|
|
Autor |
Nachricht |
LeoModest Leseratte
Alter: 37 Beiträge: 142 Wohnort: Travemünde
|
02.04.2014 18:15 Die schlechteste Geschichte - Wahre Liebe von LeoModest
|
|
|
Jutta saß an der Bushaltestelle. Jutta war Petras Schwester, wusste also, welche Linie sie nehmen sollte um ins Kino zu kommen. Im Kino lief an diesem Abend 'Der Mann hinter dem Baum', ein Klassiker, den sie schon lange sehen wollte. Vor allem auch, weil Andreas (nicht ihr Bruder, sondern ein Kommilitone, Jutta studierte Informatik an der Technischen Universität, aber sie mochte es nicht so richtig, weil sie erwartet hatte, es ginge um mehr um Computerspiele. Sie liebte nämlich das Kultspiel 'Der Mann vor dem Baum').
Es war ein ziemlich schöner Herbsttag. Die Blätter an den Bäumen waren kunterbunt, kastenanienbraun, apfelrot und zitronengelb. Es zitterte wie Espenlaub. Aber nicht an dieser Haltestelle, weil die war direkt neben dem Einkaufszentrum, was erst im Jahr zuvor eröffnet worden war. Damals gab es viele Sonderangebote, vor allem für Studenten.
Jutta mochte Schokolade eigentlich nicht wirklich. Aber da es an dem Tag schneite, hatte sie doch Lust auf ein paar Pralinen. Am liebsten aß sie Pralinen mit Nüssen oder Marzipan. Von denen konnte sie nie genug bekommen, die aß sie wie ein Koalabär in einer Blumenhandlung oder in einem Drogeriegeschäft.
An der gleichen Haltestelle war auch ein junger Mann. Er hieß Erik, aber wurde nur Eri genannt. Das führte oft zu Verwechslungen, da sein Bruder Andreas hieß. An der Haltestelle rauchte Erik gerne. Er mochte es, in der Sonne zu stehen und die Eichhörnchen in den Bäumen zu beobachten. In New York soll es ja mehr Eichhörnchen als Menschen geben, aber ich glaube, das stimmt nicht so ganz. Auf jeden Fall habe ich dort mehr Menschen als Eichhörnchen gesehen, als ich damals in der Bar 'Der Mann auf dem Baum' gearbeitet habe. Das war wirklich eine tolle Zeit, wobei es auch Probleme gab. Gerade mit Christin, einer Jüdin. Ich habe aber nichts gegen Juden.
Als Erik Jutta fragte, ob sie Zigaretten hätte, weil er keine mehr hatte, lächelte sie ihn mit einem bezaubernden Lächeln an. Er wusste gleich, dass sie die Frau seines Lebens war. Sie küssten sich sofort leidenschaftlich, versteckten sich hinter einem Baum und lagen die ganze Nacht wach und träumten von der Zukunft. Es war wie im Film 'Der Mann im Baum', nur weniger Luftballons.
|
|
Nach oben |
|
|
Luccia Gänsefüßchen
Beiträge: 17
|
02.04.2014 18:43
von Luccia
|
|
|
Ich glaube bei diesen Geschichten soll man nicht so viel Korrigieren?
Die Aufgabe Hast du erfüllt .
Der Text an sich ist nicht schlecht, nur eben ist er schwer zu lesen, weil du dich auf zu viele kleine Details eingelassen hast. Es wäre einfacher für den Leser, wenn du den ganzen Text in 2 Sätzen abgewickelt hättest und dann so in die Geschichte eingestiegen wärst.
Nichts desto trotz sind zum Beispiel die Adjektive zum Teil doch ganz gut gelungen
|
|
Nach oben |
|
|
SemiFe Gänsefüßchen
Alter: 31 Beiträge: 18 Wohnort: Karlsruher Umland
|
02.04.2014 19:16
von SemiFe
|
|
|
Glückwunsch! Du hast das Ziel schon wieder erreicht!
ich bin komplett geplättet von so vielen Informationen, welche teilweise einfach vollkommen belanglos sind und Informationen, welche einfach keinen Sinn ergeben
Also: Gut gemacht!
_________________ Nicht alles was glänzt ist Gold und nicht alles Dunkle ist Müll. |
|
Nach oben |
|
|
meerenblau Reißwolf
M
Beiträge: 1320
|
|
Nach oben |
|
|
BenAnna Gänsefüßchen
B
Beiträge: 25
|
|
Nach oben |
|
|
Nordwind Wortedrechsler
N
Beiträge: 54
|
|
Nach oben |
|
|
BrianG Klammeraffe
Alter: 47 Beiträge: 708
|
05.05.2014 12:49
von BrianG
|
|
|
Also ich finde, dass LeoModest die Aufgabe nicht gelöst hat. Die Geschichte ist keineswegs schlecht.
Schon der erste Absatz zeugt von grenzenloser Genialität. Das Bild der Bushaltestelle führt dem geneigten Leser vor Augen, dass wir alle nur Reisende sind, die sich im Laufe ihres Lebens gleichsam von Haltestelle zu Haltestelle bewegen. Juttas Betrachtung ihres Studiums und die Erkenntnis, warum sie es eigentlich nicht mag, spiegelt die Ziellosigkeit der Menschheit des 21. Jahrhunderts perfekt wieder.
Danach wird dem Leser mit Hilfe der Beschreibung der bunten Blätter Hoffnung gemacht: das Leben ist ja doch nicht so trist und farblos, wie es scheint. Doch dann kommt die niederschmetternde Konsumkritik in Form der Sonderangebote im Einkaufszentrum. Die Metapher mit der Schokolade setzt gleich im Anschluss noch eines drauf: die Beschreibung des Genusses von Nüssen und Marzipan dient dem Autor als Spiegel, den er dem triebgesteuerten Menschen von heute vor Augen hält.
Die endgültige Demontage der modernen Gesellschaft erfolgt schließlich mit dem Auftritt von Erik. Rauchend, in der Sonne stehend und Eichhörnchen beobachtend steht er symbolhaft für den Untergang des Abendlandes. Am Ende, wenn sich die beiden Protagonisten der Wollust hingeben - zart angedeutet durch das gemeinsame Träumen - ist klar, dass die Menschheit in Sünde und Verdammnis versinken wird!
Mein Fazit: 12 von 10 Punkten!
_________________ Aus dem Chaos sprach die Stimme: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen."
Und ich lächelte und war froh.
Und es kam schlimmer. |
|
Nach oben |
|
|
|
|
Seite 1 von 1 |
|
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben. Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen. In diesem Forum darfst Du Ereignisse posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
|
Empfehlung | Buch | Buch | Empfehlung | Buch | Buch | Empfehlung | Buch | Empfehlung | Empfehlung |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|