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Aufstand der Träume - Romananfang


 
 
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Feraud
Leseratte


Beiträge: 112
Wohnort: Bad Homburg


Beitrag16.05.2014 12:02

von Feraud
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Hallo Feraud!

Zitat:
Hallo Eskay Scots,

es freut mich, dass du es noch jemanden gibt, der sich die Mühe macht, mir zu helfen. An dieser Stelle schon einmal herzlichen Dank!



Zunächst einmal: wenn Du ins Detail gehst, kannst Du sehr plastisch schreiben, so dass es mir leicht fällt, mir ein Bild von der Szene zu machen, aber und hier muss ich mit Rainer Zufall anschließen, in den vielen Details geht die Story verloren. Zumindest ist es mir nicht gelungen in nun 3 Kapiteln den roten Faden zu finden. 
Zitat:
Dem Leser einen einfachen und dennoch interessanten Einstieg in die Geschichte zu ermöglichen ist mein Problem Nummer 1.  


Dafür habe ich eine Menge Fragezeichen über der Stirn: Die Kirche ist Hauptmacht? 
Zitat:
Ja, sie übt die uneingeschränkte Macht im Lande aus



Wo ist die Regierung? 

Zitat:
Der Papst und dessen Helfer

Der Papst veranlasst Hinrichtungen mittels Fallbeil? 

Zitat:
Das war als Methapher gemeint smile Sein Verstand arbeitet scharf wie ein Fallbeil

Das ganze Szenario ist so konstruiert, dass es mir unglaubwürdig erscheint. Zumindest kann ich bisher noch nicht verstehen, wie es dazu kommen konnte. 
Zitat:
Wir werden sehen, ob die Zusatzinfos aus dem Prolog das ändern können



Und dann sind da einige Kleinigkeiten, an denen ich mich sofort reibe, und daher nicht richtig einsteigen kann:
1. Cerebrale Demenz. jede Demenz ist cerebral, ein Fuß kann nicht dement werden. Es gibt unterschiedliche Demenzformen: z.B. Alzheimerdemenz, vasculäre Demenz, Demenz bei Leucencephalopathie, Demenz bei Stoffwechelerkrankungen ect, aber sie sind alle cerebral( = im Gehirn).
Zitat:
Auf diesen Kritikpunkt habe ich gewartet. Tatsächlich suche ich noch nach einem anderen Namen, habe aber noch nichts passenden gefunden.


2. Genetische Veränderungen werden üblicherweise mittels PCR und nicht im Elektronenmikroskop nachgewiesen.
Zitat:
Stimmt - danke für den Hinweis. Muss ich noch mal schauen


3. Bestialisierung? Was ist das?
Zitat:
Flora und Fauna unterliegen einem beschleunigten Wachstum, neue Arten entstehen über Nacht.

Etwas abstrakt. Aber später begegnen die Personen solchen Geschöpfen und wird das plastischer.



Ich bin neu in diesem Forum, ich hoffe Du bist nicht böse, dass ich gleich mit Kritik rüber komme.
Zitat:
Ach was. Im Gegenteil. Ich versuche jetzt aber erst mal den Prolog in den Anfang einzuweben. CU!



LG Eskay
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Eskay Scots
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
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Alter: 51
Beiträge: 17
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E
Beitrag16.05.2014 17:07

von Eskay Scots
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Wo ist die Regierung? 

Zitat:
Der Papst und dessen Helfer


Wo ist die Regierung denn hin verschwunden?? Und das Militär scheint ja noch zu existieren: wer befehligt das? Auch der Papst? Und die Regierung hat sich einfach so aus dem Boot drängen lassen???

Der Papst veranlasst Hinrichtungen mittels Fallbeil? 

Zitat:
Das war als Metapher gemeint smile Sein Verstand arbeitet scharf wie ein Fallbeil


Nur eine Metapher? Im ersten Kapitel schreibst Du:  Jenes Fallbeil, mit dem er seine Gegner zur Strecke gebracht hatte: das hört sich für mich sehr Konkret an.

LG Eskay
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Feraud
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Beiträge: 112
Wohnort: Bad Homburg


Beitrag16.05.2014 19:08

von Feraud
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Wo ist die Regierung denn hin verschwunden?? Und das Militär scheint ja noch zu existieren: wer befehligt das? 

Zitat:
Das Militär untersteht der Regierung, sprich Kirche - so wie in jeder ordentlichen Diktatur wurde sie zum Instrument der Machterhaltung degradiert. Im letzten geposteten Kapitel geht der Admiral mit dem Colonel spazieren. Dabei werden Sie Zeuge einer Demütigung von Matrosen durch einen einfachen Geistlichen und schreiten nicht ein. Mit solchen "lebenden Beispielen" versuche ich die Machtverhältnisse aufzuzeigen. Dass es in den Reihen der Army einen Widerstand gibt, spricht ebenfalls für die Kirchendiktatur. 


Und die Regierung hat sich einfach so aus dem Boot drängen lassen???
Zitat:
Zunächst wurde die Kirche demokratisch gewählt. Dann hat sie über Notstandsgesetze eine Diktatur draus gemacht. Das hatte ich im Prolog (nicht gepostet) erwähnt, fliegt aber wahrscheinlich raus)


Der Papst veranlasst Hinrichtungen mittels Fallbeil? 
Nur eine Metapher? Im ersten Kapitel schreibst Du:  Jenes Fallbeil, mit dem er seine Gegner zur Strecke gebracht hatte: das hört sich für mich sehr Konkret an.
Zitat:
Sein Verstand arbeitet scharf wie ein Fallbeil => Metapher
Jenes Fallbeil, mit dem er seine Gegner zur Strecke gebracht hatte => Konkretisierung - aber im übertragenen Sinne gemeint. Wen sich viele daran stoßen, kann ich das natürlich umformulieren.

Rainer Zufall hat die Formulierung als "genretypisch" bezeichnet. Ihm hat es also auf eine andere Art und Weise nicht gut gefallen.


Die Schwierigkeit in der Geschichte ist, dass sie 17 Jahre nach einschneidenden Veränderungen beginnt, die die Funktionsweise der uns bekannten Welt verändert haben. Das betrifft insbesondere die politischen Systeme als auch die Flora und Fauna. Ich bin gerade dabei, zwischen die schon geposteten Anfangskapitel noch klärende Briefe und Tagebucheinträge Dagaris im Sinne einer Rückblende einzufügen. Hoffentlich verfügt der Leser dann über genügend Infos, damit ich in die eigentliche Geschichte einsteigen kann.

Der rote Faden am Anfang soll übrigens Dagari sein. Das kommt mit der Hilfe der Briefe und der Tagebucheinträge dann hoffentlich besser raus.



Lieben Gruß zurück!


Feraud
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag17.05.2014 13:13

von BlueNote
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Hallo Feraud!

Einen überraschend anspruchsvollen, kompetenten und doch angenehm zu lesender Text hast du hier eingestellt. Vor allem den Gedanken mit den "Strahlen Gottes" als Auslöser für Demenz und die entsprechenden Forschungen fand ich interessant. Ich halt den Romananfang für sehr vielversprechend.

BN
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Feraud
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Beiträge: 112
Wohnort: Bad Homburg


Beitrag17.05.2014 13:37

von Feraud
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BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Hallo Feraud!

Einen überraschend anspruchsvollen, kompetenten und doch angenehm zu lesender Text hast du hier eingestellt. Vor allem den Gedanken mit den "Strahlen Gottes" als Auslöser für Demenz und die entsprechenden Forschungen fand ich interessant. Ich halt den Romananfang für sehr vielversprechend.

BN


Danke für dein Lob. I feel honored. Es ist schön, dass allgemein an dem Projekt Interesse besteht. Das motiviert und hilft, durchzuhalten.

Lieben Gruß!
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Feraud
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Beitrag17.05.2014 14:25

von Feraud
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Hallo,

anbei das letzte Kapitel, das als Füllstoff für die Infos aus dem Prolog gedacht ist. Die Prologeinschübe zwischen den Kapiteln kann ich gerne später posten.

Lieben Gruß!

======================================

Necronomicon

„Merde! Ist das schwer!“
„Francois, pass auf!“
Das auf der Ladefläche des Jeeps befindliche Fass geriet in bedrohliche Schieflage, und nur dem Eingreifen des Herbeieilenden war es zu verdanken, dass es nicht umfiel und sich der giftige Inhalt des Insektizids in der Garage verteilte.
„Verschwindet!“
Die Angeschrienen sprangen vom Jeep.
Der Hinzugekommene stand vor der offenen Ladefläche und zog das Fass zu sich heran. Die Federung der Hinterachse ächzte. Zweimal atmete er tief durch, dann umarmte er das Fass und hob es an. Von der Last befreit, tat das Heck des Geländewagens einen Satz nach oben. Mit einem gewaltigen Krachen stellte er das Fass auf dem Boden ab.
„Ihr könnt weitermachen!“, schnaufte er und ging.
Kurze Zeit schauten sich die Anwesenden schweigend an. Mit den Tüchern vor den Mündern sahen sie aus wie Banditen.
„Wer ist dran?“, fragte eine Stimme.
„Ich hab’s beim letzten Mal gemacht!“, erschallte eine Antwort, während die Anderen vor dem Fass zurückwichen.
„Ich übernehme es.“
„Merci, Eduard.“
Einige klopften ihm auf die Schulter, bevor ihn die Gruppe alleine ließ.
Eduard streifte sich Handschuhe über und schraubte den Deckel vom Fass. Es war schon seltsam. Um an das Insektizid zu gelangen, machten sie sich schrecklichster Verbrechen schuldig, und ging es zur Neige, schlug die immerwährende Anspannung in Panik um. Doch sobald ein volles Fass herangeschafft war, wollte keiner etwas damit zu tun haben. Eduard tunkte die Handschaufel in das grobkörnige Gift, um es in die bereitstehenden Körbe aufzuteilen, als er gegen etwas Hartes stieß.
„Was zum ...?“
Er hielt den Atem an und versenkte die Hand im Pulver, bis seine Finger den Widerstand zu fassen bekamen. Dann zog er den Gegenstand heraus. Ein abgegriffenes, lederbespanntes Buch. Er schlug es auf und erkannte die Handschrift.
„Mon dieu!“
Obwohl er wusste, dass außer ihm niemand in der Garage war, schaute er um sich, bevor er die Handschaufel fallen ließ und den Fund unter seinem Hemd verbarg. Dann eilte er durch die dunklen Korridore des Kellers die Treppe hoch. Vor jeder Abbiegung, vor jeder Tür blieb er stehen und lauschte, ob sich jemand in der Nähe befand. Endlich war er an der Wendeltreppe angelangt. Stufe um Stufe den Turm hinauf brannte das Feuer in seinen altersschwachen Lungenflügeln heißer.
Schnaufend stand er vor der hölzernen Kammertür.
„Antoine!“
Mit quietschenden Scharnieren wurde sein Ruf erhört.
„Eduard! Was ist passiert?“
Die gichtverkrümmte Hand seines Bruders hielt den Krückstock umfasst, und Eduard fragte sich unwillkürlich, wie Antoine den täglichen Aufstieg schaffte.
„Schließ die Tür!“, stieß er hervor und brachte das Buch zum Vorschein.
Antoine musterte den braunen Einband, der von einer schmierig-weißlichen Schicht überzogen war. Seine Sorgenfalten vertieften sich.
„Was ist das?“
„Dagaris Aufzeichnungen. Ist habe die Handschrift gleich wiedererkannt. Das Buch war im Fass versteckt.“
Antoine wich einen Schritt zurück und begutachtete das Buch mit einem Ausdruck des Ekels, als handele es sich um ein Stück faulenden Fleisches.
„Wer weiß noch davon?“
„Niemand. Hier!“ Eduard hielt es Antoine entgegen. „Nimm du es!“
„Warum ich?“
Antoines Krückstock schien zum Leben erwacht und zu tanzen, so stark zitterte ihm die Hand.
„Weil du unser Anführer bist!“, entgegnete Eduard. „Und weil du es warst, der Dagari gerettet hat!“
„Damals sah ich nur einen Todgeweihten im Wüstensand. Ich konnte doch nicht ahnen ...“
„Nimm es!“ Eduard drückte ihm das Buch in die freie Hand. „Und lies! Vielleicht zeigt der Inhalt einen Ausweg auf.“
Antoine nickte, und Eduard schloss seinen Bruder in die Arme.
„Jahrelang hat uns der Pakt mit dem Teufel vor dem Untergang bewahrt“, flüsterte er. „Nun bezahlen wir den Preis dafür.“
Dann kehrte Eduard ihm den Rücken zu und ließ ihn mit dem Buch allein.

