50 m?

Zitat:
Sie hielt die Luft an, blendete alles aus und schoss eine Millisekunde etwa, nachdem der Vorderreifen das Bild, was sie durch das Gewehr hatte, passierte.


*Sie hielt die Luft an, blendete alles aus* - Sorry, das ist Quatsch. In dem Moment wo du die Luft anhältst, beginnst du zu zittern. Schützen, besonders Scharfschützen, versuchen, ihren Herzschlag und Atmung zu verlangsamen und drücken dann zwischen zwei Puls/Herzschläge beim Ausatmen ab.

* nachdem der Vorderreifen das Bild* - hm, ich bin kein Experte, aber die Logik sagt mir, dass es für die Reaktion des Fahrzeuges eine besondere Rolle spielt, ob der Vorderreifen oder der Hinterreifen zerschossen wird.

Hier ein Auszug aus http://www.fs-richter.de/Tips/Reifenplatzer/reifenplatzer.html

Die Auswirkungen eines geplatzten Reifens
auf das Fahrverhalten eines Automobils
sind entsprechend :
 Bei Geradeausfahrt bricht das Fahrzeug in-
    folge der einseitig erhöhten
    Rollwiderstandskraft nach der Seite aus,
    auf welcher der Reifen geplatzt ist.
 Bei Kurvenfahrt drängt die Fahrzeugfront
    zum kurvenäußeren Fahrbahnrand,
    wenn ein Vorderreifen geplatzt ist.
    Ist ein Hinterreifen geplatzt, schleudert
    das Fahrzeugheck zum kurvenäußeren
    Fahrbahnrand.

*wo sie dann deutlich den schwarzen Audi A8 sah.* - mit einem Zielfernrohr sieht sie das schon auf größerer Entfernung.

*das Bild, was sie durch das Gewehr hatte* - sie hat ein *Bild durch das Gewehr*? Schaut sie durch den Lauf?

Zitat:
So traf sie den Wagen am Hinterreifen, woraufhin das Auto schlitternd zum Stehen kam.


*nachdem der Vorderreifen das Bild ... passierte.- Ähm, die Dame hat ein Scharfschützengewehr, da fliegt die Kugel mit einer Geschwindigkeit von 900 - 1.000 m (je nach Waffe und Munition) pro Sekunde. Da muss sie schon verdammt *schlecht* zielen, wenn sie den Vorderreifen anvisiert und den Hinterreifen trifft. Oder wartet sie, bis der Vorderreifen aus *dem Bild* ist, ehe sie abdrückt?

*So traf sie den Wagen am Hinterreifen* - warum so umständlich? Sie traf den Hinterreifen - basta.*

*woraufhin das Auto schlitternd zum Stehen kam. * - fährt das Auto so langsam? Ansonsten siehe oben.

PS: Kein Schütze wird ohne not mit eiskalten Fingern den Abzug betätigen. Abzüge von Gewehren (insbesondere Scharfschützen-Gewehre) sind sehr fein eingestellt. Oft genügt nur eine leichte Berührung (professionelle Sportschützen schmiergeln sich z. B. oft die Haut am Abzugsfinger dünn, damit sie besonders empfindlich sind).

Zitat:
Sie nahm ihr Handy und ging ins Haus, um es dann wiederum zu verlassen, nachdem sie das Licht gelöscht und die Tür abgeschlossen hatte. Langsam lief sie zum Hügel, versteckte sich halb hinter der Tanne und blickte runter zu der Frau, die ausgestiegen war.
Sie legte das Gewehr an und sprach ihr kurzes Entschuldigungsgebet, bevor sie abdrückte und die Frau genau am Hinterkopf traf. Diese taumelte zurück und war sofort tot.


*Sie nahm ihr Handy und ging ins Haus, um es dann wiederum zu verlassen, nachdem sie das Licht gelöscht und die Tür abgeschlossen hatte.* - lach, sie will jemanden killen und geht so sorgfältig um? Was ist übrigens mit Fingerabdrücken? Fernglas und Taschenlampe? Alles Punkte, die sie entweder bei der Polizei identifizieren (falls sie bereits aktenkundig ist) oder die helfen, ihr bei einer Ergreifung die Tat nachzuweisen. Zum anderen: wenn sie auf jemanden/etwas schießen will, dann wird sie niemals Licht anmachen, das sie *beleuchtet* und sie beim Zielen behindert/blendet.

* Langsam lief sie zum Hügel,* - wieso langsam? Gibt es dafür einen besonderen Grund?

*versteckte sich halb hinter der Tanne * - auch hier hatte ich ein ziemlich schiefes Bild. Wie soll ich mir das *halb hinter der Tanne verstecken* vorstellen? Ist die Tanne so klein, dass sie sich nur *halb verstecken* kann? Behindern sie dann nicht die Äste beim nächsten Schuss? Könnte mir vorstellen, dass zumindest die Sicht durch die Äste behindert wird.

Falls du meinst, *sie versteckt sich hinter dem Stamm einer Tanne und nimmt eventl. sogar noch den Stamm zum Anstreichen (Das Gewehr beim Schießen an eine festen Gegenstand seitlich anlehnen, um einen besseren, ruhigeren Schuss abgeben zu können und dadurch die Schuss-/Treffergenauigkeit zu erhöhen*, dann solltest du das auch so schreiben.

*der Tanne* - wenn es eine ganz bestimmte Tanne ist, z. B. die einzige auf dem Hügel, dann solltest du sie schon vorher erwähnen. Ansonsten wäre es (irgend-)eine Tanne.

*blickte runger* - siehe oben.

*zu der Frau, die ausgestiegen war.* - Sorry, gehe ich davon aus, dass die Frau nicht gerade in *Spielstraßen-Geschwindigkeit* über die Straße gebrettert ist und ein Tempo von 50 - 100 km/h drauf hatte, der Wagen nach dem zerschossenen Reifen ausgebrochen, geschleudert, vllt. sogar im Graben gelandet oder gegen einen Weidepfosten/Baum geknallt ist, dann bezweifle ich, dass die Dame sofort und ohne weiteres aussteigt. Sie dürfte - selbst wenn unverletzt - einen ziemlichen durchgeschüttelt worden sein und einen großen Schrecken wenn nicht gar einen Schock haben.

