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niko Eselsohr
Alter: 66 Beiträge: 233 Wohnort: Göttingen
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22.05.2014 17:14 requiem an ein totes gesicht von niko
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requiem an ein totes gesicht
hinter den schläfen
die sterne gepresst
verglühende aussichten
hängen die iris zu
starre stirn stumpfe stimme
ein staunen hat sich
an details verschluckt
das fieber ist erfroren
morgen leben
von heute keine spur
von gestern ist nur
das wichtigste bekannt
was die stirn glättet
faltet dein herz
tausche die adressen
die netze und blicke
etwas geht dich an
eine farbe ein steinbruch
oder ein treibendes holz
.
_________________ Ein Gedicht auf dem Hintergrund der Biographie des Autors zu interpretieren ist so, als würde man einem schwimmenden Schiff das Wasser nehmen. (NJK) |
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MosesBob Gehirn²
Administrator Alter: 44 Beiträge: 18344
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24.05.2014 06:39
von MosesBob
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Hallo Niko!
Ich habe jedes deiner vier Werke, die du im Forum veröffentlich hast, gelesen. Das aktuelle halte ich für dein bisher stärkstes. Nicht nur bei diesem Lyrikstück sondern auch bei den anderen gefällt mir deine Art, die Dinge zu sehen und zu beschreiben. Du verwendest frische, einprägsame Wortbilder, die nicht gekünstelt klingen sondern glaubhaft, authentisch und zuweilen sehr gefühlvoll. "Requiem an ein totes Gesicht" gehört zum besten, was ich hier in der letzten Zeit lesen durfte. Die Nominierung (das "N" vor dem Titel) kommt von mir. Ich freue mich darauf, was noch von dir kommt.
Ein schönes Wochenende und beste Grüße,
Martin
PS: Ich sehe gerade, dass du schon mehr als zwei Werke im Bereich "Einstand" gepostet hast. Das dürfte technisch eigentlich gar nicht möglich sein. Ich habe unseren EDV-Spezi Boro informiert. Deine letzten beiden Werke würde ich gerne in die anderen Bereiche verschieben. "Requiem an ein totes Gesicht" gehört für mich ganz klar ins Feedback. In welchem Bereich möchtest du "MutLos" sehen?
_________________ Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)
Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)
Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse) |
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niko Eselsohr
Alter: 66 Beiträge: 233 Wohnort: Göttingen
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24.05.2014 09:48
von niko
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hallo martin,
dein kommentar und natürlich auch im besonderen maße deine nominierung für den kleinen literaten freuen mich sehr, sehr, sehr!
du wirst es vielleicht aus eigener anschauung kennen: man selbst ist als autor immer in einem gewissen maße unsicher, was güte und erreichbarkeit angeht. man hadert immer mit details oder damit, ob wohl verstanden werden kann, was man versucht, auszudrücken. wobei ich persönlich es immer sehr schätze, wenn sich dem leser auch weitere ebenen schlüssig erschließen.
zum technischen:
ich habe das erste gedicht natürlich in einstand gepostet. wo auch sonst. beim zweiten wollte ich ins "feedback" - dort war ein pop up, dass ich mich gedulden müsse...
einen tag später stand in feedback "noch 2 tage, 53 min., dann könne ich das nächste werk posten.
nun gut.......ich versuchte mein glück in "einstand" und das funktionierte dann.
immer, wenn ich in "feedback" posten wollte, wurde ich zur geduld gepop-upt....
ich dachte nur.......mein gott, hier gehts ja sehr spartanisch zu, mit dem einstellen dürfen...
wobei ich einen eingebauten mechanismus gegen wahllos-einstellen sehr in ordnung finde. über die massivität der einschränkung kann man sicher geteilter meinung sein.....
ich freue mich sehr, dass du nicht nur diesen text, sondern auch die anderen in ihrer art magst. du glaubst nicht, wie verstärkend soetwas wirkt!
danke, martin!!!
beste grüße und sonnige wochenendtage - niko
PS: mit den bereichen hier im forum bin ich noch nicht so ganz firm. spontan, weil mir nix besseres einfällt, würde ich sagen, ruhig alle ins feedback. oder einfach dahin, wo die moderation sie für passend befindet...