Antoine saß reglos am Schreibpult und blickte aus dem runden Turmfenster über die Hütten des Dorfes hinweg in das begrünte Tal. Ohne Dagari wäre es eine Wüste. Ohne Dagari wäre er, die Gruppe, alles Leben in diesem Tal Vergangenheit.
Vor ihm auf dem Pult ruhte Dagaris Necronomicon. Antoine versuchte das Zittern der Hand zu kontrollieren, als er den Buchdeckel berührte und anhob.
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Klemens_Fitte
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Beitrag17.05.2014 14:57

von Klemens_Fitte
Antworten mit Zitat

Hallo Feraud,

ich hoffe natürlich, dass dir Constantine auch zu diesem Teil wieder einen seiner hervorragenden Kommentare hinterlässt, wollte dir aber zumindest mal ein paar eigene Anmerkungen geben.

Zitat:
Das auf der Ladefläche des Jeeps befindliche Fass geriet in bedrohliche Schieflage, und nur dem Eingreifen des Herbeieilenden war es zu verdanken, dass es nicht umfiel und sich der giftige Inhalt des Insektizids in der Garage verteilte.
„Verschwindet!“
Die Angeschrienen sprangen vom Jeep.
Der Hinzugekommene stand vor der offenen Ladefläche


Das befindliche Fass, der Herbeieilende, die Angeschrienen, der Hinzugekommene - das ist mir in der Häufung etwas zu viel.

Zitat:
Einige klopften ihm auf die Schulter, bevor ihn die Gruppe alleine ließ.


'Einige' würde ich durch etwas anderes ersetzen, etwa 'der ein oder andere' oder 'ein paar von ihnen' oder so.

Zitat:
schrecklichster Verbrechen


Zitat:
Er hielt den Atem an und versenkte die Hand im Pulver, bis seine Finger den Widerstand zu fassen bekamen. Dann zog er den Gegenstand heraus. Ein abgegriffenes, lederbespanntes Buch. Er schlug es auf und erkannte die Handschrift.


Mein Vorschlag: Seine Finger griffen ins Pulver und bekamen etwas zu fassen, das sich als Buch mit abgegriffenem Ledereinband entpuppte. Als er es aufschlug, sah er, dass die Seiten mit einer vertrauten Handschrift beschrieben waren - nicht ganz perfekt, aber es eliminiert das mE unglückliche "Widerstand" und die beiden ähnlichen Satzanfänge.

Zitat:
Stufe um Stufe den Turm hinauf brannte das Feuer in seinen altersschwachen Lungenflügeln heißer.


Dieser Satz gefällt mir irgendwie nicht. Eine Alternative kann ich dir leider grade nicht anbieten.

Zitat:
„Dagaris Aufzeichnungen. Ist habe die Handschrift gleich wiedererkannt. Das Buch war im Fass versteckt.


Kann mE raus, weil es dem Leser keine neuen Infos bietet.

Zitat:
„Wer weiß noch jemand davon?“


Zitat:
Antoines Krückstock schien zum Leben erwacht und zu tanzen, so stark zitterte ihm die Hand.


Gefällt mir.

Zitat:
Antoine saß reglos am Schreibpult


Der dritte Satz in kurzer Folge, der mit 'Antoine' beginnt. Würde ich ändern.

Hoffe, es war etwas Hilfreiches dabei.

Gruß,
Klemens


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Feraud
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Beitrag17.05.2014 17:41

von Feraud
Antworten mit Zitat

[quote=Klemens_Fitte]Hallo Feraud,

ich hoffe natürlich, dass dir Constantine auch zu diesem Teil wieder einen seiner hervorragenden Kommentare hinterlässt, wollte dir aber zumindest mal ein paar eigene Anmerkungen geben.

Zitat:
Vorab schon einmal vielen Dank! Und nachdem ich alles durchgelesen habe: ja, es war hilfreiches dabei smile



Das auf der Ladefläche des Jeeps befindliche Fass geriet in bedrohliche Schieflage, und nur dem Eingreifen des Herbeieilenden war es zu verdanken, dass es nicht umfiel und sich der giftige Inhalt des Insektizids in der Garage verteilte.
„Verschwindet!“
Die Angeschrienen sprangen vom Jeep.
Der Hinzugekommene stand vor der offenen Ladefläche[/quote]

Das befindliche Fass, der Herbeieilende, die Angeschrienen, der Hinzugekommene - das ist mir in der Häufung etwas zu viel.
Zitat:
Ja - an dieser Stelle habe ich ein bisschen Probleme, weil ich den Namen des "Hinzugekommenen" noch nicht erwähnen möchte. Jedenfalls habe ich aus dem "Hinzugekommenen" den "dritten Mann" gemacht. In der Hoffnung, dass dies weniger künstlich klingt.


Zitat:
Einige klopften ihm auf die Schulter, bevor ihn die Gruppe alleine ließ.


'Einige' würde ich durch etwas anderes ersetzen, etwa 'der ein oder andere' oder 'ein paar von ihnen' oder so.
Zitat:
Einer der Gruppe klopfte ihm auf die Schulter, dann war er allein.



Zitat:
schrecklichster Verbrechen
ok


Zitat:
Er hielt den Atem an und versenkte die Hand im Pulver, bis seine Finger den Widerstand zu fassen bekamen. Dann zog er den Gegenstand heraus. Ein abgegriffenes, lederbespanntes Buch. Er schlug es auf und erkannte die Handschrift.


Mein Vorschlag: Seine Finger griffen ins Pulver und bekamen etwas zu fassen, das sich als Buch mit abgegriffenem Ledereinband entpuppte. Als er es aufschlug, sah er, dass die Seiten mit einer vertrauten Handschrift beschrieben waren - nicht ganz perfekt, aber es eliminiert das mE unglückliche "Widerstand" und die beiden ähnlichen Satzanfänge.
Zitat:
Mit dem Begriff "Widerstand" habe ich keine Probleme.  "Entpuppte" klingt mir hier etwas gekünstelt, da ich recht nüchtern zu schreiben versuche [/size].Aber das zweite "Er" am Satzanfang werde ich gerne los.Als er es aufschlug, erkannte er die Handschrift auf den ersten Blick.




Zitat:
Stufe um Stufe den Turm hinauf brannte das Feuer in seinen altersschwachen Lungenflügeln heißer.


Dieser Satz gefällt mir irgendwie nicht. Eine Alternative kann ich dir leider grade nicht anbieten.
Zitat:
Mir gefällt der Satz auch nicht so gut. Ich probiere was neues:

Während er die Stufen des Turms hinaufrannte, schienen seine Lungenflügel in Brand zu stehen. Ihm war, als atme er Feuer ein.




Zitat:
„Dagaris Aufzeichnungen. Ist habe die Handschrift gleich wiedererkannt. Das Buch war im Fass versteckt.


Kann mE raus, weil es dem Leser keine neuen Infos bietet.
Zitat:
Der Satz mit der Handschrift muss auf jeden Fall raus - danke. Den zweiten Satz lasse ich drinnen. Ansonsten müsste Antoine nach der Herkunft des Buches fragen.


Zitat:
„Wer weiß noch jemand davon?“

Das lasse ich erst mal so. Mal schauen, was Constantine meint;)


Zitat:
Antoines Krückstock schien zum Leben erwacht und zu tanzen, so stark zitterte ihm die Hand.


Gefällt mir.
Zitat:
Danke!



Zitat:
Antoine saß reglos am Schreibpult


Der dritte Satz in kurzer Folge, der mit 'Antoine' beginnt. Würde ich ändern.
Zitat:
Stimmt. Da kann man noch was optimieren. Ich hoffe, es liest sich jetzt besser.




Hoffe, es war etwas Hilfreiches dabei.

Gruß,
Klemens
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Feraud
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Beiträge: 112
Wohnort: Bad Homburg


Beitrag17.05.2014 17:43

von Feraud
Antworten mit Zitat

Anbei die überarbeitete Version. Danke fürs Feedback!

==================

Necronomicon

„Merde! Ist das schwer!“
„Francois, pass auf!“
Das auf der Ladefläche des Jeeps befindliche Fass geriet in bedrohliche Schieflage, und nur dem Eingreifen eines dritten Mannes war es zu verdanken, dass es nicht umfiel und sich der giftige Inhalt des Insektizids in der Garage verteilte.
„Verschwindet!“
Die Angeschrienen sprangen vom Jeep, während der dritte Mann vor der offenen Ladefläche stand und das Fass zu sich heranzog. Die Federung der Hinterachse ächzte. Zweimal atmete er tief durch, dann umarmte er es und hob die Last in die Höhe. Von dem Gewicht befreit, tat das Heck des Geländewagens einen Satz nach oben. Mit einem metallischen Scheppern stellte er das Fass auf dem Boden ab.
„Ihr könnt weitermachen!“, schnaufte er und ging.
Kurze Zeit schauten sich die Anwesenden schweigend an. Mit den Tüchern vor den Mündern sahen sie aus wie Banditen.
„Wer ist dran?“, fragte eine Stimme.
„Ich hab’s beim letzten Mal gemacht!“, rief einer, während die Anderen vor dem Fass zurückwichen.
„Ich übernehme es.“
„Merci, Eduard.“
Einer der Gruppe klopfte ihm auf die Schulter, dann war er allein.
Eduard streifte sich Handschuhe über und schraubte den Deckel vom Fass. Es war schon seltsam. Um an das Insektizid zu gelangen, machten sie sich schrecklicher Verbrechen schuldig, und ging es zur Neige, schlug die immerwährende Anspannung in Panik um. Doch sobald ein volles Fass herangeschafft war, wollte keiner etwas damit zu tun haben. Eduard tunkte die Handschaufel in das grobkörnige Gift, um es in die bereitstehenden Körbe aufzuteilen, als er gegen etwas Hartes stieß.
„Was zum ...?“
Er hielt den Atem an und versenkte die Hand im Pulver, bis seine Finger den Widerstand zu fassen bekamen. Dann zog er den Gegenstand heraus. Ein abgegriffenes, lederbespanntes Buch. Als er es aufschlug, erkannte er die Handschrift auf den ersten Blick.
„Mon dieu!“
Obwohl er wusste, dass außer ihm niemand in der Garage war, schaute er um sich, bevor er die Handschaufel fallen ließ und den Fund unter seinem Hemd verbarg. Dann eilte er durch die dunklen Korridore des Kellers die Treppe hoch. Vor jeder Abbiegung, vor jeder Tür blieb er stehen und lauschte, ob sich jemand in der Nähe befand. Endlich war er an der Wendeltreppe angelangt. Während er die Stufen des Turms hinaufrannte, schienen seine Lungenflügel in Brand zu stehen. Ihm war, als atme er Feuer ein. Schnaufend erreichte er die hölzerne Kammertür.
„Antoine!“
Mit quietschenden Scharnieren wurde sein Ruf erhört.
„Eduard! Was ist passiert?“
Die gichtverkrümmte Hand seines Bruders hielt den Krückstock umfasst, und Eduard fragte sich unwillkürlich, wie Antoine den täglichen Aufstieg schaffte.
„Schließ die Tür!“, stieß er hervor und brachte das Buch zum Vorschein.
Antoine musterte den braunen Einband, der von einer schmierig-weißlichen Schicht überzogen war. Seine Sorgenfalten vertieften sich.
„Was ist das?“
„Dagaris Aufzeichnungen. Das Buch war im Fass versteckt.“
Antoine wich einen Schritt zurück und begutachtete das Buch mit einem Ausdruck des Ekels, als handele es sich um ein Stück faulenden Fleisches.
„Wer weiß noch davon?“
„Niemand.“ Eduard hielt es Antoine entgegen. „Hier! Nimm es!“
„Warum ich?“
Antoines Krückstock schien zum Leben erwacht und zu tanzen, so stark zitterte ihm die Hand.
„Weil du unser Anführer bist!“, entgegnete Eduard. „Und weil du es warst, der Dagari gerettet hat!“
„Damals sah ich nur einen Todgeweihten im Wüstensand. Ich konnte doch nicht ahnen ...“
„Nimm es!“ Eduard drückte ihm das Buch in die freie Hand. „Und lies! Vielleicht zeigt uns der Inhalt einen Ausweg auf.“
Dann schloss er Antoine in die Arme und flüsterte ihm zu: „Jahrelang hat uns der Pakt mit dem Teufel vor dem Untergang bewahrt. Nun bezahlen wir den Preis dafür.“
Eine Weile spendeten sie einander schweigend Trost, bevor Eduard die Umarmung löste und ihn mit dem Buch allein lies.