Außerdem frage ich mich, wenn Zoey mit einem Scharfschützengewehr ausgerüstet ist, auf den Reifen eines fahrenden Autos schießen kann, warum sie nicht gleich die Frau im fahrenden Wagen erschossen hat.

So, wie du schreibst, geht sie ein wesentlich größeres Risiko ein, dass sie jemand beobachtet. Ich an ihrer Stelle würde meinen Auftrag so schnell wie möglich erledigen und jede Verzögerung, die unerwartete Probleme bescheren könnte, vermeiden und schauen, dass ich so schnell wie möglich wegkäme.

*die Frau genau am Hinterkopf traf.* - *genau* würde ich streichen. Wenn das so betont werden muss, gehe ich davon aus, dass es mehr oder weniger ein Zufallstreffer war. Außerdem spielt es bei einem Scharfschützengewehr eh keine Rolle, ob sie *genau* oder *ungenau* am Hinterkopf getroffen wird. Das Ergebnis ist das Gleiche.

*Diese taumelte zurück* - ok, bei Menschen mit Kopfschuss habe ich keine Erfahrung, daher würde ich das *Zurücktaumeln* mal mit Bauchgrummeln stehen lassen. Kaninchen/Hasen mit Kopfschuss taumeln auf alle Fälle nicht. die kippen einfach um, schlagen/zucken noch kurz mit den Läufen, fertig. Selbst bei Aufnahmen von Menschen, die mit Genickschuß hingerichtet wurden, habe ich kein *zurücktaumeln* gesehen. Die fallen auch einfach um.

*und war sofort tot.* - auch diese Aussage stößt mir auf. Glauben würde ich sie, wenn ihr regelrecht der *Kopf weggepustet* wird. Ansonsten halte ich mich da lieber an die Aussage eines Arztes: Sind Sie Mediziner, dass Sie den sofortigen Tod feststellen können? (Hintergrund war ein Unfall, bei dem eine 25 t Stahlplatte auf einen Arbeiter heruntergefallen ist. Nur noch der Kopf schaute heraus. Ein Feuerwehrmann meinte: Der ist tot! - Was eigentlich alle angenommen hatten. Der Arzt stellte jedoch fest, dass der Mann noch lebte - er starb erst später im Krankenhaus).
Also: wenn der Kopf nicht wegfliegt und Zoey sich nicht überzeugt hat, dass die Frau nicht mehr atmet, würde ich eher schreiben, dass Zoey von ihrem Tod ausging.

Zitat:
Sonst waren keine weiteren Personen vorhanden, bis auf der Gesuchte selbst, der Geschäftsmann, der so fassungslos war, dass er nichts tun konnte.


*Sonst waren keine weiteren Personen vorhanden* - da du mir keine anderen Personen gezeigt hast, war es für mich selbstverständlich, dass niemand anders anwesend war.
Allerdings würde ich es deiner Zoey schwerer (und damit für den Leser spannender) machen, und Personen vor dem Schuss bzw. gleich danach jemanden auftauchen lassen. Mir wäre diese Lösung zu einfach. Spätestens hier (falls alles andere davor besser und logischer geschrieben wäre) würde ich das Buch weglegen. Falls du Krimis/Thriller liest und dir ansiehst, wirst du feststellen, dass meistens kurz vor oder nach der entscheidenden Tat irgendeine Komplikation auftaucht, die entweder die Ausführung erschwert oder das Risiko des Entdeckt werdens/Identifiziert werdens vergrößert.

*bis auf der Gesuchte * - auf den Gedanken wäre ich nieee gekommen *fg*
Frage: meinst du mit *der Gesuchte* die Frau oder den Mann? Bei der Frau müsste es heißen: bis auf die Gesuchte und bei dem Mann: auf den Gesuchten

*der Geschäftsmann, der so fassungslos war, dass er nichts tun konnte.* - so, woher kommt dieses Kaninchen - ähm, der Mann? Bisher hast du mir nur die Straße, den Wagen und die Frau gezeigt.

Und wo ist der Mann? Sitzt er noch im Auto? Wenn er nicht verletzt ist, wäre es seltsam, dass die Frau alleine aussteigt und er noch sitzenbleibt, oder? Oder ist er ebenfalls ausgestiegen? Warum zeigst du das nicht? Was haben Männlein und Weiblein gemacht, bevor Zoey abdrückte? Das solltest du zeigen.

*der so fassungslos war, * - eine Behauptung. Zeige mir ihn, damit ich für mich feststellen kann: mann, der Typ muss ziemlich *fassungslos* sein.

*dass er nichts tun konnte.* - Ähm, was sollte er tun, selbst wenn er nicht fassungslos wäre? Der Wagen schleuderte (im besten Falle), kommt zum Stehen, er dürfte ziemlich durchgeschleudert sein, eventl. sogar mit dem Kopf an die Scheiben angeschlagen sein, dürfte noch gar nicht realsiert haben, was passiert ist, steigt aus, dürfte orientierungslos sein, dann knallts und gleichzeitig bricht die Frau zusammen - also, was hätte er tun sollen?

Zitat:
Zoey packte neue Munition aus ihrer Jackentasche, füllte das Gewehr nach und lief währenddessen den Hügel runter, wo der Geschäftsmann sie sah. Sie liebte die leeren Straßen in diesem gottverlassenen Ort.


