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Oliver.Twist Leseratte
Alter: 38 Beiträge: 123 Wohnort: Hamburg
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20.04.2014 19:35 sucht von Oliver.Twist
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sucht
l u n a t i s c h
außerhalb
Silos und Bauten
abgewandt sinniert
die Vergessenheit nur
ihre Drüse beißt
letzter Rauch
im Mondlicht
und letzte Glut
träumt von Gitarren
und das Dorf
träumt schärfer
als die Realität
l u n a
ein weiter Raum
von Welterfahrung liegt
gewissermaßen gebreitet
in Reflexion
weithin gelöst von
einer Form tradierter Fixierung
affektbeladen konstruierender Blicke auf
optische Phänomena einer
mineralisch-leblosen Öde
t i s c h
ein spätbürgerlicher Sonntagmorgen
pellt sich aus Witzschmutz
und zwischen
Kameralinsen und weiteren
Konventionen suchen
Muskelgruppen ein Lächeln
und das Neuronenfeuer
bahnt Wege zur Findung
durch blickdichte Zweige
rigoros geradeaus
Weitere Werke von Oliver.Twist:
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Manon Moony Gänsefüßchen
M Alter: 48 Beiträge: 43 Wohnort: Düsseldorf
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M 20.04.2014 20:42
von Manon Moony
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das erste Drittel finde ich richtug gut, scharf umrissen, klar...
das zweite Drittel ist mir viel zu überladen...
das letzte Drittel ist mir ein wenig zu überladen, mag dieses leicht Gesellschaftsanklagend, meine ich da rauszulesen, und zum Schluß den strammen Blick
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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2509
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P 21.04.2014 16:18 Hallo Inkognito, von Perry
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mich hat erst einmal der Titel angelockt, weil mich Luna, der Mond bzw. die Mondin grundsätzlich interessiert.
Einen "mondsüchtigen" bzw. "mondsichtigen" Blick auf die Welt konnte ich allerdings kaum entdecken.
Nun muss man Lyrik nicht immer bis ins Letzte verstehen, aber gewisse Ahnungen sollten sich für den Leser schon ergeben.
Ich versuch's mal:
In der ersten Strophe wird von "schärferen" Träumen im Mondlicht erzählt.
Mein Problem dabei ist, dass für mich die Realitätssicht i.d.R. die schärfere darstellt.
In der zweiten Strophe scheint die Traumwelt näher beschrieben zu werden, allerdings machen Formulierungen wie
"einer Form tradierter Fixierung
affektbeladen konstruierender Blicke auf
optische Phänomena einer
mineralisch-leblosen Öde"
eher den Eindruck aus einem Lehrbuch zu stammen, als einer lyrischen Feder.
In der dritten Strophe schwenkt der "Kamerablick" zurück in die Realität eines sonntäglichen Treibens, strahlt aber mehr Distanz als Nähe aus.
Soweit meine etwas stirnrunzelnden Eindrücke zu deinem Text.
LG
Perry
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Oliver.Twist Leseratte
Alter: 38 Beiträge: 123 Wohnort: Hamburg
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21.04.2014 19:34
von Oliver.Twist
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Danke für Eure Kritik.
Wenn der zweite Abschnitt überladen wirkt, liegt das bestimmt an seiner bandwurmartigen Struktur und den sperrigen Begriffen...
Eine größere Klarheit im ersten Teil wird wohl durch die kürzeren Verse unterstützt... Die unterschiedlichen Ausmaße der Verse in den Teilen haben mich auch schon grübeln lassen.
Wenn der zweite Teil für Dich wie ein Lehrbuch klingt, ist das schon recht nahe daran, wie es klingen soll, wie kulturwissenschaftliche Literatur unserer Tage etwa.
Der letzte Teil klingt distanziert vom Geschehen? Letztlich geht es mir da auch inhaltlich um Distanz bzw. deren Überbrückung, da wäre es evtl. nicht unpassend.
Zur Schärfe: ich stelle fest, dass diese Metapher nur funktioniert, wenn man ausreichend mit populärem Fernsehen und Kino überschwemmt ist:
Passend dazu auch:
Da mag das Dorf dann ganz begeistert von sein.
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Oliver.Twist Leseratte
Alter: 38 Beiträge: 123 Wohnort: Hamburg
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26.04.2014 15:19
von Oliver.Twist
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sucht
(O-sterns Eier)
l u n a t i s c h ,
außerhalb
Silos und Bauten
abgewandt sinniert
die Vergessenheit nur
ihre Drüse beißt
letzter Rauch
im Mondlicht
und letzte Glut
träumt von Gitarren
und das Dorf
träumt schärfer
als die Realität
l u n a -
ein weiter Raum
von Welterfahrung liegt
gewissermaßen gebreitet
in Reflexion
weithin gelöst von
einer Art tradierter Fixierung
affektbeladen konstruierender
Blicke auf
optische Phänomena einer
mineralisch-leblosen Öde
t i s c h
ein spätbürgerlicher Sonntagmorgen
pellt sich aus Witzschmutz
dann zwischen
Kameralinsen und weiteren
Konventionen suchen
Muskelgruppen ein Lächeln
und das Neuronenfeuer
bahnt Wege zur Findung
durch blickdichte Zweige
rigoros geradeaus
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