Antoine saß reglos am Schreibpult und blickte aus dem runden Turmfenster über die Hütten des Dorfes hinweg in das begrünte Tal. Ohne Dagari wäre es eine Wüste, wäre er, die Gruppe, alles Leben in diesem Tal Vergangenheit.
Vor ihm auf dem Pult ruhte Dagaris Necronomicon. Er versuchte das Zittern der Hand zu kontrollieren, als er den Buchdeckel berührte und anhob.
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Constantine
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Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag17.05.2014 20:58

von Constantine
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Hallo Feraud,

ich habe deine überarbeitete Version des Kapitels "Necronomicon" gelesen, nicht die Vorabversion.
Mein erster Eindruck ist, ich finde dieses Kapitel etwas zerfahren und unübersichtlich. Den Titel "Necronomicon" empfinde ich als völlig unpassend. Das ist ein dermaßen feststehender Ausdruck, warum werden Dagaris Aufzeichnungen so bezeichnet? Ebenso dein "dritter Mann", ich finde deine Lösung nicht elegant genug (wobei es nur mein Empfinden ist, andere Leser mag es nicht stören, aber ich denke sofort an Orson Welles und Joseph Cotten im Tunnelsystem Wiens).
Ich verstehe manches in deinem Kapitel vom Ablauf her nicht und bleibe mehrfach hängen beim Lesen.

zu deinem Kapitel:

Feraud hat Folgendes geschrieben:

Necronomicon

„Merde! Ist das schwer!“
„Francois, pass auf!“
Das auf der Ladefläche des Jeeps befindliche Fass geriet in bedrohliche Schieflage, und nur dem Eingreifen eines dritten Mannes <-- ich würde es Eduard machen lassen, weil er der wichtige Charakter in diesem Kapitel ist. war es zu verdanken, dass es nicht umfiel und sich der giftige <-- kannst du weglassen. Insektizide sind von Natur aus giftig. Inhalt des Insektizids in der Garage <-- ich bin etwas verwirrt. Hier befinden wir uns in einer Garage, später in einem Keller. verteilte.
„Verschwindet!“
Die Angeschrienen sprangen vom Jeep, während der dritte Mann vor der offenen Ladefläche stand und das Fass zu sich heranzog. Die Federung der Hinterachse ächzte. Zweimal atmete er tief durch, dann umarmte er es und hob die Last in die Höhe. Von dem Gewicht befreit, tat das Heck des Geländewagens einen Satz nach oben. Mit einem metallischen Scheppern stellte er das Fass auf dem Boden ab.
„Ihr könnt weitermachen!“, schnaufte er und ging.<-- wenn du es Eduard machen lässt, kannst du diesen Satz einsparen, denn er wird zuerst etwas warten und sich dann freiwillig "opfern", um das Fass zu öffnen, damit es nicht zu offensichtlich ist, dass er es von Anfang an tun wollte.
Kurze Zeit schauten sich die Anwesenden schweigend an. Mit den Tüchern vor den Mündern sahen sie aus wie Banditen.
„Wer ist dran?“, fragte eine Stimme.
„Ich hab’s beim letzten Mal gemacht!“, rief einer, während die Anderen vor dem Fass zurückwichen.
„Ich übernehme es.“
„Merci, Eduard.“
Einer der Gruppe klopfte ihm auf die Schulter, dann war er allein.<-- dieses Weggehen der anderen ist mir zu beiläufig. Warum verlassen sie den Ort?
Eduard streifte sich Handschuhe über und schraubte den Deckel vom Fass. Es war schon seltsam. Um an das Insektizid zu gelangen, machten sie sich schrecklicher Verbrechen schuldig, und ging es zur Neige, schlug die immerwährende Anspannung in Panik um. Doch sobald ein volles Fass herangeschafft war, wollte keiner etwas damit zu tun haben. Eduard tunkte die Handschaufel in das grobkörnige Gift, um es in die bereitstehenden Körbe aufzuteilen, als er gegen etwas Hartes stieß.
„Was zum ...?“
<--die Gedanken und der eher zufällige Fund des Buches passen für mich nicht. Die Gedanken könntest du eher als vorausgesehenes Verhalten der anderen formulieren und dass Eduard genau darauf gebaut hat, dass er sich als Öffner des Fasses anbieten kann, ohne Verdacht zu wecken. Besser fände ich somit, wenn Eduard vom geheimen Inhalt des Fasses weiß und sich dementsprechend benimmt. Du wirst wahrscheinlich später erklären, was es mit dem versteckten Buch im Fass auf sich hat.
Er hielt den Atem an <-- hat er keinen Atemschutz vor dem Gesicht?Keine Schutzbrille? und versenkte die Hand im Pulver, bis seine Finger den Widerstand zu fassen bekamen. Dann zog er den Gegenstand heraus. Ein abgegriffenes, lederbespanntes Buch. <-- warum ist das Buch nicht eingepackt in einer Folie oder Ähnlichem, um vor dem Insektizid geschützt zu sein? Als er es aufschlug, erkannte er die Handschrift auf den ersten Blick.
„Mon dieu!“ <-- ok, er kann überrascht sein, dass es wirklich Dagaris Aufzeichnungen sind und keine Fälschung. Wobei, wie will er es auf die Schnelle begutachten? Aber ich fände besser, wenn er erwartet hätte diese Aufzeichnungen im Fass zu finden.
Obwohl er wusste, dass außer ihm niemand in der Garage war, <-- wann und warum haben die anderen Anwesenden die Garage so schnell verlassen? an schaute er um sich, bevor er die Handschaufel fallen ließ und den Fund unter seinem Hemd verbarg. Dann eilte er durch die dunklen Korridore des Kellers <-- von der Garage plötzlich dunkle Korridore eines Kellers. Ich bin verwirrt. die Treppe hoch. Vor jeder Abbiegung<-- die Wahl des Wortes ist komisch. Wie wäre es mit Ecke? Oder Ende? bezogen auf Korridor , vor jeder Tür blieb er stehen und lauschte, ob sich jemand in der Nähe befand. <-- wo sind den die ganzen Leute hin, die vor kurzem noch in der Garage waren? Endlich war er an der Wendeltreppe angelangt. Während er die Stufen des Turms hinaufrannte, schienen seine Lungenflügel in Brand zu stehen brannten seine Lungen. Ihm war, als atme er Feuer ein. Schnaufend erreichte er die hölzerne Kammertür.
„Antoine!“
Mit quietschenden Scharnieren wurde sein Ruf erhört.
„Eduard! Was ist passiert?“
Die gichtverkrümmte Hand seines Bruders hielt den Krückstock umfasst, und Eduard fragte sich unwillkürlich, wie Antoine den täglichen Aufstieg schaffte. <-- liest sich für mich, als ob Eduard zum ersten Mal rauf zu seinem Bruder läuft. War er noch nie oben bei ihm?
„Schließ die Tür!“, stieß er hervor und brachte das Buch zum Vorschein.
Antoine musterte den braunen Einband, der von einer schmierig-weißlichen weißen <-- das mit Insektizid verschmutzte Buch kannst du vermeiden, wenn es verpackt im Fass versteckt war. So sollte das Buch wahrscheinlich erneut nur mit Handschuhen angefasst werden. Schicht überzogen war. Seine Sorgenfalten vertieften sich.<-- würde ich umformulieren. Sorgenfalten sind bereits Vertiefungen im Gesicht.
„Was ist das?“ <-- ich fände es besser, wenn sie das Buch "erwartet" hätten.
„Dagaris Aufzeichnungen. Das Buch war im Fass versteckt.“ <-- von wem versteckt?
Antoine wich einen Schritt zurück und begutachtete das Buch mit einem Ausdruck des Ekels, als handele es sich um ein Stück faulenden Fleisches. <-- Warum Ekel?
„Wer weiß noch davon?“
„Niemand.“ Eduard hielt es Antoine entgegen. „Hier! Nimm es!“
„Warum ich?“
Antoines Krückstock schien zum Leben erwacht und zu tanzen, so stark zitterte ihm die seine Hand.
„Weil du unser Anführer bist!“, entgegnete Eduard. „Und weil du es warst, der Dagari gerettet hat!“ <-- ich verstehe Antoines Zögern nicht? Warum möchte er das Buch nicht nehmen?
„Damals sah ich nur einen Todgeweihten im Wüstensand. Ich konnte doch nicht ahnen ...“
„Nimm es!“ Eduard drückte ihm das Buch in die freie Hand. „Und lies! Vielleicht zeigt uns der Inhalt einen Ausweg auf.“
Dann schloss er Antoine in die Arme und flüsterte ihm zu: „Jahrelang hat uns der Pakt mit dem Teufel vor dem Untergang bewahrt. Nun bezahlen wir den Preis dafür.“
Eine Weile spendeten sie einander schweigend Trost, bevor Eduard die Umarmung löste und ihn mit dem Buch <-- es ist klar. Antoine hat das Buch jetzt. Musst du nicht nochmal erwähnen. allein lies den Raum verließ.

Antoine saß reglos am Schreibpult und blickte aus dem runden Turmfenster über die Hütten des Dorfes hinweg in das begrünte Tal. Ohne Dagari wäre es eine Wüste, wären er, die Gruppe, alles Leben in diesem Tal Vergangenheit nicht existent.
Vor ihm auf dem Pult <-- ist klar. Er sitzt ja immer noch an seinem Tisch. ruhte Dagaris Necronomicon <-- ich würde einen anderen Titel für Dagaris Aufzeichnungen wählen. Nicht Das Buch der Toten.  Er versuchte das Zittern der Hand zu kontrollieren, als er den Buchdeckel berührte und anhob.<-- das Buch, vor dem er sich noch kurz vorher ekelte? Irgendwie fehlt mir hier etwas.