PPS: hab`s gerade nochmal versucht in feedback........ich möge doch noch 10 stunden und 52 min. warten....
_________________ Ein Gedicht auf dem Hintergrund der Biographie des Autors zu interpretieren ist so, als würde man einem schwimmenden Schiff das Wasser nehmen. (NJK) |
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MosesBob Gehirn²
Administrator Alter: 44 Beiträge: 18344
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24.05.2014 12:17
von MosesBob
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Hallo Niko!
Dann weiß ich jetzt, wo der Fehler liegt. Im dsfo gilt eine systemseitige Begrenzung der Werke auf eines pro Woche – das wurde vor nicht allzu langer Zeit auf vielfachen Userwunsch umgesetzt (ein Werk pro Woche sind immerhin 52 mögliche Werke pro Jahr, plus ggf. 52 Prosa-Texte pro Jahr). Die Diskussion dazu findest du auf den hinteren Seiten dieses Threads. Der Einstand scheint von dieser Eingrenzung nicht betroffen zu sein. Das ist ein Fehler, den wir beseitigen müssen.
Beste Grüße,
Martin
_________________ Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)
Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)
Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse) |
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niko Eselsohr
Alter: 66 Beiträge: 233 Wohnort: Göttingen
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24.05.2014 12:33
von niko
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Ach so. Das erklärt es! Danke, Martin!
Wohl dem, der mehrgleisig schreibt. Ich kann nur lyrik. Aber vielleicht ist das ein wink des schicksals, auch mal die kläglichen prosa- gehversuche etwas zu intensivieren.
Beste grüße-niko
_________________ Ein Gedicht auf dem Hintergrund der Biographie des Autors zu interpretieren ist so, als würde man einem schwimmenden Schiff das Wasser nehmen. (NJK) |
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MrPink Lyromane
Alter: 53 Beiträge: 2431 Wohnort: Oberbayern
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24.05.2014 14:48
von MrPink
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Zitat: | was die stirn glättet
faltet dein herz |
Wow! Das ist unglaublich gut. Finde ich.
Aber auch der Rest kann da mithalten. Insgesamt ziemlich beeindruckend, dein Werk. Die Zeilenumbrüche sind passend gesetzt, die Sprache so gestaltet, dass sie mich mitnimmt, kein Rumgeschwurbel, einfach, klar und deutlich und trotzdem lyrisch. Klasse.
Es gibt da übrigens schon eine Möglichkeit, mehr als einen Text pro Woche zu posten: z.B. stellst du sie hier als Kommentar mit ein. Du kannst die Werke als Fortsetzung kennzeichnen, dann findet der Leser sie recht schnell in diesem Faden. Gerade bei Texten die sich inhaltlich, formal oder thematisch aufeinander beziehen macht das schon Sinn. Dazu gibt es hier auch einige Beispiele.
Herzlich Willkommen.
MrPink
_________________ „Das Schreiben wird nicht von Schmerzen besorgt, sondern von einem Autor.“
(Buk) |
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niko Eselsohr
Alter: 66 Beiträge: 233 Wohnort: Göttingen
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24.05.2014 15:33
von niko
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Ich weiß garnicht, was ich sagen soll! Soviel uneingeschränkte Begeisterung haut mich um. Danke, mr.pink!
das mit den Fortsetzungen klingt interessant. Böte es mir doch die möglichkeit, mein gesamtes oevre binnen 2 tagen hier zu posten.
Ne im ernst: wenn es solche regeln gibt, wie ein text pro woche, dann sind die nicht dazu da, um ausgehöhlt zu werden.
Was man aber auf Administrationsseite überlegen könnte, wäre die schaffung der möglichkeit, dass jeder autor eine art textblog hier erstellen kann. So eine art autoren-tagebuch. Für gedankenschnippsel, neue texte, nicht ganz wichtige texte etc...
Beste grüße-niko
_________________ Ein Gedicht auf dem Hintergrund der Biographie des Autors zu interpretieren ist so, als würde man einem schwimmenden Schiff das Wasser nehmen. (NJK) |
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MrPink Lyromane
Alter: 53 Beiträge: 2431 Wohnort: Oberbayern
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24.05.2014 16:36
von MrPink
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Es geht nicht darum hier die Regeln auszuhöhlen. Die Textbegrenzung rührt daher, dass es Zeiten gab, da waren die ersten 5-10 Werke im Board von einem einzigen User. Dafür rasselten einige Texte unkommentiert auf die 2. Seite durch, wo fast keiner mehr reinschaut. Wenn du also mehrere Texte in einem Thread veröffentlichst "blockierst" du keine Plätze an der Sonne.