*Zoey packte neue Munition aus ihrer Jackentasche* - sie *packt* Munition aus der Jackentasche aus? Eher würde sie die *herausnehmen*, was jedoch unwahrscheinlich ist.
1. haben Scharfschützengewehre Magazine mit 10+ Patronen, warum sollte sie also nur 2 Patronen laden?
Es könnte ja auch irgendein Ereignis eintreten, dass sie dazu zwingt, gleich noch einmal zu schießen. Also ich würde grundsätzlich das Magazin füllen. Falls nötig, habe ich genügend Schüsse, wenn ich die Patronen nicht brauche, kann ich später entladen.
2. Die Gefahr, dass Fasern/Staub/Sandkörner/Dreck an den Patronen haften, wenn sie einfach so in die Tasche gesteckt werden, ist verdammt hoch. Durch die Reibung/hohe Geschwindigkeit wird dann der Lauf beschädigt bzw. die Treffgenauigkeit beeinträchtigt. Im schlimmsten Falle kann sogar der Lauf explodieren und den Schützen schwer bis tödlich verletzen

http://www.gesichtskirmes.net/watch/6367-lauf-von-scharfschuetzengewehr-explodiert/

*lief währenddessen den Hügel runter, wo der Geschäftsmann sie sah* -
*g* wer hätte das Gedacht ...

*Sie liebte die leeren Straßen in diesem gottverlassenen Ort.* - Sorry, das glaube ich dir nicht. Schüsse, besonders in *ruhigen/ländlichen* Gegenden, besonders wenn der Wind auch noch richtig steht (in diesem Fall müsste er Richtung Ort blasen, den Zoey hat ihn ja zuvor auf dem Balkon abbekommen), und bei Nacht - trägt der Knall eines Schusses beosnders weit bzw. ist laut. Und Zoey schießt also in der Nähe des Ortes umher und niemand schaut? Unwahrscheinlich. Gerade in ländlichen Gegenden wird geschaut, wenn in der Nähe der Häuser Schüsse fallen. Zumal die Landbevölkerung noch einigermaßen unterscheiden kann, ob ein Knall ein Schuss oder etwas anderes ist.

Zitat:
„Wer zum Teufel sind Sie?“, fuhr der Mann sie aufgelöst an.


Auch das glaube ich dir nicht. Der Mann hatte einen Unfall, die Frau liegt mehr oder weniger neben ihm, er muss mindestens den letzten Schuss gehört haben, dann läuft noch jemand mit einem Gewehr auf ihn zu und er bleibt einfach *aufgelöst* stehen und fragt, wer sie ist? Also spätestens, wenn jemand mit dem Gewehr auf mich zuläuft, schaue ich, dass ich Deckung finde bzw. Land gewinne. Vor allen Dingen, wenn ihm die Frau etwas bedeutet hat, bezweifle ich, dass er nur *aufgelöst* ist.

Zitat:
„Ich heiße Zoey.“, erwiderte sie und blickte kurz zu der Frau, die regungslos am Boden lag, blickte den Mann an.


Warum sollte sie der Frau einen Blick gönnen, wenn sie sicher ist, dass sie tot ist? Ich würde mich voll auf den Typen konzentrieren, damit er mich nicht irgendwie überrascht. Wenn ich jemanden mit der Waffe bedrohe, muss ich mit allen möglichen Reaktionen rechnen, z. B. könnte er glauben: er Mann - ich Frau = er könnte mich irgendwie überwältigen, mir die Waffen entwinden oder: er hat selbst eine Pistole/Revolver in der Tasche oder er nutzt einen Moment der Unaufmerksamkeit, um zu fliehen.

Zitat:
„Würden Sie mir bitte folgen?“, meinte sie dann freundlich. Der Geschäftsmann schüttelte nur fassungslos den Kopf.
„Sie werden es bereuen.“, sagte er leise und mit bitterböser Wut. „Sie werden das noch bereuen!“


*Der Geschäftsmann schüttelte nur fassungslos den Kopf.* - ich auch ...

*sagte er leise und mit bitterböser Wut.* - wie soll ich mir den Satz mit *bitterböser Wut gesagt* vorstellen?

Zitat:
Zoey zuckte kurz die Schultern, bevor sie los ging zu dem Transporter, der schon ein paar Meter weiter stand. Als sie hörte, dass er ihr nicht folgte, drehte sie sich um und winkte kurz demonstrativ mit der Waffe.


*Zoey zuckte kurz die Schultern* - ein Zucken ist grundsätzlich kurz, ich habe noch niemanden *lang zucken* gesehen.

*bevor sie los ging zu dem Transporter, * - wieder ein Riesenkaninchen, das plötzlich da ist. Woher kommt plötzlich der Transporter?

*der schon ein paar Meter weiter stand. * - wo steht er? *ein paar  Meter* sagt nichts aus, sind es 2 Meter, 5 Meter, 100 m?

*Als sie hörte, dass er ihr nicht folgte,* - ok, als sie oben fragte: Würden Sie mir bitte folgen - hielt ich das für eine rein rhetorische Frage. Aber dass sie tatsächlich einem (Entführungs-)Opfer den Rücken zukehrt und wegläuft - also, entweder ist si die verdammt blöd/naiv oder sich ihrer Sache seeehr sicher. Momentan glaube ich die 1. Möglichkeit, da du mir bisher noch nichts gezeigt hast, die mich an die 2. Möglichkeit glauben lässt.

Zitat:
„Kommen Sie? Oder möchten Sie schon aufgeben?“, fragte sie nach, woraufhin der Mann mit unterdrückter Wut zu ihr kam.


*Kommen Sie? Oder möchten Sie schon aufgeben?“, fragte sie nach,* - Wo ist hier die Logik? Für mich gibt er auf, wenn er ihr folgt und nicht, wenn er sich weigert. Bzgl. *fragte sie* - siehe oben.

*woraufhin der Mann mit unterdrückter Wut zu ihr kam.* - wie muss ich mir den Mann mit unterdrückter Wut vorstellen? Zeige mir ein Bild ...

Zitat:
Sie öffnete den Transporter, wies den Mann hinein und schloss die Tür ab.


Wo öffnet sie den Transporter? Beifahrertür? Sie lässt ihn einfach so einsteigen, ohne ihn zu fesseln/fixieren? Hat sie keine Angst, dass er vllt. im Innern etwas findet, das er als Waffe benutzen könnte? Er sie überrumpeln könnte, wenn sie ihn wieder rauslässt? Bzw. dass er - falls er auf der Ladefläche ist - sie angreift, wenn sie fährt?