LG,
Constantine

P.S.:Zu deiner Begrifflichkeit "Craniale Demenz" hat dir Eskay das Problem gesagt. Mir war die implizierte Redundanz auch aufgefallen, habe es aber von meiner To-do-Liste für dich zurückgestellt, weil du gerade andere Baustellen hast und diesen Begriff auszuwechseln, ist eher noch eine einfache Aufgabe. Was hältst du davon die Erkrankung als "Deus Demenz", "Gottes Strafe" oder "Gottes Fluch" oder Ähnliches in Richtung Gott zu nennen. Ich denke, die Kirche wird sich diese Erkrankung für ihre Propaganda zunutze machen und was käme besser, wenn man es als eine Strafe Gottes verkauft.
Die Wissenschaftlichkeit deiner Pandemie abzuklopfen, wird auch nicht leicht werden, aber ich denke, dass bekommen wir alle hin. Du müsstest dem Leser noch verständlich erklären, warum Mutationen in ausgerechnet inaktiven Genomabschnitten so gefährlich sind. Inaktiv heißt doch, inaktiv, da müssten doch Mutationen keinen Effekt haben, könnte sich der Leser denken.
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Feraud
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Beitrag18.05.2014 21:25

von Feraud
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Hallo Feraud,
Zitat:
Hallo Constantine,

danke für die Kritik. Waren gute Anmerkungen dabei!


ich habe deine überarbeitete Version des Kapitels "Necronomicon" gelesen, nicht die Vorabversion.
Mein erster Eindruck ist, ich finde dieses Kapitel etwas zerfahren und unübersichtlich.
Zitat:
Die fehlende Übersicht der Räumlichkeiten konnte ich gut nachvollziehen. Jetzt ist es hoffentlich besser.


 Den Titel "Necronomicon" empfinde ich als völlig unpassend.
Zitat:
Neuer Titel: Der Fund


Das ist ein dermaßen feststehender Ausdruck, warum werden Dagaris Aufzeichnungen so bezeichnet? 
Zitat:
Die Antwort schiebe ich auf später auf => Spoileralert 


Ebenso dein "dritter Mann", ich finde deine Lösung nicht elegant genug (wobei es nur mein Empfinden ist, andere Leser mag es nicht stören, aber ich denke sofort an Orson Welles und Joseph Cotten im Tunnelsystem Wiens).
Zitat:
Den "dritten Mann" fand ich auch nicht elegant. Dann offenbaren wir den Mann eben und nennen ihn beim Namen.


Ich verstehe manches in deinem Kapitel vom Ablauf her nicht und bleibe mehrfach hängen beim Lesen.
Zitat:
1. Allgemein mache ich einige Anspielungen auf spätere Dinge. Diese erscheinen dann bei der Ersterwähnung überflüssig.
 
2. Zudem erscheinen einige Reaktionen übertrieben oder unglaubwürdig, weil dem Leser noch Hintergrundinfos fehlen.

Ist eine Gratwanderung. Auf der einen Seite finde ich es gut, wenn der Leser Aha-Momente erfährt ("Ach, das war so, weil ...). Auf der anderen Seite darf ich das nicht übertreiben, weil der Leser sonst nicht mehr weiter liest. 

Beispiele:
- Erwähnung des Insektizids beim Gespräch zwischen Colonel und Admiral ist als Hinweis gedacht, dass Dagaris Assistent und die Franzosen eine gemeinsame Geschichte habe
- Erwähnung der Schießerei mit einem Toten im gleichen Gespräch. Bald wird dieses Geschehen aus Dagaris Perspektive geschildert.
- Abstrakte Beschreibung des dritten Mannes (fand ich wegen der Formulierung dann auch grenzwertig). Hier dachte ich, dass der aufmerksame Leser sich freut, wenn er in ihm Nikodemus erkennt.


zu deinem Kapitel:

[quote=Feraud]
Necronomicon

„Merde! Ist das schwer!“
„Francois, pass auf!“
Das auf der Ladefläche des Jeeps befindliche Fass geriet in bedrohliche Schieflage, und nur dem Eingreifen eines dritten Mannes <-- ich würde es Eduard machen lassen, weil er der wichtige Charakter in diesem Kapitel ist.

Zitat:
Eduard ist ein alter Mann. Er könnte das volle Fass nicht anheben. Kein gewöhnlicher Mensch könnte das. Nikodemus schon. Im Verlauf der Geschichte werden die Protagonisten seine Bekanntschaft machen.

... und nur Nikodemus Eingreifen ... 

Jetzt fallen in diesem Kapitel allerdings schon vier Namen, die der Leser die nächsten 300 Seiten nicht mehr zu Gesicht bekommt. Deshalb habe ich den Namen "Francois" am Anfang gestrichen.

„Merde! Ist das schwer!“
„Pass auf!“



war es zu verdanken, dass es nicht umfiel und sich der giftige <-- kannst du weglassen. Insektizide sind von Natur aus giftig.

Zitat:
Inhaltlich korrekt, ich lasse es aber der betonenden Wirkung halber drinnen.


Inhalt des Insektizids in der Garage <-- ich bin etwas verwirrt. Hier befinden wir uns in einer Garage, später in einem Keller. verteilte.

Zitat:
Verstehe - der Begriff Garage weckt die Assoziation mit einer freistehenden Garage. Diese hier soll aber Teil eines Gebäudes im Untergeschoss sein.

Da die genaue Verortung m.E. keine Rolle spielt, ersetze ich Garage durch einen allgemeineren Begriff.

... im Raum verteilte.


„Verschwindet!“
Die Angeschrienen sprangen vom Jeep, während der dritte Mann

Zitat:
... Nikodemus ... 


vor der offenen Ladefläche stand und das Fass zu sich heranzog. Die Federung der Hinterachse ächzte. Zweimal atmete er tief durch, dann umarmte er es und hob die Last in die Höhe. Von dem Gewicht befreit, tat das Heck des Geländewagens einen Satz nach oben. Mit einem metallischen Scheppern stellte er das Fass auf dem Boden ab.
„Ihr könnt weitermachen!“, schnaufte er und ging.<-- wenn du es Eduard machen lässt, kannst du diesen Satz einsparen, denn er wird zuerst etwas warten und sich dann freiwillig "opfern", um das Fass zu öffnen, damit es nicht zu offensichtlich ist, dass er es von Anfang an tun wollte.
Zitat:
Eduard weiß nicht, dass sich das Tagebuch im Fass befindet. Er hat keinen Grund, er unbedingt öffnen zu wollen. Nur weil es keiner machen will und er des Streitens müde ist, übernimmt er die Aufgabe.


Kurze Zeit schauten sich die Anwesenden schweigend an. Mit den Tüchern vor den Mündern sahen sie aus wie Banditen.
„Wer ist dran?“, fragte eine Stimme.
„Ich hab’s beim letzten Mal gemacht!“, rief einer, während die Anderen vor dem Fass zurückwichen.
„Ich übernehme es.“
„Merci, Eduard.“
Einer der Gruppe klopfte ihm auf die Schulter, dann war er allein.<-- dieses Weggehen der anderen ist mir zu beiläufig. Warum verlassen sie den Ort?
Zitat:
1)Ist zum einen eine normale Reaktion. Jemand anderes macht den Job, den ich nicht machen will. Gut, dann nichts wie weg, bevor es mich doch noch trifft.

2)Erschwerend kommt hinzu, dass keiner etwas mit dem Fass (s.u. Eduards Gedanken) und den damit verbundenen Verbrechen (kommt später) zu tun haben will.


Eduard streifte sich Handschuhe über und schraubte den Deckel vom Fass. Es war schon seltsam. Um an das Insektizid zu gelangen, machten sie sich schrecklicher Verbrechen schuldig, und ging es zur Neige, schlug die immerwährende Anspannung in Panik um. Doch sobald ein volles Fass herangeschafft war, wollte keiner etwas damit zu tun haben. Eduard tunkte die Handschaufel in das grobkörnige Gift, um es in die bereitstehenden Körbe aufzuteilen, als er gegen etwas Hartes stieß.
„Was zum ...?“
<--die Gedanken und der eher zufällige Fund des Buches passen für mich nicht. Die Gedanken könntest du eher als vorausgesehenes Verhalten der anderen formulieren und dass Eduard genau darauf gebaut hat, dass er sich als Öffner des Fasses anbieten kann, ohne Verdacht zu wecken. Besser fände ich somit, wenn Eduard vom geheimen Inhalt des Fasses weiß und sich dementsprechend benimmt.
 

Zitat:
In der Geschichte hat jemand aus Dagaris Umfeld dessen Tagebuch in das Fass geschmuggelt, damit die Franzosen es finden. Eduard findet es zufällig, nicht vorsätzlich. Ansonsten müsste ich die Geschichte umschreiben. An dieser Stelle sehe ich das zufällige Moment nicht als kritisch an.


Du wirst wahrscheinlich später erklären, was es mit dem versteckten Buch im Fass auf sich hat.

Zitat:
Stimmt smile


Er hielt den Atem an <-- hat er keinen Atemschutz vor dem Gesicht?Keine Schutzbrille?

Zitat:
Doch. Er hat sich wie die anderen auch ein Tuch vor den Mund gebunden. Deshalb sehen sie wie Banditen aus (s.o.) Das er auch ein Tuch vor dem Mund hat, erwähne ich nicht. Denn dann wäre es kein Bildungsroman mehr. lol2


und versenkte die Hand im Pulver, bis seine Finger den Widerstand zu fassen bekamen. Dann zog er den Gegenstand heraus. Ein abgegriffenes, lederbespanntes Buch. <-- warum ist das Buch nicht eingepackt in einer Folie oder Ähnlichem, um vor dem Insektizid geschützt zu sein?
Zitat:
Derjenige, der das Buch ins Pulver gesteckt hat, hatte andere Probleme, als das Buch in Schutzfolie oder ähnliches einzupacken. Kannst du mir glauben wink


Als er es aufschlug, erkannte er die Handschrift auf den ersten Blick.
„Mon dieu!“ <-- ok, er kann überrascht sein, dass es wirklich Dagaris Aufzeichnungen sind und keine Fälschung. Wobei, wie will er es auf die Schnelle begutachten?
 
Zitat:
Er kennt Dagaris Handschrift von durch Dagari verfasste Listen gewünschter Gegenstände und anderer "Dinge", die ihn die Franzosen jahrelang beschafft haben.


Aber ich fände besser, wenn er erwartet hätte diese Aufzeichnungen im Fass zu finden.
Zitat:
Ich habe es verstanden, danke! wink


Obwohl er wusste, dass außer ihm niemand in der Garage war, <-- wann und warum haben die anderen Anwesenden die Garage so schnell verlassen?
Zitat:
Siehe Antwort oben auf deine Frage: "Warum verlassen sie den Ort"

an schaute er um sich, bevor er die Handschaufel fallen ließ und den Fund unter seinem Hemd verbarg. Dann eilte er durch die dunklen Korridore des Kellers <-- von der Garage plötzlich dunkle Korridore eines Kellers. Ich bin verwirrt.

Zitat:
Verstehe das Problem. Wenn ich Keller ebenso streiche wie Garage, klingt es zwar sehr allgemein, aber auch weniger verwirrend, hoffe ich.

... eilte er durch dunkle Korridore eine Treppe hoch.

die Treppe hoch. Vor jeder Abbiegung<-- die Wahl des Wortes ist komisch. Wie wäre es mit Ecke? Oder Ende? bezogen auf Korridor
Zitat:
Stimmt, Abbiegung klingt nach Straßenverkehrsführung. Ich habe jetzt "Quergang" benutzt.

