Wecker

[Oliver.Twist]

Wecker

was aber steht still,
…
wenn Letztexil kerkert
…
den Ernsthaften?

Straße am Nordhimmel
_____vergessen der Sesam
mit letztem Blinken verblich ein Mond
__________der Zeuge
keine Netzhaut siebt ihn aus den Wellen
_______________oder Frankreichs Karten
noch flackern über Amerikas Radioteleskope letzte
____________________Reifenspuren am Himmel – –

schon morgen aber tönen
des Kaisers reine Quinten

[firstoffertio]

Hallo Oliver,

ich habe leider schon wieder Probleme. Kannst du nicht mal einen Faden in die Lyrikwerkstatt stellen darüber, wie du Gedichte auspackst?

Ich kann den Text einfach nicht mit einem üblichen Wecker verbinden. Nun frage ich mich, ob es um den Sänger geht, dessen Werke ich aber nicht umfassend kenne. Mich bringen nur die kursiv geschriebenen Teile darauf, fragte mich, ob es Zitate sein könnten? 'Quinten' ist auch ein Begriff aus der Musik.

Auch habe ich versucht, die kursiven Zeilen und die anderen zu trennen, ob sich daraus zwei interagierende Texte ergäben? Das würde zu einem Teil Sinn machen. Aber da sind noch die ungefüllten '...'

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es darum geht, was der Tod von jemandem bei anderen zurücklässt oder auch nicht, aber ich bin mir ganz unsicher.

[Oliver.Twist]

Liebe Firstoffertio,

mit einem handelsüblichen Wecker hat das ja auch wenig zu tun. Der Titel ist auch erst nachträglich dazugestoßen. Und das ganze hab ich dann unter Trash rubriziert, weil ich es auch als Außenstehender nur verstehen könnte, wenn ich durch Zufall mehrere genau passende 3-D-Brillen parat habe, die mir diese blöden Zeilen aufschließen. -- Aber ich warte jetzt, bis am Sanktnimmerleinstag einer kommt, der das kann. Ich mag nicht abkürzen. -- Aber dass Du ein Verschwinden von jemandem und ein dementsprechendes "Zurücklassen" herausliest, finde ich gut.

Aber jetzt kümmer Dich nicht mehr um dieses sperrige, verschrobene Gebilde, lies lieber die vielen schönen und gut gemachten Gedichte hier im Forum... ;-)

[Lorraine]

Hallo Oliver.Twist,

so manches Mal habe ich dein "sperriges, verschrobenes Gebilde" betrachtet, von draussen. Für mich gebärdet es sich wie ein Mobile (gerade weht mir Sprühregen ins Gesicht, während ich den Kaiserwalzer höre) ... wie leicht verheddert sich da etwas!?

Es hat mich immer angesprochen, wenig verwunderlich. Radioteleskope sind so etwas wie akustische Hohlspiegel.
Eine Frage der Wellenlängen - was ist sichtbar, hörbar, spürbar?
Ich wollte es nicht versäumen, dir hier etwas zu schreiben, so lange ich noch still stehe.
Grüsse aus dem Grenzland,
Lorraine