Zitat:
Dann ging sie zur Tür vorne, stieg ein und schloss sie wieder. Ein kurzer Blick in den Spiegel, bevor sie den Motor startete und los fuhr,


Ok, hier fühlte ich mich an eine Fahrschulstunde erinnert: einsteigen, Tür schließen, Sitz einstellen, Rückspiegel richten, rückwärtigen Verkehr beobachten, Motor starten losfahren.

Zitat:
um diesen schrecklich kalten Ort zu verlassen.


Wieso ist es jetzt ein *schrecklich kalter Ort*? oben liebte sie doch noch Orte wie diese?


_________________
Ich danke allen, die meine Träume belächelt haben; Sie haben meine Phantasie beflügelt. ... Vor allem aber danke ich all jenen, die mich lieben, so wie ich bin; Sie geben mir die Kraft zum Leben! Danke. (Paul Coelho)
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Doir
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Beiträge: 54



Beitrag21.05.2014 02:07

von Doir
Antworten mit Zitat

Fernab von den sprachlichen Problemen, will ich noch inhaltliche, vor allem auf logische, Schwächen hinweisen, die zumindest mich beim Lesen gestört haben.

Erdnüsschen hat Folgendes geschrieben:
Zoey machte ihre Jacke ein Stück weiter zu, als der kalte Wind wieder einmal stärker wurde.


Hier würde ich das "wieder" streichen, denn mir hat sich an dieser Stelle die Frage gestellt, wieso hat sie ihre Jacke nicht vorher schon zu gemacht, wenn der kalte Wind davor schon einmal stärker wurde.


Erdnüsschen hat Folgendes geschrieben:
Sie blickte noch mal neben sich auf den kleinen Tisch, wo sie ihre Taschenlampe deponiert hatte und das Fernglas bereit lag, falls sie es brauchen würde. Das Messer hatte sie ebenfalls in ihrer Jackentasche direkt greifbar.


Hier zählst du akribisch auf, was sich alles in ihrer Griffnähe befindet, aber das Handy und die Waffe verschweigst du. Vorenthalten von vorhandenen Information, nur um sie später effektreicher hervorzukramen ist kein schöner Stil.


Erdnüsschen hat Folgendes geschrieben:
„Okay. Wie gesagt, er muss vorbei kommen. Und denken Sie dran, ihn brauche ich vorerst lebend, klar?“, sagte er ernst zu ihr. Zoey nickte.


Sie nickte?


Erdnüsschen hat Folgendes geschrieben:
Sie gähnte kurz und blickte wieder die Straße runter, als sie plötzlich von weitem Scheinwerfer wahrnahm.


Hier würde ich gerne eine Verständnisfrage stellen: das Haus auf dem Hügel, wohnt ihre Beute da oder fährt er da nur vorbei?

Trifft letzteres zu, ist es doch Wahnsinn zu versuchen, ein vorbeifahrendes Auto an den Hinterreifen zu erwischen, selbst für geübte Schützen - Zoey kommt mir hier nicht so rüber, als würde sie eine jahrelange Ausbildung hinter sich haben. Und selbst wenn, müsste das Auto weit aus Zoeys Sichtfeld schlittern. Das sie dann erstmal gemächlich das Licht ausmacht, die Tür abschließt und langsam auf den Hügel in Stellung geht, würde zeitlich überhaupt nicht passen. Keine Sekunde geht Zoey davon aus, dass der Geschäftsmann fliehen könnte, was nachlässig ist.

Ist es aber das Haus des Geschäftsmannes, stellt sich mir die Frage, wieso sie überhaupt in den Hinterreifen schießt, sie könnte doch in einem Gebüsch lauern, warten bis das Auto anhält und dann ohne Vorwarnung mit einer Pistole mit aufgesetztem Schalldämpfer ihren Job verrichten, wodurch sie auch nicht Gefahr laufen würde, dass das Opfer flieht.


Erdnüsschen hat Folgendes geschrieben:
Langsam lief sie zum Hügel, versteckte sich halb hinter der Tanne und blickte runter zu der Frau, die ausgestiegen war.


Wieso hat sie nicht gleich dort gelauert?


Erdnüsschen hat Folgendes geschrieben:
Zoey packte neue Munition aus ihrer Jackentasche, füllte das Gewehr nach und lief währenddessen den Hügel runter, wo der Geschäftsmann sie sah.


Spätestens hier stell ich mir die Frage, um was für ein Scharfschützengewehr es sich den nun handelt. Das „mittelmäßig qualitative[] Scharfschützengewehr“ ist einfach viel zu unspezifisch. Die meisten Scharfschützengewehre sind Repetiergewehre und demnach auch Mehrlader. Ein Gewehr für eine solche Mission mitzunehmen, bei der sie nach zwei Schüssen bereits neue Patrone in den Lauf stecken muss, ist etwas nachteilig.


Erdnüsschen hat Folgendes geschrieben:
Sie liebte die leeren Straßen in diesem gottverlassenen Ort.
und
Erdnüsschen hat Folgendes geschrieben:
[...]um diesen schrecklich kalten Ort zu verlassen.


Scheint ein wenig widersprüchlich. Während der obere Satz vermittelte, dass sie gerne dort ist, kommt es einem beim unteren eher so vor, als könnte sie den Ort nicht schnell genug verlassen.

