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Die seltsamen Begegnungen des Herrn Petersen


 
 
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gold
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Beitrag25.05.2012 19:21
Die seltsamen Begegnungen des Herrn Petersen
von gold
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Jeder Tag verlief für Herrn Petersen gleich, bis auf einen, dem achten August. Dieser Tag wirkte zunächst bedeutungslos wie die anderen Tage auch:  Herr Petersen stand  auf, wusch sich, machte das Frühstück und kaufte ein. Dies alles, sowie das Erreichen
der Kurve, von der er sein Häuschen bereits sehen konnte, geschah zur selben Zeit wie an den anderen Tagen auch. Es war nichts Außergewöhnliches.
Doch als er an die Stelle  kam, wo die Straße bereits wieder gerade verlief, bemerkte er plötzlich, das etwas auf der anderen Seite der grauen beigebraun umsäumten Straße auf ihn zukam, etwas Samtenes, Schwarzes. Es näherte sich ihm auf vier Füßen. Es machte weiche Schritte. In dem Samtenen sah  Petersen zwei kleine Dreiecke. Es waren Augen, Augen wie ein stiller grüner weicher See. Sie leuchteten nicht, sie glühten nicht, sie waren klar und präsent. Sie waren da. Sie sahen ihn aufmerksam, wissend an, ruhig. Fasziniert und genauso wach wie sie, blickte Petersen sie an. Mit einer Selbstverständlichkeit  schritt die Katze die Straße entlang, vertraut. Es war ein Sich- Kennen, ein Sich-Schätzen, ein Begleiten. Von ihr ging eine Sicherheit, ein Bei-Sich- Bleiben aus. Die Katze brachte zum Ausdruck: „du bist da und ich bin da und das ist gut.“ Sie war das gesündeste Wesen, das ihm je begegnet war. Er erlebte diesen Augenblick als rund. Er wollte nichts von ihr und sie nichts von ihm. Jeder ließ den anderen so wie er war. Es gab keinen Besitzanspruch, keinen Impuls zu ihr zu gehen und sie zu streicheln. Es war ein Wahrnehmen ohne zu haften. Das Bewusstsein, sich zu kennen, verlieh Petersen eine Ruhe, wie er sie bis zu diesem Zeitpunkt noch nie gekannt hatte.
„Petersen, du bist ein Stück weiter auf deinem Weg“, murmelte er leise vor sich hin.
„Das ist gut so.“
 Er war zufrieden- diese Begegnung mit dem samtenen Wesen bedeutete für ihn ein Zeichen für seine Gesundung. Er empfand keine Trauer- diese hätte er
früher erlebt- . So wie die Katze da war, war sie auch wieder weg, ohne Aufsehen, ohne Theater. Sie verloren sich aus den Augen- unspektakulär-.
Petersen schritt weiter. Da kam ihm eine alte Frau entgegen in einem abgetragenen grauen Mantel mit einem Trolley und einem schwarzen, glänzenden Stock. Die Augen blitzten unter einem mützenartigen Hut hervor. Wieder waren es                                                                                                                                                                                                                                     die Augen, die faszinierten, die dieser Begegnung Bedeutung verliehen. Die Augen, diese wunderschönen Kirschaugen, voller Leben, voller Jungsein, voller Zartheit, voller Temperament. Ihre hohe, zerbrechliche Stimme klang wie Musik in seinen Ohren:                                                                                                                                        
„Der Bus, ist der Bus schon weg?“ Petersen wollte antworten: „Ja, kleine Frau, er ist schon weg, du kleine, anmutige, lebendige, ein bisschen chaotische. Du bist das süßeste Wesen überhaupt, einfach niedlich in deinem alten grauen Wintermantel, mit deinen Beinen, die wie Stöckchen unter deinem Mantel hervorlugen.“ Eine Wärme durchströmte Petersen, wie er sie noch nie erlebt hatte. Tränen der Rührung traten in seine Augen. Und es kam ihm so vor, als ob seine Oma vor ihm stünde.
Er dachte: „Du bist meine Oma, du bist die, die ich nie kennen lernen konnte, weil du so früh gestorben bist. Du begleitest mich, du kennst mich, du weißt von mir. Du beschützt mich.“
Er spürte so viel Weichheit und Güte.
Weiter dachte er:
„Du, du kleines Wesen bist herzallerliebst, du bist verletzlich und doch stark, manchmal zickig und manchmal ungeduldig. Danke du Unvollkommene und daher Vollkommene! Du bist selbstbewusst, sagst den Leuten, wo es lang geht, mit deiner Stimme, die so viel Leben ausdrückt. Du bist wieder auf die Welt gekommen, um mir zu zeigen, dass das Leben lebenswert ist, dass du mich begleitest.“
 Petersen wollte ihr das sagen, aber als er aufsah, war auch sie schon wieder weg, verschwunden hinter der Kurve.