Vor jedem Quergang blieb er stehen und lauschte, ob ...


, vor jeder Tür blieb er stehen und lauschte, ob sich jemand in der Nähe befand. <-- wo sind den die ganzen Leute hin, die vor kurzem noch in der Garage waren?

Zitat:
Eine berechtigte Frage. Ich weiß es natürlich, und hoffentlich weiß es nun auch der Leser:

Vom Herrenzimmer drangen Flüche an sein Ohr. Etwas klirrte. Die anderen ließen sich gehen und ertränkten ihr verfluchtes Leben im Wein.



Endlich war er an der Wendeltreppe angelangt. Während er die Stufen des Turms hinaufrannte, schienen seine Lungenflügel in Brand zu stehen brannten seine Lungen. Ihm war, als atme er Feuer ein.

Zitat:
Wie unlyrisch rational. Das ist ja überhaupt nicht Feraud-Style kompatibel wink

Allerdings kommt in dem Satz nicht rüber, dass Eduard ein alter Mann ist.

Während er die Stufen des Turms hinaufrannte, schmerzten die morschen Knochen, pochte das müde Herz und war ihm, als atme er Feuer ein, so stark brannte es in seiner Lunge.


Schnaufend erreichte er die hölzerne Kammertür.
„Antoine!“
Mit quietschenden Scharnieren wurde sein Ruf erhört.
„Eduard! Was ist passiert?“
Die gichtverkrümmte Hand seines Bruders hielt den Krückstock umfasst, und Eduard fragte sich unwillkürlich
Zitat:
Weg damit!


, wie Antoine den täglichen Aufstieg schaffte. <-- liest sich für mich, als ob Eduard zum ersten Mal rauf zu seinem Bruder läuft. War er noch nie oben bei ihm?
Zitat:
Doch, aber Antoine ist ebenfalls alt und leidet zudem noch an Gicht. Und da Eduard nach dem schnellen Aufstieg so erschöpft ist und er seinen gichtleidenden Bruder sieht, kommt ihn diese Frage in den Sinn.


„Schließ die Tür!“, stieß er hervor und brachte das Buch zum Vorschein.
Antoine musterte den braunen Einband, der von einer schmierig-weißlichen weißen <-- das mit Insektizid verschmutzte Buch kannst du vermeiden, wenn es verpackt im Fass versteckt war. So sollte das Buch wahrscheinlich erneut nur mit Handschuhen angefasst werden.

Zitat:
Ich bevorzuge "weißlich". Dh. es nähert sich dem weißen Farbton, ohne wirklich weiß zu sein.



Schicht überzogen war. Seine Sorgenfalten vertieften sich.<-- würde ich umformulieren. Sorgenfalten sind bereits Vertiefungen im Gesicht.
Zitat:
So wie es kleine und große Sorgen gibt, gibt es tiefe und noch tiefere Sorgenfalten. So besser?

Seine Sorgenfalten gruben sich noch tiefer in die Stirn.

 
„Was ist das?“ <-- ich fände es besser, wenn sie das Buch "erwartet" hätten.
„Dagaris Aufzeichnungen. Das Buch war im Fass versteckt.“ <-- von wem versteckt?
Zitat:
Das wissen wir in diesem Moment noch nicht. Ich finde, es ist an dieser Stelle auch nicht so wichtig. Der Fokus liegt auf dem Buch.


Antoine wich einen Schritt zurück und begutachtete das Buch mit einem Ausdruck des Ekels, als handele es sich um ein Stück faulenden Fleisches. <-- Warum Ekel?
Zitat:
Wegen der Verbrechen und der eigenen Schuld, die er mit dem Buch assoziiert. Auch das weiß der Leser hier noch nicht.


„Wer weiß noch davon?“
„Niemand.“ Eduard hielt es Antoine entgegen. „Hier! Nimm es!“
Zitat:
Das "Hier!" habe ich gestrichen. Das "Nimm es!" wegen der Betonung der Drängens seitens Eduard aber bestehen lassen.


„Warum ich?“
Antoines Krückstock schien zum Leben erwacht und zu tanzen, so stark zitterte ihm die seine Hand.

Zitat:
Ok

„Weil du unser Anführer bist!“, entgegnete Eduard. „Und weil du es warst, der Dagari gerettet hat!“ <-- ich verstehe Antoines Zögern nicht? Warum möchte er das Buch nicht nehmen?
Zitat:
Aus dem gleichen Grund, aus dem er den Ekel davor empfindet. Interessant wäre es wissen, ob dieses Verhalten noch immer als übertrieben rüberkommt, nachdem der Leser die Hintergründe zwischen Dagari und den Franzosen kennt.


„Damals sah ich nur einen Todgeweihten im Wüstensand. Ich konnte doch nicht ahnen ...“
„Nimm es!“ Eduard drückte ihm das Buch in die freie Hand. „Und lies! Vielleicht zeigt uns der Inhalt einen Ausweg auf.“
Dann schloss er Antoine in die Arme und flüsterte ihm zu
Zitat:
ok

: „Jahrelang hat uns der Pakt mit dem Teufel vor dem Untergang bewahrt. Nun bezahlen wir den Preis dafür.“
Eine Weile spendeten sie einander schweigend Trost, bevor Eduard die Umarmung löste und ihn mit dem Buch <-- es ist klar. Antoine hat das Buch jetzt. Musst du nicht nochmal erwähnen. allein lies den Raum verließ.

Zitat:
ok



Antoine saß reglos am Schreibpult und blickte aus dem runden Turmfenster über die Hütten des Dorfes hinweg in das begrünte Tal. Ohne Dagari wäre es eine Wüste, wären er, die Gruppe, alles Leben in diesem Tal Vergangenheit nicht existent.

Zitat:
"Nicht existent" - Finde ich etwas zu nüchtern. Ich habe jetzt "längst ausgelöscht"


Vor ihm auf dem Pult <-- ist klar. Er sitzt ja immer noch an seinem Tisch.
Zitat:
ok

ruhte Dagaris Necronomicon <-- ich würde einen anderen Titel für Dagaris Aufzeichnungen wählen. Nicht Das Buch der Toten.
Zitat:
OK - Dagaris Aufzeichnungen


 Er versuchte das Zittern der Hand zu kontrollieren, als er den Buchdeckel berührte und anhob.<-- das Buch, vor dem er sich noch kurz vorher ekelte? Irgendwie fehlt mir hier etwas.
Zitat:
Das Zittern der Hand ist eine Wiederholung (vorher zitterte sein Krückstock). Deshalb habe ich das gestrichen.

Vor ihm ruhten Dagaris Aufzeichnungen. Mit der Fingerkuppe berührte er den Buchdeckel am oberen Rand und hob ihn an.
[/quote]

LG,
Constantine

P.S.:Zu deiner Begrifflichkeit "Craniale Demenz" hat dir Eskay das Problem gesagt. Mir war die implizierte Redundanz auch aufgefallen, habe es aber von meiner To-do-Liste für dich zurückgestellt, weil du gerade andere Baustellen hast und diesen Begriff auszuwechseln, ist eher noch eine einfache Aufgabe. Was hältst du davon die Erkrankung als "Deus Demenz", "Gottes Strafe" oder "Gottes Fluch" oder Ähnliches in Richtung Gott zu nennen. Ich denke, die Kirche wird sich diese Erkrankung für ihre Propaganda zunutze machen und was käme besser, wenn man es als eine Strafe Gottes verkauft.
Zitat:
Danke für die Vorschläge. Wenn ich den Namen der Krankheit mit Gott in Verbindung bringe, brauche ich zwei Namen dafür. Einen, der von der Kirche benutzt wird, und einen, der von den Deutschen (forschungsorientiert) benutzt wird. Ich bin noch am knobeln...


Die Wissenschaftlichkeit deiner Pandemie abzuklopfen, wird auch nicht leicht werden, aber ich denke, dass bekommen wir alle hin. Du müsstest dem Leser noch verständlich erklären, warum Mutationen in ausgerechnet inaktiven Genomabschnitten so gefährlich sind. Inaktiv heißt doch, inaktiv, da müssten doch Mutationen keinen Effekt haben, könnte sich der Leser denken
Zitat:
Das mit inaktiv streiche ich an der Stelle (danke für den Hinweis). Die Strahlung wirkt auf die Gesamtheit der DNA. Später wird das wissenschaftlich vertieft. 
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Feraud
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Beitrag18.05.2014 21:27

von Feraud
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Hallo,

anbei die überarbeitete Version.

Lieben Gruß!

=============================

Der Fund (Alter Titel: Necronomicon)

„Merde! Ist das schwer!“
„Pass auf!“
Das auf der Ladefläche des Jeeps befindliche Fass geriet in bedrohliche Schieflage, und nur Nikodemus Eingreifen war es zu verdanken, dass es nicht umfiel und sich der giftige Inhalt des Insektizids im Raum verteilte.
„Verschwindet!“
Die Angeschrienen sprangen vom Jeep, während Nikodemus vor der offenen Ladefläche stand und das Fass zu sich heranzog. Die Federung der Hinterachse ächzte. Zweimal atmete er tief durch, dann umarmte er es und hob die Last in die Höhe. Von dem Gewicht befreit, tat das Heck des Geländewagens einen Satz nach oben. Mit einem metallischen Scheppern schlug das Fass auf dem Boden auf.
„Ihr könnt weitermachen!“, schnaufte Nikodemus und ging.
Kurze Zeit schauten sich die Anwesenden schweigend an. Mit den Tüchern vor den Mündern sahen sie aus wie Banditen.
„Wer ist dran?“, fragte eine Stimme.
„Ich hab’s beim letzten Mal gemacht!“, rief einer, während die anderen vor dem Fass zurückwichen.
„Ich übernehme es.“
„Merci, Eduard.“
Einer aus der Gruppe klopfte ihm noch auf die Schulter, dann war er allein.
Eduard streifte sich Handschuhe über und schraubte den Deckel vom Fass. Es war schon seltsam. Um an das Insektizid zu gelangen, machten sie sich schrecklicher Verbrechen schuldig, und ging es zur Neige, schlug die immerwährende Anspannung in Panik um. Doch sobald ein volles Fass herangeschafft war, wollte keiner etwas damit zu tun haben. Eduard tunkte die Handschaufel in das grobkörnige Gift, um es in die bereitstehenden Körbe aufzuteilen, als er gegen etwas Hartes stieß.
„Was zum ...?“
Er hielt den Atem an und versenkte die Hand im Pulver, bis seine Finger den Widerstand zu fassen bekamen. Dann zog er den Gegenstand heraus. Ein abgegriffenes, lederbespanntes Buch. Als er es aufschlug, erkannte er die Handschrift auf den ersten Blick.
„Mon dieu!“
Obwohl er wusste, dass er allein war, schaute er um sich, bevor er die Handschaufel fallen ließ und den Fund unter seinem Hemd verbarg. Dann eilte er durch die dunklen Korridore. Vor jedem Quergang blieb er stehen und lauschte, ob sich jemand in der Nähe befand. Vom Herrenzimmer drangen Flüche an sein Ohr. Etwas klirrte. Die anderen ließen sich gehen und ertränkten ihr verfluchtes Leben im Wein.
Endlich war Eduard an der Wendeltreppe angelangt. Während er die Stufen des Turms hinaufrannte, schmerzten die morschen Knochen, pochte das müde Herz und war ihm, als atme er Feuer ein, so stark brannte es in seiner Lunge. Schnaufend erreichte er die hölzerne Kammertür.
„Antoine!“
Mit quietschenden Scharnieren wurde sein Ruf erhört.
„Eduard! Was ist passiert?“
Die gichtverkrümmte Hand seines Bruders hielt den Krückstock umfasst, und Eduard fragte sich, wie Antoine den täglichen Aufstieg schaffte.
„Schließ die Tür!“, stieß er hervor und brachte das Buch zum Vorschein.
Antoine musterte den braunen Einband, der von einer schmierig-weißlichen Schicht überzogen war. Seine Sorgenfalten gruben sich noch tiefer in die Stirn.
„Was ist das?“
„Dagaris Aufzeichnungen. Das Buch war im Fass versteckt.“
Antoine wich einen Schritt zurück und begutachtete das Buch mit einem Ausdruck des Ekels, als handele es sich um ein Stück faulenden Fleisches.
„Wer weiß noch davon?“
„Niemand.“ Eduard hielt es Antoine entgegen. „Nimm es!“
„Ich will es nicht.“
Antoines Krückstock schien zum Leben erwacht und zu tanzen, so stark zitterte seine Hand.
„Du musst es nehmen!“, entgegnete Eduard, „Du bist unser Anführer, und du bist es gewesen, der Dagari gerettet hat!“
„Damals konnte ich doch nicht ahnen ...“
„Nimm es!“ Eduard drückte ihm das Buch in die freie Hand. „Und lies! Vielleicht zeigt uns der Inhalt einen Ausweg auf.“
Dann schloss er Antoine in die Arme und flüsterte: „Jahrelang hat uns der Pakt mit dem Teufel vor dem Untergang bewahrt. Nun bezahlen wir den Preis dafür.“
Eine Weile spendeten sie einander schweigend Trost, bevor Eduard die Umarmung löste und die Kammer verließ.

