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ohne titel (auf freier fläche gefangen...)


 
 
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nilswundertsich
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 32
Beiträge: 101

Ei 7


Beitrag05.05.2014 23:33
ohne titel (auf freier fläche gefangen...)
von nilswundertsich
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

auf freier fläche gefangen
im zentrum ich fest am boden
an den rändern ist horizont
keine erhebung kein treiben
kein verführen kein tal
in nächster nähe alles

so klar alles so offen
erster schritt aber nicht
möglich geworden zu beschäftigt
den himmel zu messen und die
fessel angelegt um immer
weiter fragen zu stellen

anstatt antworten zu suchen
die welt nur als geschmack
schon von milchessertagen an
nur als bild das an wänden prangt
und irgendwann damit abgefunden
ohne wirkliches wollen einfach so

gefangener
auf freier fläche zu sein



_________________
Du, Hase?, sagte der Bär. Bist du auch so müde?
Ja, sagte der Hase. Lass uns schlafen gehen.
Und Hase und Bär schliefen bis an ihr Lebensende.
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appo
Leseratte


Beiträge: 111
Wohnort: Bremen


Beitrag05.05.2014 23:47

von appo
Antworten mit Zitat

Guten Abend Nils,

eigentlich schon auf dem Weg in die Daunen lese ich eben noch mal dein Gedicht, da gibt es einiges dazu zu sagen, was ich aber auf morgen verschiebe (dann aber, versprochen), kann aber nicht umhin, mich über dieses schöne Sprachbildnis zu freuen:
Zitat:
milchessertage
Säuglingszeit? Ich hoffe, doch!

Gruß vom Blues
appo
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nilswundertsich
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 32
Beiträge: 101

Ei 7


Beitrag06.05.2014 00:01

von nilswundertsich
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hi Appo,

da bin ich ja gespannt, ich hoffe nur positives Razz
Und ja, die Milchessertage sind die Säuglingszeit.

Wünsche dir eine gute Nacht!
Nils


_________________
Du, Hase?, sagte der Bär. Bist du auch so müde?
Ja, sagte der Hase. Lass uns schlafen gehen.
Und Hase und Bär schliefen bis an ihr Lebensende.
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appo
Leseratte


Beiträge: 111
Wohnort: Bremen


Beitrag06.05.2014 20:36
Re: ohne titel (auf freier fläche gefangen...)
von appo
Antworten mit Zitat

Hallo Nils,

hier meine Gedanken zu deinem Gedicht:

auf freier fläche gefangen
im zentrum ich fest am boden
an den rändern ist horizont
keine erhebung kein treiben
kein verführen kein tal
in nächster nähe alles

so klar alles so offen

In diesen ersten Zeilen eröffnest du ein für mich klares Bild. Das LI im Zentrum einer planen Fläche, die ich mir weis, vielleicht wie einen ausgetrockneten Salzsee vorstelle, es könnte aber auch eine unwirkliche oder künstliche Ebene sein. Sie ist auf jeden Fall leer, irgendwie unbeschrieben. Vielleicht ist um das LI herum kein Leben mehr oder aber noch kein Leben. Die freie Fläche als Symbol des Lebensanfangs, dem Moment, da dem Neugeborenen noch alles möglich ist? Dafür spricht die Zeile:
Zitat:
so klar alles so offen
Und alles, was das LI braucht, scheint ja auch vorhanden zu sein:
Zitat:
in nächster nähe alles
. Aber von Anfang an ist es fest verwurzelt mit der Mitte, gefangen in der freien Fläche. Diese erste Strophe zeigt Gegensätzliches an. Auf der einen Seite Gefangensein, auf der anderen scheint das LI den Zustand auch zu mögen: kein Treiben, kein Verführen.
Ist dieser Gegensatz so gewollt?
Dann kommt dies:
Zitat:
erster schritt aber nicht
möglich geworden zu beschäftigt
Daraus lese ich, dass das LI sich gern auf den Weg gemacht hätte, aber davon abgekommen ist oder sich hat davon abbringen lassen.
Den zweiten Teil deines Gedichts finde ich schwerer einzuordnen:
Zitat:
zu beschäftigt
den himmel zu messen und die
fessel angelegt um immer
weiter fragen zu stellen

anstatt antworten zu suchen
Das klingt danach, dass sich das LI verliert, wobei mir einiges unklar bleibt: himmel messen, die fesseln angelegt, um immer weiter fragen zu stellen. Diese Formulierungen verstehe ich nicht, oder nur sehr allgemein, finde sie zu schwammig und unklar.
Zitat:
die welt nur als geschmack
schon von milchessertagen an
nur als bild das an wänden prangt
und irgendwann damit abgefunden
ohne wirkliches wollen einfach so

Der letzte Teil gefällt mir wieder sehr und ich glaube ihn auch sofort zu verstehen. Das LI erlebt die Welt nur aus zweiter Hand, als Erinnerung oder Abbild, nicht als Wirklichkeit, ist eben ein Gefangener auf weiter freier  (steriler?) Fläche.
Fazit: guter Text, den ich im Mittelteil noch zu undeutlich finde.
Lieber Nils, alles was ich geschrieben habe, nimm bitte als Versuch, mich deinem Text anzunähern.

Gruß vom Blues
appo
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firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
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Beitrag07.05.2014 22:22

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Die erste Zeile ist schon stark.

Freie Fläche, und doch dort gefangen.
In den nächsten kommen schon einschränkende, einordnende Begriffe: Zentrum, Ränder, Horizont.

Dann nochmal das Offene:

Zitat:
keine erhebung kein treiben
kein verführen kein tal
in nächster nähe alles

aber schon negative formuliert.

Schon verkopft.

Das wird in der zweiten nochmal anders formuliert.

Bei 'den Himmel zu messen' frage ich mich, ob auch religiöse Erziehung hineinspielt?

Die dritte Strophe ist interessant: Frage mich allerdings, warum  'Milchesser' und nicht '-trinker'? Auf jeden Fall lese ich es so, dass von Anfang an die Welt etwas Vermitteltes isst, ihr Geschmack,die Bilder, die wir wahrnehmen.

Dagegen steht die andere gedachte Möglichkeit in den letzten Zeilen: Was wäre, wenn ich hätte selbst einfach darauf los wollen dürfen?
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