Nun gut, das war‘s erstmal von mir. Wie gesagt, das ist jetzt nur Zeug, was mir persönlich unlogisch schien, vielleicht hab ich das eine oder andere auch völlig Missverstanden, aber ich wollte es halt dennoch mal erwähnen.

mfg
Doir
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Erdnüsschen
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E
Beitrag21.05.2014 14:11

von Erdnüsschen
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Haha um Gottes Willen ist das viel! Smile

Nein, wirklich vielen lieben Dank an euch für die ausführliche Kritik! Ich sehe das auch nicht als "Niedermache", keine Sorge, im Gegenteil freut es mich, dass ihr aufzeigt, wie unlogisch euch das Ganze erscheint. Das zeigt mir, dass ich das so nicht lassen kann Wink

Also um vielleicht kurz zu erklären, was hinter dieser kurzen Szene stecken soll, was wohl nicht so deutlich wird. In diesem ersten Abschnitt ist es von mir so gewollt gewesen, dass alles reibungslos abläuft. Die Idee war, am Anfang darzustellen, wie es normal abläuft - und später kommen dann die ganzen Probleme. Aber wenn das so langweilig erscheint, werde ich das wohl ändern.

Dass das Gewehr nicht erwähnt wird ist einfach ein Fehler von mir. Das hätte da stehen sollen, da habt ihr recht Smile

Zoey befindet sich in dem Wochenendhaus von ihrem Auftraggeber. Das wird in dem nächsten Abschnitt erläutert. Zu spät dann? Wahrscheinlich stifte ich so zu viel Verwirrung, das merke ich an euren Reaktionen.

Was das Gewehr betrifft: Daher qualitativ nicht so wertvoll, weil es ein zusammengebasteltes Teil ist. Das wird auch erst später deutlich, als sie jemandem ihr Gewehr erklärt (was einen Schalldämpfer hat). So ist die Idee. Ich hoffe dass das nicht fernab jeglicher Realität ist, ich habe davon ehrlich gesagt keine Ahnung, ich hatte es mir so vorgestellt. Meint ihr, man kann über diese kleine Unlogik hinweg schauen? Keine Sorge, ich will nichts davon veröffentlichen, das ist ein reines Hobby von mir *lach* Smile

Zitat:
wieder ein Riesenkaninchen, das plötzlich da ist. Woher kommt plötzlich der Transporter?


Eine wunderschöne Wortwahl, ich musste sehr lachen! Ja da hast du Recht, man sieht, wie wenig ich beim Schreiben nachgedacht habe, tut mir Leid.

Das Ende mit dem "schrecklich kalten Ort" ist schon so beabsichtigt, dass es sich mit dem Vorherigen widerspricht. Der Ort ist in sofern kalt geworden, als sie den Mord begangen hat.

Also nochmals vielen Dank für eure scharfe Kritik, genauso sowas brauche ich. Für mich selbst erscheint das immer "logisch", weil ich ja die Idee im Kopf habe. Aber ich weiß halt nie, ob diese Idee überhaupt so rüberkommt, wie ich schreibe. Was scheinbar nicht so ist Smile

Ich werde mich gleich mal ransetzen und die Szene neu schreiben. Würdet ihr euch wieder die Zeit nehmen, sie noch mal zu lesen? Eure Kritik ist nämlich wirklich Gold wert, mir hat noch keiner so ehrlich gesagt wie unlogisch das ist!
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Tinlizzy
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Beitrag21.05.2014 14:53

von Tinlizzy
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Liebes Erdnüsschen,

sei mir nicht böse, aber ich bezweifle, dass du das von dir gesetzte Thema ernsthaft umsetzen kannst. Embarassed Embarassed Embarassed

Ich weiß ja, dass dir die Idee gefällt und ich bin eigentlich auch nicht der Typ, der ernsthaft davon überzeugt ist, dass jeder Autor nur über Themen schreiben sollte, mit denen er sich auskennt. Aber in deinem Fall trifft das glaube ich doch zu.

Ich habe mir deinen Text durchgelesen und kaufe es dir nicht ab. Du klingst wie jemand, der mal einen Agentenfilm gesehen hast und solltest so klingen, als wenn du zwanzig Jahre Spezialagent gewesen bist.

Du hast dir da einen absoluten Spezialbereich rausgesucht, der sehr viel Fachwissen verlangt. Du müsstest dich zumindest ansatzweise mit den Waffen, der Logistik und der Planung von Anschlägen auskennen. Aber du schreibst ganz unbedarft, dass sich deine Heldin ihr Scharfschützengewehr aus Einzelteilen selbst zusammenbastelt? Müsste sie da nicht gelernte Waffenbauerin sein oder zumindest eine Spezialausbildung bei der Armee gehabt haben?

Und selbst, wenn du das nach ewiglanger Recherche, und ich verspreche dir, dass  ist nicht mit fünf Minuten googeln im Internet abgehakt, alle Fakten zusammen hast, um eine glaubhafte Scharfschützin zu beschreiben, stehst du dann vor dem moralischen Problem, welches du ausarbeiten willst.

Wenn du backen lernen willst, fängst du doch auch nicht mit einer fünfstöckigen Hochzeitstorte an. Mach' doch erstmal einen simplen Rührteig fertig! Dann kannst du anfangen, den Rührteig feiner zu gestalten und wenn du richtig backen kannst und dich sicher fühlst, dann hol den Plot wieder hervor und fang an ihn zu bearbeiten.

Wir haben hier alle Federn gelassen! Aber du findest hier auch viele Leute, die dir gern weiterhelfen.
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Erdnüsschen
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Beitrag21.05.2014 15:45

von Erdnüsschen
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Hihi nein, ich bin euch doch nicht böse! Ich weiß, dass es eine schlechte Voraussetzung ist, ein Buch zu schreiben, wenn man keine Ahnung davon hat.

Ihr müsst wissen, dass das Morden in diesem Buch nicht im Vordergrund steht. Es geht wirklich vordergründig um das Psychische und nachher um andere Personen, die noch ins Spiel kommen. Eine Mordszene dieser Art kommt nur noch einmal vor, sonst nicht. Deswegen dachte ich mir, darüber kann man hinwegsehen - wenn man zwei Augen zudrückt? Wink Es ist ja wie gesagt nichts, was ich veröffentlichen will.