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KeTam
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Beitrag25.05.2012 19:30

von KeTam
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Lieber Gold,

hat mir sehr gut gefallen, dein Text.
So rund, so schön.
Und auch zum Schmunzeln, wie er die alte Frau sieht.

Lg;KeTam.
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hobbes
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Beitrag25.05.2012 21:30

von hobbes
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Mir hat's auch gefallen, ich hab ebenfalls geschmunzelt und habe derart schmunzelnd überhaupt keine Lust mehr, Deinen Text auseinanderzupflücken.

Macht Lust auf weitere Petersensche Begegnungen ...
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KeTam
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Beitrag25.05.2012 21:32

von KeTam
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Genau!
Dieser Herr Petersen ist "herzallerliebst".
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gold
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Beitrag25.05.2012 21:47
Petersens- äh Golds Antwort
von gold
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Hallo KeTam, hallo Hobbes,

das freut mich sehr, dass ihr den Petersen so liebenswert findet...

bis jetzt bin ich noch nicht auf den Gedanken gekommen, mehr Petersensche Begegnungen zu schildern. Vielleicht entwickelt sich ja noch etwas.

Liebe Grüße
Gold
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KeTam
Geschlecht:weiblichUngeduld

Alter: 49
Beiträge: 4952

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Beitrag25.05.2012 21:49

von KeTam
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Das wäre eine echte Bereicherung!

Lg,KeTam.
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Heerwisch
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Beitrag25.05.2012 22:06

von Heerwisch
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Total nett.
Ich stelle nur fest: Mir fiel der Einstieg ein bisschen schwer, und ich dachte beim Weiterlesen, dass es schön wäre, stünde die Begegnung mit der Katze gleich am Anfang. Es tritt so eine prompte Entschleunigung ein, in dem Moment, als es sich ihm "auf vier Füßen" nähert. Als hätte ich vorher ein schwammiges Bild gesehen und plötzlich ist es gestochen scharf.
Der Rest ist einfach nur schön. Von jemandem, der so warmherzig über andere Menschen nachgrübeln kann, würde ich auch mehr lesen.
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lady-in-black
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Der goldene Käfig Extrem Süßes!


Beitrag25.05.2012 22:34

von lady-in-black
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Ich fühle mich immer höchst unwohl, wenn ich mit meinem Kommentar Schulterklopf-Paraden unterbreche.
Weil sich der Autor hierdurch nämlich bereits sicher auf Wolke N°7 wähnt ... und somit gar nicht glücklich darüber sein dürfte, wenn jemand nachträglich bei dieser Wolke den Stöpsel zieht.

Die Grundidee finde ich ja auch nett, aber an der Umsetzung hapert es noch gewaltig.

Zitat:
Jeder Tag verlief für Herrn Petersen gleich, bis auf einen, dem achten August. Dieser Tag wirkte zunächst bedeutungslos wie die anderen Tage auch: Herr Petersen stand auf, wusch sich, machte das Frühstück und kaufte ein. Dies alles, sowie das Erreichen
der Kurve, von der er sein Häuschen bereits sehen konnte, geschah zur selben Zeit wie an den anderen Tagen auch. Es war nichts Außergewöhnliches.
Doch als er an die Stelle kam, wo die Straße bereits wieder gerade verlief, bemerkte er plötzlich, das etwas auf der anderen Seite der grauen beigebraun umsäumten Straße auf ihn zukam, etwas Samtenes, Schwarzes. Es näherte sich ihm auf vier Füßen. Es machte weiche Schritte. In dem Samtenen sah Petersen zwei kleine Dreiecke. Es waren Augen, Augen wie ein stiller grüner weicher See.