Antoine saß reglos am Schreibpult und blickte aus dem runden Turmfenster über die Hütten des Dorfes hinweg in das begrünte Tal. Ohne Dagari wäre es eine Wüste, wäre er, die Gruppe, alles Leben in diesem Tal längst ausgelöscht.
Vor ihm ruhten Dagaris Aufzeichnungen. Mit der Fingerkuppe berührte er den Buchdeckel am oberen Rand und hob ihn an.
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Feraud
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Beitrag19.05.2014 14:18

von Feraud
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Hallo Klemens_Fitte und Constantine,

ich habe den Begriff der Cerebralen Demenz ersetzt wie folgt:

- Furor Divin, bzw. im alltäglichen amerikanischen Sprachgebrauch: göttlicher Zorn.
- Cerebrale Pest, bzw. im alltäglichen deutschen Sprachgebrauch: Hirnpest.

Lieben Gruß!
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Constantine
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Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag19.05.2014 14:23

von Constantine
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Hallo Feraud,

- du musst mir auf die Sprünge helfen: Wer ist Nikodemus? Ich erinnere mich nicht an diesen Namen aus deinen Vorkapiteln. *grübel*

- ich finde in deiner Überarbeitung kommt besser heraus, dass Eduard ein alter Mann ist. Das kam bei mir in deiner Vorversion nicht an.

Feraud hat Folgendes geschrieben:
Merde! Ist das schwer!“
„Pass auf!“
Das auf der Ladefläche des Jeeps befindliche Fass geriet in bedrohliche Schieflage, und nur Nikodemus Eingreifen war es zu verdanken, dass es nicht umfiel und sich der giftige Inhalt des Insektizids im Raum verteilte.
„Verschwindet!“
Die Angeschrienen sprangen vom Jeep, während Nikodemus vor der offenen Ladefläche stand und das Fass zu sich heranzog. <-- hier könnte Eduard Nikodemus beschrieben, was für ein kräftiger Kerl er ist und woher er ihn kennt? Wie er in die Gruppe gekommen ist. Was ihn mit Nikodemus verbindet. Was Nikodemus seiner Ansicht nach für ein Typ Mensch ist. Die Federung der Hinterachse ächzte. Zweimal atmete er tief durch, dann umarmte er es und hob die Last in die Höhe. Von dem Gewicht befreit, tat das Heck des Geländewagens einen Satz nach oben. Mit einem metallischen Scheppern schlug das Fass auf dem Boden auf.
„Ihr könnt weitermachen!“, schnaufte Nikodemus er und ging.
Kurze Zeit schauten sich die Anwesenden schweigend an. Mit den Tüchern vor den Mündern sahen sie aus wie Banditen. <-- ist mir persönlich nicht konsequent aus Eduards Perspektive geschrieben.„Wer ist dran?“, fragte eine Stimme. <-- Eduard wird wissen, wer spricht.„Ich hab’s beim letzten Mal gemacht!“, rief einer <-- hier weiß er auch, wer spricht. , während die anderen vor dem Fass zurückwichen.
„Ich übernehme es.“
„Merci, Eduard.“ <-- erst hier erwähnst du ihn.
Einer aus der Gruppe klopfte ihm noch auf die Schulter, dann war er allein. <-- zu extern dafür, dass es aus Eduards Perspektive sein soll.

Dein Kapitel "Der Fund" wird aus der Perspektive von Eduard beschrieben. Dein Anfang ist mir aber viel zu extern, was ihn angeht.
Im Vergleich zu deinen ersten drei Kapiteln hältst du dich hier mit Infos sehr stark zurück. Du gibst dem Leser kaum Infos, was vor sich geht. Vor allem im weiteren Verlauf des Kapitels wird ein Verhalten, werden Gestik und Mimik gezeigt, aber ohne dass der Leser die Info hat, um damit etwas anfangen zu können. Das ist mein Eindruck und es nimmt deiner Szene die beabsichtigte Spannung, weil keine Spannung aufkommt.

[quote=Feraud"]Es war schon seltsam. Um an das Insektizid zu gelangen, machten sie sich schrecklicher Verbrechen schuldig, und ging es zur Neige, schlug die immerwährende Anspannung in Panik um. Doch sobald ein volles Fass herangeschafft war, wollte keiner etwas damit zu tun haben. Eduard tunkte die Handschaufel in das grobkörnige Gift, um es in die bereitstehenden Körbe aufzuteilen, als er gegen etwas Hartes stieß[/quote]
Zum Beispiel hier. Du lässt den Begriff "schrecklichster Verbrechen" einfach im Raum stehen und raubst dem Leser somit das Erfassen der Dramatik dieser Szene. Des Weiteren ist mir die Bedeutung des heimlichen Handels mit Insektiziden nicht klar. Da würde ich noch einiges dem Leser nachreichen, um die Gefahr zu verdeutlichen. Hier bist du mittendrin in einer verbotenen Aktion, lässt den Leser aber zu sehr außen vor. Ich würde selbst schon sagen, dass ich deine Kapitel aufmerksam gelesen habe, aber für mich verpufft diese Szene, sie hat nicht die gleiche Dynamik und Atmosphäre wie z.B. deine ersten drei Kapitel und was ich aus dieser Szene mitnehme ist eigentlich recht wenig.

Feraud hat Folgendes geschrieben:
- Erwähnung des Insektizids beim Gespräch zwischen Colonel und Admiral ist als Hinweis gedacht, dass Dagaris Assistent und die Franzosen eine gemeinsame Geschichte habe
- Erwähnung der Schießerei mit einem Toten im gleichen Gespräch. Bald wird dieses Geschehen aus Dagaris Perspektive geschildert.
- Abstrakte Beschreibung des dritten Mannes (fand ich wegen der Formulierung dann auch grenzwertig). Hier dachte ich, dass der aufmerksame Leser sich freut, wenn er in ihm Nikodemus erkennt.

Ich finde, die Erwähnung des Insektizids im Gespräch zwischen dem Colonel und Admiral ist viel zu beiläufig als dass es ein Hinweis auf etwas ist. Es kommt zu keinerlei bleibender Erklärung, welche Bedeutung das Insektizid hat und das es eine Verbindung zwischen Dagaris Assistent und den Franzosen hat. Zu diesem Zeitpunkt weiß der Leser noch nichts von irgendwelchen Franzosen.

Ich erinnere mich leider nicht an Nikodemus.

Feruad hat Folgendes geschrieben:
In der Geschichte hat jemand aus Dagaris Umfeld dessen Tagebuch in das Fass geschmuggelt, damit die Franzosen es finden. Eduard findet es zufällig, nicht vorsätzlich. Ansonsten müsste ich die Geschichte umschreiben. An dieser Stelle sehe ich das zufällige Moment nicht als kritisch an.

Ok, der Zufall spielt hier ein wichtige Rolle, dass Eduard das Buch findet. Es sei zu überlegen, warum Eduard nicht direkt der Adressat für das versteckte Buch sein soll, obwohl die Franzosen schon einige Geheimdokumente Dagaris bekommen haben. Den Sinn verstehe ich leider nicht.
Wissen nur Eduard und Antoine der französischen Widerstandsgruppe von den Geheimdokumenten und die anderen Helfer aus der Gruppe nicht?

Feraud hat Folgendes geschrieben:
Als er es aufschlug, erkannte er die Handschrift auf den ersten Blick.
„Mon dieu!“ <-- ok, er kann überrascht sein, dass es wirklich Dagaris Aufzeichnungen sind und keine Fälschung. Wobei, wie will er es auf die Schnelle begutachten?

Zitat:
Er kennt Dagaris Handschrift von durch Dagari verfasste Listen gewünschter Gegenstände und anderer "Dinge", die ihn die Franzosen jahrelang beschafft haben.

Diese Info, dass dies nicht das erste Dokument ist, welches er von Dagari hat, würde ich erwähnen. Mir ist die Entdeckung des Buches zu extern. Verglichen mit den ersten drei Kapiteln, in welchen deine Protagonisten sehr viel sinnieren, findet hier kaum/kein Sinnieren statt. Dadurch bekomme ich für Eduard kein richtiges Gespür. Warum fragt er sich nicht, von wem das Buch versteckt sein könnte? Ich finde, er müsste wissen, wer ihm das Buch geschickt hat. Die Gefahr, dass es ein Außenstehender der Gruppe entdeckt hätte, wäre zu groß. Eduard fragt ich nicht, woher das Buch kommt? Er fragt sich nicht,  warum es nicht eingepackt ist? Nichts. Das Buch ist einfach im Fass, aber was er dazu denkt, bleibt unklar. Die Szene verliert für mich im Vergleich mit deinen vorigen Kapiteln an Schärfe, an Spannung, an Dramatik.

Feraud hat Folgendes geschrieben:
Antoine wich einen Schritt zurück und begutachtete das Buch mit einem Ausdruck des Ekels, als handele es sich um ein Stück faulenden Fleisches. <-- Warum Ekel?
Zitat:
Wegen der Verbrechen und der eigenen Schuld, die er mit dem Buch assoziiert. Auch das weiß der Leser hier noch nicht.

Hier müsstest du auf die Perspektive von Eduard achten. Würde er den Ausdruck des Ekels seines Bruders mit "Stück faulendem Fleisch" vergleichen?
Auch hier fehlt für mich eine Erklärung, warum Eduard seinen Bruder mit einem Ausdruck des Ekels sieht. Was er dabei denkt. Erneut die Frage, warum du dem Leser nicht hilfst deine Protagonisten zu verstehen, in dem du auf das Verbrechen und die eigene Schuld eingehst. Es kommen Beschreibungen, Mimik, Gestik vor, mit denen ich nicht viel anfangen konnte. Anstelle mich in die Szene einzubeziehen, dass ich in sie einsteige, schlägt es mich oft raus aus der Handlung.

Feraud hat Folgendes geschrieben:
„Weil du unser Anführer bist!“, entgegnete Eduard.

Der Anführer von was? Hier könntest du Eduard darüber sinnieren lassen, wie er und sein Bruder ihre Widerstandszelle aufgebaut haben. In deinen vorigen Kapiteln gab es viele solcher Infos zur Orientierung des Lesers. In diesem Kapitel sind die Orientierungshilfen sehr rar gesät.