Das mit dem Spezialagenten glaube ich dir Smile Zu meiner Verteidigung: Ich war noch 17, als ich diese Stelle geschrieben habe! *lach* Smile

Ich freue mich halt trotzdem sehr über Kritik und will demnächst auch andere Texte zum Bewerfen von Tomaten freigeben, ich schreibe nämlich sehr viele unterschiedliche Sachen und weiß auch noch nicht, was ich davon am besten kann. Krimis schreiben scheinbar nicht Smile

Ich habe es dennoch mal probiert, das Ganze etwas anders zu schreiben. Bin mir grade nicht sicher, ob ich es nur noch schlimmer gemacht habe oder ob eine Besserung zu sehen ist. Eure Meinung? Smile (Jetzt mal abgesehen von dieser komplizierten Gewehrgeschichte, eher was den Schreibstil und die Logik sonst betrifft...)

An einem späten Abend saß Zoey auf dem Balkon. Ihr Blick schweifte über die Landschaft, die sich vor ihr auftat. Eine einzige Straße schlängelte sich durch dieses gottverlassene Tal, und nur mühselig tauchten Laternen diesen Ort in ein warmes, gelbes Licht.
Zoey atmete tief ein und zog ihre Fleecejacke ein Stück weiter zu. Wieso sich ihr Auftraggeber wohl dazu entschieden hatte, genau hier ein Wochenendhaus zu bewohnen?
„Gehen Sie in mein Haus. Von dort haben Sie die beste Sicht.“, hatte er ihr geraten, und nur zu gern befolgte sie dies. Hier hatte sie einen Ort, an dem sie sich in Ruhe aufhalten konnte, wo keiner war und ihre Pläne durchkreuzen konnte.
Wobei dieser Ort generell sehr verlassen zu sein schien. Am Tag war es sicher ein entspannender Ort. Viel Natur, viel Licht und vor allem viel Ruhe. In der Nacht wirkte es dagegen eher unheimlich. Die Wolken hingen tief im Tal, und Zoey konnte die Berge, die man normalerweise sah, nur erahnen.
Sie blickte rüber zu dem Tisch, auf dem ihr ganzes Equipment lag: Eine Taschenlampe, ihr Handy und natürlich das Wichtigste – ihr Gewehr.
Es war nur eine Frage der Zeit, bis der aufstrebende Geschäftsmann Mitte 40 hier vorbei kam. Ihr Auftraggeber hatte ihr gesagt, er wäre alleine unterwegs und würde einen schwarzen Audi A8 fahren. Auf diese Informationen musste Zoey sich verlassen, da sie die betroffene Person nicht kannte. Sie kannte nicht den Menschen, auf den sie lauerte. Sie kannte ihre Opfer nicht.
Sie seufzte leise und nahm ihre eiskalten Hände in die Jackentaschen. Immer wieder fragte sie sich, wie es so weit kommen konnte. Sie hatte sich nie für eine solche Person gehalten. Für eine, die bereit wäre, zu töten. Aber scheinbar hatte sie sich in sich selbst getäuscht. Mittlerweile war es ihr Alltag geworden, sie verdiente sogar ihr Geld damit, Menschen aufzulauern und sie unbemerkt zu ermorden. Wobei das nicht der ausschlaggebende Grund für ihre Taten war. Es waren ganz andere Dinge, die sie zu dem gemacht hatten, was sie jetzt war.
Aus den Augenwinkeln nahm sie auf einmal wahr, wie ihr Handy aufleuchtete. Sie brauchte nicht lange um zu erkennen, dass es ihr Auftraggeber war. Wer sonst würde sie um diese Uhrzeit sprechen wollen? Sie griff nach dem Handy und drückte auf die grüne Taste.
„Zoey hier.“, meldete sie sich leise, aber mit klaren Wörtern.
„Hallo Zoey.“, hörte sie die nervös angehauchte Stimme ihres Auftraggebers. Sie spürte seine Sorge schon an diesen beiden Wörtern. „Wie sieht‘s aus?“
Sie überlegte für einen Moment, ob sie dem jungen Mann eine Lüge erzählen sollte. Dass bereits alles erledigt war, damit er sich nicht so viele Gedanken machte. Aber sie entschied sich dagegen. Sie schuldete ihm die Ehrlichkeit, die er ihr bisher entgegengebracht hatte.
„Bis jetzt ist er nicht vorbei gekommen. Aber ich warte.“
Sie blickte auf die verlassene Straße. Sie war es gewohnt, lange zu warten. Es machte ihr nichts aus.
„Er wird auf jeden Fall noch kommen. Und denken Sie daran, ich brauche ihn vorerst lebend, okay?“, war seine eindringliche Anweisung. Zoey lächelte kaum merklich.
„Natürlich.“, erwiderte sie und legte auf. Normalerweise war es Robins Part, sich darum  zu kümmern, Menschen lebend zu bekommen. Sie kümmerte sich um das Morden. Daher rechnete Zoey damit, dass der Geschäftsmann nicht alleine unterwegs war, auch wenn die Information ihres Auftraggebers anders war. Irgendwer würde heute noch sterben, dachte sich Zoey und gähnte, legte ihr Handy zurück auf den Tisch.
Sie blickte die Straße runter und wartete stillschweigend. Ihre Gedanken kreisten ihm nichts, bis sie in der Ferne ein Scheinwerferpaar wahrnahm. Das Erste seit geraumer Zeit.
Ohne zu Zögern, aber dennoch mit Ruhe griff sie nach ihrem Scharfschützengewehr. Ohne ihr Gewehr wären ihre Handlungen halb so viel wert, wie sie es jetzt waren. Durch die einzelnen Umbauten, die Robin ihr gemacht hatte, bekam es einen einzigartigen Wert. Niemand konnte den Spuren folgen, die sie damit hinterließ.
Sie legte das Gewehr auf dem Balkongeländer an und wartete. Zwischenzeitlich beobachtete sie genauestens die Scheinwerfer von dem Auto, um nicht fälschlicherweise ein falsches Auto zu erwischen. Aber sie kannte sich gut genug mit Autos aus, um an den Scheinwerfern, der Erscheinung und dem Sound auszumachen, dass es sich um einen Audi A8 handelte.