Es gibt viele, unnötige Wortwiederholungen. Und es gibt Beschreibungen, die mir genauso unnötig für den Text erscheinen: "weicher See", "gesündeste Wesen", "grauen beigebraun (umsäumten Straße)".

"Es war ein Wahrnehmen ohne zu haften."  Confused Was haftet überhaupt beim Wahrnehmen? Und wieso haftet es hier nicht?
 
Die vielen Bindestriche machen für mich ebenfalls keinen Sinn.


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- Ich würde mich gerne geistig mit Dir duellieren ... aber ich sehe Du bist leider unbewaffnet.
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BlueNote
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Beitrag25.05.2012 22:35

von BlueNote
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Hi gold!

Darf ich einfach mal sagen, dass ich den Text nicht gut finde (ohne das groß begründen zu müssen)? Die positiven Reaktionen irritieren mich etwas.

BN

EDIT: Oh, die schwarze lady denkt wie ich. Die vielen Wiederholungen sind mir auch sehr schnell ins Auge gestochen.
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Heerwisch
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Beitrag25.05.2012 22:43

von Heerwisch
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Mir fällt beim Schreiben oft auf, dass ich dazu neige, den Inhalt meiner Texte gar nicht mehr zu spüren, weil ich wie besessen darauf achte, nicht in Wortwiederholungen oder merkwürdige Formulierungen abzudriften.

Auch mir ist aufgefallen, dass dieser Text hier sprachlich nicht glattgeschliffen ist - aber vielleicht macht gerade das den Charme aus. Es hat etwas Lebendiges, etwas Menschliches. Was mir so gefallen hat, war die emotionale Tiefe. Ich wollte das einfach nur noch nachschicken.
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KeTam
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Beitrag25.05.2012 22:50

von KeTam
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hallo Heerwisch,

schön, das du das sagen kannst, wozu ich nicht im Stande war.

Und zu den Wortwiederholungen:

Ich glaube sie drücken ganz gut das Wesen von Herrn Petersen aus.
Irgendwie ist dieser Mann für mich lebendig.

Gold, du hast ihn ins Leben gerufen!

Ich könnte übrigens mit meiner unkritischen Lobeshymne noch weiter machen!
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Hoody
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Wohnort: Alpen


Beitrag25.05.2012 23:05

von Hoody
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Ein netter Text. Die Bindestriche sind beim ersten Mal ein schönes Mittel. Aber irgendwann haben sie mich nur noch gestört. Das Treffen mit der Oma fand ich "too much". Fast schon kitschig. Hat mich nicht berührt. Die Szene mit der Katze war die beste Stelle. Der Mann ist jedoch nicht lebendig. Finde ich.
Der Anfang ist für den Schluss notwendig. Aber diese Monotonie oder das Alterwerden (Oder die Genesung? Beides?) nimmt einen zu schwachen Platz in der Geschichte ein. Wäre der Anfang tiefer und die zweite Begegnung nicht so kitschig (Besonders im Dialog:
Zitat:
Du, du kleines Wesen bist herzallerliebst, du bist verletzlich und doch stark, manchmal zickig und manchmal ungeduldig. Danke du Unvollkommene und daher Vollkommene! Du bist selbstbewusst, sagst den Leuten, wo es lang geht, mit deiner Stimme, die so viel Leben ausdrückt. Du bist wieder auf die Welt gekommen, um mir zu zeigen, dass das Leben lebenswert ist, dass du mich begleitest.
)
Könnte ein sehr guter Text werden, wenn der Autor die richtige Balance finden würde. So fehlt es leider ein wenig. Aber die Katzenstelle ist gut geschrieben.
Zitat:
Es war ein Sich- Kennen, ein Sich-Schätzen, ein Begleiten. Von ihr ging eine Sicherheit, ein Bei-Sich- Bleiben aus.