Und gerade wenn die Werke in irgendeiner Form in Bezug zueinander stehen, macht dieses Vorgehen durchaus Sinn. Wie oft du dem Leser neue Texte zumuten kannst, erkennst du an der Häufigkeit und Qualtität seiner Kommentare. Und wie in jedem Forum gilt auch hier: Je mehr Texte du kommentierst, desto mehr Kommentare sind dir für die deinen sicher.
_________________ „Das Schreiben wird nicht von Schmerzen besorgt, sondern von einem Autor.“
(Buk) |
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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2505
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P 25.05.2014 13:47 Hallo niko, von Perry
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der Titel verortet den Text in den Bereich Erinnerung/Gedanken an einen toten Menschen.
Wenn ich aber die Bilder so auf mich wirken lasse, dann weitet sich dieses Vorstellung etwas, weil z.B. "dumpfe Stimme" mehr ins Handelnde geht.
Das tut der Qualität der Bilder aber keinen Abbruch.
Da wir hier im Feedbackbereich sind halte ich mich mit konstruktiven Hinweisen zurück (die gehören in den Werkstattbereich), nur soviel die Stirn
taucht in unterschiedlichen Kontexten auf.
LG
Perry
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lilli.vostry Wortschmiedin
Beiträge: 1219 Wohnort: Dresden
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27.05.2014 22:49 aw:RequiemaneintotesGedicht von lilli.vostry
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Hallo Niko,
ich hab Dein Gedicht mehrmals gelesen und bin hin und her gerissen. Einerseits gefallen mir die Bilder, doch sie erreichen mich nicht wirklich, wie erhaben-schön, glatt gemeißelter Marmor die wohlgesetzten Worte.
Teils klingen sie mir auch zu ähnlich und gewollt, etwa im V1.
V2 gefällt mir in seiner Klarheit und dennoch Mehrdeutigkeit und leisen Wehmut gut.
Bei V3 fehlt mir ein schlüssiger Übergang/Zugang zu den vorigen Versen.
Das ist zwar der Feedback.Bereich, zu einem Gesamteindruck gehört für mich aber auch zu sagen, wo es m.E. noch etwas hakt.
Auf jeden Fall ein gedankenreiches Gedicht, das einen so schnell nicht loslässt.
Viele Grüße,
Lilli
_________________ Wer schreibt, bleibt und lebt intensiver |
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Gast
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28.05.2014 18:24
von Gast
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Hi,
grandioses Text. Damm di damm, passt mir alles.
An sich schade, dass Du das Teil hier postest und nicht an ein Literaturmagazin gesendet hast,
ciao,
Monochrom
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niko Eselsohr
Alter: 66 Beiträge: 233 Wohnort: Göttingen
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28.05.2014 18:36
von niko
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Die frage ist, monochrom,.ob eine literaturzeitschrift das gedicht hätte haben wollen. Aber danke für das kompliment. Ich bin viel zu träge mit dem versenden an zeitschriften. Bin auch selbst selten zufrieden mit meiner schreibe.
Lilli- diese Unterschiede in den strophen sind wohl so gewollt. Aber vielleicht ist zumindest teil 1 wirklich zu verkopft. Teil 3 sollte dazu das genaue gegenteil bilden.
beste grüße-niko
_________________ Ein Gedicht auf dem Hintergrund der Biographie des Autors zu interpretieren ist so, als würde man einem schwimmenden Schiff das Wasser nehmen. (NJK) |
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Gast
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14.06.2014 10:07
von Gast
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Hi niko,
könnte mir schon vorstellen, dass der TExt eine gute Chance hat. Mit der Zufriedenheit ist das so ne Sache. Geht mir oft so, dass ich Texte mal für einige WOchen liegen habe, sie lese, und denke, wasn Rotz. Meistens is es dann auch wirklich Rotz.
Bei diesem Text is es nicht so, gefällt mir immer noch.
Bis denne,
Monochrom
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