Als das Auto bis auf wenige hundert Meter herangekommen war, blickte sie durch das Zielfernrohr und verlangsamte ihre Atmung. Sie blendete alles um sich herum aus und konzentrierte sich auf das, was sie durch ihr Zielfernrohr sah. Es war nicht einfach gewesen, bis sie den perfekten Abschusszeitpunkt bei dem Gewehr herausgefunden hatte. „Immer etwas früher als sonst.“, hatte Robin ihr erklärt, und mittlerweile hatte sie den Dreh raus. Was auch so sein musste, denn Fehler konnte sie sich nicht erlauben.
Als sie schoss, traf sie ihr Ziel – den Hinterreifen des Fahrzeuges. Sie blickte auf und beobachtete, wie das Auto mit quietschenden Reifen auf der Straße hin und her schlitterte. Der Fahrer konnte es einigermaßen gut unter Kontrolle halten, dennoch war es unmöglich für ihn, kontrolliert anzuhalten.
Zoey hatte genug gesehen. Schnell packte sie ihr Handy sowie ihre Taschenlampe in die Jackentasche und lief durch die Balkontür ins Hausinnere. Schloss die Tür, nur um zur Haustür zu gehen, um das Haus zu verlassen. Sie hätte sich dran gewöhnen können, in einem einsamen Wochenendhaus mitten in der Natur zu leben. Aber es gehörte ja nicht ihr.
Nachdem sie die Tür abgeschlossen und den Schlüssel sicher verstaut hatte, lief sie um das Haus herum Richtung Straße. Im Schutz der Dunkelheit beobachtete sie genauestens die Situation, die sich nun vor ihr auftat. Der Audi A8 war mit seiner linken Front an der Leitplanke der anderen Straßenseite zum Stehen gekommen. Die Motorhaube war leicht zerquetscht, die Beifahrertür jedoch völlig unbeschadet. Und Zoey hatte sich nicht getäuscht mit ihrer Annahme, dass ihr Opfer nicht alleine unterwegs war - denn genau aus dieser Tür stieg eine Frau.
Also doch in Begleitung, dachte Zoey sich und hockte sich hin, legte das Gewehr an. Sie blendete das Aufblitzen des schlechten Gewissens aus, denn sie musste tun, was zu tun war. Dennoch fiel es ihr nicht ganz leicht, die hilflose Frau zu erschießen.
„Sorry.“, sagte sie kalt und drückte ab. Sie legte das Gewehr beiseite und sah, wie die Frau regungslos am Boden lag.
Bis auf sie schienen keine weiteren Personen da zu sein. Abgesehen von dem Gesuchten, der sich grade aus der Beifahrertür quälen wollte, in Anblick der toten Frau aber nicht mehr wirklich fähig war, zu handeln. Zoey lief geradewegs über die Wiese zu der Straße. Sie blickte kurz rüber zu dem Transporter, den sie wenige Meter weiter am Straßenrand geparkt hatte. Irgendwie musste sie den Mann ja mitschleppen, und dafür war Robins Transporter bestens geeignet.
Zoey beobachtete nüchtern die kleine Zerstörung, die sie wieder angerichtet hatte. Keine Opfer, kein Sieg.
Sie blickte den gut gekleideten Mann an, der mit hektischen Blicken scheinbar versuchte zu verstehen, was passiert war. Eine kleine Platzwunde an seinem Kopf ließ ihn noch verletzlicher wirken, als er eh schon war.
„Sparen wir uns Zeit. Kommen Sie mit. Je weniger Sie sich anstellen, desto schneller können wir diesen Ort verlassen.“, waren Zoeys ruhige Worte, mit denen sie versuchte, ihn ohne großartige Komplikationen mitzunehmen.
„Wer zum Teufel sind Sie? Warum haben Sie das getan?“
Seine Worte klangen erstaunlich gefasst für diesen Moment. Als hätte er damit gerechnet. Aber er war ja nicht der Erste. Über zehn höhere Führungskräfte arbeiteten an dem Projekt, welches ihr Auftraggeber verhindern wollte. Und zwei waren bereits spurlos verschwunden. Jeder in diesem Konzern wusste, dass etwas nicht mit rechten Dingen zuging. Nur keiner wusste, wer dahinter steckte.
„Ich heiße Zoey. Über das Warum schweigen wir. Bitte kommen Sie mit. Wir werden keine andere Lösung finden.“, erwiderte sie und ihr Blick schweifte kurz zu der etwa schätzungsweise fünfzigjährigen Frau, die tot am Boden lag. Wieder klopfte das schlechte Gewissen an den Tür zu ihrem Herzen.
„Was wollen Sie von mir?“, war die Frage, die sie wieder zur vollen Konzentration brachte.
„Ich gar nichts. Kommen Sie mit. Jeder will doch leben, oder nicht?“, fragte sie und winkte demonstrativ mit dem Gewehr. Nur zögernd und mit Wut, Verzweiflung und Angst stieg er aus. Auf einmal wirkte ein Mann in seiner Position als Führungskraft so lächerlich. Wie Situationen Menschen veränderten, fand Zoey immer wieder aufs Neue faszinierend.
„Kommen Sie mit. Sie steigen hinten in den Transporter ein.“, sagte Zoey und führte ihn mit ihrem Gewehr zu dem Wagen. Sie öffnete die hintere Ladetür, ohne den Mann aus den Augen zu verlieren. Aber er war viel zu geschockt, um auch nur irgendwie gefährlich werden zu können.
„Gehen Sie rein.“
„Wohin bringen…“, aber Zoey ließ ihn nicht ausreden.
„Gehen Sie rein.“, wiederholte sie mit Nachdruck, was wirkte. Sichtlich aufgebracht und hilflos tat der Mann, was sie sagte. Sie schloss die Tür und verriegelte das doppelte Schloss. Robin hatte auch bei diesem Fahrzeug an alles gedacht.
Zoey lief zur Fahrertür und stieg schnell ein, legte ihr Gewehr auf den Beifahrerplatz und machte sich fahrbereit. Bevor sie losfuhr, blickte sie noch einmal kurz in den Außenspiegel. Sie sollte diesen schrecklich kalten Ort so schnell wie möglich verlassen.
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Einar Inperson
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Wohnort: Auf dem Narrenschiff


Beitrag21.05.2014 21:18

von Einar Inperson
Antworten mit Zitat

Hallo Erdnüsschen,

das ist also eine neue  Version.