Beste Stelle.

lg hubi


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Nennt mich einfach Hubi oder J-da oder Huvi : D

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Gast3
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G
Beitrag25.05.2012 23:23

von Gast3
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KeTam hat Folgendes geschrieben:

Ich könnte übrigens mit meiner unkritischen Lobeshymne noch weiter machen!


Tut mir leid, aber ich frage mich gerade, wem das nützen oder weiterhelfen soll, einen Text, der es nötig hat (aber auch würdig ist), überarbeitet zu werden, mit unkritischen Lobeshymnen zu überschütten.

schneestern


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gold
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Beitrag26.05.2012 06:42
Danke für eure Mühe
von gold
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 Heerwisch,
 KeTam,
@ Hobbes,

danke, ihr  habt mich sehr motiviert, mehr von dem- dieses Mal nicht Sarkastischem- zu schreiben, zu dem ich sonst neige!

@ Lady in Black,

ja die Wiederholungen: die sind so in mir drin, dass sie mir gar nicht mehr auffallen. Ich werde sie überarbeiten. Die Beschreibungen, die du monierst, möchte ich so lassen.

Du hast Recht, beim Wahrnehmen haftet nichts, das kann eher eine Folge davon sein. Aber ich will es trotzdem so stehen lassen.
 Es haftet hier nicht, weil es hier kein Besitzergreifen gibt, sich jeder so sein lässt, wie er ist.

@ hi BlueNote,

es ist okay, meinen Text nicht gut zu finden, obwohl ich ein paar kleine Magenumwälzungen zunächst empfand, als ich deinen  Kommentar las. Aber danke für deine Offenheit!

@ Heerwisch,

ich finde meinen Text auch etwas holperig, aber der Inhalt ist mir wichtig und diesen entsprechend zu transportieren. Ich möchte auch nicht mehr daran herum feilen mit Ausnahme der Wiederholung, die ich tunlichst ausmerzen werde.
Und wie du  schreibst - vor lauter Achten auf Stilistisches kann man sich derart vom Text entfernen, dass eben nicht mehr viel Tiefe herüber kommt.-

@ Hubi,

Mir ging es nicht um die Monotonie und das Älterwerden, mir ging es um die Gesundung und Reif- Sein seines Wesens.
Das Treffen  der Oma, das war mein Empfinden, ich denke, das ist too much für die „männliche Seele“.   

Es freut mich, dass du die Katzenstelle gut findest.

@Schneestern,

danke für deinen Kommentar.


allen zusammen ein großes Dankeschön! Wink

Lg Gold
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KeTam
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Beitrag26.05.2012 07:45

von KeTam
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schneestern hat Folgendes geschrieben:
KeTam hat Folgendes geschrieben:

Ich könnte übrigens mit meiner unkritischen Lobeshymne noch weiter machen!


Tut mir leid, aber ich frage mich gerade, wem das nützen oder weiterhelfen soll, einen Text, der es nötig hat (aber auch würdig ist), überarbeitet zu werden, mit unkritischen Lobeshymnen zu überschütten.

schneestern


Hallo lieber Schneestern,

deshalb schreibe ich ja ich "könnte".
Vielleciht solltest du die Postings etwas genauer lesen...
 Razz
Lg,KeTam.
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lady-in-black
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Beitrag26.05.2012 09:38
Re: Danke für eure Mühe
von lady-in-black
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gold hat Folgendes geschrieben:
@ Lady in Black,
...
Die Beschreibungen, die du monierst, möchte ich so lassen.