Soweit meine Gedanken zu diesem Kapitel.

LG,
Constantine
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Beitrag19.05.2014 14:25

von Feraud
Antworten mit Zitat

Hallo,

bisher habe ich lediglich die Füllkapitel gepostet, die von Infos über Dagari umgeben sind (in Form von Briefen oder Tagebucheinträgen).

Dieser Brief Dagaris kommt ganz am Anfang gleich nach dem ersten Kapitel mit dem sterbenden Papst und stellt die Einleitung des Geschehens aus wissenschaftlicher Sicht dar.

Lieben Gruß!

Da das Ganze - inbesondere für neue Besucher -  ein wenig unübersichtlich wird, gibt es hier den kompletten Download aller bisherigen Postings als Word-Datei:

http://1drv.ms/1ndwf8R

======================

Gesuch von Sc. D. Dagari
Adressat: Kommission für glaubensrelevante Fragen der Amerikanischen Kirche
Absender: Gerald Dagari
Verwahrungsort: Zentrales Geheimarchiv, Washington D.C.

Abgeschickt vor siebzehn Jahren. Als Kopie in den Händen des Widerstands.

Verehrte Geistlichkeit,
Gott hat mich auserwählt. Es sandte mir ein Zeichen, als ich die statistische Messreihe just in dem Moment durchführte, in dem die schwerste Katastrophe seit Menschengedenken über uns hereinbrach. Dabei stieß ich auf eine Strahlung bisher unbekannter Art, deren Spuren von der natürlichen Hintergrundstrahlung überlagert werden. Nur der sprunghaften Änderung ihrer Wellenlänge ist es zu verdanken, dass ich sie entdeckte. Kaum messbar verfügt die Strahlung über eine außergewöhnliche Durchdringungskraft der Materie und wirkt die sie so stark ionisierend, dass sie Mutationen in der DNA-Sequenz verursacht.
Gewiss, noch behaupte ich nicht, Gottes Wirken in naturwissenschaftlichem Sinne zur Gänze zu verstehen, doch erschließt sich mir das Geschehen um uns herum in geradezu erschreckender Weise.
Zudem stellte ich fest, dass die Strahlung für eine ungewöhnlich hohe Mutationsrate in unserem Erbgut verantwortlich ist. Es ist, als spreche durch sie der Herrgott selbst; als baue er, von seinen Geschöpfen unbemerkt, deren Inneres zu einem noch unbekannten Zweck um.
Zwar schlugen meine Bemühungen, die Quelle der Strahlung zu lokalisieren, fehl. Doch kann ich beweisen, dass ein jedes Lebewesen auf diesem Planeten diese empfängt und gleich einem Verstärker reflektiert.
Ich stehe kurz vor dem Durchbruch. Doch wird mein Erfolg von kollegialem Unverständnis bedroht. Ignoranten und Neider setzen alles daran, mir die Fördermittel zu entziehen und mich zu diskreditieren. Ich bitte die heilige Kirche, sich meiner anzunehmen, damit ich den unwiderlegbaren Beweis für Gottes Existenz erbringen kann.

Hochachtungsvoll,
Gerald Dagari
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Constantine
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Beitrag19.05.2014 14:27

von Constantine
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Feraud hat Folgendes geschrieben:
ich habe den Begriff der Cerebralen Demenz ersetzt wie folgt:

- Furor Divin, bzw. im alltäglichen amerikanischen Sprachgebrauch: göttlicher Zorn.
- Cerebrale Pest, bzw. im alltäglichen deutschen Sprachgebrauch: Hirnpest.


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Klemens_Fitte
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Beitrag19.05.2014 14:32

von Klemens_Fitte
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Ich drängel' mich mal mit einer kurzen Anmerkung dazwischen:

Feraud hat Folgendes geschrieben:
ich habe den Begriff der Cerebralen Demenz ersetzt wie folgt:

- Furor Divin, bzw. im alltäglichen amerikanischen Sprachgebrauch: göttlicher Zorn.
- Cerebrale Pest, bzw. im alltäglichen deutschen Sprachgebrauch: Hirnpest.


Ist das Latein? Müsste es dann nicht Furor divinus heißen? Hirnpest gefällt mir sehr gut.


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Constantine
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Beitrag19.05.2014 15:00

von Constantine
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Hallo Feraud,

die Idee, den Brief nach dem Papstkapitel zu stellen, finde ich gut und passt.

Einige Gedanken zu deinem Brief:

Feraud hat Folgendes geschrieben:

Gesuch von Sc. D. Dagari
Adressat: Kommission für glaubensrelevante Fragen der Amerikanischen Kirche
Absender: Gerald Dagari
Verwahrungsort: Zentrales Geheimarchiv, Washington D.C.

Abgeschickt vor siebzehn Jahren. Als Kopie in den Händen des Widerstands.

Verehrte Geistlichkeit,
Gott hat mich auserwählt. Es sandte mir ein Zeichen, als ich die statistische Messreihe just in dem Moment durchführte, in dem als die schwerste Katastrophe seit Menschengedenken über uns hereinbrach. Dabei stieß Ich entdeckte auf eine Strahlung bisher unbekannter Art<-- "Art" empfinde ich wissenschaftlich unspezifisch formuliert und so ganz unbekannt ist die Charakteristik der Strahlung nicht: sie hat eine mutagene Wirkung, wird überlagert von der Hintergrundstrahlung. Herkunft, deren Spuren von der natürlichen Hintergrundstrahlung überlagert werden. Nur der sprunghaften Änderung ihrer Wellenlänge ist es zu verdanken, dass ich sie entdeckte detektieren konnte. Kaum messbar verfügt die Strahlung über eine außergewöhnliche Durchdringungskraft der Materie und wirkt die sie so stark ionisierend, dass sie Mutationen in der DNA-Sequenz verursacht. <-- hier könntest du erwähnen, dass hiermit eine Erklärung gefunden worden ist, welche die vor kurzem auftretende "Bestialisierung" bzw. Entstehung von Mutanten erklärt.Gewiss, noch behaupte ich nicht, Gottes Wirken in naturwissenschaftlichem Sinne zur Gänze zu verstehen, doch erschließt sich mir das Geschehen um uns herum in geradezu erschreckender Weise.
Zudem stellte ich fest, dass die Strahlung für eine ungewöhnlich hohe Mutationsrate in unserem Erbgut <-- du erwähnst 2x, dass die Strahlung das Erbgut schädigt. verantwortlich ist. Es ist, als spreche durch sie der Herrgott selbst; als baue er, von seinen Geschöpfen unbemerkt <-- je nach dem, ob du das Phänomen der Zunahme an Mutationen aufgreifst, ist es nicht unbemerkt. deren Inneres zu einem noch unbekannten Zweck um. <-- vor 17 Jahren gab es somit noch keine Anzeichen für eine bevorstehende Pandemie und auch keine Anzeichen für die Vorboten der Apokalypse, oder?Zwar schlugen meine Bemühungen, die Quelle der Strahlung zu lokalisieren, fehl. Doch kann ich beweisen, dass ein jedes Lebewesen auf diesem Planeten diese empfängt und gleich einem Verstärker reflektiert. <-- anstelle "empfängt" vielleicht besser "der Strahlung ausgesetzt ist". Die Sache mit dem Reflektieren verstehe ich nicht. Die Strahlung durchdringt Materie. Wie ist das Reflektieren gemeint? Ich stehe kurz vor dem Durchbruch. Doch wird mein Erfolg von kollegialem Unverständnis bedroht. Ignoranten und Neider setzen alles daran, mir die Fördermittel zu entziehen und mich zu diskreditieren. Ich bitte die heilige Kirche, sich meiner anzunehmen, damit ich den unwiderlegbaren Beweis für Gottes Existenz erbringen kann.

Hochachtungsvoll,
Gerald Dagari


Vielleicht ist etwas Hilfreiches dabei.

LG,
Constantine
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Feraud
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Beitrag20.05.2014 10:58

von Feraud
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Hallo Feraud,
Zitat:
Hi Constantine!



- du musst mir auf die Sprünge helfen: Wer ist Nikodemus? Ich erinnere mich nicht an diesen Namen aus deinen Vorkapiteln. *grübel*
Zitat:
Ich kann dich beruhigen. Du leidest nicht an Cerebraler Demenz. Nikodemus sowie alle anderen Personen aus diesem Kapitel sind neu.


- ich finde in deiner Überarbeitung kommt besser heraus, dass Eduard ein alter Mann ist. Das kam bei mir in deiner Vorversion nicht an.
Zitat:
Stimmt. Für den Hinweis bin ich dir auch dankbar.



[quote=Feraud]Merde! Ist das schwer!“
„Pass auf!“
Das auf der Ladefläche des Jeeps befindliche Fass geriet in bedrohliche Schieflage, und nur Nikodemus Eingreifen war es zu verdanken, dass es nicht umfiel und sich der giftige Inhalt des Insektizids im Raum verteilte.
„Verschwindet!“
Die Angeschrienen sprangen vom Jeep, während Nikodemus vor der offenen Ladefläche stand und das Fass zu sich heranzog. <-- hier könnte Eduard Nikodemus beschrieben, was für ein kräftiger Kerl er ist und woher er ihn kennt? Wie er in die Gruppe gekommen ist. Was ihn mit Nikodemus verbindet. Was Nikodemus seiner Ansicht nach für ein Typ Mensch ist.

Ich will die Franzosen in diesem Kapitel noch nicht beschreiben. Die kommen erst wieder nach ein paar Hundert Seiten. Täte ich das hier, hätte der Leser dies längst vergessen, wenn es wichtig wird. In diesem Kapitel sollen nicht die Franzosen, sondern das Tagebuch Dagaris im Vordergrund stehen. Deshalb habe ich wahrscheinlich auch nicht von Anfang an konsequent aus Eduards Perspektive geschrieben. Das habe ich nun aber geändert.

„Merde! Ist das schwer!“
„Pass auf!“
Eduard erschrak, als das Fass auf der Ladefläche des Jeeps den vier Händen entglitt und in bedrohliche Schieflage geriet. Er wollte zu Hilfe eilen, doch Nikodemus kam ihm zuvor. Seinem Eingreifen war es zu verdanken, dass es nicht umfiel und sich der giftige Inhalt des Insektizids im Raum verteilte.


Die Federung der Hinterachse ächzte. Zweimal atmete er tief durch, dann umarmte er es und hob die Last in die Höhe. Von dem Gewicht befreit, tat das Heck des Geländewagens einen Satz nach oben. Mit einem metallischen Scheppern schlug das Fass auf dem Boden auf.
„Ihr könnt weitermachen!“, schnaufte Nikodemus er und ging.
Kurze Zeit schauten sich die Anwesenden schweigend an. Mit den Tüchern vor den Mündern sahen sie aus wie Banditen. <-- ist mir persönlich nicht konsequent aus Eduards Perspektive geschrieben.
Jetzt sollte durch den Anfang deutlicher sein, dass das Geschehen aus Eduards Perspektive gesehen wird

„Wer ist dran?“, fragte eine Stimme. <-- Eduard wird wissen, wer spricht.„Ich hab’s beim letzten Mal gemacht!“, rief einer <-- hier weiß er auch, wer spricht. , während die anderen vor dem Fass zurückwichen.
„Ich übernehme es.“
„Merci, Eduard.“ <-- erst hier erwähnst du ihn.
Einer aus der Gruppe klopfte ihm noch auf die Schulter, dann war er allein. <-- zu extern dafür, dass es aus Eduards Perspektive sein soll.