Gut? Nein.
Besser? Unbedingt.

Irgendwer würde heute noch sterben, dachte sich Zoey und gähnte.
Guter Satz

„Sorry“, sagte sie kalt und drückte ab.
Guter Satz

Schnell packte sie ihr Handy sowie ihre Taschenlampe in die Jackentasche und lief durch die Balkontür ins Hausinnere. Schloss die Tür, nur um zur Haustür zu gehen, um das Haus zu verlassen. Sie hätte sich dran gewöhnen können, in einem einsamen Wochenendhaus mitten in der Natur zu leben. Aber es gehörte ja nicht ihr.
Sehr schlecht! Diese Passage vereint Unstimmiges, Unnötiges und schlechtes Schreiben. Da kann man eigentlich nur raten, komplett zu streichen. Interessant ist alleine ihr Gedanke in der Natur zu leben. Das lässt sich sicher zu einem späteren Zeitpunkt einbauen. Hier passt es gar nicht. An dieser Stelle muss es schnell und hart sein. Sie muss ihren Auftrag ausführen.  

„Gehen Sie rein.“
„Wohin bringen…“, aber Zoey ließ ihn nicht ausreden.
„Gehen Sie rein.“, wiederholte sie mit Nachdruck, was wirkte. Sichtlich aufgebracht und hilflos tat der Mann, was sie sagte.
Gute Szene

Vielleicht so?

„Steigen Sie ein!“
„Wohin bringen…“, aber Zoey ließ ihn nicht ausreden.
„Einsteigen“, wiederholte sie mit Nachdruck. Der Mann tat, was sie sagte.



Aber er war viel zu geschockt, um auch nur irgendwie gefährlich werden zu können.
Gute Erklärung

Vielleicht so? (Du hast einen Hang zu Füllworten, die keinen Mehrwert bieten, aber den Text schlechter machen. Ich habe hier nur entfernt. Für mich klingt es dadurch schon besser)

Aber er war viel zu geschockt, um gefährlich werden zu können.

Diese Beispiele sollen einmal genügen. Ich finde, dass sich erkennen lässt, dass du in kurzen Sätzen, in knappen Szenen, durchaus Stärken hast. Sobald du versuchst, in verschachtelten Sätzen zu beschreiben, geht es oft schief.

Dein Text offenbart auch in dieser Version viele Mängel. Aber die Geschichte scheint doch erheblich klarer hindurch. Wenn du nur für dich schreibst, mag das in Ordnung sein. Ich denke aber, dass sich auf der anderen Seite auch zeigt, dass es sich lohnen würde, wenn du noch an dir arbeiten willst.


_________________
Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch

Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis

si tu n'es pas là, je ne suis plus le même

"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer
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Erdnüsschen
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Beiträge: 11



E
Beitrag22.05.2014 17:46

von Erdnüsschen
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Einar Inperson,

vielen Dank! Das freut mich, dass es zumindest schon mal etwas besser geworden ist.

Mit den Füllwörtern hast du Recht, das ist mir selbst auch schon aufgefallen. Ich werde versuchen, mir diese Wörter (ganz, irgendwie, eigentlich, so usw.) mal irgendwie abzugewöhnen (da war es schon wieder Wink).

Ich werde auf jeden Fall weiter daran arbeiten. Ich poste gleich mal einen ganz anderen Text (humorvoll, Ich-Perspektive) von mir. Ich kann nämlich leider selbst überhaupt nicht einschätzen, was mir mehr liegt und was weniger. Ich habe die vage Hoffnung, dass mein Schreibstil da vielleicht erträglicher ist *lach* Smile

Dass mein wunderschöner Krimi nämlich so schlecht anfängt, hätte ich auch nicht gedacht. Aber gut, dass ich es endlich mal erfahre, denn jetzt kann ich weiter daran arbeiten. Wenn die Zeit da ist, werde ich die Szene noch mal schreiben. Mit kürzeren Sätzen, ohne Füllwörter, und dann mal schauen, was bei raus kommt!

Vielen Dank dass du dir die Zeit nimmst, mir Feedback zu geben, das hilft mir ungemein Smile

Liebe Grüße
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markoose
Wortedrechsler
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Beiträge: 54



M
Beitrag24.05.2014 10:35
Der Hinterkopf
von markoose
Antworten mit Zitat

Hallo Erdnüsschen,
bei den tollen und ausführlichen Kritiken, denen ich mich nur anschließen kann, hoffe ich, dass es nicht schon gesagt wurde.

"Sie legte das Gewehr an und sprach ihr kurzes Entschuldigungsgebet, bevor sie abdrückte und die Frau genau am Hinterkopf traf. Diese taumelte zurück und war sofort tot."

Wenn jemand schon am Hinterkopf getroffen wird, wie soll er dann zurück taumeln? Ich bin zwar kein ausgebildeter Scharfschütze, aber selbst mit Hochgeschwindigkeitsmunition würde man nicht zurück taumeln.

Zur Schießtechnik: Einer der Vorredner hat es erwähnt. Man schießt mit bestimmten Atemtechniken.

Unterm Strich glaube ich, der Plot hat Potential.
Arbeite an Satzbau und Ausdruck und recherchiere gründlich.

Immer weiter.

Liebe Grüße
Markoose
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Erdnüsschen
Geschlecht:weiblichSchneckenpost
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Beiträge: 11



E
Beitrag28.05.2014 18:50

von Erdnüsschen
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Hallo markoose! Ja, ich werde daran arbeiten. Jetzt kenn ich ja endlich schon mal ein paar Schreibschwächen von mir, nun kann ich das gezielter angehen. Eurer Hilfe sei Dank. Vielen Dank für deine Antwort! Smile
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