Du hast Recht, beim Wahrnehmen haftet nichts, das kann eher eine Folge davon sein. Aber ich will es trotzdem so stehen lassen.
...


och menno ... du bist ein Spielverderber.  sad

Hast du etwa vergessen, warum wir hier im Forum sind?  Shocked

Um natürlich möglichst viele, völlig grundlose Überarbeitungen vorzunehmen. Die aus absolut sinnfreien Verbesserungsvorschlägen resultieren. Zu dem einzigen Zweck ausgedacht, um unsere schreckliche Langeweile zu bekämpfen. Weil sonst die Zeit zu lang wird. Während wir warten. Darauf, dass ein Agent oder ein zuständiger Verlagsmitarbeiter sein Erinnerungsvermögen zurückerlangt. Das ihm verloren ging, als er mit dem Kopp an die Zimmerdecke knallte. An die er unglücklicherweise vor Begeisterung hochgesprungen war, als er einen Text von uns las.

 


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gold
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Beitrag26.05.2012 09:53

von gold
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na was dachtest denn du??? Laughing
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Heerwisch
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Beitrag26.05.2012 10:49

von Heerwisch
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Herrlich lady-in-black ... lol2
Ich stimme schneestern darin zu, dass der Text es würdig ist, überarbeitet zu werden. Aber nicht zu sehr. Was gold ja auch nicht vorhat. ^^
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gold
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Beitrag26.05.2012 11:10

von gold
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hallo ihr,

ich bin so richtig happy, dass ich mal ganz viel Feedback gekriegt habe!
Ick freue mir! Wink  Wink  Wink

Lg Gold
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gold
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Beitrag09.01.2014 23:49
überarbeitete Version
von gold
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Die seltsamen Begegnungen des Herrn Petersen

Jeder Tag verlief für Herrn Petersen gleich, bis auf einen, den achten August. Dieser Tag wirkte zunächst bedeutungslos wie die anderen Tage auch:  Herr Petersen stand  auf, wusch sich, machte das Frühstück und kaufte ein. Dies alles, sowie das Erreichen
der Kurve, von der er sein Häuschen bereits sehen konnte, geschah zur selben Zeit wie an den anderen Tagen auch. Es war nichts Außergewöhnliches.
Doch als er an die Stelle  kam, an der der Weg bereits wieder gerade verlief, bemerkte er plötzlich, dass etwas auf der anderen Seite der grauen, beigebraun umsäumten Straße auf ihn zukam, etwas Samtenes, Schwarzes. Es näherte sich ihm auf vier Füßen. Es machte weiche Schritte. In dem Samtenen sah  Petersen zwei kleine Dreiecke. Es waren Augen, Augen wie ein stiller grüner weicher See. Sie leuchteten nicht, sie glühten nicht, sie waren klar und präsent. Sie waren da. Sie sahen ihn aufmerksam, wissend an, ruhig. Fasziniert und genauso wach wie sie, blickte Petersen sie an. Mit einer Selbstverständlichkeit schritt die Katze die Straße entlang, vertraut. Es war ein Sich- Kennen, ein Sich-Schätzen, ein Begleiten. Von ihr ging eine Sicherheit, ein Bei-Sich- Bleiben aus. Die Katze brachte zum Ausdruck: „Du bist da und ich bin da und das ist gut.“ Sie war das gesündeste Wesen, das ihm je begegnet war. Er erlebte diesen Augenblick als rund. Er wollte nichts von ihr und sie nichts von ihm. Jeder ließ den anderen so wie er war. Es gab keinen Besitzanspruch, keinen Impuls zu ihr zu gehen und sie zu streicheln. Es war ein Wahrnehmen ohne zu haften. Das Bewusstsein, sich zu kennen, verlieh Petersen eine Ruhe, wie er sie bis zu diesem Zeitpunkt noch nie gekannt hatte.
„Petersen, du bist ein Stück weiter auf deinem Weg“, murmelte er leise vor sich hin.
„Das ist gut so.“
 Er war zufrieden. Diese Begegnung mit dem samtenen Wesen bedeutete für ihn ein Zeichen für seine Gesundung. Er empfand keine Trauer. Diese hätte er
früher erlebt. So wie die Katze da war, war sie auch wieder weg, ohne Aufsehen, ohne Theater. Sie verloren sich aus den Augen, unspektakulär.
Petersen schritt weiter. Da kam ihm eine alte Frau entgegen in einem abgetragenen grauen Mantel mit einem Trolley und einem schwarzen, glänzenden Stock. Die Augen blitzten unter einem mützenartigen Hut hervor. Wieder waren es                                                                                                                                                                                                                                     die Augen, die faszinierten, die dieser Begegnung Bedeutung verliehen. Die Augen, diese wunderschönen Kirschaugen, voller Leben, voller Jungsein, voller Zartheit, voller Temperament. Ihre hohe, zerbrechliche Stimme klang wie Musik in seinen Ohren:                                                                                                                                        
„Der Bus, ist der Bus schon weg?“ Petersen wollte antworten: „Ja, kleine Frau, er ist schon weg, du kleine, anmutige, lebendige, ein bisschen chaotische. Du bist das süßeste Wesen überhaupt, einfach niedlich in deinem alten grauen Wintermantel, mit deinen Beinen, die wie Stöckchen unter deinem Mantel hervor lugen.“
Eine Wärme durchströmte Petersen, wie er sie noch nie erlebt hatte. Tränen der Rührung traten in seine Augen. Und es kam ihm so vor, als ob seine Oma vor ihm stünde.
Er dachte: „Du bist meine Oma, du bist die, die ich nie kennen lernen konnte, weil du so früh gestorben bist. Du begleitest mich, du kennst mich, du weißt von mir. Du beschützt mich.“
Er spürte so viel Weichheit und Güte.
Weiter dachte er:
„Du, du kleines Wesen bist herzallerliebst, du bist verletzlich und doch stark, manchmal zickig und manchmal ungeduldig. Danke du Unvollkommene und daher Vollkommene! Du bist selbstbewusst, sagst den Leuten, wo es lang geht, mit deiner Stimme, die so viel Leben ausdrückt. Du bist wieder auf die Welt gekommen, um mir zu zeigen, dass das Leben lebenswert ist, dass du mich begleitest.“
 Petersen wollte ihr das sagen, aber als er aufsah, war auch sie schon wieder weg, verschwunden hinter der Kurve.