Ist nun auch konsequenter aus seiner Perspektive geschrieben. Danke![/quote]
Dein Kapitel "Der Fund" wird aus der Perspektive von Eduard beschrieben. Dein Anfang ist mir aber viel zu extern, was ihn angeht.
Im Vergleich zu deinen ersten drei Kapiteln hältst du dich hier mit Infos sehr stark zurück. Du gibst dem Leser kaum Infos, was vor sich geht. Vor allem im weiteren Verlauf des Kapitels wird ein Verhalten, werden Gestik und Mimik gezeigt, aber ohne dass der Leser die Info hat, um damit etwas anfangen zu können. Das ist mein Eindruck und es nimmt deiner Szene die beabsichtigte Spannung, weil keine Spannung aufkommt.


Wie oben erwähnt soll das Tagebuch im Vordergrund stehen. Die Infos zu den Franzosen kommen erst viel später in der Geschichte. Aber durch Eduards konkrete Perspektive ist das jetzt etwas lebendiger, hoffe ich. 

[quote=Feraud"]Es war schon seltsam. Um an das Insektizid zu gelangen, machten sie sich schrecklicher Verbrechen schuldig, und ging es zur Neige, schlug die immerwährende Anspannung in Panik um. Doch sobald ein volles Fass herangeschafft war, wollte keiner etwas damit zu tun haben. Eduard tunkte die Handschaufel in das grobkörnige Gift, um es in die bereitstehenden Körbe aufzuteilen, als er gegen etwas Hartes stieß[/quote]
Zum Beispiel hier. Du lässt den Begriff "schrecklichster Verbrechen" einfach im Raum stehen und raubst dem Leser somit das Erfassen der Dramatik dieser Szene. Des Weiteren ist mir die Bedeutung des heimlichen Handels mit Insektiziden nicht klar. Da würde ich noch einiges dem Leser nachreichen, um die Gefahr zu verdeutlichen. Hier bist du mittendrin in einer verbotenen Aktion, lässt den Leser aber zu sehr außen vor. Ich würde selbst schon sagen, dass ich deine Kapitel aufmerksam gelesen habe, aber für mich verpufft diese Szene, sie hat nicht die gleiche Dynamik und Atmosphäre wie z.B. deine ersten drei Kapitel und was ich aus dieser Szene mitnehme ist eigentlich recht wenig.

Was es mit den schrecklichen Verbrechen auf sich hat, steht in dem Tagebuch, dessen Einträge direkt nach diesem Kapitel zu lesen sind. Ich habe das schon so vorbereitet (aus dem Prolog) und denke, dass mir der Leser Andeutungen abkauft, zumal es ja keine heiße Luft ist, sondern ich diese später konkretisiere.


[quote=Feraud]- Erwähnung des Insektizids beim Gespräch zwischen Colonel und Admiral ist als Hinweis gedacht, dass Dagaris Assistent und die Franzosen eine gemeinsame Geschichte habe
- Erwähnung der Schießerei mit einem Toten im gleichen Gespräch. Bald wird dieses Geschehen aus Dagaris Perspektive geschildert.
- Abstrakte Beschreibung des dritten Mannes (fand ich wegen der Formulierung dann auch grenzwertig). Hier dachte ich, dass der aufmerksame Leser sich freut, wenn er in ihm Nikodemus erkennt. [/quote]
Ich finde, die Erwähnung des Insektizids im Gespräch zwischen dem Colonel und Admiral ist viel zu beiläufig als dass es ein Hinweis auf etwas ist.

Meine Hoffnung ist, dass es beim ein oder anderen Leser klingelt, wenn im Abstand von drei Kapiteln plötzlich zwei mal von Insektizid die Rede ist. Aber durch die folgenden Tagebucheinträge wird der Zusammenhang klar.

 Es kommt zu keinerlei bleibender Erklärung, welche Bedeutung das Insektizid hat und das es eine Verbindung zwischen Dagaris Assistent und den Franzosen hat. Zu diesem Zeitpunkt weiß der Leser noch nichts von irgendwelchen Franzosen.
Stichtwort: Tagebucheinträge smile


Ich erinnere mich leider nicht an Nikodemus.
Kannst du dich auch nicht. S.o.

[quote=Feruad]In der Geschichte hat jemand aus Dagaris Umfeld dessen Tagebuch in das Fass geschmuggelt, damit die Franzosen es finden. Eduard findet es zufällig, nicht vorsätzlich. Ansonsten müsste ich die Geschichte umschreiben. An dieser Stelle sehe ich das zufällige Moment nicht als kritisch an.[/quote]
Ok, der Zufall spielt hier ein wichtige Rolle, dass Eduard das Buch findet. Es sei zu überlegen, warum Eduard nicht direkt der Adressat für das versteckte Buch sein soll, obwohl die Franzosen schon einige Geheimdokumente Dagaris bekommen haben. Den Sinn verstehe ich leider nicht.
Wissen nur Eduard und Antoine der französischen Widerstandsgruppe von den Geheimdokumenten und die anderen Helfer aus der Gruppe nicht?
Die Franzosen haben mit dem Widerstand nichts zu tun. Sie sind eine Gruppe Abenteurer, die mit Dagari in Marokko kollaborieren. Stichtwort: Tagebucheinträge smile

[quote=Feraud]Als er es aufschlug, erkannte er die Handschrift auf den ersten Blick.
„Mon dieu!“ <-- ok, er kann überrascht sein, dass es wirklich Dagaris Aufzeichnungen sind und keine Fälschung. Wobei, wie will er es auf die Schnelle begutachten?

Zitat:
Er kennt Dagaris Handschrift von durch Dagari verfasste Listen gewünschter Gegenstände und anderer "Dinge", die ihn die Franzosen jahrelang beschafft haben. [/quote]
Diese Info, dass dies nicht das erste Dokument ist, welches er von Dagari hat, würde ich erwähnen. Mir ist die Entdeckung des Buches zu extern. Verglichen mit den ersten drei Kapiteln, in welchen deine Protagonisten sehr viel sinnieren, findet hier kaum/kein Sinnieren statt. Dadurch bekomme ich für Eduard kein richtiges Gespür. Warum fragt er sich nicht, von wem das Buch versteckt sein könnte? Ich finde, er müsste wissen, wer ihm das Buch geschickt hat. Die Gefahr, dass es ein Außenstehender der Gruppe entdeckt hätte, wäre zu groß. Eduard fragt ich nicht, woher das Buch kommt? Er fragt sich nicht,  warum es nicht eingepackt ist? Nichts. Das Buch ist einfach im Fass, aber was er dazu denkt, bleibt unklar. Die Szene verliert für mich im Vergleich mit deinen vorigen Kapiteln an Schärfe, an Spannung, an Dramatik.
Sinnieren würde bedeuten, dass ich an dieser Stelle schon Karten offen legen muss. Das will ich nicht tun. Wie gesagt steht das Auffinden des Tagebuchs im Vordergrund. Die Karten werden über die Einträge des Tagebuchs offen gelegt. Wenn dem Kapitel dann etwas Spannung fehlt - dann ist das der Preis, den ich dafür bezahlen muss. 

[quote=Feraud]Antoine wich einen Schritt zurück und begutachtete das Buch mit einem Ausdruck des Ekels, als handele es sich um ein Stück faulenden Fleisches. <-- Warum Ekel?
Zitat:
Wegen der Verbrechen und der eigenen Schuld, die er mit dem Buch assoziiert. Auch das weiß der Leser hier noch nicht. [/quote]
Hier müsstest du auf die Perspektive von Eduard achten. Würde er den Ausdruck des Ekels seines Bruders mit "Stück faulendem Fleisch" vergleichen?
Auch hier fehlt für mich eine Erklärung, warum Eduard seinen Bruder mit einem Ausdruck des Ekels sieht. Was er dabei denkt. Erneut die Frage, warum du dem Leser nicht hilfst deine Protagonisten zu verstehen, in dem du auf das Verbrechen und die eigene Schuld eingehst. Es kommen Beschreibungen, Mimik, Gestik vor, mit denen ich nicht viel anfangen konnte. Anstelle mich in die Szene einzubeziehen, dass ich in sie einsteige, schlägt es mich oft raus aus der Handlung.
Stichtwort: Tagebucheinträge smile


[quote=Feraud]„Weil du unser Anführer bist!“, entgegnete Eduard.[/quote]
Der Anführer von was? Hier könntest du Eduard darüber sinnieren lassen, wie er und sein Bruder ihre Widerstandszelle aufgebaut haben. In deinen vorigen Kapiteln gab es viele solcher Infos zur Orientierung des Lesers. In diesem Kapitel sind die Orientierungshilfen sehr rar gesät.
Stichtwort: Tagebucheinträge smile


Soweit meine Gedanken zu diesem Kapitel.
Herlichen Dank! Insbesondere für den Perspektivhinweis am Anfang und auch für den Hinweis auf die fehlenden Hintergrundinfos. Ist dir gut aufgefallen.

LG,
Constantine
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Feraud
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Beitrag20.05.2014 10:58

von Feraud
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Constantine hat Folgendes geschrieben:
Feraud hat Folgendes geschrieben:
ich habe den Begriff der Cerebralen Demenz ersetzt wie folgt:

- Furor Divin, bzw. im alltäglichen amerikanischen Sprachgebrauch: göttlicher Zorn.
- Cerebrale Pest, bzw. im alltäglichen deutschen Sprachgebrauch: Hirnpest.


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Feraud
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Beitrag20.05.2014 11:09

von Feraud
Antworten mit Zitat

Ich drängel' mich mal mit einer kurzen Anmerkung dazwischen:
Es gibt hier keine fest Reihenfolge und auch keine Nummer, die man ziehen könnte;)

[quote=Feraud]ich habe den Begriff der Cerebralen Demenz ersetzt wie folgt:

- Furor Divin, bzw. im alltäglichen amerikanischen Sprachgebrauch: göttlicher Zorn.
- Cerebrale Pest, bzw. im alltäglichen deutschen Sprachgebrauch: Hirnpest.[/quote]

Ist das Latein? Müsste es dann nicht Furor divinus heißen?
Tja, hier habe ich geschummelt. Ich fand, dass sich "Divin" besser anhört als eine deklinierte Variante. Wobei ich zugeben muss, dass ich kein Latein kann. Der Genitiv lautet übrigens: Dvini. Müsste es korrekt dann nicht Furor Divini heißen? Und falls ja, hört sich das gut genug an?  

Hirnpest gefällt mir sehr gut.
Aber nur, weil du es nicht hast wink 


Danke für deine Anmerkungen und lieben Gruß!
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Klemens_Fitte
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Beitrag20.05.2014 11:21

von Klemens_Fitte
Antworten mit Zitat

Hallo nochmal,

Zitat:
Tja, hier habe ich geschummelt. Ich fand, dass sich "Divin" besser anhört als eine deklinierte Variante.


Hm, mir gefällt es weniger. Das kann natürlich daran liegen, dass es sich für mich als (halbwegs) Lateinkundigen einfach falsch anhört, zumal es das Wort "divin" im Lateinischen mW nicht gibt. Aber vielleicht funktioniert es auch als genuine Wortschöpfung, das kann schon sein.

Zitat:
Der Genitiv lautet übrigens: Dvini. Müsste es korrekt dann nicht Furor Divini heißen?


Nein, "divinus" (göttlich) ist ja das Adjektiv und steht damit im gleichen Fall wie das zugehörige Subjektiv. Es sei denn, du möchtest statt "göttlicher Zorn" (furor divinus) "Zorn Gottes" (furor dei) ausdrücken - dann brauchst du natürlich den Genitiv (dei) von Gott (deus).

Gruß,
Klemens


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