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UtherPendragon
Eselsohr
U


Beiträge: 402



U
Beitrag10.01.2014 00:26

von UtherPendragon
Antworten mit Zitat

Hallo Gold!

Ich finde, das ist ein nettes kleines Textchen mit starken Stellen!

Will noch ein paar Ecken und Kanten zum abschleifen aufzeigen, Cheerio

Zitat:
Dies alles, sowie das Erreichen
der Kurve, von der er sein Häuschen bereits sehen konnte, geschah zur selben Zeit wie an den anderen Tagen auch.
Irgendwie assoziiert mein Bewusstsein eine Autofahrt mit dieser Szene; Grund dafür ist wahrscheinlich die Kurve.
Zitat:
Es waren Augen, Augen wie ein stiller grüner weicher See
Wie ein grüner weicher See? Wohl eher wie zwei grüne weiche Teiche...
Zitat:
Fasziniert und genauso wach wie sie, blickte Petersen sie an
"wach" ist an dieser Stelle das falsche Wort - wie ich finde. "aufgeweckt" vllt?
Zitat:
Er wollte nichts von ihr und sie nichts von ihm
Eventuell eine Parallele zu einer gescheiterten Liebesbeziehung? Surprised
Zitat:
Jeder ließ den anderen so wie er war
Ist auch noch nicht rund, denn irgendwie fehlt da ein Wort, entweder ein Verb oder ein Adjektiv, welches die Unverändertheit der Charaktere oder aber die mögliche Veränderung ausdrückt.
Zitat:
diese wunderschönen Kirschaugen
Was bitte sind Kirschaugen? Habe ich da was verpasst? lol2
Uuund schon wieder eine Parallele, die auf eine im Unterbewusstsein nicht verarbeitete Beziehungskrise hinweisen könnte:
Zitat:
Du bist wieder auf die Welt gekommen, um mir zu zeigen, dass das Leben lebenswert ist, dass du mich begleitest.



Sätze wie diesen:
Zitat:
Sie verloren sich aus den Augen, unspektakulär

empfinde ich als etwas holprig, wenn sie zugegebenermaßen aber auch einen ihnen möglicherweise zugrunde liegenden Stil transportieren.

Dass du manche Dinge nicht ändern willst, finde ich in Ordnung. Nach meinem Geschmack ist der Text vielleicht etwas zu ulkig, aber jedenfalls ist eine Botschaft bei mir angekommen.

Guten Abend
Uther Pendragon
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gold
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Beitrag10.01.2014 14:27

von gold
pdf-Datei Antworten mit Zitat

UtherPendragon hat Folgendes geschrieben:
Hallo Gold!

Ich finde, das ist ein nettes kleines Textchen mit starken Stellen!

Will noch ein paar Ecken und Kanten zum abschleifen aufzeigen, Cheerio

Zitat:
Dies alles, sowie das Erreichen
der Kurve, von der er sein Häuschen bereits sehen konnte, geschah zur selben Zeit wie an den anderen Tagen auch.
Irgendwie assoziiert mein Bewusstsein eine Autofahrt mit dieser Szene; Grund dafür ist wahrscheinlich die Kurve. ja, ist aber nicht so gemeint, die Kurve brauche ich, das Auftauchen der Katze soll für ihn überraschend sein.
Zitat:
Es waren Augen, Augen wie ein stiller grüner weicher See
Wie ein grüner weicher See? Wohl eher wie zwei grüne weiche Teiche... ist kar, aber das gefällt mir hier sprachlich nicht
Zitat:
Fasziniert und genauso wach wie sie, blickte Petersen sie an
"wach" ist an dieser Stelle das falsche Wort - wie ich finde. "aufgeweckt" vllt? ich denke "aufgeweckt" drückt etwas anderes aus, es bedeutet quirrelig, was ich aber mit der Bezeichnung wach nicht beabsichtige, sondern "wach" steht hier für "präsent" sein.
Zitat:
Er wollte nichts von ihr und sie nichts von ihm
Eventuell eine Parallele zu einer gescheiterten Liebesbeziehung? Surprised ne, aber eine interessante Überlegung
Zitat:

Jeder ließ den anderen so wie er war
Ist auch noch nicht rund, denn irgendwie fehlt da ein Wort, entweder ein Verb oder ein Adjektiv, welches die Unverändertheit der Charaktere oder aber die mögliche Veränderung ausdrückt. es bedeutet ein so sein, hier braucht es m.E. keine Ergänzung ]
Zitat:
diese wunderschönen Kirschaugen
Was bitte sind Kirschaugen? Habe ich da was verpasst? lol2 ich glaube schon.Laughing
Uuund schon wieder eine Parallele, die auf eine im Unterbewusstsein nicht verarbeitete Beziehungskrise hinweisen könnte:?????? eher ein Verlassenheitstrauma
Zitat:
Du bist wieder auf die Welt gekommen, um mir zu zeigen, dass das Leben lebenswert ist, dass du mich begleitest.


Sätze wie diesen:
Zitat:
Sie verloren sich aus den Augen, unspektakulär

empfinde ich als etwas holprig, wenn sie zugegebenermaßen aber auch einen ihnen möglicherweise zugrunde liegenden Stil transportieren. mhm,  vielleicht fällt dir ein anderer Ausdruck ein?
Dass du manche Dinge nicht ändern willst, finde ich in Ordnung. Nach meinem Geschmack ist der Text vielleicht etwas zu ulkig, aber jedenfalls ist eine Botschaft bei mir angekommen. das freut mich!    als ulkig kann ich ihn nicht bezeichnen, vielleicht eher als skurril.
Guten Abend
Uther Pendragon


Hallo Uther Pendragon,

danke für dein Kommentieren! Wink
Magst du vielleicht noch verraten, welche Botschaft bei dir angekommen ist? Bin halt neugierig.

Liebe Grüße
gold


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